Nr. 138. 31. Jahrgang.
Angestelltenentlassungen
Sonnabend, 23. Mai 1914.
Die Tarifkommission.
Achtung, Puker! Auf dem Gelände des alten botanischen
Gartens, Ballas Ede Elgholzstraße, führt die Firma Lauenburg tigten Buzer haben die Arbeit wegen Lohndifferenzen niedergelegt. Es wird nun versucht werden, die Arbeit anderen Puzern zu übertragen. Wir machen deshalb darauf aufmerksam, daß der Bau für Buzer gesperrt ist. Deutsches Reich .
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auch den Vertrauensseligsten unter den Angestellten die Koch, Mozartstraße, und Fenste, Sonntagstr. 1, bleiben weiter Augen öffnen, daß heute mit dem Harmoniestand gesperrt. Desgleichen sind die Firmen Hildmann, Lothringer Sunft nicht mehr durchzukommen ist. Welcher Straße 44, Geisler, Lehder Straße 4, Taubenheim, Berliner Allee 220. Jeisen, Berliner Allee 223, und klinte, Streuund-Kündigungen. Unternehmer hält sich denn verpflichtet, bei ungünstigen Während die Gewerkschaften der Arbeiter seit Monaten 3eiten auf seine Angestellten Rücksicht zu nehmen? Wo bat traße 122 zu Weißensee, für organisierte Fleischergesellen gesperrt. unter den Lasten einer beispiellosen Arbeitslosigkeit zu leiden man je gehört, daß eine kapitalistische Gesellschaft bei haben, hatte es zuweilen den Anschein, als ob die Privat- schlechtem Geschäftsgang lieber die Dividende um einige Proangestellten von dem allgemeinen Niedergang der Konjunktur sent ermäßigt, als von dem bequemen Mittel der Entlassung den Neubau der Königlichen Augusta- Schule aus. Die dort beschäf nur sehr wenig berührt würden. Tatsächlich genießen sie ja von Angestellten und Arbeitern Gebrauch gemacht hätte? Die auch durch die längeren Kündigungsfristen einen größeren rationelle Verzinsung des toten Kapitals ist das oberste Biel, Schuß; aber diese bessere Sicherung der einzelnen Eristenz dem alle anderen Gesichtspunkte untergeordnet werden! Was hat sich bisher noch niemals starf genug erwiesen, um in aus dem lebenden Inventar wird, ist Neben- Krisenzeiten gelegentliche Massenentlassungen zu verhüten. sache! In solchen Zeiten erweist sich eben das kapitalistische Streben Wer kümmert sich um die zweihundert Angestellten, die Der Glasarbeiterverband im Jahre 1913.y nach Dividendensicherung als stärker, und die Rücksicht auf am 1. Juli das Heer der Arbeitslosen vermehren helfen? In der Flaschenindustrie machte sich die Krise vornehmlich beDarin zeigt sich so recht die ganze Brutalität der kapi- merkbar. In einer Reihe von Fabriken wurde der Betrieb eindas Personal tritt vollständig in den Hintergrund. Ein Ergebnis solcher Profitpolitik bilden die umfang- talistischen Moral: erst spielen die Unternehmer den Herrn geschränkt oder die Werke wurden völlig stillgelegt. Wurde schon reichen Entlassungen von Angestellten, die neuerdings von im Hause und lehnen jede Einmischung Außenstehender ab, dadurch eine ziemlich bedeutende Arbeitslosigkeit hervorgerufen, so verschiedenen bedeutenden Unternehmungen berichtet worden dann sehen sie ihre Angestellten auf die Straße und über- trug auch die immer mehr sich einbürgernde automatische Civenfind. In den Hamburger und Stettiner Betrieben der lassen die Sorge für ihren Unterhalt der Allgemein- maschine noch wesentlich dazu bei. Ferner verschuldete die schlechte Schiffbaugesellschaft Vulkan, die allerdings heit! Damit noch nicht genug, genieren sie sich gar nicht, Baukonjunktur unter den Facettenschleifern besonders in Berlin eine große Beschäftigungslosigkeit. Nach der Arbeitslosenstatistik nicht bloß mit den Schwierigkeiten der Konjunktur zu kämpfen gleichzeitig eine scharfe Agitation gegen die Schaffung einer waren im leßten Jahre 4202 Mitglieder insgesamt 95 395 Tage hat, sondern seit langem unter der mangelnden Rentabilität Arbeitslosenversicherung oder ähnlicher Einrichtungen zu arbeitslos, es entfiel also auf jeden Arbeitslosen 22,70 Tage. ihrer verfehlten Werftanlage an der Elbe leidet, sollen, wie organisieren, und hindern dadurch den Staat und die Geuns berichtet wird, mit einem Schlage gegen meinden, sich der ihnen aufgebürdeten Sorgen in zwedmäßiger hundert Angestellte entlassen werden. Die Fa- Weise zu erledigen! Solche zwiespältige Politif sollte nach brit für Förderanlagen von Bleichert. Co. in Leipzig gerade auch die Angestellten zu der Erkenntnis bringen, daß hat bereits in der letzten Aprilwoche etwa 70 fauf der Kapitalismus nur ertragen werden kann, wenn der rückmännischen und technischen Beamten die ſichtslosen Interessenpolitik der Unternehmer überall eine Kündigung nahegelegt, und jetzt wird auch von zielbewußte Arbeitnehmerpolitik entgegengeiebt wird. Darüber der Maschinenfabrik Karl Krause in Leipzig die plök- hinaus gilt es, im politischen Kampfe alle Kräfte zu sammeln, liche Kündigung von 25 Angestellten gemeldet. um schließlich dieses System überhaupt zu beseitigen. Vor einigen Tagen ging die Nachricht durch die Presse, daß der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft Orenstein u. Koppel nur eine Dividende von 12 Proz. zu 14 Proz. im Vorjahrein Vorschlag gebracht hat. Die„ armen" Aftionäre sollen nun im laufenden Geschäftsjahr von dem Gestern mittag hat das gesamte Maschinenpersonal der Tiefentseßlichen Zinsverlust von 2 Proz. verschont werden, und am baufirma Habermann u. Guges einmütig die Arbeit auch die Geschäftsleitung dieses Unternehmens glaubte sehr Berliner Westhafen niedergelegt. Schon seit einer geraumen Zeit bald das Mittel gefunden zu haben, durch das die kapital- fanden mit der Firma Verhandlungen statt, um Verschlechterungen Die Organisation fann zufrieden sein mit den erreichten Erschwachen" Aftieneigentümer vor weiterem Schaden bewahrt abzuwehren. Statt des Stundenlohnes wurde Schichtlohn mit unwerden. Man will nicht etwa die enormen Tantiemen der begrenzter Arbeitszeit eingeführt. Bei einem Schichtlohn von 7 M. folgen. Besonders ist die Verkürzung der Arbeitszeit für 1571 VerFilialleiter und anderer Oberbonzen beschneiden, sondern um- mußten bis einer Woche gearbeitet sonen von Bedeutung, wenn man die Hartnädigkeit der Glasfangreiche Kündigungen fleiner Bureaufulis man spricht werden. Wiederholt konnie bei den Verhandlungen festgestellt industriellen gerade gegenüber dieser Forderung und die niedergehende Konjunktur in Betracht zieht. werden, daß der Herr Betriebsdirektor von seinen nachbon 140 bis 200 sollen den Aktionären wieder zu den verDie Tarifvertragsbewegung hat keinen Fortschritt zu vergeordneten Stellen faliche Informationen erhalten hatte. lorenen 2 Proz. verhelfen. Am Beginn des Berichtsjahres bestanden zeichnen gehabt. Das sind auf einen Hieb dreihundertfünfzig bis vier- In den letzten Tagen griff die Firma zu einem anderen Viittel 45 Verträge für 340 Betriebe und 5352 Personen. Davon exbot den Lokomotivführern wie Baggermeistern einen Wochenlohn, ledigten sich 16 Tarife durch Ablauf oder andere Gründe, während der gegenüber dem zuerst gezahlten Stundenlohn eine Verschlechterung im laufenden Jahre 17 Tarife nen abgeschlossen wurden. Von von 50 Pf. pro Woche bedeutete. Kurzerhand wurde den Maschinisten diesen gingen in das neue Geschäftsjahr 15 über, so daß am gefagt, wer sich damit nicht einverstanden erklärt, könne ſeine Papiere 1. Januar 1914 44 Tarife für 304 Betriebe mit 4903 Personen bekommen. Durch die Drganisation ist sodann der Firma ein Vertrag unterbreitet, in dem Arbeitszeit wie Löhne festgelegt find. Hierfür schien die Betriebsleitung sich rächen zu wollen, denn am FreitagEntlassung. Diese Provokation durch die Firma schlug dem Faß vormittag um 9 Uhr erhielt der Vertrauensmann der Organisation seine den Boden aus und bis auf den legten Mann wurde der Betrieb verlassen. Es dürfte sicherlich auch den Vertretern der Stadt Berlin nicht angenehm sein, daß die Arbeiten einer Firma übertragen sind, die in einer so provozierenden Art einen Kampf mit ihren Arbeitern heraufbeschwört und Verschlechterungen über Beschlechterungen einzuführen versucht.
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Streik der Maschinisten und Heizer im städtischen Westhafen.
zu 100
Stunden in
hundert Angestellte, die unter dem Druck des wirtschaftlichen Niederganges aufs Pflaster geworfen werden! Darunter befinden sich einzelne Beamte, die ihrer Firma fünf, zehn Jahre und länger gedient haben. Ein Beweis, daß auch bewährte und verdiente Kräfte nicht geschont werden. Es gibt eben feine sogenannten Lebensstellungen" mehr, selbst der Tüchtigste muß alle Tage mit der Möglichfeit einer unerwarteten Kündigung rechnen. Unter den Privatbeamten gibt es ja leider immer noch viel zu viele, die den Kapitalismus noch nicht begriffen haben und an seine Rücksichtslosigkeit nicht eher glauben, als bis sie selbst einmal zu den Opfern gehören und die Unerbittlichkeiten der favitalistischen Wirtschaftsweise am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Dann ist das Geschrei notürlich groß, aber zur Hilfeleistung für den gegebenen Fall in der Regel auch die mann u. Guges an. Saltet den Zuzug fern. Zeit verpaßt. Nur der rechtzeitige Anschluß an eine gewerfschaftliche Organisation bietet einen Schutz für die Zeiten der Not.
Gerade die mitgeteilten Fälle bilden einen schlagenden Beweis für die Notwendigkeit der Berufsvereine und sollten
Kleines Feuilleton.
Nehme niemand Arbeit bei der Firma Haber
Zentralverband der Maschinisten und Heizer.
Die Mitgliederzahl betrug im Durchschnitt des Jahres 19 312 gegen 19 001 im Jahre 1912. Die Gesamteinnahme stieg auf 515 915 M., gegen 484 480 M. im Jahre 1912. Die Ausgaben erreichten 471.029 M., so daß ein Ueberschuß von 44 886 W. zu verzeichnen ist. Das Vermögen des Verbandes erhöhte sich von 279 798 Mark auf 324 684 M. An Lohnbewegungen und Streifs waren 4780 Personen beteiligt. Es fanden statt: 28 Lohnbewegungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und 2 Bewegungen zur Abwehr von Verschlechterungen; ferner 5 Angriffsstreifs, 14 Abwehrstreits und 3 Aussperrungen. Von den insgesamt 52 Bewegungen und Streifs waren 30 erfolgreich, 12 teilweise erfolgreich, 9 erfolglos und 1 Streif war nicht beendet. Durch die Bewegungen wurde erreicht: Arbeitszeitverkürzung für 1571 Personen 4463 Stunden wöchentlich, Lohnerhöhung für 1515 Personen zusammen 2602 M. wöchentlich. Durch die Bewegungen wurden abgewehrt: eine Verlängerung der Arbeitszeit für 96 Personen zuſammen 288 Stunden wöchentlich und Lohnverkürzungen für 100 Personen insgesamt 532 M. wöchentlich. Sonstige Verbesserungen wurden für 309 Personen erreicht.
bestanden.
Eine Besserung der Konjunktur im Gewerbe ist Icider int neuen Geschäftsjahre auch nicht zu verzeichnen.
Ueber die Tätigkeit der gelben Wertvereine gibt auch das folgende Schriftstück Auskunft, das uns auf den Tisch geflogen kam, Krefeld , den 16. 5. 1914.
An die Firma Bezugnehmend auf unser Ergebenes vom 10. 5. Mts. teilen wir Ihnen mit, daß der Hilfsarbeiter Vorst, bei der Firma Minhorst u. Schultes A.-G. die Arbeit niedergelegt hat und Ihnen für Schuhe noch 10,50 M. schuldet. Werkverein der Firma Minhorst u. Schultes Attiengesellschaft Strefeld ( Unterschrift unleserlich).
Wie ein Steckbrief folgt dem Arbeiter die Mitteilung des Werkvereins, durch den er vielleicht oder wahrscheinlich zur Inanspruch nahme des kredits erst veranlaßt wurde.
Aus dem Fleischergewerbe. Der Fleischermeister Frizz Reimann, Borhagener Chaussee 19 zu Lichtenberg , hat den Tarifvertrag der Organisation anerkannt. Die über den Betrieb vers hängte Sperre ist somit aufgehoben. Die beiden Betriebe allmächtig das Zentrum; unsere schwarzen Brüder in Christo machen Linden und Jacques Bilt waren recht gut. In der Gliederung mit ihrem Haß gegen alles Nichtschwarze bekanntlich auch vor dem der Massen zeigte sich die geschickte Regie des Herrn Lagenpusch. ek. Grabe nicht Halt, sie hassen bis zum jüngsten Tag. In Segel Das Haus war wie elektrisiert. hassen sie den Vater des Grundprinzips der Geschichtsphilosophie, des Gesetzes der Entwickelung zut immer höheren Kulturzuständen, von solchen gotteslästerlichen Dingen wollen sie beileibe nichts wissen. Deshalb lehnten sie auch diese Ehrung des seit mehr als 80 Jahren toten Philosophen ab, weil, wie ihr Wortführer erklärte, Hegel in Bamberg nur als Redakteur gelebt habe, ſeine Werte nicht verstanden würden u. dgl. Damit ist Hegel samt seiner dämlichen Philosophie gerichtet, und das ist einzig und allein das Verdienst der Bamberger Zentrums- Stadtväter. Musik.
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Notizen.
Der erweiterte Nord- Oftjeckanal. Die Erweiterungsbauten am Nord- Ostseetanal( offiziell Kaiser- Wilhelm- Kanal genannt) sind Ein neues Bebel Porträt. Der Hannoversche bekanntlich vor 6 Jahren durch die Vergrößerung der Schiffsgefäße Maler Georg Tronnier hat von unserem August Bebel zwei sowohl bei der Kriegsflotte wie bei der Handelsmarine notwendig geworden. Die Arbeiten sind jest jo weit vorgeschritten, daß die treffliche Gemälde geschaffen. Das eine erwarb bald nach Bebels Tode der„ Vorwärts"-Verlag, und das andere ist jetzt in den Besitz neuen Anlagen einschließlich der Schleusen im Juni dem internationalen Verkehr freigegeben werden können. Die alte Linie, unserer Hamburger Partei übergegangen, die es am Donnerstag im Hamburger Gewerkschafthause zur Ausstellung brachte. Auf Beschluß deren Länge von Holtenau an der Kieler Förde bis zur Nordseemündung bei Brunsbüttel 98,65 Kilometer beträgt, ist zunächst inneder Hamburger Parteileitung sind von dem Hamburger Porträt Bebels auch Reproduktionen im Vierfarbendruck hergestellt, die im gehalten worden; mur an zwei Stellen in der Nähe der Rendsburger Der Zigeunerbaron" im Deutschen Opern Buchhandel und durch die Parteiorganisationen zu haben sind. und Levensauer Hochbrücke hat eine geringe Begradigung und haus. Es ist immer bedenklich, Musilwerke des sogenannten Kartell der freien Voltsbühnen. Mit einer Kürzung der Fahrrinne stattgefunden. Die Wasserspiegelbreite ist heitern Genres" auf eine Opernbühne zu verpflanzen. Dies Hamburger Direktion wurde ein Abkommen getroffen, wonach sich bon 67 auf 101,75 Meter, die Wassertiefe von 9 auf 11 Meter, und Experiment denn ein Experiment bleibt es, sireng genommen die Sohlenbreite des Kanalprofils von 22 Meter auf 44 Meter gelang bisher nur in vereinzelten Fällen. Das war bei Difenbach und dieselbe verpflichtet, in der Zeit vom 23. Juni bis 21. Auguſt 1914 im Theater des Westens mit einem erstklassigen Wagner- Ensemble gebracht worden. Der wasserführende Querschnitt erhöht sich von bei Johann Strauß später der Fall, dessen unverwüstliche Fleder- und dem vollzähligen Orchester der Neuen Oper in Hamburg 413 auf 825 Quadratmeter. Die Tiefe von 11 Metern ist augen- maus" in ihrer Wiedergabe durch erstklassige Wagner- Interpreten Wagners Bühnenfestspiel Der Ring der Nibelungen blicklich noch nicht an allen Stellen völlig erreicht, aber auch für fogar ein überraschend fünstlerisches Ergebnis zeitigte. Ungleich höher unter Bedingungen zur Aufführung zu bringen, die den Mitgliedern die vorläufige Benuzung durch die großen und größten Schiffsrechtfertigt sich die Einreihung des Zigeunerbarons in den der freien Volksbühnen erlauben, die Bekanntschaft dieses Werks zu thpen nicht erforderlich. Vermehrt ist auch die Zahl der Ausweich Spielplan eines Opernhauses; denn das Werk steht auf der Schwelle machen. Die Leitung des Gesamtunternehmens untersteht Direktor stellen von 6 auf 11. Bier Weichen sind zu jogenannten Wende- zwischen Operette und fomischer Over. Tatsächlich wollte Strauß Ernst Michaelis aus Hamburg . stollen ausgebaut worden. Es sind dies fleine Seen von 1100 Meter eine fomische Oper geben; diese Absicht hat er kundgetan in einigen Für die Mitglieder des Kartells der freien Volksbühnen und Länge und 340 Meter Breite im Wasserspiegel. Sie haben aus Vorspiel- Themen, sowie namentlich in dem Terzett des zweiten deren Angehörige gelangt ein Sonder- Abonnement zum Preise von schließlich militärische Zwecke und sollen der Flotte die jederzeitige Finale und anderen Stellen. Da aber die Librettisten Jokai und 7,50 M., gültig für alle vier Vorstellungen einschließlich Zettel, zur Rückfehr nach dem Ausgangspunkt der Fahrt gestatten. Ausgabe. Diese vier Vorstellungen 1. Tag:„ Das Rheingold ", Schleusenanlagen hat der Kanal wie bisher nur an den Mün- Schniger bereits zuvor das Aufführungsrecht dem Theater a. d. Wien unabänderlich zugesichert hatten, so blieb Strauß nichts dungen, um die Höhenunterschiede zwischen Meeres- und Kanal2. Tag:„ Die Walküre ", 3. Tag:" Siegfried", 4. Tag: GötterBesseres übrig, als der leichtgeschürzten Dinse mancherlei dämmerung" finden in Zwischenräumen von je drei Tagen statt spiegel auszugleichen. Ebbe und Flut hat zwar die Oitjee nicht Konzessionen zu machen. Der geniale Mujiter offenbart sich nun Die Billette werden unter Ausschaltung ungünstiger Plätze verlost. aufzuweisen, doch sind die Schwankungen des Wasserspiegels in der freilich gerade darin, daß er die zum Teil hyperfentimentale, unKieler Förde recht bedeutend. - Theaterchronit. Im Kleinen Theater geht als Die neuen Doppelschleusen, mit Schiebetoren statt der bisherigen Flügeltore ausgerüstet, sind die wahrscheinliche Romantik der Vorgänge mit dem sprühenden Glanze Novität Paul Ernst's Schauspiel Ariadne auf Nagos" in Szene. modern- realistischer Melodien und effektvoller Instrumentation größten ihrer Art.( Ausmaz 330 Meter Länge, 45 Meter Breite, durchtränkte. Das ist Zauber, der zündet; man fühlt sich aus den Ernst Legal's Schauspiel" Lätare" wurde im Einverständnis mit 14 Meter Tiefe.) Sie übertreffen die des Panamafanals um Niederungen der Operette zur Sphäre der komischen Oper er- dem Dichter infolge Verhinderung von Rosa Vertens, die die 25 Meter in der Länge und 11,5 Meter in der Breite. Schiffe, die mit eigener Kraft den Kanal passierten, gebrauchten hoben. Dies um so eindringlicher, wenn künstlerischer Ernst und Wille Sabine Kasper spielen sollte, auf den Anfang der nächsten Spielzeit Die Josephs- Legende von Richard Strauß . dazu bisher je nach Größe 10 bis 14 Stunden; in Zukunft wird die sich bei der Aufführung die Hände reichen. Das ist nun glücklicher verschoben. weise der Fall. Dauer der Kanalfahrt einschließlich der Durchschleusungen 6 bis Schon die Wiedergabe des Vorspiels von seiten des Orchesters die schon bei der Uraufführung in Paris als eine Angelegenheit der 9 Stunden betragen. Für die Segler criſtiert nominell kein staat- unter Ignaz Baghalters Leitung war mit Recht auf die Aus- obersten Zehntausend betrachtet wurde, soll in Berlin an der Hoflicher Schleppzwang, tatsächlich hat jedoch die Kanalverwaltung ein Und oper in Szene gehen. Für die Aufführung ist eine Einschränkung Schleppmonopol in den Händen. Dies wird in Zukunft noch breitung des musikalischen Schönheitsgehalts gestimmt. schärfer zum Ausdrud kommen. Bisher konnte ein Schlepper bis dies Prinzip waltete vor: sowohl in der prächtigen szenischen der Freiheit der Kostüme" verfügt worden. Natürlich bloß für das Kunst chronit. Bei Paul Cassirer wird eine umSegler gleichzeitig befördern, wobei sich für die Kleinschiffer die und dekorativen Aufmachung des Ganzen, als in den Leistungen Bereich der Bühne. der Solisten. Schlechterdings bewegten sie sich nicht im eigentlichen Kosten auf 40 bis 60 M. pro Schiff bei Benutzung fiskalischer Werken Vincent van Operettenspiel" was angesichts dessen Verlotterung von heute fangreiche Ausstellung von Schlepper stellte. Diese verhältnismäßig geringe Beförderungsgebühr wurde aber dadurch illusorisch gemacht, daß die Schiffer wohl kaum zu wünschen wäre. Die Titelrolle wurde Heinz Arensen Coghs vorbereitet, deren Eröffnung in der nächsten Woche stattanvertraut. Er ist in Ericheinung und Gefang ein frischer Zigeuner- finden soll. Die Ausstellung wird Arbeiten des Künstlers aus schwer tagelang auf Schleppkraft warten mußten. Ob sich diese Zustände baron und, bis auf manche„ gaumigen" Töne, fein schmalz zugänglichen holländischem und deutschem Privatbesitz und aus dem in Zukunft bessern werden? amorlicher Operettentenor. Herta Stolzenberg war, wenige Besige einiger Museen vereinigen. - Der Bilderkrieg der Suffragetten. In London Aus einem schwarzen Krähwinkel. Der Philosoph Hegel hat ein forcierte Obertöne abgerechnet, eine naturwahre Zigeunerin Saffi; Seitlang in der fränkischen Bischofstadt Bamberg gelebt und dor weniger gut stand ihr hernach die Aristokratin; sie war hier doch zu hat gestern eine Stimmrechtlerin in der Nationalgalerie mit einem auch sein erstes großes Wert vollendet und verlegt. Zum Gedächtnis zappelig. Einen famosen Schweinefürsten" 3jupan ſtellte Beter Bleifnüppel fünf Gemälde von Bellini schwer beschädigt. Die deffen war angeregt worden, an seinem damaligen Wohnhause eine ordmann hin. Er wie Joseph Plaut als Rommissär rissen bedeutenden Werke: Doge Loredano, Petrus Martyr , Madonna mit Gebenttafel anzubringen. Aber im Bamberger Rathaus herrscht die Lacher fieghaft auf ihre Seite.
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Maria Schneider, Einar dem Granatapfel sind darunter.
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