Nr. 157. 31. Jahrgang.
Freitag, 12. Juni 1914.
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Aus der Frauenbewegung.
Die Wurzel des Uebels.
standes in den Gemeindevertretungen hat, daß man nicht wagt,| Reform des Gefängniswesens, Verbesserung der Arbeitsverhältnisse mit einer gefunden Bodenpolitik und mit dem Häuserbau in großem der Schreiber und Lehrlinge, Anstellung von Frauen im Staatsdienst, Auf der 18. Generalversammlung des Deutschen Zentralfomitees Stil vorzugehen, weil man den Vorwurf der Hausbefizer fürchtet, Werbefferung der Lage der weiblichen Eisenbahnangestellten, Aus zur Bekämpfung der Tuberkulose erklärte Professor Dr. Roepte in daß die Stadt ihnen Konkurrenz mache. Darunter müssen die gestaltung des Wanderschulunterrichts für Haushaltungslehre, Tiers feinem Referat, so notwendig es sei, dem Geburtenrüdgang Einhalt Armen leiden, und die Zahl der Tuberkulofeerkrankungen und der schuk, Fürsorge für verkrüppelte Kinder, Anregung zu einer amtlichen zu tun, dürfe doch nicht verkannt werden, daß eine große Kinder- Tuberkulosesterblichkeit besonders bei den kleinen bleibt er- Untersuchung über die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie char das Wohnungselend erhöhe, den Lebens- schreckend hoch. und Heimarbeit, Unterstützung der Gewerkschaft der Dienstboten in
unterhalt schädige und dadurch die Erkrankungen Wollen wir unsere Pflicht gegen die Allgemeinheit erfüllen, Helsingfors usw.
an Tuberkulose vermehre oder wenigstens die Heilung so müssen wir das soziale Gewissen unserer Kommunalvertretungen Aber außer dem Einbringen dieser besonderen Frauenwünsche erschwere. Der enge Zusammenhang von Wohndichtigkeit erweden oder schärfen, und wo die Angst vor der möglichen arbeiten die weiblichen Abgeordneten in enger Verbindung mit ihren und Tuberkuloseverbreitung wurde weiter in einem Vortrag Schädigung des Bautapitals alle besseren Regungen überwuchert, männlichen Parteigenossen an der Ausgestaltung der Rechtslage in des Charlottenburger Stadtrates Seydel festgestellt, in dem es hieß, muß der Kampf auf der ganzen Linie aufgenommen werden. Ein Finnland . Wie man sieht, leisten die Frauen hier im finnischen je mehr Menschen sich in einer Wohnung aufhalten, zumal wenn Reichswohnungsgesetz könnte uns viel helfen, aber es wird nicht Parlament ein gut Teil positiver Arbeit.
das lebel des Schlafgängerwesens hinzufomme, desto größer sei die Anstedungsgefahr.
kommen. Was wir von Preußens Parlament zu erwarten haben, ist sicher nicht viel; aber die Kommunen müssen zu umfassender Tätigkeit auf dem Gebiete des eigenen Wohnungsbaues angespornt werden, und auch das ist eine Arbeit, bei der die Frauen viel mithelfen können.
Ein liberales Musterblatt.
In seiner Wut über die gewaltsame Propaganda der
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48 Jahre Enttäuschung. Am 7. Juni 1866 brachte John Stuart Mill im englischen Unterhause die erste von vielen Frauen unterzeichnete Frauenwahlrechtspetition ein. Bis zum Jahre 1905 folgen 1747 weitere Petitionen, 1909 wird dem Unterhaus eine von 280 000 Wählern unterzeichnete Petition vorgelegt. Zahllose Resolutionen und Kundgebungen im ganzen Lande beschäftigen sich mit der Frage. Jm Parlament finden sich mehrfach starke Mehrheiten für das Frauenwahlrecht; die liberale Regierung verhindert jedoch unter Anwendung aller nur denkbaren Mittel die Durchführung. Libe tale Minister zweifeln an dem ernſten Willen der englischen Frauen, das Wahlrecht zu erkämpfen, da sie noch nicht zu Brandfämpfe der Männer begleitet haben. Die Suffragetten befolgen den stiftungen und Zerstörungen übergegangen feien, die die VerfassungsWint. Brandstiftungen und dergleichen werden ausgeführt, zuerst vereinzelt, dann häufiger und seit furzer Zeit hört man fast in jeder Woche von irgendwelchen Taten" der Women's social and political Union.
Es ist nur zu begreiflich, daß dort wo biele Menschen zusammen mit ein oder mehreren an Tuberkulose Erkrankten auf einen und denselben Raum angewiesen sind, häufig genug Krante und Gefunde dasselbe Bett, dieselben Trinkgefäße und dergleichen benußen, mit der Uebertragung der Krankheit als etwas ganz ficherem unentrinnbarem gerechnet werden muß. Aber leider gibt es Taufende von Familien, die nicht mehr als einen noch dazu höchst unzulänglichen Raum zur Verfügung haben, ja die noch Suffragetten ist das ehriame linksliberale„ Berliner TageFremde, Schlafburschen, aufnehmen, weil sie sonst nicht die Miete blatt" ganz aus dem Häuschen geraten. In einem Leitartikel erichwingen können. Und weiter gibt es viele Familien, die eine malt der Bondoner Rorreſpondent was„ furchtbare Wüten der größere Wohnung nehmen möchten, die aber nicht imſtande find, ihr Suffragetten" in den schwärzesten Farben und stimmt KlageBorhaben auszuführen, weil Wohnungen zu dem Preis, den sie anlegen können, nicht vorhanden sind. Viele Gemeinden treiben eben lieder darüber an, daß selbst der König es nicht mehr wagen noch immer eine Wohnungspolitik, die sich von einer direkten dürfe, seinen gewohnten Morgenspaziergang zu machen, weil Unterstützung des Bau- und Bodenwuchers faum unterscheidet, sie er befürchten müsse, den Schlachtruf der Suffragetten zu verfümmern sich nicht darum, ob die gesundheitlichen Anforderungen, nehmen. Aber das„ Berliner Tageblatt" beschränkt sich nicht die an die Wohnungen gestellt werden müssen, auch nur einiger auf Klagelieder, es macht auch praktische Vorschläge, wie man Diefe Frauen führen eine Art Guerillafrieg. Sie tauchen plötz maßen erfüllt werden. Wie es in solchen Orten aussieht, wird hin den Frauenrechtlerinnen und wieder durch die Berichte der Wohnungsinspektionen bekannt. Notabene den Klassengenossen lich auf, wo man sie nicht vermutet, sie wollen die Regierung ermüden und zum Nachgeben zwingen. Ob sie ihren Zwed erreichen, ist mehr Bahrhafte Schreckens- und Glendsbilder werden da entrollt, so der Tageblattleser zu Leibe gehen könne. Von mehreren wie fraglich. Die Dinge find soweit gediehen, daß keine Partei nach wenn es in dem Bericht der Wohnungsinspektion von Auerbach Vorschlägen, die in England zur Bekämpfung der Suffragetten geben kann, ein ehrenvoller Friede ist kaum noch möglich; so muß heißt, daß ein im übrigen vernünftiger Gemeindeborstand nichts aufgetaucht sind, erscheint dem gemütvollen linksliberalen wohl bis zur völligen Niederlage eines Teils gekämpft werden. Wir darin fand, daß in einer Küche 12 Personen in vier Blatte nur einer akzeptabel. Bisher hat man die verhafteten find nicht der Meinung, daß die Suffragettentaftif der letzten Jahre Betten schliefen"; wenn in Wolfsschütz eine Küche und Suffragetten immer wieder aus dem Gefängnis entlassen die Frauen ihrem Ziele näherbringt, aber begreiflich ist es, wenn ein ein Bodenraum bon 17 Personen, Großeltern, Eltern, müssen, weil sie in den Hungerstreif eintraten und das Gesetz bier erwachsenen Töchtern, einem erwachsenen Sohn, acht Kindern die Verwaltung strafbar macht, wenn sie einen Gefangenen, unter 14 Jahren bewohnt wurden, die nur fünf Betten und eine der sich weigert, zu essen, im Gefängnis verhungern läßt. Biege aur Verfügung hatten. Ein anderes Bimmer von 2X4 Meter Der Liberalismus schwärmt ja stets für Verfassungsreformen Größe beherbergt 14 Personen. Ein Sag Federbetten und gemeinschaftliche Heubucht dienten als und so vertritt das Berliner Tageblatt" die Auffassung, daß Ramtlager! man die Verfassung ändern solle. Man möge der GefängnisMan mache sich einmal llar, was das bedeutet. Die ganze verwaltung das Recht geben, die Gefangenen auszuhungern. Arbeit, die auf die Tuberkulosebekämpfung verwendet wird, muß Es heißt darüber: ergebnislos bleiben, wenn solche Zustände nicht beseitigt werden können. Nur bei peinlicher Sauberkeit, bei vollkommener Trennung der Kranken von den Gefunden, bei forgfältiger Behütung vor allem der Säuglinge vor den Krankheitsfeimen ist ein Weiterschreiten der Tuberkulose zu verhindern, aber wir fragen uns, wie soll eine Wohnung sauber gehalten werden, wenn sie aus einem oder zwei mit Menschen überfüllten Räumen besteht. tüchtigste und reinlichste Frau wird diese Aufgabe nicht bewältigen tönnen, ganz abgesehen davon, daß natürlich die gräßlichen Wohnungszustände und der nie endende und erfolglofe Kampf gegen UnJauberkeit auf ihr lasten, sie zermürben und sie schließlich stumpf und gleichgültig machen müssen. Wachsen kleine Kinder in solchen Wohnlöchern heran, so ist es ein Wunder, wenn sie der Tuberkulose
eine
entrinnen.
Die
„ Entweder eine Suffragette verhungert: dann wird durch ihr Marthrium die Bewegung idealisiert, sie wird eine Heilige, und wenn auch die Führerinnen stubig werden, das ganze hat Stoßkraft gewonnen. Oder die gnfangene Suffragette zieht es vor, zu leben und fängt im letzten Augenblick zu effen an: dann wird ihr Beispiel und die Aussicht auf jahrelanges Gefängnis die Schar der Kämpferinnen sehr rasch lichten. Statt sie zu ernähren, lasse man fie deshalb verhungern".
Man kann es getrost riskieren, die Haltung dieser Frauen bürgt dafür, daß sich nicht eine opfert!"
Frauenwahlrecht.
Teil der Frauen nach einer über vierzig Jahre währenden erfolglosen gefeßmäßigen Propagandaarbeit, deren Erfolg einzig und allein an scheitert, die Geduld verloren hat und zu gejezwidrigen Mitteln seine Ser Hartnäckigkeit des Ministerpräsidenten und seiner engeren Freunde Zuflucht nimmt. Wie gesagt begreiflich, wenn auch nicht gutzuheißen.
Die Frau in der Gesetzgebung.
Man muß bedenken, daß auch ein Systemwechsel, die durch Wahlarbeit herbeizuführende Niederlage der Liberalen, den Frauen das Wahlrecht zunächst nicht bringen wird, da eine starke Niederlage der Liberalen, so wie die Dinge heute in England liegen, den Sieg der Konservativen und die Uebernahme der Regierung durch diese bedeutet. Die Frauen müssen sich ohne Zweifel noch auf einen längeren Rampf gefaßt machen. Sie werden erst dann mit ihrer Forderung durchdringen, wenn die Arbeiterpartei so stark geworden ist, daß sie einen fräftigen Drud auf die Regierung ausüben fann. Bis dahin werden sicher noch einige Jahre vergehen, aber pas bedeuten menige Jahre gegenüber der langen Wartezeit, die die englischen Frauen hinter sich haben! Sie wissen jeßt, welchen Weg sie zu gehen haben, und abgesehen von den militanten Suffragetten sind sie ja auch entschlossen, den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Beeinflussung der Wähler zugunsten der Labour Barth zu legen. Daß dabei nichts freundlichen und freiheitlichen Grundfäße ließen uns, als wir recht wachzuhalten und dort, wo sie noch nicht vorhanden ist, au Die in dem ganzen Artikel ausgesprochenen menschen- unterlassen wird, um die allgemeine Stimmung für das FrauenwahlKinder spielen und beschäftigen sich mit allem, was sie erreichen den Artikel mit dem Namen udwig gezeichnet fanden, weden, ist selbstverständlich, und in der Arbeiterpartei finden die tönnen. Sie friechen auf dem Fußboden herum, auf dem sich die vermuten, daß der bekannte Reichsverbändler Franz Ludwig englischen Frauen auch bei dieser Aufgabe ihre zuverlässigste und Krankheitsfeime fammein, ihre Stleider, ihre Hände, die Lungen sein Domizil von Böhmen nach London verlegt habe und zum eifrigste Stütze. nehmen den Krankheitsstoff auf. Prof. Dr. Langstein- Berlin meinte Mitarbeiter des„ Berliner Tageblattes" avanciert sei. Doch beshalb, Säuglinge aus Familien mit Tuberkulosetranten müßten wir befinden uns im Irrtum. eigentlich fofort nach der Geburt aus der Familie entfernt werden, um Den skandalösen Artifel hat der liberale" Entil Ludwig fie vor der Ansteckung zu schüßen. Allerdings hält er selbst die Aus- auf dem Gewissen, der den Tageblattlesern schon des öfteren Columbia( Vereinigte Staaten von Amerika ) wurde durch Bundes Achtstundentag für Arbeiterinnen in Columbia. Für den Distrikt führung dieses Gedankens für sehr schwierig, auf das sonst so ge- die englischen Politik vom Standpunkte des Kaffeehauslite- gefeß vom 24. Februar d. Js. der Achtstundentag und die Achtundprieiene Muttergefühl braucht scheinbar teine Rücksicht genommen zu werden. Sollte es nicht wirklich richtiger und zwedentsprechender raten aus serviert hat. Bei ihm nimmt auch die neueste vierzigstundenwoche für Arbeiterinnen aller Kategorien vorgeschrieben. ein, dafür einzutreten, daß billige gesunde Wohnungen zur Ver- Leistung kein Wunder. Diefer Marimalarbeitstag gilt nicht nur für die Industrie, sondern fügung gestellt werden, so daß auch Familien, die nicht mit Glücksfür alle gewerblichen und faufmännischen Unternehmungen, Wäsches gütern gesegnet sind, genügend Raum für sich und ihre Kinder reien, Hotelbetriebe, Post, Telephon-, Telegraphen- und Transporthaben könnten? Selbstverständlich ist auch dann die Gefahr der unternehmungen. Für alle diese Betriebe besteht strittes Ber Das Frauenstimmrecht in Desterreich. Die Frauen Böhmens bot der Nachtarbeit( 6 Uhr abends bis 7 Uhr morgens) für Anstedung nicht ausgefchloffen, und es bedarf noch vieler erzieherischer besiken das Landtagswahlrecht, wovon fie infolge der tatkräftigen Frauen unter 18 Jahren. Die Unternehmer haben für alle ArArbeit, um den Eltern begreiflich zu machen, wie leicht sie durch Propaganda der tschechischen Frauenführerinnen bei den letzten beiterinnen Register mit Angabe der täglichen Arbeitszeit und des ihre eigene Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit den Kindern dauernden Wahlen fast durchweg Gebrauch machten. Diese Propaganda erzielte gezahlten Lohnes zu führen. Zur Durchführung der gefeßlichen Schaden an der Gefundheit zufügen. Aber es hat taum Zweck, die Wahl der Frau Vit- Kuneticta. Frau Vit- Suneticta fonnte jedoch Bestimmungen sollen drei Inspektoren, davon zwei weibliche, angedort mit einer Erziehungsarbeit anzufangen, wo die Befolgung ihr Mandat nicht ausüben, weil der Statthalter die Ausstellung des stellt werden, denen das Gesez ben Unternehmern gegenüber weit auch nur der wichtigsten Ratschläge tatsächlich unmöglich ist. Bertifikats mit der Begründung verweigerte, daß der Wortlaut gehende Befugnisse einräumt. Uebertretungen des Gefezes werden Neben der allgemeinen Verbesserung der Lebenshaltung der des Gesezes als mur für die Männer gültig ausgelegt werden könne. mit Geldbußen bestraft, die in Wiederholungsfällen rasch anunbemittelten Schichten ist die Behebung der Wohnungsnot die wichtigste Vorbedingung für einen aussichtsreichen Kampf gegen die gleichfalls Bestimmungen, die den Frauen einiger Wählerklassen, beDie Landtagswahlordnungen aller übrigen Kronländer enthalten steigen. Luberkulose. Wir haben in Deutschland eine große Anzahl von fonders den Großgrundbesizerinnen, das Landtagswahlrecht einLungenheilstätten, die hervorragendes leisten und für die ärmere räumen. Dieses kann zumeist nur durch Vertretung ausgeübt Bevölkerung sicher eine Wohltat bedeuten. Bei einem durchschnitt- werden. In Görz und Gradiska , wo die Frauen vom allgemeinen lichen Aufenthalt von drei Monaten fönnen dort nach einem Bericht Wahlrecht nur in der allgemeinen Wählerklasse ausgeschlossen sind, des Stomitees zur Belämpfung der Tuberkulose in jedem Jahre etwa müssen sie persönlich wählen. Ausnahmen sind nur in der Wähler56 000 Stranke in ständige Heilbehandlung genommen werden. Die klasse des großen Grundbefizes zulässig Heilstätten nehmen jedoch nur die Leichtkranten auf; die Schwer- In Dalmatien befizen die Frauen auch das Wahlrecht in franten, die auf etiva 500 000 gesägt werden, und aus deren der Wählerklasse der Städte, müssen dieses jedoch ebenso wie die Reihen nach Pütter jährlich 60000 sterben, bleiben in ihren Frauen in Galizien , Istrien , Kärnten , Krain , Mähren , Oberösterreich Bohnungen und bilden die größte Gefahr für ihre Umgebung. und Steiermart, wo die Frauen bloß in der Klasse des Großgrund- ein Münchener Ärzt, Dr. Reinach, in der„ Münchener Medizinis Aber auch dem Leichtkranken tönnen die Heilstätten nur vorüber- befizes wahlberechtigt sind, nur durch Vertretung ausüben. In gehend helfen. Nach einiger Zeit muß der eben Genesene wieder Niederösterreich ist nicht ausdrücklich bestimmt, daß die Frauen Aurück in den Beruf und was schlimmer ist zurück in die enge in der Klasse des Großgrundbesizes durch Bevollmächtigte mählen Bohnung, wo er nicht frei atmen kann und wo das alte Leiden müssen. In Salzburg , Schlesien und Tirol besitzen die bald wieder zum Ausbruch kommen muß. Frauen auch das Wahlrecht in den Wählerklassen der Städte und In wie starkem Maße die Wohnungsverhältnisse auf die Ver- Landgemeinden, in Vorarlberg , wo 1909 ein neues Wahlgejeiz breitung der Tuberkulose einwirken, haben die verschiedensten Unter- geschaffen wurde und wo die Klasse des Großgrundbesitzes nicht suchungen einwandfrei ergeben. In den Ginzimmer eritiert, haben die Frauen in allen Wählerklassen das direkte wohnungen einer kleinen süddeutschen Stadt mit vorwiegend a hIrecht. Nur die in ehelicher Gemeinschaft lebenden Frauen Landwirtschaft treibender Bevölkerung wurden fast doppelt so müssen durch Bevollmächtigte wählen. Aus den Bestimmungen über biel Zuberkuloienerkrankungen gezählt als in den das passive Wahlrecht geht ebenso wie in Böhmen auch in der größeren Wohnungen. Ueberall da, wo der besondere Schlafraum Bukowina , Galizien , Kärnten , Krain , Oberösterreich , Niederösterreich , lehlt, häufen sich die Krankheitsfälle. Ph. M. Blumenthal schreibt Steiermart und Tirol nicht ausdrücklich hervor, daß die Frauen ausbie starte Abnahme der Tuberkulosesterblichkeit in England, die zu geschlossen sind. Ausdrücklich ausgeschlossen sind sie in Görz und Graeiner Zeit einſegte, wo es noch feine Arbeiterversicherung und wenig bista, in Salzburg und in Vorarlberg . In Triest sind die Frauen Heilstätten gab, dem Umstand zu, daß eine„ gewaltige und durch vom aktiven und passiven Wahlrecht ausgeschlossen. Auch in Städten greifende Reform der öffentlichen Gesundheitspflege und der mit eigenem Statut wie Wien , Prag , Reichenberg besitzen die Frauen Wohnungsfürsorge" einfegte. teinerlei Wahlrecht. Durch die Gemeindewahlreform im oberösterRun haben ja auch in Deutschland die Kommunen mit der reichischen Landtag sind die Frauen, die direkte Steuern zahlen, in Wohnungsfürsorge begonnen. Aber diese Fünforge beschränkt sich den Landgemeinden dieses Landes nun wahlberechtigt. Ueberall find in der Hauptfache auf die Wohnungspflege. Die Schließung und die bescheidenen politischen Rechte nur für die Frauen der behenden Räumung überfüllter," ungefunder, zum Teil felbit verfallenerlassen vorhanden, die Besizlojen gehen leer aus. Wohnungen fann oft genu
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nich durch eicht werden. Was tell
denn aus den Armen werden, wenn ihnen tatsäctlich feine befieren!
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Mutter und Kind.
,, Babybündel". So wichtig die Säuglingsfürsorgestellen auch find, so genügen sie doch allein nicht. Es gibt viele Mütter, die die Beratungsstelle wohl aufsuchen, die aber das nicht praktisch durchführen können, über das sie theoretisch belehrt werden, weil ihnen die petuniären Mittel fehlen.
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Vor längerer Zeit haben wir auf diese materielle Notlage bereits hingewiesen, und wir knüpften hierbei an eine Arbeit an, die schen Wochenschrift" veröffentlichte. Wenn ein Säugling jeden Tag 15 bis 20 Windeln braucht," schrieb er, und die Mutter besiẞt diese Zahl nicht, so bleibt er entweder naß liegen, oder die Windeln werden in halbgewaschenem und halbgetrocknetem Zustande wieder verwendet, zum Schaden des Kindes. So geht es mit der übrigen Körper- und Bettwäsche. Andere zur Pflege und Wartung des Kindes notwendigen Utensilien sind oft nur in einem Gremplar vorhanden. Ganz besonders in Tagen der Krankheit fehlt es am Nötigsten zur Durchführung der ärztlichen Verordnung."
Hier und dort dienen diesem Zwecke ja schon private Vereine, doch genügen diese Maßnahmen nicht. Auch das hat Dr. Reinach feinerzeit ausgeführt. Auf Grund praktischer Beobachtungen hielt er es für notwendig, eine weitere Verbesserung der Pflege des Säuglings anzubahnen dadurch, daß man die dauernde systematische Unterstützung mit Wäsche und anderem Pflegematerial einführt.
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Als wir seinerzeit auf die Frage eingingen, haben wir betont, daß solch eine systematische Versorgung des Säuglings nur möglich ist, wenn diese Versorgung ein Stück der kommuna len Säuglingsfürsorge ist, und wir regten deshalb die Gründung von kommunalen Depots für Säuglingspflegematerial und Säuglingswäsche, vielleicht im Anschluß an die Fürsorgestellen, an. In Samburg hat man diese Idee jetzt zur Wirklichkeit gemacht. Die weiblichen Abgeordneten in Finnland . Finnland ist eines der man hat dort beschlossen, armen Wöchnerinnen, denn es glücklichen Länder, in dem die Fanen das pajise und aktive Wahl- Wäsche für Neugeborene fehlt, ein gen." Babybündel" zu o oder ähnlich rief eine Wohnungspflegerin in öffentlicher recht besitzen. Ueber die Arbeit der weiblichen finnländischen Ab- gewähren. Unzweifelhaft bedeutet d.se Neuerung einen wesentBersammlung vor etwa einem Jahre aus. Gewiß, an dem geordneten in den letzten Jahren liegt jetzt ein zusammenhängender lichen Fortschritt auf dem Gebiete praktischer Säuglingsfürsorge, doch Bericht vor. In folgender Weise können sich die Abgeordneten an der und man fann nur wünschen, daß der Gedanke nun bald auch in bieſer Wohnungsmangel muß nicht bauernd fortbestehen. Gesetzgebung beteiligen: Sie können entweder Adressen an den 3ar den anderen Städten zur Durchführung gebracht wird. An der Bir haben es in der Hand, Abhilfe zu schaffen, wenn wir die richten oder Entschließungen annehmen oder Betitionen einreichen. Notwendigkeit der Einrichtung ist doch nicht zu zweifeln, und die Städte zwingen, selbst zu bauen, und die Häuser den Minder- Diese Anregungen der Abgeordneten haben dann natürlich noch die Kosten sind so minimal, daß es wahrhaftig nichts als eine Rüd. bemittelten zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu stellen. Hier parlamentarische Behandlung durchzumachen, che fie Geses werden. iicht& lofigfeit gegenüber den armen armen Müttern hegt der große Fehler unserer städtischen Wohnungspolitik, der seinen Die Petitionen und Entschließungen, die in den letzten Jahren von bedeuten würde, wenn man diese Neuerung nicht alleroris zur EinUrsprung in bem mumerischen Uebergewicht des Hausbefizer weiblichen Abgeordneten eingebracht wurden, beziehen sich u. a, auf führung brächte,
G. H.