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(43. Fortsetzung.) Kla, weißt du, Hilde, das Wichtigste nicht, aber das... wie soll ich nur sagen... das kann allein über das Menschliche hinweg- helfen. Wenn man wenigstens dort immer Damen und Herren aus unseren Kreisen Hütt', aber davon kann doch auf den Kliniken kein« Rede sein.* Du, Lutz, ich mächt' doch meinen, daß man wegen des Mensch. lichen und nicht gerade wegen des furchtbar Unanständigen Arzt wird." Lutz sah zu ihrer Freundin auf und sagte schließlich:Das nersteh' ich nicht. Du, es scheint doch wahr zu fein, wo» man hier von dir sagt, daß du dich sehr verändert hast. Schöner bist du womöglich noch geworden, ja... aber du redest wirklich ganz "nders, als wir früher alle geblödelt haben, und du mit. Oder haben wir uns geändert?" Nein, ihr gewiß nicht," antwortet« Hilde und sah weg. Na, ob interessant oder menschlich, ich wollt, ich könnt' mit dir sein. Könntest mich einmal mitnehmen... in den Seziersaal?" £>u, Sarin bin ich jetzt selbst nur höchst sellcn. Weißt, die Änochenschaberei ist heut' noch wenig anregend und sonst lern' ich vorläufig zumeist aus Büchern: Biologie, Chemie, Physik, ganz so wie im Gymnasium. Wort noch, ja, kleine Lutz, dann nehm' ich dich später mit. Oder willst du nicht ganz mit mir kommen?" Wo denkst du hin?" fragt« die Lutz erschrocken.Was würde die Mama dazu sagen?" Saß doch die Mama bös sein, wie ich's getan Hab'." Wie du?" sagte die Lutz.Du bist Halt doch ein ganz anderes Mädel als wir!"- So hatte Hilde die Familie Gruber wiedergesehen nur die Dely nicht, aber von der genügte, was Edi ihr erzählt hatte und sie war ihnen allen fremd so fremd geworden! An einem melacholischen Herbstsonntag gegen Mittag, ganz so wie es sich gehört, stellte sich einmal der Doktor Werner ein, mit dem Paul Bastian in Bregenz   gedroht hatte. Er kam w desien Austrag, trug einige uralte Bücher bei sich, die er einer Wiener Bibliothek entliehen hatte und aus denen Paul Bastian Hilde die für sein Buch geeigneten Stücks zu übersetzen bat. War das ein Borwand, oder hatte er fügsam den Befehl, der ihm von seinen, Freund geworden war, ausgeführt? Woher er diesen kenne? Aus der Kriegszeit. Paul Bastian sei sein Bataillonskommandant gewesen und in der Einsamkeit polnischer Unterstände hätten sie dank ihren vielen gemeinsamen geistigen In- teressen Freundschaft gefaßt. Auch der Herr Bastian hat mir von Ihnen erzählt. Sie find ja Dichter?" Dichterl Wer darf das von sich sagen? Ich habe mehrere Bücher geschrieben." Herr Doktor Otto Werner war«in bescheidener Mann, mit dem sich gut plaudern ließ ünd der sogleich die Sympathien von Mama Fernleitner für sich hatte. Mama Fernleitner hatte, obgleich sie nie in einer Schule unterrichtet hatte, die Gewohnheit, zu klassifizieren, und nahm daher, als der Gast fort war, sogleich die Reihung vor. So nett wie der junge Herr Gruber ist er nicht, na, das Welt- männische von dem! Man sieht ihm gleich an, in welchem Kreis« er aufgewachsen ist. Aber lieber ist mir dieser Herr Doktor als dein Drobouer. Er hat so was Vernünftigetz an sich, und mir ist ein Dichter, der vernünftig ist, lieber als ein verrückter Schauspieler." Hilde hatte diese Marotte ihrer Mutti immer belächelt, auch jetzt machte sie darüber einige Scherze und dachte weiter an keinen von den dreien, die Mutti ihrem Urteil unterworfen hatte. Aber dieser Herr Doktor Werner suchte sich unzweifelhaft in Erinnerung zu bringen. Er kam wieder, holte die alten Chroniken ab und brachte neue, legte vor allem Hilde zwei feiner Bücher vor, in die sehr schmeichelhafte Widmungen eingeschrieben waren. Das eine Buch behandelt den österreichischen Dichter Friedrich Halm  . Sie wissen gar nicht, wer das ist?" O doch, so ungefähr. Zeitgenosse und Konkurrent Grillparzers. nicht? Adeliger mit seinem wirklichen Namen Münch-Bellinghausen, und er lebt in meiner Erinnerung als ein« Art abgestandenes Sirupwasier." Mit Unrecht." Und nun ließ sich Doktor Werner des längeren über diesen ver- gessenen, kaum mehr gespielten und nie mehr gelesenen Dichter aus, für dessen Biographie und Würdigung er mehr als ein Jahr seines Leben» aufgewendet hatte. Aber er sprach immer liebenswürdig und interessant und niemals trocken. Mit dem Drobauer, den er nun, da er sich an Hilde deutlich anschloß, auch kennen lernte, geriet er freilich bald aneinander. Es waren aber auch zwei Temperament«, die«inander ausschließen mußten wie Feuer und Wasser. Drobauer leidenschaftlich an allem, was der Tag brachte, Anteil nehmend, und oersucht, in die Er- «ignisse unterzutauchen, und der kühle, gemessene Doktor Werner, der kaum beobachtend und jedenfalls in steter Abwehr durch seine Zeit schritt. Der Drobauer war. durch zwei Ereignisse ganz in Er- regung geraten: in Italien   hatte sich der kühne Verräter Mussolini  mit einer Handvoll Leute zum Herrn des eigenwilligsten Boltes der Welt gemacht. Doktor Werner sprach aus diesem Anlaß von den Schönheiten Italien  » und war zufrieden, daß keines der Alter- tümer und künstlerischen Werke der Bergangenheit im kurzen Bürger­krieg gelitten habe, Was die Bauten! Was die Kirchen! Derstehen Sie nicht, Herr Doktor, daß«ine Freiheit und ein Volk mehr wert sind als alle Skulpturen von Michelangelo   zusammengenommen?" Doktor Werner liebte nicht zu streiten und lacht« bloß über- legen. f Ich bin doch sozusagen auch ein Künstler, nicht?" fragie der "robauer gereizt, um einen Zank zu provozieren. Gewiß, gewiß!" pflichtete Doktor Werner bei. Na also, und doch red« ich so. Man soll doch endlich mit der ainmcn Ansicht aufhören, daß Güter mehr wert sind als Menschen, .luch künstlerische Güter sind nicht mehr wert." Die Hauptsache ist," sagt« Doktor Werner, gleichsam begüligend, daß es keinen Bürgerkrieg gibt und daß man bald nach Italien  fahren kann." Wenn man kann," knurrte Drobauer. Gewiß, wenn man kann. Ich kann's �vorläufig auch nicht, wenn Sie diese Erklärung beruhigt."
Da Drobauer sah, daß er mit dem einen Thema den Doktor Werner nicht aus feiner Ruhe bringen konnte, fing er mit dem zweiten an, das in jenen Tagen die Geister tn Atem hielt. Ihnen ist Mussolini   Wurst... Ihnen ist Genf   Wurst..." Doktor Werner zuckte die Achsel. Sie interessieren sich wohl nur für den Wilhelm Teil, der die Schweizer   befreit hat, aber wenn sich das zufällig nicht im vier- zehnten Jahrhundert ereignet hätte.. Was übrigens gar nicht wahr fein soll," unterbrach ihn Doktor Werner. Meinetwegen, sondern im z»vanzigsten Jahrhundert, so würden Sie nichts von all dem wissen wollen." Sehr richtig. Weil eben jenes Ereignis künstlerssch verklärt wurde, und wenn es zeitgenössisch ist, es gar kein« andere als politische Bedeutung hätte, dl« mich allerdings wenig interessiert." Drobauer sprang wie eine Giraffe auf, die man gekitzelt hat, und Hilde sah ein, daß sie die beiden künftighin auseinanderhalten müsse. Doktor Werner hatte sich ihr, ohne viel um Erlaubnis zu fragen und Erklärungen abzugeben, auf die natürlichst« Weife der
Welt angeschlossen. Er war da, wie manchmal Edi, wie ästers Drobauer, wie der«ine oder andere Kollege ihres Studienweges von der Mawra her oder von der Schauspielschul«. Auf der Universität war sie bisher mir mit einem Studenten näher bekannt geworden, mit Heinz Svectovitz, einem hünenhaften Steirer, der eimnal feinen Platz am selben Seziertisch wie Hilde erhalten hatte und diesen seitdem geflissentlich aufsuchte. Svectovitz war, wie im Aussehen der deutsche Recke, ein junger Siegfried, der wohl imstande Wen, ein Schwert zu schwingen, in seinem Wesen der deutsche Idealist, wie er nur in norddeutschen Rooianen vor- kommt, in denen oerblühte Obcrlehrerstöchter in einer Art von lite-
rarischen Kreuzelstrichen ihren geheimsten, im Leben unerfüllten Wünschen Gestalt verleihen. Dieser Svectovitz, der Drobauer und der Doktor Werner, das war nun freilich ein seltsames Gespann. Keiner von den Dreien mochte den anderen leiden, und alle drei blieben eng, aber aller- ding? nur unter dem Gebot Hildens, zusammen, die es amüsierte, an ihnen ihre Erziehung»- oder» wenn man auch will, ihr« Bändiger- künst« zu üben. Die drei warben um ihr« Zuneigung» sie rangen darum, sie zu sich herüberzuziehen, und kämpften, ihren Geist gerade mit ihren Ideen zu erfüllen, sie drängten sich dazu, gerade von ihr in ihren besten Eigenschaften anerkannt zu werden. Drobauer war natürlich unzufrieden. Er hatte seine Allein- Herrschaft verloren. Früher mar er Hildens alleiniger Begleiter ge» wesen, hatte ihr allein Bücher geliehen, von denen er wollte, daß sie sie lesen möge: er hatte sie beraten, vor ihr geschwärmt, ihr leine Pläne und Zukunftshosfnungen dargelegt, und au» solchem Zu- zwest-Sein den Glauben nehmen dürfen, daß er aus ihr fein Ge­schöpf werd« machen können. Doktor Werner wollt«, daß Hilde seine Muse, die Schutzgöttin seiner Dichtkunst sei. Gewohnt, alles in seinem unbewußten Egois- mus auf sich.zu beziehen, sah er in diesem liebenswürdigen und von so vielen geliebten Mädchen, dem er wie von einer Schickialshand zugeführt worden war, ein« Erscheinung, die er in seine Biographie einfügen wollte. Wie die Gestalte» in den Lebensbeschreibungen der großen Dichter, denen er sich seelisch und geistig nahefühlt«, sollte Hilde nichts anderes sein als die ZuHörerin seiner neuen Werk«, das Vorbild, nach dem er liebenswürdig« und von vielen geliebte Mädchen zeichnen tonnt«, die Persönlichkeit, die ihm in seinen zu zweit abgehaltenen Selbstgesprächen das Stichwort für die Dar- legung seiner Gedanken zu geben hatte. Er empfing gern dos Licht ihres Wesens, aber es sollte bloß seine Sonn« mit seinem Glanz erfüllen, das schien ihm genug. Svectovitz er hott«, wie er vermeinie. die erste höhere Stufe auf seiner Lebensdahn betreten, als er das slawisch«c" am Ende seines Ramens in ein deutschere»tz" oerwandelt« sah in der blonden, schonen Hilde die Erfüllung seines nationalen Ideals. Sein« Jugend war in einem steirischen, hart an der heute slowenischen Grenze gelegenen Gebirqsnest unter steten Kämpfen verlausen, in denen sich schon seine Eltern den Deutschen   zugesellt hatten. Im Gymnasium war sein Geist mit germanischen Heldensagen, mit der Bewunderung der deutschen Kriegsheroen vergangener Schlachten und des miterlebten Krieges angestopft worden. Der Deutsch  - Professor,«in trinkfreudiger Schl«sier, hatte so lange beim grimmen  Hägen de» deutschen   Heldenliedes verweilt, weil der unbändig saufe« und einen ganzen Ochsen verschlingen konnte, daß für die Dichter der klassischen Epoche wenig Zeit übriggeblieben war. Der Lateinprofessor hatte seinen Gegenstand unterrichtet, indem er die Kultur des römischen Volkes gegen die des germanischen ständig herabsetzte. So war Svectovitz nach Wien   mit der Verserkerwut eines sich stets bedrängt und bedroht fühlenden nationalen Stür­mers gekommen, wahrhaftig bereit, jenes alte Germanien   wieder- aufrichten zu helfen, dessen Reinheit jedes Zeitalter zu verschütten sucht«. Es gab, wenn Hilde um sich sah, nicht viele unbändigere. aber auch nicht viel« für Edles m�hr erglühend.' Jungen, als diesen Baren, der sich in der europäischen   und heutigen Kultur ungelenk an hundert Ecken stieß und trotz seiner Riesenkraft oerängstigt, sich schließlich auf sein« Siudierbude und aus die Hör- und Anatomie- säl« der Universität zurückzog.(Fortsetzung folgt.)
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Rätsel' Ecke desAbend iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiuiiiiiuiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiinmRmnnniimiiiiiinRnntmiiiaimminniiiiiniiiiiiiiKinniiwiiniiiniiiniiiiiiiiuiniiiiimmniininnniiiHiM
Rösselsprung.
Silbenrätsel. Aus den Silben a an bal bal bal b« ber berg ea cim de di dl«b dor dri« e el er«r en fe g« g« gi her hau, i i im in kar k« lend lob mi mil mur na na nc ne neh net nun on ral ras rat rot rei rei runa sc s« si st stib tan tat te tem ti tra u wirts wo würt sind 29 Wörter folgender Bedeutung zu bilden: l. deutscher   Freistaat: 2. beklagenswerter Zustand: 3. Nagetier: 4. Nebenfluß vom Rhein  : 5. türkisch« Stadt: 6. alles Musikinstrument: 7. Untertunstsstätt«: 8. unechtes: 9. Anerkennung: 19. Anzeige: 11. Welttörper: 12. Kinderstreit: 13. Ueberlieferung: 14. Gott der alten Deutschen  : IS. weiblicher Bornam«: 18. jüdischer Dorname: 17. Stadt in Belgien  : 18. Gaststätte: 19. deutscher   Fluß; 20. Bienen- zucht: 21. Heiltraut: 22. russisches GebirK: 23. Berliner   Wibfigpr: 24. Berbrechcr: 25. Wüsten li er: 28 männlicher Dorname; 27, alt- römischer Philosoph: 28. Erdteil: 29. Landstresten an der Ostsee.   Die Anfangsbuchstaben und die Endbuchstaben der Wörter von oben nach unten gelesen, nennen einen Wahlspruch von Martin Luther  . Kapselrätsel. Den Wörtern?lndernach, Kopra  , Schlesien  , Rhododendron, Entente, Mors«, Bedingung, Mexiko   und Aprikose sind j« drei auf- einandersolgende Buchstabe» zu entnehmen, die aneinandergereiht ein politisches Ereignis der letzten Zeit nennen.
(ZrgänzungSaufgabe. !«.....£jC �unft<( nebenstehender Figur sind durch die ' 1 1''' Buchstaben aaabdeeeffgilllllnoooooprrr »'"' ttt zu ersetzen. Es bedeuten: I. männlicher Vor- -''.'' name, 2. Dickhäuter, 3. musikalische Bezeichnung, ''* i j 4. Tanzoorführung, 5. Rheinfelsen,<5. Fisch.
hl.
1 2 2 1 3 6 4 2 5 12 6 13 13 7 2 4
3 4 S 3 9 10 9 4 5 3 7 4
6 8 7 12
IS 9 14 9 10 15 4 7 2 16 17 2 9 10 2
5 6 5 6 11 2 2 15 3 9 14 7 1 14 6
Zahlenrätsel. 7 7 2 6 4 5
Kampflied 2 Erdteil 9 2 11 11 5 3 Schlange 2 3 Insel im Ind. Ozean Staatsmann st 9 14 Schauspieler st 7 7 5 Sozialistensührer st 9 Europäische   Hauptstadt 2 Stadt in der Türkei  Insel im Atlantik 5 k Blasinstrument 9 Alpenpaß
Seographierätsel.
Aus den Buchstaben aaaaaadeeeegitikklll mnnnnörrfsuu sind acht Wörter zu bilden, die bezeichnen: 1. Westdeutsche Stadt: 2. Alpensluß: 3. Russische- Gebirge: 4. Deutsche  Hafenstadt: 5. Stadt in Arabien  ; 6. Nebenfluß des Rheins: 7. Stadt in Westfalen  : 8. Asiatischer Staat. Die Anfangsbuchstaben der ge- fundenen Wörter nennen ein russisches Gebirge. i b!. Auflöfung der Aufgaben nächsten Mittwoch.
Auflösungen der Rätsel aus voriger Rummer. Kreuzworträtsel. Wagerecht: 2. Sax: 4. Jan: 7- Har- bürg: S. Art; 9. nee: 10. na: 11. re; 12. Pech: 13. aus; 15. Ana: 17. Blut: 19. Floh: 20. Tee; 21. Jon; 22. Zill«: 24. G«s. Senk- recht: 1 Kalabreser: 3. Ahnenkull; 4 Iran  ; 5- Nute: S. Algamem« non: 13. ab: 14. Suez: 15. Aloe: 16. ah: 18. Teig: IS. Fils: 25. Lech. Kapselrätsel: Der dankbarste Erfolg ist der Heitetckeits- erfolg. Visi'.entartenrätfel: Kriminalpolizfft.