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Berliner Allee 9.

Lothringenstr. 44; Geisler. Rehderstr. 4; Zaubenheim, Serfert doch verschwunden, denn er sagt ja selbst, er habe sich ins Berliner Allee 220; Jessen , Berliner Allee 223; Tischer, Nebenzimmer begeben. Die erheiternde Wirkung des ganzen Vor­Berliner Allee 236; Alinte, Streustr. 122 und Schreiber, ganges wird durch den Inhalt der sogenannten Berichtigung nur Bei der Firma Koberstein, Echinkensalzerei, Frieden noch erhöht. straße, stehen die Fleischergesellen in einer Lohnbewegung. Die Organisation versucht auf friedlichem Wege eine Einigung zu er­Die Tariffommission. gielen.

Achtung, Gastwirtsgehilfen! Nachstehende Lokale find für Organi fierte gesperrt: Heideschloß Hohenbinde" bei Erkner , Jnh. Lehmann, genannt zum Gutenberg. Strandrestaurant Richtershorn" in Grünau , Inh. Red. Restaurant Bater Fielig" in Grünheide , Inh. Fielig. Verband der Gastwirtsgehilfen Berlin I . Deutsches Reich .

Zur Glasarbeiteraussperrung in der Laufih. Die Industriellen haben, wie wir schon mitteilten, am 6. Juni jämtliche Arbeiter entlassen, nur in zwei Betrieben sind einige Gelbe zurückgeblieben. Rund 1200 organisierte Glasarbeiter, 300 nicht organisierte und 2000 Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen, die ebenfalls nicht organifiert sind, fommen bei dieser Aussperrung in Betracht. Der Verband der Glasarbeiter hat alles versucht, um eine friebliche Regelung der Differenzen herbeizuführen. Der Vorfizende des Berliner Gewerbegerichts, Herr von Schulz, versuchte, die Differenzen durch ein Schiedsgericht zu erledigen, Als dies von den Unter­nehmern abgelehnt wurde, hat sich Herr Professor France um die Beilegung des Konflikts bemüht. Der Glasarbeiterverband ist den Unternehmern so weit entgegengekommen, daß die für die Aus­sperrung geltend gemachten Gründe hinfällig wurden. Aber alles war bergebens. Die Unternehmer haben beschlossen, die Aussperrung aufrecht zu erhalten, bis die Gewerkschaft erklärt, daß sie die Forderung auf Verringerung der Arbeitszeit fallen läßt und sich bindend verpflichtet, aus Anlaß der schwebenden Differenzen nirgends Arbeitseinstellungen zuzulassen.

Auch die Kinder wehren sich. Wie die meisten seiner Erwerbs­genossen hatte auch der Pächter der Domäne Bilderlohe( Pro­ vinz Hannover ) aus den umliegenden Dörfern Schulkinder zum Rübenberziehen und Unkrautjäten geworben. Für die anstrengende Arbeit waren den Kindern pro Nachmittag 60 Pf. Arbeitslohn ver­sprochen worden. Tatsächlich erhielten die Jungens aber nur 20; 30 und 40 Pf. Daraufhin erklärten sie den Kutschern, die sie später wieder abholen wollten, sie sollten ihrem Herrn nur be­stellen, daß sie für den geringen Lohn nicht mehr arbeiten würden, und unter dem Jubel der Kinder mußten die Wagen leer heind fahren.

Ob die streikenden Arbeiterkinder eine Lohnerhöhung durch­gesezt haben, ist nicht bekannt geworden. Ihr solidarisches Auf­treten verdient jedenfalls Anerkennung. Hoffentlich hält es auch im späteren Leben vor.

üben.

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Verbandstag der Transportarbeiter. Sündigungsverhältnis stehen und möglichst Maßnahmen zur Beſeiti­

Köln, 10. Juni. Dritter Verhandlungstag.( Abendsizung.)

Ueber den Punkt:

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ganz

Unsere Taktik bei Lohnbewegungen referierte Döring- Berlin . Die wichtigste Aufgabe unserer Organi­sation ist der Kampf um bessere Arbeitsverhältnisse. Die Taktik des Kampfes muß sich nach den wirtschaftlichen Verhältnissen richten. Die Stabilität unserer Organisation ist hauptsächlich darauf zurück­zuführen, daß wir eine große Anzahl wirtschaftlicher Kämpfe erfolg reich abgeschlossen haben. Von gutem Erfolg war unsere Tarifpolitit begleitet. 93 700 Mitglieder sind von Tarifverträgen erfaßt. In un­feren Tarifverträgen sind gewiß auch noch Bestimmungen, die ver­besserungsbedürftig sind wir sind in mancher Hinsicht in unserer Bewegungsfreiheit behindert- wir haben aber doch schon wesentliche Vorteile für unsere Kollegen errungen. Der Vorteil der Tarifverträge liegt besonders in der dadurch erreichten Stabilität der Löhne. Notwendig ist unter allen Umständen die Tariftreue auf beiden Seiten. In dieser Hinsicht lassen die Verhältnisse noch manches zu wünschen übrig, besonders bei den Unternehmern. Wir müssen aber unbedingt auch von unseren Kollegen die strengste Tariftreue ver­langen. In den nächsten Jahren laufen eine Reihe Tarife ab. Die Unternehmer gehen zurzeit ganz systematisch gegen unsere Organi­fation vor. Da gilt es, bei Kämpfen eine fluge Taktik einzuschlagen, und vor allem die Organisation so auszubauen, daß sie allen An­stürmen gewachsen ist.( Bebhafter Beifall.)

Die sich an das Referat schließende Aussprache wurde heute nicht mehr beendet. Um Mitternacht wurden die Verhandlungen ver­tagt Köln , 11. Juni 1914.

Vierter Verhandlungstag.

In der Diskussion über Taktik bei Lohnkämpfen stimmten die Delegierten der vom Vorstand bei Lohnbewegungen eingeschlagenen grundsäßlichen Haltung zu. Der Verbandstag gab seiner Meinung in einer Entschließung Ausdruck, die besagt:

" Der 9. Verbandstag des Deutschen Transportarbeiterver­bandes erklärt sich mit den vom Vorstand bisher angewandten Grundsätzen bei der Taktik im Wirtschaftskampf einverstanden. Er hält eine Verschärfung derselben im Sinne der Ausführungen des Referenten für unbedingt notwendig.

Der Verbandstag billigt weiter ausdrücklich die vom Verbands­vorstand bezüglich des Verhaltens der Mitglieder bei Einleitung und Durchführung von Lohnbewegungen und Streifs gegebenen An­weisungen."

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Die vor zwei Jahren in Dresden gewählten Delegierten zum Wiener Kongrez, Hammacher, Neubauer und Weise bes halten ihr Mandat. all= Hierauf werden die noch unerledigten Anträge gemeiner Natur erledigt. Ein Antrag des Bezirks 9, in einer Umfrage festzustellen, wieviele Mitglieder in längerem als 14tägigent gung zu treffen, und weiter einen Mustervertrag auszuarbeiten, der eine längere als 14tägige Kündigungsfrist nicht zuläßt, wurde dem Vorstand zur Berücksichtigung überwiesen. Die Filiale Dresden will den Zentralverband Deutscher Konsumvereine und die G.E.G. ersucht wissen, ein Lieferantenverzeichnis aufzustellen, das den Ge­werkschaften zugänglich gemacht wird. Nach einer Erklärung Simons, wonach die Konsumvereine gebeten werden, bei Errichtung von Schuh­läden sich um Auskünfte und Empfehlungen an den Verband zu wenden, wird der Antrag zurückgezogen. Eine Resolution Stutt= g art fordert lebhaftere Agitation unter den Jugendlichen, damit sie der modernen Arbeiterbewegung nicht durch den bürgerlichen Firlefanz entfremdet werde. Die Debatte hierüber bewegte sich ganz im Sinne der Resolution, und die Versammlung erklärte, den Wünschen, der Resolution Rechnung zu tragen.

Internationaler Textilarbeiter- Kongreß.

Dritter Berhandlungstag.

Bladpool, 10. Juni.

Auf der Tagesordnung steht die Frage der

Geldstrafen und Lohnabzüge.

Ogden( England) begründet eine Resolution, die die Textil verbände aller Länder auffordert, die nötigen Anstrengungen zu machen, um ein Verbot diefer Mißstände von Gesetzes wegen zu­stande zu bringen.

Feinhals( Deutschland ) unterstützt die Resolution. In Deutschland gibt es allerdings ein Gesez, das die Abzüge verbietet, aber es wird durch die Arbeitsordnungen, die die Unternehmer den Arbeitern aufzuzwingen verstehen, zunichte gemacht. Es ist den Arbeitern zwar gelungen, in vielen Betrieben Besserung zu schaffen, in andern aber blüht noch ein brutales und raffiniertes System der Lohnabzüge.

Bovers( Holland ) führt aus, daß in Holland , wo seit 1909 ein Gesetz zur Regulierung des Geldstrafensystems besteht, dieselben Mißstände herrschen, wie sie Feinhals für Deutschland ge schildert hat. Die Resolution wird einstimmig angenommen. Kinderarbeit.

Wagener( Deutschland ) bringt eine Resolution ein, die die rage grundsäßlich beleuchtet und nach Anführung der in Deutsch­ land bestehenden Kinderschutzgeseze in die Forderung ausläuft: " Jede erwerbsmäßige Beschäftigung von in Auf Vorschlag des Vorstandes beschloß dann der Verbandstag Wir müssen, führt Wagener aus, ein für allemal erklären, daß dern unter 14 Jahren ist geschlich zu verbieten." nach kurzen Grörterungen einen Fonds zur Unterstübung wir jede Kinderarbeit absolut verwerfen und keine Rücksicht auf der im Dienste der Organisation durch Unfall usw. die Eltern nehmen, die auf den Verdienst ihrer Kinder nicht ver­erwerbsunfähig gewordenen Kollegen zu bilden. Hierzu sollen aus Mitteln der Orts- und der Hauptkasse pro Mitglied und Jahr je 5 Pf. bezahlt werden. Der Vorstand wurde beauftragt, dem nächsten Verbandstag eine detaillierte Vorlage zu unterbreiten. Der Verbandstag behandelte hierauf

die Beitragsfrage.

zichten wollen. Die Kinder sind nicht der Eltern wegen da, sondern umgekehrt, die Eltern der Kinder wegen. Er hofft auf einstimmige Annahme der Resolution, insbesondere auch von seiten der Eng­länder, damit kundgetan werde, daß alle Nationen in der Frage des Kinderschutzes mit den Deutschen einig sind.

Unternehmerterrorismus. In Frankfurt a. M. hat sich eine Maßregelung abgespielt, die nach Ursache und Verlauf die Aufmersamkeit aller derer verdient, die durch das fortgesette Ter­rorismusgeschrei der Arbeitgeber die Orientierung darüber ver­loren haben, welche Arbeitswilligen" in Wahrheit eines besseren gefeßlichen Schußes bedürfen. Von der Firma J. S. Fries Sohn ist ein Ingenieur plöslich entlassen, weil er Mitglied des Bundes der technisch- industriellen Beamten war. Die Maßregelung ift auf eine Denunziation der früheren Arbeitgeberin des Inge­nieurs, der Firma Wilhem Stöhr in Offenbach , erfolgt. Samyn( Belgien ) schildert den Kampf der Arbeiter gegen Diese hatte von seiner Bundeszugehörigkeit erfahren, und denun- Für die Statutenberatungskommission berichtet Werner- Berlin. die Kinderausbeutung in der Genter Flachsindustrie. Da geſetz­zierte ihren früheren Angestellten bei der Firma Fries Sohn als Die Kommission empfahl die Annahme einer Vorlage, die eine Neu- liche Abhilfe nicht zu erlangen war, griffen die Arbeiter zur Selbst­Bundesmitglied, worauf er dann die Kündigung erhielt mit dem regelung der Beiträge vorsieht. Der wöchentliche Beitrag soll danach hilfe und brachten es durch ihre Agitation so weit, daß die Eltern Bemerken, dieselbe werde zurückgenommen, wenn der Angestellte 75 f. in der ersten Beitragsklasse, 60 Pf. in der zweiten Klasse, 45 Pf. ihre Kinder nicht in die Flachsfabriken schickten. Die Unternehmer seinen Austrift aus dem Bund schriftlich erklärt. Also: Was in der dritten Klasse und 30 Pf. in der vierten Klasse betragen. Bis- holten darauf die Kinder aus den Dörfern der Umgegend, aber not tut, ist: Edus gegen den Terrorismus, den Unternehmer aus- her betrugen die Beiträge 50, 45 und 40 Pf., für jugendliche und auch dort hat die Agitation schon gute Erfolge gezeitigt. Auch er weibliche Mitglieder 25 Pf. Die Zuweisung der Mitgliedschaften in bittet die Engländer, für die Resolution zu stimmen, damit wir Achtung, Erdarbeiter! Die Firma Baum aus Altrahlstedt bei die einzelnen Beitragsklassen richtete sich bisher nach dem örtlichen es nicht wieder erleben müssen, daß sie in dieser Frage eine rüd­Hamburg führt in Bremen größere Erdarbeiten aus. Die an- Durchschnittswochenverdienst. Auf Beitragsklasse I entfielen bisher schrittlichere Haltung einnehmen als viele Regierungen. fangs beschäftigten polnischen Arbeiter wurden aus Bremen aus- Orte mit mehr als 24 M. Lohn, auf Klasse II Orte mit 21-24 M. W. C. Robinson( England): Die englischen Arbeiterführer gewiesen. Der Unternehmer zog Arbeiter und Arbeiterinnen aus und auf die 3. Klasse Orte mit weniger als 21 M. Nach der Vor- sind so entschieden für die Abschaffung der Kinderarbeit wie die Schlesien und Ostpreußen heran, die 15-20 Pf. pro Stunde weniger standsvorlage sollen die Staffelbeiträge personell durchgeführt deutschen . Aber sie fönnen nicht für die Resolution stimmen, da erhielten als den ortsüblichen Lohn. Der Bauarbeiterverband nahm verden . Mitglieder mit einem Wochenverdienst von mehr als 30 M. sich die große Mehrzahl der organisierten Arbeiter in einer Mr­fich der Interessen dieser Arbeiter an. Infolgedeffen tam es zum sollen der ersten Beitragsklasse, Mitglieder mit 24-30 m. der zweiten, abstimmung gegen die Abschaffung ausgesprochen hat. Aber wir Streif. Jetzt sucht die Firma an allen Orten Arbeitswillige. Aus Mitglieder mit 18-24 M. der dritten und Mitglieder unter 18 M. gehen in England vorwärts, selbst gegen den Willen der Mehrheit Hamburg tam eine Stolonne in Stärke von 8 Mann, die angeblich ohn der vierten Klasse angehören. Die Unterstübungen sollen eben- der Textilarbeiter. Dem Parlament liegt eine Vorlage vor, die die durch ein Bureau in der Steinstraße geliefert worden sind. Die falls einer entsprechenden Neuregelung unterzogen werden. Arbeit unter 14 Jahren völlig verbietet und den Schulbehörden das Arbeiter werden gebeten, ein aufmerksames Auge auf alle Anzeigen In der ausgedehnten lebhaften Diskussion waren sich fast Recht gibt, auch die Beschäftigung von Kindern unter 15 Jahren zu richten, durch die Erdarbeiter nach Bremen gesucht werden, oder alle Redner darin einig, daß eine Reorganisation der Finanzen un- zu verbieten, wenn ihre Entwidelung dies erfordert. Redner in denen ein Vermittelungsbureau eine größere Bahl Arbeiter ver- bedingt notwendig ist und eine Beitragserhöhung vorgenommen wendet sich leidenschaftlich gegen die Eltern, die ihre Kinder zwingen, langt. Es ist anzunehmen, daß es sich in diesen Fällen um An- werden muß. Die Vorstandsvorlage wurde ja von vielen Rednern be so frühzeitig Geld zu verdienen; zumeist sind das gar nicht die fürwortet, es machte sich aber auch gegen sie ein starker Widerspruch ärmsten Eltern, sondern die bessergestellten. werbung von Streitbrechern nach Bremen handelt. geltend. Man machte den Vorschlag, an Stelle der personellen Staffel­beiträge eine allgemeine Beitragserhöhung um 10 Pf. in allen Klassen vorzunehmen. Die Unterstübungen sollten dann nicht erhöht werden. Unter dieser Ueberschrift brachten wir am 29. Mai die Schilde- Bei der Abstimmung fand zunächst ein Abänderungsantrag rung einer Szene, die sich im Wirtshause des Dorfes Tentschel bei Annahme, nach dem der Beitrag in der dritten Klasse anstatt Liegnitz zwischen dem dortigen Amtsvorsteher Herfert und einem 45 Pf. 50 Pf. betragen und als Unterstützung die Säße der bis­Gauleiter des Landarbeiterverbandes abgespielt hat. Bei den Er- herigen Klasse zwei in Anrechnung kommen sollen. Der Verbandstag stimmte dann über die so abgeänderte Vorlage namentlich ab. örterungen zwischen diesen beiden drehte es sich darum, daß der Es erklärten sich 128 Delegierte für die Vorlage, 51 dagegen und Amtsvorsteher dem Gauleiter die Agitation unter den im Orte be- awei enthielten sich der Abstimmung. Die Vorstandsvor­schäftigten Drainagearbeitern verbieten wollte, wobei der Amtsschläge sind danach angenommen. vorsteher aber den Kürzeren zog. Wer aus unserer humoristisch Die Unterstützungen werden durch diese Abstimmung anmutenden Schilderung etwa den Schluß gezogen haben sollte, es des Vorstandes neu geregelt. Jun wesentlichen ist es nur die neue erste handle sich um eine ganz oder teilweise erdichtete Darstellung, der Beitragsklasse, für die neue Säße aufgestellt wurden. Die Erwerbs wird jetzt durch den Amtsvorsteher Herfert selbst belehrt, daß der losenunterstüßung beträgt nun in der ersten Klasse je nach der Dauer der Mitgliedschaft 7-12 M. auf die Dauer von 6-12 Wochen. In geschilderte Vorgang in allen wesentlichen Punkten der Wahrheit der Beitragsklasse 11 werden die Säße der bisherigen Beitragsklasse I entspricht. Herr Herfert bestätigt nämlich den von uns geschilderten bezahlt, und in der Klasse III die Säße der bisherigen Klasse II. Vorgang durch ein Schreiben, das er als Berichtigung" aus- Für die vierte Klasse kommen die bisherigen Unterstübungsfäße für gibt. Es lautet: weibliche und jugendliche Mitglieder in Betracht. Die Streit­unterstübung beträgt nun für Mitglieder, die dem Verband bis zu einem halben Jahre angehören, in der ersten Klasse 12 M., zweiten Klasse 10 M., dritten Klasse 8 M. und vierten Klasse 6 M. Für Mitglieder, die über ein halbes Jahr dem Verband angehören, gelten diese Säße: 16, 14, 11 und 8 W. pro Woche. Die Gemaßregelten­unterstützung ist fünftig die gleiche wie die Streifunterstützung. Der Verbandstag vertagte sich dann auf Freitag.

Ich bin der Herr Oberleutnant!"

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Bei meiner Auseinandersetzung mit dem Gauleiter des Land­arbeiterverbandes habe ich mich diesem weder als Oberleutnant nach als Amtsvorsteher vorgestellt, sondern lediglich als Vorsteher der Drainagenoffenschaft. Der Herr Gauleiter nahm freilich fort gesetzt auf den Herrn Amtsvorsteher" und meine sonstige Eigen aft Bezug, worauf ich aber wiederholt betonte, daß ich nur in meiner Eigenschaft als Genossenschaftsvorsteher vor ihm stände und ihm als solcher das Aufwiegeln der Arbeiter ver­Biete.

unwahr ist, daß ich zu dem Gastwirt gesagt haben soll: Benn Sie diesen Mann in Ihrem Lokal dulden, verbiete ich den Leuten im Dorf Ihr Lokal".

I habe den Gastwirt nur darauf aufmertfam gemacht, bag teint Tentschler Besizer weiter in feinem otale berlehren würde, wenn er den Agitator beisi bulde. Nachdem ich bem Herrn Gauleiter zu verstehen gegeben hatte, bon unseren Arbeitern, der für den sozialdemokratischen Zandarbeiterverband agitieren werde, entlassen würde, habe ich weber die Türklinke gesucht, noch bin ich verschwunden, sondern habe mich habe fogar noch längere Zeit im Rebenzimmer aufgehalten und noch den Herrn Gauleiter fortgehen fehen. erfert

Verbandstag der Schuhmacher.

Hamburg , 11. Juni 1914.

Bierter Verhandlungstag.

In der heutigen Vormittagsfizung hielt zunächst der Reichstags­abgeordnete ilden brand einen informatorischen Vortrag über das verfchaftlich- genossenschaftliche Versicherungsunternehmen Bolt fürsorge".

Zum Münchener Gewerkschaftsfongreß machte Simon einige Ausführungen, besonders zu dem geplanten Unterstützungs­regulativ und den Grenzstreitigkeiten.

leber den Internationalen Schuhmacher- und Lederarbeiterfongreß, der dieses Jahr in Wien statt findet, berichtet ebenfalls Simon. In der Hauptsache würde die Vorsteher der Genossenschaft Drainage. Frage der einheitlichen Lederorganisation behandelt werden. Es sei Also Herr Serfert hat das Aufwiegeln der Arbeiter" verboten geradezu unverständlich, daß die Lederarbeiter die Errichtung eines und er hat dem Gastwirt geschäftliche Nachteile in Aussicht gestelt internationalen Lederarbeitersekretariats beschlossen, obwohl doch be­für den Fall, daß dieser den Agitator in seinem Lotal dulde. reits ein internationales Sekretariat der Schuh- und Lederarbeiter Damit ist ja alles wesentliche in unserer Schilderung bestätigt. D6 cristiert. Da in vielen ausländischen Organisationen, wie in der Schweiz , Frankreich und in den skandinavischen Ländern die Schuh­Herr Herfert in die alle in seiner Eigenschaft als Genossen macher und die Lederarbeiter in einer einzigen Gewerkschaft gu Gt als Amtsvorsteher aufgetreten ist, darauf sammengeschlossen sind, werden diese Organisationen durch zwei vor an, als auf die hochwichtige Tatsache, ob er schiedene Sekretariate auseinander gerissen. Ebenso verwunderlich sei, mit dem Gauleiter die Türklinke gesucht daß der Vertreter der Generalfommission den Beschluß des Leder­wo die Unterredung stattfand, ist Herr arbeiterverbandstages billigte,

schaftsvorsteher und tommt es ebenso wen nach der Unterredung hat. Aus dem Zimme

Die englischen Tertilarbeiterführer sind sich fast alle einig darüber, daß dieser Krebsschaden vollständig beseitigt und die eng­lische Arbeiterklasse von dieser Schmach befreit werden müsse. Sie werden auch alles daran jezen, um ihre Mitglieder zum Verständ­nis dieser Frage zu erziehen.

Ben Turner( England) spricht für die Wollindustrie von Porfshire, wo das Halbzeiterwesen so gut wie unbekannt ist, außer in der Kammgarnindustrie von Bradford und Halifar, wo auch die niedrigsten Löhne herrschen. Die Wollarbeiter von Yorkshire haben auch eine Urabstimmung vorgenommen, die überwiegend zu gunsten des Verbots der Beschäftigung von Rin der n unter 14 Jahren ausgefallen ist. Redner appelliert an die Arbeiterführer von Lancashire , in dieser Frage auch wirklich energisch zu führen, wie fie es in manchen auderen Fragen den Mitgliedern gegenüber zu tun verstehen.( Beifall.) Nachdem Schwarz( Ungarn ) die empörende Kinderausbeu­tung in den ungarischen Tertilfabriken geschildert, wird die Dis­tussion auf Freitag vertagt.

Aus der Partei.

Differenzen im Agitationsbezirk Frankfurt a. M.

Auf der Kreisgeneralversammlung des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis höchst Usingen ist über die Haltung des Parteiorgans, der, Frankfurter Voltsstimme" Beschwerde geführt worden. So hat der Bezirkssekretär. Genosse Dißmann, erklärt, daß die Preßkommission schon vor Jahres­frist der Redaktion aufgegeben habe, mehrere Mitarbeiter aus dem linken Flügel heranzuziehen, daß aber diesem Beschlusse enigegen die andere Richtung auffallend poussiert wurde. Weiter ist über die Art und den Inhalt der Arbeit des Gen. Dr. Duard für die Boltsstimme" Alage geführt worden. Er soll seine Arbeit im Reichstage in der Boltsstimme" zu sehr in den Vordergrund stellen; außerdem wurde ihm vorgehalten, daß er in einem Artifel bem Genoffen Brühne, Reichstagsabgeordneten für den Streis Höchst Usingen zu nabe getreten sei. Die Verhandlungen der Generalversammlung des Kreises Höchst- Usingen über diesen Punkt endeten mit der Annahme folgender Entschließungen:

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1. Die heutige Generalversammlung verurteilt aufs ent­fchiedenste das Gebaren eines politischen Rebalteurs, seine per­fönliche Tätigkeit im Reichstage fortgesezt in den Vordergrund zu stellen, um so mehr, da die Prezłommission dieses Gebaren schon wiederholt verurteilt und mißbilligt hat.

2. Die heutige Generalversammlung beschließt, bei der Brez­fommission über den Artikel in Nr. 118, 1. Beilage, Vom Frants furter Telegraphenamt" betitelt, der sich mit einer Rede des Ges noffen Bruhne im Reichstage befaßt, Beschwerde zu führen.

Dieser Beschluß wurde in der Frankfurter Voltsstimme" in auffälliger Form veröffentlicht. Die Generalversammlung des sozial­demokratischen Vereins Frankfurt a. M. vom letzten Dienstag, die fich gerade mit dem Bericht der Breßkommission beschäftigte, hat gleich zu dem ungewöhnlichen Borgehen der Generalversammlung