Abg. Dr. Liebknecht
in der Frage der Freifahrkarten durch das ganze Land und für die Vizepräsident Dr. Porsch wenn sie sich in den richtigen Grenzen halten, wünscht an den Schuhganze Dauer der Wahlperiode und schildert die durch die späte Ein- ruft den Redner zur Ordnung und macht ihn auf die Folgen eines öll en festzuhalten, auch an den Einfuhrscheinen und hält Berufung des Landtags verschuldete Ueberlastung der Abgeordneten. britten Ordnungsrufes aufmerksam. dem Zentrum und den Konservativen ihre Wahlabkommen mit Sozialdemokraten und Welfen Unter Hinweis auf das schwere Opfer des Wehrbeitrages be= kämpft er dann die Rüstungsagitationen der Generale z. D. und bor. Eine maßvolle Wahlreform ist nötig. Das Prinzip der sozialen a. D., sowie das Verlangen nach noch höheren Schutzöllen. Der Mittellandfanal müsse fertiggestellt bemerkt, daß die Deutung, die seinen Worten offensichtlich gegeben Gerechtigkeit ist das einzige, das die vorzügliche preußische Verwerden. werde, natürlich Mißverständnis ist und fährt fort: Der helldunkle waltung nicht ausreichend berücksichtigt. Moltte hat die Miliz Dann weist er die Vorwürfe wegen des Stich Octavio v. 3edlig hat sich heute Dr. Bachnide gegenüber als abgelehnt. Dr. Liebknecht ist heute als Evolutionist aufgetreten, wahlabkommens mit der Sozialdemokratie zurüd, auch andere Parteien haben das getan. Die Prediger der politischen Ehrlichkeit und Offenherzigkeit aufgetan. bisher rochen seine Reden nach Petroleum . Auch die KrankKonservativen mögen feinen Sozi leiden, aber ihre Stimmen nehmen Wenn etwas dazu beitragen könnte, die Sozialdemokratie zu über- heit der Sozialdemokratie wird vom deutschen Volke überwunden werden.( Beifall.) fie gern! Zum Beweis für die Unabhängigkeit der Volkspartei von zeugen, daß sie die Achse der ganzen deutschen Politik sei, so sind es der Sozialdemokratie polemisiert dann der Redner scharf gegen die demokratie. Mit vollem Recht zieht Dr. Pachnide die Scheide fordert den endlichen Ausgleich der Schullasten. die Ausführungen von den verschiedensten Seiten über die SozialAbg. v. Teampczynski( Pole) Sozialdemokratie, deren Kampf gegen die Volkspartei seinen Höhe: linie zwischen sich und uns. Wir würden es uns schön verbitten, punkt in dem Vorstoß gegen den verdienten Präsidenten Kaempf mit der Volkspartei in einen Topf geworfen zu werden, da halten Abg. Graf Moltke( ft.) erreicht habe. Die Sozialdemokratie wolle das Vaterland wir uns doch für ganz andere Kerle. Die Sozialdemokratie wird hofft, daß der neue Minister niemals den Beifall Liebknechts wehrlos machen. Der Revisionismus, der nicht Umsturz, sich mit feiner Partei jemals verbünden, es handelt sich ja nur um erwerben werde. Dr. Liebknecht hat nicht das Recht, im Namen sondern friedliche Entwickelung zur Sozialisierung will, wird durch das gelegentliche Vorgehen bei Stichwablen. Und da ist es des Volkes zu sprechen. Die weitere Bolemit des Redners gegen die die Scharfmacherei der Konservativen in Norddeutschland umgebracht. sehr unvorsichtig, der Volkspartei Vorwürfe zu machen, denn Sozialdemokratie bleibt unverständlich. Schließlich fordert Dr. Pachnicke die endliche Inangriffnahme so fest wie der Dom Speyer , so fest steht die der Wahlreform und die Einführung des geheimen und Abg. Dr. v. Heydebrand( t.) Tatsache des Wahlbündnisses des Zentrums mit den direkten Wahlrechts, wofür im Abgeordnetenhause zweifellos eine Sozialdemokraten und nach den jüngsten Erfahrungen in Württemberg spricht dem Minister seine Zufriedenheit mit seiner WahlrechtsMehrheit vorhanden sei.( Lebhafter Beifall bei der Volkspartei.) und zahlreichen anderen Beispielen sollten auch die Konservativen erklärung aus. In der Haltung der Regierung kann ja in so furzer An bem letzten und sich nicht die Finger an der Frage der Stichwahltaktit verbrennen! Beit eine Aenderung nicht eingetreten sein. ( Abg. v. Pappenheim bestreitet, daß Konservative sich dieser festesten Wall gegen die Demokratie lassen wir nicht rütteln. Sünde schuldig gemacht haben.) Was nun Stendal anlangt, fo Sie tönnen lange warten, bis Sie diesen Widerstand befennen Sie gewiß alle den Wert sozialdemokratischer Stichwahlhilfe, ſeitigen. aber davon, daß diese Herrn Wachhorst de Wente nur um seiner schönen Augen wegen gegeben würde, kann wahrscheinlich doch feine Rede sein.( Lachen rechts.) Wenn Herr Wachhorst unsere Unter fügung will, so wird er unsere Bedingungen unter zeichnen müssen und ein geheimnisvolles Lechtelmechtel fann es da nicht geben, denn unsere Wähler wollen wissen, ob sie mit Recht oder Unrecht für ihn eintreten sollen.
rechtfertigt den Preußenbund und den Wehrverein, die dem Ausland zeigen, daß wir uns vor niemand fürchten. Die Volkspartei hat um ichnöden Mandatsgewinn drei Mandate der Sozialdemokratie ausliefert, sie treibt grundsatzlosen Kuhhandel und Verrat.( Lärm links.) Eine Vorlage auf direktes und geheimes Wahlrecht würde in diesem Hause einen ernsten Mißerfolg haben. Unser Wahlrecht muß zwar von den verhältnismäßig geringen Mängeln befreit werden, damit es gegen
ein minderwertiges Wahlrecht,
wie es das Reichstagswahlrecht für Preußen zweifellos sein würde, gefestigt wird, aber das preußische Wahlrecht muß auf dem Gewicht der einzelnen Stimmen beruhen und der Wahlreformplan muß erst völlig ausreifen. Minister des Innern v. Loebell
gibt zunächst dem Abg. Dr. Pachnide Austunft auf seine angebliche Frage über die Behandlung der Fremdenlegionwerber in Preußen.( Der Minister war zu Beginn der Nede Bachnides nicht anwesend und wird jetzt durch Zurufe der Linken auf feine falsche Information aufmerfiam gemacht; er erwidert darauf): Mir ist berichtet worden, daß diese Frage aufgeworfen wurde und wie ich sie beantworte, müssen Sie mir überlassen!- Zur
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Wahlreformfrage
Da ich die Aufmerksamkeit von der wichtigen Rede des Ministers nicht ablenfen möchte, begnüge ich mich damit, Dr. Pachnicke zu erwidern, daß er doch wissen muß, daß die Sozialdemokratie von einer Schwächung der Wehrkraft des Vaterlandes durchaus nichts wissen will. Das von uns angestrebte Wehrsystem an Stelle des militaristischen bejizt nach unserer und nach der Auffassung maßgebender militärischer Autoritäten mindestens dieselbe Verteidigungskraft wie das gegebene militaristische System. Der
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Wir warten ab und haben die Hand am Schwerte . ( Bravo ! rechts.) Der Redner verdammt dann die Volkspartei wegen ihres Stichwahlabkommens mit der Sozialdemokratie und verteidigt die anderen Parteien, die mindestens einen so festen Batt nicht geschlossen hatten. Er spricht dabei von dem angeblichen Abkommen im Dom zu Speyer. ( Burufe links: angebliche?) Ich bin nicht dabei gewesen.( Abg. Ad. Hoffmann: Das nächste Mal werden Sie eingeladen! Stürmische Heiterfeit.) Das Zentrum ist eine selbständige Partei.( Burufe links: und darf so etwas machen!). Nur vereinzelte konservative haben sich bergangen und wir haben beschlossen, solche Leute auszuschließen. Der Fall in Württemberg liegt vor unserem Beschluß. Weiß Dr. Bachnide nicht, daß die Sozialdemokratie die Revolution will? Für einen solchen Kampf gegen die Sozialdemokratie, daß man ihr Mandate verschafft, danken wir. Die Volkspartei hat einen Borstoß gegen die ganze bürgerliche Gesellschaft gemacht. Eine Realpolitit, die die eigne Partei zwischen rechts und links zerreiben läßt, verstehe ich nicht. Wir bedauern aber, daß eine Partei, die bessere Traditionen hatte, jetzt solche Wege geht.( Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Herold( 3.)
Friedenswille des französischen Bolks gegenüber Deutschland ist bei den letzten Kammerwahlen in elementarer Weise zum Ausdrud gekommen. Das französische Volt will teine friedensstörenden Torheiten dulden, die gleiche Aufgabe haben wir. Die Aufnahme der Josephslegende von Richard Strauß und die erklärt er, darauf nicht ganz gefaßt gewesen zu sein, denn er sei erst des Kanzelredners Prinz May von Sachsen in Baris find hat ebenfalls die verlebende Ablehnung des Fahrkartenantrags neun Tage im Amt. Dr. Pachnide fragt mich, ob ich die ge- weitere Symptome für das Bedürfnis nach Solidarisierung der unliebſam empfunden. Das Zentrum hat mit der heime und direkte Wahl vorschlagen wolle. Ich kenne Dr. Pa großen Kulturvölfer und sie geben uns die allerbeste Zuversicht. Die Sozialdemokratie nie ein Stichwahlabkommen nide seit langen Jahren als liebenswürdigen Herrn; da muß ich jenigen, die jüngst mit Herrn v. Jagow im Reichstag fonstatiert geschlossen.( Seiterkeit links.) Müller- Fulda schrieb an mir die Gegenfrage erlauben: Herr Dr. Bachnide, wodurch haben, daß unser Verhältnis zu Frankreich durch den Ausfall, der Bebel im Widerspruch mit der Fraktion. Nicht im Dom zu habe ich das verdient?( Sehr gut! rechts. Burufe links. Abg. Dr. Pachnide: Man hat doch ein Pro- Berbeugung Erstaunte französischen Wahlen sich günstiger gestaltet hat, haben eine tiefe Speyer , sondern anderswo haben einzelne bayerische Abgeordnete, um eine Wahlreformmehrheit zu sichern, ein Abkommen mit bor dem interuationalen Sozia gramm) Damit aber kein Zweifel und keine Mizdeutung möglich lis mus gemacht und seine gewaltige Seraft zur Aufrechterhaltung Sozialdemokraten geschlossen. Das Zentrum steht intakt da ist, will ich diese Frage heute mit Nein beantworten.( hört! hört! des Friedens anerkannt.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) ( Gelächter links), die Volkspartei aber nicht. Der Redner ruft und Unruhe links.) Das Vertrauen, als ob ich ein Minister für Wahlreform wäre, muß ich dankend ablehnen. Herr Dr. Pachnide unterscheidet zwischen„ Radikalen" und dann zur Sammlung der bürgerlichen Parteien Richtung der Politik in Preußen bestimmt der Ministerpräsident Fortentwidlung bis zur Sozialisierung der Gesellschaft wollten. Politiker das Reichstagswahlrecht für Preußen ab, wünscht aber Revisionisten", wovon die letzteren statt des Umsturzes die ruhige gegen die Sozialdemokratie auf, lehnt als praktischer und das Staatsministerium. Der Ministerpräsident hat schon am Indessen ist das der Gegensatz zwischen dem utopischen und dem das geheime. Hoffentlich wahrt der Minister Parität bei der Be13. Januar erklärt, daß die Regierung eine Wahlreform vorlegen wissenschaftlichen Sozialismus, der auf Grund des feßung der Beamtenstellen.( Beifall im Zentrum.) werde, sobald der Zeitpunkt geeignet erscheine. Darin ist feine Studiums der historischen Entwicklung nicht an einen Umsturz, nicht Ein Schlußantrag wird angenommen.( Große Unruhe Menderung eingetreten. Als aufmerksamer Beobachter habe ich in an die Bertrümmerung vorhandener Werte, sondern an die innere links.) den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, als ob das Wort Wahl- Umgestaltung der Gesellschaft und die Neuschöpfung von Werten reform eine gewisse Hypnose ausübte. Auf einer Seite erwartet der Menschheit denkt. Angesichts der Zunahme der Sozialman von der Wahlreform den Anfang des demokratisch- parlamenta demokratie und der fortgesetzten Steigerung ihrer Macht zusammenfallen. rischen Paradieses. Es ist gut, diese Frage nüchtern und objektiv zu haben die bürgerlichen Parteien und die Regierung mur den betrachten und ihrer Mystit zu entkleiden. Schon Fürst Bülow einzigen Gedanken, wie sie die Macht der Sozialdemokratie stellte fest, daß die llebertragung des Reichstagswahlrechts auf zerschlagen fönnen. Schon die erste Lebensäußerung des jegigen Breußen dem Staatstvohl nicht entsprechen würde und daß auch die Reichstanzlers war die Sammlungsparole: geheime Wahl nicht in Aussicht gestellt werden könnte.
Es ist niemals beabsichtigt worden, eine Berstärkung des Einflusses der Massen, eine Demokratisierung des Wahlrechts vor
zunehmen,
Die
sondern der Einfluß des Mittelstandes in Stadt und Land soll ge
,, Ausbenter aller Parteien, vereinigt Euch gegen die Sozialdemokratie!"
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Jetzt haben Sie bewiesen, daß Ihre Angriffe auf uns in sich ( Lärm rechts. Beifall links.) Abg. Dr. Pachnicke( Bp.):
weist es zurück, daß Abg. v. Heydebrand ihm nachgesagt hat, er hätte behauptet, die Sozialdemokratie diene dem Frieden im Wirtschaftsleben, während er gerade im Gegenteil dies bestritten und nur erwähnt hat, daß die Sozialdemokratie im Sinn des internationalen Friedens wirte. Abg. Ströbel( Soz.):
Der zunehmende Einfluß der Altnationalliberalen, der scharfmacherischen Geldgeber in der nationalliberalen Partei, läßt Bedlig, Heydebrand und den vielgewandten Erz- Es ist eine beispiellose Unritterlichkeit, uns das Wort abBerger auf die Sammlung hoffen. Den Jungliberalen wird die zuschneiden, nachdem alle Redner sich gegen uns gewandt haben. der Altnational Ich bin nun verhindert, die Ausführungen Herolds als AusSauermann, v. Bettinger, Gronowsti
ben Nationalliberalismus unwiderleglich in den Sumpf hinein. Fulda , liberalismus hat die Herrschaft und Fuhrmann führt flüchte nachzuweisen an der Hand der Wahlabkommen Müller
fichert und gestärkt werden. Der Minister schließt sich der Behauptung feines Borgängers v. Dallwig an, daß die Regierung der Anfündigung der Thronrede vollkommen gerecht geworden sei Verpflichtung zum Selbstmord gelehrt und schließt damit, daß er die aus seiner Abgeordnetenzeit, herrührenden freundlichen Beziehungen zu allen bürgerlichen Parteien fortzuführen wünsche.( Beifall rechts.) Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):
Parteigänger der Konservativen
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Abg. Ad. Hoffmann( Soz.)
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das
Wir find gefaßt auf die Sammlung der bürgerlichen Parteien und zahlloser anderer. Durch den Schlußantrag ist es mir auch aus Furcht vor der Sozialdemokratie, gegen fie und die selbständigen unmöglich gemacht, dem Abg. v. Heydebrand nachzuweisen, Emanzipationsbestrebungen der Arbeiterklasse. Da wundert uns die daß die Sozialdemokratie schon viel früher ein Verbot, für die Um diese Rede heute hier zu hören, haben wir einen Minister- Rede des Ministers vor dieser Volksvertretung" nicht. Hier ruht Konservativen zu stimmen, erlassen hat, als umgekehrt seine wechsel nötig gehabt! Das Auftreten des Ministers war so bladie gewaltige Macht der realtionären Parteien, die außerdem noch Partei gegen uns. Der Debattenschluß richtet sich gegen die von mubel wie möglich.( Bizepräsident Dr. Porsch ruft den die Verwaltung in der Hand haben und mit ihrer Hilfe alle Macht- allen Seiten angegriffene Partei mit der stärksten Wählerzahl, Redner zur Ordnung.) Diese Ministerre de bewies wieder, daß ein mittel des Staates zur Niederwerfung des Voltes, während die Partei mit den wenigsten Wählern zwei preußischer Staatsmann nicht über den Parteien stehen kann, sondern wenn es nicht so will, wie Sie wollen, bereit hält. Redner hatte.( Sehr wahr! links.) So wird in der für DeutschSie schwören daß er seine Aufgabe einfach darin erblickt, ein nicht nur auf die Bibel, nicht nur auf eine Almacht im Jenseits, land und Preußen wichtigsten Frage hier vorgegangen! Wir sondern vor allem verlassen Sie sich auf die Realität der fiken manchmal bis 7 Uhr abends hier, heute aber muß um 4 Uhr zu sein. Er war überrascht davon, daß Dr. Pachnicke die Wahl- darauf, die sozialdemokratischen Volksbefreiungsbestrebungen Bajonette, der Flinten und Kanonen. Sie rechnen Schluß sein, weil Sie eine Pflugmotorenfabrik besichtigen wollen. Die 20 Autos, die dafür schon bereitstehen, fönnen warten rechtsfrage anschnitt. Wie soll ich die Ueberraschung fennzeichnen, preußische Volt aber tann auf das Wahlrecht keine Stunde länger in einem Meer von Blut zu ertränken. die uns alle ergriff, als wir aus dem Munde des für die Wahlwarten.( Bachen rechts.) An einem geradezu historischen Lag reform verantwortlichen Ministers hörten, er habe erwartet, daß bei Wir vergessen die Aufforderung nicht, die Herr v. Heyde haben Sie das Recht des Volkes niedergetreten.( Bravo ! bei den der Etatsberatung die wichtigste und dringendste Frage der preußi- brand, als er über die unerträglichen sozialen Lasten flagte, auf Sozialdemokraten. Höhnischer Beifall rechts.) schen und deutschen inneren Politit nicht erwähnt werden unsere Frage, was denn sonst geschehen solle, an uns richtete: würde! Wir sehen, daß der jetzige Minister nur eine andere ,, Wenn Sie doch endlich Revolution machen würden!"( Hört! Abg. v. Pappenheim ( f.) Rummer trägt, im Wesen aber dasselbe ist wie Dallwig. hört! bei den Sozialdemokraten.) Das war das unbezahlbare Ein- behauptet, daß den Sozialdemokraten gegenüber die Redefreiheit Und fast wäre man versucht, zu rufen:" Dallwig kehre zurüd, es geständnis, daß Ihre Macht nicht auf idealen Gütern, auf religiösen in der loyalften Weise gehandhabt werde. Hier fommt es nicht ist Dir alles vergeben!" Durch diesen Minister ist Dallwig über Brinzipien, auf dem Guten ruht, sondern daß Sie sich lieber an die auf die Wählerzahl, sondern nur auf die Fraktionsstärle ball wit.( Heiterfeit links.) Das unmöglich Scheinende ist Er Bajonette und Gewehre halten! Die Macht diefer Herren läßt an.( Beifall rechts.) eignis geworden. Man hätte gedacht, es sei unmöglich, daß der eine solche Ministerrede wie die heutige erst möglich erscheinen neue Minister an dem hinterwäldnerisch- agrarischen Dreiflassen- und wir erkennen daraus, daß wir den Kampf ums Wahlrecht Ohne Rücksicht auf das, was die kommenden Redner sagen wahlrecht festhalten würde. Wir sehen aber einen Minister, der nicht gegen einen einzelnen Minister zu führen haben, sondern gegen darüber erschroden ist, daß man ihm zumutet, heute schon über- die Macht der konservativen Partei hier und draußen und gegen das würden, haben Sie schon um 3 Uhr festgesetzt, daß um 4 Uhr gehaupt eine Ansicht über die preußische Wahlreform zu haben! Es hinter ihr stehende Zentrum, das bei einer fünftigen Wahlrechts schlossen wird. So wird in diesem Hause norgegangen, in dem 20 Personen Geseze machen können, weil sich die gibt in Deutschland kaum ein Kind von über zehn Jahren, das nicht abstimmmung genau wieder so seine Leute abkomman- Beschlußunfähigkeit nur bei einer namentlichen Abstimmung tonbereits von der Wahlreform gehört hätte, jeder junge Mann, sobald dieren wird, wie beim legtenmal. er sich mit Politik befaßt, bemüht sich bereits, eine Auffassung über Mit der Verweigerung der Wahlreformvorschläge schlägt die Re- statieren läßt, die von 50 Mitgliedern beantragt sein muß. die preußische Wahlrechtsfrage zu finden würde man von einem gierung selbst der Thronrede ins Gesicht.( Sehr richtig! 6. d. Soz., Abg. Dr. Liebknecht( Soz.) reiferen Mann und ganz besonders von dem für die Wahlreform Lärm rechts.) Das Wahlrechtsversprechen des Königs bedauert, daß dem Abg. Ströbel die Gelegenheit abgeschnitten verantwortlichen preußischen Minister erwarten können, daß er sich soll mit dem einen gescheiterten Versuch erledigt sein. Wenn es fich ist, die Behauptung des Grafen Moltke, Liebknecht fei ein eine bestimmte Auffassung nicht bereits gebildet, sondern daß er um Wucherzölle, um Knebelung der Arbeiterklasse handelt blutiger Revolutionär, und die Dr. Friedbergs, Liebknecht teine Ahnung haben könnte über seine Stellung zur Wahl- da Sie beharrlicher! die Befäße die Regierung sei ein ganz gemütlicher Evolutionist, einander gegenüberzustellen. reform? Ist das wo anders möglich, als in Preußen? ernstliche Absicht, ihr eigenes Programm durchzuführen, sie hätte Vielleicht gibt sich ein andermal die Gelegenheit, den Herren eine Aber gleich nachher sprach der Minister doch eine Auffassung aus Mittel und Wege genug. Aber sie hat nicht den Mut dazu, selbst Spur von Verständnis für das Wesen der Sozialdemokratie beioffenbar diejenige des Geheimrats, der ihm sein Manu - nur das geringfügige Programm jener Thronrede auszuführen. Die zubringen. Herr v. Heydebrand, der von der Hand am ffript gemacht hat, oder die des Herrn v. Dallwig. Bir Regierung will warten, bis die Konstellation in diesem Hause günstiger Schwerte sprach, steht borläuffig in der Angst vor der Sozialdemo haben uns ja bereits gewöhnt, China als das Land des Fortschritts geworden ist, in diesem Hause, in dem die Parteien herrschen, die die fratie mit der Hand am Schlußantrag da. anzusehen und Volksfeindlichkeit auf ihre Fahne geschrieben haben.( Lärm rechts.) Im Namen des preußischen und deutschen Wolfes. ( Die Preußen als das chinesischeste Land der ganzen Welt. Konservativen protestieren lärmend gegen die Worte des deutschen bemerkt gegenüber Dr. Bachnide, stets auf dem linken Flügel der ( Unruhe rechts.) Aber das hatte man doch nicht erwartet, daß uns Wolles".) Auch das deutsche Wolf außerhalb Preußens empfindet die hier Sozialdemokratie gestanden zu haben. in der Rede des Ministers die versteinerten Geiftesblüten Dallwig' herrschenden Zustände als unerträglich und unmöglich, es ist nicht entgegentreten würden. Die Tatsache allein, daß der neue Minister gewillt, die heutigen Zustände weiter zu ertragen( Lachen rechts) Dienstag, 11 Uhr: Einzelberatung.- auch die Frage, wie es mit dem direkten und geheimen Wahlrecht, und eine Regierung zu ertragen, die den Bedürfnissen der Volksmit der Einschränkung der Wirkungen des Besizes auf die Verteilung wohlfahrt und der Erweiterung der Voltsrechte so wenig gerecht in die Wählerklassen werden soll, mit einem glatten Rein geantwortet wird. Im Interesse des Deutschen Reiches tann dieser Zustand unhat, hat ihn bereits als einen Unterworfenen der deutsch möglich fortbestehen. Das preußische Volt will sein Schicksal fonservativen Wahlrechts- und Voltsfeinde entlarbt.( Lärm rechts.) in die eigene Hand nehmen, es wird den Kampf aufnehmen Wir wußten das voraus, denn die liberalen ronprinzen für die Verdeutschung Preußens, damit Deutschland endlich Deutschhoffnungen haben wir nicht geteilt. Im übrigen hat ja der land sein fann und nicht mehr Preußen- Deutschland sein muß. Minister recht, wenn er sagt, daß nicht der preußische Minister die( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemokraten. Lachen rechts.) preußische Politik macht, sondern ganz andere Leute. Er tut mir aufrichtig leid, aber offensichtlich fühlt er sich in dieser unwürdigen Stellung wohl, denn er hat sich mit Haut und Haaren den Konser atiben verschrieben, in dieser Kastration...( Stürmische Pfuife rechts.)
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find
Abg. Dr. Friedberg( natl.) beschwert sich ebenfalls über Unfreundlichkeiten der Regierung gegenüber. dem Haufe, fordert Steuereinschätzung durch hauptamtliche Steuerfommissare, verteidigt die schreibenden Generale und Admirale,
Der
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Abg. Haenisch( Soz.)
Schluß 44 hr.
Internationale Sozialistenkongreß.
Wien , 15. Mai. Am Donerstag abend fand im großen Saal des Favoritener Arbeiterheims eine überaus zahlreich besuchte Versammlung der gewerkschaftlichen und politischen Vertrauensmänner Wiens statt, welche sich mit den Vorbereitungen zum Internationalen Sozia listen- und Gewerkschaftskongreß beschäftigten. Die Versammlung