Einzelbild herunterladen
 

Brandstifter des Weltkrieges.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

Schon 1908 Alehrenthal. Die Vermittlung Deutschlands  , das Zurüd­weichen Rußlands   löschten damals den Brand. 1911 forderte Conrad den Präventivtrieg gegen Italien  . Jetzt war es Aehrenthal   selbst, der vor den Folgen seines auf Berblüffen und tönende Worte aufgebauten Großösterreichmahns erschreckend, den Brandstifter in den Hintergrund schob. Nach seinem Tode war alle Bernunft und mit ihr waren alle fittlichen Hemmungen vom Ball­play verschwunden. Wenn irgendwo bei Betrachtung der Geschichte, so ist beim Nachprüfen der Ursache des Weltkrieges nötig,

die nackte, kahle, unvertiefsinnte und unvergeistreichelte Wahrheit zu sehen. Und Conrad in seinen Denkwürdigkeiten hat uns doch den Leitfaden zu ihrem Berständnis geboten. Dieses unsäglich öde und langweilige Werk bleibt auf Jahre hinaus eines der wichtigsten Urkunden des Menschengeschehens.

In Conrad wirkte der zielflare zynische Wille zum Kriege, zum Kriege, der das Prestige Desterreichs als Großmacht retten und das Prestige Conrads als großen Feldherrn schaffen sollte. Allein Conrad besaß wohl den Willen, nicht auch die volle Macht. Zu seiner Ergänzung mußte sich die leichtfertige Unwissenheit und Gewissenlosigkeit Berchtolds gefellen. Wer in der Budapester Delegationsfizung ihn und seine Leute beobachtete, ihre öffentlichen Reden und privaten Gespräche hörte, zweifelte nicht, daß sie in der Stimmung von Hasardeuren waren, die mit der deutschen   Karte ihr halbverlorenes Spiel auf dem Balkan zurüdgewinnen wollten auf die Gefahr des Zusammenbruchs hin.

-

-

-

Und was wir in Budapest   gesehen und gehört, das bestätigen die Beobachter des Tuns und Lassens der Berchtoldschen diplomatischen Werkzeuge. Die Mitglieder der hiesigen österreichischen Bot: schaft, einschließlich des Grafen Mensdorff," so schreibt der damalige deutsche Botschafter in London  , Fürst Lichnowski, unter dem 28. Juli 1914,

,, haben in ihren Gesprächen mit den Mitgliedern der Botschaft und mit mir nie das geringste Hehl daraus gemacht, daß es Desterreich lediglich auf die Niederwerfung Serbiens   ankomme und daß die Note absichtlich so gefaßt wurde, daß sie abgelehnt werden mußte. Als die Nachricht em Sonnabend hier von der Central- news" verbreitet wurde, Serbien   habe nachgegeben, waren die genannten Herren geradezu niedergeschmettert. Graf Mensdorff sagte mir gestern noch vertraulich, man wolle in Wien   unbedingt den Krieg, da Serbien   ,, nicdergebegelt" werden solle."

Allerdings hätte der Niederbegelungsdrang des Wiener   Ka­binetts seine Erfüllung nicht gefunden, wäre in Berlin   die Macht in der Hand eines Mannes wie Lichnowski gewesen, der sich knapp vor dem Kriegsausbruch in einem Briefe an den Staatssekretär Jagom so ausdrückte: Ob man uns in Wien   der Flaumacherei beschuldigt, ist doch vollkommen gleichgültig. Geschimpft wird über ums dort stets, und mit der berühmten Nibelungentreue werden wir nachträglich doch nur ausgelacht." Allein, in Berlin   faß nicht nachträglich doch nur ausgelacht." Allein, in Berlin   saß nicht Lichnowski, sondern der bombastische Schwäger Wilhelm, beraten von dem philosophischen Schwachtopf Bethmann Hollweg   und von den spiritistisch- mystischen Molite.

Es war die monarchistische Gestaltung der Staaten Desterreich­Ungarn und Deutschland  , die den Weltkrieg möglich gemacht hat - den Weltkrieg aus dem graufig- fomischen Grunde der Er­haltung des Ansehens der Monarchie auf dem Baltan. Aber wer hierbei sein Kaufalitätsbedürfnis nicht befriedigt findet, der hat eben einfach vergeffen, daß die auswärtge Politit und daher die Entscheidung über Krieg und Frieden in den Monarchien völlig in der Hand der Herrscher und ihrer nächsten Umgebung lag.

Der vergißt auch, wie durchaus die, Art der Inszenierung des

Weltkrieges mit dem Geifte und den Regierungsgrundsägen Franz Josefs im Einklang waren. Vielleicht entspricht die Behauptung der Bahrheit, Berchtold habe die legte Entscheidung des Kaisers, die förmliche Kriegserklärung an Serbien  , durch eine Lüge erschlichen. In dem Entwurf der Kriegserklärung, der dem Kaiser vorgelegt wurde, fand sich der Hinweis darauf, daß serbische Truppen bereits eine Abteilung der kaiserlich töniglichen Armee bei Temes­Rubin angegriffen hätten. Im endgültigen Text fehlte dieser Hinweis einfach deshalb, weil ein Angriff der Serben überhaupt nicht stattgefunden hatte, und Berchtold berichtete, nachdem die Lüge ihre Wirkung getan, dem Kaiser einen Tag später, am 29. Juli: Da Die Nachrichten von einem Gefecht bei Temes- Kubin feine Bestätigung erfahren haben, habe ich es in Anhoffung der nachträglichen Aller­höchsten Genehmigung Eurer Majestät auf mich genommen, den Sazz über den Angriff serbischer Truppen bei Temes- Rubin zu eli minieren."

Es galt eben das Prestige, das Prestige Habsburgs  , diese einzige Idee der buntzufammengewürfelten Hausmacht", die, weil sie eben tein eigentlicher Staat war, teine andere Jdee haben konnte. Als am 4. August 1914 Franz Josef   erfuhr, daß England in den Krieg ein­trete, soll er gesagt haben: ,, Das Spiel ist verloren, wir sind feine Gegner für England." Indes, wenn ihm die Erkenntnis der Aus­fichtslosigkeit des Krieges zugutegehalten wird, schließt sie nicht viel mehr den härtesten Borwurf ein? Selbst der hoffnungslose, Staat und Volk verderbende Krieg muß geführt werden, sobald es das Prestige erfordert! Im Jahre 1866 war Franz Josef   kein Greis, sondern ein Mann in der Vollkraft der Jahre. Um des Prestiges willen weigerte er sich, Venedig   gegen eine ihm dargebotene Summe abzutreten und ließ es auf den Strieg an zwei Fronten, gegen Preußen und Italien  , ankommen, un: nach dem Siege zu Baffer und zu Lande über die Italiener dann gleichwohl auf Venedig   zu ver= zichten. Nur legte er die Provinz in die Hand Napoleons   III., der sie hierauf den Italienern gab. So verlangte es das Ansehen der Monarchie. Und inzwischen hatte Franz Josef Benedek nach Königgräß geschickt, auch mit der Erkenntnis, es merde hier zur Katastrophe tommen. Denn just deshalb sollte ja Erzherzog Albrecht  nicht im Norden fommandieren, damit im Fall der Niederlage das Kaiserhaus nicht an seinem Prestige leide.

Aus dem innersten Geiffe des Monarchismus und feines letzten Bertreters, der achtundsechzig Jahre die Geschide seiner Bölker ge­lenkt", ist der Weltkrieg und all sein Verderben und all seine Menschenvernichtung und all seine nachwirkende Not hervorgegangen. Nicht blaffe Abstraktionen Menschen, die wir alle tannten und denen der Wahnwitz der monarchischen Berfaffung die Möglichkeit lieh, übermenschliche Macht auszuüben, während sie an Charakter, Wiffen und können tief unter dem Menschendurchschnitt ftanden: fie und die Staatsordnung, die sie verförpern, fitzen auf der Anklagebant der Geschichte.

Die Metallarbeiterwahlen in Berlin  .

Bei den Wahlen der Delegierten zum Hamburger   Gewertschafts­fongreß am Sonntag entfielen auf die Liste A der Amsterdamer Richtung 13 520 oder 46 Brozent der abgegebenen Stimmen, auf Lifte B der Oppofition" 15 920 oder 54 Prozent der abgegebenen Stimmen.

M- Avesaute

Krommerr

Wie das Unglück geschah.

ע

Bericht eines Augenzeugen.

Nach der Katastrophe.

Der Sonderberichterstatter ber Ill. erhielt von einem Mit­reisenden des Unglückszuges die folgende Schilderung: Der Zug war besonders seit Ulm   sehr stark mit Ferienreifenden besetzt, da der legte Teil des Zuges nur bis Ulm   ging und deshalb zahlreiche Reisende in die durchfahrenden Wagen übergehen mußten. Teil der Reisenden, besonders zahlreich aus der Gegend von Mann­Im Zuge herrschte Ferienstimmung, da der große heim und aus der Stuttgarter Gegend, nach Oberbayern   fuhr. Eine Gruppe von Turnern in oberbayerischer Tracht, offen bar aus Köln   zurüdtommend, fiel durch ihre gute Stim mung besonders auf. Nach der Haltestelle Neu- Offingen ging der Zug furz vor der Unglücksstelle in ein auffällig schnelles Tempo über. Vor der Station Dinkelscherben   ereignete sich dann das Unglück. Die Reisenden wurden schrecklich durcheinandergeworfen, weil der Zug fast augenblicklich zum Stehen tam. Es gab ein entsetzliches Schreien der Frauen und Kinder, die sich aus dem Durcheinander von Gepäckstücken und am Boden liegenden Personen befreien mußten. Verhältnismäßig schnell waren alle Wagen ver­laffen. Nun sah man, daß die Lokomotive auf das Ende eines Güterzuges aufgefahren war. Sie hatte sich auf die rechte Seite geneigt, während der Tender etwas aufgerichtet stehen geblieben war. Die legten Güterwagen bildeten mit der Cotomotive einen Trümmerhaufen, in welchem das Feuer der Lokomotive brannte, das eine halbe Stunde nach dem Unglück von der Ortsfeuerwehr Rotomotive nach dem Gepäckwagen zwei lange vierter Klaffe­gelöscht wurde. Es ist auffällig, daß die ersten Wagen hinter der

-

Die Spigelpartei.

Die KPD. bezahlt und duldet Spigel.

Der Kommunistischen Partei und ihren Spigelagenten ist es fehr unangenehm, daß wir in der Lage waren, ihr verbrecherisches Spigeltreiben aufzubeden. Mit feinem Wort geht die ,, Rote Fahne  " auf die von uns angegebenen Tatsachen ein. Dafür schimpft fie in der unflätigsten Weise, wie nur ein ertappter Schuldiger schimpfen

tann.

Die Rote Fahne  " hat nicht bestritten, daß der Ausweis zum

Betreten des Karl- Liebknecht- Hauses echt ist. Der Versuch, unsere Bakfimile- Beröffentlichungen eines Briefumschlages an N. Osterroth als Fälschung zu bezeichnen, ist hahnebüchen dumm: der Briefe umschlag mit dem Stempel Goltes als Absender liegt uns ja vor. Wenn die Rote Fahne  " behauptet, daß D. bereits seit Juni in Reinickendorf   wohnte, während der Brief an ihn nach Tegel   gerichtet mar, so zeigt sie damit nur, daß man im Karl- Liebknecht- Haus dod eigentlich recht genau über den Aufenthalt D.'s unterrichtet war, so genau, daß auch daraus schon die enge Zusammenarbeit der KPD.  ­Zentrale mit D. hervorgeht. Die Rote Fahne  " erwähnt mit teinem Wort das Rundschreiben vom 25. Juni 1928, in dem dazu aufgefordert wurde, eine Störungsaktion für unseren Dortmunder Jugendtog vorzubereiten. Unsere Feststellung, daß die tommunistische Jugendzentrale Jungfommunisten ohne Abzeichen in die Bersammlung der sogenannten SA3. Oppofition am ver gangenen Montag zu schicken, ist ebensowenig bestritten und durch die Ereignisse inzwischen bestätigt. In jener Versammlung waren über die Hälfte der Anwesenden K.- Mitglieder, Goldenberg for­über die Hälfte der Anwesenden K.- Mitglieder, Goldenberg for: derte zum Eintritt in die KJ. und KP. auf. Die Kommunisten be­ftreiten auch nicht, daß

alle Rundschreiben und Einladungen der jogenannten S23.­Opposition in ihrer Zentrale hergestellt wurden. Mit Herrn Boris Goldenberg   über Dialettit und Klassen tampf zu diskutieren, ist zeitraubend und wenig erfolgversprechend, da bei ihm, wie bei so vielen spießbürgerlichen Intellektuellen, alle Borausseßungen für eine fachliche Diskussion fehlen. Was für ein sauberer Klassentämpfer" dieser Goldenberg ist, geht aus seinem Brief hervor, in dem er furz nach der Generalversammlung der S23. im Februar 1927 schrieb:

,, Am Tage vor der Generalversammlung war Walter Otto  hier, der Bezirksleiter der SAJ. Westsachsen. War zuerst bei einer Kofrafigung( Kommunistische Fraktionsfigung) dann bei der Sajofizung( Sozialistische Arbeiterjugend- Opposition) wo er gut und lange spracy. Bon den Vorgängen auf der General­versammlung selbst wirst du ja gehört haben. Der Bericht in der Roten Fahne" stammt von mir und ist ziemlich objektiv. 30 Deles gierte gingen mit raus und etwa 70 Gäste. Etwas später fippte 2. Gottlieb mit Anhang es fam zum Bruch auf einer Gajo fizung. Er hatte gemerkt, wohin der Kurs gehen sollte und agitierte gegen Austritt und begann Verhandlungen mit dem Bezirkscorstand."

-

Als Goldenberg für die Kommunisten agitierte und für die ,, Rote Fahne  " den Bericht lieferte, war er noch Mitglied der SBD. Domit ist sein unsauberer Charakter gekennzeichnet.

Will die fommunistische Bartei- 3entrale und dic ,, Rote Fahne" bestreiten, daß Mitglieder einer anderen Partei gegen eine Be­zahlung von wöchentlich 10 Mart im Bureau der kommunistischen  Zentrale beschäftigt wurden, um für fie Buträgerdienfte zu leisten?

Es sei schon heute gesagt, daß seit Ende 1926 alle Ronfe renzen der Arbeiterjugend" beipigelt wurden. Dafür haben wir Beweismaterial in Händen, das in einer Broschüre den Intereffenten zugänglich gemacht werden wird.

Mit feinem Wort geht die ,, Rote Fahne  " auch auf den letzten Abjaß unserer Mitteilungen im Abend" vom Montag ein, wo feft. gestellt wird, daß in ihren höchsten Instanzen Männer fißen, die diefelben Methoden gegen die eigene Partei anwenden. Biel.

Moth

Originalzeichnung von Krommer.

Wagen mit Mitteltüren- unbeschädigt blieben, ebenso der mittlere und hintere Teil des Zuges. Dagegen wurden der vierte und der fünfte Wagen, soweit sich feststellen ließ, furze und alte vierte Klaffe- Wagen, vollständig zertrümmert und ineinander geschoben. Die Insassen dieser Wagen kamen unter den Trümmern zu liegen. Der größte Teil der Reisenden blieb in den Bahnhofsgleisen bei Dem 3uge stehen und beschäftigte sich mit den Leichtverleten oder mit den Schäden an Gepäd und Kleidern. Die Schwerverletzten furzer Zeit zwei bis drei Aerzte tätig waren. Auch der Wartejaal wurden alsbald in den Gasthof am Bahnhofe   getragen, wo in mußte für die Verlegten zur Hilfe genommen werden. Unter diesen befanden sich eine Reihe von Frauen und Kindern. In der Um­gebung des Bahnhofes spielten sich herzzereißende Szenen ab. Kinder bekamen durch die Aufregung Schreifrämpfe, einzelne irrten wie wahnsinnig umher, um ihre Angehörigen zu suchen. Nach der Ankunft des Hilfszuges wickelten sich die weiteren Maßnahmen für den Abtransport der Reisenden in der Richtung Augsburg   in Ruhe ab. Aerzte und einzelne herzhafte Frauen und Männer leisteten das Menschenmöglichste, um den Schwerverletzten beizu­

stehen.

Die Botschaft hör ich wohl...

Wie die Telegraphen- Union erfährt, ist Dr. Dorpmüller entschloffen, in rüdsichtsloser Strenge im Interesse der Sicherheit auf der Reichsbahn durchzugreifen. Seine Maßnahmen werden sich insbesondere auf das Gebiet des Sicherungs­und der Arbeitszeit und auf personelle Fragen erstrecken. wesens, auf die Vorschriften in der Durchführung des Betriebes

leicht ist die Rote Fahne  " nach nochmaliger Aufa forderung fo freundlich, einmal zu diesen Tate F. K. fachen Stellung zu nehmen.

*

Zu den persönlichen Berleumdungen der Roten Fahne" schreibt uns der Genosse Dfterroth senior:

Ich tam am Montag, dem 30. Juni, aus achttägigem Ferien­aufenthalt zurüd und befomme erst jetzt Kenntnis von den An­würfen der ,, Roten Fahne" in Sachen meines vierten Sohnes, der immer das Sorgenfind der Familie war. In meinem Bekannten­freis innerhalb und außerhalb der Partei brauche ich mich nicht

gegen die verlogene Behauptung der Sudelfahne zu verteidigen, ich hätte meinen Schnausgehungert" wegen feiner oppositionellen Besinnung. Mein Familienstolz ist bekannt. Ich bin auf meine Kinder ebenso stolz, wie sie auf Vater und Mutter. In meiner Jugendgeschichte Bom Beter zum Kämpfer" schildere ich meine reli­giösen und politischen Konflitte im Elternhaus. Wie könnte. ein Vater mit solchen harten Erlebnissen, wie ich sie hatte, intolerant fein gegen einen Jungen, der zu viel Gärstoff in fich hat und der leichten Bersuchung unterliegt, aus falschem Ehr geiz eine Rolle zu spielen? Ich weiß mich frei von solcher väter­lichen Einseitigkeit. Mit der Aus hungerung" meines Sohnes sieht es so aus: meines Nachdem er in Werder   aus der Buchdruckerlehre nach fast vier­jähriger Lehre entlaufen war, brachten ihn gute Freunde meiner Familie im ,, Borwärts" Betrieb unter, damit er seine Lehrzeit volls enden könne. Er war dann fast% Jahre in der Vorwärts- Druderei und bekam zu seinem Tariflohn einen monatlichen Zuschuß von 70 bis 80 Mart. Kleider, Wäsche usw. besorgte seine Mutter. Er hätte also wirklich nicht nötig gehabt, zu den Kommunisten in die Rost zu gehen. Und wenn er mir oder seiner Mutter von materiellen Gorgen etwas gebeichtet hätte, märe er ganz gewiß nicht mit leerer Hand davongegangen. Erlogen ist auch, daß der Borwärts- Betrieb ihn wegen ,, oppofitioneller" Gesinnung entlasten hat. Er wurde in gegenseitiger Bereinbarung entlassen, nachdem er bei faft 5jähriger Lehrzeit seine Gefellenprüfung nicht machen tonnte.

Ob ich gegen die Sudelfahne nach dieser knappen Darstellung noch ein weiteres Abwehrmittel anwende, werde ich noch überlegen, zumal sich immer besudelt, wer den kommunistischen   Dred angreift. Nikolaus Osterroth  , M. d. 2.

Nobiles Empfang in Rom. Rom  

, 1. Auguft.

Die Blätter berichten, daß Mussolini   dem Präfetten von Bozen  den Auftrag gegeben hat, sich auf die Bahnstation des Brenner zu begeben, um den heimfehrenden Schiffbrüchigen im Namen der italienischen   Regierung die ersten Grüße zu entbieten. Die Schiff brüchigen find furz vor Mitternacht in Rom   ein. getroffen. Auf der ganzen Fahrt durch Italien   waren fie Gegenstand begeisterter Kundgebungen der vor allen Bahnhöfen ver fammelten Menschenmengen. In Rom   hatte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge am Bahnhof eingefunden. Cecconi vorbeigetragen wurde, brach ein großer Beifallssturm aus. Bei Zappis Erscheinen brach die Menge in Evviva- Rufe aus,

Ronnen verhaftet.

Mitwifferinnen des Obregon- Mordes.

Als

Hem Borf, 1. August.

Wie aus Merifo gemeldet wird, hat die Polizei die Oberin eines bei Guadeloupe Hidalgo gelegenen Klofters als angebliche An stifterin des Mordanschlages auf General Obregon verhaften lassen. 16 Nonnen, die gleichfalls verhaftet wurden, bestätigen, daß die Oberin zusammen mit einem gewissen Manuel Trejo dem Mörder eingeredet habe, durch Beseitigung Obregons das religiöje Problem in Megito zu lösen.