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Offfeewasser nach Berlin  .

Die wafferarme Spree soll aufgefüllt werden.

Die zunehmende Schwierigkeit, die Wafferführung| behalten. Jetzt aber wurde sie seiner überdrüffig. Er war eben der Spree auf der notwendigen Höhe zu halten, zu alt. Es tam eine Zeit des schlechten Geschäftsganges. Mehrere ist schon seit längerer Zeit von der preußischen Staatsregierung und Arbeiter mußten aussehen. Auch K. befand sich unter ihnen. Um in neuerdings auch von der Berliner   Stadtverwaltung als ein auf die den Genuß der Erwerbslosenunterstützung zu femmen, ließ sich K. im Einverständnis mit der Firma seine Papiere, das heißt, seine for: Dauer bedenklicher Uebelstand empfunden worden. In der Mitte melle   Entlassung geben. Dabei wurde ihm aber von der Ge­des vorigen Jahrhunderts war in der Spree der Mindestbetrag der schäftsleitung versichert, sobald wieder Arbeit für ihn vorhanden fommerlichen Wasserführung noch 15 kubikmeter je Sefunde, in sei, werde er wieder eingestellt. diesem Jahrhundert aber ist er in den besonders trockenen Jahren 1904 und 1911 schon auf 8 Kubikmeter je Sefunde heruntergegangen, und jetzt stellt er sich auf nicht mehr als 11 kubikmeter je Sekunde. Aus dieser Berminderung der Wafferführung erklärt sich die Verschmuhung der Spree  , diein den Sommermonaten so arg geworden ist, daß die Flußbadeanstalten ihren Betrieb einstellen mußten. Verhängnisvoll ist der Wassermangel auch den Waldungen um Berlin  , die geradezu von dem Schicksal der Berkümmerung bedroht find.

Die Regierung hat Abhilfemaßnahmen schon vor dem Kriege erwogen und in erster Linie an die Anlegung von Staubecken im Dberspreelauf gedacht, aber in den Kreisen der Berliner   Stadtvermal­tung hat dieser Vorschlag bisher nicht viel Gegenliebe gefunden. Jetzt bringt der Berliner   Stadtbaurat Hahn einen anderen Plan, ber eine Auffüllung der Spree durch Ostseewasser porsicht. Das erscheint abenteuerlich, aber eine Denkschrift des Stadt: baurats Hahn weist die Ausführbarkeit nach. Das Zuschußwasser für Die Spree   soll aus der für die Schiffahrt nicht mehr benutzten West= Dder bei hohen saaten entnommen werden, die von dort aus ohne nennenswertes Gefälle mit dem Stettiner Haff   und badurch mit der Ostsee   in Verbindung steht. Jede er­forderliche Wassermenge sei dort verfügbar, meint Stadtbaurat Hahn, benn bei größerer Wasserentnahme fönne das geringe Spiegelgefälle sich umkehren und das Wasser aus dem unerschöpflichen Borrat des Haffs nach der Schöpfstelle zurück­fließen. Zur Förderung des Waffers nach Berlin   soll bei Nieder­Finom ein großes Pumpwerk angelegt werden, das aus der West­Oder das Wasser in den ohenzollernfanal" pumpt. Durch ihn fließt das Wasser bis zur Staustufe des Kanals bei Lehnitz, und es fällt dort in die Havel  , die mit dem Tegeler See   in Verbindung steht. Aus diesem wird das Wasser durch ein Bumpwerk in den künftigen Nordkanal geleitet, der nördlich Don Berlin   geplant ist. Er führt hinüber zur Spree ober­halb Berlins  , und durch ihn fließt das Wasser bei Köpenic an der Wuhlemündung in die Spree hinein. Hier kann dann das ursprünglich der Oder und mittelbar der Ostsee   entnommene Wasser zur Durchspülung der Spree   im Gebiet Berlins   spreeabmärts fließen. Die Kosten des ganzen Projektes werden auf 54 Mil= lionen Mart geschätzt, movon aber allein 50 Millionen auf den Mordkanal entfallen, den Berlin   ohnedies zur Aufschließung des nördlichen Industriegebietes anlegen will und muß.

Der alte Arbeiter.

Durch Aussehen" um fein Einspruchsrecht gebracht.

Der 62jährige Arbeiter K. war seit 20 Jahren in der Satinieranſtalt von Franz Grimm beschäftigt. Sein Fach muß er verstanden haben, denn sonst hätte ihn die Firma nicht so lange

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Monate vergingen. K. mußte fich mit der knappen Erwerbs lofenunterstützung behelfen. Eo oft er während dieser Zeit im Be­triebe aufragte, erhielt er die Antwort, man habe noch keine Arbeit für ihn. Doch der Direktor und der Betriebsleiter versicherten immer aufs neue, er fönne auf seine Wiedereinstellung rechnen. Andere Arbeiter, die an Jahren und auch en Beschäftigungsdauer erheblich jünger waren wie K., waren fängst wieder in Arbeit und an K.'s Play hatte man einen Kollegen aus einer anderen Abteilung gestellt. Für K. selbst aber blieb das Fabriitor geschlossen. Nun merkte er, daß er dauernd zum alten Eisen ge= morfen war und fragte bei seiner Gewerkschaft, dem Buchbinder­verband, an, was er tun solle. Der Verband ersuchte die Firma, megen der Entlassung K.'s mit einem Verbandsvertreter zu ver­handeln. Die Firma schickte das Schreiben zurück mit der hoch mütigen Bemerkung, fie fönne erst an Verhandlungen denken, wenn der Berband sie nicht darum ersuche, sondern bitte. Der Ver­band sah sich nicht veranlaßt, dem Unternehmerdünfel entgegen zukommen. Es tam also zu einer Klage des Arbeiters R. beim Arbeitsgericht.

Begründung, durch das Aussehen und das wiederholte Bersprechen Er forderte von der Firma 1306 M. Schadenersatz mit der auf Beiterbeschäftigung habe ihn die Firma abfichtlich hingehalten, damit die Einspruchsfrist gegen die Entlassung verstreiche und eine

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Klage aus§ 84 BRG. unmöglich gemacht werde. Hätte er recht zeitig Einspruch einlegen fönnen, dann wäre ihm vorausfichtlic ein Schadenersaz in der geforderten Höhe vom Gericht zugesproder morden.

Nach eingehender Prüfung des Sachverhalts tam das Gericht z der auch von den beiden Beisigern ausgesprochenen Ansicht, daß die Fr Firma ohne Zweifel moralisch verpflichtet sei, den Kläger   wieder

einzustellen oder sich auf eine angemessene Entschädigung mit ihn zu vergleichen. Aber dagegen mehrte sich der Inhaber der Firm mit großer Entschiedenheit. Nachdem der Kläger zu seiner Gewert fchaft gegangen und durch diese das Gericht angerufen habe, se eine Einigung ausgeschlossen. Die Firma verlange ein Urteil, nachhe fönne sie immer noch über eine Wiederbeschäftigung des Klägers mi fich reden lassen.

Das Urteil wurde gesprochen. Es lautete auf Abweisung der Klage, da bei der Entlassung des Klägers tatsächlich Arbeits mangel geherrscht habe, ein Anspruch aus dem Betriebsrätegese nicht erhoben werden könne und die Versprechungen auf Wieder einstellung nicht rechtsverbindlich seien. Das Geric gab nach der Urteilsverkündung der Erwartung Ausdruck, daß de Inhaber der Firma seine Versicherung, den Kläger bei Bedarf wiede einzustellen, in die Tat umsehen werde, um dadurch eine moralisch Pflicht zu erfüllen.

Tarifabschluß der Gilberschmiede.

Die im Metallarbeiterverband organisierten Berliner   Silber schmiede beschäftigten sich in ihrer Versammlung am Mittwoch in Dresdener   Garten mit dem Ergebnis ihrer legten Lohnbewegung die diesmal zu feinem befriedigenden Abschluß gebracht werde fonnte. Die Silberschmiede hatten beschlossen, eine generelle Lohn zulage von 15 Pf. pro Stunde zu fordern und diese Forderung da die Unternehmer nicht in einer Organisation zusammengeschloffer lassen. sind, in allen Betrieben durch die Betriebsräte unterbreiten 3

Die Berhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß endeten mi einem Schiedsspruch, der ab 6. Oftober für die gelernten Facharbeiter eine Zulage von 6 Pf. je Stunde und für die übrige Arbeiter und Arbeiterinnen von 5 Pf., 3 Pf. und 2 Pf. vorfieht Die Afford preise werden um 4 Proz. erhöht. Als Mindeft löhne sieht der Schiedsspruch vor: für gelernte Facharbeiter 1,10 m angelernte Arbeiter 95 Pf., Hilfsarbeiter 80 Bf., Handpoliererinne 68 Bf., gelernte Arbeiterinnen 63 Pf., ungelernte Arbeiterinne 58 Pf. und Jugendliche von 14 bis 18 Jahren 32 bis 42 Pf. Da Lohnabkommen gilt bis zum 31. März 1929. Da die Abstimmun gen in den Betrieben nicht die statutarisch notwendige Streifmehr heit ergaben, galt der Schiedsspruch als angenommen.

In einigen Betrieben ist es durch nachträgliche Verhandlunge gelungen, für die angelernten Arbeiter die gleiche Zulage zu er wirten, wie sie im Schiedsspruch für die Gelernten vorgesehen if Troß des unbefriedigenden Schiedsspruches hätte nach Anficht de Branchenkommission doch noch ein besserer Abschluß erfolgen fönnen menn nicht in einigen Betrieben taktische Fehler begangen worden wären, vor denen die Branchentommission gewarnt hatte.

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Wetterbericht der öffentlichen Wefferdienststelle Berlin   und Um gegend.( Nachdr. verb.) Uebergang zu start moltigem Wetter mi Regen und niedrigeren Tagestemperaturen. Für Deutschland  : In West- und Mitteldeutschland   zahlreiche, im Südwesten ftarfe Regenfälle mit Abkühlung, im Osten Uebergang zu wolkigem Wetter Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Brager, Berlin  : Anzeigen: Th. Glod Berlin  , Berlag: Bormärts Berlag G. m. b, S., Berlin  . Drud: Bormärts Bud druderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße Hierzu i Beilage.

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