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oaß Jagows Erlaß auch hierauf sich bezieht. Die Verordnung gilt für den Landespolizeibezirk Berlin  , bestehend aus den Stadtkreisen Berlin  , Charlottenburg  , Berlin  -Schönebcrg, Neu- kölln, Berlin-Wilmersdorf  , Berlin-Lichtenberg und der Land- gemeinde Stralau. Sadismus und Klaffeuhah. Wie fremd und gehässig manche Kreise der Arbeiterschaft gegen» überstehen, zeigt sich wieder einmal an einem besonders krassen Fall. In einer Versammlung der Deutschen Gesellschaft für öffent« liche Gesundheitspflege sprach ein Herr Dr. Alexander Marx über die Hygiene der WarmwaflerversorgungSanlagen. Hierbei hat der Herr dem.Berliner Tageblatt" zufolge u. a. ausgeführt: .Zu befürchten ist zunächst, daß der Portier oder die Hand- werker, die eine Reparatur des SchwimmkugelgefäheS vornehmen sollen, das Wasser infizieren. Endlich muß hier in Betracht ge- zogen werden, daß das Nutzwasssr wegen der Einschaltung eine« solchen GefäheS auch böswillig sehr leicht verunreinigt'werden kann, da eS auf dem entlegenen Dachboden und meist sehr zu- gänglich angeordnet wird. Der Gedanke ist jedenfalls nicht abzu- weisen, daß rohe Elemente unter den Bauhandwerkern, die vielleicht tagelang auf dem Dachboden des Hauses zu Reparatur- zwecken beschäftigt find und durch da» Rauschen bei der Wasser- entnähme auf das Gefäß aufmerksam gemacht werden, bös- willig das Gefäß verunreinigen, vielleicht in einer Art sadistischer Anwandlung oder aus Klassen- hast." Man muß sich nach dieser.objektiven" Leistung eine« Referenten »ur ftagen, woher der Herr den Mut hat, ohne jegliche Unterlage eine derartig frivole und leichtfertige Verdächtigung eine« Stande  « in die Welt hinauSzuschicken. Uebrigens, Herr Doktor, warum sollen denn gerade Arbeiter solche Schweinigel sein? Haben Sie noch nicht von Unflätigkeiten aus anderen Kreisen gehört? Wissen Sie nicht, daß auch schon von feudalen Studenten Taten vollbracht wurden, die alles andere als appetitlich waren? Und dann: man denke nur an die Geheimnisse der Wurstkessel, an die tausendfach vorkommenden Schmutzereien in der Lebensmittelbranche, die nicht von Arbeitern ausgeführt werden, an jenen Bäckermeister, der regelmäßig in« Pfannkuchenfett spuckte. SadiSmu«, Klaffenhaß! Wirklich, von einem Arzt und ein solcher ist doch wohl Herr Marx hätte man mehr Taktgefühl und Sachlichkeit erwarten können al« au« seiner Rede hervorgeht. Zu spät! Der 60 Jahre alte Arbeiter Emil Rannig, ein ordentlicher und fleißiger Mann, verlor vor zwei Jahren durch den Tod seine Frau und war seitdem etwa? niedergedrückt. Seit einem Jahre wohnte er in der Tilsiter Str. 9 im dritten Stock de« Onergebäude« für sich allein in einer Stube. Vor zwei Monaten verlor der Mann seine Arbeit und konnte seitdem keine Beschäftigung mehr bekommen. Seine geringen Ersparniffe waren bald aufgebraucht. Am 1. Juni konnte Rannig die Miete nicht mehr bezahlen. Er bat den Wirt, sich etwa« zu gedulden, weil er immer noch hoffe, wieder Arbeit zu finden. Der Schankwirt Mewe« vom Weidenweg 17. der mit ihm befreundet war, bemühte sich für ihn und e« gelang ihm auch, bei einem Bekannten eine Stellung zu finden, die er heute antreten sollte. Gestern abend um 8'/, Uhr ging MeweS nach seiner Wohnung, um ihm die fteudige Mitteilung zu machen. Er fand die Tür unverschloffen, hört« aber drinnen keinen Laut. Al« er nun «intrat, fand er zu seinem Schrecken den betagten Freund tot auf. Der Verzweifelte hatte, wahrscheinlich schon am Sonnabendabend, einen Haken in die Wand geschlagen und sich in sitzender Stellung erhängt. Der Unglückliche hatte schon seit geraumer Zeit wiederholt Selbstmordgedanken geäußert._ Berlin   im Gewitter. Der erste schöne Tag im Juni am gestrigen Dienstag erinnerte an da« Sprichwort: Man soll den Tag nicht vor den Abend loben. Lockte das warme Wetter und der blaue Himmel am Tage viele Menschen aus ihren Wohnungen und zog sie ins Freie, so wurde am Abend manchem die Freude wieder verdorben und den Besitzern der Gartenlokale da« ersehnte Geschäft. Gegen 8 Uhr zogen sich die Wolken am Himmel zusammen, und bald entlud sich ein starke» Gc- Witter, von unablässigen, manchmal zu wahren Wolkenbrüchcn aus- artenden Regenfällen beglettet. An verschiedenen Stellen richtete das Unwetter auch Schoden   an, dessen Umfang bisher noch nichit zu übersehen war. Am Bahnhof Charlottenburg drang das Regenwasser in mehrere Keller ein und überschwemmte sie. In der Kantstraße wurde durch einen Blitzstrahl eine eiserne Verzierung am Turm eines Hauses Herabgeriffen. Nicht weit davon, an der Krummen Straße, schlug der Blitz in einen Straßenbahnmast und stürzte die obere Verzierung herunter. Auch in der GreifSwalder Straße wurde ein Straßcnbahnmaft vom Blitz getroffen; hier wurde dadurch der Straßenbahnbetrieb auf eine Viertelstunde lahmgelegt. Die Feuerwehr hatte infolge des Unwetters alle Hände voll zu tun. Ei» schwerer Straßenunfall ereignete sich Montagabend an der Eck« der Charlotten« und Leipziger Straße  . Dort wollte der Kauf- mann Oskar Hellwich einen Straßenbahnwagen der Linie 87 ver« lassen, glitt au« und stürzte so schwer, daß er sich einen Bruch der linken Kniescheibe zuzog. Zur Frage der neuen partiellen Hundesperre, über deren lokal« Abgrenzungen allgemeine Unsicherheit herrscht, wird berichtet: Aus Grund des 8 ISt der AuSführungSbestimmungen de« Bundesrat« zum Viehseuchengesetz müssen bei Maul« und Klauenseuche in den Sperrbezirkcn die Hunde auf der Straße an der Leine_ geführt werden. Diese Bestimmung de« Gesetzes, die natürlich für da« ganze Reich gilt, mag vielleicht in Berlin   mit seinen wenigen und räumlich weit getrennten Kuhhaltungen in der Praxis nicht er- forderlich erscheinen, doch kann naturgemäß Berlin   nicht eine Au«- nahmestellung in einem Landesgesetz einnehmen. Auf alle Fälle ist e« jedoch in den Sperrbezirken nur nötig, die Hund« an der Leine zu führen; ein Maulkorbzwang dagegen besteht nicht; nur in Pankow   ist, wie wir berichtet haben, der Maulkorbzwang ein« geführt. Augenblicklich gelten al« Sperrbezirke die Vororte Reinickendorf  , Pankow  , Weißensee  , Lichtenberg. Friedrichsfelde  , Stralau-Rummelsburg und Neukölln. Außerdem in Berlin   die Ge- biete der P o l i z e i h a u p t m a n n s ch a f t e n Nr. 7, 9, 8, 8, 12, 4 und 2. Mit jedem neu hinzutretenden Fall eine« Krankheitsherde« können diese Sperrbezirk« täglich erweitert werden. Für da« große Publikum ist e« ziemlich unmöglich, die Grenzen der einzelnen Polizeihauptmannschafteu Berlin  « zu kennen und zu respekiieren. Einem Detrktivfilm gleicht eine Tragikomödie, die sich am Montagnachmittag auf dem Flugplatz Johannisthal   abspielte. Tin zunger Flieger, namen« G.. hatte vor einiger Zeit die Bekanntschaft einer jungen Dame, der Tochter eines mehrfachen Hausbesitzer« au« Berlin IV., gemacht, die mit dem Piloten wiederholt Aufstiege unter« nommen und sich in den Bezwinger der Lüfte sterblich verliebt hatte. Der Bater de» Mädchens stand dem Liebesbunde jedoch wenig sympathisch gegenüber. So reifte in dem Pärchen der Entschluß zu fliehen und zn diesem Zweck da« Flugzeug zu benutzen. G. bereitete einen Apparat zum Flug« vor und erschien mittag« gegen 12 Uhr vor der Wohnung setner Angebeteten in der Kurfüritenstraße mit einem Automobil. Leider wurde die Flucht de» jungen Pärchen» jedoch vorzeitig bemerkt und der Bater der Dame sauste im Automobil hinter den Ausreißern her. deren Ziel der Flugplatz war. Inzwischen aber benachrichtigte die Mutter telephonisch die zuständige Polizeibehörde. Als die beiden jungen Leutchen in Johannisthal  eintrafen, trat ihnen bereits ein Hüter der Ordnung entgegen, der der Fortsetzung der Flucht ein Ende machte. Drei Kinderleiche« gefunden. Auf der Pumpstation in der Genthiner Straße wurde gestern abend die unverhüllte Leiche eines neugeborenen Knaben an- geschwemmt. In blauweißes Wachstuch eingewickelt und in rosa Papier verschnürt war die Leiche eines neugeborenen Knaben, die im Abortraum des Bahnhofs Halensee gefunden wurde. Auf dem Kinderspielplatz an der einsamen Pappel in der Schönhauser Allee   fand ein Maschinenführer eilt Paket aus Packpapier, das ebenfalls die Leiche eines neugeborenen Kinde« enthielt. Alle drei Leichen wurden zur Obduktion vefchlagnahmt._ Durch einen Gprmtg au« dem Fenster Hai sich die 63 Jahre alte Ehefrau Berta de« Bauwächters Käpphingst au« der Adalbertstraße 71 da« Leben genommen. Die Frau war schon seit mehreren Jahren zuckerkrank und gebrechlich und auch geistig nicht mehr ganz gesund. Während ihr Mann im Dienste war. sprang sie au« dem Küchen- fettster ihrer im zweiten«tack de« Seitenflügel« gelegenen Wohnung auf den Hof hinab und blieb besinnungslos liegen. Ein Arzt, den die Hausgenossen von der Hilf«wache in der Adalbertstraße holten, konnte nur noch ihren Tod feststellen. Deutscher   Arbeiter-Säagertund, Gau   Berlin  . In der am Sonn- tag statigesundenen Susschußsitzung wurde zunächst der Arbeiter- gesangverein.Rudow" aufgenommen. Sodann teilte der 2. Bor  - sitzende mit, daß der 1. Vorsitzende und der 1. Kassierer ihr Amt niedergelegt haben, was mit lebhaftem Bedauern aufgenommen wurde angesichts der jahrelangen Tätigkeit beider. In der Ersatz- Wahl wurde als 1. Vorsitzender SangeSbruder Bolz, XIV. 87, Götz- kowSkystr. 34, und al« 1. Kassierer SangeSbruder I. Steffens, XO. 18, Langenbeckstr. 5, al« 2. Kassierer SangeSbruder Przibilla gewählt. Da die Beisammlung durch die Amtsniederlegung auch die Mandate beider SangeSbruder zur Generalversammlung nach Leipzig   al« erloschen ansah, wurden die SangeSbruder Bolz und Steffen« al« Delegierte gewählt. Der Antrag, daß der Gau sich dem Kartell für Sport und Körperpflege anschließe, welcher schon die letzte Susschußsitzung beschäftigt hatte, wurde abgelehnt. Zeuge», welche gesehen haben, wie ein Mann am Freitag, den 23. März 1913, nachmittag« ö Uhr, Ecke Zimmer- und Jerusalemer Straße   vom Vorderperron der Straßenbahnlinie 17 stürzte und über- fahren wurde, wollen ihre Adresse an Rechtsanwalt Schumann, Berlin   0, Simplonstr. 45, senden. Insbesondere der Herr, welcher den Verletzten nach der Unfallstation, Kochstraße, trug. Vorortnachrichten. Schöneberg  . AuS der Stadtverordneteaverfammluug. Der Arbeiterturnverein hatte ansang« Januar um den Bau einer städtischen Turnhalle petitioniert und die Bersammlung stimmte dem zu. Der Magistrat erklärte, er wolle dem Turnverein die alte Maschinenhalle auf dem Druckenmüllerschen Gelände zur Verfügung stellen. Der Verein hätte die« aber abgelehnt. Vorläuftg ist e« nun nicht eher möglich, den Bau einer Turnhalle in die Wege zu leiten, al« bis die Um­legung des Südgelände« durchgeführt ist. Genosse P e t e r s o n betont, daß der Arbeiterturnverein diese Halle abgelehnt habe, da in diesem Raum die Ballonhüllen her- gestellt werden, die einen unangenehmen Geruch verbreiten, der den Lungen der Turnenden schädlich ist. Darum sollt« der Magistrat dafür sorgen, daß dem Arbeiterturnverein endlich eine Turnhalle zur Verfügung gestellt wird. Zu der Frag« der unterirdisihen Bedürfni«anstalt beschwert sich Stadiv. Meyer(Libj über die Form der Ablehnung de« Magistrat», die beinahe an Ironie grenzt. I a tz o w<Lib.) wünscht die Er- bauung der Häuschen bis zum Herbst zu vertagen. Zu der Bebauung städtischer Parzellen am Rudolph-Wilde-Plotz in eigener Regie führt Stadtv. Lassen au«, man soll nicht in den Fehler verfallen, so zu bauen, wie die Plätze bisher bebaut wurden, die wie Kochentorten aussehen aber keinen architektonischen Geschmack verraten. Die wirtschaftliche Seite ist vortrefflich gelöst. Ebenso die Bebauung in eigener Regie; man wird keinen Privatmann finden, der diesen Komplex bebauen würde. I a y o w erklärt, ihm ist die ganze Sache nicht recht klar, auch die wirtschaftliche Lösung der Frag« könne keine Bedenken hervorrufen. Mit der eigenen Regie sieht es recht dürftig au», man sollte die Hände davon lassen. Komisch wirkt e«, dos Beamtenwohngebäude al« etwa« außerordent- lich Gelungenes zu schildern, während eS als«in Schmerzenskind angesehen wird. Die Rentabilität der Häuser ist nicht richtig dar« gestellt. Redner hofft jedoch, daß von dem Bau in eigener Regie abgesehen und derselbe an solvente llntetnehmer vergeben wird. Die Borlage wurde einem Ausschuß überwiesen, dem die Ge- nossen Küter, Obst, Reiche angehören. Hierauf erfolgte geheime Sitzung. TvdeSfturz au« de« vierten Stockwerk. In einent Anfall geistiger Umnachtung stürzte sich gestern früh die 69 Jahre alt« Ehefrau de« Bauunternehmers A. aus dem Fenster ihrer an der Grunewald- straße, nahe dem Bayerischen   Platz, gelegenen Wohnung auf den gepflasterten Hof. wo sie mit zer,chmetterten Gliedern tot liegen blieb. Tie Leiche wurde nach der Halle des städtischen Friedhofes in der Eythstraße gebracht. Selbstmord einer LehrerSgatti«. Sin aufregender Vorfall ereignete sich Montagmorgen in dem Hause Kufsteiner Str. 8. Dort wohnt der Oberlehrer Theodor KuSkop mit seiner Gattin in der vierten Etage. Frau K. war seit einigen Monaten gelähmt und war in- folge der Krankheit in Schwermut verfallen, au« der sie sich nicht aufzuraffen vermochte. Als morgens der Oberlehrer seine Wohnung verlassen hatte, schleppte sich die Kranke zum Fenster und stürzt« sich au» dem vierten Stockwerk aus den gepflasterten Hos hinab. Dt« Unglückliche erlitt beim Aufschlagen einen so schweren Schädelbruch, daß sie wenige Augenblicke später verstarb. Schmargenvorf. Tob durch Berbreuaen. Auf schreckliche Weise hat gestern die in der Sulzaer Straße 12 wohnhafte jährige Ehefrau Minna TomS den Tod gefunden. Frau T. hatte in ihrer Wohnung auf einem Spirituskocher für ihr Kind Milch gewärmt. Der Kochapparat lam dabei zur Explosion und die Stichflamme traf die T. In wenigen Sekunden brannte die Aermste lichterloh. Hinzueilende Nachbarn erstickten die Flammen durch Ueberwerfen von Decken. Die Ber- letzt« hatte jedoch im Gesicht so schwere Brandwunden erlitten, daß sie kurz nach ihrer Einlieferung im Stubenrauch-KrankenhauS unter qualvollen Schmerzen starb. Friedenau  . Au« russische» Kerker»!" So lautet da« Thema eine« Licht- bildervortrage«, der vom.HilfSverein für die politischen Gefangenen Rußlands  " am 26. Juni im.Kaiser-Wilhelm-Garten", Rbeinstr. 65, veranstaltet wird, Billett« a 29 Pf. sind 6« allen BezirkSftihrern und in Steglitz   zu haben. Spandau  . Auf der städtischen Waldfiedelung wird fieberhast gearbeitet, um die Rohbauten vorzeitig fertigzustellen. Di« beiden Zwischenunier- nehmer Lamprecht und Rölte lassen die Maurerarbeiten nach einem geschickt ausgeklügelten Akkordsystem ausführen. Solange in Berlin  die Baukonjunktur schlecht ist, stehen die Spandauer   Maurer trotz der guten hiesigen Baukonjunktur dem Akkordsystem der beiden Zwijchenunternehmer ziemlich machtlos gegenüber, da der hiefige Arbeitsmarkt von auswärtigen Maurern überschwemmt wird. Trotz- dem wird e« den hiesigen Bauarbeitern bei ihrer straffen Organisatton möglich sein, da« Zwischenunternehmertum zu besettigen. Sitzungstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Charlottcnburg. Heute: Stadwerordnetenvcrsannnlung, abends 6 Uhr, im Rathause, Berliner Straße  . Die Aniraqe des Stadw. Hirsch u. Gen. betr. Festnahme von Bürgern durch die Polizei. Neukölln  . �Donnerstag, den 11. Juni, nachmittags 5 Uhr, im Rat- hause, Berliner   Str. SZ. Britz-Buckow  . Freitag, den 12. Juni, nachmittags 5 Uhr: Qesscnllichc Gemeindcvertreler-Sitzung im Rathause. Tagesordnung: Neuwahl des Gemeindevorstehers. Birkenwerder  . Am Donnerstag, den 11. Jimi, abends 3 Uhr, im Rathaus. Diese Sitzungen sind öffentlich. Jeder Gcmeindcangchörige ist bc- icchtigt, ihnen als Zuhör:: beizuwohnen. Mus aller Welt. Eine Fischerflottille durch Sturm vernichtet. Vierzig Fischerschooner sind bei einem Sturme am Frei- tag an der Küste des nördlichen Neu-Braunschweig   g e- scheitert, und zwanzig Personen sind dabei ums Leben gekomvien. Die meisten der Boote strandeten an der Miscoe- und der Shippigan-Jnsel. Acht Leichen sind bereits geborgen und nach Caraquet   gebracht worden. Nach Meldungen aus Gaspe brach der Sturm Plötzlich und mit fürchterlicher Gewalt los und viele Schooner, die an die Küste herankamen, wurden an den Felsen zertrümmert. Längs der Küste bei der Shippigan-Znsel wird jetzt nach Leichen gesucht._ Schwarzer Terrorismns. Im mittelfränkisch-n Industriegebiet, das in der Hauptsache protestantisch ist, jetzt aber seinen Bevölkerungszuwachs fast zum allergrößten Teil aus der katholischen Oberpsalz erhält, macht das Zentrum die heftigsten Anstrengungen, die katholische Bevölkerung an sich zu fesseln. In Nürnberg   und Umgebung find eine ganze Menge von Organisationen entstanden, die unter der Firma»katho- lischer", das heißt unter religiöser Fahne marschierender Vereine, die Zentrumsgeschäfte zu besorgen haben. Ein Hauptgewicht wird auch auf die Verbreitung derNürnberger Volkszeitung", eines der giftigsten Zentrumsblätter, gelegt. Dabei wird mit sehr terro- ristischen Mitteln verfahren. Von vielen solcher Vereine ist bekannt, daß in den Statuten nachträglich Bestimmungen aus« genommen worden sind, wonach die Mitglieder verpflichtet sind, die .Nürnberger BolkSzeitung" zu halten, wahrscheinlich ist dieS bei allen der Fall. Wer sich dem nicht fügt, der fliegt, daS haben schon wiederholt vorgekommene Fälle gelehrt. So besteht in dem mehrere tausend Arbeiter zählenden Röthenbach bei Lauf ein katholischer Männerverein, der angeblich UnierstützungS- und Wohlfahrtszwecke verfolgt. Ein Leser derFränk. Tagespost  ", der jahrelang seine Beiträge für den Berein bezahlt hat. aber der Meinung ist, daß man ihm nicht vorschreiben kann, welche Zeitung er lesen soll, erhielt nun von der Borstandschast folgenden Brief: »Katholischer Männerverein Röthenbach. An das Mitglied I. Sch. Da Sie die Vereinszeitung.Nürnberger Volkszeitung" nicht bestellen, werden Sie hiermit au« dem Mitglieder- Verzeichnis gestrichen und gehen aller Ansprüchen auf da« Vereinsvermögen und die WohlfahrtSeinrichtuogen verlustig. Streber, erster Vorsitzender." Wenn Schwarze solche« tun. so ist das natürlich kein TerroriS- inuS. Nur wenn andere zu derartigen Mitteln greifen, nimmt man die heuchlerische MaSke der Entrüstung vor und zitiert den bekonnten Ver«: Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein._ Kleine Notizen. So« Walzwerk zermalmt. Aus dem Ziegelwerk K ü l y o w in Pommern   geriet der Arbeiter Albert G a d o w, der mit der Remi- gung der Maschinen beschäftigt war, in da» Walzwerk. Infolge eine« mißverstandenen Zurufe« hatte der den Kollergang be- dienettde Arbeiter die Maschine eingestellt. Der Verunglückte wurde vollständig zerquetscht. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Ein Oberst vom Eisenbahnzvge getötet. Wie die.Danziger Zeitung" meldet, ist in der letzten Nacht der Kommandeur der Train« de« 1., 17. und 29. Armeekorps Oberst S ch ö l e r von einem Eisen- bahnzuge überfahren und getötet worden. Er kam mit seinem Pferde von Adlershorst und wollte nach L a n g f u h r. DaS Pferd kam reiterloS um 12 Uhr nachts auf dem Kasernenhofe an. Da man ein Unglück vermutete, begab man sich auf die Suche nachdem Obersten   und fand ihn in der Nähe des Rennplatze» tot vor. Schneefall und Külte   i» Frankreich  . AuS mehreren GebirgS- gegenden Frankreich  « wird starke Kälte und Schneefall ge- meldet. In Paris   ging gestern abend ein mit Hagel und Schnee verbundenes Unwetter hernieder. Die Suffragetten. In R a y n e in der Grafschaft Essex   haben Anhängerinnen des Frauenstimmrechts marmorne Grabdenk« m ä l e r auf dem Kirchhof sowie einen Teil der neuen Kirchhofs« mauer zerstört. In der Kunstgalerie in Birmingham  brachte ein« Suffragette heute nachmittag einem Bilde bei Maler» Romney mit einem Hammer schwere Beschädigungen bei. Sie wurde verhaftet. Marttvrelle von Berlin   am 8. Juni 1914. nach Snnitteltmgen de« lönigl. Poltz-ipräfidium«. Mai«(mixrd). Natal 90,09«>.«>. Donau  0,000.00. Mai»(runder), gute Sorte 15.4915,79, Richlstroh 0.99. Heu 9,900,00. Martthallenvreise. 100 Kilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen 34,0050,00. Sveisebobnen. weiße 38,0060,00. Linien 40,00 80,00. »ottosfein(Kleinbdl.) 5,008,00. 1 Kilogramm Rindsiessch, von der Keule 0.000,00. Rindsieilch, Bauch fi-ilch 0.000.90. Schwemefleisch 0.000/10. Kalbsieilch 0,000,00. Hammelfleisch 0,000,00. Butter 2,202.80. 60 Stück Eier 3,20-5,40. 1 Kilogramm Karpfen 1,40-2,20. Aale 1,403,20. Zander 1.603,40. Hechte 1.403,20.«arlche 0,802,40 Schleie 1,603,20. Bleie 0,801,60. 60 Stück Krebje 30018,00. BSitiernngSüberNckit vom 9. Juni 1914. Stationen Swinemde. se 15 S' m ii B« ffltöei »K »II wi 755DSO 759810 772(0 Berlin  Frantf.a.M 752(520 München 751® Wien 17510 3wol!ig 3bedeck! 3woltig IDunft «-bedeckt 2 halbbd. Stationen = 1 ii »f Havaranda768S Petersburg 76752® Sctlly 753« Ab-rd-en-704RN® Pari« 75ZNN0 kSrttei ii t: 2beo«ckt 8 1 wolienlj 12 6 Regen Sheiter 1 Bedeckt 11 9 10 Wetterprognofe für Mittwoch, de« 10. Juni 1914. / vielfach heiter, aber sehr veränderlich bei ziemlich lebhaft» östlichen Winden, etwas Regen und Gewitterneigung. Berliner   Wetterbureau. «etterauSfichte» für da«»ittlrre Rorddeutfchlaud bi« Tounersiagmlttag: Anfang« noch ziemlich warm und vielfach wolkig mit «UKu"" unb otvCin5cUtn®CBment