Vorortnachrichten.
Früchte der patriotischen Jugenderziehung. Recht sonderbare Erfahrungen machten, wie uns nachträglich berichtet wird, am Himmelfahrtstage Radfahrer, die Rüdersdorf pajsierten. Als dieselben auf der Heimfahrt begriffen waren und Kaltberge Rüdersdorf passierten, frachte plöglich ein Schuß, im nächsten Augenblick rief auch schon ein in Begleitung seines Baters fich befindlicher, in Weißensee wohnhafter junger Mann, daß getroffen jet. Samalle Radfahrer stiegen nunmehr ab, um den Schüßen ausfindig zu machen. Es dauerte nicht lange, als sie einige in Pfadfinderuniform befindliche junge Burichen antrafen, von denen einer eine Schußwaffe bei sic) trug. V die Frage, wie er dazu komme, zu schießen, antwortete er, daß ihm sein älterer Begleiter eine solche Anweisung gegeben habe. Empört über diese Handlung forderten die Nadfahrer nunmehr die jungen Leute auf, mit nach der Nüdersdorfer Polizeitvache zu lommen. Diesem Ersuchen famen dieselben auch nach. Dort angelangt, stellte es sich indes heraus, daß kein Beamter zugegen war. Vater und Sohn beschränkten sich nunmehr darauf, Namen und Wohnung der jungen Leute, die beide in Nüdersdorf wohnen, festzustellen. Zum Glück waren die Sußberlegungen des Getroffenen leichter Natur. Der Vorgang lehrt wieder mit aller Deutlichkeit, daß es geradezu verbrecherisch ist, in jungen Menschen den Sinn für Kriegs spiele und Handhabung von Mordwerkzeugen zu wecken. Turmhoch über einer solchen Erziehungsmethode steht die Bildungsarbeit, die an der so eifrig verfolgten proletarischen Arbeiterjugend getrieben wird. Sache der Arbeitereltern sollte es sein, ihre Kinder dem Einfluß gefährlicher Jugendbildner zu entziehen, od vid lines
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Weißenfee.
gangen. Bis auf Widerruf an dieser Stelle werden die Quittungen 3000 bis 5100 M., 14 Magistratssekretäre mit 3700 bis 4500 M., dieser Blocks für ungültig erklärt. Der eventuelle Finder der Blocks 26 Bauassistenten mit 2900 bis 4500 M., 140 Magistratsassistenten Wenu Monarchen reisen, läßt man es sich etwas fosten. Aus wird gebeten, diese in der Rechnungsstelle Berlin , SO 16, Engel mit 1250 bis 3700 20., 16 Registraturbeamte mit 2100 bis 2400 M., ufer 18, in der Zeit von morgens 9 bis abends 8 Uhr abzugeben. 42 Stanzlisten mit 2100 bis 3400 M., 38 Vollziehungsbeamte mit Anlaß der Einweihung des Großschiffahrtskanals am 18. Juni wird Uhr abzugeben 1600 bis 2300 20., 37 Magistratsboten mit 1900 bis 2700 m. der Kaiser im Automobil nach dort auch die hiesige Falkenberger Unter diesen 439 Beamten find 212 Militäranivärter, von denen Straße berühren. Bis dahin soll diese Straße befahrbar gemacht werden; anderenfalls wird ein anderer Weg befohlen. Der Rat der bekanntlich jede Gemeinde einen bestimmten Prozentjab einstellen Weisen hat sich nun den Kopf zerbrochen, wie der schlechte Zuſtand muß. Die Gehälter der 188 auf Dienstvertrag Angestellten stiegen um 19 860 M. und damit auf 443 310 M. Zu diesen Angestellten gerade dieses Straßenzuges am schnellsten beseitigt werden kann. rechnet sowohl der Stadtchemiker wie der Schuldiener, der Guts- Seit einiger Zeit werden daher die großen Löcher ausgeflict, verivalter wie der Schweizerdegen in der Druderei, die Aerzte im aber das zieht noch nicht; man fürchtet inuner noch in Ungnade zu Krankenhause wie der Betriebsingenieur, der Küchenschreiber wie fallen oder um ein Ereignis ärmer zu werden. Die letzte Gemeindeber Friedhofsinspektor und der wissenschaftliche Hilfsarbeiter im vertretersizung mußte deshalb noch 2000 Dr. bewilligen, um die Statistischen Amt usw. Während mun ein beamteter Bureau- Faltenberger Straße mit sties auszufüllen und so dem Auge der direktor ein Gehalt von 7200 m, bezieht, hat die Stadt ihren Herrschaften die Schadhaftigkeit der ehemaligen Kreisstraße zu ents Chemiker schon für 5000 m., und den wissenschaftlichen Silfs ziehen. Die Vertretung glaubt, daß die Hälfte der Ausgaben der arbeiter im Statistischen Amt für 2900 M. Neben dem Bureau- Kreis übernehmen wird, wenn nicht, nun dann muß eben die Allhilfsarbeiter mit 8200 M. und dem Laternenauficher mit gemeinheit die ganzen Stoften tragen. Hat dann der Kaiser im und der Automobilfluge die Straße passiert, so wird der Nies wieder auf3050 steht der Küchenschreiber mit 1000 Stadt 67 200 M. und die Polizei 520,000 M. zweite Apothefer mit 2000 M. Die Feuerwehr kostet der genommen und anderweitig verwertet, damit nicht etwa die Riesel656 Volksschul- gärtner, die nachts ihre Produkte nach den Markthallen Berlins lehrer beziehen 1670 200 M. oder ein Mehr gegen das Vorjahr schaffen, verwöhnt werden. von 105 000., 153 Lehrer der höheren Schulen 674 840 M. oder Hohen- Schönhausen. ein Mehr gegen 1913 von 54 762 m. Hierzu kommen noch die Nach den letzten Gemeindewahlen, die für die Bürgerlichen tros Altersflaffenzulagen, Ruhe-, Witwen- und Waifengelder usw. 600 000 m. und mit allem Drum und Dran für dieselben Zwecke, größten Terrors mit einer Niederlage endeten, hatte sich am Orte was unter den verschiedensten Etatstiteln verteilt ist, nochmals ofort ein bürgerlicher Wahlverein gebildet mit der unverkennbaren 400-000 m., jo daß insgesamt 5½ Millionen lediglich für Beamte Absicht, die Bestrebungen der Arbeiterschaft zu bekämpfen. Bei näherer Betrachtung gewinnt man den Eindruck, daß die neu ge und Angestellte ausgegeben werden. bildete Bürgervereinigung" weiter nichts ist als eine Tochtergesell Ein folgenschweres Unglüd hat sich im Hause Lahnstraße 10 erschaft des Grundbesigervereins Hohen- Schönhausen. Die Herren eignet. Dort war die etwa 30 jährige Frau Zander nachmittags haben wohl erkannt, daß die Firma des Grundbesigervereins bei den gegen 2 Uhr mit Feuermachen beschäftigt. Da das Feuer nicht recht Einwohnern in feinem guten Geruch steht. Diese neue Gründung in Gang tommen wollte, nahm Frau Zander etwas Spiritus zur will fich als Oppositionsverein aufspielen. Nach einem Bericht des Anfachung. Es muß nun noch Glut vorhanden gewesen sein, denn Sohen- Schönhausener Anzeiger" sollen Vorträge, gehalten von Ver im Moment des Zugießens von Spiritus entstand eine Stichflamme, tretern der Mittelstandspartei, deutlicher Antisemiten, gebotez die eine Explosion der Spiritusflasche herbeiführte und die Kleider werden. Dazu will man dann Herren aus der Gemeindevertretung der Frau Bander ergriff. Diese eilte hilfeschreiend auf den Flur. heranziehen. Doch scheint man es mit diesem fühnen Vorschlage gleich Denn der bei der Ihr bettlägerig tranfer Mann eilte herbei und riß ihr die Kleider wieder mit der Angst bekommen zu haben. bom Leibe, wobei sich der Mann die Finger nicht unerheblich ver- letzten Gemeindetvahl durchgefallene Kandidat des Grundbefizervereins brannte. Der entstandene Brand wurde von herbeigeeilten Nachbarn Herr Destreich behauptet dreist, daß kein Gemeindevertreter es wagen erstickt. Die schweren Verlegungen der Frau Zander machten ihre würde, zu erscheinen. Das behaupten dieselben Herrschaften, die bei fofortige Unterbringung im Neuköllner Krankenhause notwendig, wo der letzten Wahl in ihren Versammlungen den sozialdemokratischen sie am Lage darauf durch den Tod von ihren Leiden erlöst Gemeindevertreter lage gegen die Wahl in der dritten Abteilung das Wort von vornherein verweigerten. Echt antisemitisch. Auch Zu lebhaften Auseinandersehungen zwischen Stadtverordneten wurde. Der Mann mußte ebenfalls das Krankenhaus aufsuchen. und Magistrat tam es in der Stadtverordnetenfigung am Montag. Trevtow- Baumschulenweg. hat der Vereiu erhoben. Als Hauptzeugen wird immer wieder das Veranlassung hierzu gab ein Antrag, der die Errichtung einer Steffensche Ehepaar angeführt, das gesehen haben will, wie nach Tausende von Mart für ein Fefteffen, für Arbeitslose nichts! Ablauf der Wahlzeit noch sozialdemokratische Wähler in das Wahlunterirdischen Bedürfnisanstalt auf dem Bayerischen Ueber dieses Thema sprach in einer im Neuen Gesellschaftshause ab- lokal hineingelassen worden sind. Den verzweifelten Anstrengungen Slag verlangte, mit vieler Anlegung einer Minſtalt empfohlen. gehaltenen gut besuchten öffentlichen egiten Borfommiffe in bet dieſer Bürgersleute werden unfere Genefiere Ang, auch in der Bürgervereinigung Der Magistrat ging an diesem Deputationsbeschluß achtlos vorüber Groger. Der Redner bezeichnete die letzten Vorkonimiſſe in der gesingers Gemeinde als den Abgrund der sozialen Ungerechtigkeit. Einund beschloß, eine oberirdische Anstalt zu errichten. Gegen dieses gehend legte er dar, wie die bürgerlichen Vertreter, begünstigt Arbeiterschaft ist ihnen schon im voraus zugesichert. wahren Deffentlichkeit bewegen. Ein warmer Empfang durch die Berhalten wandte sich zunächst in scharfen Worten der Stadtv. Bamberg ( lib. Fraktion). Wenn dem Urteil der Deputation lein durch das Dreiklassenwahlrecht, nackte Juteressenpolitik treiben. Das zeige fich auf allen Gebieten des sozialen Lebens. Spandau . Wert beigelegt werde, so erübrige sich, daß man ihr derartige VorAuch dem Gebiete der Schulpolitik bleiben die InterTagen unterbreite. Bedauerlich sei, daß der Dezernent, nachdem er Zu dem Vorgang, der sich am Himmelfahrtstage an der Bürger effent der Befitlosen unberüidjichtigt. Demgegenüber müſſe ablage ereignete und worüber wir in der Sonntagsnummer be mit seiner Ansicht in der Deputation nicht durchgedrungen sei, ſich erstaunlich finden, daß für die Einweihungs- richteten, wird uns mitgeteilt, daß der Militärarbeiterverband an nun hinter den Magistrat verschanze und mit dessen Hilfe seine Anfeierlichkeiten des Realgymnasiums taufende Mark hinter verschlossenen dem unliebsamen Borkommnis nicht beteiligt gewesen sei, da er fichten durchzubrücken suche. Stadtverordneter Ja to to( Lib. Fraktion) hielt gleichfalls die Türen bewilligt worden seien. Im Gegensaz hierzu müsse feſtge bereits eine halbe Stunde vorher vom Fefiplaz abmarschiert sei. Haltung des Magistrats für verfehlt und ersuchte denselben, eine ſtellt werden, daß dieselbe bürgerliche Mehrheit bei der Beratung der Augenzeugen des Vorganges sind dadurch irritiert worden, daß des Anträge betreffs der Arbeitslosenfürsorge jedes soziale Verständnis Revidierung seines Beschlusses vorzunehmen. war, neben seinem Stand eine große Tafel mit der Aufschrift der Vorredner feien nicht am Blage, denn der Magistrat habereter, 8000. für die Arbeitslosenfürsorge in den Etat einzustellen, Militärarbeiterverband" zu stehen hatte. Im übrigen spielte fich Oberbürgermeister Dominicus meinte, die scharfen Worte völlig vermissen ließ. Der Antrag der sozialdemokratischen Ver- Restaurateur des Vereins, der auf der Bürgerablage zurüdgeblieben vollständig forrekt gehandelt. Ausschlaggebend sei für den Magistrat lei rundweg abgelehnt worden. Selbst der Antrag, 3000 m. für der Vorgang wie geschildert ab.
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und die
int regar
ber fünstlerische Gesichtspunkt gewefen. Dazu komme, daß NachbarStädte den Bau von unterirdischen Bedürfnisanstalten für nicht ratsam gehalten hätten. Ganz und gar nicht könne von einer Nichtachtung ehrenamtlicher Mitglieder gesprochen werden. Andererseits aber stehe auch dem Magistrat das Recht zu, eine eigene Meinung zu haben Genosse Moltenbuhr betonte, man dürfe sich nicht der Gefahr aussetzen, durch die Errichtung einer oberirdischen Anstalt den schönen Bayerischen Platz zu verschandeln, nachdem die Errichtung des Kolonialdenkmals auf diesem Plaz abgelehnt worden sei, um den Play in seiner jezigen Gestalt zu erhalten.
man es als
Gini
gefunden. Wie ganz anders hätten die bürgerlichen Verireter gehandelt, als es hieß, in einer späteren Sigung die Gehälter ber höheren Beamten zu erhöhen. Hier feien sogar bis zu 1000. im Einzelfalle mehr bewilligt worden. Solche Beschlüsse bedeuteten einen Sohn auf die Hungernden. Redner schloß seinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag: Die Arbeiterschaft jei im Kampfe groß geworden, sie werde auch mit eiserner Straft den Kampf gegen bie Dreiklaffenschmach fortzuführen wissen.
Hierauf ersuchte der Vorsitzende Genoffe Pappe etwa anwesende Gegner, das Wort zu ergreifen. Seinem Ersuchen fam indessen niemand nach. Unserem Vertreter Genossen ißner blieb es nur noch vorbehalten, auf die verschiedensten Dinge einzugehen. Insbesondere vertrat der Redner die Auffassung, daß eine Besserung der örtlichen Verhältnisse nur durch eine Eingemeindung Treptows nach Berlin zu erwarten sei.
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Sihungstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Rosenthal . Donnerstag, den 28. Mai, nachmittags 6 Uhr, in der Aula der Gemeindeschule, Schillerstraße. Diese Situngen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige ist rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.
Gerichtszeitung.
Der Kavalier" als Erpresser.
Beschlossen wurde, eine unterirdische Bedürfnisanstalt zu errichten. Hierauf berichtete Genosse Rottländer über eine Betition der Gewerbetreibenden, die sich über die allzu große Ausbreitung des Straßen- und Hausiererhandels beschwerten. Demgegenüber sei zu Von recht niedriger Gesinnung zeugte eine Straftat, welche betonen, daß hier nicht mehr gehandelt werde wie anderswo. Die gestern den Kaufmann Karl Schmidt vor die 3. Straffammer des Stadtverordnetenversammlung dürfe sich auch nicht auf einen so Hierauf gelangte folgende Resolution einstimmig zur Aunahme: Landgerichts III führte. Der in Karlshorst wohnhafte Angeklagte fleinlichen Standpunkt stellen, bezögen doch selbst die städtischen Die am 22. Mai im„ Neuen Gesellschaftshaus" versammelten lernte eines Tages auf der Fahrt nach Berlin im Bahnkupee eine Behörden ihre Materialien nicht von hiesigen Kleingewerbetreibenden, auch sie gäben dem billigsten Lieferanten den Bürger Treptow - Baumschulenwegs protestieren energisch gegen die Frau Luise S. fennen. Das Gespräch, welches sich anfangs um Zuschlag. In den Schulen sollte den Kindern Anweisung gegeben die von den Vertretern der arbeitenden Bevölkerung beantragte an, als S. einige recht eindeutige Wise erzählte. In Berlin unterArt der Befchlußfassung der Gemeindevertretung, welche sich weigerte, ganz harmlose Dinge drehte, nahm bald einen anderen Charakter werden, beim Genuß von Speiseeis größtmöglichste Vorsicht walten Summe von 3000 W. für die Arbeitslosenfürsorge in den Etat ein- nahmen beide einen kleinen Bummel durch die Friedrichstadt und zu lassen. Nicht zu vergessen sei, daß in der Zeit der gegenwärtigen zustellen, während sie in derselben Sigung die Beratung über die schließlich verabredete man ein Rendezvous, welches mit einer beider Arbeitslosigkeit zahlreiche Arbeitslose direkt gezwungen feien, durch Gehaltserhöhung der höheren Gemeindebeamten vornahm, um in feitigen„ Gheirrung" endete. Einige Zeit später wurde Frau S den Straßenhandel sich und ihre Familie vor der größten Not zu einer späteren Sigung die Erhöhung der Gehälter um Hunderte von durch einen Brief in Schreden gejekt, den der Angeklagte, der sich schützen. Redner beantragte Uebergang zur Tagesordnung. den Namen„ Domping" beigelegt hatte, an sie gerichtet hatte, und Stadtverordneter Michalsti berichtete über eine ähnliche Die Berjammelten protestieren ferner dagegen, daß Tausende in dem er unter Bezugnahme auf jenen Fehltritt der Frau um Petition. Er ersuchte dieselbe dem Magistrat als Material zu über- von Mark bereitgestellt wurden für ein Festessen aus Anlaß ein Darlehen von 100 m. bat. Ms Frau H. hierauf nicht reagierte, Gegen dieses Verlangen wandte sich Stadtverordneter der Einweihung der Klassenschule, Realgymnasium genannt, während erhielt sie mehrere andere Briefe, in denen der angebliche Domping Meyer, der um Ablehnung der Petitionen ersuchte. Der Stand- für die bungernden Arbeitslosen keine Mittel zur Verfügung stehen. drohte, ihrem Ehemann Mitteilung von dem Geschehenen zu machen. punkt des Vorredners sei schon deshalb nicht richtig, weil er ja Die Versammelten geloben, dafür zu wirken und zu kämpfen, daß Die Frau wurde hierdurch in furchtbare Aufregung bersetzt und selbst oft und gern bei fliegenden Händlern laufe. Genosse in die Gemeindevertretung Personen gewählt werden, die mehr Ver- war nahe daran, Selbstmord zu begehen. Echließlich beichtete sie Czeminski betonte, daß der Vorteil dieser Händler in erster ständnis für die Sorgen und das Elend der großen Masse der ihrem Mann die Verfehlung und die Folge war, daß Anzeige erLinie den Minderbegüterten zugute fomme. Den Hausbesitzern zuliebe brauchte man für diese Petition nicht au stimmen. Gemeindeangehörigen haben als die Mehrheit der derzeitigen Verstattet wurde, die zu der Festnahme des jetzigen Angeklagten führte. Dieselbe wurde denn auch mit neunzehn gegen dreizehn Stimmen abgelehnt. Die foziale Arbeitsgemeinschaft der faufmännischen Verbände beantragte die grundfäßliche Anerkennung der völligen Sonntagsruhe im Handelsgewerbe; dem wurde debattenlos zugestimmt.
weisen.
In geheimer Sigung wurde moniert, daß dem Vorschlag, den Zimmerer Hauffe als Bürgerdeputierten in das Arbeitsamt zu wählen, nicht Nechnung getragen worden sei. Des weiteren jei der Genosie Obst aus dem Ausschuß zur Auswahl von Schöffen und Geschworenen hinausgewählt worden. Bei den Zettelwahlen wurden für Obst nur 12 und 31 gegen und für Hauffe 9 und 32 Stimmen gegen ihn abgegeben. So sieht es mit der angeblichen Gerechtigkeit der Liberalen aus.
Mark zu beichließen.
tretung.
Am Schlusse ver Versammlung ermahnte der Vorsitzende noch zum Anschluß an die Organisation und zur regen agitatorischen Mitarbeit.
Mit Rücksicht auf die zutage getretene niedrige Gesinnung erkannte die Straffammer gegen den bisher unbescholtenen Angeklagten auf 6 Monate Gefängnis.
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Der Artistenklub„ Roland".
Die Generalversammlung des Wahlvereins beschäftigte sich vor- Eine Standalaffäre bildet den Gegenstand, welche heute die Wegen nehmlich mit der Verbandsgeneralversammlung für Groß- Berlin. 1. Straffammer des Landgerichts III beschäftigen wird. Hauptsächlich bewegte sich die Diskussion um die Frage der Re- Erregung öffentlichen Aergernisses, Kuppelei, Berbreitung unzüch organisation sowie um die Vorschläge bezüglich der Einführung des tiger Schriften und Duldens von Glücksspielen bezw. wegen Beihilfe Wochenabonnements für den Vorwärts". Es wurde folgender An- zu diesen Vergehen sind folgende Personen angeflagt: Der Zigarrentrag angenommen: Die cußerordentliche Generalversammlung des fabrikant Paul Blume, der Händler August Lehmann, der Artist Wahlvereins Brig- Budom lebnt den Vorschlag der Reorganisations- Paul Boehm, der Kellner Artur Nolte, der Händler Johann Zirs, fommission, den Abonnementspreis des Vorwärts" auf wöchentlich der Musiker Felig Rockmacher, der Kellner Konrad Kambach, der 30 Bf. fetzufezen, ab." Delegiert wurden zur Verbandsgeneral- Artist Paul Erdmann, der Kellner Karl Böhlke, der Kellner Friz versammlung die Gen. Gehrke, Alfr. Schröder und Semmler und für Meyer, der Geschäftsführer Gustav Gerlach, der Artist August Nogge, Ueber die Zahl der Beamten und die für diese erforderlichen die Streisgeneralversammlung die Gen. Gehrte, Semmler, Farwig der Reisende Georg Mischke, der Kellner Gustav Olitsch), der TanzGehaltsaufwendungen gibt der Besoldungsnachiveis für das und Kunze. meister Richard Zeuge, der Reisende Richard Haase, der Kellner Wladislaw Zühlke, der Kaufmann Kasimir Sogolinski, der Artist Jahr 1914 in interessanter Weise Aufschluß. Danach hatte die Buckow . 275 000 Einwohner zählende Stadtgemeinde 439 Beamte, die insPaul Kuhrau, der Dekorateur Leo Toussaint, der Kaufmann Edgesamt ein Gehalt von 1327 500 m. beziehen. Die 188 Bedien- Eine Kundgebung gegen die Saalabtreiberei. In Buckow ist es mund Fröbe, der Kaufmann. Alfred Schwarzkopf, der Kaufmann fteten erhalten 443 310 M., das find insgesamt 1770 810 m., mit unseren Genossen nach jahrelangen Bemühungen endlich gelungen, Julius Inderko, der Tanzlehrer Robert Dreßler und der Besizer der den befoldeten Hilfskräften 1897 000 M. Allein gegenüber dem den Saal des Gastwirts Klorin für Bersammlungszwecke zu erhalten. Pharus- Festsäle", der Schankwirt Julius Wernou. Vorjahr werden in diesem Jahr 106 410 m. mehr für die Dieser Umstand gab Veranlassung zur Einberufung einer BoltsDie Mehrzahl der Angeklagten waren Mitglieder des Artisten: Besoldung ber. Beamten benötigt. Neukölln hat Steuerzahler, von denen nur 8000 ein Einkommen von über außerordentlich starken Besuch zu einer imposanten Rundgebung Er unterhält enge Beziehungen zu ähnlichen Klubs in London , 68 000 versammlung, die am vergangenen Sonntag stattfand und sich durch klubs„ Roland", dem nach den Ermittelungen der Kriminalpolizei auch Zuhälter, Buchmacher und gewerbsmäßige Spieler angehörten. 3000. bersteuern. Ohne die gewerblichen Anlagen, über die Neutölin glüdlicherweise verfügt, tönnte dieser 45- Millionenetat gegen die von der Behörde und den bürgerlichen Parteien geübte Paris , Buenos- Aires, New York , die zusammen eine Art interSaalabtreiberei gestaltete. Genosse Zubeil geißelte zunächst nationalen Bund bilden und sich gegenseitig unterstüben. In Wirk nicht balanciert werden; es sei denn, daß ein ganz erheblicher Steuerzuschlag erfolgte. Der Ertrag aus der Einkommensteuer mit scharfen Worten das Verhalten einiger Gegner, die mit allen lichkeit soll die Bezeichnung" Artistenflub" als Decmantel für die beträgt 2 090 000 m. Der Gesamtsteuerertrag, direkt und indirett, Mitteln versuchen, der Arbeiterschaft den Saal wieder zu entreißen; Veranstaltung der tollsten Orgien gedient haben, zu der stets mehrere 6 480 800 M. Bemerkenswert sind die Gruppierungen der Be- ganz besonderes in dieser Beziehung leiste der auch von den Steuer- hundert Einlaßkarten zu teueren Preisen werfauft wurden. Zu amten und ihrer Bezüge. Obenan stehen die 8 Magistrats- groschen der Arbeiter befoldete Lehrer der Dorfschule. Alsdann ließ dem am 5. Dezember v. J. in den" Pharusjälen" veranstalteten mitglieder mit 95 500 M.; dann aus Slaffe I 10 Personen in der Redner die letzten Vorkommnisse der äußeren und inneren Herrenabend" wurden etwa 1500 bis 2000 Starten verkauft. Dieser Teitender Stellung mit 66 000 m.; 4 Magistratsassessoren mit 20 500 Mt., aus Staffe 11 22 Personen mit 120 800 W., Staffé TII Politik Revue passieren, hierbei zeigend, wie die Feinde der Arbeiter- Herrenabend", der die jebige Anklage nach sich gezogen hat, foll nichts anderes als eine Aneinanderreihung der schlimmsten Obszöni56 Personen mit 210 000 wt., Klasse IV 191 Personen mit 581 850 lajie an der Arbeit sind, die Lebenshaltung des Volkes zu ver- täten gewesen sein. Die der Polizei als Somojeruelle bekannten Mart, Klasse V 60 Personen mit 144 500 M., Klasse VI 89 Ber- chlechtern und die winzigen Boltsrechte aufzugeben. Zum Schluß Angeklagten Kuhrau, Toussaint, Fröbe und Schwarzkopf spielten Diesen leitenden Personen unterstehen forderte Genosse Semmler die Versammelten zum feſten Zusammen in den Theaterstücken, die aufgeführt wurden, die„ Damenrollen". 12 Oberstadtsekretäre mit Gehältern von 4700 bis 6200 m., schluß in der Organisation auf, weil dies das beste Mittel sei, die Das Publifum, welches gegen Bezahlung Liederbücher gemeinsten 8 Baujetretäre mit 3600 bis 5400 m, 40 Stadtjekretäre mit Anschläge der Gegner abzuwehren. 19p]- Inhalts und eine mit unjittlicher Abbildungen versehene Speises netolied dri
jonen mit 184850 M.
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