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Einigungskonferenz der Jugend­

internationale.

Hamburg  , 24. Mai. Schon der Begrüßungsabend, den die Hamburger   Ar: Leiterjugend im großen Saale des Gewertschaftshaufes veranstaltete, stand im Zeichen der Gemeinsamkeit alter und junger Kämpfer. Da jaßen vorn als Gäste der Jugend die Delegierten der erwachsenen Arbeiterschaft und auf den Galerien und in den Gängen zu Laufen­den und Abertausenden Kopf an Kopf dicht gedrängt die Hambur ger sozialistische Arbeiterjugend. Es war hinreißend schön, als die 180 Sängerinnen und Sänger des Jugendchors die Arbeiter marseillaise mit gewaltigem Rhythmus durch den Saal flingen ließen und alle zu tobendem Beifall hinriffen. Daß die sozialistische Arbeiterjugend fich der hohen Aufgabe wohl bewußt ist, die sie in bar Erziehung der arbeitenden Jugend zu leisten hat, flang aus den Begrüßungsreden der Genossen Baul( Tschechoslowakei  ), Düse= dau( Hamburg  ), Hoyaux( Belgien  ), Lindström( Schweden  ) und Westphal( Berlin  ) deutlich hervor.

Am Donnerstag nachmittag wurde der Kongreß von Mag Westphal eröffnet. Er gab der Hoffnung Ausdrud, daß es diefem Kongres gelingen möge, eine neue Einheit zu finden, um stärker und geschlossener der Reaktion gegenübertreten, zu können, die erst heute wieder das Denkmal Heinrich Heines   mit Teer beschmutzt habe. Das fonnte sie nur tun, weil wir zu schwach waren und sie uns nicht mehr fürchteten.

Ins Bureau wurden gewählt: Boogd( Holland  ), Taller ( Deutschböhmen), Westphal( Berlin  ), Heinz( Wien  ), Albrecht und Ollenhauer( Berlin  ), Schröter( Leipzig  ) und Paul( Tschechoslowakei  ).

Zum großen Teil waren die Außenhandelsstellen auf die Preis- weitert haben. Die Außenhandelsstellen werden, je nach dem ihr prüfung gut eingespielt. Das mußte selbst ein prominentes Mitglied bisheriges Tätigkeitsfeld von den Freilisten erfaßt wird, von Schutz­eines Außenhandelsausschusses zu seinem Leidwesen erfahren. Nun und Kontrollapparaten unserer Wirtschaft zu bloßen mechanischen fällt die Preisprüfung. Eine Sicherung besteht nicht, daß, selbst und bureaukratischen Instrumenten degradiert. wenn in Edelvaluta fafturiert wird, Erlöse erzielt werden, die eine Der Goldbestand der Reichsbant schmilzt nach den Ausweisen Verschleuderung deutscher waren ins Ausland vermeiden. Es ist er immer mehr zusammen, der Reichsfinanzminister grübelt darüber wiesen, daß privatwirtschaftlicher Gewinn und volkswirtschaftlicher nach, wie er für seine Billionenausgaben Deckung finden und Ein­Substanzverlust in Zeiten der Geldentwertung, die wir durchleben, nahmen schaffen tann, der Reichswirtschaftsminister oft identisch sind. Was wird die Folge davon sein? Die von einem deutschen   Dumping betroffenen Staaten errichten mit Hilfe von entzieht dem Reich mit einem Federstrich hunderte von Böllen   Schuhwälle gegen die Einfuhr deutscher   Ware. Um nur ein Milliarden und schanzt dieselben im günstigsten Falle der deutschen  Beispiel aus der letzten Zeit anzuführen. Holland   ist wirtschaftlich Industrie und den deutschen   Exporteuren zu. So ungefähr hat man wohl das liberalfte der uns umgebenden Länder. Das Dumping der sich die Tätigkeit eines fachmännischen Wirtschaftsministers vorge deutschen   Schuhindustrie, welches geeignet war, die holländische stellt! Das ganze ist ein Beitrag dazu, wie man sich in gewiffen Schuhindustrie zu ruiniern, hat Schußmaßnahmen der holländischen Kreisen die Opfer der Befißenden denkt. Regierung ausgelöst. Die Außenhandelsstelle für Lederwirtschaft aber, die das Dumping verhindern könnte, liegt in ihren letzten Zügen. Bom wirtschaftspolitischen und Außenhandelskontrollausschuß des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates wurde berits Ende März und Anfang April im Prinzip eine Erweiterung der Ausfuhrfreilifte be­schloffen. Damals lagen die deutschen Preise bei einem Dollar­stand von 20 000 teilweise über den Weltmarktpreisen. Die Vor­aussetzung für diesen Beschluß war eben der Dollarstand von ca.

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Unfere werten Inferenten machen wir darauf aufmerkfam, daß die jeweiligen Anzeigenpreife regelmäßig am Kopf des Vorwärts" angezeigt find Befondere Benachrichtigung bei Preisänderungen erfolgt nicht VORWÄRTS- VERLAG G.m.b. H,

Hans Kohl, Nowawes  . am 11. Mai eröffnete Zeichnung auf die erste Ausgabe der 5 proz. Auch die zweite preußische Kalianleihe überzeichnet. Nachdem die Preußischen Kaliwertanleihe bereits furz nach Zeichnungs­beginn infolge der starten Ueberzeichnung geschlossen werden mußte, hat sich nunmehr auch auf die am 22. Mai zur Zeichnung aufgelegte 3 weite Ausgabe derfelben Anleihe eine starte Ueberzeich nung ergeben, sodaß das Banfenfonsortium die Zeichnung auf diese zweite Ausgabe bereits am 24. Mai geschlossen hat.

Eine mehr als 40prozentige Berfeuerung der Lebenshaltung im Mai muß jezt selbst von der Unternehmerpresse zugegeben werden. In der abgelaufenen Woche ist eine abermalige, recht be= deutende Steigerung des allgemeinen Lebens.. haltungsaufwandes vollzogen; die für 94 Bedürfnisse des täglichen Lebens berechnete Teuerungsmeßziffer der Industrie- urd Handels- Zeitung" stieg in der Berichtswoche( beginnend mit Sonn­abend, den 19., und endend mit Freitag, den 25. Mai) von 3750 auf das 4236fache der Borkriegszeit, d. h. um 13 Proz.- Gegen­über dem Aprildurchschnitt liegt der Lebenshaltungs­fofteninder der Berichtswoche um 41,5 Broz, höher, so daß sich im Maidurchschnitt, menn die Schlußwoche noch weitere Verteue­rungen bringt, ein im Vergleich zum Vormonat wieder besonders ftarfer Leuerungsgrad ergibt.

Boogd( Holland  ) übernahm die Leitung des Kongreffes; es folgten Ansprachen verschiedener Gäste, so Crispiens und Andersens  für die neue geeinte Internationale. Der Bertreter des Internatio. nalen Gewerkschaftsbundes in Amsterdam  , Genosse Brown, bes tonte in ausgezeichnetem Deutsch, daß der Internationale Gemert­schaftsbund fich freuen würde, seine Kräfte mit der sozialistischen  Jugend in Arbeit und Kampf vereinen zu können, besonders auch in der Frage der Kriegsbekämpfung. Er fonnte noch mit Genugtuung darauf hinweisen, wie durch die Hilfe der internatio­nalen Gewerkschaften erst fürzlich deutsche Arbeiterjugend in Eng.  land zu Besuch war und selbst auf die konservativsten Kreise in 20 000, von welchem Wirtschaftsministerium und Reichsbank behaup- die Eisen- und Stahlindustrie eine führende Stellung eir.. Die Preiſe Die Rohstoffteuerung. In der Berteuerung der Rohstoffe nimmt England einen starten Eindruck gemacht habe. Zusammenarbeiten teten, daß fie in der Lage feien, ihn zu halten. Es wäre zum könnte man auch in der Bildungsarbeit an der Jugend. Schon für Walzeifen find mit dem 25. Mai erneut um 31 Proz. erhöht in diesem Jahre veranstalte der Internationale Gewerkschaftsbund   mindesten besser gewesen, man hätte mit dem bisherigen starren worden, so daß das Kilo Stabeisen in Thomasqualität jetzt 1775 m. System der Ausfuhrabgaben gebrochen und an dessen Stelle ein sich auf Schloß Brühl bei Köln   einen internationalen Rurfus für dem Dollar anpassendes gleitendes System zur Anwendung gebracht. foftet. Seit dem 11. Mai beträgt die Preissteigerung für Walzeisen Aber wie dem auch sei; nachdem der Kurs der Mart nicht zu halten für

Erwachsene und in Linz   einen solchen für die Jugend. Für die internationale Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Erziehungsorgani

fationen sprach dann noch Genoffe Mar Minter( Wien  ). Dam Freilifte gefallen. Demgemäß durfte die erweiterte Freiliste nicht 1 finnische Mart 1501,23 Gelb, 1508,77 Brief; 100 öfterreichische

vertagte sich der Kongreß auf Freitag vormittag 9 Uhr.

Wirtschaft

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Sente abend 6 Uhr äußerst wichtige Funktionärversammlung in folgenden Abteilungen: 24. Abt. bei Rösner, Emanuellirchstr. 25.- 25. Abt. bei Gott, Aniprode, de Bazzieben fraße. 26. Abt. im Lefal Zum musilalischen Fuchs", Jofty­27. Abt. bei Tietsch, Gleimstr. 56. 28. Abt. bei Büttner, Schwedter ſtraße. Straße 29. 30. Abt. bei Mahnkopf, Carmen- Sylva- Str. 123. 29. Abt. bei Burg, Brenzlauer Allee 189. 31. Abt. bei Goldschmidt, Stolpischestr. 36. Er­131. Abt. Rieberschönhausen. Heute, Sonnabend, 8 Uhr, Funktionärsigung bei scheinen aller Funktionäre dringende Pflicht. Aliendt, Friebensplaz.*

Devisenturse. Unserer gestrigen Kurstafel ist noch nachzutragen: veröffentlicht werden. Das Reichs wirtschafts ministerium aber Kronen( abgestempelt) 76,45 Geld, 76,85 Brief; 1 tschechische Krone zog eine andere Konsequenz; es desorganisierte eine 1615,95 Geft, 1624,05 Brief; 1 ungarische Krone 10,27 Geld, 10,33 ganze Anzahl Außenhandelsstellen. Die Reichsbevollmäch Brief; 1 bulgarische Lewa 463,83 Gelb, 466,17 Brief; 1 jugoslawischer tigten wurden im unflaren darüber gelaffen, ob die erweiterte Lifte Dinar 568,57 Geld, 571,43 Brief; 1 polnische Mart fostete im freien veröffentlicht wird oder nicht. Das Reichswirtschaftsministerium Verkehr etwa 99 Pf. fonnte oder wollte eine Antwort nicht geben. Die Regierungsver Fine Liebesgabe an Exporteure und Industrie. treter, welche zu den Sizungen der Außenhandelsausschüsse delegiert wurden, mußten nichts. Auf telephonische Anfragen dieser Herren Mit dem 25. Mai 1923 ist für eine weitere Anzahl von Waren im Ministerium wurde ihnen die Mitteilung, daß die zuständigen eine nicht unerhebliche Ermäßigung des Ausfuhrab. Herren nicht zu erreichen sind. Die Reichsbevollmächtigten fün­gabentarifs in Kraft getreten. Eine solche Ermäßigung be- digten inzwischen vorsichtshalber das Personal. In einzelnen deutet in Zeiten der Dollarhauffe zugleich eine Liebesgabe an Außenhandelsstellen wurden eingehende Anträge überhaupt nicht Industrie und Exporthandel und in ihrer volkswirtschaftlichen Wir. mehr bearbeitet. Man legte die Eingänge auf den großen Haufen, fung eine Berschleuderung der deutschen   Substan 3. wollen oder ob es nicht besser sei, zu warten, bis die große Aus fragt bei den Antragstellern an, ob sie ihre Anträge erledigt haben Die Veröffentlichung der neuen Ausfuhrfreiliste ist im gegenwärtigen fuhrfreiliste fommt. Die Warenausfuhr, und damit der Erlös an Moment unverantwortlich. Durch sie werden infolge der Markver. Devisen mußte so in einer Zeit verringert werden, mo man zur schlechterung den Exporteuren steigende Geminne zugeschanzt Martstüßung Devisen am nötigsten brauchte. Und wenn ein Antrag und dem Reiche infolge des Wegfalls der Ausfuhrabgabe hunderte fteller denn doch wider Erwarten die Antwort gab, feinen Antrag zu von Milliarden entzogen. Trotz der bereits herabgefekten Ausfuhr erledigen, dann ging ein Suchen los im großen Haufen. Ein Teil abgaben betrug der Eingang an Ausfuhrabgaben in den Monaten: der Reichsbevollmächtigten oder deren Vertreter sind im Nebenamt noch Syndici der wirtschaftlichen Unternehmerverbände. So ist mir 21 332 221 041,02 m. aus der letzten Zeit ein Fall bekannt, wo einer dieser Herren zu 42 180 646 607,10 m. den bis jetzt innegehabten Vertretungen noch die Vertretung von 43 474 275 861,45. 16 weiteren zusammengeschlossenen Unternehmergrup 48. bt. Die Funktionäre werden gebeten, bie Mitglieder zur Internationalen einzuladen. pen übernahm. Ein materieller Vorteil erwächst dem in Frage 101. Subgebung Treffpunkt zur Kundgebung in der Neuen Weit" 9 Uhr mehr befommt, wird auf der anderen an seinem Gehalt abgezogen. 102. Abt. Baumschulenweg. Uhr am Bahnhof. Treffpunkt zur Kund­tommenden Herrn dadurch nicht; denn was er auf der einen Seite an der Wiener Brüde, Ede Lohmühlenstraße. Aber der Fall ist symptomatisch: Die Ratten verlassen das sinkende 103. abt. Oberschöneweide  . Bormittags Uhr ab Bahnhof Niederschöne 108. Abt. Röpenid. Die Genossen der Köllnischen Borstadt treffen sich 9 Uhr Bahnhof Spindlersfeld. Die Genoffen der übrigen Borstäbte Uhr Bahn hof Röpenid.

Januar

Februar. März.

Wie hoch diese Summe im April fich belaufen wird, steht noch nicht fest. Der Ertrag wird zweifellos thr stark durch die Erweiterung der Freiliste beeinflußt werden und solche Geschäfte, die es nur irgendwie ermöglichten, daß sie hinausgeschoben werden konnten, dürften wohl erst jetzt nach Beröffentlichung der Freiliste ihre Er. Iebigung finden. Alle Waren, die auf der neuen Freiliste stehen, werden automatisch auch ausfuhrabgabefrei. Sie unterliegen feinerlei Preisprüfung mehr. Und das ist des Pudels Kern.

Fortschritte, Verfuche, Exzesse.

Ein Besuch bei der Novembergruppe  . Bon John Schifowsti.

Bielleicht die einzige fegensreiche Folge des Weltkrieges ist die felbständige Entwidlung und Erstarfung der deutschen   Runft. Sie murde nicht durch das erhöhte völkische Selbstbewußtsein" während der großen Zeit bewirkt, sondern durch die Grenzsperre und Blodade, die fremde Einflüsse fernhielten und die deutschen   Maler und Bildhauer zu dem heilsamen Bersuch zwangen, nach eigener Sasson selig zu werden.

Schiff.

bei der Reichsbant zu sichern, wird sich in der Praxis als un­Auch die Regelung, den Eingang der Exportdevisen zulänglich erweisen, ganz abgesehen davon, daß die Möglich­feiten, den Exporterlös im Ausland anzulegen, sich ungeheuer er=

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Treffpunkte für Sonntag, den 27. Mai, zur Internationalen Rundgebung.

6. Abt. Bormittags 9 Uhr bei Dobrohlaw, Eminemünder Str. 11. 8. abt. Uhr auf dem Dennewißplos. Abmarsch 9 Uhr. 14. bt. Uhr bei Dietrich, Swinemünder Str. 36. Gemeinsamer Abmarsch 15. Abt. 9 Uhr bei Obiglo, Stralfunder Str. 11. nach der Bözow- Brauerei. 19. bt. 9 Uhr Chriftiania- Bromenade.

gebung in der Neuen Welt".

weide.

Jungsozialisten. Gruppe Süden. Sonntagfahrt nach Bernau Biesenthal. Treff. puntt vormittag 7 Uhr am Stettiner Borortbahnhof.

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italienischen Balori- Plastici- Richtung schwimmen und zu einer ge- Der unzüchtige George Groß  . Wie uns der Malit- Berlag mit­fünftelten unwahren Naivität versimpeln. Bei dem fraftvollen teilt, ist gestern die von ihm herausgegebene Ecce- homo": Schweizer   Wilhelm Schmid( Saal 24 Nr. 1343 bis 1345, dem Mappe von George Groß   beschlagnahmt und gegen die italienische Anstedungsgefahr ebenfalls droht, ist die eigene den Künstler und die betr. Kunstanstalt ein Ermittlungsper Bersönlichkeit immerhin so start, daß angeflogene wesensfremde fahren wegen Bergehens gegen§ 184 des Strafgesetzbuchs durch Reime nicht recht zur Entwidlung tommen. das Charlottenburger   Amtsgericht eingeleitet worden. Als Grund Es muß die wichtigste Aufgabe einer gesunden Kunstpolitik für das Verfahren wird angegeben, daß ein wesentlicher Teil der für die nächste Zukunft sein, darauf zu achten, daß die deutsche Ent- Abbildungen das Scham- und Sittlichkeitsgefühl des Beschauers in widlung in ihren natürlichen Bahnen fortschreitet und nicht durch geschlechtlicher Beziehung verlegt, das gesamte Wert somit einen störende äußere Einwirkungen behindert und verfälscht wird. Die unzüchtigen Charakter hat und demgemäß der Einziehung unterliegt". Gefahr, solchen Einwirkungen zu unterliegen, droht der Plastit Wir fönnen über die Ecce- homo- Mappe felber kein Urteil ab­weniger als der Malerei. Aber auch da ist sie nicht ganz ausge- geben, da das Werf uns bis heute nicht zu Geficht gekommen ist. schlossen, wenn sie auch aus anderer Richtung naht. Unseren Jüngsten George Groß   aber ist uns und allen Kunstfreunden Deutschlands  Ein Besuch der Großen Berliner   Runstausstellung hat es die neueste Phase der russischen Bildhauertunft angetan. als ein so ernster Künstler bekannt, daß er über den Verdacht er­ist in dieser Hinsicht lehrreich. Zwar wird man in bem tonferpa- 3war wahren Künstler wie Oswald herzog( Saal 24 Nr. 1212 haben sein sollte, ein Broduzent unzüchtigen Schmußes zu fein. tiven Berein Berliner   Künstler vergeblich nach Spuren der neuen und Saal 27 Nr. 1211) in den ergreifenden, verträumten Rhythmen Auch sonst ist die Sittlichkeit wieder kräftig auf dem Marsche. Entwicklung fuchen, aber in den Sälen der Novembergruppe tief empfundener Formenmelodik und Rudolf Belling  ( Saal Die Maler Godal und Kobbe, deren Werke auf der vorjährigen ( 24 bis 29) regt und rührt sich allenthalben ein frisches, vorwärts 26 Nr. 1086) mit seinem wuchtigen, aus schwerem Betongerüft und Juryfreien Ausstellung beschlagnahmt wurden, werden, nachdem die drängendes Leben, das selbst da, wo es überschäumt und fich allzu graziös fich drehenden Spiralen aufgetürmten Monumentalbrunnen Ablehnung der am Beschlagnahmebeschluß beteiligten Richter ge­mild und radikal gebärdet, genießbarer ist als die abgeklärte Waffer- unbeirrt die eigene, sichere und bewährte Note, aber eine ziemlich billigt worden ist, am 29. mai vor der verändert zusammengesetzten suppe der Alten. Und da die Jury diesmal offenbar strenger große Schar junger Künstler tummelt sich auf Gebieten, die bie Straftammer erscheinen. Die Berteidiger haben wieder eine An­waltete als fonit, so ist ein qualitatives Durchschnittsniveau zu Ruffen urbar zu machen versuchen, deren Ertragfähigkeit aber zahl Sachverständige laden lassen. Der Reichskunstwart ftande gekommen, das alle Achtung verdient. Werte wie die tief gegenwärtig noch sehr problematisch erscheint. Allerdings hat der Dr. Redslob hat abgesagt, weil bei den Etatverhandlungen im beseelten Gemälde von Mar Dungeri( Saal 27 Nr. 1149 bis Deutsche   Kurt Schwitters   mit seiner Merzkunst" schon seit Jahren Hauptausichuß ausdrücklich gefordert worden wäre, daß er sich in 1152), und Behrens angeler( Saal 27 Nr. 1081 bis 1083) ähnliches unternommen, aber außer den Dadaisten ist ihm faum solchen Fällen nicht exponiere. Gr wäre bereit, auf Ladung -um zwei bisher weniger befannte Namen zu nennen. D. eis einer auf dem Wege gefolgt. Die neuesten Versuche, wie sie etwa burch das Gericht zu erscheinen; dieses aber hat die Badung ab­ters brünstige Farbenorgien( Saal 27 Nr. 1205 bis 1210), bei Erich Buchholz  ( Saal 25 Nr. 1118) mit seiner aus Klößen, gelehnt, weil es sich selbst für hinreichend sachver benen man nach dem versteckten Gegenständlichen" besser nicht Tafeln und Stäben tonftruierten Holzplastik macht, oder Walther ständig ansieht. Noch charakteristischer ist ein Brief, den der forscht, die feierlichen, trog aller monumentalen Schlichtheit unend Rampmann( Saal 28 Nr. 1232 bis 1238) mit seinen Bildtafeln, Leiter der Filmoberprüfstelle, Oberregierungsrat Kari lich fein nuancierten Sinfonien von Hans BraB( Saal 29 Nr. die eine Synthefe von Malerei und Materialtonstruktion geben Bule, dessen Ladung das Gericht ebenfalls abgelehnt hatte, an 1104 bis 1106) bedeuten Gipfelpunkte einer Entwicklung, die, bei diese Versuche bleiben voläufig im Experiment, und zwar im miß den Verteidiger gerichtet hat. Darin heißt es: individuellen Abwandlungen im einzelnen, eine große gemeinsame glüdten, steden. Eine gegenseitige Befruchtung der russischen und Linie aufweist: die Zendenz zur Berinnerlichung, zum Schürfen beutschen Kunst erscheint an sich nicht gefährlich, weil beibe einander in feelischen Tiefen, zum Ausdrud beffen, was sich nicht sagen, mefensverwandt find, aber gerabe bie letzten, extremsten Ausläufer sondern nur dunkel empfinden läßt. Diese Tendenz ist fennzeichnend der russischen Kunstentwicklung sind zu solcher Befruchtung unge­für das deutsche, oder richtiger für das germanische( und flawische) eignet, fintemalen Unreifes nicht zeugungsfähig ist. Immerhin Runftschaffen, im Gegensatz zum romanischen, das nach Klarheit der handelt es sich hier um Experimente, bei denen ein ernſtes Wollen Auffassung und formenreiner Gestaltung strebt. Der Unterschieb nicht zu verkennen ist. Was soll man aber zu Künsteleien wie dem mird jedem deutlich, wenn man-einen Tizian   oder Raffael   mit Lichtrhythmus"( Saal 28 Nr. 1110) von Nitolaus Braun Dürer und Rembrandt   vergleicht, und er kommt der deutschen   Kunst sagen, deffen elektrisch beleuchtete Farbformen sich wie ein Pater­der Gegenwart ganz besonders zugute, weil die heute herrschende nofter Fahrstuhl in monotoner Bewegung auf und nieder schieben? Grundauffaffung, die sogenannte expressionistische, mehr auf Ge- Das ist tein ernsthafter tünstlerischer Bersuch, sondern eine alberne, fühlsausbrud als auf strenge Formgebung gerichtet ist Alle Angefchmacloſe Ausschreitung, die nicht einmal den Vorzug hat, zeichen deuten schon heute darauf hin, daß der Expreffionismus originell oder geistreich zu sein. Denn derartiges haben uns bie feine letzte Erfüllung in der germanischen und slawischen Stunft Dadaisten ulfweise schon öfters vorgemacht. Wenn die Entmidlung finden wird, während die romanische immer mehr zu fassizistischer diese Bahnen betreten sollte, dann fann man ihr nur ein sehr Strenge erstarrt und zu akademischer Formspielerei verflacht. Der energisches Halt und Kehrt zurufen. Die Jury der Novembergruppe  Krieg hatte die französischen   und italienischen Einflüffe von ber hätte beffer getan, folchen Unfug fernzuhalten, denn er schädigt nicht deutschen   Kunst ferngehalten. Wo fie fich jeht bemertbar machen, nur den Gesamteinbrud ihrer sonst vortrefflichen Ausstellung, sondern ba entstehen sofort Brüche und Zwittergebilde. Das zeigen die er fann leicht der ganzen modernen Bewegung verhängnisvoll Arbeiten von Rudolf Möller  ( Saal 25 Nr. 1286 und 1287), werden, bie um Anerkennung bei der großen Maffe des deutschen  der in der Farbengebung die fühle Klarheit der neuesten Franzosen Bublifums gegenwärtig noch schmer genug zu fämpfen hat. anstrebt und damit platt dekorativ wirft, und die Berfuche des hoch- Wie die Architektur und die sogenannte angewandte Kunst sich bgabten Karl ölter( Saal 24 Nr. 1387 bis 1390) und Dain den Rahmen des neuen Stils einzugliedern sucht, soll demnächst bringhausen( Saal 24 Nr. 1135), die im Fahrwasser der erörtert werden.

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In der gleichen Lage habe ich mich bereits zweimal be­funden. Ich habe in diesen beiden Fällen dennoch den Ladungen der Berteidigung stattgegeben. Ich entfinne mich dieser beiden Berhandlungen mit Zorn und Beschämung, da bas Gericht nicht im mindesten auf die Ausführungen der Sachverständigen ein­ging, die Gutachten von Persönlichkeiten wie Schleich und Röthe gänzlich außer Betracht ließ und in seinen Entscheidungen einen unbelehrbar funftfeindlichen Standpunkt zum Ausdruck brachte. Ich möchte mich dieser Beschämung nicht zum drittenmal aus­setzen; schließlich habe ich auch als Beamter dafür Sorge zu tragen, baß meiner Berson eine solche Beschämung erspart bleibt. Perfönlich darf ich perfichern, daß ich es sehr bebaure, Ihrer Labung nicht Folge leiften zu können".

Der ebenfalls auf den 29. Mai anberaumt gewesene Termin gegen Dig ist auf unbeftimmte Zeit vertagt.

Neues Volkstheater. Während der Aufführung von Barlach 3 Der tote Tag am Donnerstag erlitt Frau Agnes Straub  burch einen Sturz einen Unfall, fo bat es ihr nur mit großer An­Der Arzt hat ihr ftrengung möglich war, die Stelle zu Ende zu spielen. für längere Zeit Bettruhe verordnet. Die Reihe der Vorstellungen des Barlachschen Stüdes muß deshalb unterbrochen werden. Zur Auf­führung gelangt mummehr am 26. und 37. Die Fahrt nach Drplid", am

28. Emilia Galotti".