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Deutschland im Kampf gegen die Mittel, die zur Verhütung Jempört und schrieb der Angeklagten einen Brief folgenden Inhalts: 1 Schlachtfeldern ihr Leben ristiert und zu seiner Gründung wesentlich allzureichen Kindersegens in Arbeiterfamilien dienen. Ich verbitte mir ein für alle Male diese Aeußerungen. Ich beigetragen, im Alter ordentlich versorgen würde. Dieser Jrrwahn möchte Ihnen nur raten, Herrn Glesinger laufen zu lassen, denn verdichtete sich schließlich zu der verrückten Idee, auf dem Landrats­er liebt sie ja doch nicht; er hat gar nichts mehr für Sie übrig. amt würden außer dem färglichen Ehrenfold" noch besondere Meinetwegen brauchen Sie nichts zu befürchten, denn ich habe für Beteranenbeihilfen ausgezahlt. Er teilte diesen politischen Aber­Herrn G. absolut nichts übrig." Herr G. tam Mitte Februar von

Wahrlich, eine Gesellschaftsordnung, wert, daß sie zugrunde geht!

nehmen.

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Der hygienische Magimalarbeitstag im Gastwirtsgewerbe. der Reise zurück, und die Angeklagte las ihm den Brief seiner glauben einer Anzahl Kameraden mit und fand bei ihnen einen Die lette Novelle zur Gewerbeordnung vom Jahre 1911 hat Reisebegleiterin vor. Ihre Eifersucht wurde dann aufs neue rege, folchen Anklang, daß sie unter seiner Führung nach dem Kreishause eine Aenderung der Bestimmungen über den sogenannten hygieni- als jie merkte, daß Herr G. wieder der Probiermamjell von ihrer marschierten, um die eingebildete Belohnung in Empfang zu jchen Marimalarbeitstag gebracht. Bis dahin war nur der Bundes Unterredung mit ihm Mitteilung gemacht hatte. Sie sahen sich aber nur angeführt. Die Beamten rat befugt, für solche Gewerbe, in welchen durch übermäßige Dauer als sie die ansehnliche Nun wurde die Spannung zwischen Gl. und der Angeklagten machten höllisch verdußte Gesichter, der täglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet größer und größer. Am 17. Februar schrieb sie nach einem heftigen Schar älterer Krieger anrüden sahen und ihr Begehren hörten, und wird, Verfügungen zu erlaffen, durch welche Dauer, Beginn und Petersburger Freund, von dem sie monatlich eine Unterſtüßung daß sie zweifellos einer Mystifikation zum Opfer gefallen seien. Da Streit mit Gl. vier Briefe, darunter einen an ihren früheren konnten den Aermsten statt des Geldes nur die traurige Erklärung geben, Ende der zulässigen täglichen Arbeitszeit bestimmt wird. Nach dem von 200 W. erhielt und einen an die Mutter des Gl., der mit den wurde der arme Anführer ganz wild und verfiel in Tobsucht, jezigen Wortlaut des§ 120 f der Gewerbeordnung sind nunmehr Worten schloß:" Bei Empfang dieser Zeilen ist Ihr heißgeliebter auch die Landeszentralbehörden ermächtigt, derartige Sohn und ich tot." Das Dienstmädchen hatte diese Briefe zur Post sodaß sich seine nachherige Ueberführung in eine Heilanstalt nota Verfügungen zu erlassen. Ferner fönnen die zuständigen Polizei- gebracht; der Angeklagten, die inzwischen wieder eine Aussprache wendig machte. Nach unserem psychiatrischen Erachten ist der Mann leider un behörden für einzelne Betriebe Verordnungen dieser mit G. hatte, wurde die Sache wieder leid, und dem Dienstmädchen Art erlaffen. gelang es auch, drei Briefe zurüd zu erlangen, bis auf den Brief heilbar. Wer sich einbildet, in dem militarisierten Deutschland Von diesem Rechte hat jetzt die Regierung von Oberbayern suchte sie in der Nacht des 20. Februar auf alle Fälle Herrn G. ist nicht mehr zu helfen, der ist ganz wahnsinnig. Das ist an die Mutter. Als sich Herr G. dann wieder von ihr fernhielt, werde auch für den einfachen Veteranen auskömmlich gesorgt, dem zum ersten Male für das Gastwirtsgewerbe, und zwar für den zu treffen. Sie erfuhr, daß er in jener Nacht in das Café Kannen- eine fast ebenso verrückte Idee, als wenn einer auf ostelbischen Guts­Polizeibezirk München Gebrauch gemacht. Nach dem Erberg fommen würde und wartete dort stundenlang auf ihn. Als höfen praktisches Christentum vermutete, im Zentrum Wahrheit, lag der bayerischen Regierung werden die Bestimmungen des er erschien, kam es zu Auseinandersetzungen, die sich auf der Bundesrats vom 23. Januar 1902 auf das Silfs personal Straße fortsetzten bis zu dem Hause, wo die Angeklagte wohnte. Freiheit und Recht", wie es auf dem Programm steht, oder bei den ausgedehnt. Diese Verordnung tritt mit dem 1. Mai in Kraft. Sie bat ihn dann, doch noch einmal in ihre Wohnung zu kommen, Nationalliberalen Standhaftigkeit und Liberalismus. Gegen alle Die oben bezeichnete Bundesratsverordnung hat für die gastwirt pas G. aber ablehnte. Er schloß die Haustür auf, und da bat sie derartigen Wahnvorstellungen hilft feine ärztliche Behandlung. schaftlichen Angestellten einen fleirren bescheidenen Schuh ihrer ihn, ihr doch noch einen letzten Abschiedstuß zu geben. Als er ihr Zum Glück sind die Patienten aber harmloser als der Anführer diesen Wunsch gewährte, gab die Angeklagte plöblich Schiffe aus der Soldiner Kriegsveteranen, sodaß sie ohne direkte Gefahr fret Arbeitsfraft gebracht. Aeußerst bescheiden den 16 stündigen einem Revolver, den sie zumeist bei sich trug, auf ihn ab, die ihm herumlaufen können. Marimalarbeitstag und alle 14 Tage, in Städten von unter 20 000 eine Wunde in der Brust und eine am Ohr beibrachten. Der Ginwohnern alle drei Wochen, einen Ruhetag; für die Lehr- Rebolber wurde ihr dann entwunden. linge unter 16 Jahren ist eine neunstündige ununterbrochene Ruhezeit vorgeschrieben. Nach 10 Uhr abends und vor 6 Uhr morgens dürfen jugendliche Leute nicht beschäftigt werden. Das ist so das wesentlichte des vielgerühmten Arbeiterschußes im Gast­wirtsgewerbe. Das schlimmste aber ist, daß diese Bestimmungen sich nur auf das gelernte Personal beziehen. Kellner, Koch lehrlinge sind geschützt. Als Page, Hausdiener, Küchenmädchen ujiv. fönnen die jugendlichen Angestellten im Gastwirtsgewerbe aber in unbegrenzter Arbeitszeit ausgebeutet werden. Alle Versuche der Organisation, hierin Wandel zu schaffen, um dem mehrere Hundert­tausende umfassenden Heere des Hilfspersonals auch wenigstens die fleinen Vorteile des Gesezes teilhaftig werden zu lassen, sind immer wieder gescheitert an dem Widerstand der Regierung und der bürgerlichen Parteien.

Grubenunglück in Australien .

Die Angeklagte behauptete, daß sie nicht wisse, was sie getan Wie ein Telegramm aus Melbourne meldet, hat sich in habe. Sie habe starte Seelenqualen erlitten, und da sie Herrn G. den Kohlengruben von Bondigo ein schweres Gruben­wirklich liebte eine Trennung von ihm nicht ertragen fonnte. Sie unglüd ereignet. In dem Augenblick, als zahlreiche Berg sei lebensüberdrüffig geworden und habe sich selbst töten wollen. als sie nun endgültig von G. Lassen sollte, habe sie blindlings zu arbeiter den Schacht verließen, erfolgte aus bisher unbekannten geschossen, ohne jede Ueberlegung und ohne die Absicht, Herrn G. Gründen eine heftige Explosion. Sieben Gruben. zu töten. arbeiter wurden auf der Stelle getötet, mehrere andere sehr schwer verlegt, so daß sie kaum mit dem Leben davonkommen dürften.

Als Zeuge gab Glefinger zu, daß er die Angeklagte in einem bestimmten Falle gezüchtigt habe, als er alle Veranlassung zu der Auficht gehabt habe, daß die Angeklagte den Besuch eines fremden Mannes gehabt hatte. Zur Sprache fam auch noch, daß der Zeuge dem Portier des Hauses, in dem die Angeklagte eine Dreizimmer­wohnung innehatte, einmal eine hohe Belohnung versprochen hatte, wenn er ihm mitteilen würde, wenn die Angeklagte Herrenbesuche empfänge; auch einen Detektiv hätte er einmal mit der leber­wachung der Angeklagten betraut.

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Automobilkatastrophen.

Auf der Güstrow - ratower Chaussee geriet am Sonntag das Automobil des Herrn v. Tiele- Windler auf Rothen Moor, in dem sich außerdem Frau v. Müller zu Hohen- Luckow, der Chauffeur und ein Diener befanden, auf der abschüssigen Chauffee auf einen Nebenweg und schlug um. Frau v. Müller war so a fort tot. Herr v. Tiele- Windler wurde schwer verletzt. konnte vorher abspringen. der Chauffeur erlitt leichtere Verlegungen, der Diener

Durch die Gewerbenovelle ist also jezt ein Ausweg gefunden. Gerichtsarzt Dr. Marg gab sein Gutachten dahin ab, daß die Bis jetzt hat sich freilich, wie schon erwähnt, nur die Münchener Angeklagte eine seelisch leicht erregbare, nervöse Person sei und Polizeibehörde dazu verstehen können, den Widersinn, der durch die eine gewisse geistige Minderwertigkeit bei ihr vorliege. Der Staatsanwalt beantragte die Bejahung der Schuldfrage unterschiedliche Behandlung von gelernten und ungelernten Ar­wegen versuchten Totschlages und mit Rücksicht auf das Gutachten beitern durch die Bundesratsverordnung gegeben ist, zu forrigieren. bes Dr. Marg die Zubilligung mildernder Umstände. Rechts- Ein folgenschweres Automobilunglüd, bei dem drei Pera In die Münchener Verordnung sind auch die Fremdenpensionen mit anwalt Dr. Schwindt beantragte als Verteidiger Freisprechung. fonen getötet wurden, hat sich am Sonntagabend in der Nähe einbezogen. Mit Recht, denn in diesen sind die Arbeitsverhältnisse Nach 1stündiger Beratung verkündete der Obmann der von New York ereignet. Der Kaufmann Willis hatte mit nicht besser als in den eigentlichen Gastwirtschaften. So wenig Geschworenen den auf Nichtschuldig" lautenden Wahr - feiner Ehefrau und seinen beiden Kindern sowie zwei Bekannten, es ist, gegenüber den derzeitigen Zuständen ist es ein kleiner Fort- spruch. Kaum war das Wort Nein", in der Frage- dem Advokaten Walsh und dessen Frau, eine Vergnügungstour int schritt. Borzuziehen wäre natürlich eine reichsgefeßliche Regelung. beantwortung erffungen, als ein minuten langes auto unternommen. Als man sich auf der Heimfahrt befand, wurde Wie die Dinge liegen, wird die Organisation der Gastwirtsgehilfen to fendes Beifallflatschen und ein a II. plößlich an einem Bahnübergang die Schranke heruntergelassen, überall an die ortspolizeilichen Behörden mit der Forderung beran- gemeines Bravorufen im Zuhörerraum und auf den Willis, der sein Auto ſelbſt ſteuerte, bremste start, um die Schranke treten müssen, dem Münchener Beispiele zu folgen. Logen begann, so daß der Vorsitzende nur mit Aufbietung nicht zu überfahren. Der Wagen überschlug sich, flog gegen einen aller Stimmittel Ruhe gebieten und im Wiederholungsfalle Baum und stürzte in den Chauffeegraben, wobei das auslaufende mit sofortiger Räumung des Saales und Bestrafung der be- Benzin explodierte. Drei der Insassen, Willis, dessen treffenden Personen drohen konnte. Das Tribunal wurde hier rau und Frau Walsh erlitten so schwere Brandwunden, daßz zur Szene und das Händeklatschen und Bravorufen hörte erit fie nach wenigen Minuten verstarben. Auch die Kinder auf, als die Gerichtsdiener Miene machten, einzelne Ruferillis' haben schwere Verlegungen und Brandwunden aus dem Zuhörerraum herauszuholen. dabongetragen, so daß sie gleichfalls taum mit dem Leben davon Das auf Freisprechung lautende Urteil wurde dann kommen dürften; ebenso ist Walsh schwer verletzt, doch dürfte er am Leben erhalten werden können. auch unter vollkommener Ruhe des Publikums verkündet.

Im übrigen ist der§ 120 f natürlich auch anwendbar auf andere Gewerbe, vor allem sollten die Arbeiter der Nahrungsmittelindustrie, die alle unter einer langen Dauer der Arbeitszeit zu leiden haben, sich die neue Gesebeslage zunuze machen.

Die Not ber Winger.

Zum Nachdrudsrecht der Zeitungen.

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Wenn der Kleinbauer Bech mit der Ernte des Getreides hat, dann tröstet ihn gewöhnlich noch eine mittelmäßige Ernte in Heu oder Kartoffeln. Anders ist es dagegen mit den Winzern, die Bom Zarismus zu Tode gehent. einzig und allein auf den Erlös ihrer Weinberge angewiesen sind Ein Opfer der bekannten russischen Gefängnisschande ist der und für die fie mangels eigener Landwirtschaft sogar den Dung Nach dem Geseze über das Urheber- und Verlagsrecht ist der noch faufen müssen, wenn sie auch ihre eigene Familie in die Abbrud von Ausarbeitungen wissenschaftlichen, technischen oder Deutsche Johannes Holzmann geworden, über dessen Lage Arbeit des Jahres teilen, um so teure Arbeitskräfte zu ersparen. unterhaltenden Inhalts verboten, auch wenn ein Vorbehalt der noch am Mittwoch in der Budgetkommission des Reichstages ge legentlich der Verhandlungen über den Etat des Auswärtigen Amts Die Steigerung aller Lebensmittel macht sich dann auch bei den Rechte fehlt. armen Winzern doppelt fühlbar, die eft noch schlechter gestellt sind wie der Begriff unterhaltenden Inhalts" auszulegen sei, und in oh auch in Berlin lebte, machte seinerzeit als Anarchist viel Die Straffammer zu Detmold hatte am 30. April zu entscheiden, gesprochen wurde. Holzmann, der unter dem Namen Senna als manche Arbeiter. der Verhandlung wurde nebenber das Verhalten eines Korrespon- von sich reden. Später ging er nach Frankreich , der Schweiz und Ju diesjährigen Bericht des Landesausschusses für den Re- benzinhabers Dr. Schönthal in München charakterisiert, der jeden nach Rußland . Hier fiel er Spiteln in die Hände, die ihm den gierungsbezir! Wiesbaden finden wir darüber folgende Be- Nachdruck feiner Erzeugnisse strafrechtlich verfolgen läßt, wenn ag eines von den russischen Behörden lange gesuchten schwere it merkung: feinen unverhältnismäßig hohen Honorarforderungen nicht ent­

" Dagegen hatte die Landwirtschaft eine in Getreide, Futter- sprochen wird. Es handelte fich um drei fleine, nur wenige Zeilen Verbrechers zustedten. Bei der Revision des Passes wurde mitteln und Kartoffeln gleich vorzügliche Ernte zu verzeichnen. umfassende Mitteilungen, die die Ueberschriften trugen:" Das er festgenommen und von den russischen Behörden trotz aller Nur Obst und Wein bildeten eine Ausnahme. Namentlich der Hopfentissen als Mittel gegen die Schlaflosigkeit"," Der tote Einwendungen als der lange von ihnen gesuchte Verbrecher zu Weinertrag muß zu den schlechtesten... seit Jahrzehnten Bapagei auf der Eisenbahn" und" Die unsichere Hutnadel". Der lebenslänglicher Kerter strafe verurteilt. Im Gefäng gerechnet werden. Reber 12 Gemeinden, die eine Redakteur der Lipp. Landeszeitung" in Detmold hatte diese fleinen nie zu Warschau , in dem, wie in allen russischen Gefängnissen, bollständige Migernte zu verzeichnen haben, stehen Sachen in irgendeiner Zeitung gefunden und fie, in der Annahme, infolge rüdsichtsloser Ueberfüllung die Schwindsucht und andere mit nur so Serbst und andere mit Zwischenstufen bis daß es sich um vermischte Nachrichten tatsächlichen Inhalts handle, andere Seuchen grassieren, erlöste ihn nun vor einigen Tagen der zu Herbst. Die Qualität schwankt zwischen mittel und sehr ohne weiteres abgedruckt. Der Korrespondenzinhaber verlangte ob nach einer achtjährigen kerterhaft von seinem Leia darauf ein hohes Honorar, die Zeitung lehnte diese Forderung aber gering. In diesen amtlichen Zeilen spiegelt sich die ganze Not der ab und bezahlte nur den üblichen Saz. Dr. Sch. nahm das Geld den, der Tuberkulose, die auch ihn ergriffen hatte. Gerade in Winzer wider, die in 12 Gemeinden am Rhein eine bollständige an, stellte trotzdem aber Strafantrag und verlangte eine Buße von letzter Zeit hofften die Angehörigen des Holzmann, die alles unter Mizernte zu verzeichnen hatten und in den übrigen Gemeinden 15 M. für jeden Artikel. Die Straffammer verurteilte den Ange- nahmen, um den für die Schuld eines anderen Büßenden zu be= faum einige Mart Erlös erzielten. Die Folge ist, daß neue flagten zu der gefeßlichen Mindeststrafe von 3 M., zusammen 9 M. freien, auf seine Entlassung. Ihre Bemühungen hätten vielleicht In der Verhandlung wurde hervorgehoben, daß es sich hier um zu seiner Befreiung geführt, so aber starb der Beklagenswerte als Schulden zu den alten Schulden gemacht werden müssen, da ja die eine gewerbsmäßige Brandschabung handle. Der Korrespondenz- unschuldiges Opfer der elenden Zustände in den russischen Ges meisten Winzer ihr Darlehen vor einigen Jahren noch nicht einmal inhaber benutze vorgebrudte Formulare zu seinen Strafanträgen, fängnissen, bevor die Bemühungen seiner Angehörigen von Erfolg und zwar allemal dann, wenn sich die Zeitungsredaktionen feinen gefrönt werden konnten. Die Leiche Senna Hoys wird nach Berlin zur Hälfte tilgen konnten. unverhältnismäßig hohen Ansprüchen nicht geneigt zeigten. Die Straffammer hatte ein Gutachten der literarischen Sachverständigen übergeführt und hier bestattet. kommission in Berlin erbeten. Es ging dahin, daß allerdings die Sachen unterhaltenden Inhalt hätten, womit jedoch über ihren Wert nichts gejagt sei. Das Kriterium des Begriffs unterhaltender Inhalt" ſei eben, daß der Leser durch den Artikel nicht bloß über irgendein tatsächliches Vorkommnis unterrichtet, sondern auch durch die Art der Darstellung gefesselt und unterhalten werde.

Wohl stellte man neue Mittel zur Bekämpfung des Sauer­wurms in den Gtat ein, der aber auch den reichen Weinbergs­besizern schädlich werden kann. Damit ist aber die große Not der Winzer am Rhein nicht abgeholfen. So sorgt sogar die Natur für die Proletarisierung der Winzer des Rheins, die feit am alten hängen, treue Zentrumswähler bisher waren und die ganze Ver­teuerungspolitik ihrer eigenen Partei jest doppelt am eigenen Leibe spüren müssen.

Gerichtszeitung.

Schuldig?

Wieder hatte der Revolver das legte Wort in einer Liebesgeschichte, deren Schluß das Schwurgericht des Land­ gerichts II unter Borfiz des Landgerichtsdirektors Dr. Selig mann gestern beschäftigte. Unter der Anklage des versuchten Totschlages hat sich die unberehelichte Charlotte Biefeld zu verantworten. Als Nebenkläger ist der Kaufmann Kurt Glefinger zugelaffen.

Die 30 Jahre alte Angeklagte hatte mit dem Kaufmann Glefinger feit einigen Jahren ein Liebesverhältnis. Früher hatte fie mit einem in Petersburg wohnenden Herrn ein intimes Ber­hältnis, aus welchem ein jekt 9 Jahre altes Kind stammte. Die AngeHagte batte in letter Zeit mehrfach Differenzen mit Herrn Glefinger, dessen Mutter mit diesem Liebesverhältnis ihres Sohnes nicht einverstanden war. Dieser war anfangs Februar auf eine Geschäftsreise gegangen und hatte eine Probiermamfell mit­genommen. Dadurch wuchs die Eifersucht der Angeklagten, und

In den Urteilsgründen der Strafkammer heißt es: Bugunsten des Angeklagten ist in Betracht zu ziehen, daß das Verhalten des Dr. Sch. feineswegs als ein sehr faires zu bezeichnen ist.

Er hat es unzweifelhaft darauf angelegt, die Leute hinein­zulegen: er hat die Artikel geschrieben und dann herumspioniert, wo fie abgedruckt würden, und er hat auch demnächst Bezahlung für den Nachdruck erhalten. Aus diesen Gründen ist von der Zu­erfennung einer Buße abgesehen worden.

In der Verhandlung fam auch zur Sprache, daß in einem ähnlichen Falle vor der Straffammer zu Stade Freisprechung des Angeklagten erfolgt ist, weil der Korrespondenzinhaber Strafantrag gestellt hatte, obgleich Bezahlung für den Abdrud schon erfolgt war. Wiederholt haben wir gegen die Strafvorschrift des Nach drudgesezes, die nachgerade zu einem Erpressungsmittel geworden ist, uns gewendet. Ist eine angemessene Bezahlung erfolgt, so fehlt jedes Interesse für eine Strafverfolgung derartiger Artikel.

Aus aller Welt.

Kleine Notizen.

Verhaftung eines Rechtsanwaltes. Unter der Beschuldigung, in einer Konkursjache 25 000 Mart veruntreut zu haben, it in Bamberg der Rechtsanwalt und Justizrat Hans Trautner berhaftet worden. Trautner übte feine Anwaltspragis feit etwa 20 Jahren aus.

Die Schulvorsteherin als Kindesmörderin. In der rheinischen Ortschaft Geisweid wurde auf dem Speicher einer Schule die eiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Die Er mittelungen ergaben, daß die Mutter des Kindes die Schul­vorsteherin ist, die das neugeborene Kind auf den Speicher ge bracht hatte. Die schwerkranke Mutter wurde dem Krankenhause als Gefangene zugeführt.

Um 60 Pfennige erschossen. Am Sonntagnachmittag wurde in der westpreußischen Stadt Lautenburg der Hausdiener bes Hotels Kronpring" aus Solbau von dem Kaufmann Przybilsti in deffen aben erichoifen. 60 Pfennig, die der Hausbiener nicht bezahlen wollte, in Streit geraten.

Beide waren wegen einer Zeche von

Räuberhauptmann Daniel. Der ruffifchen Polizei ist es ge Lungen, den berüchtigten Banditen Daniel, genannt der poden narbige Teufel", der seit mehreren Monaten ganz Polen in Schrecken fette, zu überraschen. Daniel setzte sich bei seiner Festnahme zur. Wehr und wurde im Verlauf des Kampfes getötet. Von mehreren seiner Komplicen, die festgenommen werden konnten, haben sich zwei im Gefängnis das Leben genommen. Die Suffragette als Bilderstürmerin. Eine Anhängerin bes In der brandenburgischen Kreisstadt Soldin haben sie unlichen Akademie mit einer Art einen Angriff auf ein Gemälde Frauenwahlrechts machte Montag vormittag in der Londoner Königs einen Striegsveteranen ins Krankenhaus trans des Malers Sargent. Das Bild, ein Porträt des Schriftstellers einen von Eifersucht diftierten Brief, den Herr Gl. der Probier- portiert. Der bedauernswerte alte Baterlandsberteidigrr litt an der Henry James , eines der besten Bilder Sargents, ist durch drei mamfell zeigte. Die Probiermamfell war über den Verdacht sehr firen Jbee, daß das Deutsche Reich die Männer, die auf blutigen Schnitte beschädigt worden.

als jie einige Lage feine Nachricht von ihm erhielt, schrieb sie ihm längst

Der Jrrwahn des Kriegsveteranen.