Nr. 143. 31. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
Innungsgelder für die Gelben.
irgendein lebenslustiger Kapitalist einer Dienerin der Venus aus bem Palais de danse für die Wonnen einer Nacht zu bezahlen pflegt. Ein Gegenstüd: Ein 39 jähriger Beamter der Firma Drenſtein u. oppel, der seit mehreren Jahren dort tätig ist, Gatte und Vater Dreier Kinder, der das fürstliche Einkommen von 160 M. monatlich bezieht, wird aus Verwaltungsgründen gekündigt. Schluchzend liest der Mann das Schriftftüd; er weiß, welch trauriger Sommer bei der Lage des Arbeitsmarktes ihm bevorsteht. Die Triebfeder dieser Kündigungen ist ein junger Direktor ( Namens Drenstein), dessen organisatorische Fähigkeiten sein soziales Verständnis taum übersteigen dürften. Denn um die Personalmengen entbehren zu können, will dieser Herr das sogenannte Eingangsjournal beseitigen, ein Organ, das bei einer Firma, die täglich zentnerweise Briefeingänge hat, für einen geordneten Betrieb un entbehrlich ist. Was tut das? Hauptsache- 14%-
Der Kundentischler" Oberländer.
Donnerstag, 28. Mai 1914.
Streng vertraulich! Charlottenburg , den 26. April 1914.
P. S. Jm Interesse der Sache ist strengste Diskretion erforderlich. Desgleichen wird höflichst erersucht, bei Beantwortung diesbezüglicher Schreiben keine Postfarten zu benutzen.
Herrn
2. 2...
C... N.
Ich bestätige den Empfang Ihres geehrten Schreibens vom 25. cr. und bitte Sie, mich' telephonisch zu einer Besprechung zu bestellen, da es stets besser ist, die Bedingungen den Verhältnissen entsprechend zu vereinbaren. Mit Hochachtung
Paul Oberländer. Jm vorliegenden Falle hat es der Unternehmer vorgezogen, sich von Oberländer sein Portemonnaie nicht erleichtern zu lassen. Die Arbeiterschaft wird aber gut tun, den„ Kundentischler" Oberländer im Auge zu behalten. Differenzen bei der Firma
Achtung, Tapezierer! Die
Mit Entrüstung hat bisher der gelbe Bund der Bäcker ständig den Vorwurf zurückgewiesen, er werde von den In nungen ausgehalten und sei von diesen völlig abhängig. Bei der Gründung des gelben Bundes im Jahre 1906 wurde zwar die Form geändert, aber das Schwergewicht blieb nach wie vor in den Händen der Bäckerinnungen. So paradierte überall im Lande bei jeder Gesellenversammlung der Obermeister mit einem großen Stab seiner Innungsmitglieder. Nun hat ein Buchdruckereibesizer Wilhelm Hartmann, den man wohl als den geistigen Vater des gelben Bäckerbundes beDie edle Zunft der Streifbrecheragenten will nicht aussterben. zeichnen kann, den schlüssigen Beweis erbracht, daß der ganze gelbe Bund der Bäder sich von allem Anfang an im Schlepp- Es finden sich immer wieder zweifelhafte Existenzen, die sich auf tau der Bäckerinmungen, besonders aber des Zentralverbandes dieses unsaubere Handwerk zu legen verstehen, wohl wissend, daß es Schmischte, Pallasstr. 1, sind beseitigt. Die Schlichtungsfommission. Deutscher Bäckerinnungen befunden hat! In der„ Internatio- noch immer genügend Unternehmer gibt, die sich gern den GeldAus dem Fleischergewerbe. Der Fleischermeister Lötsch, Ede nalen Rundschau für Bäckerei und Konditorei", herausgegeben beutel auf diese Weise erleichtern lassen. Mitleid für solche Untervon dem genannten Wilhelm Hartmann, sagt er, es sei seine nehmer, die auf den Leim der Streitbrecheragenten gehen, braucht Reichenberger und Forster Straße, Fleischzentrale, hat den TarifDie Sperre ist aufAnregung gewesen, daß es 1906 zur Gründung des gelben man nicht zu haben. Uns leitet das Intereſſe für die organisierte vertrag der Fleischerorganisation anerkannt. Die Tariffommission. Bundes kam, der ein Gegengewicht gegen den sozialdemo- Arbeiterschaft, wenn wir wieder einmal einen diefer Spezies vor der gehoben. Achtung, Gastwirtsgehilfen! Die Differenzen im Reftaurant kratischen" Verband sei. Ehrenobermeister Bernard, der Deffentlichkeit an den Pranger stellen. Im Hause Schillerstraße 4 zu Charlottenburg betreibt an- Pferdebucht"( Jnh. Wolter) in Köpenick sind durch die OrganiVorsitzende des Innungsverbandes, schrieb ihm damals: „ Gebe Gott Ihnen die Kraft, daß Sie das Werk, welches scheinend ein biederer Tischlermeister eine sogenannte Kunden- fation geregelt und die Sperre ist hiermit aufgehoben. Nachstehende Lokale bleiben nach wie vor für Organisierte geSie bis jetzt zum Segen des Handwerks führten, auch weiter tischlerei. Der Inhaber dieser Werkstatt ist kein anderer als der Streit- sperrt:" Restaurant Vater Fieliz"( Jnh. Fieliz) in Grünheide ; führen können." Oberländer ist kein Neuling Strand Restaurant Richtershorn"( Jnh. Red) in Grünau ; Weiter teilt Sartmann mit, welche Summen aus In- brecheragent Baul Oberländer. Vor einigen Jahren Hauptrestaurant Eierhaus 3"( Inh. Kammla) in Treptow und nungsfreisen ihm damals zugeflossen sind, nämlich: durch den in seinem Hauptfach als Streitbrecheragent. Innungsverband 2000, vom Innungsverband Nordwest( San- betrieb er am Maybachufer ein Zigarrengeschäft und hat damals Stehbierhalle am Paradiesgarten"( Jnh. Gangberg) in Treptow . Verband der Gastwirtsgehilfen Berlin I. besonders bei dem der Leiternover- Oldenburg ) 1000 m., von der Innung Königsberg bei verschiedenen Streits, Achtung, Friseurgehilfen! Wegen Maßregelung für Verbands. 300 M., von der Innung Dresden 120 M., insgesamt 3450 gerüstbauer 1910 in Charlottenburg und beim Streit der Mark. Trotzdem klagt Hartmann sehr darüber, daß man Fensterputzer der Berliner Glaserinnung eine Gastrolle als mitglieder gesperrt: Vieth, Soldiner Str. 112; Müller, Bellermannihn seinerzeit nicht viel ausgiebiger unterstützt habe, was Streifbrecherlieferant gegeben. Er hatte aber bei seinem damaligen Straße 92. Bewilligt haben ferner: Hente, Huffitenstr. 45; Hofmann, Prinzenallee 11; Heinrich, Wienerstr. 56. Charlottenburg : Senger, er doch so reichlich durch Gründung des gelben Bundes sowie Auftreten seine Rolle so ungeschidt gespielt, daß die Unternehmer Spreestr. 7; Winkler, Amalienſtr. 3. Berband der Friseurgehilfen. besonders durch Gründung der gelben Gesellenzeitung im froh waren, Oberländer mit samt seinem Anhang schleunigst aus Dienste der vielen tausend Bäckermeister verdient habe. Doch ihren Betrieben verschwinden zu sehen. Seit dieser Zeit hat man! damit mag Hartmann sich mit seinen Innungsschüßlingen von Oberländer nichts mehr vernommen. Nunmehr, wo sein größter abfinden. Uns interessiert lediglich, daß Hartmann hier mit Ronkurrent Reiling hinter schwedischen Gardinen stedt, glaubt Oberziemlicher Klarheit ausplaudert, was allein einige Bäder- länder in Keilings Fußstapfen treten zu fönnen. Er hat sich dem innerung gebracht:
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innungen und der Verband der Bäckerinnungen für seine da- Unternehmertum in diesen Tagen wie folgt in empfehlende Erarbeiter in Halbau , Hartmannsdorf , Kohlfurt, Penzig , Rietschen ,
malige Schöpfung, die gelbe Bundeszeitung", für Summen geopfert haben. Dabei erwähnt er nichts davon, daß die Berliner Bäderinnungen seinerzeit ein Pflichtabonnement fir ihre Mitglieder einführten und andere Innungen dem BeiSpiel folgten.
Der bündige Beweis ist unseres Erachtens hier wieder einmal dafür gebracht, daß der gelbe Bund der Bäcker ausgehalten wird von den Bädermeistern und den Bäckerinnungen.
Die umfangreichen Personalfündigungen bei der Aktiengesellschaft Drenstein und Koppel, die wir schon vor mehreren Tagen melden konnten, find nunmehr zum großen Teil von der Firma ausgesprochen worden und weitere Kündigungen sind bis zum Monatsschluß zu erwarten. Mehr als 10 Proz. des rund 2000 Personen umfassenden kaufmännischen und technischen Personals werden am 1. Juli auf die Straße gefeßt, damit für die Aftionäre statt 12 Proz. wie in früheren fetteren Jahren 14 Proz. herausgewirtschaftet werden fönnen. Wieder einmal fat grausame fapitalistische Selbstfucht viel
Die Glasindustriellen drohen mit einer Aussperrung der Glass Wiesau. Die Glasarbeiter in Rauscha haben den Tarif gekündigt, Euer Hochwohlgeboren! Bei dem gewaltigen Aufschwung, den die gewerkschaftlichen der am 1. April ablief, und sie haben eine Erneuerung des Tarifes Arbeitnehmer- Organisationen in den letzten Jahren unter An- verlangt. Geringe Lohnforderungen und eine Verkürzung der wendung der verwerflichsten Mittel genommen hat, fühle ich mich Arbeitszeit von 9% auf 9 Stunden waren die Forderungen der veranlaßt, die Herren Arbeitgeber auf mein seit bereits 6 Jahren Arbeiter. Die Verkürzung der Arbeitszeit wurde aber abgelehnt, bestehendes Unternehmen aufmerksam zu machen. weil die Industrie angeblich eine solche nicht vertragen könne. Da bei muß bemerkt werden, daß die Arbeiter bereits am 1. April nur noch neun Stunden gearbeitet haben. An diesem Tag verlangten die Industriellen, daß die Arbeit nicht mehr wie bisher um 126 Uhr früh, sondern erst um 6 Uhr beginnt. Sie erklärten, zu diesem Prima Referenzen und Zeugnisse, sowie laufende Ver- Verlangen durch die am 9. März 1913 herausgegebene Bundesrats. träge mit städtischen Behörden und privaten Unternehmungen, berordnung veranlaßt zu sein. Nach dieser Bundesratsverordnung lege ich gern zur Einsicht vor.
Ich bin in der Lage, bei vorkommenden Streitfällen jeden Betrieb mit absolut tüchtigen Handwerkern und Arbeitern zu be fegen. Die Bedingungen über die Herbeischaffung der zu stellenden Handwerker und Arbeiter werden in jedem Falle den örtlichen Verhältnissen entsprechend vereinbart.
Mit näheren Informationen stehe ich jederzeit zur Verfügung und bin ich auf Wunsch gern bereit, unverbindlich für Sie, zu Ihnen zu kommen. Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst Paul Oberländer.
Ein Unternehmer, der mit seinen Leuten in Differenzen zu geTränen. Wie wir richtig voraussagten, sind nicht etwa die ge- raten schien, wandte sich schriftlich an Oberländer, um dessen Bewaltigen Bezüge der tantiemenerbenden Oberbeamten irgendwie dingungen bezw. Referenzen auf diesem Wege näher kennen zu lernen. gefürzt worden, sondern aus Verwaltungsgründen" hat man zum allergrößten Teil Heine Rulis, die 60 bis 80 M. Monatsgehalt bezogen, Der Kundentischler" Oberländer ist aber zu gerissen und gibt auf fich als Opfer auserforen. Ein Aktionär, der für 50 000 M. Anteile der schriftlichem Wege ſeine Geschäftskniffe nicht preis, wie aus lufrativen Firma in Händen hat, würde im laufenden Jahre monatlich nachfolgender Antwort auf die Anfrage des Unternehmers hervoretwa 80 m. weniger erhalten haben, also nicht ganz soviel als geht:
Kleines Feuilleton.
dürfen jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren nicht mehr vor 6 Uhr morgens beschäftigt werden. Dafür sollte aber am Nachs mittag eine halbe Stunde länger gearbeitet werden. Die Arbeiter weigerten sich, am Nachmittag länger zu arbeiten, weil in den Glashütten gerade an den Nachmittagsstunden eine Gluthize herrscht. Als sie nicht länger arbeiteten, wurden die Arbeiter in Rauscha und Sohlfurt am 8. April ausgesperrt. Die Arbeiter verlangten sofort die Entschädigung, da sie ohne Kündigung hinausgeworfen wurden. Sie erklärten sich aber damit einverstanden, daß die Entscheidung in dieser Sache dem Magistratsrat Dr. v. Schulz in Berlin übertragen wird. Die Entscheidung ist gefallen und die Arbeiter haben die Entschädigung zugesprochen erhalten. Die Unternehmer öffneten ihre Betriebe; aber die Arbeit wurde nur bis 25 Uhr fortgesetzt. Das
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Auf den Bergen ist Freiheit? Die Nachricht, daß ein Architekt davon betrifft den Wert der starken Individualität. Im Laufe den Großglodner angefauft habe und nun, angeblich weil er eines Gesprächs über dieses Thema äußerte sich Jbsen, daß er die er dort Wild ansetzen wolle, die Berggruppe den Alpentouristen zu starke Individualität über alles stelle. Da müssen Sie ein bes sperren beabsichtigt, hat die allgemeine Betrachtung auf die Frage geisterter Bismarck - Verehrer sein!" wurde ihm zugerufen.„ Dho"
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Das Kulturtheater. Innerhalb der ausübenden Künstlerschaft gelenkt, wem eigentlich" unſere" Berge gehören. Und da ergibt sich war die Antwort des Dichters,„ der muß zuerst totgeschlagen macht sich mehr und mehr das Gefühl dafür geltend, daß das nun, daß sie durchaus nicht, wie es die Ansicht vieler iſt, gleich dem werden, weil er die anderen hindert, sich ihrer Individualität gemäß Theater als Geschäftsbetrieb seine Kulturaufgabe nicht erfüllen kann. Deere, niemandem gehören, sondern Eigentümer haben. Sie stehen zu entwickeln." ist ein Vortrag, den der Präsident der Bühnengenossenschaft, Ridelt, berrschaften. Die österreichischen Alpen und Karpathen gehören zum 31. Mai bis 14. Juni innerhalb von 2 Wochen sämtliche zehn NeuBemerkenswert für solche Strömungen innerhalb der Bühnenwelt im Besige von Staaten, Gemeinden, fürstlichen Häusern und Standesauf dem Brandenburgischen Städtetag hielt. Rickelt bezeichnete das guten Teile dem österreichischen Kaiserhaus und der Linie Efte, einstudierungen des Shakespeare 3yklus in der OriginalTheater als einen Kulturfaktor allerersten Ranges, dem man darum und Erzherzog Franz Ferdinand kauft noch fleißig Berge auf und Der Böhmerwald ist so beseßung. Die denkenden Pferde im Film. Im Cines aber auch nicht den Charakter eines Geschäftsunternehmens geben entzieht sie dem allgemeinen Verkehr. Ge gut wie ganz Eigentum der Fürsten Schwarzenberg , in das Riefengebirge teilen sich die Grafen Schaffgotich und Clam- Gallas . Nollendorf- Theater bringt das neue Programm am Freitag unter jolle. Mit Kultur dürften keine Geschäfte gemacht werden. jei darum tief bedauerlich, daß unsere Theater bis hinauf zum Die Schneekoppe gehört jedem zur Hälfte; der Kynast dem preußisch- anderem einen Lichtbildvortrag von Erich Reinide über die klugen Der größte Teil des Harzes ist Pferde von Elberfeld. föniglichen Opernhaus mit dem Geschäftsprinzip verknüpft seien. schlesischen Standesberrn allein. Die schönen Thüringischen Berge sind fast Wenn heute eine Stadt ihr Theater an einen Unternehmer verEmanuel Reicher, der aus dem Deutschen Künstler. Ab und zu pachtet, dann sei es doch so, daß dieser, natürlich auf Kosten der Stollbergischer Besitz. Kunst und der Künstler, vor allem sein Geld herauszuwirtschaften durchweg Domänen der thüringischen Herrscherhäuser. tommt es vor, daß Gemeinden oder Hotelaftiengesellschaften, wie in theater ausscheidet und vorläufig kein Engagement übernimmt, wird jucht. Dadurch würden aber die idealen Zwecke des Theaters in St. Moritz , große Bergflächen auftaufen, um die Niederlassung von seine Memoiren schreiben. Er blickt auf eine vierzigjährige Bühnendas Gegenteil verkehrt. fleineren Städten, die sich kein eigenes Theater leiſten fön- ftrenunternehmungen zu verhindern. Der Operateur Billroth laufbahn zurück und hat das Aufſteigen des modernen Dramagnen nen, die Segnungen dieses Kulturfaktors zu verschaffen, empfahl aufte tener Alpenbilleggiatur alle vorhandenen Baupläße auf, die wichtigste Epoche des naturalistischen Stils von Anfang an inte Kunstankäufe der Stadt Charlottenburg . Rickelt die Gründung von Städtebundtheatern. Mehrere Städte um die Entstehung neuer Villen zu hintertreiben. Da es nun meist erlebt. Wechsel im Bejizz sehr selten. Die Stadt Charlottenburg erwarb ein Gemälde von Ulrich Hübner schließen sich zusammen und übernehmen das Theaterunternehmen sehr reiche Persönlichkeiten sind, die Berge innehaben, so ist ein Die aber, die über die Naturschönheiten verfügen, können da Industrie und Hafen", das in der Freien Eezession ausgestellt war. in isetega init ben Echauspielern Jahresverträge ab. Abwech mit schalten, wie sie wollen, vor allem fie den anderen Sterblichen Die Stadt faufte ferner auf der Großen Berliner Kunstausstellung Regie. Sie stellen einen tüchtigen Leiter an die Spike scind spielt dann das Ensemble in den beteiligten Städten. But entziehen. Freilich haben die Alpen - und sonstige Touristenvereine die aus Holz geschnitte Gruppe„ Madonna mit Kind und jugendRedung entſch die Ausbildung der Schauspieler in besonderen die dort lieber Wild als Menschen wollen. Aber manche noch ganz Künſtler wurde als armer Bauernjunge im Detztal geboren, fam Tedung entstehender Defizite muß auch der Staat Mittel füffig viele Gebiete erschlossen, vielfach im Kampf mit den großen Herren, lichem Johannes" des jungen Bildhauers Franz Scheibler an. Bewegung zur Hebung und Besserung der Theaterverhältniffe urwüchsige, fast unberührte Täler und Höhen sind in den Alpen und dann zu einem Herrgottsschniger in die Lehre und hungerte sich dann Bildungsanstalten regeln muß. Schon jetzt fönnten die Städte die unterstügen, indem sie allen unfünstlerischen Theaterbetrieben die 1onstwo( man dente nur an die thüringischen Duodezfürsten, die durch die Münchener Kunstakademie hindurch.
Um nun auch den mittleren und
Konzession versagen. Die Mittel zur Durchführung der geplanten Reform sollen herbeigeschafft werden durch Gründung eines großen deutschen Theatervereins.
In der Debatte trat der Direktor des„ Märkischen Wandertheaters" dem Grundgedanken Ridelts bei. Dieser faßte dann noch einmal seine Reformziele in den Worten zusammen:" fort mit dem Geschäftstheater, denn es verdirbt den Charakter; her aber mit dem Kulturtheater, sonst bleiben Werte ungenußt liegen, die für die Volksbildung und Bolksveredelung in hervorragendem Maße nubbar gemacht werden können."
Staatswälder für ihre Jagdzwede reservieren) jedem Wanderer geiperrt. Die Privateigentümer scheuen sich aber andererseits gar nicht, Landschaftsreize rücksichtslos zu zerstören, sei es durch Bergbau oder industrielle Betriebe oder auch durch Zerstückelung, sobald genügender Profit Iodt. Die Freiheit, die auf den Bergen wohnen soll, muß erst in den Tälern errungen werden.
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Der
Die Beteiligung der deutschen Kunst an der Weltausstellung in San Francisco ist nunmehr gesichert. Der Borstand der Gesellschaft für deutsche Kunst im Auslande hat einstimmig die Beteiligung beschlossen, nachdem eine Anzahl Spender Mittel zur Verfügung gestellt hat.
- Die Absperrung des Großglodnergebietes. Für die anderen. In einem Zuge, der nach Lüttich fährt, fizzt Bei der in Klagenfurt abgehaltenen Hauptversammlung des Landess Arbeiter und ein Pfarrer, der fein rundes, rosiges Gesicht ins verbandes für Fremdenverkehr in Kärnren brasste der Präsident die Brevier stedt. Er hat aber wie fo mancher Reisende das Bedürfnis, Nachricht über die drohende Absperrung des Großglocknergebietes
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Zur Verwirklichung dieser Bestrebungen ist nun freilich meh- feine Nachbarn mit einer Unterhaltung zu beehren. Und so begin baß die politischen Behörden alles versuchen werden, um eine
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Der andere: Man
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„ Sehr schön", erwidert der geht wohl an die Arbeit?" Und es geht gut?" ,, Aus Sehr gut." Das hör " Sehr zufrieden. Man verDa schaut anderen."
führte u. bietes Schädigung der Interessen des Fremdenverkehrs zu vermeiden. - Direkte drahtlose Verbindung mit Amerika . Bei einer Erprobung der Station Eilvese( Provinz Hannover ) der Hochfrequenzmaschinen- Gesellschaft ergab sich am 26. Mai, daß in wenigen Stunden eine Depesche von über 3000 Worten zusammenhängender Text ohne jede Wiederholung von Tuderton( Vereinigte Staaten ) gesendet und in Eilvese fehlerfrei aufgenommen werden fonnte. Die lleberbrückung der großen Entfernung von rund 6500. Kilometer ist also mit großer Betriebssicherheit möglich. Die erste Das Recht der Individualität. Jbsen- Anekdoten drahtlose Verbindung zwischen Deutschland und Amerila wird nun werden in der Zeitschrift Die deutsche Bühne “ aufgefrischt. Eine wohl bald dem regelmäßigen Verkehr übergeben werden.
„ Schönes Wetter heute, was?" reres erforderlich, das ganz abseits von Vereinsgründungen und er tieffinnig: der Unterstübung des deutschen Kaisers( die auch erhofft wird) liegt. Zunächst muß in die Gemeindeverwaltungen die Demokratie ein- Angeredete. „ Der Lohn ist gut?" ziehen, die allein die Verfolgung von Kulturaufgaben ermöglicht. Jeden Tag um dieselbe Stunde." Sodann aber muß der Arbeiterschaft gebührender Einfluß auf das gezeichnet." Staatswesen verschafft werden; denn gerade sie will ein Kultur- ich gern. Sie sind also zufrieden?" theater und feine Bühne schaler Vergnügungen, womit weite bürger- dient einen Haufen Geld für die liche Kreise zufrieden sind. Damit aber das Theater eine wahrhaft der Pfarrer wieder ins Brevier. soziale und damit im Schillerschen Sinne eine moralische Anstalt werde, sind Bedingungen erforderlich, die über den Gesichtsfreis der bloßen Theaterreformer hinausgehen; Bedingungen, die nur bre Sozialismus schaffen kann.
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Notizen.