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Die Entstehung des Karnevals.

Bon J. Kallsch.

Wie fast alle Bollsgebräuche, die wir von anderen Böltern bernommen, so hat auch der Karneval, den wir als eine Zeit des grund.

Scherzes und Frohsinnes bezeichnen können, einen heidnischen Hinter Italien ist die Wiege des Karnevals, der seine Bezeichnung dem lateinischen Worte: Caro vale, Fleisch lebe wohl" verdankt. Mit großer Wahrscheinlichkeit entstand der Starneval aus dem römischen Feste der Saturnalien. Die Saturnalien waren ein alt­heidnisches Fest, welches, wie die Sage berichtet, von Janus zu Ehren des Saat- und Weingottes Saturnus, zum Andenken an sein Berdienst, durch Ackerbau die Menschen zu einem geordneten Lebens­wandel geführt zu haben, eingesezt wurde. Es werden den Satur nalien verschiedene Entstehung nachgesagt; zweifellos waren sie ur­[ prünglich ein Fest der Sonnenwende, wie wir sie bei fast allen Böltern antreffen. Späterhin fam die ursprüngliche Bedeutung der Feier in Vergessenheit und sie wandelte sich zu einem Feste zum Andenten des goldenen Zeitalters um, als dessen Vertreter bei den Römern Saturn galt. Anfangs dauerte das Fest nur einen Tag, doch die römischen Raifer verlängerten es, sodaß uns von einer fiebentägigen Dauer berichtet wird. Während der Saturnalien wurden dem Gotte Opfer gebracht, die Geschäfte waren geschlossen, es ward fein Krieg ange­fündigt, weder eine Schlacht geliefert, die Waffen ruhten vollständig; auch wurde teinerlei Strafe verhängt, die Gefangenen wurden frei­gelassen, den Verbrechern nahm man die Fesseln ab, die Saturn geopfert wurden. Ueberall herrschte Freude, alle Traiter war ent­Schwunden, man scherzte, lachte und trieb allerlei Possen. Besonders durften fich die Unfreien, die Sklaven, sich ihres sonst so traurigen Lebens freuen. Nicht nur, daß sie an diesen Tagen ihrer Arbeit ledig waren, durften sie auch wie die Freien sich mit der Toga schmüden. Sie durften mit ihrer Herrschaft zu Tische fizen. Das Fest follte an bie gute, alte Zeit erinnern, als es noch nicht Herren und Stlaven gab, als jeder fich noch seiner Freiheit erfreute. Die Sitte verlangte es, daß der Herr während der Saturnalien seine Diener bediente, unbeschränkte Redefreiheit war gestattet und mancher hochmütige, hartherzige Herr bekam die Wahrheit zu hören. Man beschenkte fich gegenseitig.

Derartige überlieferte Gebräuche sind schwer bei einem Bolte auszurotten. Nach Einführung des Christentums wandelte sich dieses saltstümliche Fest in den Karneval oder Fasching um.

Italien blieb stets das Land des Karnevals. Im Mittelalter stand der Karneval in dem reichen, prunfliebenden Benedig in höchster Blüte. Bereits im Januar begannen die Feste, auf denen die größte Pracht entfaltet wurde. Auf dem Markusplatz wurden Lust barkeiten getrieben, Schauspiele, Wettrennen mit Gondeln wurden veranstaltet. Ein zweites Karnevalfest war mit der Himmelfahrts messe verbunden und wurde Bucentaurenfest genannt. Es wurde hierbei die Bermählung des Dogen von Benedig mit dem Adriatischen Meere mit großem Brunt gefeiert. Nachdem Benedigs Macht zu finfen begann, wandte sich die ganze Pracht des Karnevals nach Rom . Das frohe Leben und Treiben spielte fich auf der Straße ab, alles gab sich in harmloser Freude dem Karneval hin.

In Deutschland bildete sich seit dem Mittelalter ähnlich dem Karneval der Fasching. Die Hanswurst- und Fastnachtsspiele machten die Zeit vor Aschermittwoch, hauptsächlich in katholischen Gegenden, zu einer tollen Zeit. Die Fastnachtsspiele, in denen jeder eine Rolle übernahm und sie nach freiem Willen durchführte, bildeten eigentlich die ersten Anfänge der deutschen Literatur. Besonders war es Hans Sachs , dem wir in seinen Boffen einen Schatz verdanken. Während der Reformationsbewegung und der Zeit des Dreißig jährigen Krieges mit feinen Schrecken schlief das Faschingstreiben in Deutschland wieder ein. Später, während der Zeit der großen Revolution, brachten die Franzosen ben Karneval von Italien nach Baris. Von dort ging er in die Rheinstädte über, so wurde er in

Straßburg , Köln , Mainz , München , Nürnberg und Stuttgart wieder eingeführt. Herzog Karl von Württemberg veranstaltete auf seinem Luftschloß Solitude Karnevalsfeste in verschwenderischer Bracht, boch es fehlte das Boltstreiben dabei, es blieben daher nur Hoffeste im engeren Rahmen.

Die Schildwache.

Die Klopffechter des Monarchismus werben nicht mide zu be haupten, daß sich die Befehle der gefrönten Häupter stets durch besondere Weisheit auszeichnen, und daß die lieben Untertanen mur Je leichtlebiger ein Bolt ist, desto besser versteht es derartige zu ihrem eigenen Besten handeln, wenn sie die fürstlichen Befehle Fefte zu feiern. In Deutschland wird der Fasching erst wieder auf- ausführen. Wie fich das Monarchentum mit dieser Methode un leben, wenn wir von der wirtschaftlichen Depreffion befreit feinsterblich lächerlich machen kann, zeigt eine föftliche Schilderung werden und wenn wir wieder mit Hoffnungen und Erwartungen in Bismards in seinem Memoirenwerte Gedanken und Erinnerungen die Zukunft schauen dürfen, denn zur Faschingsstimmung gehört Aus feiner Zeit als preußischer Geschäftsträger am ruffischen Hofe berichtet er: fröhlicher, forgenfreier Sinn.

Das wuchernde Herz.

Bon Michael Gesell.

Die Welt, der Rosmos, das ist also fo: Millionen, Milliarden, Billionen, Sterne, Planeten, Monde mitjamt der bewohnten Erde und allen ihren Hervorbringungen: das alles schwimmt in einer nahrhaften Aethersubstanz. Das alles wächst und wuchert, sest Zellen an, fleinste und größte, in Massen, die unserem arroganten Hirnchen unfaßbar sind. Daneben fist der liebe Gott mit einer Sezierschere und schneidet weg und schneidet weg, damit ihm die ganze Gefchichte nicht über den Kopf steige. Er hat zu arbeiten, der alte Erfinder, er kommt faum hinterher mit feinem Verderben, Zerstören und Töten, um das Leben nicht unsinnig werden zu laffen. Aleris Carrel heißt der Mann, der diesem Wunder auf tie Spur gefommen ist. Er ist ein würdiger Gelehrter, fein Phantast, Anno 1912 als Biologe mit dem Nobelpreis gefront.

Aleris Carrel hat, durch den Nobelpreis zu neuen Taten be­feuert, Anno 1913 ein Stück Huhnherz eingemacht. Nicht jo, wie es Stöchinnen zu tun pflegen, um dem Gaumen gelegentlich einen Rizel besonderer Art zu gönnen. Aleris Carrel hat dieses Huhnherz fragment wissenschaftlich eingewedt. In eine Nährsubstanz, die den 3wed haben sollte, dieses Fragment eines Lebendigen in dem Zu­stand zu erhalten, den wir gemeinhin mit leben" bezeichnen. Das Experiment ist gelungen. Das Huhnherzstück lebt seit nun­mehr 12 Jahren. Es ist nicht vermest und zerfallen, es arbeitet und pulst, es geht in ihm jener Borgang vor, den wir solange an uns selbst erleben, bis wir tot sind.

Das Gewebe des Huhnherzfragments lebt und wächst seit Anno 1913. Das Gewebe lebt und wächst in seinem Nährbade jo gar so offensichtlich, daß man den Wachstumprozeß filmen tonnte. Es wächst und wuchert sozusagen vor den Augen des Zuschauers. Sein Wachstum ist derart heftig, daß es binnen vierundzwanzig Stunden sich verdoppelt. Da diese Vergrößerung in geometrische: Instanz seit Anno 1913 zwölfmal dreihundertundfünfundsechzigmal ver sich gegangen ist, so bedeckte dies Huhnherzfragment heute bereits ganz New York , wenn nicht Aleris Carrel, der kleine Gott und Schöpfer, mit der Sezierschere danebenstünde, um das Phänomen in anständigem wissenschaftlichen Umfange zu erhalten.

Solange Aleris Carrel und folange die folgenden Generationen nach ihm nicht vergessen, das Huhnherzstüd mit Nährsubstanz zu begießen, wird es leben und wachsen. Es wäre unsterblich, wenn die Menschen unsterblich wären.

Aber der Mensch selbst ist nichts als solch ein Stück Huhnherz, und die Erde auch nichts anderes, auf fogenannter niedrigerer" Etufe. Auch er und sie müssen mit Nährsubstanz begossen werden, und es scheint, daß der Aleris Carrel, der das zu tun übernommen hat, immer einmal eine Arbeitspause einschiebt. Oder sollten die 3ellen, Jobald sie sich zu einem größeren Organismus zufammen­fchließen, sich nicht vertragen tönnen, sich verfeinden, fich befriegen, bis die Auflösung eintriit? ald

Fragen, Fragen, Fragen.

Man sollte in das Laboratorium Aleris Carrels pilgern und dies Stüd Leben anbeten, das Herz des Huhns, an dem solch ein Geheimnis fich vollzogen hat.

Bon einer ruffischen Eigentümlichteit gab es bei meiner ersten Anwesenheit in Petersburg 1859 eine Probe. In den ersten Tagen des Frühlings machte damals die zum Hofe gehörige Welt ihren Spaziergang in den Sommergarten zwischen dem Bauls- Palais und der Newa . Dort war es dem Kaiser aufgefallen, daß in der Mitte eines Rajenplages ein Boften stand. Da der Soldat auf die Frage, weshalb er da stehe, nur die Auskunft zu geben wußte: Es ist befohlen", jo lie fich der Kaiser durch seinen Adjutanten auf der Bache erfundigen, erhielt aber auch feine andere Aufklärung, als baß der Bosten Winter und Sommer gegeben werde. Der ursprüng­liche Befehl sei nicht mehr zu ermitteln. Die Sache wurde bei Hofe zum Tagesgespräch und gelangte auch zur Kenntnis der Diener­schaft. Aus dieser meldete sich ein alter Bensionär und gab an, daß sein Bater ihm gelegentlich im Sommergarten gesagt habe, während fie an der Schildwache vorbeigingen: Da steht er noch immer und bewacht die Blume, die Kaiserin Katharina hat an der Stelle ein­mal ungewöhnlich früh im Jahre ein Schneeglöckchen wahrgenommen und befohlen, man solle sorgen, daß es nicht abgepflüdt werde." Dieser Befehl war durch Aufstellung einer Schildwache zur Aus führung gebracht worden, und seitdem hatte der Boften Jahraus jahrein gestanden."

Beiläufig sei bemerkt, daß die russische Kaiserin Katharina im Jahre 1796 starb, so daß zu Bismards Petersburger Zeit der Wacht posten mindestens schon 63 Jahre lang im Sommer und Winter aufpaßte, daß das Schneeglödchen nicht abepflüdt werde":

Gasheizung im alten China .

Die Berwendung von Gasen zu Heizzmeden war den Chinesen schon befannt, che man in Europa daran dachte, Gasheizungsanlagen zu errichten. Natürlich waren die Betriebe der chinesischen Gas feuerung sehr einfach ausgestattet, toh die Brennbarkeit des Erd­gafes, um das es sich dabei handelte, wurde durch eine Urform des heutigen Bunsenbrenners ermöglicht. Nach den Forschungen von Czafe fanden sic; die brennbaren Erdgase in verschiedenen Salz­brunnen der Stadt Szetschwan und wurden von dort aus durch Bam­busröhren viele Kilometer nach den Salzquellen von Ria- ting fu geleitet, wo sie, um die Verdampfung der Salzlafe zu bewirken, un­mittelbar unter den großen Salzpfannen verbrannt wurden, zum Teil aber auch zur Beleuchtung dienen mußten.

Was die Einrichtung der Anlage betrifft, die zwar sehr primitiv, jedoch durchaus zweckentsprechend war, so fällt vor allem der finn­reich fonftruierte Brenner" auf, der aus einem hohlen, fugelförmi­gen Stein besteht, in dem von einer Seite her die Endöffnung des Bambusrohres hineinmündet. Außerdem besigt der Stein in feiner oberen Fläche eine Deffnung, turch die das Gas angezündet wurde. Beim Vergleich dieses chinesischen Brenners mit dem heute fast aus. schließlich gebräuchlichen Bunsenbrenner wird man in der einfachen Urform schon die wesentlichsten Bedingungen des Bunfenbrenners ertennen. China hatte also in einer fleinen Salzsiederei schon eine Heizvorrichtung, die in Europa erst lange Zeit später auftauchte.

Seit wann die Gasheizung und Beleuchtung in den chinesischen Betrieben bestand, ließ sich nicht feststellen. Es läßt sich jet och an­nehmen, daß es fich hier um ein althergebrachtes Berfahren handelt ,. denn der von einem Miffionar verfaßte und vermutlich auch erste Be­richt über die Gasanlagen in den chinesischen Salzquellen, der aus dem Jahre 1828 stammt, meldet nichts von einer neuen, sondern cielmehr von einer längst bestehenden Einrichtung.

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