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Ar. 8346. Jahrgang

CT 2. Beilage des Vorwärts

Kleinrentnerdebatte im Reichstag.

Deutschnationales Doppelspiel entlarvt..

Der Reichstag ist am Montag nachmittag wieder zusammen getreten. Präsident Löbe spricht bei Eröffnung der Sigung folgen den Nachruf:

3. B. von ihrer eigenen Regierung eine Denkschrift zu ihrem eigenen Verlangen forderten, das nachher von ihren Parteiministern als unausführbar abgelehnt wurde.) Im Januar 1928 zerfielen im

Sozialen Ausschuß bei der Beratung eines sozialdemokratischen An­trages die Deutschnationalen in drei Teile, von denen der eine mit " Ja", der andere mit" nein" stimmte und der dritte sich der Stimme enthielt( Heiterkeit). Ich stelle fest, daß

wir Sozialdemokraten diese Frage nie zum Gegenstand partei­politischer Agitation gemacht

Dienstag 19. Februar 1929

Frauenveranstaltungen.

17. Areis Lichtenberg. Mittwoch, 20. februar, bei Albrecht, Boghagener Straße Ede Bahnhofstraße, Kreisfrauenabend. Vortrag des Genossen Otto Richter: Konkordat".

110. Abt. Grünan, Freitag, 22. Februar, 20 Uhr, bei Werner, Röpenider Straße 125, Vortrag des Genossen Kamm über Die Bedeutung der Ges noffenschaften im Klassenkampf der Arbeiterschaft". 114. Abt. Lichtenberg . Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr, bei Albrecht, Boghagener Straße Ede Bahnhofstraße, Kreisfrauenabend. Alle Genofsinnen beteiligen fich an dieser Beranstaltung. Vortrag des Genossen Otto Richter: Konkordat". 136. st. Reinidendorf- Oft. Donnerstag, 21. Februar, 19% Uhr, in der Barade, Frauenabend. Vortrag der Genoffin Dr. Hilde Wegscheider: Jugend Bezirksausschuß für Arbeiterwohlfahrt.

5. Areis Friedrichshain. Mittwoch, 20. Februar, 16 Uhr, Besichtigung des Friedrich- Wilhelm- Hospitals, Pallisadenstr. 37. Alle in der Wohlfahrts­pflege tätigen Genossen( innen) sind eingeladen.

30. Abt. Donnerstag, 21. Februar, 19 Uhr, Bersammlung der Helfer und Helferinnen der 30. Abteilung an bekannter Etelle. Tagesordnung: Neu­wahl der Abteilungsleiter der Arbeiterwohlfahrt.

in Not". Heute in früher Morgenstunde ist Abg. Alwin Saenger nach einer Operation ganz unerwartet und im träftigsten Mannesalter verstorben. Er ist 1924 in den Reichstag eingetreten und hat vorher sechs Jahre lang im Bayerischen Landtag eine rege Tätigkeit entfaltet. Bei uns hat er, seinem Lebensgang und seinem Beruf folgend, sich vor allem mit juristischen Fragen beschäftigt, und zu den eifrigsten Mitarbeitern im Rechtsausschuß und Strafrechts. ausschuß gehört. Aber auch, wenn er sich im großen politischen Rampf betätigte, hat er bei aller Schärfe niemals den Ton vor. nehmer Sachlichkeit verlassen und sich dadurch weit über seine Parteifreunde hinaus Achtung und Ansehen erworben. Sie haben sich zum Andenken des Verstorbenen von den Sizen erhoben, ich danke Ihnen.

Bräsident Löbe: Der Abg. Stöder wollte eine Erklärung vor Eintritt in die Tagesordnung abgeben. Ich habe die Genehmigung dazu nicht erteilt( Lebhafte Zwischenrufe der Komm.), weil sich die Erklärung auf die Ausführung der Ordnungsmaßnahmen des Brä sidenten für die Tribünen des Reichstages erstreckt, die der Kriti? und Beschlußfassung des Hauses nicht unterstehen, außerdem Vor würfe enthält, die nicht erhoben werden tönnen. Die Störun gen auf der Tribüne während des Borsizes des Bizepräsi denten v. Kardorf in der legten Sigung sind nach einem vom Reichstag aus geführten Telephongespräch und ach tatsächlichen Beobachtungen im Einvernehmen und im 3usammenwirten mit der tommunistischen Frat. tion veranstaltet worden( Lebh. Hört! hört! bei der Mehrheit. Die Kommunisten rufen nach Beweisen.), zum Teil von denselben Leuten, die schon vor einigen Wochen von der Tribüne unsere Ber handlungen gestört haben. Ich habe mich also zu der Maßnahme entschließen müssen,

der kommunistischen Fraktion die Tribünenkarten so lange zu entziehen, bis ich Sicherungen gegen die Wiederkehr folcher Vorfälle erhalte. Ich habe aber auch noch eine Reihe weiterer Maßnahmen zu diesem Zwed unternehmen müssen.

Es folgt der mündliche Bericht des Sozialen Ausschuffes über die Anträge betreffend Kleinrentnerfürforge, erstattet durch die Abg. Lehmann( Dnat.). Der Ausschuß beantragt folgende Entschließung:

Die Reichsregierung zu ersuchen, eine reichsgefeßliche Regelung zur Verbesserung der Kleinrentnerfürsorge hinsichtlich des Personenpreises, der Voraussetzungen und der Höhe der Leistun gen und der Mitwirkung der beteiligten Organisationen zu treffen. Ein Antrag der Volkspartei will die Reichsregierung ersuchen,

den Rentnern unter Herausnahme aus der Fürsorge einen Rechts. Abg. v. Lindeiner- Wildau( Dnat.) erhebt gegen Regierung und Mehrheit den Vorwurf, die Angelegenheit nicht vorwärts gebracht 3u haben.

enspruch auf eine bestimmte Rente zu sichern.

Reichsarbeitsminister Wiffell:

Der Entschließung des Ausschusses stimmt die Regierung zu; fie hat bereits in ihrer Regierungserklärung den Ausbau der Fürsorge­einrichtungen und der Meinrentnerhilfe in Aussicht gestellt. Auch mir wollen die Kleinrentnerhilfe auf eine, von dem Ermessen der öffentlichen Fürsorge unabhängige gefeßliche Grundlage stellen. Die Reichsregierung ist einmütig darin, daß ein Versorgungsan­ipruch, der bloß aus Altbesig von Vermögen und Ka­pital hergeleitet ist, un sozial wäre. Das gilt besonders für das Verlangen, eines Borzugsrechtes, das erst mit einem Besitz von 10 000 m. beginnen foll. Zu einer allgemeinen Umwandlung der Fürsorgepflicht in einen Versorgungsanspruch reichen die Mittel des Reiches und die Steuerkraft des deutschen Boltes nicht aus. Die Ausschußmehrheit hat der Reichsregierung darin zugestimmt. Allerdings bedarf es noch der

Ausfüllung mancher Cüden in den Vorschriften, um eine gerechte und möglichst gleichmäßige Hilfe zu sichern. Die Reichsregierung wird vom Standpunkt des Fürsorgerechts aus die Rechtsentwicklung vorwärts treiben, und das Fürsorgerecht durch gefeßliche Maßnahmen foial ausgestalten. Am 7. Februar d. 3. hat eine Besprechung des Reichsarbeitsministeriums mit den Vertretern der Länder, der Gemeinden und der Fürsorgeverbände einen auf­ichlußreichen und bedeutungsvollen Berlauf genommen. Die Bersammlung war sich darin einig, daß für ein ge= rechtes Ausmaß der Leistungen und für eine angemessene Reform der Gewährung ein Versorgungsanspruch nicht nötig ist, vielmehr das gegenwärtige Fürsorgerecht bei seiner weitmaschigen Fassung und bei Ergänzung durch ein Reichsgesetz ausreicht. Die besondere Be deutung dieser Versammlung liegt darin, daß sich

auch die Länder, Gemeinden und Fürsorgeverbände auf den Boden der Ausschußentschließungen gestellt

haben. Hoffentlich wird auch bei der Regelung der Einzelheiten eine Verständigung erzielt. Eine foziale gerechte Lösung, die nicht wesentlich auf den Kapitalbefig eingestellt ist, halten wir für möglich auf dem Wege der Ausschußentschließung.( Beifall b. b. Soz.)

Abg. Effer( 3.): Die Kleinrentnernot sollte man nicht zur Barteifache machen, die Deutschnationalen tun es aber. Aehnlich auch die Deutsche Volkspartei und die Demokraten. Dem voltsparteilichen Antrag können wir nur zustimmen mit dem inzwischen eingegangenen fozialdemokratischen Zujahantrag, daß zur Dedung eine Sonderabgabe von den in der Inflation geretteten und neu gebildeten Vermögen erhoben wird.

Die Deutschnationalen haben ihren Gefeßentwurf wieder eingebracht.

Abg. Dr. Külz( Dem.): Die Erfassung der Inflationsgewinne ist doch jetzt nicht mehr möglich. Mit 10 000 M. war man noch lange fein Kapitalist, Kleinrentner mit weniger Kapital lagen schon auf der Fürsorge.

Abg. Keil( Soz.):

Reine Fraktion hat weniger Anlaß, bei dieser Frage mit Steinen zu werfen, als die Deutschnationalen, die im Glashause fizen. Wir haben diese Frage nie zur Parteifache gemacht. wir haben weder Wahlversprechungen gegeben, nach Agitationsanträge gestellt. Die Enteignungsgesetzgebung durch die Aufwertung von 1925 ist unter Die da= der Führung der Deutschnationalen beschlossen worden. maligen Regierungsparteien haben die moralische Verpflichtung, für die von ihnen entrechteten Opfer der Inflation zu forgen.( Wütende Gegenrufe rechts.) 1925 schwamm das Reich im Geld, man fonnte den Ruhrindustriellen 700 Millionen geben, die Kleinrentner aber ließ man leer ausgehen.

Die Deutschnationalen dachten damals an alle möglichen Leute, denen fie Staatsgelder zuwenden wollten, nur nicht an die von ihnen selbst enteioneten Kleinrentner; sie haben die kleinrentner­anträge und felbft ihren eigenen Entwurf unerlediat liegen laffen, um ihn dann durch eine Entschließung zu erledigen". ( Der Redner beweist diese Behauptung eingehend durch Schilderung der einzelnen Stadien des Berhaltens der Deutschnationalen, die

haben. Unsere Wahlwerbeschriften vom Mai 1928 beweisen es. des Aufwertungsrechtes ohne Erschütterung der neugestaltenden Rechtsverhältnisse. Vorschläge dieser Art haben wir 1927 gemacht; sie sind aber von den Regierungsparteien abgelehnt worden. Um ben enteigneten Kleinrentnern zu helfen, ist allerdings die Zuftim­mung derjenigen erforderlich, die sich immer als die Vertreter der Wirtschaft bezeichnen.( 3uruf rechts: Wir sind doch nicht die Mehr heit!) Der von den Deutschnationalen vorgeschlagenen Lösung steht vor allem entgegen, daß wir nicht mehr in der glücklichen Finanz lage von 1925, sondern im Notjahr 1929 sind. Was damals leicht möglich gewesen wäre, ist heute unmöglich. Außerdem enthält der deutschnationale Entwurf eine Fülle fozialer Ungerechtig­teiten;

Es gibt noch möglichteiten zur Verbesserung

er denkt in seiner ursprünglichen Fassung z. B. nicht an die Leute, die ihre Grundstücke in der Hochflut der Inflation veräußert und den Erlös durch die Geldentwertung wieder verloren haben, eben­Somenig wollte er den sehr großen Teil der notleidenden Klein­rentner einbeziehen, die sich ihre Ersparnisse groschenweise ab­gespart haben, um sie für den Notstand oder als Zusageinfommen zu verringerter Arbeitsfähigkeit oder zu irgendeiner fleinen Rente zu befizen. Die Deutschnationalen fragen auch nicht nach dem Grun de des Berluftes, ob es die Inflation oder eigenes Ver­schulden, etwa Berschwendung usw. gewesen ist. Berücksichtigen wollen dagegen die Deutschnationalen alle, die 1917 schon 10 000 m. oder mehr besessen haben, obwohl sie vielleicht das Geld 1915/16 durch Kriegsschiebereien erworben haben. Wir stimmen dem Antrag des Ausschusses zu und lehnen den deutschnationalen An­trag schon deshalb ab, weil wir nach dem jahrelangen Verhalten dieser Partei an ihrer Aufrichtigkeit auf das stärkste zweifeln.

Während die Deutsche Boltspartei am 14. Dezember D. J. eine Berfaffungsänderung beantragt hat, wonach der Reichstag die Ausgaben nicht ohne Zustimmung der Regierung und des Reichsrates erhöhen dürfte, will der volksparteiliche Antrag zu dieser Sache neue Ausgaben, ohne für die Dedung zu forgen. Da wir es für eine

Pflicht der verantwortungsbewußten Bartelen halten,

das zu tun, haben wir unseren Antrag gestellt. Wir erwarten die

Jungfozialisten.

Gruppe Lichtenberg . Heute, Dienstag, 20 Uhr, Gunterstr. 44, Vortrag: Wehrproblem". Referent: Sans Waldmann. Gruppe Tempelhof- Mariendorf.

-

Seute, Dienstag, 20 Uhr, im Jugendheim, enzeum Tempelhof, Germania­fraße 4-6, Bortrag: Die Arbeiterbant".

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde.

Kursus Wedding- Pankow- Reinidendorf. Am Donnerstag, 21. Februar, findet ein Sprechchor- Rurfusabend im Ledigenheim Brunnenplag statt. Beginn 20 Uhr. Ale Helfer der benannten Kreise werden gebeten zu erscheinen. Beiter: Jul Diederich.

Tiergarten. In diefer Woche fallen die Gruppenabende am Dienstag und Mittwoch wegen Schulschluß aus. Am Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr, findet bei Berger, Levegom. Ede Jagowstraße, e Elternversammlung statt. Sterbetafel der Groß Berliner Partei Organisation

3. Abt. Unfer alter treuer Genoffe und früherer langjähriger Funktionär Ernst Mittag, Neue Roßstr. 3, ist am 15. Februar, im 64. Lebensjahre ver ftorben. Ehre Jeinem Andenken. Einäscherung am Mittwoch, 20. Februar, 17% Uhr, im Krematorium Gerichtstraße.

55. Abt. Charlottenburg . Unser lieber Genosse Julius Friebel ist ant 15. februar verstorben. Ehre feinem Andenken. Cinäscherung am Mittwoch, 20. Februar, 18% Uhr, im Krematorium Wilmersdorf, Berliner Straße. 118. Abt. Lichtenberg . Unfer Genosse Karl Werner, Margaretenstr. 10, ist am 16. februar verstorben. Ehre seinem Andenken. Genosse Werner war über 36 Jahre Parteimitglied. Einäscherung am Donnerstag, 21. Februar, 15 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.

Vorträge, Vereine und Bersammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

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Gefchäftsstelle: Berlin 14. Sebastianftr 37/38. Sot 2 r. Dienstag, 19. Februar. Gauvorstand: Achtung, Sportturfus! Der heutige Uebungsabend in der Turnhalle Albrechtstraße fällt aus. Tiergarten, Ram. Westen II. Monatsversammlung bei Nidert, Steinmet Friedrichshain. Kameradschaft Büsching, 3. Bug. Sigung bei Bartusch, Frieden ftraße 36a. Raffierer abrechnen. Mitgliedsbücher mitbringen. Erscheinen Pflicht. ftraße 88. Neuwahl der Sugleitung. Beginn 19% Uhr. Donnerstag, 21. Fe bruar. Brenzlauer Berg. Rameradschaft Fobert Blum. Versammlung 20 Uhr bei Klug, Danziger Etr. 71; Wörther Plaz bei bei Treuer, Rastanienallee 23; Nordkap bei Cachetti, Schivelbeinerstr. 10. Freitag, 22. Februar. Prenzlauer Berg . Rameradschaft Paltan. 20 Uhr bei Bogel , Jablonstistraße. Bericht von der Generalversammlung. Königstor 20 Uhr bei Rößner, Immanuelkirchstraße. Bericht von der Generalversammlung. Tempelhof . Gründungstag des Reichs. banners bei Ma- Li, Mariendorf , 20 Uhr. Mitte. Der Kamerad Ernst Mittag ist perstorben. Einäscherung Mittwoch, 20. Februar, 17% Uhr, im Krematorium Gerichtstraße. Die Kameraden der 3. Kameradschaft treffen sich 16% Uhr bei Edyilling, Rungestr. 30. Jungbanner: Mittwoch, 20. Februar, Turnen fällt aus. Bund entschiebener Schulreformer. Deffentliche Versammlung am Diens Barbaraftraße. Thema: Die Pevolution der Che". Redner: Margarete Kaifer, Dr. Heinrich Dehmel, Prof. Paul Destreich. Freie Aussprache. Kostenbeitrag erbeten.

Bollswohl- Bunb Allgemeiner Bestattungs- und Verfiderurgsverein a. G. Berlin N, 65, Gerichtstr. 71, am Dienstag, 19. Februar, 20 Uhr. Tagesordnung: Berlin . Außerordentliche Mitgliederversammlung im total Otto Bruseberg. Was geht im Pollswohl- Bund vor? Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht. Butritt nur gegen Mitgliedsausweis. Wahlbezirk I. Der Bezirksdelegierte

Aeußerung der Deutschen Bolkspartei dazu.( Sehr gut! b. d. Soz.) tag, 19. februar, 19% Uhr, Pestalozzi- Fröbel- Saus, Karl- Schrader- Str. 7 for Herrn Dr. Külz halte ich entgegen, daß man diesen Antrag, den wir seit Jahren stets wiederholt haben, früher immer als noch nicht zeitgemäß erklärt hat jetzt soll es zu spät dafür sein!( Sehr gut! b. d. Soz.) Wir haben den Mittelmeg eingeschlagen, da die Wirtschaftslage teinen anderen gestattet; aber Sie haben durch Ihren Minister Hergt den schärfsten Wider. spruch dagegen erhoben. Erklären Sie, ob Sie heute bereit sind, mit uns den Weg der Möglichkeit zu gehen. Wir sind bereit und entschlossen, für die verarmten Opfer der In­flation einzutreten, wie wir jederzeit und immer für alle Ver. armten eingetreten find.( Lebh. Beifall b. d. Soz.)

Abg. Frau Dr. Mah( D. Vp.): Ohne Rechtsanspruch, nur durch Fürsorge ist die Lösung unmöglich. Die Zahl der Rentner fällt von Jahr zu Jahr. Barten wir nicht, bis auch der letzte Rentner in Ent­täuschung und Bitternis gestorben ist.

Weiterberatung: Dienstag 3 Uhr.

Parteinachrichten

Stufenbungen für diese Rubrik flub Beslis 68 68, Sindeuftraße 8.

Schluß: 6 Uhr.

Richard Rubelmann.

Steichsbund Deutscher Mieter und Bund Deutscher Mietervereine, Bezirk Dresden . Dienstag, 19. februar, 20 Uhr, Cafe Schöneberg, Hauptstr. 23-24, öffentliche Mieterversammlung. Referat bes Rechtsanwalts Dr. Hans Levi über Miete und Pacht".

Mieterbund bes Berwaltungsbezirks Stegliz C. B. Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr, im großen Eaal der Loge", Stegliß, Albrechtstr. 112a, öffentliche Ber fammlung. Tagesordnung: 1. Die Entwertung des Grundbesizes in Deutsch­ land und im Auslande. Referent: 2. Vorsitzender: C. Heinzerling. 2. Aus­Sprache: Beantwortung von Anfragen durch den Syndikus, Rechtsanwalt und Notar Hans Levn.

Der Schugverband der Schwerhörigen hält am 21. Februar, 20 Uhr, in Dresdener Garten, Tresdener Gtt. 45, feine Monatsverfamm'una ab, mit Bortrag von Herrn Schriftsteller Friedrich Pobert über Unsterblichkeit. Der elektrische Bielhörer wird aufgestellt. Jeder Schwerhörige erscheine. Longfellow English Debating Club. Mittwoch 20 Uhr Zahnärztehaus Guttmann­

für Groß: Berlin saal), Bülowstr. 104. Mr. Löwenstein: Defense of Criminals.

ftets an bas Beatrisjefretariat 2. Sot, 2 Trep. rechts, au richten

4. Areis Brenzlauer Berg . Mitgliederversammlung der Sozialistischen Ar­beiterjugend am Mittwoch, 20. Februar, 19% Uhr, in der Schulaula, Thema: Prenzlauer Allee 226. Wehrprogramm und Arbeiterjugend Referent: Heinrich Ströbel , M. b. R. Teilnahme älterer Genoffinnen und Genoffen gestattet. Mitgliedsbuch legitimiert.

5. Kreis Friebrichshain. Freitag, 22. Februar, 20 Uhr, im Saal. bau Friedrichshain , Am Friebrishain 16-23, benb ber Ueber raschungen. Beitere Kunst und Bühnenschan. Anschließend Familien. Tanzkränzchen. Eintritt einschließlich Tanz unb Steuer 50 B1. ohne, Rachzahlung. Eröffnung 19 Uhr. Eintrittslartex finb bei ben Bezirks führern und Abteilungslaffterern zu entnehmen, ba bie Organisation an ben Einnahmen an ber Abenblaffe nicht beteiligt in.

7. Areis Charlottenburg. Donnerstag, 21. Februar, 19% Uhr, im 8immer 1 bes Rathauses, Gigung bes erweiterten Areisvorstandes.

9. Kreis Bilmersdorf. Dienstag, 19. Februar, 20 Uhr, bei Schramm, Sohen. zollerndamm 2, Gigung des engeren Rreisvorstandes. Mittwoch, 20. Februar, 19 Uhr, Bezirksverordnetenversammlung im Stadthaus. Achtung! Heute Dienstag, 19. Februaz, fällt der Gymnaftifturfus wegen Nichtheizung der Schule aus.

13. Kreis Tempelhof . Eintrittskarten für die Rurt- Eisner- Gebentfeier am Donnerstag, 21. Februar, im Blenarfaal bes Reichswirtschaftsrates, Belle. Dueftr. 15, zum Preise von 20 f. find zu haben bei allen Mitgliedern des Bildungsausschusses fowie beim Genossen Otto Günther , Marienborf, Rud fürstenstr. 19. Beginn pünktlich 20 Uhr..

14. Areis Neufälln. Sente Dienstag, 19. Februar, 19% Uhr, in ben Baffage. Feftfälen, Bergstr. 151, oberer Caal, Luftiger Abenb. Bartragenber: Buggi Mud. Karten find noch an ber Raffe au haben.

16. Kreis Röpenid. Die ausgefallene Beranstaltung ber Banberratten finbet nunmehr am Dienstag, 19. März, im Stadttheater, Friebrichstr. 6, statt. Die gelöften Rarten behalten ihre Gültigkeit. Bildungsausschuß. Sigung heute Dienstag, 19. Februar, 19 Uhr, im Lotal Eisner, Raiser­Wilhelm- Str. 3.

Heute, Dienstag, 19. Februar:

48. Abt. Diejenigen Genoffen, welche noch eine Mandatskarten gar Rreis Delegiertenverfammlung am Mittwoch, 20. Februar, haben, erhalten die felben am Eaaleingang. 77. Abt. Schöneberg . 20 Uhr bei Schmibt, Grunewaldstr. 16, Borstandsfitguns. Morgen, Mittwoch, 20. Februar:

17. Abt. 19% Uhr be: Dose, Nordhafen 6, außerordentliche Funktionärsisung. Wichtige Tagesordnung. 33. Abt. Die Bezirksführer rechnen bestimmt am Mittwoch bie Billetts zum 22. Februar, ebenfalls die Theaterkarten mit bem Raffieret, Genossen Ben, Goßlerstr. 1, ab. 35. Abt. 20 Uhr bei Otto, Rigaer Str. 85, Funktionärßigung. Die Bezirks. führer rechnen die Karten zum Seiteren Abend" ab. 49. Abt. Edwerhörige, 20 Uhr im Jugendheim, Lindenstr. 4, vorn 1 Trp., Mitgliederversammlung. Borttag: Unser Wehrproblem. Referent: Ernst Neumann

.

57. Abt. Charlottenburg . 20 Uhr im Lokal Goethe- Ed, Goethefte. 64, Funt. tionärsigung.

74. Abt. Pehlendorf. Die Genossen werden ersucht, die Arbeiterwohlfahrts. Bersammlung um 19% Uhr bei Schnorre, Behlendorf , Potsdamer Str. 3, zu besuchen. Vortrag: Die tommunalpolitischen Aufgaben der Arbeiter. wohlfahrt. Referentin: Stadtverordnete Minna Tobenhagen.

81. Abt. Friedenau . 20 Uhr im Gesellschaftszimmer des Pathauses Friedenau, Bortrag: Unfer

Am

Lauterplag, Mitgliederversammlung. programm". Referent: Rurt Seinig, M. d. 9.

Wehr.

82. Abt. Steelik. 20 Uhr bei Schellhaase, Ahornstr. 15a, Mitgliederversamm Jung Vortrag: Die politische Lage in Breußen". Referent: Otto Meier ; 128. und 130. Abt. Baalow. 20 Uhr bei Suth, Bollanfit, 31. Berftandsfisung

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.). Beitweise abnehmende Bewölfung, nachts etwas falter als bisher. Tagestemperaturen menig geändert, westliche Winde. Für Deutschland : Auch im nördlichen Deutschland zeitweise abnehmende Be­wolfung, nachts in Mitteldeutschland wieder etwas lälter, sonst wenig geänderte Temperaturen.

Mercedes- Benz in der Budapester Straße.

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In der Hauptverbindungsstraße vom Stadtinnern nach dem Westen in der Budapester Straße haben die großen Autofirmen ihre Verkaufshallen. Auch die Mercedes- Benz - Werke haben ihren dritten Ausstellungsraum dorthin verlegt. Der Laden der gestern eröffnet wurde ist nach den Entwürfen des be= fannten Architekten, Herrn von Beltheim , ausgestattet. Die Dede und die Wände des Ladens sind in mattem Elfenfeinstein aus­geführt und hellblau abgesetzt. Uniblaues Linoleum ist als Belag für den Fußboden gewählt und gibt dem Ganzen einen außerordentlich gut wirkenden Abschluß. Die Beleuchtung des Ladens erfolgt durch Lichtbänder, die um die Decke geführt sind. Altmodische und hindernde Beleuchtungskörper find vermieden. Der Laden hat zwei Fronten, eine nach der Budapester Straße und eine zum Zoologischen Garten. Große Schaufenster nach beiden Seiten machen den Raum als Aus. stellungshalle besonders geeignet. Mercedes- Benz zeigt nicht nur die bekannten großen, sondern auch kleine sehr hübsche und an sprechende Wagen.

Moderne Dirigenten: Maret Weber.

weiter

Unter der großen Menge unserer heutigen Musik- und Tanz fapellen nimmt das Orchester Maret Webers unbedingt den ersten Rang ein und sein Führer darf sich rühmen, zu den beliebtesten Dirigenten Berlins zu zählen. Maret Weber besitzt den großen Borzug, über der modernen Musifrichtung das rein Musikalische, Medolit und Harmonie, nicht zu vergessen. So bietet seine Musit, Don ihm und seinen Getreuen virtuos serviert, für jeden Freude und Anregung. Der Künstler ist in Lemberg geboren, wo er auch seine ersten Musikstudien betrieb. Später ging er dann nach Wien , um schließlich in Berlin bei Profeffor Joachim seine musikalische Aus bildung zu beschließen. Wie jeder wirkliche Künstler sagt auch er, daß man natürlich niemals von einer vollständig ausgereiften Kunst [ prechen tann und daß man immer auch ohne Schule lernt, um Neues, Vervollkommnendes zu finden. Ganz früh begann Maret Weber für die Musikplattenindustrie tätig zu sein und mehr als 1000 Blatten hat er bereits bespielt. Seit Jahren ist er für die Electrolo" verpflichtet, die seine besten Plattenschöpfungen herausbrachte; so sind in der letzten Saison die beiden Schlager Ramona" und Ich füsse Ihre Hand Madame" in Zehntausenden von Exemplaren verkauft worden. Maret Weber gestaltet sein Konzertprogramm stets angenehm vielseitig, indem er klassische Musik, Tänze und Operettenschlager abwechselnd zu Worte kommen läßt. Es soll ja auch heute noch altmodische" Menschen geben, die für all das modische Trara teinerlei Sinn haben und die Musik von ,, gestern" bei weitem vorziehen. Zu ihnen gehört unter anderen, wie der Künstler erzählt, unser Reichsaußenminister, der sich oft und gerne von Maret Weber etwas vorspielen läßt.