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bas hätte nach außen hin einen zu peinlichen Eindrud gemacht und deshalb wählte man den famosen Ausweg, die Resolutionen in ganz knapper Inhaltsangabe in stundenlangen Monologen zwar vor­tragen, dann aber ohne Debatte der Regierung zur Er­wägung" überweisen zu lassen. Diese originelle Methode erregte wiederholt etwelche Gewissensskrupel, die durch endlose Ge­schäftsordnungsdebatten ein wenig Leben in die Mono­tonie brachten. Aber schließlich blieb es bei der alten Methode. Man wolte auch hier wenigstens den Anschein erweden, als ob man die Beamtenwünsche nicht einfach im Papierforb be grabe.

So hat die Budgetkommission die Hoffnungen breiter Beamten­schaften eingefargt. Es ist genau so gekommen, wie es der sozial­demokratische Redner bei der ersten Beratung vorausgesagt hatte. Ja fast noch schlimmer: ließen die bürgerlichen Parteien doch selbst jebe Spur von Eifer und Energie in der Vertretung der Forderungen der übergangenen Beamtenschichten vermissen und führten sie doch bei der Erledigung der Petitionen eine Komödie auf, die bei den Beamten sicherlich alles andere eher als heitere Zustimmung finden wird!

Gegen das Koalitionsrecht.

Der Polizeikampf gegen das Koalitionsrecht wird auf Anregung des Ministeriums des Innern in ganz Preußen vorbereitet. Das Ministerium des Innern hat auch für die Regierungsbezirke Gum­ binnen , Königsberg , Danzig , Marienwerder zum besseren Schuß der Arbeitswilligen" eine Polizeiverordnung angeregt. Mit der Vorbereitung sind die Regierungen beschäftigt.

Auf diese Vorschläge sind wir einigermaßen neugierig. 12chren des Weisen von Nazareth schlankwegs zuwiderläuft. Herr Ein Gesetz zur Teilnahme an Kaiserhochs für Reichstagsabge- Runge fuhr fort(" Tremonia " Nr. 150): ordnete wäre eine Prachtleistung, die sich sehen lassen könnte. Und die Begeisterung für die Monarchie würde dadurch sicher sehr gehoben.

Konservative, die nicht mithochen.

Auf einen bemerkenswerten Vorgang in Stendal - Osterburg macht der Deutsche Kurier" aufmerksam, indem er im schönsten nationalen Wenn- und Aber- Stil schreibt:

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Müssen da nicht katholisches Volk und katholische Lehrer. schaft um so fester und treuer zusammenhalten, um unserer Jugend Religion und Tugend zu erhalten? 3um göttlichen Kinderfreund wollen wir unsere Kinder führen; nur ein in der Religion fest verankerter Mensch kann ein Charakter jein. Ein moralfreier, religionsloser Unterricht erzieht feine Charaktere. Gherlassen wir unsere Kirchen niederreißen, als daß wir unsere fonfessionel= len Schulen uns nehmen lassen. Und weil wir unsere Kein Wunder, daß die Agrarfonservativen sich auf dieses Kinder religiös erziehen, sie die Achtung der göttlichen Autorität gefundene Agitationsmittel, mit dem sie die gleichen Geschäfte wie lehren, darum erziehen wir sie auch zur Achtung vor der staat­mit der demagogischen Ausbeutung der Zabernaffäre zu machen lichen Autorität, zu guten Staatsbürgern. Aus staatsbürgerlichem glauben, stürzen, und wenn im Herrenhaus sogar bereits eine Interesse verlangen wir darum auch die religiöse Erziehung." Verfassungsänderung vorgeschlagen wurde, um einer Wieder­tehr solch würdeloser und verlegender Demonstration vorzubeugen. Herr Runge scheint ein noch ganz unerfahrener Mann zu sein, Nun haben nach unserer Meinung die Konservativen zwar das oder stellt er sich so naiv? Gerade die Zentrumspartei bietet unter wenigste Recht, sich über diesen Vorfall aufzuregen, denn im ihren führenden Leuten seit vielen Jahren eine erhebliche Anzahl Wahlkreise Stendal blieben in einer libe- von Elementen, die trotz Verankerung" in ihrer sogenannten Reli­ralen Versammlung in Meßdorf die fonsergion sich als das krasse Gegenteil von Charakteren erwiesen haben. vativen Besucher unter Führung eines Ritter- Man unterlasse doch endlich jene pharisäerhaften Verdächtigungen gutsbesizers und Rittmeisters der Landwehr und Verunglimpfungen derjenigen, die ihre Weltanschauung und beim Kaiserhoch ruhig sihen, aber der ganze Vorgang ihre Moral nicht klerifal haben abstempeln lassen. Anderenfalls zeigt doch, daß die Hoffnung auf eine Mauserung der Sozial­

Der Not und dem Drange der Zeit gehorchend, hatte der katho­lische Lehrerverband auch die Einheitsschule auf die Tages­ordnung gefeßt. Die historisch- politischen Blätter", das wissenschaftliche Organ der deutschen Katholiken, haben in ihrer jüngsten Nummer( 153. Band, Heft 11) sich mit dem aktuellen Thema befaßt und dabei( E. 834) geschrieben:

demokratie ein schöner Traum ist und bleibt, und daß es tat- müßten wir wiedermal mit der Leporelloliste zentrumschriftlicher sächlich nottut, das Bürgertum und die nationalgesinnte Arbeiter- Spizzbuben, Wucherer, Ausbeuter, Ehebrecher usw. aufwarten. schaft zum Kampfe gegen die zerjeßenden Tendenzen der Sozial­demokratie unter einer gemeinsamen Fahne zu sammeln. Da das Sißenbleiben bei einem Kaiserhoch nach konservativer Auffassung frasse Majestätsbeleidigung ist und die Meßdorfer Herren auf keinen Fall durch Immunität gedeckt sind, kann ein Prozeß nicht ausbleiben. Der Staatsanwalt wird sich anstatt der sozialdemokratischen Taube auf dem Dache mit den konservativen Spaßen in der Hand begnügen müssen. Also, den Strick um den Hals und marsch ins Gefängnis!

Vorladung oder Einladung?

Die Einheitsschule braucht man nicht. Es ge= nügt, wenn durch jämtliche Schulgattungen ein einheitlich religiös nationaler 3ug hindurchgeht. Gerade aber der religiöse Charakter der Konfessionsschule, der sozial- ethisch nicht hoch genug angeschlagen werden kann, ginge mit Einführung der Einheitsschule notwendig verloren. Denn bei unserer konfessionell gemischten Bevölkerung müßte die Einheitsschule notwendig simul­tan oder gar religionslos sein..."

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Bekanntlich hat der Minister des Innern v. Dallwitz die Polizei verordnung des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen vom 11. Juli 1908 als vorbildlich bezeichnet. Diese ist, wie wir am 29. Mai mit­teilten, soweit für rechts ungültig erklärt, als sie über die allgemein bekannten sogenannten Straßenpolizeiverordnungen hinausgeht. Das Kammergericht hat am 18. Mai, wie wir in einem ausführlichen Bericht darlegten, den Paragraphen la jener Wer Phantasie hat, male sich einmal folgende Szene aus: In Verordnung für gefeßwidrig erklärt, welcher bestimmte, daß allen irgendeiner deutschen Stadt( ein ausschweifender Phantast kann sogar ( auch außerhalb der öffentlichen Straßen ergehenden) Anordnungen an eine preußische denten) wurde ein Gewerkschaftskongres ab- Der religiöse Gesichtspunkt spricht also gegen die Ein­der polizeilichen Aufsichtsbeamten Folge zu leisten sei, die zur gehalten. Ein Empfangsabend wird veranstaltet, der Polizeiheitsschule" so schrieben die Historisch- politischen Blätter" Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung, insbe- präsident erhält eine Einladung, er erscheint in Galauniform und weiter. Dennoch hat sich der Hauptredner auf dem Effener Ver­sondere zum Schuße der Person und des Eigentums getroffen wird vom Borsigenden mit einer Ansprache begrüßt, in der er auf- bandstag, Professor Dr. Martin Spahn , für die Einheitsschule werden. Aehnliche Verordnungen in anderen Provinzen würden gefordert wird, hübsch seine Pflicht zu tun und die Arbeiter vor dem ausgesprochen. Er bezeichnete es nach dem Bericht der Kölnischen natürlich ebenfalls für ungültig erachtet werden müssen. Terror des Unternehmertums und den Ausschreitungen der Hinge Bolfszeitung"( Nr. 502, 4. Juni) als bedauerlich, daß der Gedanke gardisten zu schügen. Der Herr Polizeipräsident dankt schweigend, der nationalen Einheitsschule bekämpft werde, und forderte die zustimmend. Das ganze Fest nimmt einen ungetrübt harmonischen katholischen Lehrer auf, an den Reformplänen zur einheitlichen Verlauf. Reorganisation des deutschen Schulwesens mitzuwirken. so sprach Spahn junior, Aber wie sieht sein Schulideal aus! Er will eine Ginheits" schule mit konfessioneller Trennung, eine Einheitsschule, die keine ist! Man fönnte ebenso gut ein gleiches Wahlrecht" mit Pluralftimmen fordern; denn der Weg­fall der verderblichen fonfessionellen Scheidung ist ein Wesenszug der Einheitsschule.

Gleichzeitig mit der Anregung, solche Polizeiverordnungen zu erlassen, findet bei den Regierungen der preußischen Regierungs­bezirke auf Veranlassung des Ministers des Innern eine Umfrage statt, ob die bestehenden Geseze über den Schuh arbeitswilliger Elemente ausreichen oder ob weitere gese geberische Maßnahmen erwünscht sind? Es wird also auf eine neue Zuchthausvorlage zugeschritten, eine völlige Entrechtung der Arbeiterklasse vorbereitet. An den Arbeitern selbst liegt es, mit Entschlossenheit allen diesen Plänen entgegenzutreten. Bekanntlich hat der Reichstag mit großer Mehr­heit gegen die Stimmen der Scharfmacher( einschließlich der Nationalliberalen) strafrechtlichen Schuh gegen die Ver= gewaltigung des Koalitionsrechts, gegen die Behinderung der Ausübung des Koalitionsrechts verlangt. Soll die ministerielle Umfrage in Preußen die Ant­wort auf dies Verlangen des Reichstags sein? Glaubt die Regie­rung in der Tat die Geduld der Arbeiterklasse weiter ungestraft reizen zu dürfen? Schutz der Arbeitswilligen"," Vermehrung des Schutzes der Arbeitswilligen" joute man Rufe danach in einem Lande für möglich halten, in dem Mordbuben nicht unter Anflage gestellt oder freigesprochen werden, weil sie als Arbeitswillige glaubten, ehrliche Arbeiter niederschießen zu dürfen? Schuß für Elemente wie Hinge, Brandenburg oder den Streifbrecher und Polizeiagenten Reiling, dies nüßliche Element der Gesell­schaft, das wegen der gemeinsten Vergehen zu Gefängnis und Zuchthausstrafen verurteilt, mit Ehrverlust bestraft und unter Polizeiaufsicht gestellt ist? Für ihn hat ja, wie wir an anderer Stelle darlegen, noch jetzt die Staatsanwaltschaft im öffentlichen Interejje" Beleidigungsflage erhoben, weil ein anständiger Arbeiter es wagte, diesem Menschen den Dolch, den er zum Stechen erhoben hatte, zu entreißen und dem Keiling in berechtigter Entrüstung

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ein paar Ohrfeigen gegeben haben soll.

Schutz der anständigen Arbeiter, aber nicht erhöhten Schutz feiger Mordbuben und Dolchstecher, Zuhälter, Suppler, Betrüger und Polizeiagenten, die als Arbeitswillige ihre Schandarbeit ver­richten, verlangt die Arbeiterklasse und verlangt das deutsche Volk.

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Politische Uebersicht.

Zentrumshilfe.

Kann man sich das vorstellen? Nein! Aber etwas anderes fann man sich sehr gut vorstellen, so wie es im Bericht der" Post" geschildert ist. Da wird von dem Festmahl, das der Zentralverband deutscher Industriellen im Anschluß an seine Delegiertenversammlung in Köln veranstaltete, folgendes gemeldet:

Gewiß,

Weiter begrüßte Kommerzienrat Vorster den Polizei präsidenten der Stadt Köln , b. Glasenapp, und Professor Spahn scheint, gleich dem Herrn aus Düffeldorf, auf fand die lebhafte Zustimmung der Festversammlung, als er auf dem Standpunkt zu stehen, daß die Klerikalen eher ihre Kirchen die wichtige, verantwortliche Rolle hinwies, die die Polizei niederreißen lassen", als daß sie die konfessionellen Schulen preis­behörden bei der Durchführung eines träftigen Schuzes der Arbeitswilligen zu spielen berufen find. geben. Auf allen Tagungen der Schwarzen bildet die Schulfrage Wenn eine feste hand von oben her gezeigt werde, seit Jahren den Kardinalpunkt unter den Verhandlungsgegenständen, wenn die Polizei streng und gewissenhaft ihre und es besteht eine besondere, von dem Oberlandesgerichtsrat Marg Pflicht tue, tönne man vielleicht mit den vorgeschaffene zentrümliche Schulorganisation, die mit großer Rührig­handenen Gefeßen auskommen. feit ihren reaktionären Bestrebungen obliegt. Die Freiheits- und Bil Man bewundert den feinen Takt, mit dem die Herren vom dungsfeinde wissen warum. Die Religion ist ihnen immer und alles großen Portemonnaie die Anwesenheit eines hohen Verwaltungs­beamten auf einem Feste benutzen, um ihm über sein amtliches Ver halten Vorschriften zu machen. Das Verhältnis der unparteiischen Behörde zum Unternehmertum wird durch diese Szene ins rechte Licht gerückt, die Autorität des Staates erheblich befestigt.

mal nur Mittel zum 3 wed, sie dient ihnen zur Fanatisierung gegen Andersdenkende, zur Zersplitterung und Verhehung der jenigen, die natürlicherweise zusammen gehören, und zur Bes schwichtigung derer, die sich die Knechtung und Ausbeutung durch jene Herren nicht stumpffinig gefallen lassen wollen, die für sich schon den Himmel auf Erden erreicht haben, während sie andere aufs Jenseits verweisen. Ein ärgerer Mißbrauch wahrer Religion ist nicht denkbar, als er von Zentrumsjeite getrieben wird.

Endlich erreicht.

Der Junter in Uniform darf mit den Schlotbaronen essen und trinken, dafür muß er sich Belehrungen darüber gefallen lassen, was er in seinem Amte zu tun und zu lassen hat. Fast symbolisch nimmt sich diese Szene aus. Einst war das Junkertum auf seine unabhängige Stellung gegenüber den bürgerlichen Geldsäcken stolz. Heute verlangen die Carnegies des preußischen Westens, daß die be­amteten Junter die getreuen Pinkertons spielen. Und der Sozial- fächsische Landgerichtsdirektor Heinze ist aum Reichsgerichtsrat Der ehemalige nationalliberale Reichstagsabgeordnete und demokratie erwächst die Aufgabe, die fagenhaft gewordene Staats. ernannt worden. Heinze war früher in Dresden tätig und zeigte autorität" aus der unwürdigen Stellung zu befreien, in die sie bei seinem ersten politischen Auftreten gewiffe national- soziale durch die Uebermacht des Großkapitals immer tiefer hineingerät.

Titelschacher aus neuester Zeit.

Zentrum und Schule.

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Presse- Beeinflussung.

Neigungen, die ihn in den falschen Verdacht brachten, ein liberaler Mann zu sein. Gelegentlich der Blockwahlen 1907 gelang es ihm, den Dresden - Altstädter Kreis zu erobern und Zwei weiteren Briefen, die der Breslauer Volkswacht" zuge- im Reichstage entpuppte er sich dann bald als einer gangen sind, ist zu entnehmen, daß ein gewisser Düssinger aus der eifrigsten und strupellosesten freiwilligen Regierungs Magdeburg den Hoflieferantentitel für 2500 m. auch an Hand- kommissare. liberalen Wenn es irgendeine vom Standpunkt werksmeister mit befferer" Kundschaft vermittelt aus gewagte Sache zu verteidigen galt, Heinze war der richtige hat und zwar noch im Januar 1914. Jm übrigen ist es das Mann dazu. Seine parlamentarische Tätigkeit fand bei den Die Germania " beeilte sich, den Konservativen in der alte Bild, neu ist höchstens, daß dieser Schacherer nicht wartet, bis Wahlen 1912 ein Ende und nun sollte der so brauchbare Mann Sebze gegen die Sozialdemokraten in der Kaiserhoch- Geschichte ein Titelhungriger sich auf Inferate oder andere Angebote hin unter allen Umständen beim Reichsgericht untergebracht werden. Es beizuspringen. Es kommt dabei dem Zentrum gar nicht meldet, sondern daß man sich die geeigneten Opfer aus Katalogen war ein offenes Geheimnis, daß hinter der wiederholt gestellten darauf an, die Immunität der Reichstagsabgeordneten zu und Abreßbüchern heraussucht und dann auf ehrenwörtliche Dis- Forderung der Regierung, einen sechsten Reichsanwalt etatsmäßig opfern, wenn es nur nach oben die untertänigste Ergebenheit fretion" verpflichtet. Herr Düssinger reist dann selbst in die Drte, anzustellen, die Absicht stand, Heinze mit diesem Posten zu belohnen. Die Forderung der Regierung wurde aber regelmäßig abgelehnt, versichern kann. Die Leute haben ganz vergessen, daß sie einst um alles andere forreft" zu erledigen. und nun hat man sich so geholfen, daß man ihn zum Reichsgerichts­als Reichsfeinde galten, daß die alten Führer, die Windthorst , Majunke, Schorlemer usw. mit ängstlicher Gewissenhaftigkeit rat ernannte. Heinze dürfte einer der jüngsten Reichsgerichtsräte sein; er ist noch nicht 49 Jahre alt. darauf achteten, daß die Rechte der Reichstagsabgeordneten In der Pfingstwoche hielt der katholische Lehrerver= nicht verfümmert werden. Das heutige Zentrum sieht seinen band in Effen seine 16. Jahresversammlung ab. Der Vorsitzende Stolz in schmieriger Anbiederung bei den Herrschenden, von versicherte zwar, daß der Verband politisch neutral sei; in einer deren überfüllten Tischen es einige Brocken zu erschnappen Spezialversammlung forderte aber der Hauptrebner, Lehrer Kleh lands- Nachrichtendienst hat sich gebildet. An der Spize Ein großfapitalistisches Syndikat für den Au8­hofft. Das muß im Auge behalten werden, wenn man den Neuwied , die Verbandsmitglieder auf, die Verbreitung der nachfolgenden jammervollen Erguß der Germania " richtig ta tholischen Bresse nach Kräften zu fördern. Nicht steht ein Direktorium, das sich aus Geheimrat v. Borsig, Landrat würdigen will. nur der Abwehrkampf gegen die schlechte(?!) " Der Reichstag kommt hier aber auch selbst in sehr erheb- resse ist eine Tagesforderung für die katholische Lehrer­licher Weise in Frage. Derartige öffentliche öffentliche anti­schaft...." monarchistische Kundgebungen, wie das demonstra­tive Sigenbleiben bei einem bon seinem Präsidenten ausgebrach- Die katholische Presse" find die 3entrumsblätter, die ten Kaijerhoch kann und darf der Reichstag sich im schlechte Preffe" sind die liberalen und sozialdemokratischen Zei Interesse seiner Würde und seines Anjehens nicht weiter tungen. Man wird sich darauf gefaßt machen müssen, daß künftig gefallen laffen. Er muß hier die Selbsthilfe gebrauchen, die Mitglieder des ultramontanen Lehrerverbandes noch mehr als die ihm bereits geboten ist, oder diese Selbsthilfe noch zu er- es bisher ohnedies geschah, die Schulräume als Propaganda weitern suchen. Verlangen die Sozialdemokraten im Reichstage pläge für ihre Parteiorgane und als Hebballen gegen alle nicht gleiche Berechtigung mit den bürgerlichen Parteien, so müssen fierifalen Preßerzeugnisse mißbrauchen. Die Arbeitereltern werden jie auch die gleichen Verpflichtungen nach jeder Richtung hin auf gut fun, ihre Kinder auf derartige Eingriffe in ihr häusliches Leben sich nehmen. Sie haben das am Schlusse der Session durch ihre antimonarchistische Demonstration gegenüber dem Kaiserhoch des vorzubereiten und sie entsprechend zu instruieren. Reichstagspräsidenten abgelehnt. Sie müssen auch die Folgen Auf welcher Höhe dieser ultramontane Lehrertag stand, mag aus dieser, nicht nur gegen den Monarchen, sondern auch gegen man daran ermessen, daß man auch den Zentrumsabgeordneten den Bräsidenten des Reichstags geübten, Demonſtration auf sich und Gewerkschaftschrift Gronows fi als Rebner beſtimmt hatte. nehmen und können sich nicht beklagen, wenn sie selbst durch Wer Herrn Gronowski auf Grund seines öffentlichen Auftretens ihr Verhalten diese Folgen provozieren. fennt, der fragt sich erstaunt: Was kann dieser Mann denn

Aber wenn der Reichstag gegenüber der Willfür und der den Lehrern erzählen, was sie nicht längst und besser wissen? Und antimonarchistischen Demonstration der Sozialdemokraten etwas feine Rede" bestätigte alle Befürchtungen. Positives tun will, jo fann das nur geschehen unter voller Ein anderer Sprecher, Lehrer Runge- Düsseldorf, wetterte Hebereinstimmung der bürgerlichen Parteien

und mit der Regierung über ein gemeinsames Vor- gegen den Umsturz" und gegen die liberale Richtung im Pro­gehen, jei es auf gejeßlichem Wege, sei es auf dem Wege testantismus, die mit dem Christentum nichts mehr gemein hat". einer Abänderung der Geschäftsordnung des Herr Runge meint das Christentum" seiner Parteifreunde, das Reichstags." allerdings an dem groben Konstruktionsfehler frankt, daß es den

a. D. Rötger und Direktor Schacht von der Dresdner Kant zu­sammensetzt. Ein besonderer Verwaltungsrat, der vor allen Dingen Anregungen für den Ausbau und die Art der Berichterstattung geben soll, feßt sich u. a. aus folgenden Herren zusammen: Brofessor Duisberg, Farbwerke Baher, Hagen , Diskontogesellschaft, Kom­merzienrat Herm. Hasenclever, Remscheid , Herm. Hecht, Berlin , Generaldirektor Heineken, Norddeutscher Lloyd , Direktor Helfferich, Deutsche Bank, Direktor Huldermann von der Hapag , Direktor Kose­garten, Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, v. Langen , Diss fontogesellschaft, Geheimrat Rathenau , Generaldirektor Reuter von der Deutschen Maschinenfabrik Duisburg, Salomonjohn, Diskonto­gesellschaft, Geheimrat v. Siemens, Edmund Bohlen, Hamburg . Die Zeitung der Geschäfte liegt in den Händen zweier Geschäftsführer, der Herren Asch und Dr. Hansen. Die Post" sagt zu diesem Unternehmen:

Es handelt sich bei dem Unternehmen vorläufig um ein zwanglojes Syndikat auf drei Jahre, das später eine festere Form erhalten soll. Der Jahresbeitrag für die Mitgliedsfirmen beträgt mindestens 1000 M. Bedeutsam ist, daß das Auswärtige Amt dem Syndikat einen 3uschuß von 250 000 M. zu gebilligt hat unter der Bedingung, daß von der Industrie die gleiche Summe aufgebracht werde. Da, wie wir hören, von dieser Seite die Summe von 250 000 M. durch Mitgliedsbeiträge bezw. freiwillige Beiträge bereits überzeichnet ist, scheint dieser Zuschuß des Auswärtigen Amis dem Syndikat gesichert. Wie wir