Einzelbild herunterladen
 
  

Achtung, Gastwirtsgchilfrn! Nachstehende Betriebe in Treptow sind für Organisierte gesperrt:Hauptrcstaurant Eierhaus 3" lJnhaber Kammla),Stehbierhalle am Paradiesgarten"(Inhaber Gantzberg». Die Inhaber dieser Lokale lehnen jede Vereinbarung mit der Organisation ab und beschäftigen Kellner gelber Vereine. Herr K a m m l a sowie Herr Gantzberg erklären, aiff keinen Fall zu bewilligen und drohen mit Hausfriedensbruchanklagen für diejenigen, welche die Gastwirtsgehilfen in ihrem Kampfe unter- stützen wollen. Gleichzeitig teilen wir mit, daß das RestaurantKleines Eierhäuschen"(Inhaber Führer) nicht mit demHauph restaurant Eierhaus 3"(Inhaber K a m m l a) identisch ist. Verband der Gastwirtsgehilfcn Berlin I. deutsches Neich. Zum Kampf in der Solinger Waffenindustrie. Neuerdings versucht Herr Oberbürgermeister Dicke von So kingen eine Verständigung zwischen den Parteien herbeizuführen� Bis jetzt sind die Versuche jedoch ohne Erfolg geblieben. Die Ar- beiter haben die Erklärung abgegeben, auf folgender Grundlage mit den Fabrikanten zu verhandeln: Die Fabrikanten verpflichten sich, die tariflichen Löhne auch für die Arbeit zu zahlen, die sie nach auswärts in Auftrag geben. Es darf aber so lange keine Arbeit nach auswärts der- geben werden, als Arbeitskräfte in genügender Zahl in Solingen vorhanden sind." Oberbürgermeister Dicke versprach in diesem Sinne beim llnternehmerverband zu wirken.' Es dürfte dies um so leichter möglich sein, als vor dem Streik alle Fabrikanten bereits ähnliche Vereinbarungen mit den Organisationen abgeschlossen hatten. Die Fabrikanten haben sich zu diesem Vorschlag noch nicht geäußert, jedoch haben sie wiederholt erklärt, daß sie an den bestehenden Preisverzeichnissen nicht rütteln wollen. Die Hutnäherinnen der Försterschen Hutfabrik in Altenburg , 130 an der Zahl, stellten am 13. Mai die Arbeit ein. Die Arbeits einstellung erfolgte wegen schlechter Behandlung der Arbeiterinnen durch die Direktrice. Die Erklärung der Arbeiterinnen, künftig nicht mehr mit der Direktrice zusammenarbeiten zu wollen, be- antwortete die Firma mit der Aussperrung des übrigen Personals Gegen 400 Personen, zur Hälfte Arbeiterinnen, stehen im Kampfe. Als Schreckschuß ohne Wirkung der Betrieb hätte sowieso ruhen müssen hat die Firnia die Fabrik bis auf weiteres geschlossen Anscheinend will der Unternehmerverband eine besondere Aktion ein. leiten. Zuzug von Hutarbeitern und Arbeiterinnen ist fern- zuhalten._ Tischlerstreik auf der Tanziger Schichauwerft. Am Sonnabend haben auf der Danztger Schichauwerft 160 Tischler die Arbeit eingestellt, weil die Direktion eine geforderte Lohnzulage ablehnte. Bisher beträgt der Einstellungslohn für Tischler im Danziger Betriebe 22 M. wöchentlich. Auf der Werft arbeiten insgesamt 200 Tischler. DaS Eisen- und Stahlwerk Harsch in Dortmund hat im vorigen Jahre seinen Betrieb um ein Drahtwalzwerk erweitert. Tie Arbeitsverhaltnisse sind so miserabel, daß etwa 90 Drahtwalz arbeiter ordnungsgemäß gekündigt haben und nunmehr ausgetreten sind. Nachdem dies geschehen, hat das Werk selbst noch weitere 135 Arbeiter(Beizer, Lagerarbeiter usw. gekündigt. Diese werden also ausgesperrt. Die ausständigen Drahtzieher sind samt- lich organisiert. Zu den Maffenverhaftungen Streikender in Monheim . Die verhaftete Streikleitung und die verhafteten Streikenden, etwa 40 Personen, die sich eines Vergehens wegen Landfriedens - bruchs schuldig gemacht haben sollten, sind jetzt wieder freigelassen worden. Nur ein Arbeiter ist noch in Haft. Aber auch dieser hat sich nicht das geringste zuschulden kommen lassen, und dürste seine Freilassung in den nächsten Tagen erfolgen. Ueber die Behaut hing, die den Verhafteten zuteil geworden ist, wird von ihnen leb- Haft Klage geführt. Sie wurden in der Haft längere Zeit ohne Nahrung gelassen. Wegen dieser Hungerkur haben die Arbeiter Beschwerde erhoben. In den letzten Tagen wurden sämtliche Straßen und Wege, die zumRhcnaniawerk" führen, von der Gen- darmerie abgesperrt, obgleich es sich um öffentliche Wege handelt. Reisende, die zur Haltestelle der Straßenbahn wollten, mußten sich erst legitimieren, ehe sie durchgelassen wurden. Die streikenden Arbeiter verhalten sich ruhig; es ftnden sich fast keine Streikbrecher. Der Kampf dürfte zu ihren Gunsten ausfallen. Vor Zuzug nach den Rhenaniawerken in Monheim wird gewarnt» Vom proletarischen Klassenkampf. Die ausgesperrten Ein kassierer der M ü n ch e n c r'Warenkredit -Geschäfte haben sich zu einer Einkaufsgesellschaft G. m. b. H. zusammengeschlossen. Der Einkauf der Waren aller Art erfolgt durch die Genossenschaft, da- gegen arbeitet jeder Genosse auf eigenes Risiko. Die Waren werden gegen kleine Ratenzahlungen an die Kunden abgegeben. Diese Gründung ist den Kreditgeschäftsinhabern natürlich sehr unbequem. wirtschaftlicher Wochenbericht. Verbanüserneuerungen in öer westdeutschen Schwerindustrie. Die Verschlechterung der Konjunktur in der westdeutschen Schwer industrie macht es verständlich, daß sich bei den Werken ein be> sondereS Bedürfnis nach der Erneuerung oder Neubildung von monopolistischen Verbänden(Kartellen und Syndikaten) zeigt, um durch die Ausschaltung der Konkurrenz die Preise zu halten und sich nicht völlig vom Absatzmarkt verdrängen zu lassen. Der Wunsch nach baldiger Verlängerung des KohlenshndikatS. da? Ende ISIS ab- läuft, und nach Neugründung von Verbänden für Eisenfabrikate ist daher zurzeit besonders rege. Aber obgleich gerade jetzt, wo die Preise gedrückt und die Absatzschwierigkeiten groß sind, die straffe Organiiation am nötigsten erscheint, unterliegt der Abschluß neuer Verträge größeren Schwierigkeiten als zur Zeit einer Hochkonjunktur. wo- eine Vereinbarung über Preise und Höhe der Produktion den voll beschäftigten Werken keine Einschränkungen auferlegt. So führen die Bestrebungen auf Verbandsverlängerung und Verbandsneubildung in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Depressionsperiode viel schwerer zum Ziel, als es ange- sichtS derNotwendigkeit" im Sinne der beteiligten Werke und hinter ihnen stehenden Finanzgruppen scheinen könnte. In der bürgerlichen Presse werden die Ursachen dieser Schwierigkeiten aber völlig verkannt, ivenn von einer Abschwächung derIdee" der Monopolverbände in neuerer Zeit gesprochen wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß nach Ueberschreitung des Ti-ftmnkteS der Depression die Bestrebungen auf BerbandSbildimgen rasch zum Ziele führen werden. Heute, wo der Gcsamtabsatz der beteiligten In» dustrien gering ist, tvill keines der Werke sich mit einer Beteiligungs- ziffer begnügen, die unter der vollen Leistungsfähigkeit bleiben müßte. Der Kampf um die Quote wird viel erbitterter geführt und ein Friedensvertrag ist schwerer zu erzielen, als wenn günstige Kon« junkturverhältniss« den einzelnen von vornherein eine höhere Ouoie sichern. Im Rheinisch. Westfälischen Kohlensyndikat wurde bereits im Mai 1910 ein Ausschuß zur Aufstellung eines ne»en Vertragsentwurfs(der alte Vertrag läuft Ende 1915 ab) ein- gesetzt. Ende 1913 war der neue Vertrag fertig und im Februar dieses JahreS beschäftigte sich eine Zechenbesitzerver- sammlung des Kohlcnsyndikats zum erstenmal ernsthaft mit dem Entwurf. Die Gegensätze traten aber so stark zutage, daß der Vater" des Syndikats Emil Kirdorf den Vorfitz niederlegte, und man übertreibend von einem Scheitern der Verhandlungen sprach. Ende April d. I. hat erneut eine Mitgliederversammlung über den Entwurf beraten, dessen neueste Faffung vor wenigen Tagen bekannt geworden ist. Allerdings ist die Ouotenftage noch gar nicht im einzelnen behandelt worden. Im Kohlensyndikat hindern die inneren Gegensätze zwischen reinen Kohlenzechen und gemischten Werken (d. h. solchen, die in ihrem Betrieb Kohlenbergbau und Eisenhütten- werke vereinigen; daher auch Hüttenzechen genannt) eine Ver ständigung noch mehr als die Differenzen bei der Bemeffung der Beteiligungsanteile. Die technisch und wirtschaftlich überlegeneren Hüttenwerke haben ihre Ansprüche, die unter dem früheren Vertrag von den reinen Zechen bestritten wurden, jetzt zum größten Teile durchgesetzt und zum Syndikats-Gesetz erhoben. Neben dem Verkaufsabsatz, der an das Syndikat abzuliefern ist, bleibt ihnen noch ein Selbstverbrauch für den Betrieb ihrer Hüttenwerke(zur Speisung der Hochöfen, als Heizmaterial für Maschinen usw.). Diese zugebilligten Selbstverbrauchsmengen gewinnen für die gemischten Werke besonderen Wert dadurch, daß sie keiner Produktionsein schränkung unterliegen. Auch darf die Verbrauchsbeteiligung für Kohlen in Koks oder Briketts umgewandelt werden, so baß die Hüttenzechen in Hochkonjunkiurzeiten genügend Koks für ihren Hütten betrieb zur Verfügung haben und nur auf den Kauf der billigeren Kohle angewiesen sind. Außerdem bleibt ihnen das Recht noch Kohlen hinzuzukaufen und in Koks umzuwandeln, sobald ihr Selbst verbrauch bereits zu Koks verarbeitet worden ist. Diese Be stimmungen geben den Hüttenzechen die Möglichkeit, sich im Koks- bezug, der in Hochkonjunkturzeiten steigt, völlig zu emanzipieren und damit den reinen Zechen wesentlichen Schaden zuzufügen, deren Hauptgewinn gerade in der Kokerei, dem Absatz von Koks und der noch wichtigeren Koksnebenprodukte tuht. Die Festlegung dieser Vorzugsstellung von Hüttenzechen soll für die reinen Zechen dadurch etwas versüßt werden, daß die Hütten zechen in Zukunft auch mit ihrem Selbstverbrauch zu den Umlagen (Abgabe an das Syndikat) mit 3 Proz. vom Erlös pro Tonne heran- gezogen werden. Die Umlagen dienen zur Bestreitung der Geschäftsunkosten des Syndikats, weiter der Exportprämien, Kosten beim Kampf gegen Außenseiter usw. Diese Neubestimmung macht für Werke mit großem Selbstverbrauch immerhin etwas aus; so hat Krupp eine Verkaufsbeteiligung von 775 400 Tonnen, dagegen einen Anspruch auf Selbstverbrauch in Höhe von 2,965 Millionen Tonnen. Nach dem Vertragsentwurf darf indessen der Selbstverbrauch nur bis zu 3 Proz. herangezogen werden. Die Umlagen für Kohlen be trugen nun aber stets mehr als 3 Proz., die Höchstziffer 12 Proz Durch die Umlagebegrenzung bleibt also die Vorzugsstellung der Hüttenzechen auch in diesem Punkte erhalten. Daß die Schwierigkeiten einer Einigung größer sind, zeigt sich auch darin, daß man diesmal die Dauer des Syndikats nur au 6 Jahre(bis 1921) bemessen will, während die Verlängerung im Jahre 1903 auf doppelt so lange Zeit beschlossen wurde. Die Hinein- beziehung der Saarzechen und des preußischen Bergfiskus spielt bei dieser Begrenzung der Syndikatsdauer wohl am meisten mit. Ohne den Beitritt der bisherigen Außenseiter ist eine Erneuerung aber schwer durchzuführen; denn der Anteil der Außenseiter an der Kohlenproduktion Rheinland-Westfalens ist von 1,3 Proz. im Jahre 1903 auf 11,1 Proz. im Jahre 1913 gestiegen. Die Erneuerung des Kohlensyndikats ist nun in der letzten Zechenbesitzerversammlung(vom Ende April) auf eine neue große Schwierigkeit gestoßen. Die rheinischen Stahlwerke fordern in einem Antrag als Bedingung für ihre Zustimmung: Es muß gleichzeitig mit dem Abschluß des neuen Syndikats- Vertrages, spälcstens jedoch zum 1. Januar 1915, auch die Ver längerung bezw. die Neubildung der Verbände der Eisenindustrie. und zwar ebenfalls auf die Zeitdauer bis zum 31. März 1921 sichergestellt sein." Dieser Forderung einer gleichzeitigen Erneuerung und Aus baue« des Stahlwerksverbandes schließt sich u. a. auch die Firma de Wendel an, deren Einfluß bei einer jährlichen Kohlenproduktion von 2,7 Millionen Tonnen Kohlen nicht zu unter- chätzen ist. Der Grund für diese Forderung, die Erneuerung des Kohlenfyndikatö mit dem Ausbau des Stahlwertsverbandes zu ver« koppeln, siegt darin, daß die kleineren Stahlwerke fürchten, die großen gemischten Werke werden das Interesse an dem Ausbau des Stahlwerksverbandes verlieren, wenn ihnen das Kohlensyndikat die Vorzugsstellung eingeräumt und damit eine sichere Position gegen über den Kohlenzechen und Stahlwerken gewährt hat. Im Mai 1912 wurde der Stahlwerksverband bekanntlich nur in der Form verlängert, daß die.-Produkte(Halbzeug, Eisenbahnmaterial, Formeisen) der Syndizierung unterworfen wurden, während die B-Pro« dufte(Fertigfabrikate: Bleche. Röhren, Stabeisen, Walzdraht) der freien Produktion und dem freien Verkauf überlassen blieben. Die großen Werke waren an dieser Lösung interessiert, weil sie gerade in den letzten Jahren ihre Betriebe auf die Ferttgfabrikation ausgedehnt haben. Die Bindung ihrer.Ä-Produkle können sie jetzt durch eine Erhöhung der Produklion von B-Produsien je nach der Konjunktur- läge ausgleichen. Es ist charakteristiscb, daß bald nach der Freigebung der B-Produkte durch den Stahlwerksverband gerade die Rheinischen Stahlwerke, die jetzt für die Syndizierung der B-Produkte eintreten, «ich sehr günstig über dir Aufhebung ausgesprochen. DerBörsen Courier" veröffentlichte damals folgende Antwort ver Rheinischen Stahlwerke auf eine entsprechende Anftage: Wir habe» nur günstige Rückwirkungen von der Auf- Hebung der Kontingentierung der B-Produkte beobachtet." Jetzt ist die gleiche Gesellschaft die tteibende Kraft bei der Erneuerung des Stahlwerksverbandes in der alten Form. Und wenn auch die großen gemischten Werke allerlei Bedenken gegen eine derarttge Verbindung von Stahlwerks- und Kohlensyndikat äußern, werden sie doch wohl nachgeben müssen. Jedenfalls ist der Ausbau des Stablwerksverbaudes in ein neues Stadium getreten; ganz waren die Versuche, auch die B-Produkte zu syndizieren, nie aufgegeben worden. Kommt es nicht zu einem Ausbau des Stahl» Werksverbandes, dessen jetziger Vertrag bis 30. Juni 1917 gilt, so werden doch wahrscheinlich Einzelverbände für B-Produkte bis zum 1. Januar 1915 entstanden sein. In der vergangenen Woche ist der alzdrahtverband erneuert worden. Zugleich wurde von den beteiligten Werken in neue Verhandlungen über die Syn- dizierung der B-Produkte überhaupt eingetreten und nach den bis- herigen Mitteilungnn scheint die Neubildung von Verbänden für Bleche, Röhren und Stabeisen geringeren Schwierigkeiten zu begegnen als bisher. v. m. s. verbanöstag öer Haftwirtsgehilfen. Hamburg , den 16. Mai 1914. Nach einem Bericht der Beschwerdekommission über vor- liegende Beschwerden, Protesten gegen Ausschluß usw. berichtet Poetzsch über das internationale Sekretariat, das er nach Abgang Baumeisters provisorisch übernommen hat. Aus seinem Bericht geht hervor, daß die Bewegung der gastwirtschaftlichen Angestellten, so- weit sie der modernen Arbeiterbewegung angehört, im Ausland noch sehr gering ist. EZ bestehen freie Gewerkschaften der Gastwirts- gchilfen in Dänemark , Holland , Oesterreich, Ungarn, Serbien , Bul- garten, England, Italien , Frankreich und Argentinien . Aber von einigen wenigen abesehen, sind es überall in der Hauptsache nur Anfänge. Auf der letzten internationalen Konferenz war dem intcr- nationalen Sekretär der Auftrag erteilt, das Statut für eine feste internationale Organisation vorzulegen. Ter Referent schlägt bor , diesem Antrag nicht stattzugeben. Es sei verfrüht, schon jetzt eine derartige Organisation zu schaffen. Dagegen sollte im Lau-e des nächsten Winters eine internationale Konferenz einberufen werden, um aufs neue zu versuchen, die internationalen Beziehui:- gn von neuem wieder aufzubauen. B a u m e i st e r- Berlin hofft, daß mit Hilfe des Uebersetzungsbureaus vom internationalen Gcwerkschaftsbunde(Generalkommission) in Zukunft mehr Nach- richten aus dem Ausland und in das Ausland vermittelt werden können. Dem deutschen Verbände liege die Aufgabe ob, die Orga- nisationen der ausländischen Kollegen zu fördern. Das beste Mittel in dieser Beziehung sei, einen deutschen 51ollegen zur Vertretung nach den ausländischen Kongressen zu senden, um dort über die deutschen Gewerkschaftsmethoden aufzuklären. Hierauf Wird be- schlössen, eine internationale Konferenz noch in diesem Jahre ein- zu berufen, die Vorlage eines Statuts zur Gründung einer inter - nationalen Organisation aber abzulehnen. Mit der Festsetzung der Bcamtcngchälter hat sich eine besondere Kommission beschäftigt, für die O rt u n g- Berlin berichtet. Nach den Vorschlägen der Kommission wird die dritte und vierte Gehaltsklasse für die Beamten der Haupt- Verwaltung und für die Gauleiter aufgehoben. Dafür wird folgen- des bestimmt: Das Anfangsgehalt für die Gauleiter und für die Beamten der Hauptverwaltung beträgt 2100 M., steigend die ersten vier Jahre um je 100 M. und weiteren vier Jahren je 50 M. bis z>un Höchst­gehalt von 2700 M. Die neue Skala tritt mit dem 1. Juli d. I. in Kraft, für alle nach dem 1. Juli fällig werdenden Gehaltssteigerun- gen tritt der auf das Eintrittsdatum folgende nächste Quartals- termin in Kraft. Sendet die Hauptverwaltung Beamte in eine VerwaltungS- stelle als Lokalbeamte, so befindet wie bisher Hauptverwaltung und Ausschuß von Fall zu Fall über die Höhe des zu zahlenden Gehaltes. Eine der Gehaltsgruppe entsprechende Erhöhung der ersten und zweiten Klasse in ihren Endgehältern hielt die Kommission in An- betracht des Umstandes, daß sich der nächste Verbandstag wieder damit beschäftigen mutz, noch nicht für erforderlich. Die Koni- Mission beantragt aber, den der ersten und zweiten Gehaltsklasse zu- geteilten besoldeten Mitgliedern der Hauptverwaltung, bis zur anderweitigen Regelung, ebenfalls eine einmalige jährliche Eni- schädigung von 100 M. zu zahlen. Die Spesensätze der Gauleiter werden um etwas erhöht. Bei Verhinderung der Dienstleistung durch Krankheit ist den Beamten innerhalb eines Zeitraumes von 12 Monaten das Gehalt für ein halbes Jahr gewähren. Bezüge aus Krankenkassen werden an- gerechnet. Diese Vorschläge finden Annahme. Es folgt die Statutenberatung. Einige Anträge fordern die Beitragsbefreiung im Falle der Krankheit in den Fällen, wo das betreffende Mitglied Unterstützung vom Verband nicht erhält. Viele Delegierte aber haben weiter- gehende Wünsche, sie fordern die Befreiung auch bei Arbeitslosig- keit. Das Letztere wird abgelehnt, das erstere angenommen. Die beantragte Abschaffung der Delegiertensteuer wird abgelehnt. Ein Antrag, die Unterstützungssätze zu staffeln, wird der Hauptverwaltung überwiesen, sie soll den nächsten Gaukonferenzen eine diesbezügliche Vorlage unterbreiten. Zugestimmt wird einem Vorschlag der Hauptverwaltung, eine Erhöhung der Streik- unter st ützung eintreten zu lassen, so daß in Zukunft die Klasse I 2 M. pro Tag. die Klasse II 1,75 M.. die Klasse III 1.50 M. pro Tag zu erhalten hat. Zur Arbeitslosenunter st ützung siegen ebenfalls eine Reihe von Anträgen vor, die eine Erweiterung derselben wünschen. Im Verband der Gastwirtsgehilfen besteht big Arbeitslosenunterstützung nur in den Wintermonaten. Es wir» verlangt, sie auf das ganze Jahr auszudehnen. Andere Wünsche gehen dahin, eine Erwerbslosenunterstützung einzuführen. Alle diese Anträge werden, nachdem Ströhlinger von der Haupt-- Verwaltung dagegen gesprochen, abgelehnt. Angenommen wird der Vorschlag der Hauptverwaltung, eine Erleichterung der Kontrolle der Arbeitslosen eintreten zu lassen, sodann eine kleine Erweiterung insofern, daß die Unterstützung bereits am 1. Oktober ausgezahlt werden kann(bisher konnte dies, da eine achttägige Karenzzeit vor- geschrieben war, erst am 8. Oktober geschehen). Das Wahlreglement wird dahin abgeändert, daß in Zu- kunft Ortsverwaltungcn von 75 Mitgliedern ab bis zu 150 den ersten Delegierten senden können. Die Anträge, die eine Wahl nach Wahlkreisen fordern, werden von Ströhlinger als verfrüht bekämpft und danach abgelehnt. Bei Verschmelzungen der verschiedenen Branchen an einem Orte sollen bei Wahlen zu dem Verbandstage usw. Rücksicht auf die einzelnen Branchen genommen werden. Allen soll nach Möglichkeit, eine entsprechende Vertretung zugeteilt werden. In einer besonderen Kommission war die Frage der Doppelorganisation beraten worden. Von dieser wird folgende Erklärung Resultat der Beratung des Verbandstages unterbreitet diesem angenommen. Diese Erklärung lautet: Die zur Prüfung der Anträge zu 8 31 eingesetzte Kommis- sion ist überzeugt, daß der Z 31 nicht geschaffen wurde, die Doppelorganisierten als minderwertig zu bezeichnen, sondern einem Beschluß der Zcntralvorstände vom 22. bis 23. März 1909 entspricht, in dem u. a. gesagt wird: Die Zugehörigkeit zu zwei gewerkschaft- lichen Organisationen berechtigt nicht zum Doppelbezug von Unter st ützunge n." Durch diesen Zentralvorständebeschluß betrachtet die Kam- Mission die zu§ 31 gestellten Anträge als erledigt und ersucht den Vorstandstag, einen Zusatz zu§ 31 dahingehend anzufügen, wo- nach die im§ 31 organisierten Kollegen während der Dauer der Krankheit von der Beitragszahlung befreit sind." Dcnnit fallen alle zu diesem Punkt gestellten Anträge. Nach Erledigung verschiedener Anträge von geringerer Be- dentung wird beschlossen, den Sitz der Hauptverwaltung wieder nach Berlin , den des A n s s ch u s s e S wieder nach Hamburg zu legen. Aus der Wahl der Hauptverwaltung gehen hervor: Vorsitzender Zeiske, 2. Vorsitzender Diesing, Kassierer Ströhlinger. In der Redaktion bleibt das biSberige Verhält- niS bestehen. Als Delegierter zum internationalen Gewerkschafts- kongreß wird Zeiske gewählt. Zum Gewerkschaftskongreß werden gewählt: Zeiske. Miller, Zillmann. Evers. Poetzsch, Hegewald Hierauf wird der Verbandstag durch den Vor- ltzenden Z i Ilm a n n geschlossen, worauf die Delegierten unter Absingen der Marseillaise sich trennen. als und das von verbanöstag öer Steinarbeiter. Dresden , den 18. Mai 1914. In der Woche vom 13. bis 23. Mai tagt hier der sechste Ver« bandstag des Zentralverbandes der Steinarbeiter Deutschlands , oer eine umfangreiche Tagesordnung zu erledigen hat. Nach Ent- gcgennahme der Geschäftsberichte wird der Verbandstag zur Ein- suhrung der Arbeitslosenunter st ützung Stellung nehmen. Nachdem der Bauarbeiterverband die Einführung dieses Unteritützungszweiges beschlossen hat, ist diese Frage besonders bei ihm verwandten Organisationen aktuell geworden. Der Vor- tand des Steinarbeiterverbandes schlägt der Generalversammlung ?nrmree,U'0ienunterstichung bei einer Beitragserhöhung von 10 Pf. pro Woche und bei S2wöchiger Beitragsleistung im Jahr ein»