Auch die Tarifverträge in der Holzindustrie haben im verflossenen Jahre einen weiteren Ausbau erfahren. Am Schluß
Zum Kampf in der Solinger Waffenindustric.
Soziales.
Weitere Preisermäßigungen. Die Düsseldorfer Warenbörse Bolle neun Wochen stehen nunmehr die Solinger Waffenarbeiter hat am Freitag für die meisten Fertigeisenprodukte gegen des Jahres 1912 war der Holzarbeiterverband beteiligt an 1095 Ver- im Kampf, ohne daß auch nur ein einziger Arbeiter der Sache un- die Notierungen vom 17. April eine Reihe von Preisermäßigungen trägen für 14 336 Betriebe mit 144 656 Personen. Im Laufe des treu geworden wäre. Streitbrecher find nicht zu finden. Die dem vorgenommen, womit den seit längerer Zeit am Markte herrschen Jahres waren davon 242 Verträge für 5629 Betriebe und Scharfmacherkonsortium angehörenden fünf aussperrwütigen Firmen den Verhältnissen Rechnung getragen wird. Stabeisen, Bandeisen, Grob- und Kesselbleche wurden um 1 Mart, Feinbleche um 2 Mart 63 581 Personen abgelaufen, aber es wurden 282 Verträge für sind am Ende ihres Lateins angelangt. Dem Unternehmerverband 6283 Betriebe und 68 043 Personen abgeschlossen, so daß am Schluffe gelang es nun, durch einen gewissen Drud auf die nicht aus- ermäßigt. Diese Notierungen stellen aber keineswegs die niedrigsten des Jahres 1135 Verträge für 14 990 Betriebe mit 149123 sperrenden kleinen Firmen insoweit einzuwirken, daß zwei dieser Säße dar, denn Stabeisen und auch Eisenbleche wurden noch um Personen in Kraft waren. Firmen( Rock u. Obliger und Clemen u. Jung) sich der Aussperrung 1-2 M. unter dem Preis der Düsseldorfer Produktenbürse angeboten. Nach dem Marktbericht des Börsenvorstandes hat sich das Der Deutsche Holzarbeiterverband kann mit Befriedigung auf angeschlossen haben. Den Arbeitern dieser Firmen wurde bereits das Jahr 1913 zurückblicken. Seine Leistungsfähigkeit war auf eine gefündigt und den für diese Firmen arbeitenden Selbständigen Geschäft am Kohlenmarkt weiter gebessert, wogegen der Koks schwere Probe gestellt, aber er hat sie glänzend bestanden. Der wurden keine Aufträge mehr erteilt. Auch die anderen Kleinen abruf unbefriedigend ist. geringe Mitgliederverlust will wenig besagen; sicherlich ist die Zahl Firmen wurden nochmals aufgefordert, sich der Aussperrung anzuder Verbandsmitglieder, die gedrängt durch die langanhaltende schließen, die dann eine allgemeine werden dürfte. Arbeitslosigkeit den Beruf gewechselt haben und deshalb aus der Die an der Aussperrung beteiligten drei Arbeiterorganisationen Organisation ausgeschieden sind, weit größer als der nominelle haben diese Maßnahme damit beantwortet, daß sie in einer WaffenVerlust des Verbandes. Hat die Wirtschaftskrise den Mitglieder- arbeiterversammlung am Sonnabend beschlossen, über alle dem stand nicht zu erschüttern vermocht, so hat sie doch bewirkt, daß die Unternehmerverband angehörenden WaffenRassen in außerordentlichem Maße in Anspruch genommen wurden. firmen den Streit zu verhängen. Die Zahl der be= Industriearbeiter, Sie haben sich aber dem Ansturm gewachsen gezeigt. Aufs neue troffenen Arbeiter wächst damit auf 800 an. Der Gutsarbeiter W. wurde mit drei anderen zur Anist erwiesen worden, daß die Arbeiter in allen Notlagen eine sichere Metallarbeiter und christlicher Metallarbeiterverband stehen ge- zeige gebracht, weil sie ihrem Arbeitgeber, dem Gutspächter Zuflucht in ihrer Gewerkschaft haben. Mit besonderem Stolz darf schlossen hinter den Streifenden und werden den Kampf energisch Schüße in agenhagen i. Mecklenburg , berder Deutsche Holzarbeiterverband auf die Erfolge seiner Lohn- weiter führen. schiedene Male insgesamt etwa 11 Zentner Roggen und Hafer bewegungen im verflossenen Jahre zurückblicken, die in Anbetracht der schweren Wirtschaftskrise unter besonders schwierigen Umständen errungen wurden. Frohen Mutes und hoffnungsfreudig dürfen die Mitglieder des Deutschen Holzarbeiterverbandes, nach den Erfahrungen, die ihre Organisation im Jahre 1913 gemacht hat, der Zukunft entgegensehen.
Ihr läßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt Ihr ihn der Pein.
Barlohn 150 m. jährlich. Korndeputat zirka 40 Zentner Korn und Gerste im Wert von ungefähr 300 M., freie Wohnung mit etwas Gartenland, Wert 60. 100 Ruten Kartoffelader im Pachtwert von etwa 80 M., 7 Meter Brennholz im Wert von etwa 40 M. und täglich 3 Liter Milch, die, pro Liter zu 10 Pf. berechnet, 109 M. ausmachen.
Eine erfolgreiche Bewegung um Verkürzung der Arbeitszeit entwendet hatten. Zweimal soll dies mit je einem Sad haben die Krefelder Samtweber soeben zum Abschluß gebracht. Es beim Dreschen geschehen sein, zweimal war der Transporthandelt fich bei ihrer Forderung um den Mittagsarbeitsschluß an wagen für eine Bahnfuhre mit einem überzähligen Sad den Sonnabenden. In der Textilindustrie sind von den über eine Roggen beladen und zweimal wurde Hafer vom Kornboden Million Beschäftigten gegen 60 Proz. Arbeiterinnen. Zu einem geholt. Das Korn wurde jedesmal verkauft und der Erlös erheblichen Teil sind die Arbeiterinnen auch verheiratet. Neben geteilt. Der Verband der Maler stärkt seine Reihen. der Fabrikarbeit bleibt in der Regel für diese Frauen auch noch Die Angeklagten behaupteten im Termin vor der die ganze häusliche Arbeit zu verrichten. Die meisten dieser Straffammer des Landgerichts Neustrelit Mitte Schon seit Wochen entfaltet der Verband der Maler eine um- Frauen erwarten den Sonntag, damit sie alles, was naturgemäß Januar 1914, fie hätten aus tot gehandelt. Der Arbeiter faffende, planmäßig durchgeführte Agitationstätigkeit. Der Heraus gabe einer instruktiven, das wirken und die Erfolge der Organisation an den Arbeitstagen an häuslicher Arbeit zurüdbleibt, aufarbeiten Januar 1914, fie hätten aus Not gehandelt. Der Arbeiter gabe einer instruktiven, das wirken und die Erfolge der Organisation fönnen. Um dieſen Frauen den Sonntag als Feiertag zu ge-. hatte z. B.( wie auch die übrigen) diese Lohnbezüge: trefflich schildernden Anfklärungsschrift und einer Hausagitation folgt vom 4. bis 12. Mai eine allgemeine Versammlungsaftion. An innen, gibt es nur ein Mittel, die Verfürzung der Arbeitszeit nähernd 300 Versammlungen mit den Verbandsfunktionären als überhaupt und an den Vorabenden der Sonn- und Feiertage im Referenten werden über ganz Deutschland hinweg in diesen Tagen besonderen. Auch für die männlichen Arbeitskräfte in der Textilabgehalten werden. Darin soll behandelt werden:„ Der Widerstand industrie ist eine kürzere Arbeitszeit und der Mittagsarbeitsschluß an den Sonnabenden wohlbegründet, namentlich, wenn der Unternehmer gegen die soziale und kulturelle Besserstellung der fie, wie das meistens der Fall ist, ihren ebenfalls in der TextilArbeiter des Malergewerbes". Die Nr. 18 des Vereins- Anzeigers"( Drgan des Malerverbandes) ist als Agitationsnummer industrie beschäftigten Frauen bei den häuslichen Arbeiten mitgut ausgestaltet und in größerem Umfang als sonst erschienen, helfen wollen. Vom Deutschen Textilarbeiterverband wird schon Mußer einer Anzabl Artikel, die den Wert der Organisation behandeln, seit Jahren Mittagsarbeitsschluß an den Sonnabenden propagiert. ist an erster Stelle in einem Aufruf mit wenigen Säßen die im Maler- Dem Reichstag ließ er fürzlich eine von vielen tausenden Arbeitern gewerbe herrschende Situation flar und deutlich aufgezeichnet. und Arbeiterinnen unterzeichnete Petition zugehen, um so eine Die Entwickelung des Organisationsgedankens, die Leistungen des gefeßliche Regelung der Frage herbeizuführen. Strefeld gehört Verbandes der Maler, die Pläne des Unternehmertums, dessen im mit zu den Tertilorten, die zu allererst mit durch das Drängen der im Deutschen Textilarbeiterverband Organisierten den ZehnBorjahr inszenierte, aber verunglückte Machtprobe und dann ein stunden- Arbeitstag einführten. Einsicht für die Notwendigkeit, die ganzes Sündenregister sozialer Rückständigkeit und mittelständlich Arbeitszeit zu verfürzen, ist hier unter der Textilarbeiterschaft vorberbohrter Arbeiterfeindlichkeit werden da geschildert. handen. Neben einigen Stoffwebereien und anderen Betrieben ist in der Hälfte der Samtwebereien schon seit Jahren Sonnabend mittags Arbeitsschluß. Die Samtweber in den noch übrigen Betrieben forberten bas ebenfalls und wandten sich schon im Herbst 1913 durch ihre Arbeiterausschüsse
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Dies stellt ein Einkommen von etwa 740 m. jährlich dar. Stellt man das Korn als voll verkauft in Rechnung, dann kommen aber nur 450 M. Barlohn in Betracht, davon müssen alle Ausgaben für Nahrungsmittel, Kleidung usw. bestritten werden. Das Gericht fam im Urteil auch zu der Auffassung: Mag nun auch eine gewisse Notlage unterstellt werden, so gab diese den Angeklagten doch keinen Grund zum Stehlen. Immerhin sind den Angeklagten um deswillen mildernde Umstände zugebilligt."
Die mildernden Umstände hinderten das Gericht aber
nicht, ganz ungeheuerliche Strafen gegen drei der die Herren Arbeit- Angeklagten auszusprechen. Der am meisten Belastete erhielt 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, die übrigen 9 Monate, 5 Monate und der vierte 3 Tage. Die drei Schwerbestraften hatten wegen ähnlicher Diebstähle bereits Vorstrafen. Bei einem lag eine am 30. Juni 1913 zudiftierte noch nicht verbüßte Gefängnisstrafe von 2 Wochen vor wegen Entwendung von Weizen beim selben Arbeitgeber. Der mit 9 Monate bestrafte Arbeiter W. war nach dem Zeugnis des Gutspächters bereits mit Schulden auf die Arbeitsstelle gekommen.
Die im Unternehmerverband organisierten Malermeister wenigstens ihre Führer- hezen jegt zusammen mit den Scharf machern aller Grade gegen die soziale Gesetzgebung, besonders gegen den Unfall- und Gesundheitsschutz, gegen eine anständige Bezahlung. vor allem der älteren Arbeiter; gegen die Arbeitslosenversicherung; desto mehr aber wirken sie für die Verkümmerung des Koalitions: geber. Die Antwort war ablehnend; fie mag durch die Krise und rechts der Arbeiter, indessen sie selbst den schlimmsten Terrorismus durch den organisierten Streifbruch der Christen unrühmlich verVon einigen üben, den Farbenhändlern Beiträge abawingen und die Zwangs- laufenen Färberstreit beeinflußt gewesen sein. innungen zu ihren Rampfsweden mißbrauchen; fie verlangen Firmen wurde sogar der Versuch gemacht, den freien Sonnabend die Politischerklärung der Gewerkschaften, treiben aber selbst un nachmittag, wo er bestand, illusorisch zu machen. Im Februar ausgefezt Politil. Daß es aber auch ein lebhaftes Echo in den 1914 mit Ginseßen der besseren Konjunktur erhoben die SamtKreisen der beteiligten Arbeiter findet, bezweifeln wir nicht. Die weber neu ihre alte Forderung, in allen Samtwebereien Sonnrührige Tätigkeit der leitenden Faktoren des Verbandes der Maler abend mittags die Betriebe zu schließen. Und da wiederum tein zeigt, daß deffen Mitglieder bei ihm eine energifche Vertretung ihrer Arbeitgeber bewilligen wollte, blieben die Arbeiter und ArbeiteMit dem Verbüßen der Gefängnisstrafe sollten für die rinnen des größten Betriebs Sonnabend nachmittags von der Interessen gegen ein sozial- rückständiges Unternehmertum finden. Arbeit weg. Die Beschäftigten der anderen Betriebe wollten diesem Familie des Letztgenannten die Leiden noch nicht erschöpft Beispiele folgen. Nun scheint der Arbeitgeberverband doch ein- fein. W. war nach seiner Entlassung aus der Arbeitsstelle gesehen zu haben, daß Nachgeben das beste ist, und hat dann be von Kaßenhagen nach Neubrandenburg gezogen. Am 1. April fchloffen, in Samtwebereien, wo die Beschäftigten den Sonnabend- dieses Jahres trat er die neunmonatige Gefängnisstrafe an. nachmittag frei haben wollen, die Bewilligung dieser Forderung Für seine aus Frau und vier Kindern im Alter von einem dem eigenen Ermessen der Firma zu überlassen. Damit wurde in den lezten Samtwebereien der Sonnabendmittags- Arbeitsschluß bis sieben Jahren bestehenden Familie sollte nun der bisherige erreicht. Das bedeutet für zirka 1450 Beschäftigte eine Verkürzung Arbeitgeber Domänenpächter Schüße in Kazenhagen die Armenkosten aufbringen. Er weigerte sich, so daß die der Arbeitszeit um zirka 4500 Stunden wöchentlich. Familie nach dem Gut Kazenhagen abgeschoben werden mußte. Der armen Frau sollte bald flar werden, weshalb der Agrarier die Familie selbst verpflegen wollte. Einem Genossen, der ihr seine Hilfe anbot, schrieb sie am 4. April d. J.:
Former und Gießereiarbeiter! Die Marienbütte" in Rogenau bei Liegnig in Schlefien sendet Werbeagenten aus, um Former, Maschinenarbeiter und Gießereiarbeiter zu bekommen. Wegen der miserablen Lohn- und Arbeitsverhältnisse in diesem Betriebe hat eine große Anzahl Former und Gießereiarbeiter vor einigen Wochen Rozenau verlassen und in anderen Orten Arbeit angenommen. Die Hüttenverwaltung will nun die entstandenen Lücken füllen. Bei der Anwerbung wird ziemlich strupellos verfahren. So hat dieser Tage ein Agent in Meißen zirka 40 Mann angeworben und nach Rozenau befördert. Den Leuten war ein Verdienst von 4,50 bis 5 M. schrift lich garantiert worden. Raum in Rogenau angelangt wurde ihnen mitgeteilt, daß sie nur 2,20 m. bis 2,60 m. erhalten. Natürlich entstand daraufhin eine große Erregung unter den Angeworbenen, alle verlangten unentgeltlich Zurüdbeförderung nach Meißen , die In Köln haben am Sonnabend erneute Verhandlungen zwischen schriftlich garantiert worden war. Davon wollte aber die Hüttenverwaltung nichts wissen, sie ordnete vielmehr die Räumung des den atlantischen Schiffahrtslinien zweds Verlängerung der nordLehrlingsheims, in dem alle einquartiert waren, an. Durch Ver- atlantischen Schiffahrtstonvention stattgefunden. mittlung des Bürgermeisters wurde erreicht, daß die Leute auf Da mit den kanadischen Linien eine Einigung noch nicht zustande Kosten der Firma am gleichen Tage nach Meißen zurüdbefördert fam, wurden die Verhandlungen einstweilen abgebrochen und auf
wurden.
Die Lohn- und Arbeitsbedingungen auf der„ Marienhütte" sind die denkbar schlechtesten. Arbeiterinnen erhalten Löhne von 11 Pf., Hilfsarbeiter von 22 Pf. die Stunde.
Aus Industrie und Handel.
Betriebsgemeinschaft Hapag- Lloyd.
den 5. Auguft vertagt, wo fie in London wieder aufgenommen werden sollen. Zwischen den deutschen , holländischen und englischen Linien hat die Verständigung indessen bereits zu dem Beschluß ge führt, die Zwischenbedsraten fofort um 40 Mart ( auf 150 Mart für Schnelldampfer und auf 140 Mart für sonstige Dampfer) zu erhöhen.
duellem Charakter des Ganges sprechen. Sie sind Kunstprodukte eines Kleidermagazins, einer Kultur des Aeußerlichen. Sie find Jn Köln wurden auch die Verhandlungen zwischen Hamburgnur imftande, einen Typus, den der Gedankenlosigkeit, darzustellen, und in diesem liegt auch die Unbeständigkeit und das Wechselnde Amerika- Linie und Norddeutschem Lloyd weitergeführt und eine in ihrer Erscheinungsform. Wo eine Kleidung dem Lebenselement völlige Einigung über die Herstellung der Betriebsgemeinund der Notwendigkeit des Körpers entspricht, bleibt sie in ihren schaft beider Linien für den nordamerikanischen und oftafiatischen Grundrissen einheitlich und unterwirft sich feiner Mode; das Verkehr erzielt. sehen wir bei den Beschäftigungen, die die Körperhaltung als 3wed und die Kleidung als Mittel erachten, z. B. beim Schwimmen, Reiten, Fechten, Tanzen, Turnen, Bergsteigen, bei Gartenarbeiten usw. Hier herrscht Grazie, weil wir bei der Bekleidung auf die nadte Gestalt des Menschen, auf seinen normalen Knochen- und Muskelbau zurückgehen und uns so fleiden, daß die Stoffe die Körperbewegung nicht hemmen, noch in naturwidrige Formen Humor und Satire.
einpressen.
Triumph des Kientopps.
I. Errungenschaft.
Im Auftrag einer Filmgesellschaft operierte ein Berliner Arzt unter Mitwirkung des Kinooperateurs einen gar nicht Operations bedürftigen, der keine Ahnung hatte, daß die Operation eine Operette war. II. Steigerung.
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Im Auftrag einer Filmgesellschaft entleibte fich gegen ein Riefenbonorar zugunsten seiner Gläubiger- der Gardeleutnant Nach der vorzüglich gelungenen Aufnahme des spannenden Todes tampfes( unter freundlicher Mitwirkung von Pastor y.) eröffnete Justizrat 8. das Teftament des Verblichenen, der feine Ahnung gehabt hatte, daß er irrfinnig war, was bie Gesellschaft der Zahlung des Honorars enthob. ( Emanuel im„ Simpliciffimus").
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Notizen.
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Borträge. Ueber Biele und Aufgaben der Expedition zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis am 21. August 1914" pricht Direktor Archenhold im Verein von Freunden der Treptow Sternwarte" am Mittwoch, abends 81, Uhr, im großen Hörsaal des Institutes. - Theaterchronit. Im Schiller Theater O geht Mittwoch statt der„ Beiden Leonoren"" Was ihr wollt" in Szene. Im Deutschen Theater ist die Aufführung des Ewersschen Dramas„ Das Wundermädchen von Berlin " im Einverständnis mit dem Autor auf die nächste Saison verschoben.
Ein Klaus Groth Museum wurde in Heide, der Geburtsstadt des plattdeutschen Dichters Klaus Groth , eingeweiht.
" Es geht mir hier in Raßenhagen sehr schlecht. Ich habe diese Woche noch nichts bekommen von Schüßze. Ich ivar am Donnerstagabend zu ihm und habe ihn gebeten um bißchen Lebensmittel für die Kinder, da ich doch nichts mehr hätte für die vier Kinder zu leben und die Kinder schrien immer hinter mir her, sie haben großen Hunger. Am Montag sind wir hergezogen und bis heute, Sonnabendmittag, habe ich noch nichts bekommen. Wir essen immer Belltartoffeln, die tunken wir uns in Salz.
Wie ich bei Schüße war und habe ihn gebeten, da läßt er mich gar nicht zu Wort kommen. Er hielt mir die Faust ins Gesicht und sagte:„ Ich schlage Ihnen mit der Faust in die Freffe, oder Sie friegen Fußtritte von mir, daß Sie hinten aus der Tür fliegen!"
Er gibt mir nichts eher, bis er eine Bescheinung hat von Strelit, daß mein Mann da ist( im Gefängnis), und wenn es noch acht Tage dauert. So lange kann ich doch nicht hungern mit den Kindern. Es kümmert sich hier kein Teufel um mich. Es ist beinahe so weit, daß man sich das Leben nehmen muß, und das wollte ich doch nicht gerne. Nun muß ich schließen, der Kleine schreit zu toll vor Hunger.
Besten Gruß
Frau W."
Nach dem Wortlaut des zwischen der Chinesischen Regierung und der Standard Oil Company im Februar 1914 getroffenen Abkommnes über die Erschließung und gemeinsame Ausbeutung der Der Briefempfänger machte sofort das Großh. Amt in Erdölvorkommen bei Yen Chang und Hen An Fu in der Provinz Stargard auf die skandalösen Zustände aufmerksam und Shenfie und Cheng Te Fu( Jehol ) in der Provinz Chihli ist das ersuchte, gegen den Gutspächter einzuschreiten. Obwohl er Abkommen durchaus nicht so ungünstig für China , wie es nach den fein Schreiben zurückerhielt mit dem von einem Herrn
eisten ungenauen Nachrichten schien.
Die Standard Oil Company verpflichtet sich, die Oelfelder von b. Malgan unterzeichneten Vermerk: als unbeachtlich Yen Chang und Yen An Fu sowie die angrenzenden übrigen Felder zurück, da jegliche Legitimation des Beschwerdeführers fehlt", der Provinz Shensie und die Delfelder von Chengtefu sowie die wurde doch ein Gendarm nach dem Gut zur Einholung von daran angrenzenden übrigen Felder der Proving Chihli durch Sach- Erkundigungen geschickt. Dieser berichtete dann auch unterm verständige untersuchen zu lassen und die Hälfte der hieraus ent- 16. April( sein Bericht fand sich mit Papier überklebt auf stehenden Kosten zu tragen. Für den Fall, daß sich die Felder als dem zurückgesandten Beschwerdeschreiben), daß die Familie im abbauwürdig erweisen, ist zum Zwecke ihrer Ausbeutung die Gründung einer amerikanisch- chinesischen Gesellschaft vorgesehen, Schnitterhause mit den übrigen fremden Schnitteran der die Standard Oil Company mit 55 Prog., die chinesische familien untergebracht sei und nun wöchentlich 30 Pfund Regierung mit 37,5 Proz. des Kapitals beteiligt sein soll. Der Startoffeln, 16 Pfund Brot, 3 Pfund Erbsen und 1 Pfund Anteil der Chinesischen Regierung wird jedoch nicht in bar ein- Mehl sowie täglich 2 Liter Milch erhalte. Es sei der Frau gebracht werden, sondern stellt den von der Gesellschaft an die auch Arbeit zugesagt, wobei sie 1,50 m. Tagelohn verdienen chinesische Regierung für die Erteilung der Konzession zu er- fönne. stattenden Preis dar. Daß die Familie bis dahin hungern und von der Mild
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Die Chinesische Regierung verpflichtet sich dagegen, daß in tätigkeit anderer leben mußte, war nicht berichtet, ebensoden erwähnten Deldistrikten der Provinzen Shensi und Chihli die wenig, daß der Inspektor die Frau auf ihre wiederholten neu zu gründende Gesellschaft das ausschließliche Recht auf die Produktion, die Raffinerie und den Bertauf dringenden Bitten um Lohnarbeit auf die Erntezeit von Petroleum haben, und daß fünftighin in China feinerlei verwiesen hat. Gegenwärtig brauche man neben den fremMonopol oder Konzeffion auf Petroleumfelder an irgendwelche den Schnittern niemand. Die Frau ist somit dem unterhaltspflichtigen Gutspächter Ausländer vergeben werden soll. Diese Verpflichtung erftredt fich
auf einen Zeitraum von 60 Jahren. Außerdem hat sich die auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Wegziehen kann sie Regierung verpflichtet, der zu gründenden Gesellschaft in bezug auf nicht, weil sie völlig mittellos ist. Arbeitsverdienst wird ihr den Transport ihrer Probufte, die Enteignung der Landeigentümer nicht gewährt und die wenigen Nahrungsmittel reichen für und die Abfindung bereits bestehender Petroleumproduzenten alle die fünf Personen gerade zum langsamen Verhungern. Will erforderlichen Erleichterungen zu gewähren. man die Frau ebenfalls dazu treiben, daß sie aus bitterer Not zur Diebin wird und man sie dann los wird?
Von einem Rüdfaufsrecht oder automatischen Nüdfall der Delfelder an die Chinesische Regierung sowie von der Höhe des Kapitals der neu zu gründenden Gesellschaft ist in dem Vertrage nicht die Rebe
So werden Bandarbeiterfamilien zugrunde gerichtet und dermeil überbieten fich Regierung und herrschende Kaffe in