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Der ruhige Auftakt zum 20. Berliner   Sechstagerennen, über den wir im Morgen.Vorwärts� berichteten, ließ eine ruhige Nacht erwarten. Und doch sollt« es anders kommen, wilde Jagden, harte Sümpfe um Positionen und Ueberrundungen erschütterten das Feld. Das, was wir sonst nur von Pari» und Amerika   gewohnt waren. KSmpse in der ersten Nacht, ist nun auch erfreulicherweise in Deutschland  , in Berlin   zur Tatsach« geworden. Jagten über Jagden verschoben ständig das Platzklafsement. so daß sich nur wenige durchfonden. Jener Mitternechtsstunde. in der der tolle Tanz begann, wird man in der Geschichte der Berliner   Sechstage. rennen einen besonderen Raum lassen müssen. Die erste Jagdl Der unverwüstlich« Tonani ist der Anstifter dieser stürmischen Angelegenheit: mit Linari und Tieg am Hinterrad zieht er mächtig los. Im Nu braust es auf im großen Haus«. Alle Fahrer sind auf der Bahn und es sieht aus, als ob jetzt schon große
Dlrelrtor Könlßibcrgcr beginnt sein 6-Tage-(Umher)-Rennrn.
Dinge vor sich gehen sollen. Da stürzt Tletz mit Rausch und Lorenz. Aus der anderen Seite kommt Duschenhagen zu Fall. Da» Rennen wird neutralisiert. Doch nur für kurze Zeit leuchtet die rot« Lampe  , dann finden sich die Betrossencn wieder«in. Am Transparent er. scheint die Mitteilung, daß Goris-vuray eine Runde verloren hoben. Die erste Strosrunde wird diktiert: sie Ist für Goebel» Dewols bestimmt! Ein« neue Jagd folgt. Carpus.Maczyniti und Rausch. Hürtgen gehen zuerst los. E h m e r. der schon in der ersten Jagd eine glänzende Fahrwelse zeigte, ist auf dem Posten und übernimmt nun die Führung des Feldes. Allein! Rauich.Hürtpen, Caipus-Marzynski, Tonont-Dinale und Linari-Tieft hinterher. Wohl IS Minuten währte dieser harte Kamps und dann haben Ehmer- Sroschel mit Carpu,. Macrvnsti und Rausch- Hürtgen allein die Spitze. Jetzt Ist das Feld für einige Zeit abgekämpft. Ruhig fährt es seine Runden, ruhig geht«» der 2-Uhr-Mchlwertuag zu, die in den Spurts folgend« Resultat« brachte: 1. Fronkenstein, Dinale. Buschenhagen. Tietz. 2. Rieger. Lorenz. Ehmer. Miethe. 3. Linon. Franlenstein, Dinale. Richli. 4. Duray, Tonani. Rieger, Behrendt. S. vorn. Linari. Dinale. Lacquehay. 8. von Kempen  . Goebel, Durry Tietz. Kaum ist der sechste Spurt ausgefahren, als Dewols losgeht. Hort verfolgt von van Kempen  . Auf der Bahn ist Ehmer. Er fährt groß und läßt Dewolf-G�ebel und van Kempen  -Rlchli feine fabelhafte Stärk, spüren. Doch van Kempen   läßt sich nicht so leicht unterkriegen und verteidigt mit Braoour zunächst noch stark von seinem Partner unterstützt seinen Platz. Seine Arbeit ist mit Erfolg gekrönt, bis dann wieder Ehmer loszieht und van Kempen bodrängt. gm Verlauf dieses Kampfe» besetzten Ebmer.stroschel nrmz allein die Spitze. Richlis Schwätze im entscheidenden Augenblick läßt die Mannschaft van Kempen  -Richli zurücksallen. Dahmbst-
Lacquehay wissen sich einigermaßen zu halten. Der Stand de» Renueas ist nach diesen Vorgängen augenblicklich folgender: Spiize Ehmer-KroschcL. Eine Runde zurück Wambst-Lacquehay, von Kempen  -Richst. Rausch-Hürtgen und Carpus-Maczynski. alle anderen Paare zwei und mehr Minden   zurück. Die nächsten drei Spurt» bringen folgende Ergebnisse: 7. Richli, Tietz. Droschel, Lacquehay, 8. Richli. Tietz, Linari. Ehmer, 9. Richli, Tietz, Lorenz, Hürtgen. Weiter hetzt das Feld, als ein Masjeusturz aus der Zieiseite zur Neutralisa-
Oer Heid der ersten Nadit: Ehmer
tlon fc«9 Rennens zwingt. 7 Fahrer, und zwar Richli. Dempsey, Ehmer, Dewols, Tietz und Rausch sind die Betroffenen. Nach und nach können sie sich erheben und nach 3S Minuten wieder leb­haft begrüßt auf der Bahn erscheinen. Der zehnte und letzte Spurt wird ausgefahren: Behrendt vor Dewols, Louet, von Kempen. tfad wieder Jagden. C» sollte jedoch noch einmal losgehen, nachdem sich gezeigt hatte. daß die Sturzverletzungen der Fahrer glücklicherweise ungesährllch waren. Kurz nach 3 Uhr holten zunächst die vier Runden zurück- liegenden Belgier Duray-Gori» eine Runde auf. dann traten Louet- Brünier plötzlich in die Pedale mit ihren Landsleutea Wambst- Lacquehay im Schlepptau. Nur van Kempen-Richli und Ehmer- Kroschel waren in der Lage, dem ungestümen Drang nach vorn zu folgen. Dadurch, daß Loncquehoy und Louet zusammenstießen und zu Fall kamen, kurz hinterher auch aus der anderen Seite Goebel und Tietz zu Fall kamen, waren die stzwätzeren Paare wieder ein- mal gerettet. Trotzdem hatte sich die Situation insosem wieder ver-
- und sein Partner: Kroschel.
ändert, daß E h m.e r-Kroschel die Spitze behaupten konnten und Wambst-Lacquehay sowie van Kempen  -Richst mit einer Runde im Rückstände blieben, alle anderen Paare dagegen weiter zurückfielen. Dempsey-Frankenstein läuschen«inen Defekt vor und erhalten eine Strafrund«! Dorn gibt auf! Der junge Berliner   Dorn, der den großen Anstrengungen der Nacht nicht gewachsen war. hatte die Massen strecken und seinen
Partner Behrendt allein zurücklassen müssen. Nach diesen großen umwälzenden Ereignissen der Nacht gönnten sich die Akteure die verdieule Ruhepause und begnügten sich damit, die restlichen Stunden bis zur Neutralisation mit flottem Temposahren auszufüllen. Als um 6 Uhr, nach acht Stunden. 288,599 Kilometer zurückgelegt waren. ergab sich folgender Stand des Renaens: Ehmer-Kroschel 19 Punkte: eine Runde zurück: van Kem- pen-Richli 35 Punkte. Wambst-Lacquehay 4 Punkte, zwei Run­den zurück: Rausch-Hürtgen 1 Punkt, drei Runden zurück: Tietz-Rieger 31 Punkte, Lorenz-Liiiari 27 Punkte, Louet-Drunier 14 Punkte. Miethe-Vuscherchagen 4 Punkte, Carpus-Maczynski 4 Punkte, vier Runden zurück: Tonani-Dinale 21 Punkte, De- wols-Goebel 29 Punkte, Dempsey-Frankenstein 18 Punkte, fünf Runden zurück: Goris-Duray 10 Punkte, Behrendt Ersatzmann.
Brandendnrger Boxmeisterschaft. In den Hohenzollernsälen wurde gestern hie letzte Zwischenrunde in den Meisterschaften des Brandenburger   Boxer- Verbandes zum Austrag gebracht. In allen Kämpfen gab es harte, spannende Arbeit. Volkmar(Heros) lag gegen den W e l t e r» g e w I ch t l e r Mudrack(DE. 13) schon erheblich nach Punkten im Nachteil, als er schließlich doch noch in der dritten Rund« einen ent- scheidenden Sieg davontragen konnte. Im Mittelgewicht unter» lagen sehr zur Ueberraschung ihrer Freunde Duchbaum(Maccabi) und Peoeswrss(Teutonia) gegen Seelig(Tennis-Borussia) und Wilsch(Westen) nach Punkten. Auch daß der Wcißenseer Halb- schröergewichtler Schwarz den guten Rochaw(Branden- bürg a. H.) nach Punkten schlagen würde, gehört nicht zu den er- warteten Ereignissen des Abends. Weitere Ergebnisse: B a n t a m gewicht: Ziglarski(Westen) schlägt Woydkowiak(Astoria) nach Punkten: Leichtgewicht: Malz(Maccabi) schlägt Jendrika (Heros) nach Punkten: Kaddatz(Tennis-Borussia) schlügt Ludwig (Polizei) nach Punkten: Weltergewicht: Stahlberg(Teutonia) schlägt Wachowiak(Weißensee) nach Punkten: Mittelgewicht: Weiß(Neukölln) gewinnt gegen Kreft(Luckenwalde  ) in der dritten Runde durch Abbruch, Sabottka(Astoria) gewinnt gegen Kraese (Wriezen  ), der in der zweiicn Runde aufgibt.
Pelizer auf dem Heimwege. Meisterläufer Peltzer hat am Freitag von New Park aus die Helmreise angetreten. Bor seiner Abfahrt erklärte er in einem Interview mit amerikanischen   Pressevertretern, daß er sich nach den Olympischen Spielen   wieder nach Amerika   begeben und sich seinen Bezwingern Lloyd Hahn nnd Roy Eonger abermals zum Kampfe stellen werde. Um den Schwierigkeiten hinsichtlich der Startgeneh« migung durch die DSV. aus dem Wege zu gehen, beabsichiigt Peltzer, sich einem amerikanischen   Leichtathletik-Bereln anzuschließen. Soll da» heißen, daß er dem Berufssportteufcl den kleinen Finger zu reichen gedenkt?
Berliner   Sportpalast   Dortmunder Westfalen Halle! Die Ver- Handlungen zwischen der Sportpalast A.-G. in Berlin   und d«r Westfalen G. m. b. H. in Dortmund   sind nunmehr endlich zum W- schluß gekommen. Die Direktion der Westsalenhalle übernimmt nunmehr auch dieseni« des Berliner   Sportpalastes. Direktor O h r t m a n n. vor Jahren schon der erfcigreiche Leiter des Spart- Palastes, ist bereits in Berlin   eingetroffen und wird die Stell« des ausscheidenden Direktors Karsiol übernehmen. Gipsy Daniels, der Knockout-Sieger über Schmeling, kämpft am 31. März wiederum in Frankfurt am Main  . Sein Gegner steht noch nicht fest, man verhandelt mit Ludwig Haymonn und Hans BreNen- strätcr. Oxford   and Cambridge bereiten sich sorgfältigst aus den großen Ruderkampf am 31. März vor. Der Eambridge-Achrer absowierte die etwa 2999 Meter lange Henley-Regattaftrecke in 5:33, der Achter der Universität Oxford   benötigte 7:93. voraussagen für Mariendors: 1. Fahrt Iauß sr. Martha Hall«: 2. Fahrt I. Mills Dvmdechant: 3. Fahrt Edelsteins Sohn Friedrich Rex: 4. Fahrt Iauß st. I. Mills: 5. Fahrt Easanova Corona McKinney: 6. Fahrt Frieda Edelstein Lindowpeter: 7. Fahrt Kluck Trotteur: 8. Fahrt Luise Iauß fr.: 9. Fahrt Mentor I Flamingo.
Krankenkassen und Leibesübungen. Die Krankenkassen wenden ihre AufmerksamkeU in erhöhte, n Maß« der prophylaktischen Behandlung zu. Davon zeugeri nicht nur die immer zahlreicher werdenden Erholungsheime, sondern auch die Propaganda für gesund« Lebensweise und den Sport. Die Bestrebungen der Sportorganisationen werden«in- dringlich bei den Behörden unterstützt, ein Zeiäien dafür, daß die Richtigkeit de« Mahnwortes:Lorbeugen ist besser als heilen" voll anerkannt wird. In einer Eingabt vom Oktober 1927 hat sich der Gefamtverbond der Krankenkassen Deutschlands   an die Deutsche Reichsbahn  -Gesell- schaft gewandt, um eine Verbesserung der Fahrpreisermäßi- gung für Jugendliche zu erreichen. Die Forderungen der sportlichen Spitzenorganisationen, denen sich auch der Reichstag   an- geschlossen hat. besagen: Herabsetzung der Mlndesttcllnehmerzahl von 19 aus 3, Ermäßigung des Fahrpreises auf 1 Pf. pro Kilometer und Abschaffung des fetzigen Auswelsoerfahrens. In der ZeitschriftG e- s u n d h e i t", herausgegeben von der Derlagsgesellschost Deutscher Krankenkassen, werden viel« gute Anregungen gegeben. In der Reu- sahrsnummcr springen und üben aus beigefügten Bildern Sportler inmitten der Winterlandschaft ins neue Jahr hinein, über Kinder- spiel und-spi«lzeug finden sich interessante Artikel. Bei dem Bild Liegekur im Schnee" mag wohl manchem ein Gruseln überlaufen. der im Winter lieber am wannen Ofen sitzt. Fast durchgängig sind die Artikel ober von A« r z t e n geschrieben, während Anregungen aus der Eportpraxis noch sehr dünn gesät sind! Auch Sport- ärzte sind noch nicht zu Gehör gekommen. Gesundheitspflege und Leibesübungen sind so eng verbunden, daß auch die Krankenkassen beiden Teilen ihre Aufmerksamkeit zuwenden sollten.
KtadLr-Werdeadeaei des SAC vi« Kinderabtellung des Arbeiter Athletik Sport Club E. 8. (Derein für Leichtathletik, Handball. Hockey usw.) veranstaltet Mo«. tag, 12. März, K2ll Uhr in der Turnholle des Realgymnasiums am Treptower Rathaus. Neue Krugallee 7, einen Werbe- abend. Laufübungen. Gymnastik, Turnen, Stasfelläuse und Spiele sollen das Leben und Treiben der ASC.-Kinderabteilung beweisen. Den Eltern ist damit Gelegenheit gegeben, sich ein Bild von der Ausbildungsweise ihrer Kinder im ASC. zu machen. Es sind ins- besondere auch olle Eltern aus dem Treptower Bezirk und dem Süd- osten Berlins  , deren Kinder noch keinem Turn- oder Sportverein oder gar einem bürgerlichen Berein angehören, eingeladen. RndervereinCollegla". 11. März ab 8 Uhr Pslichlarbeit» dienst im Bootshaus.