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Redaktion: S. 68, Lindenstraße 69. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 1983.
Der Kaiser der Zukunft.
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Montag, den 11. Mai 1914.
Wegweiser in alle wonnen der Zukunft, noch als den selbstsicheren Führer dem die Vasallen blindlings Gefolgschaft zu leisten haben
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Expedition: S. 68, Lindenstraße 69. Fernivrecher: Amt Moritvlak. Nr. 1984.
dessen aus patriotischen Rücksichten die bereits fertige Sendung nicht an die Rebellen abgehen lassen. Auf diese Mitteilung habe Bryan selbst geantwortet, die Handlungsweise der Der Kaiser wird seine rechte Freude an dem Buch Winchester- Waffenfabriken jei zwar sehr patriotisch und haben, das seinem Aeltesten gewidmet ist. Lobenswert, die Gewissensbisse der Firma seien Hart fallen dem Erben der deutschen Kaiserkrone des Aber nicht um der schönen lugen dieses Hohenzollern jedoch volltommen überflüssig. Die Absendung Schicksals Lose. Schon daß ihn des Vaters Wille zu uner- rüden ihm Alldeutsche, echte Preußen und Staatsstreichler jo der Waffen sei daraufhin erfolgt und somit habe Bryan so selbst da Waffeneinfuhrver bot durch. wünschter Stunde von den Tennisturnieren und Reiterfesten in bewußten Gegensatz zu seinem Vater, sondern weil sie von brochen. Langfuhrs in das Arbeitszimmer des großen Schweigers in ihm erwarten, was Wilhelm II. ihnen stets versagt. Aus Dagegen wird natürlich die Waffenzufuhr für Huerta den Backsteinbau des Großen Generalstabs bannte, war 2imans Buch klingt dem Kronprinzen, das Heil jener ge mit aller Macht verhindert, selbst auf die Gefahr interschlimm, aber jetzt kommt es schlimmer: 2iman, ausgerech- meingefährlichen Burschen als dem Kaiser der Zukunft ent- nationaler Berwickelungen hin. Der in Puerto Merifo net 2iman, hat ein Buch über den jungen Herrn geschrie- gegen, weil sie in ihm den Kaiser des Imperialismus, den liegender deutsche Dampfer Kronprinzessin Cecilie " wird ben, das von den Bläserchoren der nationalistischen Presse Kaiser des Weltkriegs und den Kaiser des Staatsstreichs die zur Einführung nach Merito bestimmten Waffen nicht schmetternd angefündigt wurde und dieser Tage erschienen sehen. Das deutsche Volf," orafelt Liman, lechat nach an Land schaffen, sondern sie nach Deutschland zurückbringen, ist.( Dr. Paul Liman , Der Kronprinz. Gedanken über einer neuen Periode der Taten, nach der Möglichkeit, im um allen Unannehmlichkeiten mit den Amerikanern aus dem Deutschlands Zukunft. Verlag von Wilhelm Köhler, Minden .) erweiterten Raumte erweitertes Recht zu gewinnen. Es ist Wege zu gehen. Einen Friedrich Wilhelm IV. wurde in Kronprinzentagen nicht returiert... Es will auch nicht eine Politik des in Puerto Meriko einlaufen soll, ist auf drahtlosem Wege Auch der deutsche Dampfer Bavaria ", der am 18. Mai von Goethe das Horoskop gestellt, dem Nachfolger Wil- Friedens kat' exochen treiben, sondern Machtpolitik." Und von den Amerikanern benachrichtigt worden, daß ihm die helms II. streut Liman die Vorschußlorbeeren. Liman, um dieser imperialistischen Machtpolitik Deutschland in Löschung seiner Waffenladung in Merito nicht gestattet ausgerechnet i man! Der Antisemit semitischen Geblüts, einen Weltkrieg zu stürzen, dazu ist nach Ziman und werden würde. Es ist infolgedessen sehr leicht möglich, daß der fingerfertige Federfuchser, der an ein und demselben Tage seinen Einbläsern der Kronprinz der geeignete Mann, denn die Bavaria " ihre Route überhaupt ändert und Puerto in verschiedenen Blättern englandfreundliche und england- schon aus seinem Abschiedsregimentsbefehl an die Danziger Mexiko gar nicht anläuft. feindliche Artikel auster verschiedenem Kriegsnamen schrieb, Husaren klang„ die entschlossene Betonung eines Willens Selbst in Washingtoner diplomatischen Kreisen befürchtet dem sogar die Deutsche Tageszeitung" den Stuhl vor die durch, der auch vor der ultima ratio nicht erschricht, der das man, daß das neue Waffenlandungsverbot einen ungünstigen Türe setzte, von dem die sich selbst achtenden Pressemenschen Schicksal des Volkes nicht auf Toaste und Glückwunschtele- wird General Huerta, sobald er von der Intervention Bryans Einfluß auf die Verhandlungen üben wird. Wahrscheinlich aller Parteien mit einem peinlichen Gefühl abrücken, dieser gramme, auf Bekleidskundgebungen und Versöhnungsfeste den beiden deutschen Dampfern gegenüber erfahren hat, iman schreibt, lobpreisend über den Kronprinzen! Wenn stellen will," sondern auf die Menschen. sich von neuem über die Parteilichkeit der Vereinigten das nicht Beleidigung eines Mitgliedes des königlichen Aber auch in der inneren Politik ist der Sohn Wil - Staaten beklagen und wieder einmal mit dem Abbruch Causes ist! Staatsanwalt, auf die Socken! helms II. die Hoffnung aller Scharfmacher, denn das größte der Verhandlungen drohen. Aber sachte Wer sagt, ob es der Kaiserlichen und König- aller Probleme wird auch dent instigen Kaiser der Kampi lichen Hoheit nicht recht und lieb ist, von Biman gelobt, gegen die aus der Tiefe emporsteigenden, gegen den Bestand Verbot der Waffenlandung. gelimant zu werden? Hat die Kaiserliche und Königliche des Reiches gerichteten Kräfte bilden." Aber der das: Immer Washington , 9. Mai. Staatssekretär Bryan erklärte, die Hoheit nicht auch, mit der gewiß loyalen und monarchischen feste druff! gesprochen, wird keinen Schritt vor der Sozial- Kriegsvorräte an Bord des Dampfers Kronprinzessin Cecilie in " Täglichen Rundschau" zu reden, an den Festen des Böbels" demokratie zurückweichen:„ auf der Schanze wird fein Puerto Merifo würden nach Deutschland zurückgeschickt werden. teilgenommen, als sie dem Sechstagerennen zujah? Fragte Schwächling stehen und nicht noch einmal wird Friedrich der Rücksendung der auf deutschen Schiffen nach Merifo gegangenen Washington , 9. Mai. Staatssekretär Bryan erklärte bezüglich nicht dieses Blatt bei diesem Anlaß ganz entsetzt: Sat nicht Wilhelm IV. angstvoll den Hut vor den Leichen der Re- Striegsvorräte noch weiterhin, daß in dieser Angelegenheit teine auch ihn der penetrante Geruch der Verworfenheit belästigt, bellen ziehen." Im Sturm. eines rücksichtslosen Angriffs Erörterung zwischen Deutschland und Amerika wie er andere belästigt hat? Hat nicht auch ihn das Gejohle aber würde auch der Staatsstreich in dem mildernden stattgefunden habe. Es seien auch dem amerikanischen und Gefreische angewidert, wie es andere angewidert hat? Scheine der Notwehr stehen". Also immer feste druff, Konjul in Havana, der gemeldet hatte, daß die Kriegsvorräte auf Hat nicht auch ihn die Sinnlosigkeit dieses ewigen Tretens, Friedrich Wilhelm! Grund der Empfehlung des zuständigen Schiffsagenten nach Tretens, Tretens auf der häßlichen Plankenbahn angeefelt, Das erwarten, das hoffen sie, die roten Reaktionäre, Deutschland zurückgeschickt werden würden, keine Weisungen erteilt das mit Sport auch nicht das geringste mehr zu tun hat, wie von dem Nachfolger Wilhelms II.: den Staatsstreich, die worden. es andere angeekelt hat?" Da diese Fragen ohne Antwort imperialistische Machtpolitik und den Weltkrieg! Und wer sie blieben, warum sollte sich da der Kronprinz durch die Weih- durch den Mund ihres Liman so von dem„ Kaiser der Zurauchwolfen eines& iman angewidert und angeefelt fühlen? funft" schwärmen hört, dem will es fast bedünken, als dauere Aber wir wissen es nicht. Jedenfalls werden viele durchaus es ihnen allzu lange, bis mit dem Tode Wilhelms II. ihre monarchsich gesinnte Deutsche den Umgang Friedrich Stunde schlägt, und wie verhaltene Hoffnung klingt es aus Wilhelms mit eigentümlichen Gefühlen betrachten: sein dem Buch hieraus, wo mit frommem Augenaufschlag die politischer Beichtvater, der Herr v. Oldenburg - Janu- Möglichkeit erwogen wird, daß wirklich das Schicksal, das schau, der Umstürzler von oben, der staatsstreichlüsterne auch das Gebet eines treuen Voltes nicht siegreich meiſtert, Meistgabeljunker, sein Lieblingslyriker Rudolf Presber , allzu früh, wie einst den Vater, so auch den Sohn auf das der seichteste aller versemachenden Seichtbeutel, und sein Leib- Feld entscheidender Taten, auf die höchste Höhe des Daseins publizist Schmok Liman! führt"? Das Urteil darüber, wie geschmackvoll diese ErDoch wir haben hier nicht über des Kronprinzen Repu- wägung ist, wie darüber, ob mit dem Buche 2i mans dem tierlichkeit zu wachen, sondern nur festzustellen, was sich poli- Thronerben Nuzen oder Schaden widerfährt, wollen wir be- Die Sozialdemokratie der Vereinigten Staaten gegen den tisch über das ihn behandelnde Buch sagen läßt. Was man rufeneren Vertretern des monarchischen Gedankens überetwas allzu hochtrabend als seine Grundidee ansprechen kann, laffen, als wir es sind. ertrinkt zwar fast in einem üblen seimig- schleimigen Phrasenschwulst, aber schließlich verleugnet das Elaborat doch auf feiner Seite, daß es ein Pronunziamento sein, daß es eine Standarte aufwerfen will, und zwar eine Standarte für den Kronprinzen gegen den Kaiser! Noch nie haben die kleinen, aber stinumfräftigen Kreise der Alldeutschen , der echtpreußischen Leute und der Staatsstreichler von Beruf, in deren In einer großen Versammlung, die am 28. April in der Ramen iman spricht und als deren Bannerträger er den Carnegie Hall zu Newyork stattfand, erklärte Genosse Russel unter Kronprinzen in Anspruch nimmt, so wenig ein Hehl daraus dem stürmischen Beifall der Anwesenden:„ Alle Revolutionen, gemacht, daß ihre Neigung für den Sohn in erster Reihe Ab- die Mitteilung des merikanischen Sonderberichterstatters der Krieg, den gegenwärtig die Vereinigten Staaten gegen Merito Wie aus New York gemeldet wird, erregt dort deren Schauplatz in den letzten Jahren Meriko war und auch der neigung gegen den Vater ist. Ein Blinder greift mit dem„ Evening Mail"( Abendpost) großes Aussehen. Es wird führen, sind die Folge kapitalistischer Rivalitäts. Krückstock die Beziehungen, wenn es von dem Kronprinzen darin nämlich behauptet, daß trotz der äußeren Feindschaft it reitigkeiten um den merikanischen Markt." heißt, daß er die Pirsch liebe, nicht jene Jagd, die den Kom- ein„ moralisches Bündnis" zwischen der Regierung der Ver- Unser Organ Appeal to Reason" schreibt:„ Wir wollen den fort mit in das Waldesdunkel schleppt, die einen Massenmord einigten Staaten und den merikanischen Rebellen bestehe. Strieg nicht, den Wilson und Bryan, wie sie behaupten, führen, bollführt und zuletzt mit einem seltsamen Stolze feststellt, Das Blatt erklärt, daß noch innerhalb der letzten Woche für um die Ehre der amerikanischen Flagge zu wahren. Sie sollen daß hier der tausendste Silberfasan und dort der zehn über vier Millionen Mark Waffen und Munition zu General Sueria in Ruhe lassen und der Verfassung und der nationalen tausendste Hirsch im Feuer verendet ist". Oder wenn an worden sind trotz des sogenannten Waffeneinfuhrverbots Villa über die merikanisch- amerikanische Grenge geschafft Würde lieber in Colorado Geltung verschaffen." anderer Stelle von ihm gesagt wird: Ebenso erklärte Genosse Eugen V. Debs im„ Newyort Call": Quillt nicht aus dem gleichen Winkel der Seele auch die Ab- stüßung der Rebellen und der strengen Grenzbewachung. Gegen diese Unter- Der Krieg in Colorado interessiert das amerikanische Volf viel neigung des Prinzen gegen flingendes Pathos, gegen Huertas Protest. richtet sich auch besonders mehr als der Streit mit Mexiko . Die abscheulichen Schandtaten, hallende Worte, wie sie in allen Kundgebungen sichtbar welche die amerikanischen Soldaten unter dem Schuße des wird, die an die Oeffenlichkeit gelangten? In schlichter Form Mail" noch folgende Meldung hinzu, die den Staatssekretär haben, sind eine Schande für das Land und ein Verbrechen gegen Um diese Behauptungen zu belegen, fügt die„ Evening Sternenbanners in den letzten Wochen in Colorado begangen pricht schlichte Meinung zum Hörer oder Leser, teine stilisti- Bryan in recht zweideutigem Licht erscheinen läßt: Die die Zivilisation. Wenn es das Sternenbanner toleriert, daß man Aünsteleien, feinc unnüken schleichen sich in den einfachen Gang der Gedanken, die nie über- triebe davon benachrichtigt, daß sie von den Rebellen eine wohl das Recht, dieses Banner zu mizachten." Phrasen Waffenfabrik von Winchester hatte Bryan aus eigenem An- Frauen ermordet und Kinder verbrennt, dann hat ein Huerta sehr raschen, sondern nur eine ehrliche Stimmung ausdrücken sollen. Bestellung auf 7000 Gewehre und 5 Millionen Patronen er- Die Haltung der amerikanischen . Genossen gegen den Krieg Und er fühlt sich weder als den infalliblen Beherrscher halten habe, daß fie jedoch bei der augenblicklichen kritischen hat ein lebhaftes Echo bei den merikanischen Genossen, die sich um des tünstlerischen Geschmads, noch als Richter in Lage in Merifo befürchte, diese Waffen könnten gegen die das Blatt„ El Socialista" jammeln, gefunden. Auch sie protestieren Fragen der Wissenschaft und Technit, weder als den amerikanische Armee verwendet werden. Sie habe infolge- auf das entschiedenste gegen den Krieg.
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Bryan hat den amerikanischen Konsul in Tampico ange= wiesen, die Richtigkeit einer Meldung zu untersuchen, nach welcher von Tampico auf britische Besizer übertragen wurden, um sich Besitztitel amerikanischer Oelquellen in der Gegend den Schutz der britischen Regierung zu sichern.
Verstärkung der amerikanischen Flotte vor Tampico. Washington , 9. Mai. Das Marineamt hat den Monitor Ozarf, der zwei zwölfzöllige Geschüße führt, zur Verstärkung des Geschwaders des Admirals Mayo nach Tampico beordert. Das Schiff hat nur geringen Tiefgang und wird imstande sein, den Panucofluß zu befahren.
merikanischen Krieg.
Die Genossen der Vereinigten Staaten führen einen energischen Feldzug gegen die amerikanische Regierung wegen ihres merifanischen Abenteuers. Die sozialistischen Frauen von Man= hattan und Brooklyn ; die Federation of Labor" von Chicago , die Union der jüdischen Gewerkschaften sowie die sozia listischen Organisationen von Philadelphia , Newyork und anderer großer Städte haben große Protestversammlungen gegen den merikanischen Krieg abgehalten.
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