Das Luxusbad am Zoo.
Vom Hafen zum Spielplatz.
Das Bild um die Gedächtniskirche am Zoo soll wieder eine Veranderung erfahren. Ein Teil des langgestreckten romanischen Hauses, das bisher einige Filmaleliers beherbergte, soll zu einem Luxus- Schwimmbad umgebaut werden. Das Bild zeigt die Abbruch arbeiten an der großen Halle.
Der Urbanhafen im Süden Berlins ist heute ein totes Becken ohne jeden Wert für den Schiffsverkehr. Ein wesentlicher Teil des Hafens soll jetzt zugeschüttel werden und als Spielplatz eine neue Verwendung finden.
Die Kneipfahrt des Rechtsanwalts. Geldstrafe. Zwei Minuten später wurde das Urteil verkündet. Der
Republik beschimpft und freigesprochen.
An allem ist natürlich die Judenrepublik schuld! Selbst wenn 3. B. ein gut nationaler Rechtsanwalt unterwegs vom Rheinland nach Ostpreußen eine Kneiptour durch das nächtliche Berlin unter nimmt. Diesen nationalen Rechtsanwalt hatte man das Vergnügen, gestern vor dem Schöffengericht Charlotten burg näher kennenzulernen. Der Eröffnungsbeschluß lautete auf groben Unfug, öffentliche Beleidigung und Beschimpfung der Republik .
Also Herr W., Rechtsanwalt in Düsseldorf , wir wollen feinen Namen verschweigen, um ihm nicht die nationale Märtyrer frone aufs Haupt zu setzen- hatte, wie gesagt, mit einigen Studenten zuerst im feudalen Restaurant Heßler am Kurfürstendamm zu Abend gegessen und war dann als alter Herr, mit gutem Bei spiel den jungen Semestern vorangehend, mit diesen durch die Wein lofale des Berliner Westens gewandert. Etwa um 4 Uhr morgens landete man vor der Königin- Bar. Da den angeheiterten Burschen fchaftern die Bugbäume von der Bar hindernd in dem Beg standen, so riß einer von ihnen sie aus den Töpfen und warf fie auf die Straße. Der Portier schien aber für diesen Studentenjug wenig Sinn zu haben; er holte einen Schutz mann, und dieser tonnte anstandslos die Personalien der drei Studenten feststellen. Anders aber gestalteten sich die Dinge mit dem Herrn Rechtsanwalt. Da ihm die ganze Angelegenheit unangenehm war, rief er ein Auto herbei und wollte sich aus dem Staube machen. Als er, der keinen Ausweis bei sich hatte, dem Beamten auf das Bolizeirevier folgen sollte, versuchte er zuerst diesen durch gutes Zu reben von seinem Vorhaben abzubringen. Lieber Junge," fagte er zu ihm, du wirst das doch nicht einem alten Krieger antun". Als der Polizeibeamte jedoch auf seine Forderung beharrte, schlug der ,, alte Strieger" den ihm von der Militärzeit gewohnten Rasernenton an und erklärte, ich werde doch nicht mit dir dummen Jungen, dummen Saufer mitgehen. Untermags machte er dann seinem nationalen Herzen Luft, indem er meinte, daß sei nur in einer Gaujudenrepublif möglich.
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Der Schupomann bestätigte in der Gerichtsverhandlung unter seinem Eide, daß all die Ausdrücke Stratschmaret" nicht zu vergessen wirklich gefallen seien. Justizrat Hahn versuchte, den Polizeibeamten dazu zu bewegen, seinen Strafantrag zurüdzu nehmen; der Herr Rechtsanwalt sei bereit Abbitte zu leisten und für die Unterstüßungstasse der Polizeibeamten 100 Mark zu zahlen. Der Beamte weigerte sich, das zu tun, denn nicht allein er, sondern die ganze Polizei sei in seiner Person beleidigt, ging aber fchließlich darauf ein.
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Der Staatsanwalt beantragte wegen groben Unfuges 30 Mart Geldstrafe und wegen der Beschimpfung der Republit, wegen der
Theater, Lichtspiele usw.
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Lichtenstein a- G, Jolau, Hoffmann. Gille
Piscatorbühne Theater am
an sich verwirften Gefängnisstrafe von einem Monat, 1500 Mart Angeflagte wird freigesprochen, denn erstens liege nicht grober Unfug, sondern Sachbeschädigung vor und zweitens sei die Beschimpfung der Republik teine öffentliche gemefen.
Die Frau im Buchhandel.
Allzu große Bescheidenheit.
Sehen wir uns heute den Buchhandel an. Da ist der Verlag, Also entschied das Gericht. Hoffentlich legt der Staatsanwalt der den weiblichen Angestellten zum weitabgesteckten BetätigungsBerufung ein. Was meint aber die Anwaltskammer zum öffentlichenfeld geworden ist. Wir finden hier nicht nur die billigen und Benehmen diefes ihres Standesgenossen?
Die Staatenlofenfrage.
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Eine
Die Regelung der Staatenlofenfrage ist ein Problem, das nach wie vor seiner Lösung harrt. Der Völkerbund , als der maßgebende und entscheidende Fattor hat wohl bereits mehrfach zu der Frage Stellung genommen, jedoch ist bisher keine positive Regelung der Angelegenheit erfolgt. In den letzten Monaten wurde die Schaffung eines neuen Baffes erörtert. Die Staatenlosenfrage ist eine Frage des Minderheitsrechtes der Nachkriegszeit, deren Lösung nur durch Auswertung der in den Friedensverträgen festgelegten Bestimmungen erfolgen tönnte. Der Berband der Staaten. losen, der eine Versammlung im Nollendorf- Cafino, Kleiststraße, abhielt, drängt auf die Schaffung einer 3entral stelle, die alle in Berlin lebenden Staatenlofenes follen ihrer schäzungsweise zwischen 15 bis 20 000 fein- erfaßt, Entstehung und Ursache der Staatenlosigkeit feststellt und, mit Unterſtügung der Reichs und Landesbehörden, die Rechte und Interessen der Staatenlosen zu regeln bemüht ist. Die Untersuchung der Nationalitätenfrage foll durch das zuständige Konjulat erfolgen und die leßte Entscheidung einem internationalen Schiedsgericht vorbehalten bleiben. außerordentlich wichtige Frage ist vor allem die Regelung der Staatsangehörigkeit der Frau bei Eheschließung mit einem Ausländer oder einem Staatenlosen. Der Referent des Abends, Wechsner, berichtete über einige besonders traffe Fälle, aus denen die völlige Rechtlosigkeit der deutschen , an einen Aus länder verheirateten Frau mit all ihren traurigen Konsequenzen zu eine Deutsche , tage trat. So wurde z. B. das Kind einer Bitwe die mit einem Engländer verheiratet war das hier zur Welt tam, für staatenlos erklärt, da England die Staatsangehörigkeit nicht anerkannte; auch die deutsche Frau, die einen Amerikaner heiratet, erwirbt dadurch nicht die Staatsangehörigkeit, es fei denn, daß fie als Auswanderer die Staatsangehörigkeit nachgesucht hätte; ebenso verhält es sich mit Rußland . Auch dort erwirbt die Frau durch Heirat keineswegs die Sowjetangehörigkeit, verliert jedoch fofort ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Die Klärung all dieser Fragen ist sowohl vom juristischen, wie auch vom rein menschlichen Standpunft natürlich außerordentlich wichtig und es wäre zu wünschen, diesen rechtlosen, ja gewissermaßen vogelfreien Menschen in irgend einer Form offiziellen Schuß zu gewähren und sie einem Staatsbürgertum einzuordnen.
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CIRCUS BVSCH
Tägl. 7%, Uhr:
Neues Circusprogramm Zum Schluß:
Die Hosen
es Herrn
V. Bredow" Sonntag halbert.
3 Uhr
Gr. Circusprogr.! Turn'erakt aus Die Hosen des Herrn v. Bredow u. Ballettpantom: Osterhäschens Einkehr.
Komische
81 Uhr Oper 81%, Uhr James Klein's gewaltiges neues Revue- Stück:
Zich' dich aus!
200 Mitwirkende. Vorverkaut ab 10 Uhr ununterbrochen.
willigen jugendlichen Angestellten für die vielen Arten von Hilfsleistungen, wir finden auch viele weibliche Gehilfen für Auslieferungs-, Herstellungs- und Vertriebsarbeiten
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Und wie ist es im Sortimentsbuchhandel? Wie im Kunst und Musitalienbuchhandel? Ist da etwa nicht auch schon die Gehilfin als fluge Beraterin des Kunden? Wer wollte es noch leugnen, daß die Frau immer mehr in den Buchhandel eindringt. Gelegen fommt ihr dabei vor allem ihre bessere Borbildung. Und die Maschinierung der Betriebe tut ein übriges. Flinte hände und ein beweglicher Geist find begehrte Eigenschaften im Buchhandel.
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Nur in einem Punkte hapert es noch bei vielen weiblichen Angestellten im Buchhandel. Und das ist die Frage des sozialen Rampfes. Manche Buchhandlungsgehilfin ist leicht geneigt, zu glauben, daß Dienst am Buche" zur Bescheidenheit ver pflichte. Benn bei der Arbeit nur soviel herausspringt, daß gefellschaftliche Verpflichtungen erfüllt werden können, dentt fich gar eine höhere Tochter, die in der Betätigung einen immerhin noch por nehmen Zeitvertreib fieht. Solch einer Lörin wird wohl toum zu helfen sein. Aber den vielen, vielen weiblichen Angestellten wird es schnell zur Erkenntnis gelangen, daß jede Arbeit ihres ohnes wert ist.
Die Buchhandlungsanftellten fämpfen schon über drei Jahrzehnte um eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und fozialeu Lage. Gerade im Buchhandel ist ein solches Ringen sehr schwer. Mihevoll nicht nur deshalb, weil die Unternehmer wirklich keine Freunde des fozialen Fortschritts find, sondern vor allem auch wegen der Gleichgültigteit vieler Angestellten für die Dinge wirtschaftlicher und fozialer Natur. Diese Gleichgültigkeit ist ein Schaden für die Ge samtheit der Buchhandelsangestellten. Die weiblichen Angestellten auch des Buchhandels müssen gleich ihren Schicksalsgefährten in den vielen anderen kaufmännischen Berufen die Träumer aufrütteln und ihnen zurufen: Bachet auf und kommt mit in unsere Berufs organisation, den Zentralverband der Angestellten!
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend: Neblig oder woltig, noch vereinzelte, aber unbedeutende Niederschläge, Tagestemperaturen einige Grad über Null. Für Deutschland : Trübe und neblig oder start moltig, vielfach leichte Niederschläge, Temperaturen wenig verändert.
Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Prager , Berlin ; Anzeigen: Th. Glocke, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag 6. m. b. H., Berlin . Drud: Borwärts Buch druderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu i Beilage.
Grosses Schauspielhaus Anfang
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8 Uhr REGIE: 11 Uhr
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Sonntag um 3 Uhr halbe Preise
Winter
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,, Mitternacht in der Gemälde- Galerie ". nachm. erma B. Preise. Jönhott- Breu'l:
Das gute Märzprogramm mit TANZ.
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und weitere internationale Varieté- Attraktionen.
NEUE WELT
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Großes Bockbierfest
dan bayerischen Aspen u. Groß s Schweineslachten.
7 Kapellen Moue Dekorat. 30 bayr. Madel
Theater am Kottbusser Tor
Kottbusser Straße 6. Tel. Mpl. 16077 Täglich 8 Uhr
Sonntag, nachmittags 3 Uhr:
Elite- Sänger
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Oh diese Schwiegersöhne"
Volksstück in 1 Akt. Ferner Schorsch Ruselli , der Meister der Komik in ,, Frühlingszauber"
Erfinder- Vorwärts
ftrebend Berdienstmöglichteit? Auttlärend Broschüre„ Ein neuer Geift" gratis durch Lahnstr. 74/751 Erdmann& Co., Berlin , KöniggrätzerStr.