und daß es von ihm sinnlos gewesen wäre, mit einer Der Ministerpräsident Dupun, mit dem Münster unmit- Itammern zur Aburteilung überwiesen, soweit nicht sosolchen Bestimmtheit zu betonen, Dreyfus sei auf der Bot bar danach Rücksprache hielt, wollte zunächst überhaupt teine genannte Sondergerichte in Frage kommen. Allerdings fann schaft, auch dem Militärattaché, gänzlich unbekannt, wenn Erklärung veröffentlichen lassen, gab jedoch nach, als der die Staatsanwaltschaft oder, nach Einreichung der Anklage doch irgendwelche Beziehungen zu ihm bestanden hätten. deutsche Botschafter die Veröffentlichung eines Notenwechsels schrift, auch das Gericht die Sache wieder dem Schwurgericht Die Angelegenheit sollte jedoch in den ersten Januar- in Aussicht stellte, und schlug ein Dementi vor, das das Ber - überweisen. Aber da die Tendenz der Verordnung nach tagen des Jahres 1895 ein ernst es diplomatisches liner Auswärtige Amt zunächst für ungenügend erklärte Emmingers Zeugnis dahin zielt, die Laien aus der RechtNachspiel haben, das erst jetzt durch diese Aktenveröffent- und durch einen Zusak präziser haben wollte. Ueber diesen Sprechung auszuschalten, dürfte solche Ueberweisung nur sehr lichung befannt wird. Busaz entwickelte sich nun zwischen Baris und Berlin ein felten vorkommen. Um so mehr, als ja beschleunigte Dreyfus war vom Kriegsgericht zur Degradierung und scharfer diplomatischer Kuhhandel, wobei man in der Rechtsprechung gefordert wird! lebenslänglicher Berbannung nach der Teufelsinsel verurteilt Wilhelmstraße sogar mit dem Gedanken einer Beurlaubung Selbst das Verfahren vor der Straffammer wird um der worden, aber der Pressefeldzug gegen die deutsche Botschaft des deutschen Botschafters auf längere Zeit, also einer mil Beschleunigung" willen wichtiger Rechtsgarantien enifleidet. wollte nicht aufhören. Der damalige Ministerpräsident Char - deren Form des Abbruches der diplomatischen Beziehun- Die Antlageschrift braucht nicht mehr wie bisher die les Dupun erklärte dem Botschafter vertraulich, daß die Be- gen, spielte. Schließlich einigte man sich am 9. Januar über wesentlichen Ergebnisse der stattgehabten Ermittlungen zu strafung Dreyfus nach seiner Kenntnis der geheimen Ver- eine Kompromißformel und damit war die Ange- enthalten, und der Umfang der Beweisaufnahme handlungen des Kriegsgerichts zu Recht erfolgt sei, daß je legenheit aus der Welt geschafft. Allerdings nicht für den un- wird vom Gericht nach freiem Ermessen bestimmt. doch, soweit er( Dupuy) vernehmen fönne, der Verdacht schuldig Berurteilten, der kurz danach nach der Teufelsinsel Der Angeklagte hat also feinen Anspruch auf Bernehmung nicht nach der deutschen Seite hin gegangen sei". verschickt wurde. der von ihm geladenen Zeugen. Rechtsmittel gegen die Kraft dieser Erklärung ersuchte nun Hohenlohe im Auf- Hätte die deutsche Regierung damals von sich aus den Urteile der Straffammer gibt es nicht, nur ein Wiedertrage des Kaisers den Botschafter am 4. Januar telegraphisch , Mut aufgebracht, wenn auch entgegen den diplomatischen Sit aufnahmeverfahren ist zulässig. Allerdings findet dieses auch den Präsidenten der französischen Republik zu einer Beten, öffentlich das gleiche zu erklären, was ihr der Botschafter, dann statt, wenn Tatsachen oder Beweismittel beigebracht. stätigung dieser Auskunft des Ministerpräsidenten zu ver- Graf Münster , vertraulich berichtet hatte, nämlich, daß nie- find, die es notwendig erscheinen laffen, die Sache im ordent anlaffen: mand auf der deutschen Botschaft den Hauptmann Dreyfus lichen Verfahren nachzuprüfen. tenne, dann wäre wahrscheinlich die ganze Affäre doch in ein Die bayerische Praris der Volksgerichte", die keine anderes Fahrwasser von Anfang an gekommen. Es bedurfte Berufung und feine Revision fennenman denke an den der deutschen Revolution und des Beschlusses der Nationlver- ffandalösen Fall Fechenbach und die ebenso standalösen fammlung der deutschen Republik auf Beröffentlichung fämt- Urteile gegen die in Niederschönenfeld lebendig Belicher Aften des Auswärtigen Amtes, um nach fast 30 Jahren grabenen wird also jetzt durch einfache Verordnung" diesen dokumentarischen Unschuldsbeweis vor aller Deffentlich über das ganze Reich ausgedehnt. Der Reformator Emmin feit zu erbringen. ger macht seinem großen Vorbild Kahr also alle Ehre. Es ist schon bedenklich genug, daß die innerpolitischen Kämpfe zur Einfegung von politischen Sondergerichten zwangen. Aber daß, angeblich der Ersparnis halber, auch im normalen Strafverfahren fo gut wie alle Rechtssicherungen beseitigt werden, das fonnte doch nur ein bayerischer Staatsanmolt aus der Schule Kahrs fertig bringen.
Wenn dies richtig ist, dann erwartet Eeine Majestät der Kaiser von der Lonelität des Präsidenten der Republik, daß derselbe diese Tatsache, deren längere Berdunkelung geeignet ist, einem Bertreter der allerhöchsten Berfon den Aufenthalt in Paris zu erfchweren, amtlich und öffentlich richtigstellen lassen wird. C. Hohenlohe."
In einem weiteren Telegramm vom 6. Januar, unterzeichnet vom Staatssekretär Marschall , wurde für den Fall, daß die erwartete amtliche Klarstellung ungenügend ausfallen mürde, ein zu veröffentlichender Notenwechsel als Ergänzung in Aussicht gestellt.
Ueber diesen deutschen Schritt entstand nun in Baris wärtig als Reichsjustizminister fungiert, hat die von ihm an aus der Schule Kahrs fertig bringen.
Der banerische Staatsanwalt Emminger, der gegen gekündigte Notreform der Justiz durch zwei Aus nahmeverordnungen auf Grund des§ 48 der Reichsverfaffung bereits in die Wirklichkeit übergeführt. Die erste Verordnung gibt dem Oberreichsanwalt die Berechtigung, in den an sich zur Zuständigkeit des Reichsgerichts gehörigen Straffachen wegen Landesverrats und des Berrats militärischer Geheimnisse die Verhandlung an ein Oberlandes gericht zu verweisen. Auch das Reichsgericht selbst fann eine solche Ueberweisung aussprechen, solange die Hauptverhandlung noch nicht begonnen hat; auch in diesem Fall ist der Antrag des Oberreichsanwalts notwendig.
eine große Bestürzung. Der Präsident der Republit, Casimir Périer , gab dem Botschafter eine andere Darstellung der Anflagepunkte gegen Dreyfus, als Dupun und erwähnte zum ersten Male die Existenz fenes Konzeptes, des berühmten bordereau, das in dem Papierforb des deutschen Militärattachés gefunden worden war und von der Mehrheit der zugezogenen Handschriftfachverständigen Dreyfus zugeschrieben wurde. Aus ihm mußte allerdings für die Franzofen die Beteiligung der deutschen Botschaft an dieser Spio nageangelegenheit flar hervorgehen, allein sie konnten nicht wissen, daß es in Wirklichkeit von einem ander en französi schen Offizier, von dem aus Ungarn gebürtigen, naturalisierten Die Justizministerien der einzelnen Länder fönnen ein be. Major Esterhazy stammte, der erst mehrere Jahre später stimmtes Oberlandesgericht als dasjenige bezeichnen, dem alle entlarvt wurde und nach London flüchtete, wo er erst vor derartigen Aufgaben zuzuteilen sind. An dessen Stellen kann, wie wenigen Wochen gestorben ist. Auch Graf Münster wußte es im Schlußfag des§ 3 heißt, auch das Oberste Landes. nichts davon, weil der Militärattaché Oberstleutnant gericht treten.
v. Schwarzkoppen ihm zwar wahrheitsgemäß erklärt hatte, Ein solches Oberstes Landesgericht" gibt es nur in er habe mit Dreyfus niemals etwas zu tun gehabt, aber Bayern . unverantwortlicherweise sogar ihm gegenüber verschwie- Auf dem Umwege über die Notverordnung wird also gen hatte, daß er mit Esterhazy in Verbindung stand. hier dem partitularistischen Streben in Bayern die Bahn geUnd nun ergab sich daraus die eigenartige Situation, öffnet, dem Münchener „ Obersten Landesgericht" in aller daß Graf Münster den französischen Staatsmännern gegen Form Rechtens die Befugnis übertragen, in Landesverrats über im besten Glauben sein Wort verpfändete, baß die prozessen an Stelle des Reichsgerichts zu amtieren. Bayern deutsche Botschaft von dem bewußten Ronzept nicht die ge- hat bisher ja schon seine eigene Rechtspraxis gehabt und den ringste Renninis gehabt habe und infolgedeffen auf seiner Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik durch einen Kahr Forderung bestand; während andererseits der Präsident der schen Federstrich ausgeschaltet. Aber daß diese partikularifranzösischen Republik höflichkeitshalber so tat, als schenkte er ftische Braris jetzt auch noch einen Schimmer von rechtlicher dieser Bersicherung uneingeschränkten Glauben, aber die ge- Basis erhält, dazu war erst ein banerischer Reichsjustizminister wünschte öffentliche Erklärung mur dann herausgeben wollte, nötig! wenn fie sich auf alle Botschaften in Paris beziehen würde: Umfasse das Dementi alle Botschaften in Paris , so sei dech die beutsche unbedingt mitgemeint. Würde die allein genannt, so werde ber Berdacht auf die anderen gelenkt, außerdem würde der Bor wurf, die franzöfifche Republik werde durch Deutschland regiert, wie berholt werden."( Telegraphischer Bericht Münsters an das Aus pärtige Amt vom 6. Januar.)
Der„ klassische" Rabatt.
Bon Emil Rath.
Reichsregierung und Thüringen .
Die von uns mitgeteilte Absicht der Reichsregierung, für Thüringen einen deutschnationalen Reichskommissar zu ernennen, wird von Wolffs Telegraphenbureau prompt dementiert. Troßdem wird allerhand gemunkelt über eine für Thüringen zu bestimmende Untersuchungskommission. Das Berliner Tageblatt" macht eingehende Mitteilungen über Beschwerden der vier nichtsozialistischen Parteien( Deutschnationale, Landbund, Bolkspartei und Demokraten). Die Beschwerden richten sich hauptsächlich gegen die Beamtenpolitit, aber auch gegen die Finanzgebarung. Besonders wird Anstoß daran genommen, daß die thüringische Regierung die Bersetzung sämtlicher Beamten von der Gruppe VII an in den einstweiligen Ruhestand für zulässig er flärt habe und es wird die Befürchtung ausgesprochen, daß der Beamtenabbau von der thüringischen Regierung einfeitig gehandhabt" werde. Ferner wird Klage darüber ge führt, daß im Schulwesen aus anderen deutschen Ländern zahlreiche sozialistische Kräfte herbeigeholt feien, deren Be fähig ung bezeichnenderweise auch in der Beschwerdeschrift nicht angezweifelt wird. Daß die Finanzen aller deutschen Länder nicht erstklassig sind, ist bekannt und damit wird für Thüringen nichts Neues gesagt.
Es scheint die Absicht bestanden zu haben, auf Grund des § 48 Abs. 2 der Reichsverfassung zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" die thüringische Regierung nach fächsischem Muster abzusehen. Wir halten Ebenso schlimm wie diese Ausschaltung des Reichsgerichts diese Art der Anwendung des§ 48 für vollkommen unvereinist die durch eine zweite Berordnung verfügte angebliche, Be bar mit dem Wortlaut wie mit dem Geist der Verfassung. Es schleunigung des Strafverfahrens. Die Schwurgerichte ist dringend zu hoffen, daß es der sozialdemokratischen Frafwerden zum größten Teil völlig ausgeschaltet. Straftaten, die tion gelingen wird, im Reichstag eine präzise Fassung fonft zu ihrer Zuständigkeit gehörten, wie etwa Berbrechen dieses Paragraphen durch ein Ergänzungsgesetz durchzubrin gegen die öffentliche Ordnung, Mord, Totschlag, Raub und gen, da die Regiererei auf Grund von§ 48 innen- und aubens räuberische Erpressung werden jetzt einfach den Strafpolitisch unhaltbare Zustände geschaffen hat. Das
auf der einen Linie: Seine Tat foll delphinisches Dratel sein. Ihre Augen verfolgen gierig die tastenden Bewegungen seiner fetten Hände, die plötzlich innehalten. Eine rauhe Stimme ruft zu dem jchier wesenlosen Inhaber des Karrens jovial hinüber:„ Sie, wat foften die Liebesbriefe der Ninong Längflos?"
Der Hagere und der andere schauen sich an, abbittend faſt, ziehen hochachtungsvoll voreinander den Hut und streben davon, die nebelfeuchte Straße entlang, leises Frösteln in Hirn und Herz.
Lachende Worte.
Auf den vom lebhaften Berkehr durchpulsten Groß- Berliner Straßen feiern mehr oder weniger solide Bertaufsstätten aller Ari ihre Orgien, wachsen im Morgennebel geisterhaft schnell aus dem Boden empor, fchwanken im trüben Mittagsglast hin und her, welken in der Abenddämmerung unter dem gudenden Lichterglanz fnoblauchduftender Karbidflammen dahin und werden mehr oder minder zünbender Brennpunkt an- und abschwellender Menschenmassen, speien Feuerzeuge, fabelhaft bittige Seifen, Parfümflaschen, Weihnachts-( Aus den foeben im Berlag des Bildungsverbandes ber Deutschen Buchferzen, Feuerzeuge, Rabierungen, Holzschnitte, Porzellane, Gummi- bruder erscheinenden Freien Gebanken, Sprüche der Freiheit, Beis abfäße und hunderterlei Dinge in ein fauflüsternes, meist geldarmes heit und Gerechtigkeit von Dichtern und Denkern aller Zungen"; gesammelt und herausgegeben von Ernst Breezang.) Menschenknäuel, überschattet vom pathetischen oder monotonen Redefchwall ihrer Inhaber. Aber in der Brandung einsame Inseln: Buch magen.
"
Spärliche Befucher mit Britten, fritischen Blicken und schadhaften Wintermänteln mustern und wägen. Ich trete dazu. Ein primitives Schild: Auf Klassiter 10 Prozent Rabatt!" ,, Ein Standal!" murmelt ber eine grimmig und rückt unruhig ben breitrandigen Hut hin und her. Rabatt auf Klassiker! Mit anderen Worten: Den Mist geben wir im Duhend billiger ab!"
Denn der Große frißt den Kleinen, Und der Größte frißt den Großen.
Also löst in der Natur sich
Einfach die soziale Frage.
( Scheffel)
Was gibt es doch für sonderbare Tropfe!
Wo ist hier Logik und Berstand?
Sie haben grad die schwächsten Köpfe Und wollen damit durch die Wand.
( Preczang.)
( Guradze.)
Ein Hagerer schant ihn mißbilligend von der Seite an und ent. Neben dem Gesetz der Trägheit gibt es eine Trägheit der Gesetze. gegnet scharf:: ,, Ein irriger Standpunkt, mein Herr! Man will auch dem armen Manne den Kauf der Klaffifer ermöglichen. Goethe follte in feinem deutschen Haufe fehlen."
Der mit dem breitrandigen Hut wirft mit geringschäßigen Lippen ein paar Worte hin: 3. B. Goethes Tagebuch!"
Der Hagere ereifert sich:„ Ob.„ Tagebuch" oder„ Wahlverwandt. schaften", ob Goethe oder 3ichotte der Rabatt ist gewissermaßen die materielle Schuhwand, die sich zwischen diese und Leute vom Schlage der Courths Mahler schiebt."
Der Hut: Lächerlich. Sie ist die meistgelesene Schriftstellerin. Der ift mit 10 Brozent Rabait nicht beizutommen. Im Gegenteil: Der einfache Mann urteilt nach dem Wert des Buches. Das billigere Buch bedeutet für ihn geistig mindere Güte. Der Rabatt auf Klasfiber ist wie die Gefte eines Hundes an der Straßenede. Eine Brämie auf Bornographie."
Der Hagere lacht auf.„ Es gibt auch Naffische Pornographie." Der Hut zitiert entrüstet. Also für Sie geht die Linie der Pornographie unbeirrt über Goethes Tagebuch" und Schnißlers Reigen" zum anderen Reigen" Für Sie liegt alles in einer Ebene.. Seine Mundwinkel främmen fich verächtlich. Rabatt auf Klassiker! Wer Goethe haben will, fauft ihn auch ohne Rabatt. Ich will feinen Rabatt- sethe. Meinen Rabatt- Schiller . Mir gilt das Buch nicht der Preis. Sell men auf Bilderbücher für Kinder meinethalb Rabatt geben. Aber Klassiter werden durch Rabatt nur entwürdigt!" Die fleinen Augen schießen Blize auf den Hageren. Dem schwebt eine bittere Entgegnung auf den Lippen. Da kommt ein Käufer. Beide schauen erwartungsvoll auf ihn, ihre Gedanken schneiden sich
Rafte nie, doch haste nie,
Sonst haste die
Neurasthenie!
( Heine.)
D glücklich, mer noch Bettern hat, Dem glänzet noch ein Morgenrot; Er wird, wenn nicht Geheimerrat, Doch etwas noch vor seinem Tod. Wohl tut's dem armen Adam weh, Daß Gott ihm nicht sein Eden ließ, Er hatte feine Bettern je, Sonst fäß er noch im Barabies. ( Hoffmann von Fallersleben .) Der Aemter Last ist groß, schwer sind die hohen Würden, Drum pflegt man beide gern den Efeln aufzubürden. ( Morhof.)
Auszeichnung hier erwarte nie, Denn das System verbeut's; Man hängt das Kreuz nicht ans Gente, Nein, das Genie ans Kreuz.
Hochpoetisch, herzerbauend
Sind Ruinen, wunderschön.
Wunderschön die düstern Mienen
Durch das grüne Laubgewind'!
Doch das Schönste an Ruinen
3ft
daß fie Ruinen find.
( Brillparzer.)
( Blaßbrenner.)
Beine hat uns zwei gegeben Gott der Herr, um fortzustreben; Bollte nicht, daß an der Scholle Unfre Menschheit leben solle; Um ein Stillstandsknecht zu sein, Gnügte uns ein einz'ges Bein.
( Heine.)
Bor einem Pferde muß man sich von hinten, vor einem Weibe von vorne, vor einem Pfaffen von beiden Seiten in acht nehmen. ( Polnisches Sprichwort.) Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es flingt hohl, ist denn das allemal im Buche? ( Lichtenberg.)
Jeder kommt einmal in die Flegeljahre. Das ist nicht schlimm. Schlimm ist's, wenn einer nicht wieder herauskommt. ( Preczang.)
Es gibt der Efel, welche wollen, Daß Nachtigallen hin und her Des Bäders Sade tragen sollen Ob recht, fällt mir zu sagen schwer. Das weiß ich: Nachtigallen wollen Nicht, daß die Esel singen sollen.
( Bürger.)
( Lichtenberg.)
Die Fliege, die nicht geflappt sein mill, setzt sich am fichersten auf die Klappe selbst.
Jeder nach seinem Sinn Wählt seiner Freuden Ort:
Der Rosenfäfer hier,
( Rüdert.)
Und der Misttäfer dort.
Bon der russischen Tibet - Expedition. Wie die„ Times" meldet, hat die Tibet - Expedition des russischen Forschungsreisenden Oberst B. Rozloff jetzt glücklich die Grenzen der östlichen Mongolei über. schritten und damit ihr eigentliches Forschungsgebiet erreicht. Rozloffs Gesellschaft, die aus 22 Personen besteht, will in einer dreijährigen Reise Libet unt die angrenzenden Gebiete erforschen. Der erste Gegenstand soll die tote Stadt" Kharo- Khoto sein, die Rozloff auf einer früheren Reise entdeckte und in der er u. a. eine Bibliothet Don 2000 feltenen Bänden fand. Dic Chinesen haben der Expedition Schwierigkeiten in den Weg gelegt, weil sie fürchten, daß die wissenschaftlichen Zicle nur ein Vorwand feien, um bolfchemistische Propaganda zu treiben.
Ludwig Wallner veranstaltet ant 27. d. 9., abends 8 Uhr, im Seet hoven Saal einen Goethe Abend. Das Programm enthält u. a.: „ Szenen aus Egmont .
Ein Korgeef zugunsten notleibender Künstler findet am 4. Januar im großen Eaale der hilharmonie tatt Mitivierende Kind das Philharmontie Drefter und eine Angabl hervorragender Stünft er. Das Proteftorat hat der Reichspräsident übernommen. Professor Mag Liebermann wird eine Ansprache erhalten.
Rhythmit des Tens und der Bewegung. Bezugnehmend auf den Artifel in Nr. 577 teilen wir mit. daß die Kurje der Dalcroze- Schule ( rbythmische Gymnastit, Gehörbildung und Improvisation), An der Apostel firdje 7, stattfinden.