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Abg. Dr. Bell( 3.):

Abg. Markquart( natl.):

für seinen Sohn erstrebt. Dagegen ist die Schule selbst machilos. I haben vielleicht auch weltfcemde Parlamentarier, Leute, die Gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Quard ließe sich noch Die Errichtung von Mittelschulen ist sehr wünschenswert, aber es ist von den wirklichen sozialen Zuständen in unserem Bolf teine vieles sagen, aber bei der vorgerückten Stunde verzichte ich darauf. leider den kleinen Städten die Konzession gemacht worden, daß die Ahnung haben und die in jedem, der die Zustände bessern will, ( Gelächter bei den Sozialdemokraten.) Ich kann Herrn Quard, der Mittelschulen zur Vorschule für höhere Schulen gemacht wurden, wo einen gewiffenlosen Hezer und Vaterlandsverräter sehen.( Sehr die Ausführungen des Abg. Hoch abzuschwächen suchte, nur sagen: durch ihr eigentlicher Charakter, eine in sich abgeschlossene Schule wahr bei den Sozialdemokraten.) Auf der anderen Seite wird Zurück, Du rettest den Freund nicht mehr! Herr Hoch stellte es so für den Mittelstand usw. zu sein, verändert wird. Gegen die Be- direkt Agitation im Sinne des Wehr- und Flottenvereins in den dar, als ob nur Verschlechterungen in dem Gesez enthalten wären, zeichnung eines Kölner Gymnasiums mit" Görres" hatten die Schulbüchern getrieben. Im Literaturgeschichtsunterricht erfahren die Herr Duard hat zugegeben, daß die Vorlage wesentliche Ver- Evangelischen protestiert und um schroffe Gegensäge zu vermeiden, Schüler von der großen Rolle, die Lessing und Siller, besserungen enthält. Und trotzdem wollen die Sozialdemokraten habe ich die Entscheidung der Bürgerschaft über die Benennung der Freiligrath und Heine im Emanzipationslampf des deutschen dagegen stimmen! Der Antrag der Sozialdemokraten in bezug auf Gymnajien hinausgeschoben. Im Tag" hat Professor Spahn Bürgertums gespielt haben, nichts. Auch dieser Unterricht bedarf die Freiheitsstrafen gehört überhaupt in die Zivilprozeßordnung, anerkannt, daß ich damit recht getan habe. Rube im Schulbetrieb gründlich der Reform. Herr b. Kessel sprach davon, daß in unseren höheren Lehr­während es sich hier um eine Novelle zum Handelsgesetzbuch handelt. will auch die Verwaltung haben, Unruhe trägt nur die Kritik und Und nun ist in letzter Stunde noch ein Antrag auf Abänderung der das ewige Propagieren neuer Reformideen hinein. anstalten endlich einmal Ruhe eintreten müsse und auch der Redner Gewerbeordnung eingegangen. Darauf kann sich das Haus nicht wir Deutsche sollten doch mehr Freude am Erreichten haben!( Bei- des Zentrums und der Freisinnigen wandte sich gegen das ewige Experimentieren. Für eine gewisse Stetigkeit sind wir auch zu haben, einlassen. Wir werden es verstehen, vor dem Lande die Ab- fall rechts.) Abg. Haenisch( Soz.): aber die Gefahr ist allzu groß, daß aus der Ruhe eine Er­lehnung dieser in letzter Stunde zu durchsichtigem Zweck ein­gebrachten Anträge der Sozialdemokraten zu rechtfertigen.( Bravo ! Als Kulturpartei im eminentesten Sinne haben wir natürlich starrung wird.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten) Da ist im Zentrum.) auch ein Schulprogramm. Ehe ich darauf eingehe, möchte ich einige es die dringende Aufgabe der Schulverwaltung, alles zu beobachten, Einzelheiten erörtern. Das Schulgeld für die höheren Schulen was vorwärts und aufwärts drängt in unserem höheren Schul­daß unserer Verwaltung Die Aufregung der Handlungsgehilfen über die Stonkurrenz ist so hoch, daß den Kindern der Arbeiter und des Mittelstandes der wesen. Der bekannte Pädagoge Tews hat aber erit vor wenigen klausel ist berechtigt. Ich bin für eine Beseitigung der Kon- Besuch der höheren Lehranstalten unmöglich gemacht oder im höchsten Tagen darauf aufmerksam gemacht, Maße erschwert ist. Unser Ziel ist die Einheitsschule. Wenn des höheren Schulwesens in Preußen alle Einrichtungen fehlen, kurrenzklausel; werde aber für die Kompromißanträge der tonservative Redner dafür eintrat, den Besuch der höheren mit deren Hilfe sie neue Bestrebungen auf dem Gebiete des ſt immen, soweit es irgend möglich ist. Nicht möglich ist es mir, Schulen so viel wie möglich zu erschweren, damit, wie er sagte, sie Schulwesens verfolgen kann. Ich erinnere da an das Syſtem für eine Verilechterung des bestehenden Rechtszustandes zu stimmen; für Ausdehnung der Erfüllungsklage kann ich nicht nicht von ungeeigneten und unbrauchbaren Elementen überflutet des bekannten Lehrers Otto in Groß- Lichterfelde und die noch be­werden, so ist das nach unserer Ansicht gerade heute der Fall, deutungsvolleren Bestrebungen des Dr. Wyneden und der von stimmen. Präsident Kaempf wo der Besuch der höheren Schulen abhängig ist vom Geld ihm begründeten Freien Schulgemeinde in Widersdorf. Sein Ziel beutel des Vaters, wo an das höhere Schulwesen das ist das, was auch wir erstreben, ruft den Abg. Quard( Soz.) wegen seiner Aeußerung gegen den Berechtigungswesen geknüpft ist, und sie deshalb von einer ein körperlich und geistig gleich gesundes Geschlecht Reichskanzler nachträglich zur Ordnung. großen Anzahl von Schülern besucht werden, die ihren Anlagen und heranzuziehen. Großes Gewicht wird von der Freien Schulgemeinde Fähigkeiten nach in die höheren Schulen nicht hineingehören. auf das Turnen in Luft, Licht und Sonnenbädern gelegt. Es wäre ly. Dr. Cohn( Soz.): Andererseits habe ich in meiner politischen Tätigkeit Hunderte von sehr wünschenswert, wenn solche Einrichtungen auch von den preußi nträgen konnten wir nicht früher kommen, weil Arbeitern fennen gelernt, die das Zeug in sich hätten zu tüchtigen fchen Schulen getroffen werden. Leider stehen diese Schulgemeinden ja auch der Konomißantrag erst heute gekommen ist. Aerzten, Gelehrten, die vielleicht als Forscher der Mensch nur den Kindern besigender Eltern offen. Es wäre ein großes Ver­pruch auf Erfüllung darf niem bis zur Entziehung der bürgerlichen be it unschägbare Dienste leisten können, die aber heute auf die dienst der preußischen Schulverwaltung, wenn fie diefe Ideen Freiheit gehen. Deshalb ist er dahingehender Antrag berechtigt. Bolfsschule angewiesen sind, und wenn sie mit 14 Jahren damit Whnedens der Allgemeinheit dienstbar machen könnte.( Sehr richtig! wird der Kompromißantrag Gejet, so wird die Praris der Rechtfertig find, in die harte Fron der Arbeit in der Fabrif, im Bergwerf bei den Sozialdemokraten.) sprechung dahin führen, daß gleichzeitig auf Erfüllung und auf Ent- usw. hinein müssen. Auf diese Weise beraubt der Staat sich selbst Also wir erstreben die Einheitsschule. Bis zum 14. Jahre schädigung geklagt wird. Mit seinen Angriffen auf die sogenannte ganz ungeheuerer geistiger Kräfte. sollen alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden, erst d folgt agitatcrische Haltung der Sozialdemokratie versucht Herr Bell nach Ferner verlangen wir die Unenigeltlichkeit der Lehr- die Trennung in solche, die einen wissenschaftlichen Gelehrtenberuf der bekannten mittel eine solche Retition liegt dem Hause vom Deutschen ergreifen wollen, und die anderen, die eine andere, für die Gesell Taktik des Tintenfisches Bergarbeiterverband vor auch für die höheren Schulen. Auch schaft ebenso nüßliche Arbeit Teisten wollen. Nach diesem Jahre allen Kindern offen stehen, ganz die Aufmerksamkeit von den sachlichen Punkten abzulenken. Sie muß eine größere Stetigkeit und Einheitlichkeit in den Schulbüchern sollen dann die höheren Schu! fönnen uns nicht zumuten, von unserer wohlerwogenen lleberzeugung herbeigeführt werden. Viel zu lang ist vielfach die Unterrichtsgleich, ob deren Vater Minister, General, Maurer, Be mann oder abzugehen, um von Ihnen eine gute Zensur zu erhalten.( Beifallzeit. So tommt es noch in der e von Berlin vor, daß neun Landmann ist. Wir verlangen freie wahn für..e Ents bei den Sozialdemokraten.) jährige Kinder sechs Stunden hintereinander, von 8 Uhr morgens widelung jedes Talents und vor allem wollen wir, daß bis 2 Uhr nachmittags unterrichtet werden.( Hört! hört! die Kinder auch zu selbständigen, tapferen, freien Charakteren er links.) Das heißt denn doch Raubbau treiben mit der zogen werden. Arbeiten Sie mit uns an dieser nationalen, echt Die findlichen Nerbenkraft! Schülerselbstmorde haben baterländischen Kulturpolitit. Ich schließe mit de zu in der Proving Sozialistenmarsches: Der Erde Glüd, der Sonne Kran, des Geyles Abg. Dr. Quard( Soz.): der Aufhebung der Rangordnungen Bir beantragen die Heraufsetzung der Gehaltsgrenze auf Brandenburg geführt. Zu hohe Anforderungen machen die Schüler Licht, des Wissens Macht, dem ganzen Bolte sei's gegeben, das ist die Heraufsetzung der Gehaltsgrenze auf io nervös, daß fie schließlich unter einem Schicksalsschlage, wie eine das Ziel, das wir erstreben", und das wir allen Widerständen zum 2000 M. Ein Gehilfe, der nicht mehr Gehalt bezieht, hat zweifellos schlechte Versetzung, zusammenbrechen. Als ich beim Medizinaletat Trotz auch erreichen werden.( Lebhafter Beifall bei den Sozial­überhaupt keinen Einblick in Geschäftsgeheimnisse. Gerade in dieser den Fall der Schülerin Hedwig Mirus in Dortmund besprach, demokraten.) Gehaltsgrenze von 1800-2000. befinden sich eine große Anzahl die von der höheren Schule verwiesen wurde, weil sie auf Grund Abg. Dr. Krause- Lauenburg( f.). von proletarischen Existenzen.( Sehr richtig! bei den Sozial- ärztlichen Zeugniffes von der Impfung befreit war, wurde ich auf wünscht sirenge Versegungen, wendet sich gegen die lleberhägung den Kultusetat verwiesen. Ich wiederhole also meine Anfrage nach Der Antrag der Sozialdemokraten wird abgelehnt; der der Zulässigkeit und gesetzlichen Begründung dieses Verfahrens, das höherer Bildung und ist mit dem Schularbeitenerlaß des inisters unzufrieden. Kompromißantrag auf 1500 m. wird angenommen. übrigens von angefehenen Dortmunder Bürgern darauf zurückgeführt Abg. Münsterberg( Vp.) wird, daß Professor Mirus und seine Tochter Dissidenten sind. Bei§ 75c erklärt ( Hört! hört! links.) führt aus, daß die Schule in den Dienst der sexuellen Auf­tlärung und der Bekämpfung der Geschlechtstrankheiten geft werden müßte. Dazu gehöre natürlich die entsprechende Borbilt..g der Lehrer. Abg. Caffel( Vp.):

Mit un

Damit schließt die allgemeine Aussprache.

§ 74a handelt u. a. von der Gehaltsgrenze.

demokraten .)

Direktor Dr. Delbrück

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Der An­ den

Antrag Albrecht in bezug auf die Freiheitsstrafen bei Erfüllungs­flagen als unannehmbar. Die namentliche Abstimmung über diesen Antrag wird auf morgen vertagt.

Im übrigen werden die Kompromißvorschläge angenommen. Abg. Schumann( Soz.).

befürwortet einen Antrag, folgenden neuen Artikel einzufügen: In die Gewerbeordnung ist einzuschalten: § 125a.

Nair

Eine Vereinbarung zwischen einem Arbeitgeber und einem gewerblichen Arbeiter, die den Arbeiter für die Zeit nach Be­endigung des Dienstverhältnisses in seiner gewerblichen Tätigkeit beschränkt( Wettbewerbverbot) ist nichtig.

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Abg. Dr. He( 8.):

Corten des

mer

Was mun den Lehrplan anlangt, so verwerfen wir die unsinnige Ueberfütterung der Kinder mit religiösem Memorierstoff, den jie gar nicht verstehen können. Gewiß soll innerhalb der all­gemeinen Kulturgeschichte auch Religionsgeschichte gelehrt werden In den Schulen soll nur historisch feststehendes Material gelehri und ich kann dafür das ausgezeichnete Buch von Heinrich Cunow empfehlen. Im neusprachlichen Unterricht ist ein ent- werden, alles Anekdotenhafte muß ausgemerzt werden, we.. es der fchiedener Fortschritt gegen die Zeit vor 25 Jahren zu verzeichnen, Kritik nicht standhält. Gegen eine zu weit gebende Erhöhung des tvo man uns noch mit ödem Schematismus drangfalierte, aber Schulgeldes bin ich in der Berliner Stadtverwaltung stets us fönnte nicht ein fakultativer Unterricht in der polnischen getreten, die Sozialdemokraten aber waren mit dem Magistrat Sprache dazu beitragen, das gegenseitige Mißtrauen zwischen dafür.( Hört! hört!) Vielleicht übt Herr Haenisch da Einfluß! Bolen und Deutschen zu vermindern; es würde uns ferner die Der vom Abg. Haenisch gewünschte Unterricht über die Entdedungen große Geschichte und die wertvolle Literatur des polnischen und Erfindungen wird ja bereits erteilt. Wenn die Schüler über Boltes näher bringen. Auch ein fakultativer Unterricht des die Erhebung vor 100 Jahren unterrichtet werden, so ist das selbst­Russischen wäre sehr zu wünschen, ebenso die Einführung der verständlich. Stenographie und ein weiterer Ausbau des naturwissenschaft­Der Antrag ist notwendig, weil die Konkurrenzklausel vielfach lichen Unterrichts. Wenn auch in den deutschen Lesebüchern ein nicht auch auf nicht kaufmännische Angestellte, z. B. sogar Boten in zu verleugnender Fortschritt durch Aufnahme wertvoller Stüde , z. B. Buchhandlungen usw., ausgedehnt wird. Auch in Lebens- von Detlev v. Liliencron und Klara Biebig zu verzeichnen ist, so mittelgeschäften find Stonkurrenzklauseln für Martthelfer steht dem ein schlimmer Rückschritt gegenüber. Ganz systematisch üblich. Besonders schlimm wirkt in vielen Berufen die geheime wurde von der Unterrichtsverwaltung aus den Lesebüchern alles aus Konkurrenzklausel, z. B. in Brauereien für Bierfahrer, in Brot- gemerzt, was irgendwie volkstümlichen und freiheitlichen Geist fabriken für Brotfahrer. Diesen gegenüber haben sich in einzelnen atmete. An die Stelle solcher Dinge aber rüden Hohenzollern Gegenden die Brotfabriken sogar verpflichtet, ihnen unter Umständen anekdoten in Brosa und Poesie und statt vom deutschen Voltstum fein Brot zu liefern.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) und seiner Kultur handeln die Lesebücher immer mehr von toten und Bei diesen himmelschreienden Zuständen ist die Annahme unseres lebenden Hohenzollern , auch schon Kronprinzen Antrages unbedingt notwendig.( Bravo ! bei den Sozialdemo- anekdoten, und wenn unser Voltstum darin behandelt wird, fraten.) fo in nationalistischer und chauvinistischer Weise auf Kosten so anderer Völker. Das Geschichts. gleiche gilt vom Der Antrag wird abgelehnt. die Kinder einführte in die Statt daß er Endlich wird beschlossen, daß das Gesetz am 1. Januar 1915 in unterricht. Kraft treten soll. Geschichte der menschlichen Arbeit, der Entdeckungen und Erfindungen, 11 statt daß er sie lehrte, wie alle menschliche Geschichte ein ununter­brochenes Ringen des menschlichen Geistes mit der Natur und der Materie ist, die sich der Mensch dienstbar zu machen strebt, statt einer wirklichen Kulturgeschichte müssen die Kinder als Wegweiser der historischen Entwidlung ausschließlich Schlacht- und Kriegsdaten und Regierungszeiten der Fürsten auswendig lernen und sie werden Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sigung: so zum Chauvinismus, zum Völkerbaß und Byzantinismus er­Dienstag 2 1hr pünktlich( Anfragen, namentliche Abstimmung, 3ogen. Alles Große aus unserer Geschichte erscheint bei dieser Art Militäretat). Unterricht als das ausschließliche Verdienst der Landesfürsten, vor allem der Hohenzollern . Das ist zweifellos

Angenommen werden Resolutionen der Kommission auf Vorlegung eines Gesezentifs, der für Angestellte und Arbeiter die Unpfändbarkeit des Arbeitslohns erweitert, und eines Gefeßentwurfs zur Regelung der Konkurrenstlaufel für die Angestellten und Arbeiter, auf welche das vorliegende Gesetz feine Anwendung findet.

Schluß 8 Uhr.

Abgeordnetenhaus.

71. Sigung. Montag, den 4. Mai 1914,

bormittags 11 Uhr.

en Ministertisch: v. Trott zu Solz.

breitet.

Wenn es sich nicht um einen Protest des evangelison Bres­byteriums gehandelt hätte, dann wäre der Minister in der Frage der Benennung der Kölner Gymnasien nicht so vorgegangen. In den Schulprogrammen finden sich gelegentlich Artikel, bie das Empfinden der Katholiken tränken, ebenso wie manche Schriften von Gott­ fried Keller , C. F. Meyer und anderen Meistern der Literatur, die deshalb nicht in die Schülerbibliotheken gehören. Die fatho lische Pfarrgeistlichkeit ist so sehr in Anspruch genommen, z. B. durch ihre Bersammlungstätigkeit, daß man von ihr nicht auch noch die Erteilung von Religionsunterricht in höheren Schulen ver langen fann.

Ein Schlußantrag wird angenommen.

Das Haus vertagt die Weiterberatung auf morgen Dienstag Uhr. Borher: Zweite Lesung der Kölner Eingemeindung. Schluß 4 Uhr.

Parlamentarisches.

Der Militäretat in der Kommission.

Zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen der Militärver­waltung und der Sozialdemokratie tam es am Montag in der Budgetkommission des Reichstags. Genosse Noste hatte Preffe meldungen zur Sprache gebracht, die über ungeheuerliche Vorgänge eine Fälschung der Geschichte. bei der Winterübung eines thüringischen Infanterieregiments Ferner wird in den höheren Lehranstalten in schlimmster Weise berichteten, und angefragt, inwieweit fich die Nachrichten bestätigten. parteipolitische Agitation getrieben. So werden in Sofort rückte der General Wild v. Hohenborn mit größtem Im Kasernenhoftone und unter heftigsten einem Grundriß der Geschichte für höhere Schulen von J. E. Andree Geschük ins Feld. ganz sinnlose Anschauungen über die Sozialdemokratie berparteipolemischen Ausfällen gegen die sozialdemokratische Presse Die Attentate von Hödel und Nobiling werden dort der und deren antimilitaristische Berhebung" bestritt er die Richtig­Sozialdemokratie in die Schuhe geschoben. Das ist eine Lüge, feit der Pressemeldungen. Kriegsminister v. alfenhahn trat gegen die ich im Namen meiner Partei auf das entschiedenste ihm mit Ausführungen und in Formen bei, die nicht zur Milde protestieren muß. Ich protestiere auch dagegen, dnß unsere Partei rung und Besänftigung der Debatte beitrugen. Auf die zum Teil in diesem Lehrbuche als antinationale Partei hingestellt ganz unmotivierten, zum Teil maßlos übertriebenen Angriffe ant­wird. Wir empfinden einen solchen Vorwurf als schwere Be wortete Genosse Noste. Er wies die erhobenen Vorwürfe ent­leidigung. Wir sind international, aber nicht antinational, im schieden zurüd und legte an der Hand eigener Beobachtungen dar, wünscht, daß die Gemeinden, wenn sie an Stelle des Staates Gegenteil, in wahrem Sinne des Wortes vielleicht die besten daß die in der Presse geübte Kritit der Vorgänge zum mindeſten höhere Schulen errichten, in diesen auch etwas zu jagen Baterlandsfreunde, die es gibt.( Sehr wahr bei den Sozial- teilweise ihre Berechtigung gehabt habe. Genosse Schulz beſtätigte haben sollen. Wir wünschen überhaupt eine gefegliche Regelung demokraten). Aehnliche Fälschungen und Torheiten werden in diesem dies durch Beibringung von Einzelmaterial. Genosse Schöpflin des Privatschulwesens und haben einen dahingehenden Antrag ge- Buche über die Revolution von 1848 und über die Pariser Kommune erörterte das Verhältnis zwischen Militärverwaltung und Preffe, stellt. Wenn die Rangordnung der Schüler beseitigt wird, so ist verbreitet, auf die wir stolz sind( hört! hört! rechts), war doch ihre um für lettere bereitwilligere Unterstüßung und höflichere Be­das keine Verweichlichung.( Beifall bei der Volkspartei.) erste Tat die Proflamation des Völkerfriedens. handlung zu fordern. Genosse Ledebour rückte die Behauptung

Kultusetat.

Höhere Lehranstalten.

Abg. Pietker( Vp.)

Minister v. Trott zu Solz:

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Sehr im argen liegt weiter auch der staatsbürgerliche von der antimilitaristischen Propaganda, auf der sowohl der Kriegs Ob die Einheitsschule bei uns jemals eingeführt wird unterricht. In einem solchen Lehrbuch heißt es: Alle fleißigen minister wie sein General mit mehr Fleiß als Geschid herum­und guten Bürger leben ruhig und glücklich dahin, nach arbeits- geritten hatte, ins rechte Licht. Allgemein war die Empfindung, und ob sie zum Segen des Volkes sein würde, ist sehr zweifelhaft. reichen Wochen feiern fie frohe Sonntage und Feste.( Hört! hört! daß sich die Militärverwaltung in der Behandlung der Angelegen­In absehbarer Zeit ist ihre Einführung ausgeschlossen, ich In absehbarer Zeit ist ihre Einführung ausgeschlossen, ich bei den Sozialdemokraten.) Aber wer ist es, der unserem Land den heit, zum mindesten in dem Tone, der die Musik macht, durchaus brauche also nicht mehr dazu zu sagen. Mein Programm ist, daß Frieben erhält, wer sorgt dafür, daß der gute Bürger geschützt, der vergriffen hatte. Selbst von bürgerlichen Abgeordneten wurde dies bie höhere Schule auf der Grundlage von böse bestraft wird, daß jeder zufrieden leben kann das ist ausgesprochen. Im Plenum wird es in der Sache voraussichtlich Gottesfurcht und Königstreue unser Kaiser und König."( Lebhaftes Hört! hört! bei den noch ein lebhaftes Nachspiel geben. Eine längere Aussprache entspann sich sodann über die feld­zu ernfter Arbeit erziehen soll.( Beifall rechts.) Die wissenschaft Sozialdemokraten.) Ich will Ihre patriotischen Gefühle durchaus nicht lichen Leistungen dürfen nicht zurückgehen und es darf nicht auf verlegen, aber man fann doch nicht alles Gute allein auf graue Uniform, die sich nach einer Erklärung des Kriegs­Koften anderer Eigenschaften der Intellekt allein gefördert den deutschen Kaiser zurückführen! Und ist es denn wahr, daß in ministers qualitativ nicht bewährt hat. Es soll versucht werden, werden.( Beifall rechts.) Nach der gründlichen Prüfung der Reife- unserem Vaterlande jeder glücklich und zufrieden leben kann? Haben die Ursachen der Minderwertigkeit zu ermitteln und beffere Quali Gine wenig glückliche Hand hat die Militär­prüfungsarbeiten der letzten Jahrzehnte kann von einem Rückgang Sie niemals gehört, daß tagtäglich aus Not und aus Hunger täten zu erhalten. der Leistungen der höheren Schulen nicht gesprochen werden. Familienväter sich und ihre ganze Familie umbringen? Wenn verwaltung auch bei Viehanfäufen für Konservenfabriken Das Niveau unserer Oberlehrer ist durchwegs gestiegen. Der Zu- die Kinder unserer höheren Klassen mit solchen Anschauungen voll gehabt, wo, wie angeführte Beispiele beweisen, unter anscheinend drang zu den Schulen kommt daher, daß heutzutage alles Be- gepfropft ins Leben hinausgehen, da ist es fein Wunder, wenn wir betrügerischen Manipulationen von Viehhändlern ungewöhn amier werden will und jeder Vater eine gute Anstellung über weltfremde Richter und weltfremde Bureautraten zu flagen lich hohe Preise erzielt worden jind. Mehrere Fälle bes