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Nr. 144.

31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Zusammenschluß der Scharfmacher­verbände.

Freitag, 29. Mai 1914.

sondern Herr Kolberg  , Grünthaler Str. 13, gesperrt sei. In führenden Genossenschaft und habe deshalb die Entlassung verfügt. der Veröffentlichung des Verbandes hieß es versehentlich Grünthaler Sie dürfen auch nicht glauben, daß ich ein politisches Kind bin. Straße 10 statt 13, so daß die nicht gesperrte Firma Werth leicht Der Gauleiter: Das Urteil darüber, ob Sie ein politi­mit der gesperrten Stolberg   verwechselt werden tann. Herr Schmidtle, Neuköln, Berliner   Str. 12, der bisher nicht auf der sches Kind find, überlasse ich den Anwesenden. Liste stand, weist uns durch Karte des Verbandes nach, daß er die Unterschrift unter den Tarif gegeben habe. Wir bitten aber, in ähnlichen Fällen sich nicht an uns, sondern an den Verband zwecks Veröffentlichung zu wenden.

Deutsches Reich  .

Ich bin der Herr Oberleutnant!"

Nach dieser Unterhaltung schien der Oberleutnant die Ueber­zeugung gewonnen zu haben, daß die verdammten Verbands­agitatoren sich weder von einem Amtsvorsteher, noch von einem Oberleutnant etwas befehlen oder verbieten lassen. Denn der Herr suchte die Türklinke und verschwand. Ob sein Ansehen unter den anwesenden Arbeitern nach dieser Unterhaltung gc­stiegen war, soll dahingestellt bleiben.

Befehlen und verbieten, den Gastwirten mit Boykott drohen: auf diesen Machtmitteln beruht die Herrschaft dieser Herren auf dem Lande.

Immer fester schließen die Unternehmer sich zusammen, enger und straffer ziehen sie das Organisationsband. Fast lüdenlos erhebt sich der Bau ihrer Vereinigung, dessen Bau­steine die einzelnen beruflich und lokal gegliederten Verbände abgeben. Zweifellos repräsentiert das Unternehmertum damit eine Macht von großer sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung. Und diese Macht hat eine ausgesprochene Angriffstendenz Die Amtsvorsteher in Preußen sind meist die erbittertsten gegen die Arbeiter. Diesen wird dadurch deutlich genug Gegner der Arbeiterbewegung. Einen drastischen Beweis für die demonstriert, daß die Unternehmer sich als Masse verbunden Anmaßlichkeit, mit der diese Gegnerschaft auftritt, lieferte vor fühlen. Das Märchen von der Interessenharmonie kultivieren einiger Zeit der Amtsvorsteher Herfert in Tentschel, Kreis Sämtliche technische Angestellte der Firma Wilhelm Köll­sie nur zu dem Zwecke, um die Arbeiter zu betören, ihren Liegnis in Schlesien  . Diesem war bekannt geworden, daß der mann G. m. b. H. in Barmen Langerfeld haben, wie die Drganisationseifer und ihr Klassenbewußtsein zu lähmen. Gauleiter des Landarbeiterverbandes unter den Drainagearbeitern Deutsche Industriebeamten- Zeitung" berichtet, ihre Kündigung ein­Nicht aus den Worten, sondern aus den Taten und dem Ver- agitierte, die auf den dortigen landwirtschaftlichen Gütern arbeiten. gereicht. In der Werkzeugmaschinenabteilung, in der zurzeit zwei halten des Unternehmertums müssen die Arbeiter lernen. Er befahl dem auffichtführenden Schachtmeister die Entlassung von Angestellte gekündigt hatten, weil sie sich verbesserten, gab es tagaus Wenn schon die wirtschaftlich starken, die von der Polizei, der zwei Arbeitern, die im Verdacht standen, die Agitation unterstützt Differenzen, die auch bei den Herren der andern Abteilung, die im tagein zwischen dem Bureauchef und den Konstrukteuren lebhafte Rechtsprechung, von der gesamten Staatsmacht begünstigten zu haben. gleichen Raum arbeiteten, lebhaften Univillen erregten. Als nun Unternehmer sich ohne Rücksicht auf ihre religiöse und Um aber die Gefahr, die seinem Ort durch das Eindringen gar noch Ueberstunden verlangt wurden, so daß für einige Wochen politische Anschauung organisatorisch einheitlich zusammen- der Landarbeiterorganisation drohte, mit einem Schlage zu be- aus dem neunstündigen der zehnstündige Arbeitstag wurde, obwohl finden, um so notwendiger ist das für den besiglosen lediglich seitigen, begab er sich einige Tage später in die Dorfschenke, um eine Reihe von Arbeiten vor dem vom Oberingenieur festgesezten auf den Verkauf seiner Ware Arbeitskraft angewiesenen den gefährlichen Verbandsagitator, den er dort vermutete, zu ver- Termin fertig wurden, wuchs der allgemeine Unwille derart, Arbeiter. In den letzten Tagen hat die Vereinigung der treiben. daß die technischen Angestellten in der Fabrikgruppen bersammlung zusammentraten und dem Gauleiter des Bundes es wenige Tage vor dem Kündigungstermin war, sollte auf An­der technisch- industriellen Beamten ihre Beschwerden vortrugen. Da raten des Organisationsvertreters noch eine gütliche Einigung ver sucht werden. Der Gaubeamte erhielt den Auftrag, mit dem Chef der Firma persönliche Fühlung zu suchen. Leider wurde er nicht von dem Chef, sondern von einem Prokuristen, dem Leiter der Ab­teilung für Werkzeugmaschinen, empfangen. Dem Wunsch, eine all­gemeine Aussprache der technischen Beamten herbeizuführen, Einbrud, daß es auf Verschleppung der Angelegenheit über den wurde nicht entsprochen, vielmehr gewannen die Beteiligten den Kündigungstermin hinaus abgesehen sei, und sie reichten deshalb ihre Kündigung zum 1. Juli ein. Die Organisationen der techni­schen Angestellten haben selbstverständlich die Sperre über den Be­trieb der Firma verhängt.

Deutschen   Arbeitgeberverbände durch den Anschluß mehrerer Mit dem Krückstock auf dem Arm, betrat er das Gajtzimmer, großer Verbände an die Zentrale für Streitversicherung wo eben den Arbeitern der Lohn ausgezahlt wurde. Ohne sich einen wesentlichen Machtzuwachs erfahren. Es haben sich an- lange umzusehen, stürzte er sich auf einen in Sonntagskleidung geschlossen: Der Verband der Fabrikantenvereine für den dastehenden Arbeiter, den er für den Feind hielt, und schrie ihn Regierungsbezirk Arnsberg   zu Iserlohn   mit 13 Unterverbänden, an: Jch verbiete Ihnen jede sozialdemokratische Organisation in der Verband der Arbeitgeber im bergischen Industriebezirt meinem Dorfe." Der Arbeiter war sprachlos. Bald kam aber des Elberfeld   mit 11 Unterverbänden, die Süddeutsche Streif- Rätsels Lösung. Aus dem Hintergrund rief jemand: Der nicht, entschädigungsgesellschaft mit dem Sik in Mannheim  , die der Herr am andern Tisch!" Schon war auch der Ortsgewaltige Gesellschaft des Brandenburgischen Provinzial- Arbeitgeber- an dem Platz des Gauleiters. Und nun entspann sich dieses berbandes für das Baugewerbe zur Entschädigung bei Arbeits- Gespräch: einstellungen zu Brandenburg   a. H., der Arbeitgeberverband. Der Amtsvorsteher: Ich bin der Herr Oberleutnant der Waggonfabriken zu Charlottenburg  . Außerdem hat der und verbiete Ihnen jede sozialdemokratische Agitation. Arbeitgeberverband für Industrie und Holzhandel зи Memel   beschlossen, gleichzeitig mit dem Beitritt zur Ver­einigung der Deutschen Arbeitgeberverbände den Anschluß an die Deutsche Streifentschädigungsgesellschaft, die als solche bei der Zentrale der Deutschen Arbeitgeberverbände für Streit bersicherung rückversichert ist, zu vollziehen. Damit hat die Der Amtsvorsteher: In meinem Dorfe hat bis jetzt zentrale Streifversicherung eine große Ausdehnung gewonnen, Ruhe und Frieden geherrscht. Die Arbeiter sind mit mir zufrieden sie umfaßt nun 780 Millionen Mart versicherte Lohnsumme, und ich dulde keine Berhebung. wobei rund 710 000 Arbeiter in Betracht kommen. Der Gauleiter: Von Arbeitgebern, die ihren Arbeitern Das Rüften der Unternehmer, ihr offensichtliches Be- das gesetzliche Recht der Organisation verbieten wollen, fann man streben, die Arbeiter wehrlos zu machen, muß diese anspornen, im allgemeinen jagen, daß ihre Arbeiter nicht mit ihnen zu­durch den inneren und äußeren Ausbau der eigenen Organi- frieden sind. fation die notwendige Gegenrüstung vorzunehmen.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Friseurgehilfen! Für Verbandsmitglieder gesperrt: Schleuß, Schibelbeiner Str. 39, Steinhoff, Schivelbeiner Str. 44. Geregelt sind: Mori, Fehrbelliner Str. 26, Schober, Mariannenstr. 53, Schmidt und Weipts, Schönleinstr. 28 und 29, Schulze, Grünauer Str. 34, Billerbed, Putbujer Str. 37. Schöneberg  , Roffee, Golzftr. 46. Neukölln, Reumann, Wilden bruchstr. 83, Scheel, Boddinstr. 1, Stralow, Warthestr. 64.

Der Gauleiter: Sie haben gar nichts zu verbieten! Auch wenn Sie sich mir als Oberleutnant vorstellen, schäße ich Sie nicht höher ein, als jeden anderen Menschen. Sie scheinen wenig Ge­feestenntnisse zu befißen, sonst würden Sie nicht verbieten wollen, was gejeklich erlaubt ist.

Der Amtsvorsteher( zum Gastwirt): Wenn Sie diesen Mann in Ihrem Lokal dulden, verbiete ich den Leuten im Dorf Ihr 20tal.

Der Gauleiter: Das können Sic ja gar nicht. Aber das acigt fo recht die Gewaltherrschaft der Amtsvorsteher auf dem Lande. Ich versichere Ihnen aber, daß ich noch recht oft nach Tentschel kommen werde.

Sie in Tentschel nichts, das versichere ich Ihnen. Ich habe Der Amtsvorsteher: Aber eingeschenkt bekommen bereits zwei Arbeiter entlassen, die von Ihnen hergeschickt wurden, auch in Zukunft so machen. nicht um zu arbeiten, sondern um zu agitieren. Und ich werde das

Die am 27. Mai gebrachte Notiz betreffend Herrn Leonhardt, Berlin  , Ererzierstr. 21a, und die angebliche Aufforderung desselben an seinen Gehilfen, einen Revers zu unterschreiben, daß er sich nicht j Der Gauleiter: Ich komme ja nicht hierher, um zu an einem eventuellen Streit beteiligen solle, ist durch einen Frrtum entstanden, der nach Aussprache mit uns völlig beseitigt ist.

Der Verband der Friseurgehilfen. Weiteres zur Bewegung der Friseurgehilfen. Herr Werth, Grünthaler Str. 10, ersucht uns um die Mitteilung, daß nicht er,

Kleines Feuilleton.

trinken, sondern um zu agitieren. Im übrigen scheinen Sie schlecht unterrichtet zu sein. Es handelt sich hier nicht um politische, son­dern um gewerkschaftliche Agitation. Ueberdies steht Ihnen das Recht der Entlassung von Arbeitern gar nicht zu.

,, Sozialdemokratische Monopolverträge".

B

Der Verband der Friseurgehilfen umfaßt leider erst einen fleinen Teil der in Deutschland   beschäftigten Gehilfen und muß sich deshalb darauf beschränken, wenigstens für diesen Teil, die organisierten Gehilfen, günstigere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erzielen. Da jede Drganisation eben nur das Maß von Einfluß geltend machen fann, worüber sie verfügt, sucht auch der Friseurgehilfen­verband die tarifliche Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen zunächst in den Barbier- und Friseurgeschäften durchzuführen, die fast durchweg von organisierten Arbeitern in Anspruch genommen werden.

Da nun der Zweigverein des Verbandes in Düsseldor) den Arbeitgebern seine Forderungen in Form eines Tarifvertrages unterbreitete, auf der Grundlage der Beschäftigung organisierter Gehilfen, muß dieser Tarifvertrag der Klerifalen Presse als ein neuer Beweis dafür" herhalten, wie es die sozialdemokratischen Gewerkschaften verstehen, durch Monopolverträge die Arbeiter zunächst zu pressen." Man muß schon um Beweise" stark verlegen sein, um auf in die sozialdemokratischen Gewerkschaften und dann nachher in die Partei den Tarifvertrag der Friseurgehilfen zurüdzugreifen, deren Organi sation im ständigen Abwehrkampfe gegen die Bestrebungen der Ar­beitgeberorganisationen steht, die Gehilfen durch guten Rat", Drohungen und Maßregelungen an der Organisation zu verhindern. Ein Tarifvertrag in diesem Gewerbe ohne die Anerkennung der Gehilfenorganisation wäre nicht das Papier wert, auf dem er steht, da jedwede Kontrolle über die Durchführung fehlte und den Gehilfen, die an freiwilliger Arbeit gehindert" werden, auch der schönste

Der Amtsvorsteher: Ich bin der Vorsteher der aus- Tarifvertrag nichts nügte.

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jeums, ist einem, als müsse man erst durch Grüfte und Gräber hin- 1 Schmerzgedanken und Kämpfe zu offenbaren, flingt bernehmbar aus durch, um in den Gebilden der Kunst das Leben wiederzufinden. der Flut chaotischer Töne. Zwei seiner herrlichen empfindungs­Nichts dem Museum Entgegengesezteres ist zu denken als der Laden, gesättigten Liedgefänge zu Terten von Mathilde Wesendont der moderne Laden mit den breiten Schaufenstern, mit spiegelnden hatte die Konzertsängerin Heta Tobias zum Vortrag ge­Die Flagge schwarz- weiß- rot. Auf Helgoland   wurde ein Gedent- und lockenden Lichtern. Und nun heißt es in dem Wettausschreiben, wählt. Ihrem Sopran gebricht es für sie am dunklen fiein eingeweiht, der an die deutschen   Seeleute erinnern soll, die bei durch das die Stadt Leipzig   Entwürfe für den von ihr geplanten Timbre und an Tragfähigkeit in der Mittellage. Schubert könnte der den Katastrophen unserer Marine in der Nordsee   ihr Leben ließen. Museumstompler erlangen will: Im Erdgeschoß ist an der Straße Künstlerin näher stehen. Die Arie aus Haydns Schöpfung" mit Der Anlaß ist in diesem Fall also ein kombiniert patriotisch- mensch- gelegen eine Folge von Schaufenstern vorzusehen. Die Schauladen Orchesterbegleitung wurde dagegen sehr annehmbar vorgetragen. licher und ohne Zweifel jehr viel echter, als derartige Anlässe im folge fann auch an einem Laubengange oder in einer offenen Galerie Den Beschluß machte eine Suite Der Rußknader" des Russen allgemeinen. Um so bedauerlicher ist es, daß der in seiner untergebracht werden." Ein Museum mit Schaufenstern stärker Peter Tschaikowski   mit eigenartig instrumentierten Marsch- und Traurigkeit echte Anlaß zu einer sehr wenig echten Inschrift ge- kann sich der Drang, mit der Kunst das Leben zu durch Tanzrythmen slawisch- asiatischen Ursprungs. Mag Wachsmann führt hat. bringen und fünstlerisch mitzuarbeiten an den Kulturaufgaben der dirigierte. Daß er jeder dieser voneinander so grundverschiedenen Das Denkmal ist aus einem zwei Meter hohen Granitblock Gegenwart, nicht dokumentieren. Es ist das Ausstellungs- Tonschöpfungen gerecht wurde, spricht für seine Feinfühligkeit als in zylindrischer Form geschaffen und trägt auf der einen Seite diese haus für modernes Kunstgewerbe, das als Glied des nachschaffender Musiker. Berie: Neubaues des großen Leipziger   Kunstgewerbemuseums diese Schau­Treibt auch des wilden Sturm's Gewalt uns an ein fenster bekommen soll. Unmittelbar an belebtester Straße werden also hier die Höchstleistungen moderner Qualitätsarbeit in den Schauläden ausgestellt werden und die Vorübergehenden zwar nicht direkt zum Kaufen, aber zum Eintreten verlocken. Und drinnen wird man zweimal im Jahre eine neue Ausstellung finden, das Museum will mit der lebendigen Entwicklung Schritt halten, und erst durch die strengste Auswahl aus den periodischen Ausstellungen soll all­mählich die ständige Mustersammlung erweitert werden.

Felsenriff, Gleichviel in welcherlei Gestalt Gefahr droht unser'm Schiff, Wir wanken und wir weichen nicht, wir tun, wie's Seemanns   Brauch, Den Tov nicht scheuend uns're Pflicht noch bis zum letten Hauch! Ja, mit den Wogen tämpfet noch der sterbende Pilot. In seiner Rechten hält er hoch die Flagge

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Schwarz- Weiß- Rot.

belam.

Musik.

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Notizen.

ek.

Wertschäzung. In Berlin   findet gerade eine Bücher auktion statt. Zeure Bücher, tostbare Bücher, wertvolle Bücher. Und die Händler bieten, und die privaten Sammler bieten. Vier­hundert Wark, vierhundertfünfzig Mark, sprungwärts geht's nach oben. Und plötzlich: Nr. 374 aus dem Jagdtagebuch des deutschen Stronprinzen". Fift Totenstille. Ein fleines, grausames Lächeln umspielt die Lippen der Käufer. Endlich meldet sich eine sanfte, schüchterne Stimme:" Ich biete zehn Mart!" Stille. Fragend blidt der Auftionator umber. Und da sagt jemand ganz leise: Elf... ich biete elf Mart. Schwupp, da hatte Der Markt fennt also seine Werte immer noch besser, sagen wir die große liberale Presse.

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Die Volts Sinfonie Konzerte des Blüthner In diesen Versen ist nicht ein Wort, das persönlich geschaut und wieder am Mittwochabend der gut bejezte Saal der Berliner   Bod- er's. Orchesters erfreuen sich andauernd eines regen Zuspruchs, wovon persönlich empfunden wäre. Dafür sind die landesüblichen Klischees brauerei zeugen fonnte. Und das mit Recht; verzeichnen doch die als in erfreulicher Vollständigkeit beisammen. Den wilden Sturm" brauchen wir nicht zu vermissen; Programme zumeist auch ein oder das andere Musilwert, dem man Kunst chronit. Die Ausstellung von Werken alter Kunst das wegen seines Reims  auf Schiff" so beliebte Felienriff" war selbstverständlich nicht zu solcher seltenen Gaben deutscher Komponisten, die man zu hören Museums- Vereins in der kgl. Akademie der Künste wird noch sonst schwerlich begegnen wird. Diesmal waren es gleich vier aus Privatbesig von Mitgliedern des Kaiser- Friedrich­bermeiden, obwohl unseres Wissens bei den Unglüdsfällen, an die erinnert werden soll, ein Felsenriff überhaupt teine Rolle gespielt Beethovens donnergewaltig einschlagende Ouverture zu bis zum 15. Juni täglich von 10 bis 6 Uhr geöffnet sein. hat; der Coriolan", die das wild bewegte Gemüt des Helden und den Theaterchronit. Das Deutsche   Künstler Seemannsbrauch wird zum millionstenmal herauf- plöglich, schrecklichen Wechsel seines Schicksals mit ausdrucksvoller Theater bereitet als nächste Novität Ludwig Holbergs Komödie beschworen, der letzte Hauch", von dem patriotische Tafelrebner jo Tiefe darstellt, ging voran. Schuberts zweite Zwischenaktsmusik" Jeppe vom Berge" vor. Die Erstaufführung ist auf Sonn oft zu melden wissen, fehlt auch hier nicht und daß der vortreffliche zu einem Ritterdrama Rosamunde", ein zartes, lyrisches Gebilde abend, den 6. Juni, angefeßt. Dichter weder wanten noch weichen" will, ist bei seiner originalen mit zwei Trios von süßester Melodit, ermangelt trotz aller Schön­Art zu empfinden nicht weiter befremdend. Kapellmeisterfragen. Als Nachfolger Schuchs Immerhin aber enthält die Inschrift eine Wendung, die uns heit doch eben des dramatischen Nervs, den Bühnenmusik haben ist als Leiter der Stapellmeister der Dresdener   Hofoper Dr. Mud, bisher neu war. Obwohl wir persönlich am Meer groß geworden widlung der Sinfonie" fam Karl Dittersdorf  ( 1739-1799) Mud ist aber noch auf längere Zeit in Boston   gebunden. In Fortführung der instruktiven Serie Zur Ent- der frühere Dirigent der Berliner   fgl. Oper, in Aussicht genommen. find, war uns der sterbende Pilot", der mit den Wogen tämpft, da- mit einer jeiner 112 Sinfonien an die Reihe. Dittersdorf   ist bis musikdirektor( entseglicher Titel) Steinbach hat wegen eines bei aber die Flagge schwarz- weiß- rot mit der Rechten hoch empor heute nicht ganz vergessen; denn er ist mit seinem Doktor und Apo- Herzleidens seine Aemter als städtischer Kapellmeister und Direktor hält", eine unbekannte Erscheinung geblieben. Leider gehört gerade theter" und einigen anderen Bühnenwerfen heiterer Gattung als Gründer des Konservatoriums in Köln   niedergelegt. dieses Bild ausgesprochen in die Gattung der fomischen Boefie. ber fomischen Oper anzusprechen. Durch zwei größere Beitgenossen: Müssen diese Barden denn ewig gespreizt und aufdringlich Haydn und Mozart wurde er jedoch überstrahlt. Wagner in Paris  . Mittwoch abend fand in Paris  Was die vor im Théâtre des Champs Elysés die erste Aufführung von Richard geführte Sinfonie C- dur anlangt, so bewegt sie sich natürlich in den Wagners Meistersinger" in deutscher Sprache unter Leitung von Das Museum mit Schaufenstern. Aus Leipzig   wird der Frankf. Damals üblichen Formen; sie amet aber fieghaftes Frohgefühl. Felix Weingartner   mit starkem Erfolge statt. Weitere Werke Wagners Zeitung" geschrieben: Ades drängt ans warme Leben. Ueberall Wesentlich anderer Art ist allerdings Eine Faust- Duber- werden folgen. werden Fenster aufgesperrt: man will drinnen nicht mehr abgeschnitten ti re" von Richard Wagner  . Sie gehört zu seinen allerfrühesten Das neue Institut für Schiffs- und Tropen. sein von der Luft, die draußen geht. Einer der fühlsten und stillsten musikschöpferischen Aeußerungen. Man verspürt darin den mächtigen tranfheiten wurde in Hamburg   eingeweiht. Räume, von Luft und Lärm draußen durch hohe Mauern geschieden, Einfluß eines Beethoven   gar wohl. Darüber hinaus schwingen 3000 Jahre alte Urnen und Trinfgefäße wurden auf war bis heut' das Museum. Kellerluft weht in manchem, und oft, freilich auch revolutionäre Stimmungen vom Beginn der dreißiger dem Plagefenn bei Kloster Chorin   bei den Ausgrabungen des britt man aus Sonne und Gedränge in die Schattenftille eines Mu- Jahre nach. Der leidenschaftliche Drang, seines innersten Besens Märkischen Museums   in Hünengräbern gefunden.

sein?

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