Arbeiter B. mit feinem Fahrrade, auf dem er feine neumjährige Tochter Helene vor sich figen hatte, mit einem& ast auto zu fammen. Während der Vater unverlegt blieb murde das unglückliche Kind, das unter die Räder des schweren Fahrzeuges geraten war, auf der Stelle getötet.
In der Laubenkolonie.
Kleine Ursachen und sehr schlimme Wirkungen.
Internationaler Frauentag!
Dienstag, den 16. April, 192 Uhr: Frauen, demonstriert mit uns!
Gegen Krieg und Kriegsgefahren Aus Geringem war der tragische Fall entstanden, der Gegen die Ausbeutung der Arbeiterschaft!
als Toffchlagsanflage das Schwurgericht II unter Borsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Cinde beschäftigte. Aus Streifigfeiten unter den Laubenkolonisten des Kleingärtnet. verbandes Neukölln wurde eine Revolverschießetel, bei der ein Hausdiener Eichenbaum getötet murde; ein zweiter Kolonist erhielt einen Oberschenkelschuß.
Fordert mit uns: Mehr Recht und Schutz für Mutter und Kind! Acht Stundentag und gefunde Wohnungen!
Begen dieser Revolverschießerei war nun der Metallschleifer Deffenil.Svanenkundgebungen
Wilhelm Helft megen Totschlages und gefährlicher Rörperverlegung angeklagt. Mitangetlagt war die Chefrau Anna Helft, ebenfalls wegen Körperverlegung. In der Laubenkolonie bestanden feit langem heftige Feindschaften zwischen den Familien Helft und Mille, zunächst zwischen den Ehefrauen und dann auch zwischen den Männern. Es hatten sich schließlich in der Kolonie zwei feindliche Gruppen gebildet. Um Ruhe und Frieden zu fchaffen, war ein Schiedsgericht eingesetzt worden, über dessen Urteilen aber ein böses Verhängnis schwebte. Zuerst war Helft wegen Beleidigung des Wille mit einem Verweis bestraft worden. An demselben Tage aber versetzte Bille Frau Helft einen Faustschlag ins Gesicht. Das Schiedsgericht, unter Borfig eines pensionierten Justizsekretärs, trat wieder zusammen und verurteilte Wille ebenfalls zu einem Verweise. Diese Strafe
hielt das Ehepaar Helft für unzureichend. In ihrer Empörung schleuderte Frau Helft ihrem Feinde Wille ein Bierseidel an den Kopf und dieser trug eine blutende Stirnwunde davon. Es ents wickelte sich eine allgemeine Schlägerei. Helft wurde mit Gewalt aus dem Lokal auf die Straße befördert, und dort feuerte er vier Schüsse aus einem Revolver ab, von denen zwei trafen und den Tod Eichenbaums zur Folge hatten. Der Angeklagte Helft behauptete, in Notwehr gehandelt zu haben. Es hätten mindestens fünf Personen auf ihn eingeschlagen, er habe wenigstens 20 Schläge auf den Kopf und ins Gesicht erhalten. Außerdem habe er heftige Schmerzen infolge mehrfacher Schläge auf seinen friegsverlegten Arm gehabt. Durch die ausgestoßenen Drohungen habe er für sein Leben fürchten müssen und zu dem Revolver gegriffen, den er sich zum Schuh gegen seine Feinde in der Laubentolonie zugelegt hatte. Die Zeugenaussagen ergaben bei der feindseligen Spannung in der Laubenkolonie ein sehr widersprechendes Bild. Jedoch bekundeten mehrere unbeteiligte Augenzeugen, daß Helft von einer Anzahl von Personen gezerrt worden sei.
Das Schwurgericht tam zu der Freisprechung der An. geflagten Frau Helft. Der Ehemann Helft wurde von der Anflage des Totschlages freigesprochen und nur wegen unbe. fugten Waffenbefizes zu vier Wochen Gefängnis per urteilt, die durch die Untersuchungshaft verbüßt sind. Die Gerichts. verhandlung gibt Anlaß zu einer ernſten Mahnung: Die Bewohner einer Baubenfolonie find eine Gemeinschaft. Jeber mit bewohner hat Selbstbisziplin zu zeigen, jeder muß sich davor hüten, burch Klatschfucht und Empfindlichkeit das Gemein schaftsleben zu stören.
Das vierte Feuer im selben Haus.
Großdachstuhlbrand in Schöneberg.
3m Dachstuhl des Edhauses Sachfendamm 65/66 in Schöneberg brach geffern ein größerer Brand aus. Das Haus wird vom Unglüd geradezu verfolgt: der gestrige Brand ist der vierte Dachstuhlbrand innerhalb dreier Jahre. Das Feuer wurde erst bemerkt, als furz nach 5 Uhr aus den Bodenfuten die hellen Flammen schlugen. Die Wehren janden bei ihrem Eintreffen bereits einen ausgedehnten Brandherd vor. lleber mechanische Leitern und die völlig verqualmten Treppen drangen die Beamten nach oben vor. Nach zweistündiger Löschtätigkeit gelang es endlich, das Feuer niederzutämpfen. Der Dachstuhl ist zum größten Teil ein Raub der Flammen geworden; der Wasserschaden in den Wohnungen der oberen Stockwerte ist erheblich.
Es ist dies der dritte Dachstuhlbrand, von dem das Edgrundstück Sachsendamm 65/66, das vor knapp drei Jahren errichtet worden ist, betroffen wurde. Obgleich die Entstehungsurfache noch nicht einwandfrei ermittelt werden konnte, besteht die Ber mutung, daß Brandstifter am Werte waren. Eine trimi nalpolizeiliche Untersuchung ist inzwischen eingeleitet worden. Die Aufräumungsarbeiten dauerten mittags noch on.
Aus bisher noch ungefiarter Ursache entstand gestern gegen 9 Uhr in einer Dachstube des einstöckigen Wohnhauses Antonienstraße 37 in Reinidendorf West Feuer, das auf den Dachstuhl übergriff. Ein Bewohner des Hauses erlitt schwere Brandwunden und mußte durch die Feuerwehr ins Reinidendorfer Krantenhaus übergeführt werden. Der Brand tonnte nach einstündiger Arbeit gelöscht werden.
Pharus- Säle, Müllerstr. 142. Referentinnen: Ger = trud Düby, Schweiz ; Klara Bohm Schuch, M. d. R. Es beteiligen sich die Kreise: 2 Tiergarten ( ohne 8. Abt.), 3 Wedding , 19 Bantom, 20 Reinickendorf . Prachtsäle am Märchenbrunnen( Friedrichshain ). Referentinnen: Fanny Blatny , Tschechoslowakei ; Hedwig Wachenheim , M. d. L. Es beteiligen sich die Kreise: 1 Mitte, 4 Prenzlauer Berg , 5 Friedrichs hain , 17 Lichtenberg , 18 Weißensee.
wwwwww
Kliems Festfäle, Hasenheide. Referentinnen: Dorota Kluczinska, Polen ; Käthe Kern. Es beteiligen sich die Kreise: 13 Tempelhof, 14 Neukölln, 6 Kreuzberg , 15 Treptow , 16 Köpenick. Spichern- Säle, Berlin W 50, Spichernstr. 3. Refe rentinnen: Mathilde Wurm , M. d. R.; Gertrud Düby, Schweiz . Es beteiligen sich die Kreise: 8. Abt. Tiergarten, 7 Charlottenburg , 9 Wilmersdorf , 10 Behlen dorf , 11 Schöneberg , 12 Steglig.
Chorgefänge, Film:„ Der Weg einer Proletarierin. Ansprachen. Gemeinsamer Schlußgefang der Infernationale. Eintritt frei! Das Frauensekretariat.
Der Lehrling als Seidenlieferant. Ungewöhnlich billige und schöne Gelegenheitsfäufe.
Die jungen Damen aus der Welt, in der man sich nicht lang. weilt, prunften feit einiger Zeit mit besonders schöner Seidenwäsche und erregten so den erflärlichen Neid minder Begünstigter. Auf allerlei Umwegen tam der Besitz der kostbaren Wäschestücke schließlich auch zu den Ohren der Beamten von der Lurusstreife der Kriminalpolizei.
Es handelte fich burdymeg um Geibenstoffe, die einen meterpreis Don 10 bis 12 Mart haben. Den Bertrieb beforgten Toilettenfrauen in Qugustotalen am Stur fürstendamm und seiner Umgebung. As man diese Frauen zur Rebe stellte, gaben sie als die Lieferantin eine gewisse Frigi" an, die sich, nachdem man sie ohne Schwierigkeit ermittelt hatte, an, die sich, nachdem man sie ohne Schwierigkeit ermittelt hatte, auf eine Bia" berief. Bon Pia" führte der Weg über eine Mia zu einer Eli". Hier war man an der Quelle. Elli geftand, daß fte sich hin und wieder mit einem jungen Herrn am Bahnhof Tiergarten treffe und daß er ihr.ständiger Lieferant für die herrlichen Seidenstoffe sei. Sie habe nicht gezögert, von seinem Angebot Gebrauch zu machen, da er für das Meter nur 2,50 Mart verlangt habe. Er schaffe aber soviel herbei, daß auch ihre Freundinnen an dem Segen teilhaben könnten. Die Beamten legten sich nun am Bahnhof Tiergarten spät abends auf die Lauer. Bald erschien ein Kleines Herrchen, das schwer an einem großen Batet Schleppte. Man nahm den Jüngling alsbald am Stragen und fand in seinem Batet einen Ballen wertvoller Seide, ganze 30 meter, für die Eli den erstaunlich niedrigen Preis von 16 Mart zahlen sollte. Der junge Mann, der nach der Wache gebracht wurde, versuchte sich mit einem falschen Namen aus der Klemme zu ziehen, wurde aber bald festgestellt als ein' siebzehn Jahre alter Lehrling, der in einem großen Berliner Seidenhause seit 1½ Jahren tätig ist. Ohne Wissen seines Chefs hatte er Seide in großen Mengen gestohlen und für lächerliches Geld an die willigen Käuferinnen verschoben. Seine stille Teilhaberschaft war bisher im Geschäft nicht bemerkt worden. Als angehender Kaufmann hatte der Lehrling über feine Gelegenheitsverkäufe Buch geführt. Daraus erfah man, daß er durchschnittlich jede Woche 20 bis 30 Meter Seide gestohlen und mit dem Erlös seine Kaffe aufgefüllt hatte. Der Lehrling wird dem Jugendgericht vorgeführt werden, und die jungen Damen werden sich wegen Hehlerei zu verantworten haben.
B
Großftadt und Kinderreichfum. Der Lardesverband Groß Berlin und Brandenburg des Reichsbundes der Kinderreichen veranstaltet am Montag, bem 15. b. M., abends 8 Uhr, im Restaurant Bum Alien Astanier", Berlin 11, Anbaltitr. 11, eine öffentliche Vortragsveranstaltung, in der Frauenarzt Dr. Heinfius über Broßstadt und Kinderreichtum" sprechen wird. Eintritt ist frei. Nach dem Vortrag öffentliche Aussprache.
Leichtfertige Eltern.
Eine tadelnswerte Unachtsamkeit.
In unserem Bericht Mädchenhandel vor dem Arbeitsgericht" haben wir in Nr. 106 am 4. v. M. geschildert, wie mehrere junge Mädchen aus Berlin als Tänzerinnen nach Spanien gelooft und dort ausgebeutet und schlecht behandelt morden sind. Dieser Be richt hat das Reichsaußenministerium veranlaßt, von den zuständigen deutschen Konsulaten und dem damals genannten Kon
fulatsjefretär Benz Berichte einzufordern. Die deutschen Bertretungsbehörden setzten sich auch mit dem Comitado paritario des artistos der paritätischen Organisation der Unternehmer und Artisten in Verbindung. Die Ermittlungen ergaben, daß die Engagementsbedingungen solche Mißbräuche ermöglichten; man in Spanien sehr erstaunt, daß deutsche Eltern ihre Kinder so leichtfertig in ferne Länder ziehen lassen; ohne auf
ihre Sicherstellung bebadyt zu sein. Die jungen Tänzerinnen murben
von ihrem Engagement befreit und auf Retchstoften heimbefördert. Das Reichsaußenministerium hat auch veranlaßt, daß in Zukunft bei der Baßerteilung an jugendliche Personen Jorgfältiger als bisher geprüft wird, ob die Reise nicht ausbeuterischen Zweden Obgleich solche Vorschrift u. E. schon besteht, ist dieses Borgehen des Auswärtigen Amtes wie seine Berfolgung unserer Angaben nur zu begrüßen.
dienen soll.
10 Jahre Eigenheim".
Selten ist die grüne Hochzeit" mit solcher Freude gefeiert Jahre mit der Siedlungsgenossenschaft Eigenheim" verheiratet worden wie bei den Siedlern in Ertner, die am 10. April zehn maren. Der großen Zahl Gäste, die an dem freundlichen Frühlingstage fich in dieser Neustadt Ertner zusammenfanden, wurden zuerst mit Stolz die Siedlungshäuser von innen und außen gezeigt, meist schöne geräumige Doppelhäuser, die inmitten eines halben mit lebhaften Farben gestrichen sind, werden sie hier auf der flachen Morgens Gartenland liegen. Im Sommer, wenn sie schmuck und Ebene gegen den grünen Waldhintergrund, gleich links vom Bahnhof Erfner, wie eine ausgepacte Spielzeugschachtel wirken, lo an heimelnd und freundlich sind sie. Einmütigkeit verbindet die Siedler untereinander. Die Männer des Borstandes, Pauligt, Lehmann, Dames und Köhler, ebenso die des Aufsichts rates unter Führung des Borfizenden Bauer sind in der Mehr zahl Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei. Bereits haben bie 362 Siebler bestimmenden Einfluß auf die Gemeindeverwaltung Ertners erhalten, doch geht der Ehrgeiz der Siedler nach der Rest bebauung von etwa 50 Reftgrundstücken dahin, das gemeinnüßige Siedlungswerk im Kreise Niederbarnim weiter fortzulegen. Mit Bostautos und später auf einem Dampfer die Lödnig hinauf ging es durch weite Partien voll märkischer Schönheit. Der Land rat Genoffe Schlemminger erflärte, daß der Kreis Nieder barnim alles daran sege, die Seeujer als Promenade für das Bublifum freizuhalten.
Todesfprung aus dem vierten Stock.
In der Bayreuther Straße 2 spielte fich gestern abenb ein aufregender Borfall ab. Dort stürzte sich aus dem Schlafzimmerfenster seiner im vierten Stodmerk gelegenen Wohnung ber a b. Der Mann hatte so schmere Berlegungen erlitten, daß er auf 48jährige Kaufmann Ilja Lichanowity auf den Hof hin bem Transport ins Wilmersdorfer Krankenhaus in der Achenbach ftraße star b. Das Motiv zu der Verzweiflungstat fonnte noch nicht geflärt werden,
Die Stadtverordneten haben in dieser Woche 3 wet Gigu gen, eine, außerordentliche am Dienstag um 18 Uhr und die ordentliche am Donnerstag um 16% Uhr.
Ausstellung des Ortsausschusses für Jugendpflege Neukölln. Eine Ausstellung der durch den Ortsausschuß für Jugendpflege behördlich anerkannten Jugendvereine findet in der Zeit vom 14. Bergstraße 29 in Neukölln statt. Die Ausstellung wird bis 21. April d. 3. in den Gesamträumen des Jugendheimes den Besuchern ein anschauliches Bils der Arbeit der verschieden artigsten Bereine vermitteln. An der Ausstellung beteiligen sich fast alle angeschlossenen Jugendvereine. Die Er öffnung der Ausstellung findet am Sonntag, dem 14 April, 15 Uhr, statt. Sie bleibt an diesem Tage bis 17 Uhr geöffnet. An ben Wochentagen sind die Besuchszeiten von 17 bis 21 Uhr festgesezt. Der Eintritt ist frei.
Weltliche Schule in Tempelhof . Nach langer Berbearbeit und mehrfach gescheiterten Versuchen ist es nun doch gelungen, auch im Bezirk Tempelhof wenigstens den Anfang einer weltlichen Schule zu machen. Zunächst ist eine Anfängertlaffe in der Schule Manteuffelstraße eröffnet worden. Dazu tönnen noch Anmeldungen und Ummeldungen jeden Tag vorgenommen werden, auch von solchen Kindern, die bereits für eine andere Schule gemeldet waren. Aus der Anfängerklasse muß sich in den nächsten Jahren ein volles
Mantel- Stoffe
modischer Eleganz für Damen u. Herren
- nur bel
Koch& Seeland
Gertraudtenstraße 20-21.
Geheimniffe
Der Raucher will keine ,, Geheimnisse" der Zigaretten- Industrie ,, enthüllt" sehen Der Raucher verlangt für sein gutes Geld eine gute Zigarette. So war es denn vorauszusehen, daß unsere neue ,, Gildehof" 5% den treuen Freundeskreis unseres Hauses Tag um Tag
vergrößert.