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Außerdem aber sind nicht einmal die Berliner Neusten Nach- den letzten Wahlen. Die Wahlen von 1912 waren bekannt- Wir stimmen mit dem Kanzlerblatt schon darin überein, richten" so unvorsichtig, wie das Organ des Herrn Reichstags- lich Sartellwahlen", die Liberale und Sozialisten zu einem daß die Haltung unserer Fraktion teine Frage um Manieren, abgeordneten Dr. Oertel. Sie versehen die Erklärung, daß gemeinsamen und wie man hoffte erfolgreichen An- sondern eine der politischen Ueberzeugung ist, und Dr. Ludwig über den Titelschacher selbst gar nichts wisse und sturm gegen den politischen Klerifalismns zusammenführen haben nichts dagegen, wenn sie eine Demonstration genannt daß er nur so na ib gewesen sei, die ihm( an höherer Stelle) ge- follte. Das Resultat ist noch in Erinnerung: die Flucht der wird. Aber eine Sedheit der Regierung ist es, sich in gebenen Auskünfte nach dem Stenogramm wärtlich gemäßigten und flottierenden Elemente des Liberalismus in eine innere Angelegenheit des Reichstages mischen zu wollen. wiederzugeben" mit einem Frage und Ausrufezeichen. Dies den Regierungsflerifalismus, der nicht ermangelte, über die Das könnte der Regierung so passen, das geringe Maß politi­Scharfmacherorgan begreift also, daß der famose Titelschacherer der rauhen und beunruhigenden Kartellatmosphäre Entscher Meinungsfreiheit im Reichstag noch weiter beschränken zu mit seinen Ausreden die eigentlich Schuldigen mehr beronnenen alsbald segnend seine Hände zu breiten; denn dank wollen und Abgeordneten des deutschen Volkes den Zwang I aftet als entlastet! ihnen kehrte Herr von Brougueville statt besiegt mit aufzuerlegen, gegen ihre Ueberzeugung an monarchischen Rund­Aber das Drgan des Bundes der Landwirte scheut sich nicht, einer gestärkten Majorität von 16 Stimmen gegen die frühere gebungen teilzunehmen. Wenn sich die Herren durch die Nicht­die schmähliche Storruption durch die lächerlichsten Ausflüchte zu beschwächliche von 6 Stimmen ins Parlament zurüd. Diese beteiligung unserer Vertreter an ihren politischen Rundgebungen schönigen. Wes Geistes Kind der Dr. Ludwig felbst ist und wie Erfahrungen haben das eine Gute mit sich geführt, daß sie verlegt fühlen, so sollen sie diese eben unterlassen. Und ausgebreitet der von ihm betriebene Titelschacher( bei dem er wieder den Prinzipien und Interessen auch im Wahlkampf wenn schon am Schluß der Session ein Ruf ausgebracht werden allerdings nur der Unter vermittler war, bie eigentlichen flaren Ausdruck gestatten, in dem es sich, für den Sozialis- soll, so tönnte es einer sein, der auch auf die Empfindungen Vermittler waren viel höher gestellte Personen) war, beweisen mus wenigstens, nicht nur um ein politisches Programm, der stärksten deutschen Partei Rücksicht nimmt. Will also der weitere Enthüllungen. sondern auch, und nicht zum geringsten, um die Sichtbar Reichstag eine Aenderung treffen, so möge er seinen Prä­machung seiner Prinzipien und Ideale handelt. Eine Reihe fidenten ntit dem Rufe schließen lassen: Es lebe das deutsche von Wählerversammlungen, in denen es zwischen Sozialisten Volt! und Liberalen zu heftigen Auseinandersehungen, ja Tumulten tam, hat die Gegensäße der beiden Parteien in aller Schärfe zutage treten lassen, und die Reden standen, hüben wie drüben, des einstigen Kartellschimmers entkleidet im rauhen Gewande politische Schriftsteller, die nicht der Sozialdemokratie ange­Die politischen Verfolgungen häufen sich, und selbst der Klassengegensätze vor dem Wähler. hören, sind vor dem Staatsanwalt nicht mehr sicher. Zu den Das Aufgeben der Kartellpolitik hat natürlich der Kronprinzen- Beleidigungen kommen immer öfter Beleidi Schärfe des Wahlkampfes, sofern er sich gegen den Kleri- gungsanflagen, die der Kriegsminister v. Falkenhayn falismus und die klerikale Majorität richtet, feinerlei Ab- beranlaßt. So fand gestern in der Wohnung des Schrift. bruch getan nicht im sozialistischen und kaum im liberalen ftellers Ulrich Rauscher in Berlin eine Haussuchung Lager. statt. Drei Kriminalbeamte beschlagnahmten einige Exemplare nierung der Jugend" geschrieben hatte. Rauscher kritisierte des März", in dem Rauscher einen Artikel über die tafer­darin scharf die Vergiftung der Jugend mit dem Geist des Militarismus. Deshalb soll gegen ihn und den März" wegen Beleidigung Anflage erhoben werden. Es beweist dies auch, wie empfindlich die Regierenden gegen jede Kritik ihrer Jugendertüchtigung" sind.

Daß nämlich die einträgliche und hochpatriotische Titelschacherei des Hauptgeschäftsführers des Reichsverbandes gegen die Sozial­demokratie feine einmalige Entgleisung ist, Herr Dr. Ludwig auch nicht als das Opfer eines grundschlechten Verführers zu bemitleiden ist, wie das von einigen staatserhaltenden Blättern vermutet wurde, geht aus einer weiteren Rorrespondenz her vor, die denselben Herrn zum Verfasser hat und die nun der Breslauer Volfswacht" auf den Tisch geflogen ist. Der erste Brief lautet:

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Dr. Franz Ludwig.

Berlin , den 7. April 1912. W. 57, Mansteinstr. 1. Sehr geehrter Herr Doktor! Wenn Sie ernsthaft den bewußten Titel anstreben, so werden

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letzten zwei Jahren hat der Opposition allerdings für ihren Die politische Wirksamkeit des Klerikalismus in den Stampf fein unerhebliches Material geliefert.

Sie sich darüber flar fein, daß bierzu größere finanzielle Anforderungen erfüllt werden müssen. Es handelt sich um ein absolut reelles Bug um 8ug Geschäft. Der ge­forderte Betrag wird bei einem Notar deponiert mit der Be­Im Juni werden es dreißig Jahre, seit der ftimmung, daß er an dem Tage verfällt, an dem Sie den belerifalismus die politische Macht in Händen hat. Die wußten Gegenwert offiziell in Empfang nehmen. Im Falle flerikale" Durchdringung" des Landes hat aber besonders in des Nichtgelingens steht der Betrag unverkürzt zu Ihrer Verfügung, den letzten Jahren Fortschritte gemacht, und das eben vom Senat angenommene Schulgejek iſt einer der ersehnten Gipfelpunkte. Die flerifalen Machthaber haben in diesen dreißig Jahren ihre ganze Politik ausschließlich auf die Festigung der flerifalen Ideen und die Unterstützung der Einrichtungen der Kirche eingerichtet.

so daß Sie absolut kein Risiko eingehen. Irgendwelche Vorschüsse werden nicht erhoben. Distretton gegenfettig felbft verständlich. Zuvorerst müßten Sie sich entschließen, Ihre Berjonalien anzugeben. Ihren diesbezüglichen Mitteilungen sehe ich entgegen und zeichne

Hochachtungsvoll

Dr. Ludwig." Im zweiten Briefe wird Herr Ludwig schon deutlicher: Dr. Franz Ludwig. Berlin , den 20. April 1912.

Herrn Dr...

Die Aera der Verfolgungen.

Bund der Industriellen und Zolltarif.

Die deutsche Fertigindustrie hat sich eine Organisation in dem Bund der Industriellen geschaffen, der in scharfem Gegensatz zu dem Zentralverband deutscher Industriellen steht. Dieser Bund hat Man darf hoffen, daß ungeachtet jener, die den Kleri- fürzlich in Erfurt zu den künftigen Handelsverträgen Stellung ge­falismus von eh und je bekämpften, auch unter der Masse genommen und dabei folgende Leitfäße aufgestellt: der Gleichgültigen, der Mitläufer oder der Unentschiedenen Für landwirtschaftliche noch für industrielle Erzeugnisse neu einzu 1. Irgendwelche Minimal- und Maximalzollfäße sind weder nach all den neuen Erfahrungen am Sonntag eine erhebliche führen. Schon die bisherigen Mindestvertragszöle bedeuten eine Anzahl gegen den Klerifalismus stimmen einseitige Bevorzugung der Landwirtschaft und erschweren weseni­Sehr geehrter Herr Doktor! wird, dem immer sichtbarer feine anderen Verdienste zu- lich die Erlangung von ausländischen Zugeständnssien zugunsten der Gestatten Sie zunächst noch die Anfrage, ob Sie approbierter gerechnet werden können, als daß er die Herrschaft der Kirche Industrie. deutscher Zahnarzt sind. Ist dies nicht der Fall, ist die Erlangung befestigt, Millionen von Steuergeldern verschleudert, die 2. Eine Erhöhung der heute geltenden Zollsäge für Getreide bes Hofzahnarzttitels, der vielleicht sonst mit 8-10 000 20. 3u öffentliche Schuld ins Riesenhafte erhöht und in jedem Be- und Lebensmittel ist ebenso abzulehnen wie die Einführung neuer unseren Briefwechsel zu vernichten und mir Ihre Entschließung wird aber nicht schlechthin gegen den Klerikalismus" allein von Zollmaßnahmen des Auslandes deutscherseits Kompensationen lancieren wäre, etwas teurer. Auf jeden Fall aber bitte ich, tracht an dem nationalen Wohl Verrat übt. Am Sonntag Bollfäße auf bisher zollfreie Lebens- und Genußmittel. Wenn für die Erlangung günstiger Handelsverträge oder für die Abänderung balsmöglichst zu unterbreiten. Hochachtungsvoll Dr. Ludwig." gestimmt werden. Wehr als je und mit immer flarerem Be fich erforderlich machen, so muß gleichmäßige Behandlung für Land­Man sieht also, es ist ein Engrosgeschäft, das mußtsein werden am Wahltag Tausende und Tausende für wirtschaft und Industrie eintreten." Herr Ludwig mit Professoren- und Hofarzttiteln trieb. den Sozialismus ftimmen, damit befundend, daß sie ein sehr einträgliches Geschäft wahrscheinlich, denn zwei nicht nur für die Freiheiten und Rechte von heute, sondern Profefforen und zwei Hofärzte bringen schon das runde für die großen allgemeinen Völkerideale der Zukunft streiten. Sümmchen von 100 000 m. Da fann man schon über die Unmoral und Sittenlosigkeit der Sozialdemokratie herziehen. Das Geschäft rentiert sich. Der Reichsverband, der sonst über jede Unrichtigkeit ein großes Gefchrei erhebt, ist bis jetzt mäuschensti II geblieben.

Auch die reua 8tguns Deutiche ages 81g. bäften also beffer getan, fich niemals für die Lindenau, Ludwig und die ganze Sippe der Titelschacherer ins Zeug zu legen.

Wenn man nun aus dem Uebereifer ber Werteidigung auf engere Beziehungen zu den Ludwig, Lindenau und Konsorten schließt, io tragen die führenden Organe der Konservativen und Agrarier felbft

die Schuld daran.

Die belgischen Wahlen.

Grunde.

wäre.

Politische Uebersicht.

Das Ende der Etatsberatung.

Gleichzeitig ist an die im Zentralverband organisierte Schwer­industrie das Ersuchen gerichtet worden, sich mit diesen Leitsäken einverstanden zu erklären, um gemeinsam gegen die zoll- und han Selspolitischen Ansprüche des Bundes der Landwirte Front machen zu fönnen. Der Bund der Industriellen scheint bei seiner Beschluß­fassung ganz übersehen zu haben, daß der Zentralverband deutscher Industrieller gemeinsam mit dem Bund der Landwirte pas berich nigte Kartell bet schaffenden Arbeit gegründet hat, das direft auf Zollerhöhungen binarbeitet. Wie die Masse des Volkes den Agri­riern als Konsumenten gegenübersteht, so auch die deutsche Fertig industrie der Schwerindustrie als Verbraucher. Die Fertigindustrie ist dadurch schwer benachteiligt.

Ueber Politik darf in Ostpreußen nicht gesprochen werden. tage eine öffentliche politische Volksversammlung im Garten Jn Splitter, einem Vorort Tilsits, sollte am Himmefahris­eines Restaurants stattfinden, da der Saal kürzlich abgebrannt ist. Doch der Amtsvorsteher versagte die Genehmigung zum Ab halten der Versammlung, und zwar sandte er an den Einberufer, Genofen Wolff- Tilsit, folgenden Bescheid:

" Die Genehmigung zur Abhaltung einer öffentlichen poli­tischen Versammlung unter freiem Himme! am Himmelfahrtstage, Donnerstag, den 21. Mai 1914, bei Herrn Koslin in Splitter muß uus folgenden Gründen versaglt werden.

Das eine muß man den Mehrheitsparteien des preußischen Abgeordnetenhauses Tassen, fonsequent sind die Herren, fonsequent wenigstens dann, wenn es sich darum handelt, mit ihrer Macht den rücksichtslosesten Weißbrauch zu treiben. Dem System der Wortabichneiderei sind sie bis zum legten Augenblic treu geblieben, als über Stopf haben sie der Debatte über den Kultusetat, den letzten der noch zu er ledigenden Etats, ein Ende bereitet. Nicht etwa, weil es an Zeit zur Beratung fehlte, sondern aus einem ganz anderen Der Minister hatte auf Anfrage eines frei fonservativen Abgeordneten die Erklärung abgegeben, daß in Brüssel , 21. Mai. ( Eig. Ber.) Preußen niemals Titelschacher getrieben Belgien wählt alle zwei Jahre in Teilwahlen, in denen die wird, er hatte den Eindruck hervorgerufen, als ob die Ent Hälfte der Kammer erneuert wird. An diesem Sonntag stehen hüllungen Liebknechts im Vorwärts" feinen Anspruch auf zur Wahl die Provinzen Sennegan, Lüttich , Oit. Glaubwürdigkeit haben und daß sich vor Gericht alles als Jn Splitter und Schillgallen ist noch eine große ländliche flandern und Limburg . Und zwar sind für die falsch erweisen würde. Natürlich war das beste IIte Bevölkerung von start religiösem Sinn vorhanden, welche 15 Wahlbezirke der vier Provinzen 88 Wandate zu befeßen. Arbeit. Aber der saubere Plan hätte leicht bereitelt den Bestrebungen und Zielen der Sozialdemokratie durchaus abs Davon hatten bis jetzt inne: die Katholiken 43 Size, die werden können, wenn Liebknecht selbst zu Worte gekommen geneigt ist. Diese Bevölkerung würde es als eine Sozialisten 25 und die Liberalen 19 Sige. Ein Mandat Herausforderung betrachten, wenn eine sozial war im Besitze des christlichen Demokraten Daens, der aber Zum Entsetzen der Dunkelmänner aber stand unser Ge­demokratische Versammlung am Himmelfahrts­tag, einem hohen christlichen Feiertag, abgehal­immer mit der Opposition stimmt. Die Regierung erhielt noffe ziemlich weit vorn in der Rednerliste. Die Mehrheit ten werden sollte. Es liegt daher die Befürchtung bor , in den vier Provinzen bei den letzten Wahlen von 1912: mußte alfo von zwei lebeln das kleinste wählen: entweder daß die Versammlung Gelegenheit zu Reibungen und Ausschrei 592 921 Stimmen, die Daensisten 17 603, die Sozialisten fie ließ der Debatte freien Lauf, und dann wäre Liebknecht tungen unter den einander gegenüberstehenden Parteien und 169 030, das liberal- sozialistische Startell 387 122 und die zu Worte gekommen, oder sie machte Schluß und schnitt somit zur Störung der öffentlichen Sicherheit geben kann... Liberalen 120 398 Stimmen. Zwei der Provinzen Samit ihren eigenen Freunden das Wort geg. Hombert." Hennegau und Lüttich sind wallonisch, Ostflandern und der ab. Sie wählte den letzteren Ausweg. Daß dadurch das Haus dera Dieser Bescheid ist selbstverständlich ungeseßlich, da der Limburg flämisch. In den flämischen Provinzen mit vor- um den" Genuß kam, die fattsam bekannten Auseinander Amtsvorsteher nicht eine Tatsache für seine Vermutungen wiegend bäuerlicher Bevölkerung hat die Regierung natür- fessungen zwischen Zentrum und Nationalliberalen in vollen anführen kann. Doch es kommt noch besser. Genosse Wolff hielt lich eine bessere Position als in den aufgeklärten wallonischen Bügen zu genießen, tut nichts zur Sache. Wichtiger ist die in der Schantstube des Lotals eine Mitgliederversamm­Mundtotmachung unseres Genossen. Aber auf die Dauer lung ab und öffnete der Hige wegen die Fenster. Hierauf. trat Die beiden wallonischen Provinzen zählen 18 Regierungs. wird den Herren das auch nichts mußen; verhindert man uns, Wachtmeister Heidemann hinzu und sagte: über Finanzreform abgeordnete und 35 oppositionelle; die beiden flämischen Pro- bon der Tribüne des Landtags zu reden, so gibt es glücklicher- bürfe nicht gesprochen werden, überhaupt dürfe über lein weise ja noch andere Stellen, die uns die Reaktion nicht berpolitisches Thema geredet werden. Wolff wies darauf hin, daß an vinzen 26 Regierungsabgeordnete und 9 oppositionelle. Bon auch im Ausland bekannten Sozialisten stehen sperren tann. der Tür sich ein Schild mit der Aufschrift: Geschlossene Gesell­diestal zur Wahl Anseele( Gent ), De stree( Charleroi ), Vorher hatte Ad. Hoffmann sich des längeren über schaft" befinde; worauf er furze Zeit unbehelligt blieb. Bald aber Demblon( Lüttich ), der bekannte Literaturprofessor und den in Preußen geübten Gewiffen sawang und den Kampi wurde er wieder von dem Gendarmen unterbrochen, der ihm sagte: Shakespeareforscher. Im Wahlkreis Suy- Waremme kandi- gegen die Jugendbewegung verbreitet und energisch die Wenn Sie in dem Tone weiter über Politikreden, diert wieder Wauers, der Chefredakteur unseres Brüsse- Trennung von Kirche und Schule gefordert. Die Gesamtannahme des Etats erfolgte gegen die Stimmen fragte, ob der Gendarm auch in einer Mitgliederversammlung nicht löse ich die Versammlung auf." Und als Genosse Wolff Ier Parteiblattes Le Peuple", dessen Mandat bei den letzten Bahlen verloren ging. Von den Klerikalen steht als be- der Sozialdemokraten. Auch einige Stonservative blieben sitzen, über Bolitif reden lasse, antwortete der Beamte schließlich: Nein!" fanntester der kürzlich geadelte greise Führer, Staatsminister aber wohl nur aus Versehen. Die fortwährende Unterſtügung Die Versammlung wurde darauf geschlossen. Es waren nicht weni­Woeste, zur Wahl, eine der jedenfalls charakteristischsten von Schlußanträgen hatte sie so angeftrengt, daß fie fest ein ger als sieben Gendarmen aufgeboten! Natürlich wird Persönlichkeiten des belgischen Parlamentarismus, der un- geschlafen waren. streitig einflußreichste Parteichef, zugleich einer der fanatisch­Montag: Besoldungsvorlage. sten, borniertesten und rücksichtslosesten Bekämpfer der Sozial­demokratie.

Landesteilen.

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Die Wahlen finden in allen Lagern eine von den fieber­haften Wahlen pon 1912 wesentlich abweichende Stimmung vor. Im Gegensatz zu jenen, an die nicht wenige die Hoff­nung auf eine Umwälzung des Regimes knüpften, fehlt den diesmaligen. Wahlen die Spannung und Leidenschaft eines Entscheidungskampfes. Aber wenn auch nach der Festigung, die die Wahlen von 1912 der flerikalen Majorität brachten, eine wesentliche Verschiebung im politischen Kräfteverhältnis dér Parteien voraussichtlich nicht zu erwarten ist, so kommt den Wahlen gleichwohl keine geringe politische Bedeutung zu. Sie bilden eine Abrechnung der Parteien untereinander, die fich in weit flareren Verhältnissen vollziehen wird wie bei

Eine lächerliche Anmaßung. Die Norddeutsche Allgemeine Z3tg." schreibt in ihrem Wochenrückblick:

Beschwerde eingelegt.

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Sozialdemokraten im Schulvorstand überflüffig? Der Landrat des Saalkreises( Umgebung voit Halle a. S.), ein Herr mit dem hochfeudalen Namen v. Krosigf. Die letzte Sitzung des Reichstages ist von der sozialdemo- wacht ängstlich besorgt darüber, daß in den seiner Gewalt fratischen Fraktion zu einer Stundgebung gegen das Oberhaupt des unterstehenden Orten nicht etwa Sozialdemokraten in Schul­Reiches ausgenust worden, über die man nicht mit einem Afel- borständen tätig sind. Seitdem einmal das Furchtbare auden hinweggehen tann. Es handelt sich hier um mehr als um sich ereignet hat, daß so ein Sozi doch bestätigt wurde und fchlechte Manieren. Es liegt eine wohlüberlegte Dedessen nachträgliche Beseitigung von dem Amte einige Mühe monstration der monarchiefeindlichen Gesinnungen der Sozial foftete, übt man ein schärferes Kontrollverfahren aus. demokratie vor, deren regelmäßige Wiederholung zu erwarten Aber in einer Reihe von Arbeitergemeinden waren trob

wäre, wenn der Reichstag nicht die Mittel finden sollte, in alledem in diesem Frühjahr wieder Sozialdemokraten mit in seinem Hause dem Kaifertum, mit dem augleich er felbft geboren die Schulvorstände gewählt worden, und zwar in allen Fällen ist, die gebührende Achtung zu sichern. Den bürgerlichen

Barteien des Reichstages stellt sich hiermit für die nächste Seffion durch ein stimmigen Beschluß der Gemeindevertretungen eine Aufgabe, die sie, wie wir hoffen, mit fester and mit bürgerlichen Mehrheiten! Doch keiner von ihnen in Angriff nehmen werden. erhielt die landrätliche Bestätigung. Aus den bekannten Grün­

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