nur etwa 20 000 Mark beträgt. 5000 Mark zahlt der Förderungsausschuß."
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ausgesetzten Krieg gegen die starke Monarchie geführt hätten und als ob nicht der Einheits gedanke der Volksmassen im Grunde stets nur der nationalen Einheit als der Voraussetzung auch der Freiheit und der Volkswohlfahrt ge
Der Gewährsmann des Deutschen Kurier", der nach allen Anzeichen im Lager der christlichen Gewerkschaften zu die Mitglieder des Bundesrats und des Reichstags suchen ist, erinnert dann weiter an die seinerzeit ja auch im Reichstag besprochenen Zuwendungen, die der gelbe Bund Sozialdemokraten hielten sich natürlich fern- waren Sonn- golten hätte, feineswegs aber einer Begeisterung für einen ganz oder halb absoluten Monarchen! Ja, als ob nicht, wie der Militärhandwerker als„ Zuschuß zu Fortbil- abend und Sonntag in Cuxhaven zur Besichtigung eines neuen gerade das germanische Altertum bewiesen, die nechtische dungskursen" von der Heeresverwaltung erhalten habe, und großen Passagierdampfers der Hamburg- Amerika- Linie . Herr Beugung unter einen Herrn ein durchaus undeutscher er macht darauf aufmerksam, daß im Heeresetat für 1914 der War Schinkel, der Aufsichtsratsvorsikende der Gesell- Beugung unter einen Herrn ein durchaus undeutscher Charakterzug wäre! Titel Wohlfahrtspflege", unter dem sich die Pflege der Wohlschaft, schlug in seiner Begrüßungsrede die üblichen imperia- Aber mit Spec fängt man Mäuse und so hoffen denn fahrt der Gelben schamhaft verbirgt, um 9800 M. erhöht wor- listischen Töne an und dankte seinen Gästen für die Opfer, unsere Junker auch durch qualmende Beweihräucherung des den sei. Auch der auf gelbem Boden stehende Leipziger die sie stets für die Kriegsflotte gebracht( soll heißen: dem Königs und schlimme Prophezeiungen vor den Gefahren der Stallschweizerbund beziehe für seine Stellenvermitt- deutschen Volte auferlegt) haben, da angeblich nur unter dem liberalen Kapitalisten und der im Hintergrunde lauernden Massenlungszwecke Subventionen aus öffentlichen Mitteln. Sie Schutz der Kriegsflagge sich die Handelsschiffahrt so günstig herrschaft die Krone von der Einlösung des bereits vor fünf figurierten im preußischen Etat als Ausgaben für Rechtsaus- hätte entwideln fönnen. In seiner Antwortrede pries der Jahren verpfändeten Königswortes zurückzuschrecken. funftswesen, Arbeitsvermittlung der Landwirtschaftskammern Staatssekretär des Innern, Herr Dr. Delbrüd, wie es usw., und offenbar stammten aus dieser Position auch die dem höflichen Gast geziemt, gebührend den Gastgeber, ließ Mittel, aus denen der gelbe Arbeitersekretär in der Altmark sich aber dann zu folgendem Ausfall gegen den deutschen besoldet werden solle, für dessen Anstellung sich der Landrat Reichstag hinreißen: des Kreises Salzwedel , wie aus einem vor kurzem an die Deffentlichkeit gelangten Schreiben hervorgeht, amtlich so lebhaft interessiert.
Die wichtigste und bedeutsamste von all diesen Feststellungen bleibt aber die, daß der Etat des gelben Förderungsaus schusses sich zu drei Vierteln auf den Beiträgen der öffentlich- rechtlichen Versicherung aufbaut. Nicht nur, weil hier die Unterstützung der Streikbruchorganisation mit öffentlichen Geldern besonders kraß zutage tritt, sondern auch noch aus einem anderen Grunde.
Ohne allen Zweifel ist unter der hier erwähnten öffent lichen Versicherung der als Konkurrenz gegen die Volksfürjorge gegründete Verband öffentlich- rechtlicher Versicherungsanstalte nzu verstehen, dem als erstes Unternehmen die Versicherungsanstalt der ostpreußischen Landschaft angeschlossen ist. An der Spize dieses Betriebes aber steht der Geheime Oberregierungsrat& app, der im Jahresbericht des Unternehmens für 1912 seiner Wut über das Emporblühen der Bolkfürsorge in der verleumderischen Behauptung Luft machte, daß die Volksfürsorge jedem seine Sypothek fündigen werde, der nicht sozialdemokratisch wähle, und daß sie die Gelder der Versicherten benutzen werde, um die Anhänger der Sozialdemokratie zu belohnen und ihre Gegner zu bestrafen. Bekanntlich ist der Versuch, Herrn Kapp gerichtlich zur Verantwortung zu ziehen oder wenigstens zur Unterlassung
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Sie werden mir darin zustimmen, daß man manchmal den Eindruck hat, als wenn man nirgends so wenig Verständnis hätte für die Erfolge und die Entwickelung unseres Vaterlandes als im Deutschen Reichstage. Hier draußen aber in der freien Hanseatischen Luft an der Pforte des Weltmeeres, angesichts dieses stolzen Schiffes, das sich zu seiner ersten Fahrt in den Ozean anschickt, wird unser Blid freier und wir sagen uns mit Stolz, daß wir im Laufe der letzten vierzig Jahre im Deutschen Reiche doch nicht vergebens gearbeitet haben.
Der Artifel schließt mit dem beweglichen Appell:
,, Eine riesenhafte Verantwortung liegt heute auf der preußischen Regierung. Springt dieser gefährliche libe= ralisierende Versöhnungsturs auch nach Preußen über, das sich im Deutschen Reiche schrittweise von altbewährten Regierungsgrundsägen hat abdrängen lassen ich erinnere nur an das Reichsvereinsgefeß, Diätenbewilligung für die Reichstagsabgeordneten, elias lothringische Verfassung mit demokratischem Wahlrechte, dann wird er in furzem zu einer innerlichen Erschütterung unserer preußischen Zustände führen, die weder Preußen noch das durch Preußen allein zusammengehaltene Deutsche Reich ertragen kann.
Diese Kritik im Munde eines Bureaukraten ist zum So lächerlich diese Kassandrarufe auch sind- man sieht, mindesten eine anmaßliche Ueberhebung und bei wie sich die Junker bereits rühren, um die Wahlreform zu dieser Gelegenheit eine arge Tattlosigkeit obendrein. vereiteln oder wenigstens total zu verhunzen. Wäre es da Wir haben gewiß sehr viel an der Tätigkeit des Deutschen nicht an der Zeit, daß auch die Liberalen sich zu rühren beReichstages auszuseßen. Sicher ist aber, daß es um das Wohl gönnen, statt alles Heil von Herrn v. Loebell zu erwarten?! des deutschen Volkes noch viel schlechter bestellt wäre, wenn dieses nur der Einsicht der Bureaukratie ausgeliefert wäre. Die christlichen Gewerkschaften und das Koalitionsrecht. Selbst wenn man als mildernden Umstand in Betracht zieht, An die christlich- nationale Arbeiterschaft Deutschlands wendet daß diese Rede beim opulenten Frühstück gehalten worden ist, sich ein Aufruf, den der Vorstand des Gesamtverbandes der christwird der Reichstag doch nicht umhin können, sich eine lichen Gewerkschaften in der letzten Nummer des„ Zentralblattes" solche Kritik zu verbitten. Muß man doch schon darüber veröffentlicht. Der Aufruf hat den Zweck, die christlich- nationale erstaunt sein, daß die anwesenden Reichstagsmitglieder nicht Arbeiterschaft gegen die Feinde das Koalitionsrechts auf die Schansofort gegen diese Worte protestiert haben. Aber hoffentlich zen zu rufen. Er weist auf das verschärfte Stampfesgeschrei der holen die Herren, nachdem das Fest vorbei ist, das Versäumte zahlreichen, mächtigen Gegner des Koalitionsrechts hin und auf noch nach. die Vorstöße, die von diesen in den einzelnen Parlamenten schon unternommen worden sind. Durch die jüngst erfolgte Erklärung
Die Junker suchen vorzubauen.
" Der Zweck der ganzen Treibereien ist flar ersichtlich. Die in vorderster Reihe stehenden Vertreter der Großindustrie wollen vor allen Dingen das weitere Vordringen des Tarif= gedankens aufhalten. Dazu brauchen sie in erster Linie die Beschränkung des Koalitionsrechts der Arbeiter. Tie rund 10 000 Tarifverträge, unter denen heute bereits mehr denn 1½ Millionen Lohnarbeiter in Deutschland arbeiten, sind den Herren der Schwerindustrie ein Dorn im Auge. Sie befürchten ein Uebergreifen der Tarifidee auf die Großindustrie. Sie wollen fein Verhandeln mit den Arbeiter= organisationen über die Arbeits- und Lohn= verhältnisse in ihrem Betriebe; sie wollen diese vielmehr nach wie vor einseitig festschen. In diesem Vestr.ben soll ihnen die Organisation des Handels, der Landwirte und des Mittelstand: s hilfreiche Hand leisten.
feiner unwahren Behauptungen zu zwingen, gescheitert. Das Die kommende preußische Wahlreform jetzt die Federn be- des preußischen Ministers des Innern, die Verfügung zur auf Antrag der Volksfürsorge eingeleitete Verfahren wurde reits lebhaft in Bewegung. Aber während die Liberalen auf unterbrüdung von Streitausschreitungen" be eingestellt, weil der preußische Landwirtschaftsminister den den neuen preußischen Polizeiminister bauen und der Re- treffend, zeige sich, daß die Koalitionsrechtsfeinde bereits von der Konflikt erhob. Das Versicherungsunternehmen, so hieß es, gierung immer wieder zu verstehen geben, daß auch der preußischen Regierung eine Abschlagszahlung auf ihre Forderungen ſei eine öffentliche Anstalt und ihre Beamten trügen öffent- intsliberalismus schon über die lumpigste Abschlagszahlung gegen die Arbeiterorganisationen erhalten hätten. Dann heißt es im Aufruf weiter: lichen Charakter. Die Publikation des Jahresberichts stellte Hochbeglückt sein werde, halten es die Junker wieder einmal also eine Amtshandlung dar und gehörte zu den Hand mit der Atta de. Sie nehmen gar feinen Anstand, auch Iungen der Staatshoheit, die laut Verordnung vom gegen die Absichten der Regierung rücksichtslos Sturm zu 26. Dezember 1818 und nach der Stabinettsorder vom 14. De- laufen. Natürlich wollen sie die„ Liberalisierung" Preußens zember 1831 der Kompetenz des Gerichtes nicht unterständen. nur im Interesse der Krone und der Wohlfahrt des Staates Wir haben es hier also mit einem doppelten und selbst bereitelt sehen. Aber zwischen den Zeilen geben sie dreifachen Skandal zu tun. Deffentliche Gelder wer- Strone und Ministern doch deutlich genug zu verstehen, daß die den mißbraucht, um im Interesse des kapitalistischen Unter- Edelsten der Nation einfach ihre alten Privilegien geschütt nehmertums eine Bewegung aufzupäppeln, die die Aufgabe haben wollen und nichts weiter! hat, den gewerkschaftlichen Verbänden der Arbeiterschaft in den Rücken zu fallen. Der leitende Beamte eines öffentlichen Unternehmens, dessen Ueberschüsse zu diesem edlen Zwecke verwandt werden, erhebt in demselben Moment, wo feine Anstalt so in den Dienst einer bestimmten politischen Richtung gestellt wird, gegen die von den Gewerkschaften und den Genossenschaften ins Leben gerufene Volfsfürsorge den beleidtgenden Vorwurf, daß sie mit den thr anvertrauten Mitteln politischen Mißbrauch treibe. Den Verleumdeten wird ein Borgehen gegen den Beleidiger unmöglich gemacht, da die Regierung, die die Zusammenhänge natürlich sehr genau fennt, die unwahren Behauptungen für Akte der Staatshoheit erklärt und ihren Urheber dadurch immun macht.
Ursprünglich schien die Affäre in der Hauptsache nur für die gelbe Bewegung kompromittierend, und da an dieser nicht mehr viel zu kompromittieren ist, verhältnismäßig harmlos. Jest aber stellt sie sich als eine öffentliche Angelegenheit von weittragender Bedeutung dar: auf der Anklagebank sikt die Regierung des preußischen Rechtsstaates, der jeden mit Feuer und Schwert verfolgt, der an seinen sittlichen Qualitäten zu aweifeln wagt.
Opfer und Schmaroher.
So warnt die Kreuz- Zeitung " in einem langen Leitartikel fcierlichst vor einem Zugeständnis an die Volksforderungen. Jede Liberalisierung Preußens sei nur der Beginn der Demokratisierung und damit der Zersegung des herrlichen Junkerstaates. Der Verfasser, der sich symbolisch Wolfgang Eisenhart nennt, weil er ein umgekehrter Schmied von Ruhladen Landgrafen unlöslich in die Bande seiner junkerlichen Vasallen schmieden möchte, sieht in dem jezigen feudal- absolutistischen Preußen das höchste Jdeal der Staatsfunst verkörpert. Verächtlich spricht er dagegen von dem süddeutschen Wesen", der Bassermannschen Schwächlichkeit, die er mit plump berechnendem, faustdick auftragendem Byzantinismus darauf zurückführt, daß Süddeutschland eben das Glück Preußens nicht zuteil geworden" sei, jahrhundertelana sich an dem Anblick einer starten, segensreichen, von großen Ideen erfüllten monarchischen Regierung schulen zu fönnen!
Der Verfasser dichtet auch der deutschen Volksfecle" das psychologische Bedürfnis nach einer starten, führenden monarchischen Gewalt" an, als ob nicht gerade die herrschenden Mächte in Deutschland durch all die Jahrhunderte einen untung wird mit berlogenen Mitteln geführt. Man stellt sich taub und blind gegen die wahren Ursachen, die immer wieder Deutsche in die bureaux de recrutement Frankreichs treibt.
Die gangen gekennzeichneten Vorgänge und Tendenzen machen cin entschlossen& Vorgehen der christlich- nationalen Arbeiterschaft zur dringenden Notwendigkeit. Das Verhalten der Polizei bei den künftigen Arbeitskämpfen ist scharf zu beobachten. Gehen die Polizelorgane in offenbar einseitig r Weise zugunsten der Unternehmer g gen die Streitenden oder Ausgesperrten vor, so muß sofort Beschwerde erhoben und eventuell bis zur höchst.n Instanz durchg fochten werden. Auf die Rechtsprechung der Gerichte bei Streit= vergehen ist besonders zu achten. Die drakonischen Urt.ile, die wegen geringfügiger Streifvergehen gefällt werden, find im Wortlaut zu famme n. Die von den Scharfmachern verlangte Schnelljustiz, die sich hier und da bemerkbar macht und die dem Angeklagten taum Zeit gibt, seine Verteidigung vorzubereiten, muß ebenfalls festgestellt werden. Weiter find alle Vorfälle zusammenzust llen, wo Untern hmer und deren Organisationen die Mittel des Zwanges und des Boykolts gegen ihre eigenen Kollegen und deren Lieferanten bei Arb.its ämpfen schwarzweitrote Militarismus und der blauweißerote Militarismus in die Hände arbeiten. Ihr sagt Ja und Amen dazu, daß Polizei und Justiz uns die Heranbildung der Arbeiterjugend verekeln wollen. Was sind da nicht schon für Mordgeschichten über das Treiben Eine Bildung, die dem jungen Arbeiter die Augen über das wahre der angeblichen Werber für die Fremdenlegion in Deutschland in Wesen des Militarismus und über Kolonialraub und koloniale die Welt gesetzt worden. Geschichten, die für jeden, der die Dinge Gewaltpolitik öffnet und ihm von vornherein die Lust nimmt, seine näher kennt, den Stempel des Schwindels an sich tragen. Da will Haut für die kolonialen Kapitalbyänen Frankreichs zu verkaufen. einer, der einen dummen, Streich gemacht hat, sich interessant Die meisten Herren, die gegen die Fremdenlegion getern, haben machen, ein anderer will seinen Eintritt in die Legion mit einer dem Neuter und dem Forstner zugejubelt, sind einverstanden mit gruseligen Mordsgeschichte beschönigen. Die deutschen Fremden- dem System der preußischen Bidelhaube und der Polizeifaust, das legionsvereine, in denen allerlei alldeutsche, franzosenfresserische jahraus jahrein viele junge Elsässer und Lothringer in die Legion Elemente ihr Unwesen treiben, leisten solchen Schwindelgeschichten treibt. mit Hilfe einer urteilslosen Presse Vorschub. Ja, man kann sogar sagen, daß solche Schwindelnachrichten seit dem Bestehen dieser Vereine erst recht ins Straut geschoffen sind. Man muß doch seine Eristenzberechtigung erweisen. Wenn wirklich einmal ein alter Walzbruder irgendeinem jungen Grünschnabel Wunderdinge von der Legion erzählt und ihm das Maul nach Afrikas Palmen, Weibern und Jagden wässerig macht, so ist das gewiffenlose Aufschneiderei; mit einem systematischen Werbesystem hat das aber nicht das mindeste zu tun. Jeder ehrliche Kerl, der einmal aus irgendwelchem Grunde in die Legion verschlagen wurde, muß zugeben, daß all diese Werbergeschichten eitel Schwindel sind. Das mußte sogar ein deutscher Regierungsvertreter in einer der letzten Wir sind in Deutschland jetzt glücklich so weit, daß man von Eikungen der Budgetkommission des Reichstages zugeben. Ach einer richtigen Fremdenlegionsindustrie reden kann. Die natio- nein, ihr Herren vom Hilfsbund gegen die Fremdenlegionen, nale Schundliteratur ist durch Bücher über die Fremdenlegion ge- ihr müßt es ganz anders anfangen, wenn ihr die Quellen des ivaltig bereichert worden. Gerissene Verleger wissen Sie deutschen Zustroms zur Frembenlegion verstopfen wollt. Das geKonjunktur gut auszunuzen, zweifelhafte Elemente, die schieht nicht durch eure Mordgeschichten, die höchstens die kriegerisch einmal durch die Fremdenlegion gelaufen sind, erzählen die haar überhitte Phantasie mancher vom Jungdeutschlandbund„ ertüch sträubendsten Dinge; sie haben allmählich herausbekommen, daß, tigter" jungen Leute an oden können. Es geschieht auch nicht je bider aufgetragen wird, je wüster die französischen Armeezu durch Lichtbilder und Films, denen man nur zu oft die knalligite stände dargestellt, je lauter das Rob des deutschen Heeres aus- Kinomache ansieht. Am wenioften ist aber zu erreichen durch ein posaunt wird, desto leichter für ihre Schriften Absatz zu finden ist. Ballfest mit Tombola, Settlauben und patriotischer Theatermimit. Selbst das Theater und die Film- und Lichtbildindustrie haben sich Nein, sehr verehrte Herrschaften, mit all diesen Kinkerlik en des dankbaren Stoffes bemächtigt, und ein ganzer Vereinsapparat werdet ihr die Fremdenlecionsschande nicht aus der Welt schaffen. ist darauf aufgebaut. Je mehr ihr den nationalen Hak schürt, desto mehr stärkt ihr das Und was ist mit all dem Geschrei und all dem Tamtam gegen Fundament der Fremdenlegion. Je mehr ihr die Packen aufblast Die Fremdenlegion erreicht worden? Nichts anderes, als daß der und nach verstärkter Rüftung schreit, desto mehr hält der fran Zustrom zur Fremdenlegion in den letzten Jahren nur stärker zöfifche Militarismus an der Region fest, die ihm ein Armeetores getvorden ist, daß das deutsche Kontingent diefer Söldnertruppe eigener Landestinder erseßt. Je mehr ihr gegen den internationicht fleiner geworden ist. Es ist ja auch zu natürlich. Der nalen Gedanken und den Friedenswillen der deutschen und franStampf gegen diefe aller modernen Kultur Hohnsprechende Einrich- zösischen Arbeiterschaft geifert und fäfft, desto mehr werden sich der
Der Wohltätigkeitsklimbim der verflossenen Wintersaison ist am letzten Donnerstag mit einem Fest für die verlorenen Söhne Europas ", für die Fremdenlegionäre, beschlossen worden. Warum auch nicht! Nachdem man für arme Witwen und Waisen, für Säuglinge und strofulöse Kinder, für Kriegsveteranen und gefallene Mädchen geflirtet, getangot und champagnifiert hat, kann man auch einmal für die armen Teufel, die schwerbepackt durch nordafrikanischen Wüstensand und heiße Haljasteppen marschieren, das Lanzbein schwingen und diverse Schoppen Wein oder Bier hinter die weiße Ballbinde gießen. Wenn deutsche Legionäre, die froh sind, am Lagerplak aus tiefer Zisterne bradiges Wasser zum Löschen des brennenden Durstes heraufzuwinden, auch nichts von dem Schwofen und Zechen im Eispalast haben, so tamen doch woenigstens die Unternehmer und Teilnehmer dieser FremdenTegionärrettung auf ihre Rechnung. Denn die Wohltätigkeit, zu mal wenn sie sich im nationalistischen Theatermarkt spreiat, ist eine schöne Sache. Nur schade, daß trok der Riesenzahl von Wohl tätigkeitsbällen das Elend nicht aus der Welt verschwinden will. Und so ist auch diese Art des Kampfes gegen die Fremdenlegion nichts als eine alberne Farce, die an den Dingen nicht das mindefte ändern wird.
Gewiß, barbarisch und kulturwidrig ist die Eristenz, sind die Zustände in der Legion. Aber gescheiter wäre es, anstatt die deutschen Fremdenleg onäre zu retten, wenn es schon zu spät ist, dafür zu sorgen, daß Deutsche nicht in die Versuchung fommen, die Legionsuniform anzuziehen. Wie oft haben die deutschen Hilfsvereine in Frankreich nicht indirekte Werberdienste für die Legion getan? Die fatten und behäbigen Leutchen, die drüben beim Erbfeinde" ein gutes Auskommen gefunden haben, sind nur zu oft höchst ungnädig gestimmt, wenn ein deutscher Bruder auf der Walze ihre Mildtätigkeit in Anspruch nimmt. Wie mancher hat, wenn die 50 Centimes, die ihm großherzig in die Hand gedrückt wurden, aufgezehrt waren, dem Hunger durch den Eintritt in die Legion zu enigehen versucht.
Und wie wird in deutschen Stajernen für Zustrom zur Fremdenlegion gesorgt! Gewiß, das Regionsleben, die Feldzüge in Marotto, Tontin, Madagaskar usw. verschlingen viele Gristenzen. Aber warum laufen jedes Jahr Hunderte aus deutschen Kasernen über die Grenze, um die Pidelhaube mit dem Stäppi zu vertauschen? Ist das Spucknapfaussaufen, das Kot- aus- Reithofen- leden, das Stubenscheuern mti Zahnbürsten, das feldmarschmäßig- bepadt- aufdie- Spinde- klettern und unter- die- Betten- triechen, das hundertfache Gewehrstrecken und Auf und nieder und was dergleichen Kasernenraffinements mehr sind, nicht mindestens ebenso brutal wie das Legionsmotto: marche ou crève!"( Marschiere oder verrecke!)
Nein, ihr edlen Menschenfreunde vom Verein gegen die Frembenlegion. Im Bunde mit Rüstungskapitalisten, allbeutschen Kriegshebern, profitlüfternen Verlegern und sonstigen Nubnießern der Antilegionspropaganda kann den berlorenen Söhnen Europas " nicht geholfen werden. Nur die führen einen ehrlichen Stampf gegen die Fremdenlegion, die gegen Rüstungswahn, militaristische Brutalität und soziale Verelendung Front machen.
Ernst.