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Die Großhandelspreise für Schweinefleisch sind wie folgt| Berfprechen, ein eigenes Geschlechtskrankenhaus zu errichten, vom] In Sachen der Zuderknappheit beschließt der Berband, falls festgesezt: für ein Schwein im Schlachtgewicht von

unter 87 Pfund für den Zentner 116 Mark

88-104

122

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105-120

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12

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198-227

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über 228

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192

für eine Sau oder einen Eber im Schlachtgewicht von über 240 Pfund für den Zentner 160 Mark 193-240 bis

154 134

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Meldepflicht von Oelfrüchten.

Magistrat eingelöst würde. Eie Busage gab der Herr Stadtrat nicht, Suder in der nächsten Zeit sich als so fnapp erweist, daß ein wuf­die haltlosen Zustände bleiben also weiter bestehen. Auch die Heb- licher Mangel entstehen muß, und falls die Zufuhren sich nicht als ammen, welche für die Stadt tätig find, bitten um Erhöhung ihrer ausreichend zur Beseitigung des Mangels erweisen, für die Ein­Gebühren. Es wurde beschlossen, die Säße für eine Entbindung von führung einer Buderkarte einzutreten. 15 M. auf 20 M. zu erhöhen.

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Der Frauenmord aufgeklärt.

Von ihrer Freundin ermordet.

Rechtsanwalt Bredereck verhaftet.

Von der Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen, wurde der

Der damals

Keine nene Gemeindewählerliste. Auf Grund der König­lichen Verordnung vom 7. Juli 1915, betreffend Sicherstellung des fommunalen Wahlrechts der Kriegsteilnehmer, haben die ehemalige Rechtsanwalt Paul Bredered, der seit Anfang August Gemeindebehörden beschlossen, daß von einer Berichtigung 1912 verschwunden war und erfrig gesucht wurde. fowie Auslegung der Liste der stimmfähigen Bürger Berlins 37 Jahre alte Anwalt stand bei seiner Flucht 8 Jahre in der Braris. ( Gemeindewählerliste) für das Jahr 1916 abgesehen und bei Diese ermöglichte ihm ein gutes Auskommen, er lebte aber trotzdem Seine Lebensbedürfnisse schienen gering zu etwaigen Ersatzwahlen zur Stadtverordnetenversammlung die in großen Schulden. sein; denn er hatte nicht einmal eine eigene Wohnung, sondern legte endgültige Liste zugrunde gelegt wird. wohnte als Junggeselle in einem Zimmer neben dem Bureau, das er fich als als Schlafgemach eingerichtet hatte. Sein ganzes Einkommen Bredered aber ging, wie es damals hieß, für Rennverluste drauf. verschwand unmittelbar nach einem Sensationsprozeß gegen den Kassen­Nach der Verordnung des Bundesrats vom 15. Juli 1915 über Der Kriminalpolizei ist es gelungen, den Tatort der graufigen boten Haase, der der American Expreß Company 100 000 M. unter­den Verkehr mit Delfrüchten und den daraus gewonnenen Pro Mordtat zu entdecken und auf die Spur des Urhebers zu kommen. fchlagen hatte. Diese Geſellſchaft hatte eine Belohnung von 4000 M. duften" sind die aus Naps, Rübsen, Hederich und Ravison, Dotter, Mohn, Lein und Hanf der inländi- In einem Tamenfrisiersalon in der Elsasser Straße 17/18 hat ausgefeßt. Haase stellte sich 6. Juli 1912 felbst. Sein Verteidiger schen Ernte gewonnenen Früchte( Delfrüchte) meldepflichtig. Dies das mit der Ermordeten befreundete frühere Küchenmädchen Bredered veranlaßte ihn zu einem Geständnis, ging dann zur gilt nicht für Vorräte, die in der Hand desselben Eigentümers ins- Helene Bahl, die am 26. November 1894 in Spandau geboren American Expreß Company und teilte deren Geschäftsführern mit, gesamt 10 Kilogramm nicht übersteigen. Wer Delfrüchte jener Arten ist, der Martha Franzte nach voraufgegangenem Streit mit einem daß er jedenfalls seinen Klienten veranlassen könne, das Versteck, in in Gewahriam hat, hat die vorhandenen Mengen getrennt nach Rasiermesser die tödlichen Verletzungen beigebracht, die Leiche in dem er das veruntreute Geld aufbewahre, anzugeben. Er fragte Arten und Eigentümern, unter Nennung der letzteren, zu melden. Den Reiseforb gepackt und diesen unter Beihilfe einer anderen zugleich, ob er, wenn er das Geld wieder herbeiſchaffe, die aus­Gleichzeitig hat der Lieferungspflichtige anzugeben, von welchem Beit­punkte ab er zur Lieferung bereit ist. Frauensperson von einem herbeigerufenen Dienstmann nach dem gesetzte Belohnung erhalten werde. Die beiden Geschäftsführer Stettiner Bahnhof schaffen lassen. Helene Bahl ist seit demselben erklärten sich damit einverstanden. Bredered fuhr daraufhin wieder Tage, an dem sie die Tat verübte es war der 16. März ber zum Untersuchungsgefängnis, ließ sich zu Haase führen, zu dem auf schwunden. Inhaberin des Friseurgeschäfts ist die Friseurin seinen besonderen Wunsch inzwischen niemand hereingelassen worden Johanna Ulmann, die das Geschäft ihres im Felde stehenden Ge- war, wandte sich nach der zweiten Rücksprache mit dem Defrau liebten unter dem falschen Namen Elsner weiter betrieb. danten an den Untersuchungsrichter und teilte ihm jetzt das Geständnis Wir erfahren über das Verbrechen noch das Folgende: Martha Haases und das Versteck des Geldes mit, nachdem er ihm Franzte und Helene Bahl hausten zusammen in einer Stube im vorher erklärt hatte, er müsse weg, um einen wichtigen Termin

Die Meldungen haben bis zum 20. April dieses Jahres an das Militärbureau des Magistrats, Berlin C 2, Klosterstraße 68, zu erfolgen.

Aus Groß- Berlin.

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Arbeiter- Bildungsschule.

Eine Gemüsetrocknungsanlage für Berlin . Sause Aderstraße 85. Beide kannten sich schon seit Jahren von wahrzunehmen. Nach diesen Vorgängen grub die Kriminal Das harte Muß der Kriegszeit zwingt zur Ausführung einer Gastwirtschaft im Rosenthaler Stadtviertel her, wo die polizei im Beisein des Untersuchungsrichters und des Rechts­das Geld auf dem Tempelhofer Felde manches Planes, der in Friedenszeiten nicht vorwärts tommen Franzte Köchin und die Bahl Abwaschmädchen war. Es entspann anwalts Bredered wollte. Auch die Frage einer besseren Verwertung sich zwischen ihnen ein perverses Freundschaftsverhältnis, das aus, eine eiserne Staffette mit 85 000 m. und einen Wachsleinewand­des Gemüses der Berliner Rieselfelder soll dadurch öfter getrübt wurde, daß die Franzte auf die Bahl wegen beutel mit 9000 m. Am nächsten Tage erhielt Bredered die jegt ihrer Lösung näher gebracht werden. Der Magistrat legt deren Zuneigung zu Männern sehr eifersüchtig war und ihre 4000 M. Belohnung ausgezahlt. Er war fich wohl felber darüber der Stadtverordnetenversammlung den Plan vor, eine Freundin deswegen beschimpfta In der Nacht zum 16. März kam nicht flar, daß ihm das Geld nicht zukomme, und stellte deshalb der Gemüſetrocknungsanlage zu schaffen, die den Gemüseüber die Bahl in den Frisierladen und sagte, fie fönne nicht in die Woh- Mutter Haafes zunächst 200 M. und dann später auf mehrere Ver­fluß der Rieselfelder konservieren soll. In der Begründung nung der Franzke. Sie bat deshalb um ein Obdach für die Nacht öffentlichungen hin auch den Rest zur Verfügung, nachdem er sie erst weist er darauf hin, daß gerade in der jetzigen Striegszeit und erhielt es. Die Friseurin kannte das Verhältnis zwischen den als Honorar beansprucht hatte. Bei der Erörterung dieser Dinge alle für die Ernährung der Bevölkerung brauchbaren Er- beiden und wußte, daß die Bahl seit einem Arach" im Anfang fam auch an den Tag, daß die finanzielle Lage Brederecks sehr zeugnisse der Landwirtschaft restlos verwertet werden müssen. März öfter von der Franzte weggeblieben war. Sie wußte auch, schlecht war. Bei der Anwaltskammer wurde ein Disziplinarver­Früher habe in fruchtbaren Jahren sich nicht immer daß sie mit ihr brechen wollte. Die Bahl schlief dann die Nacht fahren anhängig gemacht. Eines Tages war Bredered spurlos ver­berhindern lassen, daß größere Mengen des Gemüses der auf einem Ruhesofa in dem Frifiergeschäft. Am Morgen tam plök- schwunden. Man forschte vergeblich nach ihm, bis jetzt die hiesige Riefelfelder mangels Nachfrage verdarben, und auch in den lich die Franzte herein und suchte ihre Freundin, die einige Tage Kriminalpolizei dahinter lam, daß er wieder in Berlin fei. Sie Markthallen sei das wiederholt vorgekommen. Durch eine nicht mehr bei ihr gewesen war. Sie schimpfte wütend auf sie ein. ging feinen früheren Verbindungen nach und ermittelte, daß er unter Trocknungsanlage fönne man solche Verluste vermeiden und Alle Beruhigungsversuche der Friseurin halfen nichts. Diese ging falichem Namen mit einem hiesigen Anwalt Geschäftsberbindungen diese großen Werte nugbar machen, wie es in anderen endlich weg, um zum Mittag einzukaufen. Beim Abschied meinte angefnüpft hatte. So kam sie ihm auf die Spur und nahm ihn Städten bereits mit Erfolg geschehen sei. Die Anlage soll sie noch, die beiden würden sich dann später wieder vertragen. Als iegt feſt. nicht nur der Bevölkerungsernährung zugute kommen, sondern sie nach etwa einer Stunde mit der gefüllten Markttasche zurüd­auch dem Vorteil der Pächter von Rieselland dienen, denen kehrte, lag die Franzke blutüberströmt im Zimmer tot auf dem fie eine volle Ausnutung ihrer Gemüseernten gewährleistet. Fußboden. Sie war mit der Chaiselonguedecke, die man später im Anfang dieses Monats haben die Unterrichts- und Sonn­Die Verwaltung der Stiefelgüter legt großes Gewicht auf die Reisekorb fand und die der Friseurin gehört, zugededt. Die Bahl tagskurse des ersten Vierteljahres 1916 in der Schule ihren Verpachtung von Land zum Gemüsebau, weil sie von einer Mehrung hatte Blut am Geficht und an den Händen. Auf die Frage der Abschluß gefunden. Der Bezirks- Bildungsausschuß, dem die dieser Kleinpachten auch eine Steigerung des Ertrages der Friseurin, was sie da gemacht habe, antwortete sie, sie habe nicht Schule unterſtellt ist, hat beschlossen, für das zweite Viertel­Riefelgüter erwartet. In den letzten zehn Jahren haben die Klein- anders gekonnt. Sie habe ein Rasiermesser genommen und fie talt jahr von der Festsetzung von Kursen abzusehen. Es ist das pachten für Gemüsebau sich bereits verdoppelt, so daß sie gemacht, sie werde alles wieder in Ordnung bringen. Nachdem ein Beschluß, der nur ausnahmsweise für die Kriegszeit Heute etwa 2500 Heftar( 10 000 Morgen) umfassen. Berlin sie sich gereinigt hatte, ging sie weg und lehrte nach einiger Zeit Geltung hat, denn in normalen Zeiten wird der Lehrplan der wird in fruchtbaren Jahren mehrere Monate hindurch fast mit dem Reiseforb der Franzte zurüd. Sie bat nun die Friseurin, Schule auch im zweiten Jahresquartal durchgeführt. Die nur aus dem Gemüsebau der Nieselländer mit frischem Ge- später den Korb nach Stettin zu expedieren und konnte ihr dazu Striegszeit aber hat es mit sich gebracht, daß in die Schar der müse versorgt, aber dennoch müssen manchmal noch beträcht- jetzt Geld geben, während sie kurz vorher nichts gehabt hatte. Dann Hörer durch Einberufungen immer größere Lücken gerissen liche Gemüsemengen verderben, weil der Ueberfluß sich auf nahm sie Scheuerlappen und Eimer und machte sich an die Reini- werden. An die Zurückbleibenden aber stellen die Not­die kurze Sommerzeit zusammendrängt. Diesem Uebel- gung des Zimmers, während die Friseurin nach dem Laden ging, wendigkeit der Erwerbsarbeit und die Schwierigkeiten so daß stand soll die Trocknungsanlage abhelfen, die eine um auf Rundschaft zu warten. Es tam auch eine Rundin namens der Lebenshaltung sehr hohe Anforderungen, und die geistige Ausbildung Konservierung der überschüssigen Gemüsemengen ermöglichen Sonnenberg, um sich frisieren zu lassen. Die Bahl verhielt sich für Nach dem Plan des Magistrats soll sie ein- jest ganz still, erst nachdem die Kundin weg war, nahm sie den dürfnisse nur sehr wenig Zeit und Mittel übrig bleiben. gerichtet werden im Anschluß an die Gasanstalt in der Korb und padte ganz allein, wie die Friseurin behauptet, die Beiche Außerdem lockt die schöne Jahreszeit in den wenigen Muße­Danziger Straße, wobei Abwärme, die sonst ungenugt bleibt, binein. Nachdem sie ihn verschlossen hatte, bat fie die Ullmann, stunden ins Freie. Sobald wir erst wieder geordnete Friedens. berwertet werden kann. Die Stosten der Anlage, bie auch mit anzufaffen und den Korb nach dem Laden zu bringen. Sie bat berhältnisse haben, wird der Lehrplan der Schule zum Nutzen zur Trocknung von Startoffeln, Rüben, Dbst und Getreide zu dann ferner die Friseurin, den Korb nach dem Stettiner Bahn der Berliner Arbeiterschaft auch wieder in vollem Umfange benußen ist, sind auf 250 000 W. veranschlagt. Schon die hof zu bringen, bon wo aus fie selbst mit ihm nach Stettin fahren durchgeführt werden. Der Bezirks- Bildungsausschuß behält Höhe der Kosten macht es notwendig und selbstverständlich, wolle. Dann ging fie weg. Die Sonnenberg war durch die Mittei- fich vor, auch in diesem Vierteljahr seiner Aufgabe in der daß dieses Kind des Krieges den Krieg überdauert. Der lung, der Korb enthalte die Wäsche der Bahl, neugierig geworden Schule durch Einzelvorträge und Einzelveranstaltungen gerecht Magistrat hebt hervor, daß die Einträglichkeit der Anlage und kehrte nach dem Frisieren nach einiger Zeit noch einmal zu werden. auch im Frieden gesichert erscheint. Den Schulbestimmungen gemäß soll den Hörern der zurück. Jest bat die Ullmann fie, mit anzufassen, weil sie selbst den Korb nach dem Bahnhof schaffen wolle. Aber es ging auch mit Sturse der letzten beiden Vierteljahre Gelegenheit gegeben hof gehen und den Dienstmann holen. Als dieser mit dem Hand- Dienstag, den 18. April, abends 8 Uhr, im Hilfe der Sonnenberg nicht, und nun mußte diese nach dem Bahn- werden, sich über den Unterricht und die sonstigen Leistungen der Schule auszusprechen. Zu diesem Zweck wird für wagen tam, halfen beide Mädchen, den Korb hinaufstellen. Die umann allein begleitete hierauf den Dienstmann und taufte diesem örsaal der Schule eine Hörerversammlung eine Fahrkarte vierter Alaffe, damit er den Korb zur Beförderung einberufen, zu der die Lehrer und Teilnehmer der Kurse und aufgeben konnte. Nachdem dieses geschehen war, nahm sie die Sonntagsveranstaltungen vom 1. Oftober 1915 bis 1. April arte wieder an sich und ging nach Hause. Tie Bahl wollte die 1916 hiermit eingeladen werden. Fahrkarte abholen, um nach Stettin au reifen, ließ fich aber nicht wieder sehen. Ein schwerer Baumfrevel ist in Neukölln verübt worden. Zwischen der Treptower und Rofeggerstraße find 16 Afazien, schöne Diese Ermittelungen beruhen auf einem Geständnis der Bäume, die 4-5 Jahre stehen, durch Beilhiebe so start beschädigt Friseurin Ullmann, zu der man durch den alten Dienstmann geworden, daß fie größtenteils eingehen müssen. Der Magistrat von kommen war, den die Kriminalpolizei als den Beförderer des Neukölln hat auf die Ermittlung des Freblers eine Belohnung von Korbes ermitttelt hatte. Ob die Ullmann die volle Wahrheit gefagt 50 M. ausgefekt. hat, steht wohl noch sehr dahin. Die weiteren Ermittelungen wer- Das Opfer eines Streites ist der 41 Jahre alte Arbeiter Otto den auch nach dieser Richtung wohl bald ganze Klarheit bringen. Bischoff aus der Stralsunder Str. 49 geworden. Der Mann tam Nach der Bahl wird jetzt im ganzen Deutschen Reiche geforscht, Sonntagnachmittag in eine Schankwirtschaft in der Bernauer Straße . wenn sie sich auch vielleicht noch in Berlin versteckt hält. An den Anschlagsäulen erscheint heute eine Bekanntmachung des Polizei­präsidenten, die die näheren Angaben über die Bahl und ihr Bild bringt. Auf ihre Ergreifung ist eine Belohnung von 500 m. aus gesett.

wird.

Aus der Armenverwaltung.

Die Armendirektion hielt nach zwei Monaten wieder einmal am Montag eine Sigung ab. Zwei wichtige Anträge beschäftigten fich mit der Erhöhung der Pflegegeldfäge für die Kinder unterstützungs­bedürftiger Frauen und Witwen. Unsere Genossen forderten, die Säße auf 12 M. zu erhöhen, welche ohne Genehmigung des Armenfreises gewährt werden können. Der 24. Armentreis wünscht die Festlegung der Minimalgrenze auf 10 M.

In der Begründung wurde darauf hingewiesen, daß noch in fehr vielen Fällen ein Pflegegeld von unter 10 m., ja herab bis zu 6 M. pro Monat gewährt würde; mit solchem Betrage sei es un möglich, ein Kind zu erhalten. Die Lebensmittel hätten unerschwing­liche Preise angenommen, so daß sich viele Frauen mit ihren Kindern in großer Not befinden. Es sei endlich Zeit, daß mit dieſen alten Säßen, welche schon vor 20 Jahren unzureichend waren, aufgeräumt werde. Die Waiienverwaltung babe bereits vor 6 Monaten eine erhebliche Erhöhung der Pflegegeldiäße vorgenommen; ebenso feien die Beträge für die Kriegerfamilien wiederholt erhöht worden. Für die Armenverwaltung kommen nach dem Bericht von 1915 über 13 000 Kinder in Betracht. Von diesen erhalten ein Pflege­geld von

B

6 M. 612 Kinder über 6 M. bis 7 M. 50 Pf. 682 7 M. 50 Pf. bis 9 M. 5 370 9 M. Zusammen 13 551 Kinder

.. 6 887

Selbst die Bürgerlichen Mitglieder waren erstaunt, daß noch für eine solch' hohe Bahl von Kindern so niedrige Pflegegeldiäße gezahlt würden. Trotzdem lehnte die Mehrheit den Antrag auf Festsetzung einer Minimalgrenze von 10 M. ab; dagegen wurde der Antrag unserer Genossen mit großer Mehrheit angenommen. Jett liegt es in der Hand der Armenkommissionen, von dieser Erhöhung Gebrauch zu machen; hoffentlich tragen sie mehr wie bis­her den wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung.

für kulturelle Be­

Dort belästigte er einen unbelannten Gast, der sich dieses verbat und dem Störenfried eine Dhrfeige in Aussicht stellte. Statt deſſen sprang ihm Bischoff an die Kehle. Im Verlauf des nun folgenden Streits zog sich Bischoff eine blutende Wunde am Hinterkopf zu und fiel zu Boden. Nachdem er sich anscheinend wieder erholt hatte, taumelte er nach Hause. Am Montagabend fand man ihn in seiner Der Berband der Kolonialwaren- und Delikatessen- Händlervereine Stube tot daliegen. Er war hilflos an einer Gehirnerschütterung gestorben. Groß- Berlins beschäftigte sich in feiner legten Sigung mit der Frage des Geschäftsfchlusses am Sonntag in der Zeit zwischen Ein falscher Oberleutnant sucht hiesige Eisenwarenhandlungen 12 bis 2 Uhr und beschloß folgende Refolution: In der heute auf. Er bestellt unter verschiedenen Vorspiegelungen größere Mengen ( 6. April) in den Geschäftsräumen Jägerstraße 22 stattgehabten Ver- Taschenmesser, Rasiermesser usw., um für fich etwas herauszuschlagen Der Schwindler nennt fammlung der Vorstände der eingeladenen Vereine hat der Vorstand und läßt dann nichts mehr von sich hören. des Verbandes der Kolonialwaren und Delikatessen- Händlervereine fich Oberleutnant Ottendorf und gab bisher als Wohnung Hornstr. 7 Groß- Berlins einstimmig beschloffen, daß jeder einzelne Verein zu an. Dort hat niemals ein Oberleutnant Ottendorf noch sonst ein der Frage des Sonntagsschlusses von 12 bis 2 Uhr in den Monaten Mann dieses Namens gewohnt. Zu seiner bürgerlichen hellen Mai bis September Stellung nimmt, und dafür eintritt, die Zwed Kleidung trägt der falsche Oberleutnant mehrere Drdensbänder, um mäßigkeit des Sonntagsschlufies eingehend darzutun, und dadurch die Geschäftsleute erst recht sicher zu machen.

Eine größere Zahl von privaten Krantenanstalten und Heils ev. den freiwilligen Schluß der Geschäfte Groß- Berlins am Sonntag Ju den städtischen Heimstätten Heinersdorf für schulpflichtige ftätten fordern Erhöhung der Kurfosten von 3 M. auf 3 M. 50 Pf. zwischen 12 und 2 Uhr herbeizuführen. Auch hierbei wird auf die herrschende Teuerung hingewiesen. Es Dann wurde über die ungeheuren Zudereinkäufe des Publikums Rinder, Gütergok für erholungsbedürftige Männer, auch Kriegs­wurde beschlossen, von Fall zu Fall die Erhöhungen zu bewilligen. berhandelt. Zur Klärung der Angelegenheit, ob ein Budermangel beschädigte usw. und Buch für brustkranke Männer sind noch Betten Bei dieser Gelegenheit wurde bekannt gegeben, daß namentlich für besteht, hielt Herr Hepner einen Vortrag über die Lage des Zucker- frei. Im Bureau Stralauer Str. 44/45 werden Meldungen ent­Geschlechtstranke private Anstalten in Anspruch genommen würden, marftes. Er fam zu dem Schluß, daß wir im Mai oder spätestens gegengenommen. ba die Betten im Obdach und Virchow- Krankenhause nicht aus- Juni durch die große zu erwartende Zufuhr eine Regelung des Untersagter Handelsbetrieb . Das Polizeipräsidium teilt mit: reichten. Budkerverbrauches haben werden, daß es aber beffer fei, ohne Zuder- Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 hat Einer unserer Genossen forderte unter großer Heiterkeit den Vor- larte durchzukommen. Bei der Debatte ergab es sich, daß viele der der Polizeipräsident von Berlin dem Gießereibesiger Richard fizenden der Armendirektion, Stadtrat Doflein, auf, fich mit dem Anwesenden im Interesse der rubigeren Abwickelung des Geschäfts Musculus, hier. Köpenicker Straße 146, den Handel mit Metallen Borfizenden des Dbbachs dies ist auch derselbe Herr Stadtrat - für Einführung der Buderlarte feien. Demzufolge fam folgende fowie mit fonftigen Gegenständen des Kriegsbedarfs wegen Unzu in Berbindung au sezen, damit endlich das vor 25 Jahren gegebene Resolution zustande: berläfftgleit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

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