Der Abschluß von Tarifverträgen ist in der Geschäftsperiode fortgeschritten. Ende 1910 bestanden 79 Verträge für 289 Betriebe mit 5377 Beschäftigten. Ende 1913 waren in Geltung 127 Verträge für 362 Betriebe mit 9089 Beschäftigten, von denen 7495 dem Verbande angehören. Demnach steht etwa die Hälfte der Verbandsmitglieder im Vertragsverhältnis.
Agitation.
Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Der mutmaßliche" Verfaffer.
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Iriebe mit 3998 Beschäftigten beteiligt. Die Lohnbewegungen ohne 1 Bon 1108 abgegebenen Stimmzetteln erhielten Stimmen: genannten Betrag Wechsel aus. Petersen wollte nun bon dent Kampf erstreckten sich auf 414 Betriebe mit 11 468 Beschäftigten. Crispien 734, Möbel 714, Schumacher 719, Johannes Müller 702, neuen Hausbesizer, Leutnant v. Plefsen, 2000 M. haben, die er für Die Erfolge der gesamten Lohnbewegungen waren für 5921 Ber- Böhme 758, Steinmayer 396, Heinzelmann 344, Banzhaf 333, Grofen- notarielle Sosten beim Kauf bezahlt hatte. Darauf übertrug v. PL sonen Verkürzungen der Arbeitszeit von durchschnittlich fast zwei berger 356, Haußer 342, Frau Werner 108. Die fünf Erstgenannten dem Petersen die Hypothef, ermächtigte ihn zum Verkauf des Hauses Stunden wöchentlich. Für 13 557 Personen wurden Lohnerhöhungen sind somit gewählt. Die Namen der sechs Leztgenannten standen und stellte ihm eine große Zahl Blankowechsel aus. Dabei sagte 37 Bettel v. Blessen:„ Sehen Sie, wie Sie nun fertig werden, Sie haben ja errungen, die sich im Durchschnitt auf 1,44 M. pro Person und auf der Lifte, die in dem Flugblatte abgedruckt war. jebt ein ganzes Buch Blankowechsel in der Tasche." Das geschah Woche stellen. Die Streits und Aussperrungen verursachten eine waren ungültig, 20 zersplittert. am 27. Juni v. J. 14 Tage später will der Leutnant dem AngeGesamtausgabe von 272 601 M. flagten die Vollmachten wieder genommen haben. Dahingegen behauptet Petersen, dies sei erst im Dezember gewesen. In der Zwischenzeit füllte Petersen die unterschriebenen Wechsel aus; zuSeit der Tätigkeit des jezigen polizeilichen Preidegernenten fammen mit Beträgen von mehreren hunderttausend Mark. Die erfreut sich die Bergische Arbeiterstimme in Sogenaue Summe fann v. Plessen nicht angeben. Später kamen die lingen der besonderen Beachtung der tönigl. Staatsanwaltschaft Wechselproteste aus allen Teilen Deutschlands . Die Gerichte verDie Verhandlungen des Verbandstages begannen nach Erledi- in Elberfeld . Keine Woche ohne eine neue Anklage. Augen- urteilten auch v. Plessen zur Bezahlung. Auf den Namen des begung der einleitenden Formalitäten mit dem Rechenschafts- blicklich schweben nicht weniger als vier Klagen, wobon brei gegen kannten Leutnants machte Petersen noch andere Geschäfte und verbericht des Borjizenden. Der Bericht wurde in einzelnen je zwei Redakteure unseres Solinger Parteiblattes angestrengt schaffte sich dadurch betrügerisch Geld. Vor Gericht bestritt der AnAbschnitten erstattet und diskutiert. Der erste Abschnitt umfaßt die wurden: gegen den Verantwortlichen und den„ mutmaßlichen" Ber geklagte jede Schuld. Die Straffammer sieht sie jedoch als erwiesen faffer. Am Freitag wurde eine Sache bereits abgeurteilt. Die und berurteilte Petersen zu einem Jahr Gefängnis, ohne ihm etwas Arbeiterstimme" hatte vor einiger Zeit das in nicht öffentlicher von der seit Dezember 1913 erlittenen Untersuchungshaft anzuDer Verbandsvorsitzende Mahler- Berlin wandte sich gegen Sigung gefällte und noch nicht rechtsträftig gewordene Urteil des rechnen. die in Mitgliederkreisen laut gewordene Annahme, daß die Kosten Solinger Schöffengerichts, das der Walder Verwaltungsbehörde der Agitation zu hoch seien. Der Redner erklärte die Ansicht für eine Abfuhr in ihrer Behandlung der Arbeiterjugend" erteilte, im irrig. Die Agitation sei der Jungbrunnen der Organisation, sie Wortlaut veröffentlicht. Darauf erhob die Staatsanwaltschaft zu müsse deshalb gepflegt werden. Nicht nur um Mitglieder neu zunächst Antlage gegen den verantwortlichen Redakteur Genossen gewinnen, sondern auch um die bereits gewonnenen Mitglieder in Mittel, ließ bei ihm eine Haussuchung und Leibesvisitation vorErmordung eines Konsuls im Eisenbahnzuge. den Ideen der Organisation zu feftigen und der starten Fluktuation nehmen, die ohne Erfolg blieb und erhob dann auf Grund der Wie aus Tunis gemeldet wird, fanden Eisenbahnbeamte in vorzubeugen. Es müsse hier auch die Frage der Abhaltung von Meldung des haussuchenden Schuhmanns auch Anflage gegen den Branchenkonferenzen erörtert werden. Genossen Christmann als den" mutmaßlichen" Verfasser. Die Aus- Tunis bei der Revision eines Zuges, der Reisende und die Post aus fagen des Schuhmanns vor der Elberfelder Straffammer waren dem französischen Mutterlande gebracht hatte, in einem Abteil erster aber so bedenklich, daß der Staatsanwalt selbst die Freisprechung Klasse einen Ueberzieher und einen Stod, die mit Blut be des„ mutmaßlichen" Verfassers beantragte. Aber Strafe muß sein, fubelt waren. In dem Abteil fand sich eine Blutlache. In dem und darum wurde der Werantwortliche zu 25 M. Geldstrafe berurteilt, trotzdem das abgedruckte Urteil einige Tage nach der Ver- Ueberzieher steckten Papiere auf den Namen des russischen und öffentlichung rechtskräftig geworden war. norwegischen Konsuls in Tunis , Batt. Bei Absuchung der Bahnlinie wurde die Leiche des Konsuls zwischen Tindscha und Moteur ungefähr 25 Kilometer von Biserta aufgefunden; er hatte einen Revolverschuß unter der linken Schläfe und Blutunterlaufungen an den Augen. Sein Koffer und sein Handgepäck find verschwunden. Wahrscheinlich ist er das Opfer eines Raubmordes geworden. In seinem Abteil soll sich ein junger Mann von 25 Jahren befunden haben.
In der Diskussion zeigte sich, daß diejenigen, welche der Meinung sind, die Agitation sei zu teuer, hauptsächlich das gegenwärtige System der Gaueinteilung und der Gauleiter als zu foftspielig betrachten. Aus dieser Ansicht sind mehrere Anträge outstanden, welche die Gaueinteilung derart ändern wollen, daß die Zahl der Gaue, welche jest 9 beträgt, auf 4 oder 6 herabgesezt werden. Ein Antrag till das Gauleitersystem ganz abschaffen, ein anderer verlangt, daß besoldete Gauleiter bis auf weiteres nicht mehr angestellt werden. Von den Diskussionsrednern traten nur einzelne für diese Anträge ein, Die meisten Redner wandten sich gegen dieselben und betonten, das Syftem der Gauleiter habe sich so gut bewährt, daß kein Grund zu einer Aenderung vorliege. Eine Verringerung der Zahl der Gaue würde die Kosten der Agi
Zahl der neugewonnenen Mitglieder gemessen werden dürfen.
wöchentliche Lohnstatistiken aufzunehmen sind.
war.
Aus der Partei.
Am Freitag fand in Stuttgart die Generalversammlung des Sozialdemokratischen Vereins statt, die außerordentlich stark besucht Ein Flugblatt, in dem aur wahl einer an. deren Parteileitung aufgefordert wurde und das durch die Post fowie auf Straßen und lägen ver tellt worden war, hatte zweifellos zu dem starken Besuche beigetragen.
Gerichtszeitung.
Alle Unteroffiziere beleidigt.
Aus aller Welt.
Ein groß angelegter Schwindel.
Die
tation feineswegs verringern, denn die agitatorische Bearbeitung der preußischen Armee stand gestern der HofWegen Beleidigung der Unteroffiziere von 4-6 größeren Gauen würde ebensoviel Arbeit und Kosten verZum Erdbeben auf Sizilien . ursachen als die Bearbeitung von 9 fleineren Gauen. Die Kosten meister Hans Jaeger vor der 2. Straffammer des der Agitation seien durchaus nicht zu hoch, sie ständen in ange- Landgerichts II. Es handelte sich um ein kleines Nachspiel zu Nach den behördlichen Feststellungen hat das Erdbeben messenem Verhältnis zu den Erfolgen, die ja nicht nur an der der Babern Affäre. In der Schwarzkopfffchen Maschinenfabrik zu Wildau bei eine auf fünf Quadratkilometer sich erstreckende Zone Man müsse berücksichtigen, daß eine planmäßige Agitation dem Königswusterhausen ist ber frühere Bolizeifergeant Wilhelm Ren schwer heimgesucht und darüber hinaus die Drie Sinera Berlust von Mitgliedern vorbeuge und zur Feftigung der Organi- mann als Pförtner angestellt. Als sich dieser am 8. September v. 3. und Passo pomo dem Erdboden gleich gemacht. fation beitrage. Servorgehoben wurde noch, daß in Worms , im mit mehreren Arbeitern in seiner Pförtnerstube befand, kam auch Bisher hat man ungefähr sechzig Tote gezählt. Gebiet des Herrn v. Sehl, der Verband gute Fortschritte gemacht der Angeklagte in die Stube und fing ein Gespräch über die Er- Gegend leidet wegen der Ausbrüche des Aetnas und der habe, obgleich die Getreuen des Herrn v. Sehl in der gehässigsten eignisse von Zabern an, wobei er sich sehr erregt über die Haltung schlechten Bauart der Häuser sehr durch die Erdbeben. Weise jebe Regung der modernen Arbeiterbewegung bekämpfen.des dortigen Militärs den Zivilpersonen gegenüber äußerte, Gr Sonntagabend hat man auf dem Gipfel des Vulkans einen Berner wurde die Abhaltung von Branchenkonferenzen von soll erklärt haben, nach seiner Meinung verdiene der Babern- Feuerschein bemerkt. Die Kleinen Erdstöße dauern an. mehreren Rednern befürwortet. Leutnant" nach Art Kleiner Kinder übergelegt und verprügelt zu Alle Anträge, welche sich auf Kenderung des Gauleitersystems werden und dann soll er die Unteroffiziere im allgemeinen mit Er geht! beziehen, wurden auf Antrag der Statutenberatungsfommission start beleidigenden Ausdrücden charakterisiert und gesagt haben: abgelehnt. Mehrere Anträge, die fich auf eine auch vom Zentral-" Diese Lumpen hätten früher nichts zu essen gehabt und als Knechte Der Staatsanwaltschaftsrat Dr. jur. Friedrich Glazel aus vorstand aus praktischen Gründen befürwortete Aenderung in der auf dem Lande gedient und jebt fänden fie ihr Bergnügen daran, Breslau , der, wie gemeldet, bei der in Schwierigkeiten geratenen Abgrenzung des Gaues 8( Rheinland , Hessen ) beziehen, wurden dem gebildete Leute, wie die Einjährigen doch seien, zu treten und zu Breslauer Innungsbank einen Kredit in der unverhältnismäßigen Zentralvorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Beschlossen schurigeln." Herr Neumann verbat sich sehr energisch solche allwurde noch, daß in sämtlichen Zahlstellen für alle Branchen gemeinen Beleidigungen der Unteroffiziere und wies darauf hin, döhe von 190000 Mart in Anspruch genommen hatte, hat nundaß er selbst dem Unteroffizierftande angehört habe, während der mehr sein Abschiedsgesuch eingereicht. Ein recht ruhmloses Angeklagte überhaupt nicht gedient habe. Darüber fam es weiter Ende für einen so verdienstvollen Beamten, der sein bestes Rönnen zu Auseinanderseßungen, in denen der Angeklagte nochmals die an die Bekämpfung der Sozialdemokratie gesezt hat. Unteroffiziere herabsehend charakterisierte. Darauf erstattete Herr Neumann Strafanzeige. Die Folge war ein vom Kriegsminister geftellter Strafantrag. Das Schöffengericht verurteilte den mit 400 M. Geldstrafe vorbestraften Angeklagten zu 3 Monaten Ge- Die Pariser Postverwaltung ist in den letzten Monaten auf eine un fängnis wegen öffentlicher Beleidigung der Unteroffiziere. erhört raffinierte und geschickte Art um über 500.000 rant In der vom Angeklagten angerufenen Berufungs - geschädigt worden. Die Untersuchung darüber wird zwar ganz in sta na behauptete er, daß er, der ein durchaus patriotischer geheim geführt, doch ist der„ Matin" in der Lage, einige ſehr Danach ist es Mensch sei, die beleidigenden Ausdrücke, zu denen er sich in interessante Einzelheiten darüber zu bringen. der Erregung habe hinreißen lassen, feineswegs auf die in den legten drei Wochen einer Bande internationaler Hoch Unteroffiziere im allgemeinen, sondern nur auf die Solstapler, in der Hauptsache allem Anschein nach Belgiern, ge batenshinder bezogen habe, Rechtsanwalt Ernst lungen, in die Postsäde über 2000 gefälschte PostSchwarz beftritt, daß es sich um eine öffentliche Be- anweisungen einzuschmuggeln. Diese lauten auf je Den Vorstandsbericht erstattete der Vorsitzende West- leidigung handle. Wenn der Angeklagte bei der damaligen 200 bis 300 grant, überſtiegen jedoch niemals den letzten Betrag, meer. Gelretär Bullmer gab die nötigen Erläuterungen zum allgemeinen Erregung über die Zabern- Affäre in der geschil da die Betrüger offenbar wußten, daß die Anweisungen in dieſem Rassenbericht. In der Diskussion bemerkte, nach dem Bericht der Schwäb. derten Weise entgleist sei, so sollte man ihn doch nicht ins Falle von einem besonderen Benachrichtigungsformular begleitet Zagwacht", Gö, daß man mit dem Jahresabschluß im großen Gefängnis schiden, sondern berücksichtigen, daß die beleidigen werden. Die Fälschungen sind mit unglaublicher Vollendung aus ganzen zufrieden sein fönne, wenn man berüdfichtige, in welcher den Ausdrüde nicht etwa in einer öffentlichen Versammlung, geführt. Die Anweisungen stimmen bis in die kleinsten Kleinigkeiten mit Weise den Barteiinstanzen selbst von einem Teile der Parteigenossen sondern innerhalb der vier Pfähle einer Pförtnerstube gefallen ben echten überein, so daß auch nicht ein einziges mal der Verdacht der Schwierigkeiten gemacht werden. Dies im Verein mit der Strife feien. Das Gericht ermäßigte aus gleichen Er- Bostbeamten wach wurde. Die Fälscher hätten ihr Wert noch un habe einen größeren Fortschritt verhindert. Besonders geißelte wägungen die Strafe auf 200 M. Geldstrafe. begrenzt lange Zeit fortsetzen können, wenn nicht alle 14 Tage eine Redner, daß sich Barteigenossen nicht scheuen, mit Hilfe der bürgerallgemeine Kaffenrevision stattfinden würde. Bei der letzten Res lichen Presse Zwiespalt in unfere Reihen zu tragen. Dies zeige sich vision entdeckte man nun, daß eine ganze Anzahl Anweisungen auch in dem verteilten, gegen die Parteileitung gerichteten Flugblatt. dieselben Nummern trugen, und daß sich überhaupt in den Crispien würdigte den Inhalt des Flugblattes und seine Gegen den in Köslin in Haft befindlichen Thormann wird Berbreitung. Das Flugblatt propagiere offen den Sturz der alten auch Anflage wegen wissentlichen Meineids erhoben werden, da sich Sassenberichten der einzelnen Bostämter unerklärliche UnregelmäßigBarteleitung. Die Macher des Bamphlets charakterisierten sich in dem Ermittelungsverfahren herausgestellt hat, daß er in meh- leiten fanden. Auf diese Weise kam man den Fälschungen auf die schon dadurch, daß sie nicht den Mut hatten, bies Machwert mit reren Brozessen als Zeuge aufgetreten ist, bei der Angabe feiner Spur. Offenbar wußten die Verbrecher genau von dieser Revision, ihrem Namen zu decken. Bezeichnenderweise seien diese Flugblätter Personalien sich als„ Dr. Alerander" bezeichnet und diese Angabe denn seitdem ist teine einzige verdächtige Postan an dieselben Adressen versandt worden wie seinerzeit die gefälschten mit seinem Eide beträftigt bat. Sierin liegt natürlich ein wiffent weisung mehr eingelaufen. Die Hoffnung, die Diebe zu Stimmzettel zur Gemeinderatswahl. Weiter habe man das licher Meineid. Ihm steht allerdings der strafmildernde§ 157 Abs. 1 faffen, ist daher nur gering. Bamphlet auf öffentlichen Straßen und Plägen sogar durch Nicht- Str.G.B. zur Seite, nach welchem eine Strafermäßigung eintritt, parteimitglieder verteilen lassen. Gegen eine Iohale Agitation für wenn sich ein Zeuge durch die wahrheitsgemäßen Angaben jelbſt oder gegen die Parteileitung würde niemand etwas einzuwenden einer strafbaren Handlung hätte bezichtigen müſſen. Gegen haben, diese Art der Agitation müsse jedoch wie Sprengpulver auf Thormann wird voraussichtlich Anflage wegen 11 verschie Nuter dem Berdacht des Gattenmordes an seiner am 16. April bie Parteiorganisation wirken. Eine Spigelfolonne so wie jene, bener Vergehen und Verbrechen erhoben werden. Er ist verstorbenen Ehefrau wurde in Rathenow der Goldarbeiter die die bürgerliche Breffe mit Seznotizen gegen uns ber jetzt völlig niedergebrochen, nachdem er erfahren hat, daß seine Karl Beder verhaftet. beren Entlarbung eine der wichtigsten Aufgaben Frau gegen ihn die Klage auf Richtigkeitserklärung der Che er- Wohnung, das er sich von dem in einer Apotheke beschäftigt geher neuen Parteileitung sein muß, sie hätte die Interessen unserer hoben hat. Am Sonnabend begann er in seiner Belle zu toben und wefenen Hausdiener Nad van verschafft hatte. Radvan hatte am Gegner nicht besser vertreten fönnen. Wenn bie Leiter zu schreien. Ob der aufgetauchte Verdacht, Thormann fimuliere Tage nach dem Tode der Frau Becker Selbstmord verübt. Die Ausdieser Sprengkolonne im Saale find( Stürmische Burufe: Sie sind jetzt Geisteskrankheit, zutrifft oder nicht, wird die eingeleitete Be- grabung der Leiche der Frau Decker ist angeordnet worden. hier!"), dann frage ich fie, ob sie den Mut haben, ihre Tat zu ver- obachtung feines Geisteszustandes ergeben. treten. Und die Genossen, die als Standidaten auf diesem Flugblatt genannt sind, fönnen die es mit ihrem Parteigewissen und ihrer Barteiehre vereinbaren, für diese Sprengtolonne zu landidieren? Ferner frage ich, wer bezahlt die Flugblätter? Wo sind die Adressen her? Und nun, Parteigenossen, fchloß der Rebner, wenn es un würdig ist, eine lieberzeugung zu haben, den Arbeiterfeinden fest gegenüberzutreten und die Interessen der Arbeiter rüdfichtslos wahr zunehmen, wie bas Flugblatt uns unterstellt, dann bin ich stolz barauf, in diefem Sinne ein Unwürdiger zu fein!
fieht und
" Dr. Alexander" unter der Anklage des Meineibs.
Kleine Notizen.
Becker hatte stets Chloroform in feiner
Schwerer Automobilunfall. Auf der Chaussee Forst- Muskau , hinter Tschernig, rannte am Sonntagmittag das mit sechs Bersonen besepte Automobil des Kaufmanns Arno Wie in Hohen Kreisen gepumpt wird. Dehler aus Forst, des Mitinhabers der Wollfirma Dehler u. Co., Ginen interessanten Einblick in die Lebensführung" höchster" gegen einen Baum und überschlug sich. Sämtliche Herrschaften bot eine Duisburger Straffammerverhandlung. Wegen Infaffen wurden auf die Chaussee geschleudert. Frau Dehler und Betruges usw. angeflagt var der in Flensburg im Jahre 1888 ge- eine Tochter find schwer verletzt. Die anderen Personen famen mit borene Sekretär Gustav Petersen aus Berlin . Als Zeuge geladen leichteren Verlegungen davon. war u. a. der frühere Leutnant und jebige Kaufmann Wilhelm Bergwerksunglück. Auf dem Bögeschacht der Braunkohlengrube v. Plefsen, Sohn eines Flügefadjutanten des Kaisers, Generaloberst Glückauf in Lichtenau bei Lauban verunglückten durch niederAuf Antrag wird hierauf beschlossen, zuerst den auf dem Flug- v. Bleffen. Petersen hat ein bewegtes Leben hinter sich. Bereits gehende Erdmassen und Schwemmsand bier Bergleute tödblatt genannten Genossen Gelegenheit zu Erklärungen zu geben. mit 18 Jahren war er Privatsekretär des Sohnes eines deutschen Lich . Drei waren verheiratet und hinterlassen außer den Frauen Pflüger gibt seiner Verwunderung darüber Ausbruck, wie Admirals. Mit diesem reiste er nach Amerika und kehrte nach dessen zusammen 19 Kinder. man das Flugblatt benutzt habe, um die Bersammlung aufzupeitschen. Verheiratung nach Berlin zurüd. Hier machte sich der Angeklagte Steuerbeträgereien. Die Aachener Straffammer verurteilte die Nach einigen Bemerkungen zum Bericht erklärt Rebner, baß er die selbständig und faufte von seinem ersparten Gelbe mehrere Cafés Witive des Fabrikanten Julius Steinbach, die Staufleute Hubert Verteidigung des Flugblattes den Verfassern selbst überlasse. Er und Bierpaläste. Wenn etwas daran zu verdienen war, machte" Lang, Ludwig Steisel, den Rentner Ferdinand Bedmann als Mitgalte es aber für seine Pflicht, zu fandidieren. er auch Geldgeschäfte. So verkaufte er einmal von einem Ein- beteiligte der Papierfabrik Steinbach u. Co. in Malmedy wegen Steinmayer schließt sich vollinhaltlich der Erklärung Pflügers brecher gestohlene preußische Konsols, weswegen er neun Monate Steuerhinterziehung während der Jahre 1907 bis 1911 an und schließt mit den Worten: Die Verfasser des Flugblattes find Gefängnis erhielt. Durch den Vermittler Scheffler tam der Leut zu ſehr hohen Geldstrafen; insgesamt müssen die Angeklagten Baifenknaben gegen den Schreiber des Hungerbriefes!( Stürmische nant v. Bleffen an diesen Petersen. Infolge hoher Schulden be- 118 275 W. zahlen. Entrüstung, langanhaltende Erregung.) fand sich der Gardeoffizier in großer Gelonot. Petersen schlug Im Stichwahlkampf verunglückt ist der französische Genosse Auf Antrag wurde die Debatte geschlossen und zur Wahl ge- vor, in Potsdam ein Haus zu kaufen. Das geschah zum Preise Nadi. Sein Automobil geriet in einen Graben. Nadi trug chritten, und die Wahl des Vorsitzenden in einem besonderen Wahl von 236 000 M. Auf dem Haus ruhte eine Sypothet von 200 000 ich to ere Quetschungen davon, welche, wenn auch nicht zang vorgenommen. Vorgeschlagen wurden Pflüger und Weftmeyer. Mart. Gine Rauffumme war nicht vorhanden. Um sie herbeizu lebensgefährlich, doch so schwer sind, daß Genosse Nadi sich vom Bon 1151 abgegebenen Stimmen erhielt fliger 427, 28 eft fchaffen, nahm man eine zweite Sypothek in Höhe von 110 000 W. Wahlkampf zurückziehen muß. neher 715. Die anderen waren zersplittert oder ungültig. Da auf. Den Rest von 22 000 W. follte v. Blessen erhalten. Hintennach Straßenbahnzusammenste in London . Montagvormittag stießen nit war Weftmeyer gewählt. Das Resultat wurde mit großem stellte sich heraus, daß der Hausverkaufer und gleichzeitig Hypo- an der Blackfriars- Brücke in London zwei StraßenbahnJubel aufgenommen. thfenverleiher zahlungsunfähig war. So mußte v. Blessen für die wagen aufammen und gingen dabei vollständig in Die Wahl der übrigen Mitglieder der Parteileitung hatte fol- Anzahlungssumme von 90 000 m. auffommen. Da dem Beutnant, Trümmer. Bierzehn Personen wurden, zumeist durch Glass mie er angab, bie Grbschaft einer Gräfin ausstand, stellte er für den splitter, verlegt.
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