Einzelbild herunterladen
 

ber Zeitung, als Landesverrat qualifiziert. Es hält| aber schwer, bestimmte Reichswehrführer für so urteilslos zu halten, daß sie im Ernst gedacht hätten, einige versteckte Gewehre, einige MG. und selbst einige Geschüße fämen als neuzeitliche Rüstung irgendwie in Betracht. Ganz gleich aus welchen Motiven die sogenannten Waffendenunziationen er­folgt sind, der Landessicherheit geschah damit kein Eintrag, nachdem nun einmal unsere schwere Artillerie samt Munition abgeliefert, unsere Flugzeuge vernichtet, die Flotte übergeben und die Kriegswerkstätten zerstört waren. Auch der Gefahr, daß wir der ,, Sabotage" des Versailler Vertrages bezichtigt werden könnten, ist selbstverständlich durch die Landes­verratsprozessiererei viel mehr Borschub geleistet worden als dies durch grundsägliche Gestattung aller An­zeigen denkbar und möglich gewesen wäre.

|

Man er­Oberen und die zu erwartende Rückendeckung. Man er­wartete unbegrenzte moralische und materielle Stüßung. Ihr laßt den Armen schuldig werden, dann überlaßt ihr ihn der Bein."

-

-

es

Das überwiegende Maß an moralischer Berant wortung für die Fememordatmosphäre ist überaus charakteristisch, daß sich das Reichswehrministerium gegen diesen Ausdruck zu stemmen erlaubt hat liegt bei politisch maßgebenden Persönlichkeiten und vor allem auch friegstheoretisch Sachverständigen". Mit einer rücksichtslos fachlichen Aufklärung, mit einem von militärfachlicher" Autorität getragenen Appell an den gesunden Menschenver­stand hätten sie alles von vornherein abbiegen können. Mit diesen Verantwortlichen ist rücksichtslos aufzuräumen, und

wurde, daß der Magistrat dem Fürsten   größeres Entgegenkommen gezeigt habe als minderbemittelten Einwohnern in ähnlichen Angelegenheiten. Namens des verreisten Oberbürgermeisters gab Stadtrat Steinhagen   eine Erklärung ab, in der gesagt wird, der Magistrat habe sich in feiner Weise bei seiner Stellungnahme dadurch beeinflussen dassen, daß es sich um einen ehemaligen re­gierenden Fürsten   handelt. Weitere Auskunft zu erteilen, sei der Magistrat nicht in der Lage. Sozialdemokraten, Demo­traten und 3entrum gaben schließlich folgende Erklärung ab: " Wir find der Ueberzeugung, daß die demokratischen und sozialdemo­tratischen Magistratsmitglieder nicht dafür gestimmt haben, daß dem Fürsten   ein Armutszeugnis ausgestellt wird. Den übrigen Magi­stratsmitgliedern müssen wir das Mißtrauen aussprechen."

Daß viele Anzeigen( an die Entente) in der Inflations  - geräumte Pensionierungsquote und ausnahmsweise ohne Sühne für antisemitische Ehrabschneidung.

zeit, als sich Stinnes und Konsorten mittels Steuerstundungen Devisenprofite machten, auch finanziell motiviert gewefen fein mögen, tut nichts zur Sache. Die Strafgesetzgebung ist kein pädagogisches Zweckinstrument. Nein, den Ver­antwortlichen, insbesondere bei der Reichs­ wehr   tam es, dem äußeren Schein entgegen, nur auf mehrung innerpolitischer Macht im fonservativen Sinne an. Mit dem patriotischen Vorwand der Landesverteidigung wurden aber ausnahmslos alle militärisch urteilslofen Mitläufer firre gemacht, und das waren so ziemlich alle bei allen Organi­sationen seit der Orgesch eingeteilten, in erster Linie die- Fememörder! Es ist ja ein wehrpolitischer Standal ersten Ranges, wenn zum Beispiel ein junger Generalstabler des Münchener   Wehrkreiskommandos öffentlich eidlich be­haupten kann, er allein habe in seinem Bureau( für Verbin dung mit der Einwohnerwehr zwecks Waffenverwaltung) 28 Offiziere unterstellt gehabt.

"

Psychologisch fiel aber noch etwas anderes ins Gewicht. Nie ist, selbst in der wilhelminischen Aera nicht, ein derartiger Personen tultus getrieben worden wie in der Blüte­zeit der Orgesch und der aus ihr hervorgegangenen ,, pater­ländischen Bewegung". Da schrieb die ,, Tägliche Rundschau" über Escherich: ,, Er ist nicht nur einer der besten Organi­satoren des Reiches, die wir haben, sondern auch vielleicht die stärkste Willenskraft, über die wir verfügen." Ein Mann ohne Nerven"- nach Erwin Rosens bei Scherl er­schienener unerhört titschiger Propagandaschrift ,, Orge sch". Die Dresdener Nachrichten" gar fallen ehrlich ins Läppische: Ein echter Bayer mit allen Borzügen der Rasse - ein Prachtkerl, kapabel(!), Dinge zu bauen und zu zim mern, die er nie vorher gesehen hat." Bon Kahr bis zum legten Führer einer Organisation" wird so der Schleim der unbegrenzten Bewunderung und Hochachtung ausgegossen. Jeder Reichswehrgeneral wird auf ein Piedestal gehoben, das ihm gar nicht zusteht. Umgekehrt ist systematisch die Ehre derjenigen( dünngefäten) Offiziere, die sich gegen diese pseudo­militärischen, rein innenpolitisch- parteipolitischen Gedanken­

Rücksicht auf den Steuersäckel. Nach Klärung der einzelnen Fememordfälle dagegen und sobald der kriminalistischen Wahrheit die Ehre gegeben, möge den Verführten, und lägen die Fälle menschlich noch so hoffnungslos, in weitem Umfang Gnade für Recht gewährt werden nicht vom Richter, sondern seitens des Staates!

-

Wehrwolf gegen Reichspolitik.

Er will die Rechtsparteien an die Kandare nehmen. Eine Führertagung des Wehrwolf", eines der völkischen Wehr­verbände, hat Entschließungen gefaßt, die sich gegen die amtliche Außenpolitik der Befreiung durch Verständigung wandten und die Absicht erkennen lassen, parteipolitisch wirksam zu werden.

Ueber die Außenpolitik sagt die Entschließung:

Der Wehrwolf muß aus tulturellen und rassischen Gründen jede Bolitit ablehnen, die zur Erreichung von Augen blickserfolgen ein dauerndes Bündnis mit den Fran 30sen zur Folge hat. Er lehnt deswegen jede Westpolitik, die eine einseitige Bindung mit Frankreich   bedeutet, einmütig ab." Die innenpolitischen Absichten des Wehrwolfs gehen aus fol­gender Stelle hervor:

Der Wehrwolf" tritt bei Reichstags- und Landtagswahlen nicht als eigene Wahlgruppe auf. Er gestattet seinen Mitgliedern an den Wahlhandlungen teilzunehmen. Da aber die Mitglieder des Wehrwolfs" nicht einen unwesentlichen Teil des Wahlkampfes gegen die Internationale in Deutschland  tragen, verlangt er in Zukunft von den in den Parlamenten ver­tretenen Parteien die Erfüllung bestimmter Forderungen. Er erwartet von allen Wehrwölfen, daß diese in Zukunft als be­mußte Anhänger der Wehrwolfidee nur für solche Parteien ihre Stimme abgeben, bzw. Wahlhilfe leisten, die diese Forderungen er­füllen."

Im übrigen wird den Mitgliedern des Behrwolf ein politischer Maultorb umgehängt:

,, Es ist Mitgliedern des Wehrwolfs nicht gestattet, über die allgemeine Haltung des Wehrwolfs ohne Genehmigung der Bundesleitung Reichsfragen öffentlich zu behan deln."

Diese Entschließungen find bedrucktes Bapier, und nicht mehr. Jünglinge vom Wehrwolf darüber denken. Die Rechtsparteien haben diese Sorte Berbände ernst genommen sie haben damit das Ge­lüfte der Verbände erweckt, politisch zu tommandieren und politische Bedingungen zu stellen. Aber der wachsende Größenwahn solcher Organisationen steht im umgekehrten Berhältnis zu ihrer politischen

Bedeutung.

-

Hammer- Fritsch zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

"

Hamburg  , 22. Oktober.  ( Eigener Drahtbericht.) In dreitägiger Verhandlung wurde von der Hamburger Straffammer in der Re­visionsinstanz das Material untersucht, das der Herausgeber der antisemitischen Zeitschrift Hammer", Fritsch, in seinen Ar­titeln Der heimliche Kaiser und Wer ist an der Niederlage schuld?" zum Besten gegeben hatte. Mar Warburg, der wäh­rend des Krieges und nachher von der jeweiligen Regierung mit wichtigen Aufgaben betraut gewesen ist, betrachtete sich durch die in den Artikeln gemachten Anschuldigungen, die auf Landesverrat hin­ausliefen, in seiner Ehre getränkt. Vom Schöffengericht wurde Fritsch im Dezember 1925 wegen dieser Beleidigungen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Berufungsinstanz ermäßigte diese Strafe auf 1000 m. Unter Zubilligung des§ 193 ließ dieses Gericht nur in einem Falle Verurteilung eintreten, in dem Fritsch Mag Warburg   mit seinem Bruder Fritz Warburg   verwechselt hatte. Mit dieser Auslegung war die Revisionsinftanz, das Oberlandes­gericht, nicht einverstanden. Es glaubte, diese Auslegung würde zu einem an Rechtlosigkeit grenzenden Zustand für solche Per­sonen führen, die im öffentlichen Leben stehen.

Am Freitag abend fam die Straffammer I zu folgendem Urteil: Der Beklagte Fritsch wird wegen fortgesetter übler Nach- rede zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und zur Publikation des Urteils in der Rheinisch- Westfälischen Zeitung", der Deutschen Allgemeinen Zeitung", den Leipziger Neuesten Nach­richten", der Bossischen Zeitung", dem Hammer", im ,, Hamburger Fremdenblatt", Hamburgischen Korrespondenten" und den Ham­burger Nachrichten".

Er wird gebaut.

Baubeginn am Mittellandkanal. Magdeburg  , 22. Oktober.  ( WTB.) Wie die Magdeburgische Beitung" aus Berlin   erfährt, hat das Reichskabinett auf Antrag des Reichsverkehrsministers befchloffen, das Ende der Einigungsverhand­lungen zwischen Preußen und seinen Provinzen nicht abzuwarten, fondern auf eigenes Risito den Beginn der Bau. Blatt wird ferner aus Debisfelde gemeldet, daß nach einer heute vor­mittag beim Debisfelder Ranalbau eingegangenen telephonischen Mit­teilung des Reichsverkehrsministeriums der Auftrag zum Weiterbau des Mittellandkanals erteilt worden ist. Am Montag nächster Woche kann also der erste Spatenstich getan werden.

Die Danziger Krise.

gänge stellten, angegriffen worden. Zu alledem kommt noch. Es ist gänzlich ohne Belang für die deutsche   Außenpolitik, wie die arbeiten am Mittellandfanal anzuordnen. Dem daß die vaterländischen Repräsentanten einer ,, nationalen" Wehrpolitik meist von der Wirklichkeit des Krieges teine Ahnung haben, insofern sie entweder überhaupt nicht oder nur verschwindend furze Zeit an der Front gewesen sind. Sie revanchierten sich für diese Schicksalsgunst oder-tücke durch Schrankenlose Berhimmelung der Fronttämpfertugenden ihrer Mitläufermaffen. Dies stieg wiederum den zahlreichen ganz jungen Leuten, Kriegsleutnants in den Kopf, die großenteils erst 1918 ins Feld gekommen waren, deren Bedarf an heroischem Erleben also noch nicht gebedt war. Mit diesem Mangel an friegerischem Erleben ist zum Beispiel vieles im Falle Kapitän Erhardt erklärlich. Auch eine Art ver­drängter Komplere! Dieses gegenseitige ungerechtfertigte Hinaufsteigern des Selbstbewußtseins ist natürlich für die Jugend weit gefährlicher gewesen als für die alten Efel. Dazu gefellte sich bei den jungen ,, Wehr"-Elementen noch eine fritiklose Zuversicht in die Macht der vaterländischen"

Der rote Soldat.

Bon Hermann Schühinger.

"

Als unser Regiment im Ottober 1914 völlig abgefämpft und ,, ausgebrannt", wie der schöne Fachausdrud heißt, im Bois de Mandray bei Epinal   lag, übertrug man mir die Führung der fechsten Rompagnie. Das Regiment bestand zur guten Hälfte aus niederbayerischen Bauern und zur fleineren Hälfte aus ober. fränkischen Proletariern aus der Gegend von Marktredwitz   und Hof. Man hatte damals, wie überall, die Mischung" von prole­tarischen und agrarischen Bezirkskommandos für notwendig gehalten, um den ,, baterlandslosen Gefellen" durch die christlich- katholischen Bauern das Rückgrat zu steifen und sie bei der Stange zu halten". In Wirklichkeit aber sah die Kräftemischung" im bayerischen Reserve- Infanterie- Regiment Nr. 11 geradezu umgekehrt aus. Die bayerischen Bauern lagen apathisch hinter ihren fümmerlichen Schüßendeckungen, schoben ihre Gewehre automatisch zum Feuern vor und zurück und bissen sich mit der letzten Kraft zur Abwehr der französischen   Konterattade in ihre Löcher hinein. Die Aktivität in der unteren Führung aber war vollständig auf die oberfränkischen Broleten übergegangen und als der schwerverwundete Hauptmann der Sechsten davongetragen wurde, rief er mir mit der letzten Kraft noch zu: Halten Sie sich an den Schwab!" Der Schwab" aber war Sozialdemokrat!

-

Der Schwab hatte keine Charge. Er war weder Feldwebel noch Unteroffizier und hatte trotzdem, so wurde mir erzählt, als Gefechts­ordonnanz des Hauptmanns die Kompagnie geführt! Der Schwab führte zunächst noch einige Tage, wie verher, ganz selbstherrlich die Kompagnie das heißt, nicht in der Ruhestellung, wo der Feld webel mit seiner Doppellize beim Badwagen thronte, sondern vorn im Gefecht!. Wenn es hart auf hart ging, wenn die Kompagnie in Schrapnell- oder Maschinengewehrfeuer geriet und die Todesangst uns an den Schädel griff, da schauten die feldgrauen Fabrikler und Bauern unwillkürlich auf den Schwab; denn er war unbestritten der schneidigste Mann der Kompagnie. Ich war zuerft ordentlich eifersüchtig auf ihn; denn im Augenblick der höchsten Gefahr sauste er mit seinem hageren Proletengesicht wie ein Windhund vor die Front und rief Hinlegen!" oder Hurra!"

Der Fürst mit Armenanwalt.

Debatte im Detmolder   Stadtparlament. Detmold  , 22. Oftober.( TU.) Magistrat und Stadtverordnete beschäftigten sich in gemeinsamer Sigung mit der jüngst viel be­sprochenen Angelegenheit der Verleihung des Armenre chts an den Fürsten   Leopold zu Lippe zum Zweck einer Prozeß führung. Bon sozialdemokratischer Seite lag eine Eingabe vor, in der zu dieser Angelegenheit fritisch Stellung genommen und betont

wenn uns damals die Internationale des Proletariats hätte faktisch den Frieden erzwingen fönnen, wäre die große Mehrzahl des seelisch aufs schwerste erschütterten Truppenoffiziersforps diesem Proleten innerlich um den Hals gefallen! So verfrüppelt und zertreten

waren auch wir.

So ist uns der ,, rote Soldat", den wir sehr wohl fannten, eine unentbehrliche Stüge in dieser schrecklichen Zeit gewesen. Kein An griff, ohne daß ich mir den Schwab nicht an die Seite geholt hätte! Kein Großkampf, ohne daß wir uns vorher beim. Kompagnieappell die größten Sorgen herausgefott hätten! Wir sahen es sehr wohl, Genoffe Barthel, wenn ihr die roten Fähnchen am 1. Mai auf die Gewehre stecktet, wir hörten es recht gut, wenn ihr euch die Losung gabt: Die Gewehre sprechen!" Denn auch wir waren seelisch zer­schlagen und zermürbt und schauten versonnen und durch den Krieg innerlich verbrannt auf diesen Seelenkampf im roten Golbaten", auf den tragischen Konflikt zwischen Proletariat und Baterland! und wir waren euch dankbar, daß ihr bis zuletzt, als bei Dun an der Maas   die letzten amerikanischen   Flaschengranaten über unsere Schädel sausten, bei uns geblieben seid!

-

Dann schuf sich der rote Soldat" aus seinen Arbeiter- und Soldatenräten" den neuen Staat. Ein Teil von uns ist bei euch, bei der Republikanischen Schuztruppe" hängen geblieben und hat sich dadurch die ganze militärische ,, Karriere" versaut. Von der Ferne betrachtet, ist es vielleicht fein allzu großes Unglück gewesen vor allem sahen wir hier aus nächster Nähe die erschütternde Tragödie vom roten Soldaten", der voll Haß und Abscheu vor dem Krieg die Heimat von dem kommunistischen   Arbeiterbruder in Brand gestedt und in ein neues Feldlager verwandelt fand! Kein Wunder, daß so manchen der große Etel ergriff, daß er die Flinte in die Ecke warf und die Exekution" den Landsknechten aus Neigung und Beruf überließ!

"

So bedeutet das Schicksal des roten Soldaten" für jeden, der zu denken und menschlich zu fühlen vermag, ein Gewitter voll tragischer Zerrissenheiten und seelischer Schmerzen, voll Bitterfeit und Todesnot. Daß dieser Beitstanz toll gewordener Menschen nie wiederkehre, das ist die Kampfparole des roten Soldaten" in der Werbewoche der Sozialdemokratie: Hände weg von der Republik  ! Nie wieder Krieg!

Dieser Schwab ist natürlich gefallen, elendiglich ums Leben gekommen, nachdem er sich durch seinen beispielslosen Schneid bis zum Feldwebelleutnant, die letzte Schranke für den Proleten vor dem Feldmarschall heraufgedient hatte. Die Bauern des Remerden. giments aber spielen jetzt wieder Parade vor dem ,, Rupertus rex". Michel Schwab, der rote Soldat" meiner Kompagnie, hat mit seiner sozialdemokratischen Gesinnung nie hinter dem Berg gehalten! In der Ruhestellung" hat er meist die ganze Parteiorganisation von Marktredwig und Wiesau   um sich versammelt, ohne daß darin irgend jemand ein Berbrechen gesehen hätte. Ich muß gestehen,

|

Rücktritt der sozialdemokratischen Senatoren. Danzig  , 22.- Oftober.( WTB.) Die fozialdemokrati. fchen Mitglieder des Danziger Senats, die zusammen mit den ande­ren am 29. September zurüdgetretenen Senatoren vorläufig die Ge­schäfte bis zur Bildung einer neuen Danziger Regierung weiter geführt haben, sind heute, ehe noch die erwartete Ne ubildung zustandegekommen war, aus dem Senat ausgeschieden, weil sie mit der Geschäftsführung des Senats nicht einverstanden waren.

Münster   über Die ethische Idee im Sozialismus". Dieser Vortrag findet am 20. November, 7% Uhr abends, gleichfalls im Herrenhause statt. Karten zum Preise von 50 Pf. find an folgenden Straße 3, 2. of II., Zimmer 8; Buchhandlung 3. H. W. Diez, Linden. Stellen zu haben: Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Linden­Straße 2; Verband der graphischen Hilfsarbeiter, Ritterstraße Ede Quisenufer; Bigarrengeschäft Horsch, Engelufer 24/25( Gewerkschafts= haus); Buchgemeinschaft Gutenberg", Dreibundstraße 5; Tabat­vertrieb, Inselstraße 6, sowie in allen ,, Borwärts"-Speditionen.

Ein Nachspiel zum Fall Leffing. Im Vorlesungsverzeichnis der Technischen Hochschule   in Hannover   für das Wintersemester waren noch vier Borlesungen von Professor Th. Lessing angekündigt. Das hat bei den Studenten, wie TU. meldet, eine gewisse Erregung hervorgerufen". Sofert wurde aber am schwarzen Brett mitgeteilt, gedruckt, also noch vor dem Bergleich, durch den Prof. Lessing ein daß die Borlesungen ausfallen. Der Katalog war schon im Juni daß die Vorlesungen ausfallen. Der Katalog war schon im Juni gebrudt, also noch vor dem Vergleich, durch den Prof. Lessing   ein wissenschaftlicher Auftrag" außerhalb der eigentlichen Lehrtätigkeit erteilt wurde. Die hannoverschen Anti- Leffing- Studenten werden jedenfalls bedauern, daß ihnen die Gelegenheit zu neuen Belästi­gungen entgangen ist.

-

Die Heroen" der amerikanischen   Schuljugend. In den ameri fanischen Schulen wurde vor einiger Zeit eine Umfrage veranstaltet, die feststellen sollte, wer nach der Meinung der Schulkinder der Das Resultat, das jetzt be­größte Mann der Weltgeschichte war. fanntgegeben wird, ist sehr merkwürdig und für die amerikanische  Mentalität bezeichnend. Die meisten Stimmen befam Jesus  . An zweiter Stelle steht Napoleon  , auf ihn folgen Mussolini   und Henry Ford  . Die nächsten Heroen Alexander der Große   und Francis Drake  erhielten beinahe die gleiche Stimmenzahl. Alsdann folgen Pasteur  , Lincoln, Edison, Amundsen, Lloyd George   und Lenin  .

Conan Doyle   als Prediger. Unter dem Namen Der Tempel des Lichts" wird dieser Tage in London   ein spiritistisches Missions­institut eröffnet. Das Institut besteht aus einer Rapelle für 500 3u­hörer, einer Bibliothek und zahlreichen Räumlichkeiten für spiri­tistische Sigungen, psychische Heilversuche und ähnliches. Sir Arthur Conan Doyle  , der bekanntlich schon vor längerer Zeit von der Kriminalschriftstellerei zum Spiritismus übergegangen ist, ist als einer der Hauptprediger des Instituts vorgesehen.

Die Akademie- Seffion für Dichtfunft wird am 26. Dftober erstmalig in Berlin   zusammentreten.

Das Atelier Karl Schenker  ( Inhaber: Mario von Bucovich  ) beranſtaltet bom 24. Dftober bis 5. November im Eden Hotel eine onder. ausstellung, in der u. a. zirka 30 Bromöldrude bekannter Bersönlich feiten aus Politit, Diplomatte und nambafter Künstler und Künstlerinnen sowie eine Anzahl anderer Werke zu sehen sein werden. Die Ausstellung wird im grünen Salon des Eden- Hotels, Eingang Nürnberger Straße, gegenüber dem Künstler- Theater, eingerichtet.

Freie Sozialistische   Hochschule. Die im lehten Winter mit fo großem Beifall aufgenommenen Vorträge der Freien Sozialistischen Hochschule" werden auch im kommenden Winterhalbjahr fortgeführt Alle drei Wochen soll im Sigungsfaal des ehemaligen Herrenhauses ein Vortrag gehalten werden. Der nächste Vortrag, der von dem Genoffen Prof. Bruno Ruste Köln gehalten wird, findet am Sonnabend, 30. Oftober, 7% Uhr abends, statt. Genosse Ruste spricht über das Thema ,, Europa   und die Weltwirt= schaft" und wird bei dieser Gelegenheit auch die jetzt so aktuell ge­wordenen Probleme der Vereinigten Staaten Europas   behandeln. Als zweiter Redner spricht Genosse Prof. Karl Borländernach Leningrad tommen wird.

Eine Didens- Feier. In Brighton   soll vom 17. bis 19. November unter dem Ehrenpräsidium von John Galsworthy   eine große Feier zur Erinnerung an Didens stattfinden. Eine Reihe Szenen aus den Pidwidiern" wurde zu diesem Zwed dramatisiert und soll von einer Latenbühne mit 200 Dar­stellern vorgeführt werden.

Tagur reift nach Rußland  . Die russische   Akademie der Wissenschaften hat die Mittellung erhalten, daß Robindranath Tagur Anfang November