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Nr. 119. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Sonntag, 3. Mai 1914.

Die fünfundzwanzigste Maifeier.

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Die im Englischen Hof" tagende, sehr gut besuchte Versamm­lung der Gemeindearbeiter nahm den Vortrag des Genossen Stadtv. Ritter mit großem Beifall auf.

Zum 25. Male hat sich an seinem selbstgesetzten Festtag fast, als sei ein Feuer der Begeisterung plößlich aufgeflammt. Die Versammlung der Buchbinder in der Königsbank" war das Proletariat aller Länder vereinigt, um für den großen Arbeiterfänger gaben der Veranstaltung durch den Vor- von 1400 Personen besucht. Referent war der Genosse Bauer. Inhalt seines gewaltigen Kampfes, für den Sozialismus, zu trag zweier Kampflieder einen stimmungsvollen Abschluß. Die Versammlung des Fabrikarbeiterverbandes war von zirka demonstrieren, um seinen Willen zu bekunden, seine Kultur- In musterhafter Ordnung gingen die Versammelten ausein- 400 Personen besucht. Genossin Klara Weyl behandelte in treffen­arbeit nicht durch Greuel des Krieges unterbrechen, sein ander, so daß die draußen postierten Polizeimannschaften den Worten das Thema des Tages. Menschentum nicht durch ein Uebermaß kapitalistischer Aus- und-offiziere- wie immer nicht wußten, was sie eigent. lich sollten. beutung niederdrücken zu lassen. Derselbe Gedanke, das­selbe Gefühl internationaler Brüderlichkeit vereinte am gleichen Tage auf der ganzen Erde die Kämpfer für eine neue Gesellschaft. Lief hat der Gedanke des Maitags in den Herzen des Proletariats Wurzel gefaßt und neue Kraft für die mühevolle Arbeit des Tages schöpfen Millionen aus diesem ihren Festtag.

Daher auch der Haß der Gegner gegen diesen Tag, der Daher auch der Haß der Gegner gegen diesen Tag, der fie alle ohne Unterschied der Parteien vereinigt. Es ist der eigene Wille des Proletariats, den sie fürchten, es ist die Ankündigung einer neuen Welt, die sie bange ahnen, es ist die Mobilisierung der feindlichen Armee, was sie mit solchem Zorn erfüllt. Nicht, daß an einem Tage mehr oder weniger im Jahre die Räder stillstehen, sondern daß das Proletariat sie als Demonstration für sein politisches Ideal stillsetzt, das ist es, was ihnen unerträglich erscheint. Und deshalb der Kampf gegen die Arbeitsruhe. Um so höher aber muß es ge­wertet werden, daß trotz alledem und trotz der Krise die Ar­beitsruhe im großen Umfang durchgeführt worden ist. Die jenigen aber, denen ein übermächtiges Unternehmertum es unmöglich gemacht hat, die Feier in ihrer würdigsten Form zu begehen, die sich aber zu Hunderttausenden in ganz Deutsch­ land zu den Abendversammlungen eingefunden haben, die werden nur um so mehr den Zwang der heutigen Gesellschaft empfunden und um so fester das Gelöbnis erneuert haben, den Kampf fortzusehen, die Organisation und die Macht ihrer Slasse zu stärken, bis die Kraft der Arbeiterklasse start genug geworden ist, nicht nur die Maifeier, sondern noch Größeres durchzusezen.

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Die Feier der Holzarbeiter.

In der Versammlung der Glasarbeiter, die in den Comenius­fälen" stattfand, referierte Genosse Barth. Redner erläuterte in Seit Jahren versuchen die Unternehmer der Holzindustrie, eingehender Weise die Bedeutung des 1. Mai und die Forderungen die Arbeitsruhe zu vereiteln. Es ist ihnen nicht gelungen. der modernen Arbeiterbewegung. Mit einem Hoch auf die inter­Auch der diesmalige Vorstoß der Unternehmer, ihre proto- nationale Sozialdemokratie wurde die Versammlung geschlossen. follarische Erklärung, daß sie die Maifeier als einen Vertrags- Die Versammlung der Kürschner , die in den Musikersälen" bruch betrachten, hat die Arbeitsruhe im allgemeinen nicht be- stattfand, war von über 200 Personen besucht. Nach einem mit einträchtigt. Mit ruhigem Selbstbewußtsein und fester Ent- lebhaftem Beifall aufgenommenen Referat der Genoffin Haase schlossenheit schritten die Massen der Solzarbeiter über die schloß der Vorsitzende die Bersammlung mit einem Hoch auf die einseitige Erklärung der Unternehmer hinweg. Sie gingen moderne Arbeiterbewegung. am Morgen des 1. Mai nicht in die Werkstätten, sondern in In der von zirka 2000 Personen besuchten Versammlung der die Lokale, wo sich die einzelnen Branchen sammelten, um von Nahrungs- und Genußmittelindustrie, welche in Boekers Festsälen dort nach dem gemeinsamen Festlokal, der Neuen Welt", zu in der Weberstraße tagte, wurde das Referat des Genossen ziehen. Als die Branche der Ladentischler in einer etwa Boesch mit großem Beifall aufgenommen. 300 Personen starken Gruppe den Moritzplatz überschritt, trat ihnen ein von zwei Polizeileutnants kommandiertes Schuß­Doch eine kurze Strecke weiter hatten sich die Maifeiernden mannsaufgebot entgegen und versuchte, den Zug zu sprengen. wieder zusammengefunden und konnten dann unbehelligt ihren Weg fortsetzen.

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Die Versammlung der Bäcker, Konditoren und verwandten Be­rufsgenossen, welche in Sanssouci " in der Kottbuser Straße statt­Morgengrauen" eröffnete und schloß die Versammlung durch den fand, war von 8-900 Personen besucht. Der Gesangverein Vortrag stimmungsvoller Lieder. Dem Referenten, Genossen Dittmer, lohnte reicher Beifall für seine eindrucksvolle Rede. Die Caféangestellten hielten in diesem Jahre zum erstenmal eine Maiversammlung ab. Sie fand morgens um 6 Uhr im Ger­maniasaal" in der Chausseestraße statt und war von 600 Personen besucht, die den Vortrag der Genoffin Rosa Luxemburg mit lebhaftem Beifall aufnahmen.

Wie immer, so haben auch diesmal die Transportarbeiter gui

An der Kottbuser Brüde trafen, aus den dort einmün­denden Straßent fommend, mehrere Züge feiernder Holz arbeiter zusammen. Von da an zogen sie in ununterbrochenen Reihen den Kottbuser Damm entlang über den Hermannplatz nach der Hafenheide. Ein imposanter Bug war es, der etwa beiterdemonstration gab, an der niemand achtlos vorüber- daran getan, zwei Bersammlungen zu veranstalten. eine Stunde lang dem Straßenbild das Gepräge einer Ar­gehen konnte.- Im Garten der Neuen Welt" drängten sich gut daran getan, denn beider Versammlungen Besuch zeugte von die Massen. Wer von einem erhöhten Standpunkt das einem energischen Fest- und Hochhalten des Maifeiergedankens. Menschengewühl übersah, fonnte sich des Eindrucs nicht er- Ginen geradezu überwältigenden Anblid bot der Aufzug der Feiern wehren, daß die Holzarbeiter auch in diesem Jahre wieder den in der Andreasstraße. In losen Zügen strebten fie den Con­eine imponierende Demonstration zustande gebracht haben.-cordia- Festsälen" au. Fast barsten hier die Galerien unter der In dem überfüllten Saale hielt Genosse et schold die Riesenzahl der Erschienenen. Paul Müllers Maigedanken- Feststimmung. Reaktion lösten stürmische Zustimmung aus.

Die Maifeier in Berlin . eftrebe. Vorträge eines Arbeitergesangvereins erhöhten die schneidige Geißelſtreiche auf den Müden der preußisch- deutſchen

Die diesjährige Veranstaltung trug ersichtlich den Stem­pel einer Feier in Zeiten der Krise. Aber trotz alledem drückte der Weltfeiertag dem Weltstadtgetriebe zu gewissen Zeiten und an gewissen Orten unverkennbar sein Gepräge auf. An zwei Stellen besonders konzentrierte sich in den Vormittagsstunden der Aufmarsch der Feiernden. Im Nord­osten, am Friedrichshain , wo die Metallarbeiter ihre Feier ab­hielten, und im Südosten in der Hasenheide, wo die Holz­arbeiter gewohntermaßen in Massen antraten.

Die Demonstration in der Hasenheide ist seit jeher die wuchtigere, aber der Rahmen der Beranstaltung am Friedrichs. hain ist der stimmungsvollere.

Noch ist es länger als eine Stunde hin bis zum Versamm Iungsbeginn. Der Friedrichshain prangt in einem üppigen Gewande lichten Grüns, so licht und verschwenderisch aus gestreut, daß es fieghaft das Grau des Himmels zurückdrängt. Nur einige Händler mit roten Blumen und etliche Behelmte deuten an, daß diesem Maientag vor allen anderen eine beson­dere Bedeutung innewohnt. Und namentlich die Revolver­umgürteten lassen uns nicht im Zweifel, wer diesen Maien tag herausheben wird zu einem besonderen Feiertage. Die Entrechteten und Gefnechteten werden es sein.-

Wie durch die Kontrolle festgestellt wurde, haben sich an der Demonstration in der Neuen Welt" rund 17 000 Mit glieder des Holzarbeiterverbandes beteiligt. Die in Lichten­ berg , Weißensee und einigen anderen Vororten wohnenden Holzarbeiter beteiligten sich an den von den dortigen Gewerk schaftskartellen veranstalteten Feiern.

Bu Tausenden strömten die

Massen der Banarbeiter

nach der Bodbrauerei am Tempelhofer Berg; die Belle. Alliance- Straße herauf zog sich zu beiden Seiten ein Strom von Frauen und Männern hin, die fest ich gekleidet und mit roten Nelten geschmüdt, die erstaunten Blide der bürgerlichen Anwohner auf sich lenkten.

Kopf an Kopf faßen und standen die Zuhörer, als Reichstags­abgeordneter Frib 8ubeil das Wort ergriff und in martigen Worten die Bedeutung des Tages erläuterte. Aber nicht alle der augeströmten Bauarbeiter fonnten seinen Worten lauschen, viele mußten sich im Garten aufhalten, da der Saal bis auf den letzten Platz besezt war.

Mit jugendlichem Feuer geißelte Redner den Raubtier­Es ist neun Uhr geworden. Horch!-Tönt es da nicht charakter des Kapitalismus mit seiner verwüstenden, zerseßenden herüber aus dem Sain wie ein geheimnisvolles Rauschen Wirkung, nicht minder dessen furchtbarsten Bruder, den Militaris und Flüstern? Sind es schöne, alte Märchenweisen, wach- mus. Um so leuchtender konnte Genosse Zubeil die rastlose segens­gerufen durch Hofmanns liebenswürdige Schöpfung? Oder reiche Stulturarbeit der Arbeiterbewegung schildern, die allein es find es Stimmen aus den Gräbern der Märzgefallenen? ermöglicht habe, daß das Proletariat nicht nur nicht völlig Nein, nein. Wende nur deinen Blick auf jenen Weg, der aus tegeneriert und entrechtet, sondern stolz und machtvoll zur Ver­grünüberwölbter Dämmerung zu uns herführt, und du wirst teidigung seiner Rechte aufgestanden ist. Noch aber sei die Arbeiter feben, es ist lebensprühende Wirklichkeit, deren Tönen wir schaft mehr denn je von Feinden und Gefahren umgeben. Immer hören. Die Metallarbeiter sind es, die mit ihrem neue Attaden unternähmen die Gegner auf die Rechte der Ar­Anmarsch beginnen. Wohl brennt auch in jedem von ihnen beiterschaft. Um so mehr ergebe sich die Notwendigkeit für die die Sehnsucht, die frühere Geschlechter in die Märchenform Arbeiter, ihre Organisationen auszubauen und zu stärken und die gegossen; und auch das tatbereite Wollen ist in ihnen wach, fernstehenden und verführten Klassengenossen heranzuholen. Dann das den Märzkämpfern den gern und nicht ganz vergeblich können wir den Feinden mit Zuversicht zurufen: Ihr hemmt uns, erduldeten Opfertod brachte. Was sie aber vor jenen voraus- doch ihr zwingt uns. nicht. Mit warmen Worten wandte der Re­haben, ist das Bewußtsein ihrer Macht und die Gewißheit, ferent sich an die anwesenden Männer, auch ihre Frauen auf daß sich diese Macht endlich siegreich durchsetzen wird, trok zuklären, damit diese als treue Kameraden und brave Streiterinnen alledem und alledem. Und so schreiten sie einher, erhobenen Schulter an Schulter mit dem Manne den Befreiungskampf führen Hauptes und mit zielflarem Blid; Mai ringsumber und Mai werden. Er hoffe, daß bei der nächsten Maifeier so viele Frauen im Innern. Wenige Minuten genügen, um den weiträumigen anwesend sein werden wie diesmal Männer. Diese mögen dann Saal zu füllen. Aber in ununterbrochenem Strome kommen im Garten berbleiben, damit die Frauen das Wort der Aufklärung die Hunderte, Tausende. Alle Tore müssen weit aufgetan hören. Mit dem Dichterwort: Mensch, werde Mensch und mache Dich; werden, um den Ankommenden leichter Zutritt zu gewähren und dennoch staut sich der Zug auf der Straße. Allmählich frei! jojloß der Redner seine zündende Ansprache unter stürmischem nimmt sie der riesengroße Garten auf. Bald ist auch er dicht Beifall der Versammlung. gefüllt. Wer da befürchtet hatte, der Druck wirtschaftlichen Liefstandes werde den Besuch der Versammlungen beeinträch­tigen, der mußte gar bald freudig überrascht seinen Irrtum einsehen. Mindestens 8 bis 10 Tausend Metallarbeiter und -arbeiterinnen, darunter auch die Kupferschmiede, saßen und Die Versammlung der Maler fand in den Andreasjälen" statt. standen dicht gedrängt um den Konzertpavillon, denn es war Diefelbe war sehr gut besucht, auch nahm eine große Zahl von ganz natürlich, daß die Versammlung nach dem Garten ber- Frauen daran teil. Die Versammlung hörte das Referat des Ge­legt wurde. Selbst das Konzertpodium und die Veranda am nossen Haß mit großem Beifall. Saalgebäude waren dicht mit Zuhörern besetzt.

Otto Hue sprach. Wuchtigen Hammerschlägen gleich fauften seine Worte hernieder gegen die tönernen Füße un­ferer heutigen Wirtschaftsordnung. Daneben zeichnete er mit fräftigen Strichen unsere Forderungen, oft das vieltausend­stimmige Echo der gespannt Lauschenden wachrufend. Und wenn auch seine machtvolle Stimme vielleicht nicht bis in die äußersten Winkel des Gartens drang, der Geist, der aus ihm Sprach, loderte doch in aller Herzen. Das bezeugte der stür­mische Applaus am Schlusse seiner Ausführungen.

Nach einen eindringlichen Schlußwort des Vorsitzenden ante war die imposante Versammlung zu Ende.

Die Dachdecker hielten ihre Versammlung leider bei sehr schwacher Beteiligung bei Wilke, Sebastianstr. 39, ab.

Die organisierten Töpfer versammelten sich im großen Saale des Gewerkschaftshauses. Hier hielt Genosse Johannsen das Referat über: Die Bedeutung des 1. Mai". Der Saal war voll­befeht, unter den Besuchern waren viele Frauen. Der Gesangverein der Töpfer spendete ein Eröffnungs- und Schlußlied.

Die Maiversammlung der Steinarbeiter war von zirka tausend Personen besucht. Die zündenden Ausführungen des Genossen Mutty wurden mit heller Begeisterung aufgenommen.

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Ein gleiches Bild in Kellers Neuer Philharmonie". 12 Uhr. Dicht gedrängt sitzt hier Zuhörer neben Zuhörer, erfüllt von dem wuchtigen Kampfgedanken des Weltfeiertags. Zündend und padend zugleich referierte hier Surt Rosenfeld über die Bedeutung des 1. Mai. Der frohe Kampfesjubel bewies, daß des Redners Worte auf fruchtbaren Boden gefallen.

Die Versammlung der Leitergerüstbauer im Saal 2-3 des Ge­werkschaftshauses war von 360 Personen besucht. Auf Aussperrungen hin wurde beschlossen, mit Lohnforderungen zu antworten.

Noch nie hatten die Handlungsgehilfen unter den gegebenen Verhältnissen solch gewaltige Maidemonstration, als die am Frei­tag; wohl selten haben die Musikersäle" folche Ueberfüllung auf­gewiesen. Ein Zeichen der Zeit. Proletarier Handlungsgehilfe hat begonnen, seine Straft zu erkennen. Wisfells fernige Rede ent­sprach ganz den Geist der Versammlung. Ganz besonders be­merkenswert war hier ein Zug von zirka 600 Handlungsgehilfen und-gehilfinnen, der geschlossen zum Versammlungslokal ging. So manchem Angestellten des Tietzschen Warenpalastes mag wohl beim Anblick dieses Zuges ein Gedanke von der Bedeutung des Solida­ritätsgefühls aufgestiegen sein.

Bei den Porzellanarbeitern, welche ihre Feier im Saal 1 des Gewerkschaftshauses abhielten, waren zirka 200 Personen anwesend. Gesangliche Vorführungen und ein eingehendes Referat des Ge­noffen Georg Bauer frönten die Veranstaltung.

Die Arbeiterschaft der Schuhindustrie war nach dem Schweizer­garten" am Friedrichshain berufen. Trop der vom Verband der Berliner Schuhfabrikanten verhängten viertägigen Aussperrung vermochte der große Saal die Erschienenen kaum zu fassen. Nach der stimmungsvollen Einleitung durch die Gesänge der Gesangs­abteilung des Schuhmacherverbandes hielt Genoffe Eichhorn sein mit zündendem Beifall aufgenommenes Referat, woran der gleich­falls in der Versammlung erschienene, mit Beifall begrüßte Genosse Manasse, einem Wunsche der Versammelten entsprechend, eine feurige Ansprache anknüpfte.

Außerordentlich imposant war die Versammlung der Sattler und Portefeuiller. Mehr als 1200 Berufsangehörige füllten den großen Saal der Arminhallen", und obgleich die Galerie und die Nebenräume bis zum letzten Winkel ausgenügt wurden, konnte eine größere Anzahl Berufsangehöriger keinen Ginlaß finden. Demon­strativen Beifall fanden die Ausführungen des Gen. F. Spliedt. Die Maiversammlung der Textilarbeiter in den Prachtsälen Alt- Berlin" war von 400 Personen besucht. Das Referat hielt die Kollegin Martha Hoppe. Die bon zirka 600 Männern und Frauen besuchte Waiversamm­lung des Verbandes der Steinfeger, Rammer und Steinhauer nahm das Referat des Genossen Dr. Wel mit Beifall auf. Der Verband der Tapezierer hielt die Maifeier in Wendts Fest­sälen ab. Reicher Beifall belohnte den Genossen 3izewiß für sein Referat. Unter Mitwirkung des Männerchors Norden" nahm die Feier einen würdigen Verlauf.

Die Versammlung der in der Leberbearbeitung beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen in Schmidts Festfälen, Bringen­Allee 33, war noch zahlreicher besucht, als die Versammlung im vorigen Jahre. Ungefähr 500 Personen lauschten den eindrucks­vollen Ausführungen des Genossen Fr. Schneider über die Be­deutung des 1. Mai. Der Gesangverein Gesundbrunner Harmonic" brachte einige der Feier angepaßte Lieder in vorzüglicher Weise zum Vortrag.

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Die Abendfeier der Partei.

Der plögliche Temperatursturz beeinträchtigte leider die Gartenfeier in einer großen Reihe von Lokalen. Nur die ganz Die Bildhauer aller Branchen waren in der Alhambra" er- Unentwegten hielten trop der Maifühle tapfer aus. Die warmen Alsdann ergriff Adolf Cohen das Wort, um beson­ders noch das Kesseltreiben gegen die Koalitionsfreiheit und schienen, um dem vorzüglichen Referat des Genossen Reichstags- Säle fanden- wenn das noch möglich war­größeren Zuspruch das Borgehen Traugott von Jagows zu beleuchten. Und als abgeordneten Giebel au folgen. In wirkungsvoller Weise schilderte als sonst. Die Veranstaltungen selbst deckten sich ihrem Charatier er schließlich die Resolution zur Abstimmung brachte und der Referent den Gedanken des Maientages. Teilnehmer waren nach faft überall. Gesangsvorträge, Musik, Beranstaltungen des Turner und Festreden wechselten in bunter Reihe ab. unzählige Proletarierhände emporgeftredt wurden, schien es gegen 400 erschienen,