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Nr. 295 36. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 12. Juni 1919

Noskes Enthüllungen auf dem Parteitag.

( Schluß aus der Abendausgabe.)

Heinrich Schulz( fortfahrend):

Adolf Schulz

neue Grundlage für die Partei

tretene Standpunkt, daß wir nicht einen Vertrauens gegeben. Ihre schwierigsten Verhältnisse müssen sich freilich durch mann bon so vielen fallen lassen. Wenn es heißt: Noske oder Unsere Jugend hat durch den Krieg körperlich und sittlich schwer nationalen Töne von Wels nicht ein. In dieser schwersten Zeit gramm halten wir fest, aber viele Forderungen sind noch nicht er­die Parteistärke bessern. Ich stimme deshalb jetzt in die starken die Partei, dann muß eben Noste gehen. An dem Erfurter Pro­gelitten, wir müssen alles daransehen, sie wieder heraufzuarbeiten. Wir haben auch zum ersten Mal qualifizierte Silfs müssen wir unseren nationalen Standpunkt kraftvoll betonen, der füllt, die längst hätten erfüllt werden können. Deshalb find die kräfte in den Lehrern. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemo- berankert ist in internationaler Gesinnung. Wir müssen die Reste Arbeiter unzufrieden. Es fehlt wirklich nur noch der Ebert- Orden. fratischer Lehrer soll feine Partei in der Partei sein, nicht der An- des wilhelmischen Patriotismus, die Reste alldeutschen und national-( Heiterkeit und Unruhe.) Wels hatte Recht, wenn er sagte, daß die fang zur berufsständischen Gliederung der Partei, sondern immer liberalen kapitalistischen und imperialistischen Nationalismus zer- Sozialdemokratie nichts von der Arbeiterschaft trennen dürfe. Aber nur eine Zusammenfassung der Parteigenossen, die für be- schellen lassen an dem nationalen Willen der deutschen Sozialdemo- wir müssen dafür sorgen, daß nicht der umgekehrte Fall eintritt, stimmte Aufgaben besonders geeignet sind. Beson- niemals in Widerspruch stehen soll zur Internationale.( Sehr wahr!) einzelter Beifall.) fratie,( Stürmischer Beifall) an unserer nationalen Gesinnung, die daß die Arbeiterschaft sich von der Sozialdemokratie trennt.( Ver­ders wichtig kann sie für die Landlehrer werden. Ihnen muß Im übrigen rechtfertigt der Versailler Friede die deutsche Kriegs­die Organisation der sozialdemokratischen Lehrer eine Stübe Noskes Enthüllungen. sein.( Sehr wahr!) Wir haben noch viele Kulturaufgaben, die politik so wenig wie der Brester Friede die Mobilisierung der russi­Noste führt aus: Man sagt, es würde an Aemtern geklebt. Verbreitung der alten wissenschaftlichen Literatur, die Schaffung schen Heere oder die Forderung nach Auslieferung von Toul und wir in der Regierung haben vielmehr die Erfahrung machen neuer Literatur, das allgemeine Bildungswesen usw. In jedem Verdun Clemenceaus Revanchepolitit. Reden wir doch nicht mehr Fall steht fest, daß Deutschland sich von dem tiefen Fall seiner kapi- über die Ursachen des Krieges.( Sehr gut!) Wir müssen aus der müssen, daß geradezu in ungeheuerlichem Umfang nach Aemtern talistischen Vergangenheit nur erlöser kann durch den Sozialt 3- Ginigungsfrage alles ausscheiden, was nicht tatsächlich ist. Es ist gestrebt wird.( Sehr richtig.) Darüber ließen sich Bücher schreiben. mus als wirtschaftliches, durch die Demokratie als ohnehin genug Verbitterung in uns.( Sehr gut!) Wir müssen Ich habe mich nicht zur Regierung gedrängt, man hat mir zugesetzt, politisches Prinzip, und durch große geistige Leistun alles aus dem Wege räumen, was die Einigung erschwert.( Sehr daß ich dieses unerfreuliche Amt übernehmen sollte. Das ist wahr­gen auf dem Gebiete der Kultur. In gleicher Lage sagte Goethe gut!) Ich war von Anfang an entschiedener Anhänger der Gin- lich fein Vergnügen, seinen anständigen und ehr­vor hundert Jahren zu seinem Eckermann: Wählen Sie Weimar heit. Heute sind meine Hoffnungen leider sehr gesunken. Die Gini- lichen Namen Tag für Tag durch alle Gossen zu Ihrem Wohnort, von dort gehen die Tore und Straßen nach allen gung war bisher unmöglich. Die I. S. P. hat die Beschickung des schleifen zu lassen.( Sehr richtig!) Der Unwille unter den Enden der Welt." Möge so auch von Weimar aus der Parteitag Einigungskongreffes abgelehnt.( Hört, hört!) Sie verlangt die Arbeitern ist zu verstehen. Denn Millionen sind durch den Verlauf neue Tore und Straßen nach aller Welt öffnen. Ginigung nur auf ihrem Standpunkt, während niemand weiß, und das Ergebnis der Revolution enftäuscht. Die Früchte der ( Lebhafter Beifall.) welches ihr Standpunkt ist. Die Kommunisten wollen sich weder Revolution auf wirtschaftlichem Gebiete reifen nun einmal nicht in Brühne gibt einen kurgen Bericht über die Tätigkeit der Kon- mit uns noch mit der U. S. P. einigen, deshalb ist auch der Antrag wenigen Monaten. Politisch ist aber erreicht, was die deutschen trollkommission. Beschwerden der Parteiangestellten auf Rückzahlung Jena unmöglich. Wer eine Einigung mit den Kommunisten for- Arbeiter noch vor einem Jahre fa um für möglich und für die der Abzüge des Jahres 1914 find im Sinne der Beschwerdeführer dert( ein Jenaer Delegierter ruft: Wir fordern eine neue nächsten 25 Jahre erhofft hatten.( Sehr richtig!) Unser Unglüc erledigt worden. Die Kommission hat alle Stassen geprüft und in Partei!) vielleicht eine Partei mit den Leuten, die während des ist, daß wir die Regierung in einem Augenblick übernahmen, wo Ordnung gefunden und beantragt Entlastung des Vorstandes. Krieges der Partei den Rücken gekehrt haben und jetzt allein gehen? wir die Millionen nicht satt machen konnten und Millionen For­Was der Partei not tut,( Heiterkeit und sehr gut!) weiß jeder, der derungen stellten, deren Erfüllung ein glattes Ding der zu Worte kommt. Aber ich begreife nicht, daß man so vorlaut Unmöglichkeit ist. Dazu gehören auch die an sich mit Recht sein kann, wenn man während des Krieges zu feige war, erhobenen Forderungen der Kriegsbeschädigten, aber Sozialist zu sein.( Stürmischer Beifall.) Ohne Sozialdemo- Deutschland ist bankerott, und der ist ein Dummkopf oder ein scham­fratie hätten wir keine Republik , fein gleiches Wahlrecht, teinen loser Demagoge, der immer neue Forderungen stellt, obwohl er Achtstundentag und kein Frauenrecht. Die Spaltung hat sich am weiß, daß sie nicht erfüllt werden können. Vielen unserer Partei­bittersten an den Zersplitterern der U. S. P. gerächt. Sie sind ja genossen fehlt der Mut, die Dinge beim richtigen Namen zu nen­heute nur noch die Piloten der Kommunisten. Sie können nen, vielen auch das Verständnis für das, was wirklich ist. Das hat nichts leisten, weil sie feinen eigenen Willen haben. die Rede Dittmers wieder einmal bewiesen, der forderte, daß wir ( Lebhafte Zustimmung.) Und auch die Kommunisten haben keine die hohen Gehälter fürzen sollten. Im Zentralrat der Marine eigene Partei. In Nürnberg zerfallen sie in vier Gruppen, die sich wurde ich heftig angegriffen, weil ich akademisch vorgebildeten Be­erbittert bekämpfen. Das einzige, was die Partei links von uns amten mit mehr als 20jähriger Dienstzeit bei einem Jahresgehalt hat, ist der Haß gegen uns. Ihre Machenschaften bestehen in von 7200 M. eine Teuerungszulage von 600 M. bewilligen wollte. dem Ansinnen, daß alles gut sei, wenn man Ebert, Scheidemann Das sollte ein Versuch sein, die Träger des alten Systems und Noske hängt. Ich spreche für die Einigung mit den Unab zu stützen.( Lachen.) Dieselben Leute, die mich angriffen, saßen nicht länger gefallen lassen. Die Unabhängigen haben genug Papier, hängigen, die auf dem Boden des Erfurter Programms stehen. Ich aber, nur 53 Mann starf, im Reichsmarineamt , aus eigenem rebo unsere Anträge auf Aenderung der Verteilung aber find abgelehnt spreche gegen die Einigung mit Kommunisten, Syndikalisten und lutionärem Recht, und hatten sich aus eigener Machtvollkommenheit worden.( Hart, hört!). Dabei ist Papier im Schleichhandel in großen Anarchisten. Ich bin nicht für eine allgemeine Einigung, weil sie jährlich 14 500 Mark Diäten bewilligt.( Sört, hört!). Die Werft­Mengen zu haben. Vor leichtfertigen Neugründungen von Zeitun undenkbar ist. Ich bin nicht für eine Einigung mit allen gewesen. arbeiter schicken jetzt ihre Vertreter zur Kontrolle auf die Werf­gen warnen wir, man begnüge sich zunächst mit Kopfblättern. Das Dazu brauchten wir uns blog Mitgliedsbücher der 1. S. P. zuten, und diese Vertreter erhalten 18 M. Tagegelder unter Fork­beste ist, wenn bürgerliche Zeitungen übernommen werden, selbst- laufen. Ich bin für die Ginigung mit aller Kraft und Freudigkeit, zahlung des Lohnes. Sie erklären das für ein Bettelgeld und verständlich nicht im Wege der Beseßung,( Heiterkeit), son- aber ich will dabei unsere Geschichte, unsere Tradition und unsere sagen, sie seien Vertreter der Massen und könnten ganz andere dern durch friedliche Verständigung. Unser Nachrichtendienst liegt Grundsäße nicht preisgeben. In der 1. S. P. gärt es. Das be- Ansprüche stellen. Als ich ihnen sagte, daß ein Kapitän zur See vielfach noch im argen. Die Gleichheit" erhält jetzt eine Mode- weist ihr Parteitag, das beweisen die Auseinandersetzungen in Ham- im Range eines Obersten mit 12 M. Tagegeldern auskommen beilage, das wird ihr hoffentlich biele neue Leserinnen bringen. Un- burg. Aber wenn wir uns mit einem Flügel verständigen würden, müßte, erklärten sie, das ginge sie gar nichts an, dann sollte ich da­sere Parteipreffe ist die beste Waffe in Kampf der Geister, der andere würde doch zu den Kommunisten gehen. Denn die für sorgen, daß die Kapitäne beffer bezahlt würden.( Lachen.) Wem fie muß nach Möglichkeit schneidig und wirksam sein. Ein Geschäftsordnungsantrag fordert für den Fall, daß die linien. Die Einigung des Proletariats ist jetzt furchtbar schwer, die mehr als 7000-8000 m. verdienen? Die Werftarbeiter for­Ein Geschäftsordnungsantrag fordert für den Fall, daß die S. P. ist innerlich zerwühlt. Ihr Parteiprinzip hat keine Richt- soll ich es nun recht machen? Wieviel Beamte gibt es überhaupt, Nationalversammlung noch in dieser Woche einberufen aber doch wollen wir sie versuchen und auf diesem Parteitag alles dern 3 M. Stundenlohn, das macht 7200 M. Jahresverdienst. wird, die Verlegung des Parteitages nach einem anderen Saal besprechen, was den Geist der Einigung erfüllen kann.( Beifall.) oder nach einer benachbarten Stadt.( 3uruf: Jena !) Jedenfalls Wollen wir die Ministerialdirektoren schlechter bezahlen als die dürfte nichts durchgepeitscht werden. Portiers? Man verschone uns mit solchen Vorsitzender Schulz: Davon fann gar keine Rede sein. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß wir bis Sonntag hier werden tagen können.

bespricht die Pressefrage. Seit der Revolution sind 24 neue Parteizeitungen gegründet worden. Im ganzen verfügt die Partei über 95 Tageszeitungen mit über rund 2 Millionen Abon­nenten. Das ist gegen das Vorjahr eine Steigerung von mehr als 100 Prozent. Im Vergleich zur Zahl der sozialdemokratischen Stimmen bei den Nationalversammlungswahlen aber ist die Zahl der Leser noch sehr gering. Vielfach wird von den Be­hörden schon wieder gegen die sozialistische Bresse gearbeitet. Sie hat mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen als jede andere Presse. Unter der Papiernot leidet sie am meisten.( Buruf: Man so­zialisiere die Papierfabriken!) Wir können uns

die heutige Art der Papierverteilung

"

Die Aussprache über den Vorstandsbericht beginnt. Gingezeich­net sind bis jetzt 70 Redner. Zunächst wird über

Agitationsphrasen,

Dr. Boeschmann- Bartenstein : Wenn wir weiter Politik treiben wie bisher, verlieren wir den Boden unter den Füßen und die Er­rungenschaften der Revolution. Eine Art Lähmung erfaßt die führenden Geister. Furchtbar ist der Druck, unsere Feinde wollen von denen ich bedaure, daß sie auch auf dem Parteitag Beifall aus­den Sozialismus jetzt ein für allemal vernichten. Wir müssen auf gelöst haben. Auch ich bedaure, daß wir von den Waffen haben begrenztem Gebiet eine sozialistische Wirtschafts- Gebrauch machen müssen. Man vergesse nicht, daß, als Liebknecht ordnung schaffen. Die Internationale mag dann ihr Gebiet und Ledebour ihre Anhänger bewaffnet auf die Straße schickten, die allgemeinen politischen Fragen erweitern. Wir brauchen nicht die Rätediktatur, wir dürfen nicht wir noch nicht einen Mann zur Verfügung hatten. Und dann der alles vecnichten und zerstören. Aber wir müssen die Welt von Belagerungszustand. Wenn unsere Genossen sich nur nicht bei gesprochen, d. h.: Stellung aur Regierungspolitif, unserem ehrlichen sozialistischen Wollen überzeugen. Wir müssen jedem Spettafel der Unabhängigen ins Bodshorn jagen lassen wür­Schuldfrage, Demokratisierung, Ginigungsfrage zielbewußt und energisch den notwendigen Reinigungsprozeß vor- ben! Sie sollten Courage zeigen. Wo die Unabhängigen Stellung zu den Freiwilligenforps usw. Dann soll nehmen und alles beseitigen, was der Entwicklung zum Sozialismus regieren, da verhängen sie bedentenlos den Be= über Organisation, Agitation und Presse besonders gesprochen entgegensteht.( Burufe: Was ist denn das?) Das ist die kapita- lagerungszustand, stehlen uns 3eitungen und listische Formel in Industrie, Landwirtschaft und Handel, Technik regieren mit der Gewalt. Sebt es aber bei der Abwehr Groger- Frankfurt a. M.: Die einige große deutsche Republik und Ethik( Heiterkeit). Die Demokratie mag uns das Mittel zum Späne, dann regen sich unsere Genossen in ihrer Schafsgutmütig­haben wir nicht bekommen. An dem Kantönligeist ist die restlose 3wede sein. Wir brauchen die Verständigung mit den Unabhän- keit auf, und unsere Redakteure schlafen 14 Tage nicht. Berlin Beseitigung der Kleinstaaterei gescheitert. Besonders hat die un- aigen, schon weil der Kampf gegen die Vergewaltigung des Impe- mit seinen verzweifelten und üblen Elementen ist jetzt eine glückselige Politik des preußischen Ministeriums des rialismus und Kapitalismus sich nur in der Einheitsfront durch­dauernde Gefahr für die Ordnung, Innern uns unendlich geschadet. Wir haben zwar in vielen führen läßt. Millionen Volfsgenossen tragen seit dem 9. November Gemeinden die Mehrheit, aber zu sagen haben wir nichts, weil die begeistert ihre sozialistischen Fahnen. Sie hatten denselben Idealis- und es ist durchaus zu verstehen, wenn die preußische Regierung alten Schöffen und Bürgermeister weiter fommandieren. Gin mus wie die alten Kämpfer erhalten. Wir brauchen die Wahe- dauernd darauf Wert legt, dagegen Sicherheitsmaßnahmen zu be­hohes Maß von Groll ist dadurch erzeugt worden. Wir haben nur heit für uns und alle Volfsgenossen, für die ganze Menschheit. halten. eine Scheindemokratie, eine Karikatur der Demokratie. In diesem Sinne werden wir siegen( Stürmischer Beifall und ( Sehr richtig!) Wir fordern, daß unsere Genossen in der Regie- Heiterkeit). rung allein der Partei berantwortlich sind. 34= stimmung.)

werden.

Ich wußte, daß ich ein schweres Amt übernehme, aber ich hielt es für meine Pflicht, mich zur Verfügung zu stellen, und ich Dittmer- Berlin : Wir wollen lieber hier stärkere Pribit üben, als habe nicht das Gefühl, hier als Angeflagter zur Verteidigung nachher im Lande tveite Abbröckelungen haben. Der Parteiapparat das Wort zu nehmen. Ich bedauere nur, daß die Genossen im Bandrichter Grell- Lyd: Das Grundproblem ist die Stellung hat während der Revolution verjagt. Das Chaos der Organisation Rande mir und meiner Arbeit immer wieder in den der Partei zum Sozialismus. Die Frage ist nicht, ob Sie den erzeugte ein Chaos in der Politik. Die Unabhängigen üben wirklich tiden gefallen find, nicht aus bösem Willen, wohl aber einen unerhörten ungeheuerlichen Terrorismus, aus Mangel an Sachkenntnis. Bei den Freiwilligen- Truppen Sozialismus überhaupt wollen, sondern ob Sie ihn jest wollen. aber war deshalb die lange Polemik von Wels gegen sie nötig? pird viel zu sehr verallgemeinert. Unerfreuliche, sogar böse Dinge Der Krieg hat unter dem Scharfzeug des Patriotismus die( Zuruf: Sehr nötig!) Die Regierung hat vielfach zu spät sind vorgekommen, in diesen Fällen aber ist mit allem Nachdruck Bucherer und Ausbeuter, die Schieber und Betrüger bloßgestellt, eingegriffen. In der Ernährungsfrage wird die Kontrolle eingegriffen worden, und die Truppe ist in den letzten Monaten das Volk hat das Vertrauen zum Kapitalismus ber- immer schlechter. Gegen die furchtbare Demoralisation besser und manierlicher geworden. Ueber aller Kritik dürfen wir loren. Dieser mag an sich besser eingefahren und konkurrenz wird nicht rücksichtslos genug zugefaßt. Die Berliner Parteigenossen nicht vergessen, daß wir diesen Freiwilligen zu danken haben, daß fähiger sein, aber das Volk wird unter ihm nie mehr arbeiten fordern einmütig Aufhebung des Belagerungszustandes, der die Deutschland dem Chaos entgangen ist. Mancher lernen. Nur Arbeit kann uns retten. Sie ist unser Kapital. Des- Freiwilligen nur zu Ausschreitungen anregt. Wir billigen, daß Soldat hat dabei sein Leben lassen müssen und die Verluste der halb brauchen wir das Parlament der Arbeit neben dem Parlament gegen Gewalt von links Gewalt gesetzt wird. Aber wir wollen Truppen in Bremen , Düsseldorf , Berlin und München waren nicht der Demokratie, das den sozialistischen Staat berät und führt. nicht gewalttrunken sein. In der Verwaltung herrschen noch alle unbeträchtlich. Die Truppen find in teine einzige Stadt gekommen Leuteres- Hamburg: Die deutsche Revolution leidet unter dem alten bürokratischen Zöpfe. Die Beschwerden gehen noch immer ohne von unseren Genossen gerufen zu sein.( Zwischenruf: Jena .) furchtbaren Schicksal des Bruderkrieges. In diesem Krieg den weitesten Weg. Das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter Durch Jena kamen sie beim Vormarsche auf Leipzig , und fie hat das Proletariat instinktmäßig ohne Anleitung seine historische in den Reichsbetrieben muß unumwunden gegeben werden. Die hind aus Jena auch nicht eine Minute eher abgerückt. Das fehlte Mission erfüllt, die Freiheit und das gleiche Recht gegen Pensionen der Offiziere und Genecale sind nachzuprüfen, Ordenia noch, daß eine auf Verlangen der sächsischen Regierung und der die Diktatur zu schüßen. Jezt muß diese Freiheit uns und Adel zu verbieten, die Merkmale der alten Zeit be- sächsischen Gesamtpartei von der Reichsregierung angeforderte gleichfalls auch in der Verwaltung erhalten werden. Wir brauchen feitigen, das Titelwesen abzuschaffen, die vielen Stationen Maßnahme gestört wird, weil irgend ein wenig unterrichteter neue Beamte, die dem Mehrheitsvillen entsprechen, aber natürlich im Beamtenkörper auszuschalten, der Arbeitsprozeß fauf- Parteigenosse anderer Meinung ist. Für ein solches Maß von Dis­nicht Zentrumsprovinzen, fonservative Provinzen und demokratische männischer zu gestalten. Wir brauchen neue Aftivität, um nicht siplinlosigkeit fehlt mir jedes Verständnis.( Sehr richtig!) Wir Provinzen, sondern gegenseitige Durchdringung aller nur in der Vergangenheit, sondern auch vor der Zukunft zu bestehen. mußten in Berlin unsere Arbeit verrichten, während vor unseren Volksteile. Wir dürfen auch vom Bürgertum uns nicht mit Der Parteitag muß die Genossen in der Regierung verpflichten, ihre Fenstern die Maschinengewehre knatterten. Das Berliner Sperrdrohungen zurückschrecken lassen, daß es nicht mehr mitmacht, beste Kraft an eine gründliche Umgestaltung zu sehen.( Beifall). Militär erflärte sich neutral.( Hört, hört!) Die Ge­sondern müssen für den Sozialismus und die Arbeiterschaft alles. Hierauf tritt die Mittagspause ein. mossen, die jetzt am lautesten schreien, forderten mich damals auf, mögliche heraussuchen. Dann sollen sie nur versuchen, ohne uns Ministerfollegen hatten sie nicht volles Vertrauen.( Hört, hört!) Courage zu haben. Wir trauten sie es zu, aber zu meinen fertig zu werden.( Bravo !) Nur durch die Demokratie geht es Ich habe damals zugegriffen, obwohl ich wußte, daß ich als vorwärts für die Gerechtigkeit, für das Proletariat.( Beifall.) Bluthund durch die deutsche Revolutionsgeschichte geschleift werden Adolf Braun - Nürnberg begründet den würde. Ich habe aus ernstem Pflichtbewußtsein diese Blutarbeit Einigungsantrag. Die Massen fordern die Einigung. Tausende stehen jeßt Ge- verrichtet. In jenen Tagen sind die Freiwilligen- Regi­wehr bei Fuß und warten ab, was bei diesem Parteitag heraus- menter aus dem Boden gest ampft worden. In Berlin kommt. Danach werden sie sich dann richten. Wir dürfen dieser rührte sich keine Hand. Deshalb mußte ich nach auswärts gehen. Lage nicht mit verschränkten Armen gegenüberstehen. Ich konnte die Leute auch nicht nach ihrem Mitgliedsbuch fragen, Die Einigung ist feine Führerfrage. Führer sterben und verderben, sondern mußte froh sein, wenn überhaupt welche famen. Natür­und wenn sie längst alle vermodert sind, wird die Partei noch tätig lich hat das Eingreifen dieser Truppen Opfer gefoftet, aber wenn sein. Ebenso unannehmbar wie die Annahme eines Dittats der ich damals nicht zugeschlagen hätte, dann wäre die Regierung auf­Unabhängigen für uns ist für die Unabhängigen der von Wels ver- geflogen. Dann hätten wir feine Nationalversammlung gehabt

Für die Fortdauer der Parteikämpfe besteht fein Grund, soweit das Erfurter Programm anerkannt wird. Ich teile nicht den Standpunkt von Wels, daß die Kriegspolitik der Partei so un­zweifelhaft klar, sicher und unanfechtbar ist. Aber was wollen wir heute noch vom 4. August sprechen?( Sehr wahr!) Der 9. No bember hat uns eine

In der Nachmittagssigung wird die allgemeine politische Aussprache über den Vorstandsbericht fort gesezt.

Davidsohn: