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Nr. 136.

31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Wie steht es mit der Verstadt­lichung der B. E. W.?

Mittwoch, 20. Mai 1914.

Augenblick auch vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus gegen nehmen. Vorbehalten bleibt noch Verständigung über die die überhandnehmende Kommunalisierung großer Betriebe ener- einzelnen Fragen und außerdem die Einholung der König­gischer Einspruch erhoben werden. Das Heer der städtischen Be­amten ist heute schon unübersehbar, der Pensionsfonds schwillt von lichen Genehmigung. Jahr zu Jahr. Wo aber bleibt die erwerbende Kraft der Steuer- Die Fortführung der Untergrundbahn vom Alexander­zahler, die frei schaffende Bürgerschaft, wenn es auf diese Weise plas nach dem Osten- Frankfurter- Allee- Linie- ist von der Wiederholt haben wir im Laufe der lekten Wochen in diesen weitergeht?" Hochbahngesellschaft nunmehr in die Wege geleitet worden. Spalten die künftige Elektrizitätsversorgung Berling behandelt und Demgegenüber fommt Herr Direktor Werner auf Grund seiner Der Ausführung dieses Planes stand bisher der Umstand alle Seiten dieser für unsere Stadtgemeinde so überaus schwer Berechnungen und Schäßungen in seinen Tabellen zu folgenden entgegen, daß die Landsberger Straße zur Aufnahme einer wiegenden Frage zu erörtern gesucht. Ergebnissen: Während von 1915/16 bis zum Jahre 1919/20 die ab- Tunnelbahn nicht breit genug ist. Nachdem die städtischen Leider scheinen unsere Darlegungen dem Magistrat noch keine gegebenen Kilowattstunden von 360 Millionen auf 592 Millionen, Behörden nunmehr die Verbreiterung dieser Straße be­Veranlassung gegeben zu haben, seine bisherige Taftit des Zau- das Gesamtfapital von 200 Millionen Mark auf 300 Millionen schlossen haben, kann jetzt das Planfestsetzungsber­derns und Hinhaltens zu ändern. Diese Taktik läuft, wie wir des Mark, die Einnahmen von 48 auf 69 Millionen Mark, die Ausgaben fahren eingeleitet werden. Die Pläne der Frankfurter­Ausführlicheren auseinandergesezt haben, auf nichts anderes als von 32,2 auf 44,5 Millionen Mark, der Reingewinn über 5 Broz. Allee- Linie werden dem Vernehmen nach vom 5. bis auf Begünstigung und Förderung der A. G. G. und ihrer Freunde von 15,6 auf 24,5 Millionen Mart, also um 9 Millionen Mart 20. Juni d. J. im Polizeipräsidium zur Einsichtnahme hinaus und ist um so unbegreiflicher, als man doch vom Magistrat, anwachsen, steigen auf der anderen Seite die Kosten für die gesamte öffentlich ausgelegt und daselbst Einsprüche gegen den Plan gleichbiel wie seine Majorität sich schließlich zur Sache selbst stellen Verwaltung, für Personal und Diverses von 3 auf 3,9 Millionen entgegengenommen werden. Der mag, soviel Ehrlichkeit und Offenheit verlangen muß, daß er nicht Mart, also um ganze 900 000 Mart! Man sieht aus den Zahlen Klosterstraße" nimmt bekanntlich) auf die neue Zweig Untergrundbahnhof hinten herum den Feinden der städtischen Regie die Trümpfe in und Tabellen, die Herr Werner gibt, überhaupt, wie lächerlich linie schon Rücksicht; die Gleise der Nordringlinie sind hier die Hände spielt und all den lauen und noch unentschlossenen Ele- gering diese ganzen Personalkosten im Verhältnis zu allen übrigen so angeordnet, daß die Ostlinie ohne weiteres angeschlossen menten die so billige und bequeme Ausrede geradezu in den Mund sind. Von den 32,2 Millionen Mark Ausgaben im Jahre 1915/16 merden kann. Diese verfolgt die Klosterstraße bis zur Iegt, fie feien zwar an sich durchaus keine Gegner der städtischen fallen 20 Millionen auf Verzinsung, Amortisation, Abschreibung Königstraße und geht durch diese bis zum Bahnhof Regie, jetzt aber sei leider die Zeit schon zu knapp, um alle not- usiv., 9 Millionen auf Stromlieferung und nur 3 Millionen, d. h. Alexanderplat", unter welchem die Kreuzungsstation bereits wendigen Vorkehrungen treffen zu können. also noch nicht einmal 10 Broz. auf die Verwaltung, auf Personal ausgebaut worden ist. Die neue Bahn führt dann weiter und Diverses. Jedes weitere Wort dürfte sich danach wohl erübri- durch die Landsberger- und Weberstraße nach dem gen. Die Gewinne von 15,6 Millionen Mark im Jahre 1915/16 Strausberger Plaz und biegt dann in die Frank­und 24,5 Millionen Mark im Jahre 1919/20 werden bei Werner furter Allee ein, welche sie bis über die Fruchtstraße erzielt, trotzdem er sehr erhebliche Tarifrevisionen vorgenommen hat. hinaus verfolgt. Später soll die Ostlinie über die Ringbahn Der Mittelpreis pro Kilowattstunde, der jetzt bei den B. E. W. hinaus nach 2ichtenberg Friedrichsfelde ver­zirka 14,5 Pf. pro Kilowattstunde beträgt, finft bei Werner bis längert werden. auf 11,65 Pf. herab! Wir behalten uns vor, auf weitere inter­essante Einzelheiten der Broschüre wie auf die Stellung, die der Verfasser zu der ganzen Frage einnimmt, bei anderer Gelegenheit zurüdzukommen.

Auch von den Vertragsfreunden ist bisher fachlich auf unsere Ausführungen noch nichts erwidert worden. Dagegen hat der Generaldirektor der A. E. G., wie das Berliner Tageblatt" mit­teilt, cinem ihrer Redaktionsmitglieder gegenüber die Liebens­würdigkeit gehabt, sich über die schwebenden Fragen der elektrischen Industrie, speziell der A. E. G. ausführlich zu äußern". 3war vermochte Herr Geheimrat Rathenau über die gegenwärtigen Berhandlungen mit der Stadt Berlin betreffs der Zukunft der Elektrizitätswerte nicht viel Neues zu sagen, allein, er schloß diesen Teil der Unterredung nach dem Berliner Tageblatt" mit dex Bemerkung: Die ganze Frage jei allerdings bisher im Laufe ihrer Erörterung immer mehr von einer wirtschaftlichen zu einer politischen Frage geworden."

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Die Schneidigkeit eines Polizisten hat in Wilmersdorf am Sonnabendmorgen gegen einen An­gestellten der Elektrizitätsmerke Südwest", der in Ausübung seine Heute möchten wir nur noch kurz auf die eine Bemerkung Berufes begriffen war, sich in verhängnisvoller Weise betätigt. Bei des Herrn Geheimrat Rathenau in der mehrfach erwähnten Unter der genannten Elektrizitätsgesellschaft, deren Versorgungsgebiet redung eingehen, die bejagt, es wäre wohl denkbar, daß man für einige Vororte im Südwesten Berlins sind, ist als Beleuchter" ein Diese Aeußerung möchten wir, so weit es an uns liegt, niedriger Preußen zu einer monopolistischen Gestaltung der Stromerzeugung Herr Bügge beschäftigt. Zu seinen Obliegenheiten gehört auch die, hängen und bekannter machen. Sie erhellt mit einem Schlage die unter staatlicher Führung oder Mitwirkung gelangt". Ift der Sinn bei Tagesanbruch die elektrischen Lampen durch Ausschaltung zu Dürftigkeit der fachlichen Gegengründe und zeigt das Gleis, auf dieser Rede auch etwas dunkel, so müssen natürlich auch die Freunde löschen". Als Bügge am Sonnabend früh nach 3 Uhr durch die welches die A. E. G. die ganze Frage schieben möchte. Der rote der städtischen Regie mit der Möglichkeit einer Verstaatlichung der Uhlandstraße radelte, stand an der Ede der Berliner Straße eine Lappen soll eben wieder einmal, und zwar zugunsten der A. E. G. gesamten Stromproduktion, wenn auch nicht für bald, so doch für Gruppe Herren, die von einem etwas lang ausgedehnten Nacht­und ihrer Aftionäre, geschwenkt und die bürgerlichen Stadtver- cine spätere Beit rechnen. Nachdem insbesondere jest das Eisen- amusement nach Hause gehen wollten. Bei ihnen befand sich der ordneten abgeschredt werden, an die Seite der sozialdemokratischen bahnminifterium, wie wir neulich mitgeteilt haben, sich entschlossen Kriminalbeamte Reh, der in Wilmersdorf angestellt ist und zum Fraktion für die städtische Regie zu treten. Wohlgemerkt, daß die hat, staatseigene Werke für seine Strombeschaffung zu errichten, Revierbureau in der Augustastraße gehört. Ob Reh zu der Zeit Uebernahme der Werte durch die Stadt nur Interessen der A. E. G. ist cs flar, daß der Staat nach Mitteln suchen wird, seine großen dienstlich dort zu tun hatte oder er die Nacht hindurch in der Gesell­und nicht etwa Interessen der Aktionäre der B. E. W. in Frage Werke voll auszunußen. Der Weg, nach Enteignung der bestehenden schaft der jetzt heimkehrenden Herren gewesen war, entzieht sich ftellt, tann angesichts des Gewichts der angeführten Gründe auch Anlagen die Stromerzeugung in der Hand des Staates zu mono- unserer Kenntnis. Sobald er den Bügge sah und er bemerkte, daß Herr Rathenau nicht mehr bestreiten. In der angeführten Unter- polisieren und so die beste Ausnutzung der staatlichen Werke herbei- an dem Fahrrad die Laterne nicht brannte, regte sich redung heißt es hierüber: Die B. E. W. würden alsdann die zuführen, täme dabei natürlich wohl in erster Reihe in Frage. in ihm, dem Kriminalbeamten, der Diensteifer. Zwar war Bügge, größte Trustgesellschaft werden, die es je gegeben hat, und da sie wir hätten von unserem Standpunkt, vorbehaltlich vernünftiger wenn er bereits dieelektrischen Lampen ausgeschalten sollte, selbst­fich bereits für den Fall der Verstadtlichung eine Reihe wertvoller Regelung aller Einzelheiten, gegen solches Vorgehen prinzipiell nichts verständlich auch nicht mehr verpflichtet, sein Rad zu beleuchten. Optionen auf Glektrizitätsmerte und Beteiligungen an solchen ge- einzuwenden, um so weniger, als solche Riesenwerke, wie es die Aber der Kriminalbeamte wollte ihn eines anderen belehren. Mit fichert haben( wir haben in einem früheren Artikel diese Verhältnisse... heute schon sind, techmisch und wirtschaftlich gegenüber dem Ausruf: Nann, der hat ja kein Licht!" sprang er auf den des näheren bereits dargelegt), würden sich für die Aftionäre fleineren Anlagen die Möglichkeit bieten, den Konsumenten die arglos vorüberradelnden Bügge los und im nächsten Augenblic durchaus günftige Renten erzielen lassen." denkbar besten Bedingungen zu gewähren. Daß bei der, bisherigen flog, Bügge von seinem Rad auf den Straßen­Daß die fünftige Gleftrizitätsversorgung Berlins und die Um- Leitung der B. G. W. nicht die Intereffen der Konsumenten, ja da mm. Bigge, der zunächst gar nicht wußte, was ihm geschehen geftaltung der Tarife eines der wichtigsten fommunalpolitischen nicht einmal die Interessen der B. G. M. selber, sondern lediglich war, erhob jich mühsam. Als er Reb zur Rede stellen wollte, rig Probleme bedeutet, vor die unsere Stadtgemeinde seit langer Zeit die der A. S. G. maßgebend gewesen sind, haben wir wiederholt der mit den Worten was, der will noch frech werden?" aus seiner gestellt ist, wird von niemandem bestritten werden können. Mit ausführlich dargelegt. Gesäßtasche einen Revolver hervor und hielt ihn drohend dem einer fleinen Handbewegung läßt man das Wörtchen kommunal" Mag man also die eventuelle Möglichkeit einer Entwidelung Bügge vor die Brust. Hilfesuchend sah Bügge sich um und sprach in der Versenkung verschwinden und nun ist die Plattform ge- zum staatlichen Monopol ruhig zugeben, so ist es unerfindlich, wie davon, daß er einen Schuhmann holen wolle. Aber da padte schon geben, von der aus man gegen die Sozialdemokraten im Rathaus man daraus einen Grund gegen die jetzt vorzunehmende Berstadt - Rez den Bügge am Arm und schob ihn vor sich her, um selber mit Losdonnern kann, die angeblich bestrebt seien, diese rein wirtschaftlichung herleiten kann. Ganz im Gegenteil! Alle diejenigen, die ihm zur nächsten Polizeimache zu gehen. Noch wußte Bügge nicht, liche Frage zu einer politischen zu machen. Denn eben wo Be- ein staatliches Monopol fürchten, müßten daraus gerade die Schluß- daß er mit einem Kriminalbeamten zu tun hatte; denn Reh hatte griffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein." folgerung ziehen, unter allen Umständen jetzt zu verstadtlichen. sich noch nicht legitimiert. Erst als Bügge, der willenlos mit­Wie dürftig muß es um sachliche Gründe für die Aufrecht- Selbst der Preußische Landtag würde nicht in der Lage sein, mit gegangen war, unterwegs zusammenklappte und nicht mehr weiter. erhaltung der Herrschaft der A. G. G. bestellt sein, menn selbst der einem Riesenwert, mie es die B. E. W. heute sind und immer zufönnen erklärte, drohte Rez:" Ich werde Ihnen Fesseln an­so viel gerühmte Scharffinn des Generaldirektors der A. G. G. mehr werden, einem Wert, das sich im Besitz der größten Gemeinde legen, wenn Sie nicht mitkommen." Und indem er jetzt seine gezwungen ist, auf solche alte abgenutte Tattik zurückzugreifen. des Landes befindet und in einer Weise geleitet wird, die den Legitimation vouwies, fügte er hinzu: Hier sehen Sie, wer ich bin." Wir haben diesen Kniff vorausgesehen und daher neulich schon statt Interessen der Konsumenten voll Rechnung trägt, so umzuspringen, Bügge sette daraufhin den Weg zur Polizeiwache fort, wo nun nicht unserer hervorragende bürgerliche Sachverständige gegen die T. G. G. wie eventuell mit einer Aktiengesellschaft. Jedes Mitglied der Rezz, sondern er die Rolle des Sistierten zu spielen hatte. Nach und zugunsten der städtischen Regie sprechen lassen. Wir wollen städtischen Berwaltung müßte doch ferner bestrebt sein, wenigstens Feststellung seiner Personalien wurde er bald wieder entlassen. Auf heute zwei weitere Stimmen aus Lägern beibringen, die auch Herr für die Spanne Zeit bis zum staatlichen Monopol dem Stadtsäckel dem Heimweg zeigte sich dann, daß es mit seinen Kräften zu Ende Geheimrat Rathenau wird gelten lassen müssen. die vollen Erträge zu sichern, und käme es doch zu einer Verstaat- war. Ein anderer Angestellter der Elektrizitätswerke, der ihm die In einem Runderlag an die Gemeinden vom 29. Dezember 1911 eben auch voll der Stadtgeminde zuflichen zu lassen. Wir wieder in der Gasteiner Straße. Von dort wurde Bügge durch einen lichung, die Entschädigungen, die dann gezahlt werden müßten, Lampenausschaltung abgenommen hatte, führte ihn zur Unfallstation äußert sich das föniglich sächsische Ministerium des Innern u. 4. holen, bisher ist in der Oeffentlichkeit kein Grund gegen die Ver- Feuerwehrmann nach seiner Wohnung am Hohenzollerndamm ge= wie folgt: Daß die elektrische Großindustrie sich lebhaft um die Er- stadtlichung angeführt worden, der objektiver Prüfung und Würdis bracht und noch an demselben Morgen um 7 Uhr mußte er auf merbung von Elektrizitätswerfen, die von Gemeinden betrieben gung standhält, und ginge es lediglich nach dem Gewicht der Gründe, Anordnung eines von Frau Bügge herbeigerufenen Arztes dent merden, bemüht, ist bekannt; sie hat damit auch in einer ganzen so wäre die städtische Regie bezüglich der B. E. W. entschiedene Schöneberger Augusta- Viktoria- Krankenhause überwiesen werden. Reihe von Fällen bereits Erfolg gehabt. Sache. Wer aber ist naiv genug, zu glauben, daß der Kampf, dem Bügge hat beim Sturz vom Rad zwei Rippenbrüche und Das Ministerium des Innern wünscht daber, daß alle Ge- Privatfapital ein Objekt von 130 Millionen Mart, das noch uns eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Gegen meinden und Gemeindeverbände, die eigene Elektrizitätsmerke geahnte Entwickelungsmöglichkeiten bietet, zu entreißen, lediglich den Kriminalbeamten ist Anzeige erstattet worden. besitzen, darauf hingewiesen werden, welchen folgenschweren nach Gründen und Gegengründen entschieden wird?! Schritt sie tun und welche große Verantwortung sie übernehmen, Dinge aber nun leider so liegen, so verlangen wir vom Magiftrat Da die wenn sie ihre Werte an Private veräußern. Daran vermögen erneut und auf das nachdrücklichste schleunigste Einbringung einer Der abgesette Polizeiarzt. weder augenblickliche Vorteile und finanzielle Erleichterungen, Borlage, die die Stellung des Magistrats bekannt gibt und die worden. Dreum hatte kürzlich auf Grund seiner bei der Der Polizeiarzt Dr. Dreuw ist seines Amtes entjest noch langfristige Verträge über den Strombezug etwas zu ändern. Die Gemeinden geben mit dem Verkauf ihrer Werte ein ungemein Möglichkeit bietet, alle Gründe und Gegengründe ohne Ueber- Berliner Sittenpolizei gemachten Erfahrungen heftige An­michtiges Recht jo gut wie unwiederbringlich aus den Händen: stürzung und in breiter Oeffentlichkeit zu prüfen und zu diskutieren. griffe gegen das Ehrlichsche Syphilisheilmittel Salvarsan er­das Recht, die Bedingungen für den Bezug elektrischer Kraft in Bricht der Magistrat nicht endlich mit der bisher von ihm verfolgten hoben. Er versuchte nachzuweisen, daß die Salvarsanbehand­ihrem Bezirk nach eigenem Ermessen festzusehen. Dieses Recht Tattit, so wird er sich Vorwürfen aussehen, denen er unseres Er­wird aber in der Zukunft, da die Industrie und das Kleingewerbe achtens im Interesse seines Ansehens weit aus dem Wege gehen je länger je mehr zur Benutzung von Elektrizität übergehen und müßte. auch der Bedarf des einzelnen privaten Haushalts an Strom beständig steigt, an Bedeutung noch gewinnen.

Parteiangelegenheiten.

lung eine erheblich größere Zahl von Rückfällen bei Syphilis. franken hervorgerufen habe als die Quecksilberbehandlung. Dieser Ansicht wurde von amtlicher Seite lebhaft wider­sprochen. Herrn Dr. Dreuw wird es übel bermerkt, daß er feinen Veröffentlichungen amtliches Material zugrunde ge­legt habe, wozu er fein Recht hatte. Deshalb ist seine Ent lassung erfolgt.

Das Ministerium des Innern will das Selbstverwaltungs­recht der Gemeinden in feiner Weise einschränken; aber es möchte wünschen, daß sie dieses Selbstverwaltungsrecht auch gegenüber dem privaten Unternehmertum Neukölln. Heute abend findet bei Bartsch, Hermannstr. 49, bie zu verteidigen haben. Die Entwidelung weist Versammlung der Jugendfektion statt. Auf der Tagesordnung steht Der Polizeihund gegen die Arbeitslosen. die Gemeinden auf den Ausbau fommunaler ein Vortrag des Genossen Schütte über:" Die Entwidelungslehre. Von einem Polizeihund entseßlich zugerichtet wurde in der gewerblicher Unternehmungen, nicht auf ihre Es wird von allen jungen Arbeitern und Arbeiterinnen über Nacht zum Dienstag ein Arbeitsloser, der in Spandau sich Arbeit Aufgabe. Gerade die größten Gemeinden des Landes können 18 Jahre erwartet, daß sie an der Versammlung teilnehmen. 8. Bezirt. Die für Sonnabend, den 23. Mai, angesetzte Be- Spandau und war ermüdet am Tegeler Weg gegenüber den suchen wollte. in dieser Beziehung als Vorbild dienen." Ein Arbeiter Menzel war auf dem Wege nach sichtigung des städtischen Elektrizitätswertes fann vorläufig nicht Baubenkolonien des Roten Kreuzes, eingenidt, als zwei Schuhleute stattfinden. Nähere Mitteilung erfolgt noch.

Wir haben diesem Erlaß nichts hinzuzufügen.

Des weiteren möchten wir eine Schrift erwähnen, die vor eini

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Erkner . Die Genossen treffen sich zur Herrenpartie nach Neu­aittau, Burig usw. am Donnerstag früh 6 Uhr bei Genosse Grund, Friedrichstr. 21. Gäste willkommen. Hermsdorf bei Berlin. Sonntag, den 24. Mai, vormittags

Berliner Nachrichten.

ger Zeit( leider nicht im Buchhandel) erschienen ist und den Titel führt: Die Gleftrizitätsversorgung Groß- Berlins . Eine Studie bon R. Werner." Der Verfasser ist der Direktor der Siemens­Schudert- Berte, gewissermaßen der Klingenberg dieses Konzerns 8 Uhr: Flugblattverbreitung. und ein Fachmann ersten Ranges. Die Schrift interessiert uns hier hauptsächlich um deswillen, weil sie endgültig aufräumt mit einem Einwand, der im Rathaus folportiert wird und seinen Niederschlag gefunden hat in folgenden, in der. Boff. 3eitung" abgedruckten Aeußerungen:" Nicht zuletzt darf darauf hingewiesen werden, daß mit der Uebernahme der B. E. W. in städtische Verwaltung auch das Heer der Beamten und Angestellten nicht unerheblich wachsen wird. Es liegt ja leider in unserem Zeitgeist die betrübende Tendenz, daß alles zur Staats- und Stadtkrippe fich drängt. Alles erstrebt eine ministerium sich grundsäßlich bereit erklärt, die Forderungen In seiner Sizung am Montag hat das fönigliche Staats­möglichst pensionsberechtigte Versorgung. Darum muß in diesem des Zweckverbandes in der Frage des Waldankaufes anzu­

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Der Waldankauf für Groß- Berlin genehmigt.

mit einem Polizeihund vorüberkamen und den Mann stellten. Sie ließen den Hund los, der den Arbeits- und Obdachlosen in der unmenschlichsten Weise zurichtete. Der Hund biß den armen Teufel

dermaßen in das Knie, daß die Zähne bis an den Knochen gingen. Dann wandten sich die Beamten ab und überließen den fürchterlich Blutenden seinem Schicksal. Mühsam schleppte sich der Wermste bis an den Spandauer Schiffahrtskanal, ivo er sich die Wunde fühlte und mit einem Taschentuch notdürftig verband. Die Verlegungen, die wir gestern an dem Manne wahrnahmen, waren gräßlicher Natur. Man wird die Frage aufwerfen: Wie kommen die Beamten dazu, in dieser Weise den Polizeihund zu benußen und arme Arbeitslose zerfleischen zu lassen? Daß der Mann sich nichts hat zu nicht weiter um ihn fümmerten. Sind denn Arbeitslose Freiwild schulden kommen lassen, geht aus der Tatsache hervor, daß sie sich für Polizeihunde?