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Aus dem Arbeitsgericht.

Im Arbeitsgericht ist Hochbetrieb. Hier fennt man feine Ferien, ganz so wie das Leben keine kennt. In allen drei Stockwerken finden Sigungen statt Am 1. Juli ist das neue Arbeitsgerichtsgeseh in Kraft getreten; die Spruchpraris ist aber die alte; in vielen Fällen find auch Borsigende und Beisiger die gleichen wie früher.

Das entlassene Arbeiterratsmitglied.

Beklagte ist eine Firma in Schöneberg  . Die Klägerin ist Wäsche­rin. Seit 20 Jahren arbeitet sie in dem Betriebe. Im April 1927 wurde sie zum Mitglied des Arbeiterrats gewählt. Sie erhielt einen neuen Posten und plöglich taugte sie nicht mehr Es tam zu Diffe renzen. Sie können sich um eine andere Stellung bemühen, Sie find entlassen", sagte ihr eines Tages der Chef. Ich tauge dem Chef nicht mehr. Ich mache feinen Schlag mehr, ich lasse mir meine Bapiere geben", sagte sie ihren Kolleginnen. Sie holte sich ihre Bapiere, ging und flagte: auf Gehalt und Wiedereinstellung. Die Firma batte fein Recht, ein Mitglied des Ar beiterrats, ohne diesen befragt zu haben, zu entlassen. Der Arbeiterrat fonnte Einspruch erheben. Wäre dies geschehen, fo hätte das Arbeitsgericht entscheiden müssen, ob die Entlassung zu Recht erfolgt war. Eine grundsägliche Angelegenheit! Deshalb mollte der Vertreter des Bekleidungsarbeiterverbandes fie durchge­fochten haben. Der Wäscherin ist es aber mehr um das Geld zu tun. So fann das Gericht schließlich einen Vergleich herbeiführen. Der Borsigende versucht dem alten Buchhalter ins Gewissen zu reden. ,, 20 Jahre hat sie bei Ihnen gearbeitet und da sehen Sie sie einfach auf die Straße?" Ja, sie hatte eine gehobene Stellung bekommen. Dieser entsprach sie nicht. Man konnte sie doch nicht zurückverlegen.

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Deshalb fezte man sie an die Luft. Unternehmerlogif! Sind bei Ihnen schon öfters folche Entlassungen von Leuten vorgekommen, die bei Ihnen 20 Jahre beschäftigt waren?", intereffiert sich einer der Beisitzer. In der letzten Zeit nicht." Aliso vergleichen Sie sich." Der Vertreter des Bekleidungsarbeiterverbandes wiederholt immer wieder: Die Sache muß grundsäglich entschieden werden. Die Wäscherin geht auf den Bergleich ein. Hundert Mart find nicht zu verachten. Um die Grundsäglichkeit der Frage ist ihr wenige zu tun.

Wo blieb das Futter?

Der Kläger   ein Zwischenmeister. Der Beklagte Inhaber einer Konfektionsfirma. Wertobjeft 42 Mart. Lohn für Arbeit on sechs Mänteln je 6,50 Mart, an drei Abändrungen je 1 Marf. Die Firma ift bereit, die 42 Mart zu zahlen, wenn der Zwischenmeister eine idesstattliche Versicherung abgibt, daß er das Futter zu den sechs Mänteln nicht bekommen hat. Im Lohnbuch ist das Futter nämlich notiert. Auf dem dem Arbeitszettel ist ist es gestrichen. Weshalb ist es gestrichen und wer hat es gestrichen? Der Zwischenmeister behauptet, er habe ungezählte Male das Futter angefordert; man habe ihn immerfort bertröstet, er würde es schon befommen. Er habe es aber nicht be­fommen. Am 6. Juni lieferte er die Mäntel ohne Futter ab und for­berte seine 42 Mart Lohn. Der Konfektionär erklärte aber, er zahle feinen Pfennig und verlange das Futter. Ich habe feines befom­men", sagt der 3wischenmeister. Im Lohnbuch stets drin", sagt der Konfektionär. Auf dem Zettel ists aber gestrichen", erhält er zur Antwort. Wer hats aber gestrichen? Das ist die Frage. Auch in der Gerichtsverhandlung wird sie nicht entschieden. Der Konfektionär er­hebt Biderflage in der Höhe von 112 Marf. Die Saison sei vorbei, die Mäntel müßten nun bis zum nächsten Jahr lagern. Das Gericht versucht einen Bergleich herbeizuführen Der 3mischenmeister er­flärt aber, er sei fein Dieb, er habe das Futter nicht erhalten und Derlange feine 42 Mart. Ob er mirklich schwören wolle, daß er das Butter nicht erhalten habe? Bitte, mit reinem Gewiffen." Er schwört. Der Konfektionär zahlt ihm anstandslos die 42 Marf. An Ordnung scheint es in dem Betriebe zu fehlen.

Schinden laffe ich mich nicht!"

,, Es ist eine Schinderei", erklärt der Kläger  , diesmal ein Chauf­

feur." 20 Bentner habe ich bereits auf meinem Wagen. Da werden mir noch zwei Säde je 100 Kilo beraufgeworfen. Einen Mitfahrer erhalte ich nicht. Auf- und abladen muß ich selber, da fann ich jedes­mal die 100- Kilo- Säde rauf- und runterheben. Als ich zu dem Direktor tam, um mich zu beklagen, da jagte er mir: Wenns hnen nicht paßt, tönnen Sie gleich aufhören." Das Zeugnis bekam ich aber erst vier Tage später. Ohne Zeugnis stellt aber heute fein Mensch einen Chauffeur an. Ich verlange 28 Mart." Der Beklagte spricht von Theater, das die Chauffeure aufführten", Dom Roller". den sie hin und wieder friegten. Der Chauffeur fährt dozwischen. Der Borsigende bittet den Beklagten, fich zu mäßigen. Auch hier fommt es schließlich zu einem Vergleich. Der Chauffeur gibt sich mit 10 Mark zufrieden.

Der friegsbeschädigte Arbeitgeber.

Er hatte den Beklagten engagiert; als dieser aber zur Arbeit fam, erklärte er, daß es sich nur um Vorbesprechung" gehandelt habe. Der Kläger   fordert 120 Mart, da er auf drei Wochen ange­nommen worden sei. Er gibt sich schließlich mit 40 Mart zufrieden, da, wie der Anwalt des Beklagten fagt, sein Klient ein Schwertfriegs­beschädigter fei. Die Sache war damit aus der Welt geschafft.

Die Lohnfrage in der Landwirtschaft. Interessante Feststellungen Schlange- Schöningens. Der bekannte Rittergutsbesitzer und deutschnationale Parlamen tarier Schlange- Schöningen hat fürzlich ein Buch mit dem Titel Rationalwirtschaft und Nationalwirtschaft" herausgebracht. Obwohl in dem Buch vieles steht, mas vor Monaten und Jahren bereits in den Agitationsauffäßen der Deutschen Tageszeitung" zu lesen war, wird den landwirtschaftlichen Unternehmern doch manches deutliche Wort gesagt und darin Vorschläge über die Neugestaltung und Umformung der landwirtschaftlichen Be­triebsführung gemacht, die als durchaus beachtenswert und an­nehmbar, bezeichnet werden können.

Für besonders ermähnenswert halten wir einige Ausführungen auf Seite 69 des Buches, die dem Leser flarmachen sollen, wie eine reibungslosere Abwicklung der Rübenlandbearbeitung ermöglicht werden kann. Wir registrieren:

Es ist mir bekannt, daß es in vielen Betrieben nicht leicht sein wird, die ansässigen Familien zur Bearbeitung von Rüben land zu bewegen, ich glaube aber, daß das schließlich überall all mählich wieder möglich sein wird. Legten Endes ist das eine Lohnfrage, und ich habe immer gefunden, daß eigene Leute die Rüben so viel sorgfältiger bearbeiten als Schnitter, daß ein etwas höherer Lohn infolge der besseren Ernte durchaus rentabel iſt."

Diese Ausführungen stellen eine vollkommene Rechtferti. gung des Standpunktes dar, wie ihn der Deutsche Land­arbeiterverband seit langem einnimmt. Hier gesteht sogar ein Rittergutsbefizer, daß Rentabilität und Arbeits leistung Dinge sind, die in untrennbarem Zusammenhang mit der Lohnfrage stehen.

Besondere Veranlassung, sich das zu merken, haben jene amt­lichen Stellen, die von landwirtschaftlichen Unternehmern um die Zuweisung ausländischer Landarbeiter bestürmt merden. Mit Recht tönnen sie nunmehr vor der Beschlußfassung über einen Zuweisungsantrag verlangen, daß ihnen das Bestehen

geordneter und zeitgemäßer Entlohnungsverhält. nisse nachgewiesen wird.

Einen weiteren, wertvollen Anhaltspunkt liefert Schlange Schöningen den amtlichen Stellen mit einer Feststellung, die er auf Seite 67 feines Buches trifft. Er schreibt:

In vergangenen Zeiten rechnete man auf etwa 7 Morgen Zuckerrüben eine Menschenkraft; heute fönnen bei richtiger Dr. ganisation mindestens 10, ja, 12 morgen durch einen Menschen fertiggemacht werden. Es scheint mir dabei nur auf zweierlei anzukommen: erstens darauf, daß man über eine genügende Menge brauchbarer hackmaschinen verfügt; zweitens, daß die einzelnen Schläge in gewissen zeitlichen Zwischenräumen be­stellt werden, um die Arbeitsanforderungen auf einen längeren Zeitraum zu verteilen."

Nach einer solchen Feststellung ist zukünftig neben der Er­fundigung nach dem Vorhandensein zeitgemäßer Entlohnungs­verhältnisse.auch die Frage aufzuwerfen, ob alles geschehen ist, um die fehlenden Arbeitskräfte durch Ergänzung der maschinellen Ein­richtungen und durch eine fluce und weitsichtige Organisation der Betriebsführung zu ersetzen.

Verbandstagswahl der Nahrungsmittelarbeiter. Abfuhr der kommuniffen in Berlin  .

Französischer Gewerkschaftskongreß. Jouhaug weist die Gewerkschaftsmineure zurück.] Paris  , 26. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag vormittag begann in Paris   der Kongreß des fran Ueber tausend fischen Gewerkschaftbundes, der CGT. Delegierte aus ganz Frankreich   find anwesend. Die Bruder gewerkschaften aus den Nachbarländern, darunter auch Deutsch  == land, haben Vertreter entsandt. Gleich zu Beginn kam die Frage: der Wiedervereinigung der CGT. mit der kommunistischen   CGTÜ. zur Debatte. Die kommunistische CGTU. hatte auch für diesev Kon­greß wieder die Forderung auf die Bildung einer Einheits= front der beiden Arbeitergewerkschaften erhoben und ihren Antrag in einem ausführlichen Schreiben begründet, das Generalsekretär Jouhaug in seiner Begrüßungsansprache verlas. In ihm wird verlangt: gleichberechtigte Fusion und Siz und Stimme im Vorstand der wiedervereinigten Gewerkschaften. Außerdem wird betont, daß: die kommunistische Gewerkschaft zu weitgehendem Entgegenkommen bereit sei, man aber nicht ihre volle Kapitulation verlangen dürfe. Jouhaur bezeichnete den Antrag der CGIU. als das traditio­nelle Begrüßungsschreiben der kommunistischen   Kon furrenz", das jedem Kongreß zuteil werde. Er hetonte, daß trotz: der ausdrücklichen Erklärung des Entgegenkommens ein Fusions beschluß nach wie vor aus Gründen der gewerkschaftlichen Unab­hängigkeit abgelehnt werden müsse.

Verbandstag der englischen Bergarbeiter.

Für die Nationalisierung der Gruben.

Die Wahlen am Sonntag und Montag zum diesjährigen ordent­lichen Verbandstag des Verbandes der Nahrungs- und Genußmittel­arbeiter sind in der Zahlstelle Berlin   so gut mie abgeschlossen. Nur von zwei kleinen Bezirken, die am Gesamtresultat nichts mehr ändern fönnen, stehen die Abstimmungsergebnisse noch aus. Leider war die Wahlbeteiligung sehr gering. Es haben sich nur etwas über 20 Proz der Mitglieder an der Wahl beteiligt. Das Ergebnis der Wahl hat zunächst gezeigt, daß die Kommunisten, die immer den Anschein zu ermeden versuchen, als seien sie in Berlin   die Majorität, fein Recht haben, so den Mund aufzureißen, wie sie es bei ailen Gelegenheiten tun. Nicht einer ihrer Kandidaten hat Aus­ficht, den Verbandstag durch seine Anwesenheit zu beglüden". Die Kommunisten hatten die Wahllokale restlos befezt und machten unter der Parole Bolles Selbstbestimmungsrecht der Mitglieder für ihre Kandidaten Propaganda. Durch eine von dem kommunistischen   Bergbauunternehmern zurückzuführen fei. Auf politische schen Landtagsabgeordneten Kaspar herausgegebenes Flugblatt fuchten sie in der bekannten Art die Wähler dahin aufzuklären, daß nur ihre Kandidaten die wahren Vertreter der Mitgliederrechte seien. Troz aller Mühe ist es ihnen nicht gelungen, auch nur einen ihrer Kandidaten durchzubringen. Zum Verbandstag des Denag" gehen von Berlin   aus nur die von den Funktionären und der Generalversammlung aufgestellten Kandidaten der Amsterdamer Gewerkschaftsrichtung.

Der Wiederaufbau im sächsischen Unwettergebiet.

Die Wiederaufbauarbeiten im sächsischen Unwetter. gebiet schreiten rustig pormärts. Sie werden unter der Leitung des sächsischen Staatsfommissars vorgenommen. Die staatlichen Bauämter und das von der Reichsbahn errichtete Notbauamt haben, wie wir von maßgebender Stelle erfahren, vor allem in der Herstellung von Notverbindungen der Voraussetzung für den Straßenbau bereits gute Arbeit geleistet.

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Der Zweck der Reise des Präsidenten der Reichsarbeitsverwal­tung in das Unwettergebiet bestand in erster Linie in der Fest stellung, ob und inwieweit sich das Reich an den Wiederaufbau arbeiten beteiligen soll. Wie wir erfahren, wird sich das Reich im Wege der produttiven Erwerbslosenfürsorge an der Finanzierung einiger größerer Bauprojekte( Hochtal sperren und ähnlicher Millionenprojekte) beteiligen.

Bis jetzt sind im U:: wettergebiet Notstandsarbeiter noch nicht beschäftigt; es haben aber viele Erwerbslose Beschäftigung ge­funden, die nach den Tarifsätzen entlohnt werden. Im ganzen arbeiten im Unwettergebiet zurzeit rund 8000 Mann. Bon irgend­

welchen nennenswerten Lohndifferenzen iſt bis jetzt bei den maß gebenden Stellen nichts bekanntgeworden. Die agrarischen Blätter, die fürchteten, der Landwirtschaft in der Nähe des Unwettergebiets Notstandsarbeiter meldeten, haben sich um ungelegte Eier gefümmert. fönnten die Arbeitsträfte meglaufen, und bereits einen Streit der

Schiedsspruch in Rheinland- Westfalen  . Für die Gas-, Wasser- und Elektrizitätsarbeiter.

Dortmund  , 26. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Vor dem stellvertretenden Schlichter in Dortmund   wurde am Dienstag folgender Schiedsspruch für die Arbeiter der Gas, Wasser und Elektrizitätswerke Rheinland- Westfalens gefällt: 1. Das zum 1. August 1927 gekündigte Lohnabkommen wird zu diesem Ter­min mit der Maßgabe wieder in Kraft gefeßt, daß der Spigen Iohn( 85 Pf.) um sechs Pfennige erhöht wird; die übrigen Säße der Lohntabelle verändern sich in dem gleichen Berhältnis. 2. Die Arbeitszeitregelung vom 1. April 1927 mit den dazu bestehenden Veränderungen wird ab 1. August 1927 erneuert, jedoch beträgt die wöchentliche Mehrarbeit drei Stunden. Die Berteilung auf die einzelnen Wochentage erfolgt betrieblich. Die 3uschläge für diese Mehrarbeit regeln sich nach der Vereinbarung vom 22. Juni 1927. Die Vereinbarung fann mit monatlicher Frist erstmalig zum 1. April 1928 gekündigt werden. Die Erklärungs­frist läuft bis kommenden Montag. Die Gewerkschaften nehmen am Sonnabend zu dem Schiedsspruch Stellung.

Der Wahre Jacob

10.

Herr August Miestohl ( Dem Alten sein Sohn) war jeher die Schwermut in eigner Person.

Jüngst schickte den Jacob ein Freund zu ihm rum:

der Miestohl, der Miestohl, der lacht sich trumm!

0.

,, Der Wahre Jacob  ", das weltbekannte Witz­blatt, kostet trotz erhöhten Umfanges nur 30 Pf. Bestelle noch heute beim Zeitungs­boten oder in deiner Volksbuchhandlung.

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London  , 26. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) In Southort trat am Montag der Verbandstag des britischen Bergarbeiterverbandes, dem ersten seit dem großen Kampf im Bergbau, zusammen. In seiner Eröffnungs­ansprache erinnerte der Präsident des Verbandes, Herbert Smith, an den heroischen Kampf der Bergarbeiter und ging hierauf auf die gegennwärtige fritische Lage im Bergbau ein, welche seiner Meinung nach auf die wahnmizige Konkurrenz unter den briti­Fragen übergehend, wandte fich Smith im Hinblick auf die geplante Oberhausreform aufs schärffte gegen die Politik der kon fervativen Regierung und erklärte, Großbritannien   werde sich nach einem neuen Cromwell umsehen müssen, wenn der Wille der Nation teine Geltung mehr habe und die friedliche und fortschrittliche Entwicklung unterbunden werden solle. Die Führer der britischen Gewerkschaften feien stets gegen rote Garden und Ge­malt als politische Waffen gewesen. Der Glaube an die Gewalt sei sträflicher Wahnsinn, aber falls die privilegierten Klaffen die Grundlagen der britischen Verfassung anzutasten versuchten, so mürden seine Landsleute nicht zaudern, selbst untonstitutionelle Methoden zur Bewahrung der erfämpften Freiheiten anzuwenden. Falls die Plutokratie das Bolt herausfordere, würden diejenigen, die das Volk herausfordern, wie Federn in einem Sturme hinweggefegt

werden.

London  , 26. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.)

Der Verbandstag der britischen Bergarbeiter nahm am Diens­tag eine Resolution an, in welcher der Verband verpflichtet wird, einen Feldzug für die Nationalisierung des britischen Bergbaus im Sinne der von den Bergarbeitern seinerzeit eingereichten Sozialisierungsentwürfe zu organisieren, um mie es in der Resolution heißt den Arbeitern in derjenigen Industrie, von welcher die Blüte des Landes weitgehend abhängig ist, einen menschen würdigen Lebensstandard zu ermöglichen.

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Streik der schwedischen Militärdienstverweigerer.

Kopenhagen  , 25. Juli.  ( Mtb.) Die schwedischen Militärpflichtigen, die aus Gewissensgründen sich, weigern, Militärdienst zu tun, werden zurzeit hati. Imprägnierungsanstalt in Hasbro bei Halmstad   beschäftigt. Bisher find die Arbeiten in aller Ruhe verlaufen, aber jetzt haben jämts Sie sandten selbst dem Kriegsminister eine telegraphische Mitteilung liche Militärdienstverweigerer die Arbeit niedergelegt. hierüber und motivierten ihren Beschluß damit, daß sie nicht mit einer Arbeit beschäftigt sein wollen, die von den Gemert­schaften blodiert sei. Sie ersuchen daher um Anweisung einer anderen Arbeit, die sie auszuführen gewillt sind. Nach dem schwedischen Gesez sind die Weigerer verpflichtet, die Arbeit zu Der­richten, die ihnen angewiesen wird, und können im Falle der Ge­horsamsverweigerung mit Gefängnisstrafen belegt werden.

Achtung, Bauarbeiter! In dieser Woche ist auf allen Baustellen und in allen Baubetrieben für alle Berufsgruppen im Baugewerfs­bund eine Erhebung über Arbeitszeit, Tariflohn, Ueberstunden usw. durchzuführen. Jede Baustelle, jeder Betrieb muß erfaßt werden. Für jede Firma ist ein besonderer Fragebogen auszufüllen. Auf allen Baustellen und in allen Stud, Glaser-, Ofensetzer usw. Be­trieben, wo ein Fragebogen noch nicht vorhanden ist, ist der Frage­bogen sofort durch den Delegierten oder den Vertrauensmann unserer Organisation vom Bureau, Engelufer 24/25, abzufordern. Wenn auf einer Baustelle Notstandsarbeiter beschäftigt werden, ist anzugeben, wieviel von den Beschäftigten Notstandsarbeiter sind. Der Fragebogen ist sofort ausgefüllt zurückzusenden.

Deutscher   Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin  . Der Vorstand.

Achtung, SPD  ..Betriebsvertrauensleute! Die Bertreter der Mittel­und Kleinbetriebe werden ersucht, sofort vom Bureau Lindenstr. 3 die. Werbezeitschrift Der Kämpfer" abzuholen. Das Betriebs- und Beamtensekretariat. Achtung, SPD.  - Holzarbeiter! Die Werbezeitschrift Der Kämpfer" ift sofort im Lotal Schilling, Rungestr. 30, abzuholen. Der Frattionsvorstand.

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Freie Gewerkschaftsjugend Groß- Berlin. Heute 19% Uhr tagen die Gruppen: Neukölln: Gruppenheim Jugendheim Bergstr. 29, Hof. Bortrag:" Jugend und Sport  ." Moabit  : Jugendheim Lehrter Str. 18. Bortrag: Bursche und Mädel in der Jugendbewegung." Charlottenburg  : Gruppenheim Jugendheim Deutsches Krantentassenhaus Berliner Str. 137 Vortrag: Gewerkschaftspreffe." Norbring: Gruppenheim Jugendheim Eberswalder Str. 10... Bortrag: Wie entsteht unser Mitteilungsblatt?" Baumschulenweg: Jugendheim Baum­Schulenweg, Ernststr. 16, Liederabend. Weißensee: Jugendheim Parkstr. 36. Bortrag: Die Gewerkschaften als Rulturfatior." Bentrum: Jugendheim Behdenider Str. 24/25. Rulturpolitische Fragen: Das Schmug- und Schund­gefeß." Oftkreis: Spielen im Friedrichshain   und im Treptower Bart. Jugendgruppe bes 8d. Heute 19% Uhr sind folgende Veranstaltungen: Bezirk Diten: Jugendheim der Schule Litauer Str  . 18. Bortrag und Rezitation: Moderne Dichter moderne Dichtung"( Theo Maret). Bezirt Neukölln: Jugendheim Nogatstr. 53. Bunter Abend. Bezirk Wedding- Gesundbrunnen: Jugendheim Schönstedtstr. 1( Ledigenheim 5 Tr.). Diskussionsabend über Die Bedeutung ber Rolonien." Bezirt Charlottenburg: Jugendheim Posinenste. 4. Berufskundlicher Arbeitsabend( Schumann). Bezirk Nordwest: Die Jugend­mitglieber des Bezirks Nordwest beteiligen sich an der Veranstaltung des Be­zirts Charlottenburg. Bezirk Spandan: Jugendheim Lindenufer 1. Wir veranstalten einen Löns- Abend.

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Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: D. Schinbler; Feuilleton: Dr. John Schilowsti, Lokales und Constiges: Frig Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruderet

und Berlagsanstalt Baul Ginger v Co. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage unb Unterhaltung und Bissen".

Enver Bey Goldbeste 5

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