Gefahren, die lediglich durch die unzulängliche deutsche Verwaltung entstanden. find. Dein Reichstage werden über diese Dinge nur ganz unzureichende Mitteilungen gemacht. Es ist in der Denkschrift immer nur gang furz von Straferpeditionen, von niedergeschlagenen Aufständen ote Rede; über die Verluste ber Eingeborenen wird uns etwas Näheres niemals mitgeteilt. Aber gerade wegen der Aufstandsgefahr muß der Reichstag ausführ liche Mitteilungen verlangen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemofraten.) Bevor ich auf die Duala- Angelegenheit eingehe, ein Gegenstück dazu: Es steht fest, daß die westafrikanische Handelsgesellschaft weite Landgebiete für ein paar Flaschen Schnaps, für etwas Pulver oder dergleichen getauft hat. Wenn auf ihrem Gebiet die Eingeborenen Kulturen von Bananen, Kakao und dergleichen anTegen, so laufen sie Gefahr, daß ihnen der Grund und Boden einfach weggenommen wird. Wie die Gesellschaft das Bestreben, die Neger zu kleinen Farmern zu erziehen, unterstüßt, geht aus der Tatsache hervor, daß bei einer ausgezeichneten Kataopflanzung der eingeborene Besizer einfach vertrieben
an
" f
A
Abg. Ledebour( Soz.):
Das Entscheidende ist, daß diese Denkschrift unsere Abstimmung
Abgeordnetenhaus.
78. Sigung. Dienstag, den 12. Mai 1914, vormittags 11% Uhr.
Am Ministertisch: Dr. v. Trott zu Solz. Der Kultusetat.
Die Jugendpflege. Kultusminister Dr. v. Trott zu Solz
Verständnis, aber nicht energisch genug fann ich es zurüdweisen, wenn gereifte Männer die Jugend zum Kampf gegen mensch liche und göttliche Autorität aufrufen. Gegen die uns begreiflichen Mißgriffe auf einem Elternabend in der Nähe von Berlin ist Remedur eingetreten. Die alljährlichen Brandreden der Sozialdemokraten machen auf mich keinen Eindruck. Mit der allgemeinen Zunahme unserer Bevölkerung muß auch die Zahl der jugendlichen Arbeiter zunehmen.
Die ganze Verantwortung für die Entwidelung der Dinge in sum so bitterer sind die Eingeborenen enttäuscht, daß sie nun doch nicht fennen, aber prinzipiell daran festhalten wollen, be Kamerun fällt auf die Regierung. Daß die eingeborene Bes vorgenommen werden soll. Dabei ist die Trennung von Weißen leidigende Drudschriften nicht zu verteilen. völkerung dort unter der Herrschaft des deutschen Reiches in und Schwarzen gar nicht durchführbar. Der Weiße fann die Einerschreckender Weise zurückgegangen ist, hat im vorigen Jahr geborenen als Diener und Kaufleute nicht entbehren. Will man die auch der Abgeordnete Erzberger beklagt. Im so mehr schwarze Feuerwehr eine Stunde von der Europäerstadt baben wir Anlaß, an den Vorkommnissen mit den Dualla die entfernt wohnen lassen?( Heiterkeit.) Für die neue Eingeborenen über eine wichtige Frage durch aufklärendes Material beeinflussen allerschärffte Kritit zu üben. Viele Kenner des Landes schildern die stadt sind schon zwölf weiße Staufleute tonzessioniert. Was soll es fonnte. Solches Material durfte uns nicht vorenthalten werden. Gefahren eines zufünftigen Aufstandes, also heißen, daß die schwarzen Krankheitsträger von den weißen Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mittwood getrennt gehalten werden müssen. Als krankheitsgefährlich kommt 2 Uhr( vorher namentliche Abstimmung über den Bau des nur, wie es scheint, ein schwarzer Bejizer in Betracht; wenn aber Militärkabinetts in der Viktoriastraße). Schluß: 7 Uhr. ein Weißer mit zwanzig bis dreißig schwarzen eingeborenen Dienern wurde, dann ist die Gefahr einer Krankheitsübertragung nicht vor in dem Hause wohnt, aus dem der schwarze Befizer vertrieben handen. Aus hygienischen und sanitären Maßnahmen ist die EntDuala Manga erhebt die Regierung den schweren Vorwurf der eignung sicher nicht notwendig gewesen. Gegen den Häuptling Hezerei. Auf moralische Qualitäten scheint sie wenig Bert zu legen. Benn etwas für den Duala Manga und die anderen widerstand gegen die Enteignung.( Sehr wahr! bei den Sozialführenden Duala- Männer einnehmen kann, so ist es ihr demokraten.) Dieser Oberhäuptling hat doch feineswegs Er handelt aber nur so, darauf verzichtet, die Interessen seines Landes zu vertreten. wie wir es von jedem guten Statt sich über seine Handlungsweise zu Patrioten verlangen. freuen, wendet sich die Regierung gegen ihn an andere Häuptlinge, geht auf die gestrige Debatte ein, bedauert und tadelt die antidie sie früher ausgewiesen hat, und verspricht ihnen, sie wieder femitischen Ausschreitungen im Wandervogel, der übrigens feinen in ihre Rechte einzulegen, wenn sie ihre Stammesangehörigen mit Staatszuschuß erhalte. Für den lleberschwang der Jugend habe ich der Enteignung aussöhnen wollen. Aber auch diese haben das ab gelehnt.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das zeigt, und ihm für jeden Kalaobaum als Entgelt für seine Arbeit der wie durchdrungen sie von der Notwendigkeit des Widerstandes sind, Tächerlich geringe Preis von 1,50 M. gegeben wurde.( hört! hört! und daß sie sich als Vertreter ihres Voltes fühlen. In der Dentbei den Sozialdemokraten.) Bei solcher Behandlung verlieren die schrift entrüstet sich die Regierung über den Atwa Bell, der auf Leute natürlich jeden Mut, irgendwelche Arbeitskraft auf den die Frage, wovon er nach seiner Rückkehr in seiner Heimat leben Kataobau zu verwenden. Die Enteignung ist nur dadurch zu ver- wolle, geantwortet habe: Von Papas Grundstüden". stehen, daß die Westafrikanische Handelsgesellschaft ihre Monopoli- Diese Entrüstung macht sich sehr schön, wenn man an die fierungsbestrebungen um jeden Preis durchsetzen will. Diese GeAuswucherung des Bodens in Deutschland , Ich kann nichts darin finden, daß junge Leute von 14 bis 18 Jahren schichte ist geradezu ein Skandal( Sehr richtig! bei den ihrem Verdienst nachgehen. Sozialdemokraten.) Bei Geldstrafe bis zu 500 m. ist den an die Begünstigung der Grundeigentümer durch die Regierung denkt, Eingeborenen verboten worden, Palmterne ind Palmöl die auf Kosten der Arbeit anderer Leute leben. Sie würden sich das gewiß nicht verbieten lassen, der Gesetzgeber Den Rechtsanwalt sorgt dafür, daß die Beschäftigung sich dem Alter und den Kräften andere Faktoreien als die der Westafrikanischen Handels-( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) gefenfchaft zu verkaufen. Die Beschwerde der Eingeborenen alpert, den Sachwalter der Duala, sucht die Denkschrift als der jungen Leute anpaßt. Auf dem Nürnberger Parteitag erklärte gegen diese angesichts der unsicheren Grenzen des der Gesell- minderwertig hinzustellen, als ob er eine Hege gegen die Regierung Singer als 3iel, in die Köpfe und Herzen der Jugend revolutio Wer den Mann fennt, wird nären und sozialistischen Geist zu pflanzen. Das Gleiche wurde auf schaft unterworfenen Gebietes doppelt gehässige Anordnung ist von betreibe, weil er 8000 m. verdient. nur sagen, das past zu der ganzen Art und Weise der Regierung der Kopenhagener Jugendkonferenz erklärt. der Regierung unbeachtet geblieben. Wir fordern mit aller Energie, bei dieser ganzen Angelegenheit( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- punkt Der Ausgangs der fozialdemokratischen Jugendbewegung ist nicht daß die Regierung endlich die Rechtsgültigkeit der Kauf und die Ausbeutung, sondern Absicht, die Jugend fraten), sowohl zu ihrem Verhalten gegen den Reichstag, dem die schamlose Schenkungsverträge über diese riesigen Landflächen einer genauen wahrheit nicht gesagt wird, sowie zu dem Verhalten gegen parteipolitisch zu organisieren. Herr Haenisch sagt, die Nachprüfung unterzieht. Die Regierung hat versprochen, in Neu- Kamerun die Freiheit des Handels gegenüben den Monopol- die Eingeborenen, denen die Häuser und Wohnungen niedergerissen bürgerliche Jugendpflege jei infolge der Angst vor der sozial und die in den Busch getrieben werden. demokratischen entstanden; im vorigen Jahre erklärte Herr Liebknecht , gesellschaften herzustellen. Aber in dem Gebiet, das wir seit dreißig Die Verhaftung des Negers Dhin, der im Auftrage die sozialdemokratische Jugendbewegung sei die Abwehr der bürger Jahren befizen, sind wir noch nicht so weit gekommen. Besonders der Duala nach Deutschland kam, um den Rechtsanwalt alpert lichen. Wer hat von den beiden Herren recht? Bielleicht machen die Eingeborenen zweier Dörfer haben an die Regierung eine dringliche Beschwerde gerichtet, daß man sie givingen will, au informieren, wird in ihrer juristischen Bedeutung noch von einem Sie sich in der nächsten Fraktionssigung darüber schlüssig.( Seiterkeit.) anderen Redner meiner Partei gewürdigt werden. Geradezu lächer- Die bürgerliche Jugendpflege ist viel älter als die Sozialdemo ihr Land und ihre festen Wohnſtätten zu räumen; man wolle sie li ist es, ihm einen Verstoß gegen das Auswanderungsverbot, ein fratie, viel früher schon haben sich Kirche, Schule, Gemeinden und nigt einmal abernten lassen. Wir fordern für diese Ein- Berlajsen der Heimat vorzuwerfen, wo der Mann doch nach Berlin Brivate der Not der Jugend angenommen, auch die deutsche geborenen schleunigste Regierungshilfe. gekommen ist, um seine Heimat sich zu erhalten.( Sehr wahr bei Turnerschaft. Wir wollen der Jugend fröhliche und sinnige ben Sozialdemokraten.) Das Telegramını, das die Aufstandsgefahr Vergnügungen schaffen, die Sozialdemokratie verfolgt dieses und die Verhaftung von Rudolf Bell meldet, ist von der Regierung einwandfreie Bestreben mit saß und ut. Ganz gleich, ob Im Jahre 1906 haben sich die Duala zum ersten Vale mit einer äußerst geschict arrangiert. Die Aufstandsgefahr leugne ich nicht, es ein Gesang oder Turnverein ist, sobald er sich nicht der Beschwerde wegen der llebergriffe der Kolonialbureaukratie an den aber fie tommt aus dem Hinterlande." Gerade jetzt, wo die Sozialdemokratie anschließt, wird er verfolgt Reichstag gewandt. Damals waren eine ganze Reihe von Ein- Duala gespannt auf die Verbandlungen des Reichstags warten, brangfaliert, bis er weich wird.( Lebhafter Widerspruch der geborenen zu Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren und sollte der Mann eine solche Torheit begehen, sich in eine Ver- Sozialdemokraten. Zustimmung bei den bürgerlichen Barteien.) Rudolf Bell zu neun Jahren Kettenhaft verurteilt worden, weil schwörung einzulassen! Dies Telegramm war jie gewagt hatten, sich über Herrn Jesco b. Putttamer zu beschmeren. Der Reichstag hat damals energisch eingegriffen und in einmütiger Empörung die Regierung gezwungen, diesen Ge- wie es Prof. Reinhardt auch nicht besser machen könnte.( Sehr waltstreich wieder gutzumachen. Herr v. Buttfamer hat Kamerun wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn ein schlechter Schriftsteller nicht wiedergesehen. Die Strafen wurden glatt aufgehoben. nicht mehr weiter fann, erfindet er irgendein Motiv als Esels. Jezt glaubt die Bureaukratie ihre Zeit gefommen und will Rache bride. Aber nur schlechte Schriftsteller brauchen eine solche unehmen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Eselsbrücke, und eine gute Politif fann man auch damit nicht machen.( Heiterfeit bei den Sozialdemokraten), gehen Sie mit Ihren Be Rechtsanwalt Halpert hat, als Erwiderung der Denkschrift, dem schwerden an die Gerichte und Sie werden dort Recht finden, wie Preuße dort sein Recht findet.( Zuruf teichstag eine neue Petition eingereicht, und soeben wird feder mir mitgeteilt, daß diese nicht in die Hände der Abber Sozialdemokraten: Klassengerichte.) Das ist schon oft wider geordneten gelangen wird( Lebhaftes Hört! hört! bei den legt worden. Es leugnet niemand, daß die sozialdemokratische Soz.), weil einige anstößige Stellen gegen den Staatssekretär Jugendpflege oft gute 3ivede verfolgt, gegen den Alkoholismus bor darin stehen. Das würde zu den Unglaublichkeiten des Verfahrens geht und oft guten Lesestoff berbreitet, aber diese fulturelle Hebung worden. Dieses heimliche Verfahren hat ihr und unser Mißtrauen eine neue fügen. Hier ist die Regierung so feinfühlig, die selbst dem der Jugend ist nur der Dedmantel für Ihre politischen Zwede. fehr erhöht. Wir haben die Borlegung des Briefwechsels R.-A. Halpert bewußt Unwahrheit vorwirft. Die Angelegenheit Da nüßt fein Zeugnen und fein Feuerivert.( Sehr richtig! bei den zwischen Reichstolonialamt und Gouvernement Stamerun berlangt, mit dem für den Reichstag bestimmten, in Kamerun zurüdgehaltenen bürgerlichen Parteien.) Zum Schluß fordert der Minister zur die Regierung hat ihn nicht herausgegeben. Aus diesem Brief- Telegramm ist feineswegs jo harmlos, wie die Dentschrift es hin- Einigkeit aller bürgerlichen Parteien auf diesem wechsel fönnte ich Ihnen den Beweis führen, daß die Regierung stellt. Es erscheint gar nicht ausgeschlossen, daß man auch Nach- Gebiete auf, man foll sich durch tonfessionelle Reibereien usw. nicht von Anfang an nicht schonend und rechtmäßig, sondern mit richten an einzelne Abgeordnete beschlagnahmen stören lassen.( Stürmischer Beifall bei den bürgerlichen Parteien.) nafter Gewalt hat vorgehen wollen. Mein Gewährsmann, wird. Wir müssen uns jede derartige Kontrolle über den ReichsAbg. v. Ditfurth( f.)
Nun zu der eigentlichen
Duala- Frage.
Gegen den Plan der Sanierung von Duala haben wir an sich nichts einzuwenden, aber die rigorose Trennung von Weißen und Schwarzen ist dazu ein unmöglicher und unnötiger Beg. Die Eingeborenen find viele Jahre über die Absichten der Regierung
der
vollkommen im Unflaren gelaffen
ein Meisterstück der Regiekunft,
-
und
Nicht wir pflanzen Haß in die Jugend, sondern die Sozialdemokratie appelliert an Neid und Begehrlich leit und stellt alle andern als Ausbeuter hin. Eine widerwärtigere Heuchelei außerhalb des Hauses! ist mir nirgends vorgefonunen. Die Jugendpflege hat mit der Polizei, die die Gesetze durchführt, garnichts zu tun. In Preußen wird das Recht noch gewahrt,
-
diesen Brielivechsel Einsicht genommen hat, bat tag verbitten.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) mir mitgeteilt, daß darin ein Telegramm des früheren Die Aussprache über diese ganze Angelegenheit muß eine gründliche zitiert mit Bezug auf die Dauer der gestrigen Rede Haenisch' einen Gouverneurs Ebermaier an den früheren Kolonialstaatssetretär fein, im Interesse des Ansehens des Reichstages und im Interesse Spruch, worin vom Beitstehlen die Rede ist, wiederholt dann die indequist enthalten ist, in dem Ebermaier un telegraphische der Enttricklung unserer Kolonien.( Lebhafte Zustimmung bei den Beschuldigung des Antimilitarismns und wendet sich gegen Sport übertreibungen. Genehmigung der Enteignung bittet, da die Duala Sozialdemokraten.) gerade in diesem Augenblic unter startem Drud ständen und ohne Im Interesse des Ansehens des deutschen Namens muß das Abg. Giesberts( 3.) Shwierigkeit ihr Land räumen würden.( hört! hört! ergernis dieser ganzen Aktion beseitigt werden. Die erklärt die gestern vom Abg. Ha enisch erwähnten Ausschreitungen bei den Sozialdemokraten.) Weiter hatte ich daraus nachgewiesen, Regierung wird dem deutschen Namen Ehre antun und dem Reichs- fatholischer Jugendbündler mit der westfälischen Derbheit. Das daß das Reichskolonialamt für die angebliche Sanierung Dualas interesse dienen, wenn sie der Selbstherrlichkeit der Jugendelend soll die Ursache der sozialdemokratischen Jugendbewegung mehr Geld bewilligt hat als das Kameruner Gouvernement Beamtenbureaukratien in den Kolonien ein Ende macht. sein. Aber die Sozialdemokraten haben doch gegen die Sozial forderte. Daraus entspringt die Vermutung, daß das Reichs-( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) schazamt von den Forderungen des Gouverneurs Dr. Klein überhaupt nichts erfahren hat, sondern übergangen worden Der Abg. Wels hat behauptet, das Telegramm über den Aufist. Die Forderungen des Gouvernements sind auch dem Reichstage nicht mitgeteilt worden. Vielmehr sagt die Regierung stand der Duala sei bestellte Arbeit gewesen und zwischen dem Gouausdrücklich:„ Die für die Deffentlichkeit ungeeigneten Stellen verneur von Kamerun und mir abgekartet. Gegen diese Behauptung Wir lege ich Verwahrung ein. Ich wurde durch das Telegramm find in die Drudschrift nicht aufgenommen worden". möchten gerne wissen, was das Reichskolonialamt da geändert boulommen überrascht und habe als erster betont, man solle es nicht allzu ernst auffassen.( Bravo ! rechts.)
hat.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)
Staatssekretär Dr. Solf:
Vizepräsident Dr. Paasche
Staatssekretär Dr. Solf hat versprochen, in der Kolonialverwaltung nichts zu vertuschen. Hier hat er Gelegenheit zu feinem erklärt, daß er die Eingabe des Rechtsanwalts Dr. Salpert Programm zu stehen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Einige wegen einiger beleidigender Stellen nicht habe verteilen lassen. Abg. Ledebour( Soz.):
Gouverneure von Kamenun, insbesondere Dr. Ebermeier, heinen gegen die Enteignung in dem jest geforderten Umfange ge wefen zu sein. Aber gegen das Bezirksamt Duala sind sie nicht durchgedrungen. Den Eingeborenen hat man schon
Halpert war von der Regierung schwer angegriffen und befand sich in Verteidigungsstellung. Gerade Baaiche mußte aus der Budgetkommission wissen, wie wichtig diese Schrift für uns war. Vizepräsident Dr. Paasche:
versicherung gestimmt. Er wiederholt dann, daß aus den Behaup tungen der Sozialdemokratie über die bürgerliche Jugendbewegung blasse Angst blide. Bir aber haben nur Mitleid mit der zum Klajsenhas verführten Jugend. Den Jugendparagraphen des Reichs vereinsgelieges haben wir bekämpft, aber solange er besteht, muß er befolgt werden. Die katholische Jugendbewegung braucht ihn nicht zu fürchten, denn sie treibt feine Politit. Die Bekämpfung des Militarismus richtet sich doch gegen unsere Armee; da kann sich die Sozialdemokratie nicht wundern, daß der Staat ihr entgegentritt. Gegen die sittlichen Gefahren des Schlafstellen 3 bitte um höhere Staatsunterstützung für die chriftlichen Jugend wesens haben die christlichen Jugendorganisationen schon viel getah. heime. Abg. Dr. Herwig( natl.)
wirft der Sozialdemokratie vor, daß sie das Bolt unzu frieden mage und ihm unerfüllbare Utopien vorgaufele. Gr berurteilt und bedauert dann die antisemitischen Treibereien und den fonfessionellen Zwiespalt. Es ist ständige Braris, beleidigende Schriften nicht zu verteilen. spricht für die freideutsche Jugendbewegung und verlangt, daß Abg. Dr. Tranb( Vp.) Byzantinismus und Ererzierdrill der Jugendpflege fernbleiben sollen. Abg. Ramdohr( ft.) beklagt den Mangel an Jugendpflegern auf dem Lande. Abg. Haenisch( Soz.)
Abg. Dr. Frank( Soz.):
seit drei bis vier Jahren verboten, ihre Häuser zu reparieren. Was ein großer Sturm eingerissen hatte, mußte liegen bleiben. Ber ausbessern wollte, wurde mit Gelb, Gefängnis und Brügeln bestraft. Man hat mir gesagt, daß Hunderte derartiger Strafen verhängt worden sind. Die Regierung hat die Borlegung Herr Halpert fonnte sich ja der Post bedienen. der Strafliste verweigert.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Gesundheit der Schwarzen, auch der Kinder, der heranwachsenden Ein solcher Hinweis ist in diesem Falle reiner Hohn. Dann Generation, in den Hütten, die nicht ausgebessert werden durften, hat die sanitäre Regierung von Stamerun nicht gefümmert. Heber hätten wir die Denkschrift nach der Abstimmung erhalten. Die 700 Einwohner von Duala sollen nach den stolonien anderer Schrift ist übrigens durchaus fachlich; die scharfen persönlichen AnStaaten entwichen sein. Die Eingeborenen fühlen sich unter griffe des Staatssekretärs werden durchaus milde zurückgewiesen. der deutschen Kolonialherriichkeit vollkommen remilos. Der Vizepräsident sollte noch heute seine Anordnung ändern, um In den benachbarten englischen Kolonien werden die Eingeborenen einfachliches Unrecht gegenüber dem Mann und dem ganzen
Abg. Dr. Dertel( f.):
Rechtsanwälte, Ingenieure, Offiziere. Bei uns werden sie geprügelt. Sie denken nicht an einen Widerstand mit Waffengewalt, aber was Wunder, daß sie den Männern fluchen, die das In einem früheren Falle hat sich die Sozialdemokratie gerade Zand den Deutschen übergeben baben.( Sehr wahr! bei den Soz.) darüber beschwert, daß eine Drudichrifti Beleidigungen gegen Nicht einmal cas Recht der Beschwerde hat man ihnen ge- fie im Reichstag verbreitet worden ist. Halpert hatte wirklich laffen. Die Eingeborenendeputation darf nicht nach Deutschland genug Zeit. tommen, angeblich weil
Abg. Ledebour( Soz.):
Dem Minister erwidere ich nur, daß ich gestern eine große Reihe von unerhörten Gesezwidrigkeiten der Behörden gegenüber der freien Jugendbewegung aftenmäßig vorgetragen habe, der Minister ist nicht in der Lage gewesen, auch nur eines dieser Beispiele zu widerlegen. und Gerichte zu wenden, ist einfach dadurch erledigt, das in allen Er hat es garnicht versucht. Sein Rat, uns an die höheren Instanzen Fällen die Beschwerdeinstanzen die Gesezwidrigkeiten der unteren Instanzen billigen und die Versicherungen einer loyalen Handhabung des Jugendparagraphen, bie f. 3t. der Staatsfefretär b. Bethmann Sollweg abgegeben hat, mit Füßen treten. Darum ift die ist und die Reise doch nur unnüge Ausgaben verursachen schrift. Recht bekommt( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten) würde. Vou demselben Bell heißt es in der Denfschrift, er sei der und daß zweierlei Recht herricht. Wenn Abg. v. Ditfurth sich Regierungsfommiffion in der Enteignungsfrage in Duala als a Die Regierung hatte jechs Wochen, Halpert sechs Tage Zeit zu einen reaktionären Majie gegenüber. Um gerecht zu urteilen, müßten über die Länge meiner Rede beklagt hat, so stand ich doch allein der verständiger unentbehrlich( hört! hört! bei den Sozial feiner Denkschrift. Das Kameruner Beispiel der Zurückhaltung von Sie die Dauer aller der gegen uns gehaltenen Reden mit meiner Die Regierung schützt für die Enteignung nur gesundheitliche Telegrammen sollte das Reichstagspräsidium nicht mitmachen. Rede vergleichen.( Lärmendes Gelächter bei der Mehrheit.) Aus all Gründe vor. Das Gutachten der Aerzte hat aber die Enteignung Die Abgg: Schulk- Bromberg( Rp.), Dr. Spahn( 3.). Reinath( natl.) Ihren Reden flang ut und erger über meine Worte heraus; diefem Umfange zum Gesundheitsschus für unnötig erflärt, und Neumann- Hofer( Bp.) erklären, daß sie die Dentschrift Halperts wenn Sie mich gelobt haben würden, wäre mir das auch sehr
demokraten.)
Damals waren to ir angegriffen, nicht der Verfasser der Dent- Arbeiterschaft und auch die Arbeilerjugend überzeugt, daß fie fein
Abg. Dr. Frank( Soz.):