wirth gegen Stegerwalö. Das Signal zum Sturm auf Prcußcn. In der neuesten Nummer der Zeitschrift„Deutsche Republik " schreibt Joseph Wirth zu den vielerörterten Drohungen Stegerwalds: „Anlöhlich der Verabschiedung des Arbeitszeitnotgesetzes hat Herr Adam St.egerwald im Reichstag, wie er selbst an- kundigte, eine„hochpolitische" Rede gehalten. Hochpolitisch spricht der verantwortliche Führer. Herr Stegerwald ist noch nicht zum Vorsitzenden der Fraktion gewählt worden, er spricht also so gewisser- maßen für sich selbst, deutlicher gesagt, als Gewerkschaftsführer. So wie er kann jeder im Zentrum in Zukunft„hochpolitisch" sprechen. Der ein« als Führer der Agrarier, der andere als entschiedener Re- publikaner, der andere im Namen des Mittelstandes, der vierte im Namen der Jugend und wie man das noch ergänzen mag. Niemand kann's verwehren und auch uns ist ebenso ein offenes Wort gestattet. Der„Erfolg" im Reich läßt die Reaktion nicht zur Ruhe kommen. Es geht zwar im Reich mit gedämpftem Trommelklang. Außenpolitisch gefällt uns die Resignation, die die heutige Regierung zur Schau trägt, durchaus nicht. Es fällt der Rechten sehr schwer, auf der Stelle zu treten und doch gibt«s heute keine andere Methode angesichts der weltpolstischen Verwicklungen. als sich mit Geduld zu wappnen und auf der Stelle zu treten. Dielleicht wird die Rechtsregierung später außen- politisch nichts anderes getan haben, als auf der Stelle getreten zu sein und das wird noch das Beste sein, was man ihr außen- politisch nachsagen kann. Da nach außen vorläufig wenig zu tun ist und blinder Eifer nur schaden kann, kann die Aktivität nach innen sich ausleben. Herrn Dr. Stegerwald gebührt der Ruhm, den Auftakt dazu gegeben zu haben. Er wies in seiner Polemik gegen die Sozialdemokraten auf die Möglichkeit hin, die Sozialdemokraten aus der preußischen Regierung heraus- zudränge n. Kaum war ihm dieses Wort entfahren, mächt' er's im Busen gern bewahren. Er hat der Rechten eine neue Chance eröffnet. Wieder, wie immer, gegen seinen Willen. Der Kamps um die Regierung in Preußen hebt an. Slegerwald gab ungewollt das„hochpolitische" Signal. Hermann Müller ist im„Vorwärts"(Nr. 179) die Antwort nicht schuldig geblieben! Er erinnert Stegerwald an seine kurze Ministerpräsidentschaft in Preußen und folgert:„Was würde das Zentrum in einem reaktionären Preußen bedeuten?" Die.Kölnische Zeitung " hat es der jetzigen preußischen Regierungskoalition bescheinigt, daß sie Auf- lösung und Wahlkampf wagen kann. Will Stegerwald die Auflösung des Landtages und, wenn ja, was hofft er damit zu erreichen?" In der Tat ist das der entscheidende Punkt: Wenn die neuen Koalitionsaenossen des Zentrums von der Reichs- regierung aus auf Preußen einen Druck ausüben wollen, so müssen sie das mit allen Konsequenzen tun. Stegerwald scheint zu denjenigen Politikern zu gehören, die sich dieser Konsequenzen nicht bewußt sind. Stahlhelmmann Vobis. Ter Ermordung eines Reichsbanuermannes angeklagt. Köln , 13. April. (Eigener Dvahtbericht.) Vor dem Düsseldorfer erweiterten Schöffengericht begann jetzt der große Prozeß gegen den Stahlhelm mann Vobis wegen Ermordung des Reichsbo. nnermannsErdmann anläßlich eines Zusammen- stoße? zwischen Stohlhelmleuten, Reichsbannerkameroden und Kommunisten. Gleichzeitig sind noch elf weitere Stahlhelm- l e u t«, meist in sehr jugendlichem Alter, und zehn Rote Front » kämpser angeklagt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, an einem Zusammenstoß am 26. Juli 1926 beteiligt gewesen zu sein, in besten Verlaus der Stahlhelmmann Vobis den Reichsbannerkameraden End- mann durch mehrere Messerstiche so schwer verletzte, daß Erdmann wenige Stunden später verstarb. Nach den bisherigen polizeilichen Ermittelungen haben die S t oh lh e lm l e u t« in geradezu un- glaublicher Weiss provoziert. Bereits Pfingsten 1926 hatte Vobis die Ausstellung eines Waffenscheins beantragt. Das wurde jedoch von der Düsseldorfer Polizei abgelchnt. Trotzdem trug Vobis ständig einen Revolver, mit dem er auch an dem Unglücks- tage blindlings um sich schoß. Im Verlaus der Auseinandersetzungen waren die Stahl- helmerinderMehrzahl. Sie benahmen sich außerordentlich frech und provokatorisch. Vichts lief mit einem Revolver in der Hand und einem Dolch in der anderen Hand ständig umher und verletzte einen Arbeiter ohne jeden Anlaß durch Messerstiche in den Magen. Als der Reichsbanncrmann Erdmann versuchen wollte, den Streit zu schlichten, stürzten sich drei Stahlhelmleute ohne jeden Anlaß auf ihn, wobei er d r e i M e s f e r st i ch e in die rechte Brustseite und in den Rücken erhielt, an deren Folgen er im Laufe der Nacht verstarb. Von der Staatsanwaltschaft sind 49 Zeugen ge- laden, so daß mit längerer Progeßdauer zu rechnen ist. Stahlhelm-pleite. Ein verkrachtes Sportunternehme«. Im Mai 1924 hat der Stahlhelm in Magdeburg -Neustadt ein Fort gekauft, um die notwendige Staffage für seine Soldaten- spielerei zu haben. Als Erwerberin trat die Stahlhelm-Sportplatz G. m. b. H. auf. Der Preis für das Fort war bereits recht be- trächtlich: er betrug 127 500 Mark. Von Anfang an war das Grund- stück mit Hypotheken überlastet, es sollte ausgebaut werden zu einer großen Sportplatzanlage mit Schießständen, außer- dem wollte man eine Bundesschule errichten. Jetzt stellt sich heraus, daß das ganze Unternehmen pleite ist, nachdem bereits erhebliche Gelder von den Mitgliedern für den Ausbau aufgebracht worden sind. Handwerker und Lieferanten warten auf die Zahlungen, die ihnen die Stahlhelm-Gesellschoft schuldet. Auch die beiden Magde - burger Firmen, die zum Erwerb und zum Ausbau des Forts Hypotheken gewährt haben, verlieren aller Boraussicht nach das ganze Geld. Die Stahlhelm-Sportplatz G. m. b. H. ist in Konkurs gegange». die Anlage kommt am 29. April zur Versteigerung. Die Gründung war seinerzeit mit großem Tamtam betrieben worden— heute ist sie gänzlich zusammengebrochen. Seit Herbst 1926 konnte die Stahlhelm-Gesellschaft keine Zinsen mehr bezahlen, selbst mit der Grundcrwerbssteuer ist das famose Unternehmen noch im Rückstände. Der ganz« Vorfall ist ein Beweis mehr dafür, wie b r ü ch i g die Stahlhelm-Organisation geworden ist und wie wenig Vertrauen sie selbst bei ihren Geldgeber-» heute noch besitzt. Sonst hätte dieser aussehenerregende Konkurs nicht eintreten können. Man versteht daher, weshalb der Stahlhelm es nun auf große Demonstrationen anlegt. Er muß neue Mitglieder werben, neue Geldquellen erschließen. Nachdem er aber wieder bewiesen hat, daß er nicht einmal geschäftlich zu arbeiten versteht, wird ihm das letztere schwer fallen, wenn die Geldsuche der Reaktionäre nicht noch weiter durch das aufgeregte Getue der Kommunisten künstlich pnterftützt wird.
Dieser Schanöflsck
Derlins versihwinöet.
faste des alten Scbeuaeaviertels am Büiowplati,
Rund um die Volksbühne am Bülowplatz liegen ein halbes Dutzend wüster, verwahrloster Plätze mit elenden Buden, die den größten Gegensatz zu dem vornehmen Bau der Volksbühne bilden. Sie gehören zum„S ch e u n e n v i e r t e l", jenem Schand- fleck Berlins , der feit jeher lichtscheuem Gesindel Unterschlupf bot und der imn endlich oerschwinden soll. Die Firma Schrobsdorfs will aus diesen Plätzen moderne Wohnbauten aufführen, zu denen erste Architekten die Entwürfe liesern. Auch ein Bad und ein großes Volkskino sollen sich hier erheben. Vorläusig bieten die zwischen der Linien-, Hirten- und Meydingerstrahe gelegenen zukünftigen „Bauplätze" ein trauriges Bild von Verkommenheit. Ein Blick über windschiefe Plankenzäune zeigt mit Tümpeln übersäte wüste Flächen, in den Ecken oerdorrte Christbäum«, Mist und Gerümpel aller Art. Knapp neben der Volksbühne hat ein Althändler seine Niederlage: Berge von faulenden Papierresten, Obst, Kisten und Fäsiern bezeichnen sein Reich. Auf dem Platz gegenüber, der an das Restaurant„Volksbühne" stößt, haben Zigeuner ihre Wagen auf- gestellt. Hunde liegen faul in der Sonne, eine schwangere Zigeuner- srau macht sich erbötig, aus der Hand die Zukunft zu lesen oder
sich mit Familie für 29 Mark vor den Wagen photographieren zu lassen, der Mann klagt über die hohe Pacht und die Jüngste sucht aus dem nahen Müllhausen einige schmackhafte Bissen. Draußen auf der Grenadierftraße fühlt man sich nach Galizien versetzt. Bärtige Juden in schwarzem Kaftan strömen aus der einige Häuser weiter befindlichen Synagoge. Da Sabbath ist, sind alle die zahl- reichen Feinbäckereien, Geflügel- und Eierhandlungen geschlossen. Wer vor der Geflügel- und Taubenbörse in der Hirtenstraße staut sich das Publikum. In Käfigen aller Art stecken die Tauben, Hühner und Kaninchen, und gegen unbekümmert um die Zuschauer ihren Privatgeschäften nach, die von Hunger und Liebe diktiert werden. Weiter in der belebten Hankestraße drängt sich Holzbude an Holz- bude.„Heeresmaterial aller Art",„Pariser Haarkünstler",„Besohl- Anstalt",„Foto Atelier",„Erfrischungshalle" locken die Aufschriften. Endlich landet man vor dem grünen Rasendreicck, das dem Eingang der Volksbühne einige Distanz gibt. Auf Bänken und auf den Stufen, die zur Volksbühne führen, sonnt sich friedlich allerhand Volk unter der zu Häupten prangenden Devise:„Die Kunst dem Volke".
Hetzer in üer Schlinge. Die Affäre Haus vom Wohnungsamt Wedding . Die vom„Vorwärts" am Mittwoch abend gebrachte Mel- dung, daß in die Affäre des Beamten Haus vom Wohnungsamt Wedbing ein Journalist Hartwig verwickelt ist, und daß die in der bürgerlichen Presse erschienenen gänzlich unbe- gründeten Angriffe gegen Stadtrat Fabiunke und Bureauvorsteher Mielke gerade auf diesen Journa- listen Hartwig zurückzuführen sind, wird jetzt auch von der„Vosst- schen Zeitung" und von der„Roten Fahne" wiedergegeben. Die „Vossische Zeitung" und von der„Roten Fahne" wiedergegeben. Die unter dem Nomen Harry Hardt für die„Neue Berliner Zeitung" (12-Uhr-Blatt) schrieb, inzwischen bereits in Haft genommen worden sei. Wie wir hören, trifft diese Meldung nicht zu. » In anderen Blättern haben wir bisher noch kein Wort über die von uns an die Oeffentlichkeit gebrachte neueste Wendung der Affäre Haus gesehen. Wir sind wirklich darauf gespannt, wie die Blätter der rechtsstehenden Parteien, nachdem ihr Gewährsmann Hartwig, der Verbreiter der infamen An- griffe gegen Fabiunke und Mielke, entlarvt worden ist, s i ch herauszulügen versuchen werden. Für diese Meute war es ein gefundenes Fressen, wieder einmal über einen sozial- demokratischen Stadtrat herfallen zu können, ober damit ist es nun vorbei. Die Hetzer zappeln jetzt selber in der Schlinge, nicht nur der Journalist Hartwig, der dem Beamten Haus zahlungsfähige Wohnungssucher zuwies, sondern auch diejenigen, die nachher auf Hartwigs Angaben hin die v e r- logene Hetze gegen Fabiunke und Mielke mit- machten. Als Verteidiger des Beamten Haus meldet sich bei uns«in Rechtsanwalt vr. jur. Walter Hermann Stern mit der Bitte, mitzuteilen, daß er nicht Syndikus des obengenannten Mittagsblattes ist._ Besseres Wetter in Sicht! In gar mancher Familie wird mit wachsendem Aerger all- morgendlich das anhaltende nasse Wetter sestgestellt. Wenn der B e r- l i n c r Wetterdienst, wie wir hoffen, recht behält, dann können wir unsere Leser trösten. Karfreitag zwar soll der Regen im wesentlichen noch anhalten, für die Ostertage selb st aber ist ein Umschwung zu erwarten. Zwar wird das Wetter nicht vollkommen heiter sein, aber die allgemeine Prognose lautet: Bei wechselnder Bewölkung wird die Sonne sich durchsetzen, m i l- des, zeitweise aufheiterndes, vorwiegend trocke- n e s Wetter ist zu erwarten. Bon Süden nämlich schiebt sich Warmluft nach Osten vor und oerdrängt den Regen im Interesse eines guten Derlaufs unserer Osterausflüge. Hoffen wir also das Beste! Falsches Mordgerücht. Das Gerücht von einem Kapitalverbrechen war gestern im Zentrum der Stadt verbreitet. An der Schloßsreiheit in der Nähe des Nationaldenkmals wurde eine stark verweste Leiche eines Mädchens aus der Spree gelandet, die eine goldene Kette um den Hals hatte. Von der Kleidung ist. nur noch ein brauner Strumpf und die Krempe des Hutes vorhanden. Die Tot« ist eine 22 Jahre alte Ellen von G l i e z i n s k y, die aus Burg bei Magdeburg nach Berlin gekommen war und hier am 5. Oktober vorigen Jahres ins Wasser gegangen ist, nachdem sie Abschiedsbriefs geschrieben hatte. Ihr Mantel und ihre Handtasche wurden damals an der Friedrichsgracht aufgefunden. Die übrigen Kleidungsstücke sind ohne Zweffel von Bootshaken von der Leiche nach und nach abgerissen worden. Zu dem Mord an dem Hausmädchen Ahrendt wird mitgeteilt, daß die Nachforschungen, die die Mordkommission und der Reichswasserschutz gestern bis in den Abend hinein veranstalte- ten, bisher keinen Erfolg hatten. Pakete sind weder im Park, noch im Wasser gefunden worden. Es sind ober noch nicht alle Wassert ä'ufe abgesucht worden. Der Reichswasserfchutz setzt heute das Abfischen noch fort, und auch die Gebüsch« des Parkes werden von Kriminalbeamten noch weiter gründlich durchsucht.
hastentaffung in üer öanöerolenfälscheraffäre. Der in die Banderolenfälscheraffäre verwickelte frühere Inhaber der Zigarettenfabrik Data, Krakauer, ist auf Antrag seiner Ber- teidiger am gestrigen Mittwoch abend gegen Erhöhung seiner Kau- tion um 5999 M. aus der Haft entlassen worden Krakauer war bc- kcmntlich schon vor Wochen oerhaftet, dann gegen Stellung einer Kaution von 5999 M. wieder freigelassen und schließlich vor einiger Zeit auf Grund der weiteren Ermittlungen erneut festgenommen worden. Seine EntHaftung erfolgt« jetzt, weil nach dem Stand der Untersuchung keine Verdunklunqsgefahr zu befürchten ist und Flucht- verdacht nicht vorliegen soll. Gestern abend teilten wir mit, daß in der Angelegenheit der Banderolenbetrügereien der viel- fach erwähnte Franz A p i s d o r f den Behörden schon von früher her verdächtig sei. Herr Apisdorf sendet uns hierzu eine Berichti- gung, nach der er mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun habe. Er sei in dieser Sache weder angeklagt, noch jemals vernommen worden: auf ihm ruhe keinerlei Verdacht. Auch früher habe er nie- mals etwas mit Banderolenschiebungen zu tun gehabt. Er sei un- bestraft und unbescholten. Wir geben dieser Berichtigung aus Loyalitätsgründen Raum. Unser- Informationen entstammten einer Berliner Korrespondenz. Ofterfahrten des„Baldur". Das M o t o r k a b i n e n s ch i f f„Baldur" des gemein- nützigen eingetragenen Vereins„Grüne Heimat" nimmt mit Kar- f r e i t a g seine billigen Erholungsfahrten auf den märkischen Ge- wässern mit Uebernachtung auf dem Schiff wieder auf. Es sind auch in diesem Jahre schon wieder sämtliche Wochentags- fahrten vom 1. Mai bis zu den großen Ferien und nach den- selben bis Mitte September vollständig von Schulen belegt, so daß also Schulen, die in diesem Jahre noch eine Fahrt mitzumachen wünschen, dies nur im Laufe des Septembers noch ausführen können. Jedoch ist bei der großen Nachfrage auch hierfür u m- gehende Anmeldung erforderlich. Von Sonnabend abend bis Montag früh unternimmt das Schiff außerdem die beliebten und augenblicklich ganz besonders aktuellen Wochenend- fahrten. Von diesen sind ebenfalls schon einige von den Vcr- einen und Verbänden fest bestellt und für die restlichen Wochen- endfahrten ist auch die Nachfrage eine sehr rege. Vereine, die ihren Mitgliedern diese einzigartige Erholung ermöglichen wollen, dürfen daher nicht lange mit der Anmeldung zögern. Außerdem wird zu Ostern«ine zweitägige Fahrt nach Brandenburg , desgleichen zu Pfingsten eine dreitägige Fahrt nach dem Plauer See unter- nommen. Alle Preise sowie auch die für die Verpflegung sind alleräußerst mäßig gehalten, wie es durch den' gemein- nützigen Charakter des Unternehmens bedingt ist. Anmeldungen zu allen Fahrten nimmt die Geschäftsstelle, Berlin C. 2, Breite- straße 36, Aufgang IV, entgegen. Sarsrelkags-Freikonzerk der Schuhpolizei.'Das Kommando der Schutzpolizei veranstaltet am Freitag, dem 15. April, im Großen Schauspielhaus, Karlstraße, ein Festkonzert für Kriegs- beschädigte, Kriegerhinterbliebene, Klein- und Sozialrentner gegen freien Eintritt. Unter Mitwirkung des Sinfonie- Orchesters und des Gemischten Chors der Schutz- polizei sowie der Konzertsängerin P a u l i n e D o b er t, die sich der guten Sache zur Verfügung gestellt hat, soll den A e r m st c n Berlins eine Ofterfreude bereitet werden. Die Leitung liegt in den Händen CamilloHildebrands. Das Programm, das der Karfreitagsstimmung Rechnung trägt, enthält Werke von Wagner, Bach, Lifzt und Händel . Die Eintrittskarten sind restlos in Verbindung mit dem Landeswohlfahrtsamt den Bezirkswohlfah-ts- ämtern und der freien Wohlfahrtspflege zugeführt worden. Erdbebenkatastrophe in Chile . Rem Port, 14. April. (TU. Nach Meldungen des„Universal Service" wurden durch ein Erdbeben in Santiago de Chile viele Hunderte von Personen verwundet. Zahlreiche Häuser wurden völlig zerstört. Tote wurden bisher nicht gemeldet. Auch in Valparaiso hat das Erdbeben Schaden angerichtet, der jedoch nach den bisherigen Meldungen nicht allzu erheblich zu sein scheint. Nach einer Meldung der„Europa Preß" sind bis jetzt in Santiago 5 9 Tote und 129 Verletzte festgestellt worden. „Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrist, und „Der ftindersreund" liegen der heutigen Postauflage bei