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Wintersport in Davos .

Zum ersten Male seit Wochen vermißte man in Davos den Sonnenglanz. In der Nacht setzte dichter Schneefall ein, der den Beginn des Eishodenspieles zwischen Polen und und Deutschland um eine Stunde verzögerte, und auch dann kam zunächst tein reguläres Spiel zustande, da der Schnee wieder so start auf der Kampfbahn lag, daß die Scheibe bald nicht mehr zu sehen war. Noch vor Reinigung des Spielfeldes ging der Kampf bis zur ersten Bause torlos weiter. Im weiteren Verlauf stellte Betrus seinen weißen Segen ein und nun fam auch ein schönes Spiel zustande, das die Berlin - Rießerjeer Rombina= tion weit überlegen jah. Nicht weniger als fünfmal mußte der polnische Torhüter im zweiten Abschnitt die Scheibe aus feinem Neh holen. Beim Resultat 6: 0( 0: 0, 5: 0, 1: 0) blieb es bis zum Abpfiff. Damit hat Berlin nach dem 2: 0- Sieg über Davos und dem unentschiedenen 1: 1 gegen die außer Konkurrenz spielenden Europa - Kanadier das Turnier gewonnen.

Finnland dominiert im Skispringen.

Der Reuschnee fam den Stispringern sehr zustatten, die nach mittags quf der neuen Bolgenschanze in Wettbewerb traten. Die Schanze zeigt die ungewöhnliche Neigung von 55 Prozent im An­lauf und von 45 Prozent in der Aufsprungbahn zu Rekordsprüngen tam es jedoch nicht. Die beiden Ersten des Langlaufes, die Finnen Lappalainen und Mattila nahmen am Springen nicht teil, über ließen dies ihren Landsleuten Ruotio und Järvinen. Letzterer zeigte drei prachtvoll gestandene Sprünge von 40, 46, und 48 Meter, wurde aber bei weitem von Nuotio übertroffen, der in meisterlicher Manier 45, 60 und 57 Meter sprang. Der Schweizer David Zogg brachte es auf 50, 59 und 57 Meter, der Deutschböhme Willi Did auf 46, 59, 56 Meter, den weitesten Sprung erzielte der Schweizer

,, Elefantenbaby" Carnera .

Zu den Boxkämpfen am Freitag.

Die Sensation des Programms, das am Freitagabend im Sportpalast zur Abwidlung tommt, ist das Auftreten des italie­nischen Riesen Primo Carnera . Mit einer Größe von 2,5 meter und einem Gewicht von 252 Pfund ist Car­ nera zweifellos der schwerste Borer der Welt, und der Hannove raner Ernst Rosemann muß, obwohl er selbst an die apei Zent­ner wiegt, immer noch ein Gewichtshandikap von rund 50 Pfund in Rauf nehmen.

In seiner bisherigen Laufbahn hat der Italiener schnelle Snodout- Siege über die Franzosen Sebillo und Thomas somie Ruggirello davongetragen, mit Haymanns Besieger Islas mußte er dagegen in Mailand über die ganze Distanz gehen. Nach dieser For

gerechnet, hat Röjemann faum Siegesaussichten gegen dieses Elefantenbaby", aber der Hannoveraner ist bekannt dafür, daß er nicht nur sehr hart schlagen, sondern selbst auch viel einsteden fann. Wie groß die Härte Carneras ist, muß erst der Kampf zeigen.

Das Turnier am Weinbergsweg.

Petrowitsch von Huthanen besiegt.

Bei dem internationalen Ringturnier um den ,, Goldenen Gürtel" im Walhalla Theater rangen am Dienstag als erste vor fast ausnertauften Haus Huthanen und der Ruffe Petrowisch in der Fortsetzung ihres Entscheidungstampjes. Das spannende Treffen murde vorerst reichlich offen gehalten; der bärenstarte Russe war für den Finnen das schwerste Hindernis im Wettstreit. Nach einer Gesamtringzeit von einer Stunde und 40 Minuten glüdte ein, nur dem Finnländer möglicher Armzug und mit leberstürzer hielt er den Russen für die Zeit fest.

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Das nächste Treffen, Klen gegen den Ostpreußen Siegfried, wurde von beiden stets offen gehalten und endete unentschieden. Der Berliner Luppa fiel im zweiten Gang einem Kopfzug von Bahn Samson zum Opfer. Nach dem Negerringer Bambula hatte sich auch der junge Berliner Marunte auf die Heraus forderung des Finnen Huthanen gemeldet, der gestern abend nersuchte, die ausgesetzte Standprämie von 100 Mart zu gewinnen. Er fonnte sich gut bis in den zweiten Gang herüber retten, erlag dann aber einem lang vorbereiteten Hüftschwung. Der Ostpreuße Kronaz, der neu hinzugetreten ist, gestaltete schon sein erstes Gastspiel zu einem Siege. Der leichtere Favre erlag seinem physisch überlegenen Gegner in 12 Minuten Bahn- Samson, der wegen feiner sehr temperamentvollen Art einige Berwarnungen erhielt, murde von Weltmeister Petrowitsch nach 38 Minuten mit einem Doppelnelson auf beide Schultern gelegt.

Heute abend ringen Kronats gegen Huthanen. In den Ent­scheidungsfämpfen trifft Luppa auf Betrowitsch und Siegfried mit Men zusammen.

Schluß in Leipzig .

Am Schluß des Leipziger Sechstage- Rummels brachte ein tragisch zu nennender Zwischenfall eine Sensation, durch die das Favoritenpaar entthront wurde: Negrini brach sich nach dem ersten Spurt der Nachmittagswertung durch Sturz den rechten Unterarm an und mußte den Sieg, den er bereits in der Tasche hatte, sowie feinen Partner Girardengo in Stich lassen. Damit man, der Weg frei für das deutsch - schweizerische Paar Goebel. Richli, die nach dem Ausscheiden der Italiener nach Bunkten meit in Front lagen und diesen Vorsprung in der letzten Stunde durch einen Rundengeminn noch weiter ausdehnten. Auf den nächsten Plätzen endeten Frankenstein- Buschenhagen und Rausch­Hürtgen. Der letzte Abend sah das Achilleion" nur sehr schwach besucht. Raum 2000 Zuschauer hatten sich eingefunden.

Zahlen vom englischen Fußballpokal. Nach den Mitteilungen des englischen Fußballverbandes mohnten den 32 Spielen der dritten Pokalrunde insgesamt 782 365 zahlende Zuschauer bei, also rund 24 500 pro Spiel. Die größte Zuschauermenge hatte mit 61.316 Personen die Begegnung Chelsea- Everton angelockt; 51 000 Besucher wurden beim Spiel Aston Villa- Cardiff City gezählt. Die Einnahmen aus diefen beiden Spielen betrugen 3816 bzw. 3450 Pfund Sterling; die Gefamteinnahmen aus den 32 Spielen beliefen sich auf 55 360 Pfund Sterling, alfo meit mehr als eine Million Mart.

Verstaatlichung der Sport- Hochschule? Die non der Studentenschaft der Deutschen Hochschule für Seibesübungen schon fett langem angestrebte Verstaatlichung ber Anstalt fcheint nun balb in die Tat umgefekt zu merben, Regie:

F. Kaufmann mit 61 Meter. Für den Akademischen Stitlub Darmstadt konkurrierten die Norweger C. B. Petersen und F. Thoresen. Er konnte sich mit Leistungen von 38, 41 und 42 Meter dicht in den Bordergrund schieben, während Beterjen bei allen drei Sprüngen mit dem Boden Bekanntschaft machte.

Deutsche Skimeisterschaften.

Die Organisatoren für die Deutschen Stimeister schaften, die vom 31. Januar bis 3. Februar in der Südwest­haben für die Meisterschaftstage ein umfangreiches Programm aus­ece Sachsens, im Gebiet Klingenthal - Aschberg ausgetragen werden, haben für die Meisterschaftstage ein umfangreiches Programm aus gearbeitet. Als erste Beranstaltung wird am 31. Januar, vormittags 9,30 Uhr, der Patrouillenlauf der Reichswehr über 25 Kilo­meter stattfinden. Der Startplatz befindet sich an der neuen großen Jugendherberge auf dem Aschberg, in der Aufenthalts- und Wachsraum für die Läufer eingerichtet wird. Als Hauptstützungs­punkt für den Start fommt das nahe bei der Jugendherberge liegende Waldgut Obersachsenberg in Betracht. Das Ziel des Batrouillenlaufes befindet sich auf dem Mittelberg bei Brunndöbra. Als zweiter Wettbewerb folgt dann am 1. Februar, vormittags 9,30 Uhr, der Langlauf über 18 Rilometer. Start und Biel find die gleichen Orte wie beim Patrouillenfauf. Der Staffel lauf über 40 Kilometer wird am Sonnabend, vormittags 10,30 Uhr, vor sich gehen. Start wieder an der Aschberg- Jugend herberge. Das Ziel befindet sich an der Stadtgrenze von Klingen­ thal . Das Hauptinteresse von allen Meisterschaftsveranstaltungen wendet sich natürlich dem am Sonntag, dem 3. Februar, vormittags 11 Uhr, stattfindenden Sprunglauf auf der Seydel - Schanze zu. Den Abschluß bildet dann die Preisverteilung, die auf den gleichen Tag, nachmittags 5 Uhr, festgesetzt worden ist.

rungsrat Dr. Becker überbrachte einer Kommission der Studenten­schaft die offizielle Nachricht von dem Wunsche des Reichsministers Severing, daß möglichst bald das Reichsministerium des Innern, das preußische Kultus und Wohlfahrtsministerium mit dem Senat und der Studentenschaft der Hochschule für Leibesübungen Ver­handlungen aufnehmen möge mit dem Zweck, die Hochschule zu verstaatlichen.

ARBEITER FUSSBALL

Alle Fußballspiele abgesagt.

Die zum 20. Januar angesetzten Spiele werden des Froftes wegen abgefagt und zum 3. Februar neu angesetzt. Auch Gesellschaftsspiele dürfen nicht stattfinden. Spielvereinigung I. Kreis. 3. A.: Hartmann.

Seelenkäufer.

Die kommunistische Freiheit in Düsseldorf versuchte vergeblich, den bewiesenen Kaufversuch abzuschmächen; mie schlecht es dabei um ihr Gewissen bestellt war, bewies ein Satz in ihrer Erklärung, wo­nach Damm nicht im Auftrage des Turnvereins Eller oder der KPD.(!) den Kaufversuch unternommen, sondern aus eigenem Er­Einnahmen aus dem vorgeschlagenen Spiel zu überlassen; das Blatt messen dem bundestreuen Verein angeboten habe, ihm die gesamten äußerte dann weiter, Damm werde sich dieserhalb noch zu verant worten haben! Gegenüber diesem flaren Eingeständnis des Düsset­dorfer kommunistischen Blattes versucht jetzt die kommunistische Presse des Reiches, den Kaufversuch abzustreiten; sie scheut sich dabei nicht, mit Fälschungen zu arbeiten. Es bleibt aber Tatsache, daß Damm sich bereit erflärt hatte, für den Spielabschluß 100 m. an den bundestreuen Verein zu zahlen. Zu diesem schmutzigen Versuch eines entlarvten Auffäufers gefellt sich ein­trächtig die elend mißlungene Fälschung der kommunistischen Presse. Jeder aufrechte Arbeitersportler rückt von diesem widerlichen Trei­

ben ab.

Radfahrer in Charlottenburg .

Daß die sogenannte Minderheit" des Kraft- und Radfahr­bundes Solidarität" in der Ortsgruppe Charlottenburg den kom­ munistischen Bierjeidel- und Knüppelsportlern stark im Magen liegt, ist begreiflich, denn die Minderheit ist derart gewachsen, daß das Abstoßen des faulen Gliedes nur als eine notwendige aber geglückte Operation zu bezeichnen ist. Fast in jeder Versammlung sind Neu­aufnahmen zu verzeichnen und die Zahl der Mitglieder ist nicht mehr weit von der Zahl vor der Abtrennung entfernt.

Daß die Ortsgruppe Charlottenburg , die die Beschlüsse des Bundestages respektiert hat, nicht nur die Reinigung vorgenommen hat, sondern auch ihr rechtmäßiges Eigentum in Sicherheit brachte, ist doch wohl ein Art der Selbstverständlichkeit, denn es ist ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, das gesamte Inventar vor un­berufenen Händen zu schüzen. Daß ferner nun sogar die Anhänger des neuen Kartells es wagen, einen Ball zu veranstalten, Werbe­plafate herauszugeben und Agitation zu betreiben, hat den kom­muniſten denn doch keine Ruhe gelassen und so mußten sie denn in der ,, Roten Fahne" vom 12. Januar mit dem Aufruf Arbeiter­Radfahrer Berlins" einen Artikel loslassen, in welchem gebeten wird, daß die organisierte Arbeiterschaft den Kraft- und Radfahrerbund Solidarität", Ortsgruppe Charlottenburg, nicht unterſtüze.

Wenn man schon Gegenpropaganda betreiben will, dann muß man auch Wahrheiten berichten. Der genannte Ball findet nicht, wie in der Roten Fahne" angegeben, am 12., sondern am 19. Ja= nuar 1929 auf dem Spandauer . Bock" statt. Auf Leser der Roten Fahne" als Gäste wird verzichtet, dafür sind aber alle bundestreuen Sportler und Parteimitglieder eingeladen.

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Freie Arbeiter- Schachvereinigung. Abt. Prenzlauer Berg . Prenzlauer Allee 189, Donnerstag, 17. Januar, Vortrag am Demon­strationsbrett über Partieeröffnungen. Gäste herzlich willkommen,

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Arbeiter- Schachvereinigung Groß- Berlin. An jedem Donnerstag. 20 Uhr: Abt. Kreuzberg , Planujer 75/76, bei Krepp; Abt. Brenzlauer Berg, Brenzlauer Allee 189, Ede Raumerstraße: Abt. Siemensstadt , Siemenssti, 34, bei Seffe; Abt. Treptow , Elfen- Ede Beermannstraße; Abt. Westend , Char bei Rochhaus. Freitags: Abt. Mitte, Sionstirdplat 3 bei Kurzrod. Geibel: Abt, Wedding , Müllerstr. 26, bet Herms; Abt. Weißensee , Berliner Allee, Memeler Str. 10, bei Lude; Abt. Schöneberg, Gustav- Müller- Blog 1, bei Ede Lebberstraße, bet Gallas; Abt. Grünau , Gemeinschaftshaus Gutshof Faiten. berg. Montags und Mittwochs: Abt. Friedrichshain , Straßmann straße 42, bei Albrecht.

Die Kommunisten machen's wie die Bürgerlichen. Tottenburg, Sophie Charlotte- Str. 88; Abt. Reinindendorf- Ost, Reſidenzitr. 156, Bor einigen Wochen konnte der kommunistische Fußballspiel- Dienstags: Abt. Lichtenberg , Wühlischstr. 36, bei Schüler; Abt. Meme leiter Edy" Damm als Auffäufer feftgenagelt werden: er hatte versucht, mit flingender Münze die bundestreue Turn- und Sport­vereinigung Düsseldorf- Rath zu einem Spielabschluß mit dem wegen seines statutenwidrigen Berhaltens aus dem Bund ausgeschlossenen Turnverein Eller zu bewegen. Der Versuch scheiterte kläglich.

Freie Turnerschaft Groß- Berlin, Bezirk Süden. Versammlung der Eltern unserer Kinder in den Kinderabteilungen Donnerstag, 17. Januar, 20 Uhr bei Eckert, Dieffenbachstr. 76.

Durch Winters Wunderland.

Man tut dem Winter sehr unrecht, wenn man ihn einen grim­migen und mürrischen Gesellen heißt, der nichts weiter tann, als Eis und Kälte über Land und Leute bringen. Er darf für sich das­felbe beanspruchen, was den anderen Jahreszeiten schönes und gutes nachgesagt wird. Man muß nur erst einmal hinausgewan­dert sein in fein Reich; dann kehrt man zurück, um sein Wirken zu sehen, des Lobes voll für seine Kunst und es zieht einen immer wieder hinaus.

Um die Schönheiten des Winters voll auskosten zu können und um alle seine Herrlichkeiten zu sehen, muß man ein Paar Stier an den Füßen haben und mit ihnen lautlos über Berghänge und durch Täler, durch Busch und Wald fahren.

Es ist gar nicht so schwierig, das Stilaufen, wie es den Anschein hat. Der Anfänger hat am ausgebügelten Hang unter den Lern­und Leidensgenossen meistens immer das Gefühl, er würde ver­lacht und zieht er sich deshalb gern in eine einsame Ecke zurück, in der et nicht immer ein beneidenswertes Dasein fristet. Das ist aber falsch, denn man lernt nur von den guten Läufern und jeder hat einmal diese Rolle gespielt.

Wer nicht die Möglichkeit hat, an einem Kurjus teilzunehmen, schnalle seine Stier an und schiebe sie aus ebenem Boden fort, da mit er zunächst einmal auf den Stiern stehen lernt und eine ge= wisse Sicherheit erhält. Dann gehts zum Hang. Hier wird der Schneepflug gelernt; aus ihm entsteht der Stemmbogen nach links und rechts. Wenn diese Verbindungen einigermaßen geschaffen sind, bann geht es mit den Naturfreunden, die in allen größeren Orien Deutschlands seit Jahren den Stilauf pflegen und Stiläufergrup­pen haben, hinaus auf die Stiwanderung. Nur auf der Wan­derung lernt man richtig Stilaufen, und dann kann der Winter nicht lange genug dauern und ist nicht mehr der mürrische und griesgrämige Geselle, sondern ein lieber Freund, den wir ungern scheiden sehen.

Früh übt sich-

was ein Meister werden will!