Sonntag
21. April 1929
und wann?
Unterhaltung und Wissen
Du jloobst nich' mehr dran? Du meenst,' t wär besser, Man nähme' n Messer und schnitt sich de Jurg'l durch bis uf'n Wirbel?- Mach doch teen Quatsch nigh!
Wat?
Du hast et fatt?
Sei doch man stille
um Joteswille!
Det ewige Alagen
fann't nich ertragen! Wenn wa erst vazag'n, Mensch, find wa erschlag'n. Nee nee! id fann't nich'! Noch bring' ich's nigh' fer ich! Noch jeht't uns nich' dreckigh jeauch!-
Victor Noad: Jas
Wat fach'st de, Seichling? Jameenst du d'n im Ernst,- ja willst du d'n wirklich-?- Nee du, nich' aus'm Senfta!! Nee du, nee, nee! Det nigh',
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det is' ma zu fraulich! Warte
Wa magh'n's mit Jas.
Jas, der is' schmerzlos. Jas, der betäubt.- Mach zu' t Senfta. Bastopp ooth de Rig'n.
Hier wolln ma figen,
Mutta
hier, an die Maschine.
Romm, Mutta, tomm-!
Laß dir umarm'n
Ruschle dir an mir. Mutting- da II!
Wie's triebe is draug'n. Herst de, wie's tej'nt und wie der Jas zischt? Od schmed'n uff de Bunge. I spier'n uff de Cunge. Hol man tief Atem, Mutta, durch Mund und Neeje. Pußt da man uff; Umso schnella
bist de erledigt.
Mutta--1
Sol' der Detbel
die ganze Bagasche!
Mir is' nich zum lach'n, Mutta, aber aber Og'a Wer'n die woll mag'n
Mutta- Mutta dogh'n Ton.
jo
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red' -As AG- 1
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Armin T.Wegner : Städle ohne Fenster
Dichulfa! Dichuffa!" schreit eine Stimme burch das Duntel.| fein Bieb, seine eigene Behaglichkeit gegen die Eifersucht, den Neid, Bie? Das ist eine Stadt? Ich biege mich zum Fenster des Eisenbahnzuges hinaus. Finsternis, schwarze Lehnhaufen. Der Regen rauscht. Der Wind ftöhnt. Wir sind an der russisch - perfifchen Grenze.
Noch eine Nacht auf der schiefen Ebene einer Matraße und ich fehe die Stadt liegen. Dreitausend zerschossene Häuser, die Fenster noch mit Stacheldrähten versperrt, eine Wohnstatt von Hunden und Lagedieben, so wie fie liegen geblieben ist, unverändert und unaufgebaut feit fie vor acht Jahren der russische Bürgerkrieg verließ. Bon draußen aber schauen die gewaltigen filberhäuptigen Berge hinab, die sie im Streise umgeben wie eine Bersammlung armenischer Bräute mit weißen Schleiern über ihren hochmütig reglosen Köpfen und bliden auf die Trümmer der Stadt wie auf den zerstörten Schmudtaften ihrer Hochzeitsgabe hinab.
Der Kreuzweg zweier Belten.
Ich ließ meinen Baß in Dschulfa difieren, er durchlief sechs Schreibstuben, und ich erfuhr, wie gut man 48 Stunden gebrauchen fann, nur um über eine Brüde zu gehen. Hinter dieser Brüde beginnt Berfien, ein Band seltsamer Widersprüche, der Abgeschloffenheit und leichenhaften Stille und zugleich mit einem frischen gefunden Hunger nach den neuesten Erfindungen Europas : der Kreuzweg
die störende Neugier und Unruhe der Außenwelt mie hinter einem Schleier abschließt. So tommt es, daß der Fremde die ganze Stadt durchstreifen tann, ohne eigentlich etwas anderes von ihr gesehen zu haben als tahle fensterlose Wände und ohne zu ahnen, daß hinter
ihnen fliesenbedeckte Höfe, blühende Gärten teppichbelegte Hallen oder blau schimmernde Moscheen sich versteden.
Aber der Grund dieser Abgeschloffenheit ist nicht mur bie mohammedanische Religion, sondern nicht weniger die heiße Sonne dieses Klimas. Denn nur die Enge und Höhe dieser Straßenmauern ermöglicht es dem Berser, in den glühenden Monaten des Sommers, in denen felbft die Hunde die Berührung mit dem von der Sonne erwärmten Boden scheuen, feinen Weg im Schatten zurückzulegen. Ja, wer vermag zu sagen, ob nicht die naturgegebene Liebe zum Schatten in diesen Ländern überhaupt die tieffte Ursache aller religiösen Abgeschloffenheit und auch der erste Anlaß für ben mohammedanischen Frauenschleier gewesen ist?
Häusern eingemauerten Lebens bildet der Basar mit seinen In diesem Gemirr toter und öder Traurigkeit eines in den bunten, Handelsständen und lärmenden Handwerksräumen die einzige heitere Unterbrechung: er ist das öffentliche Geficht der Stadt, Ciin, Martthalle, Industueviertel und Börse zugleich. Aber feine ver die ihr durch die
Beilage des Vorwärts
Freund noch bei seiner Schokolade vor dem Samowar, um ihn die stumme Familie. Hatte ich bis 11 Uhr meinen Baß nicht in Händen, mar es zu spät. Auf dem Regierungsgebäude der Hauptwache in Täbris tiefe Stille. Endlich kommen die Beamten. Lange Vervon meinem Baß weiß niemand. Statt beugungen, Borstellungen deffen Mißtrauen, ein Berhör. Schließlich nach einer Stunde schickte man uns nach der Stadtwache weiter. In meinem Belz schwitzend, angerempelt von den Lasten der Esel, den Ballen der Tuchhändler, jagte ich bis nach dem anderen Ende der Stadt hinter meinen Bitte Papieren her. Auf der Stadtmache das gleiche Staunen. nehmen Sie Plaz! Kaffee, Zigaretten und den füßen Honig der Höflichkeit. Ohne Zweifel mußte der Baß jegt vier Tage nach meiner Ankunft noch auf dem Bahnhofsamt sein Ein Polizist läutet am Telephon. Keine Antwort. Nun gibt es in ganz Täbris , einer Stadt von 300 000 Einwohnern, nicht mehr als sieben oder neun Telephonanschlüsse aber der einzige Beamte, der sie bedient, ist natürlich fortgegangen, um feinen Raffee zu trinken. Jallah! Jallah!" Der Gendarm reißt fast die Kurbel ab. Bei Gott ! Bei Gott ! Aber Gott half nicht. Und endlich stellte man tro tend fest, daß ein Bote sett 9 Uhr morgens bereits vom Bahnhof uterwegs. wäre, um meine Papiere in die Stadt zu bringen. Erg.ben auf meinem Stuhl, hodend, starrte ich durch das Fenster au die gewundenen Gassen, mit ihren finsteren Lehmmauern, zwischen denen mein Paß auf seinem geheimnisvollen Wege scheinbar für immer verschwunden war.
Es war 11 Uhr geworden. Draußen schien wieder die Sonne, unter ihr schmolz der Schnee und mit ihm meine Hoffnung. Endlich tehrte ich in das Haus des Direttors der deutsch - persischen Teppich gesellschaft zurüd. Wer im Orient sein europäisches Temperament zum Durchbruch tommen läßt, zieht stets den türzeren. In Gleichmut zurüdfallend, entzündete ich mir eine 3igarette. Aber schon nach wenigen Minuten traf ein Bote mit einer Depesche ein. Der Ruf nach Allahs Hilfe war nicht unnüz verhollt. Die Wetternachrichten jenseits des verschneiten Gebirges aus Mianeh lauteten ungünstig, das Flugzeug startete nicht. Gott hatte in der Tat geholfen und am Abend fand ich bei der Heimfehr endlich meinen Baß im Zimmer meines Hotels Dor.
In der Frühe des nächsten Tages machte ich mich über die völlig im Schlamm verfunfene Straße auf den Weg nach dem Flugplat vor den Toren der Stadt,
Fritz Wurthle: Tante Ina setzt sich
Tante Jna hatte Angst vor dem Hungertod. Die Vorstellung, ausgemergelt und entträftigt dahinsterben zu müssen, beherrschte ihr Empfindungsleben. Ihr Organismus litt meder Mangel an der nötigen Nahrungszufuhr noch an Reservefett. Tante Ina war nicht did, oh nein, Tante Ina war raumbeherrschend, ihre Korsettstangen maren Faßreifen, und einmal soll sie zwischen den Stangen einer Bahnsperre stedengeblieben sein. Bielleicht sind das Uebertreibungen der Familie, jedenfalls das eine ist sicher, Tante Ina ließ sich eine Badewanne nach Maß bauen. Abgesehen von den Leibesorgaren war sie ein zufriedener Mensch, wenn sie effen fonnte, was sie wolue.
Dann aber fam der Krieg und mit ihm die Hungersnot Rationen und Brotfarten, weniger und immer noch weniger, das hielt der stärkste Organismus nicht aus. Tante. Ina dachte an den Tod. Endlich erinnerte sich ein Berwandter an seine Pflicht, ein Seftionschef im Ministerium des Aeußeren verschaffte ihr einen Paß. Einen Reisepaß ins Ausland, in ein friedliches Land, wo es noch reichlich
zu essen gab.
zmeier Belten. Es gibt zwei Straßen, um von Norden her nach deckten Bogengänge bilden im Grunde auch eine Stadt ohne Fenster, schwer belasteten Waggonfedern fangen fröhlich- rhythmisch: In die
Berfien zu gelangen: Bachlepi, den Hafen am Raspischen Meer und von dort mit dem Automobil nach der Hauptstadt oder den Weg über das armenische Hochland, der mitten in die wilden Berg schluchten und Bässe des persischen Hochgebirges hinaufführt: im Winter eine Wüste von undurchdringlichem Schnee.
Die Fahrt nach Tabris nimmt 14 Stunden in Anspruch. Es fft die einzige Eisenbahn Perfiens, von den Russen während des Krieges zu strategischen Zweden erbaut, mehr ein Spielzeug als eine Eisenbahn, und sie legt während dieser ganzen langen Fahrt nur 120 Kilometer zurüd. Des Abends traf ich in Täbris ein.
Mein Herr, Ihren Baß!" rief mir aus dem Dunkel der Nacht der Gendarm entgegen noch ehe ich den einzigen Wagen der Bahn Derlassen hatte.
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Aber vergeblich wartete ich auf seine Rückkehr. Bitte geben Sie mir meinen Baß zurüd!" In Ihrer Wohnung!"- Aber ich weiß ja noch gar nicht, wo ich wohne!" ,, Das tut nichts, wir werden Sie finden!" Mein Baß verbeugt sich höflich und entschwindet im Dunkeln. Werde ich ihn jemals wiedersehen? In Persien , das noch immer als ein Land der Ueberfälle und Raubzüge gilt, ist jede Stadt wie in Deutschland des Mittelalters von Mauern umgeben wie eine Festung. Selbst das fleinfte Bauerngehöft gleicht mit seinen Schießscharten einer Burg. Und wie im Mittelalter tann man die Stadt nur durch ihre wenigen hohen Tore betreten. Ohne neben seinem ausländischen Reisepaß für jede Stadt einen besonderen Stadtpaß zu besigen, gelangt der Fremde meder heraus noch hinein.
Ich stolperte über Schneelachen, durch Wafferpfügen und geriet schließlich in ein fleines Hotel, das seltsamerweise den Namen
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an der Spiße der Ruppeln angebrachten glaslosen Augenlöcher er hält. Es war schon spät in der Nacht, als ich vom Besuch des armenischen Bischofs durch die nun stillgewordenen Biertel des Bajars zurückkehrte. Alle Berkaufsstände lagen geschlossen. Nur hin und wieder eine fladernde Petroleumlampe. Ein Geruch nach altem Rameldung. Grabesfühle meht aus den leeren Gewölben, und während ich in der Dunkelheit durch ihre hallenden Gänge irrte, glaubte ich, durch ein unterirdisches Totengewölbe zu schleichen.
Die Gintflut des Schmutzes.
Inzwischen häuften fich aus dem Gebirge die Nachrichten über die Ungunft des Wetters. Der selten strenge Winter, der auch hier bis tief in den Frühling reichte, hatte alle Bäffe unübermidbar mit Schnee verschüttet. Einmal schlug das Wetter für wenige Stunden um. Die Sonne schien warm, Schmelzwasser erfüllten sofort alle Straßen, unter den Rädern der Wagen sprißte der Kot, die Vorüber gehenden in Lehmgestalten verwandelnd, fußhohe Bäche brausten eine Sintflut des Schmuges! Hoffnungslos blidte ich aus dem Innern der Stadt zu den hohen reglosen Gebirgen hinauf, hinter Innern der Stadt zu den hohen reglojen Gebirgen hinauf, hinter denen irgendwo unsichtbar in der Sonne Teheran liegen mußte, die Hauptstadt Berfiens und das Ziel meiner Reise. Die Chauffeure, die von dort mit ihren Automobilen über die Päffe in Täbris eintrafen, tamen mit erfrorenen Händen an, einigen mußten die Finger amputiert werden. Andere blieben im Schnee fteden, mußten umfehren, eine Achse brach, Scharen von Wölfen überfielen im Gebirge die Reisenden, die Rameltreiber einer Rarawane, vom Schneesturm überfallen, ohne Heizung und Holz, wurden am Morgen nach einer
Als der Zug aus der Halle fuhr, war Tante Ina glücklich. Die Schweiz , in die Schweiz ..
Endlich nahte sich die Grenze, über die man damals nichts Geschriebenes und Gedrucktes mitnehmen durfte. Die Tante erinInerte sich etwas spät daran und beschloß, ihre Briefschaften zu vernichten. Sie ging an einen Ort, von dem man behauptet, daß er während des Krieges nicht immer sehr reingehalten wurde. Bitte, Tante war stundenlang gefahren es ist peinlich davon zu sprechen, aber es gehört zur Geschichte Tante Ina war also stundenlang gefahren, es ist kein Wunder, daß sie sich an den Zweck dieses Ortes erinnerte. Sie bedeckte also die Unjauberlichkeiten mit Briefschaften. und setzte sich. Das nur so nebenbei.
Der Zug stand schon in der Grenzstation. Tante hüpfte, so grazios sie fonnte, auf den Boden der freien Schweiz , dort stand
aber noch ein österreichischer Gendarm und faßte sie ins Auge, soweit sie eben mit zwei Augen zu erfassen war. War es der Körperumfang, war es der verdächtige Aufenthalt in dem Kabinett, der Gendarm bat sie höflich aber bestimmt, zum Kommando zu kommen. Tante belächelte diese Schikane, sie hatte einen Baß und einen Better im Minifterium, na alfo, fie folgte fogar willig zur Leibesvifitation, in einer Biertelstunde gab es echte Schweizer Friedens- Schokolade. Das stimmt versöhnlich.
Die Frau, die die Untersuchung führte, sagte plößlich:„ Ei," sonst nichts. Dann aber schlug sie Alarm, zwei Männer drangen in die Belle und packten die arme, nackte Tante Ina. Der eine schrie:
Wenn Sie Ihren Popo berühren, schießen wir." Was die liebe Tante in diesem Moment empfunden hat, läßt sich nicht schildern. Jedenfalls tann sie heute nicht daran denten, ohne ihr Erlebnis und den verlorenen Weltkrieg in irgendeinen Zusammenhang zu
Berdun trug. An den Geräten des Zimmers stellte ich die Ber. furchtbaren Nacht in einer Raramanferei im Gebirge erfroren au bringen. Desterreich hat sie auch nicht wieder betreten, nie wieder.
änderung des Klimas fest; denn je weiter man nach dem warmen Süden tommt, um fo größer werden die Wassergläser und um so fleiner die Bafferschüsseln Schließlich nehmen die Waffergläser den Umfang eines fleinen Waschbeckens an, während die Waschbecken zu Trintnäpfen zusammenschrumpfen Heiliges Naß, föstlicher als Bein, jei gefegnet!
gefunden.
Endlich die Nachricht, daß ein Frachtflugzeug der Firma Junters draußen vor der Stadt zu einer Notlandung niedergegangen war, bereit, zwei Baffagiere nach Teheran mitzunehmen. Klärte das Better fich auf, würde es am nächsten Mittag feinen Flug fortseßen. Ich entschloß mich fofort. Aber wie tam ich bis bahin in den Befig meines Passes? Heute war Freitag, der persische Sonntag, und ich wußte nicht einmal, mo mein Baß sich befand. Bas aber war ich ohne dieses Papier? Ein Menich ohne Geficht,
Jegt aber schrieben wir februar, und Massen hartgetretenen Schnees lagen auf allen Wegen. Am Morgen durchlief ich in der Früh die Stadt. Enge, finstere, unendlich lange und trumme Gassen, von hohen Lehmmauern überragt. Bon Zeit zu Beit schmale rotia ein Leib, der feine Füße mehr hat. Sei ruhig, ungeduldiges braune Türen mit schweren Metallringen zum Klopfen, hin und mieder ein Schild mit armenischen oder russischen Namen oder mit bem persischen Wappen. Nichts weiter. Dies ist der Gesichtsausdrud fast aller orientalischen Städte des fernen Sübens. Und zwischen arabischen Orten wie Mofful und Bagdad oder dem persischen Täbris besteht in der Bauart taum ein Unterschied: fie alle find
Städte ohne Fenster."
Die Häuser liegen abseits hinter den Mauern im Garten oder tehren der Straße ihre Rückseite zu Fast nirgends eine andere Deffnung als eine Tür. Denn das ganze Leben dieser Städte ist nach innen gerichtet, der Lebensauffaffung des Mohammedaners getreu, der nicht nur seine Frauen, sondern auch seinen Reichtum,
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europäisches Herz, wenn auch die Flügel deiner Motore über dem Lande rauschen was bift du ohne den Stempel, der dein Leben bezeugt, ein herrenloser Hund, den jeder Gendarm fangen darf. Bebte ich überhaupt noch? Ja, angesichts diefes Mangels begann ich in der Tat an meinem eigenen Dasein zu zweifeln.
Schon um 6 Uhr in der Frühe erhob ich mich. Der Direktor der deutsch - persischen Teppichgesellschaft und Bertreter der Firma Junkers in Tabris , sowie meine armenischen Freunde waren die einzigen, die mir helfen konnten Auf der Straße Schneeflocken, ein paar Holzhändler auf Efeln in der Dämmerung. Der Frost hatte wieder Holzhändler auf Efeln in der Dämmerung. Der Frost hatte wieder eingefegt. Würde es sich aufhellen? Ich fand meinen armenischen
Aber es sollte noch schlimmer fommen. Sie wurde in einen Raum gebracht, wo sechs junge Offiziere und ein älterer Herr, ein Oberst versammelt waren. Die Begleitperson meldete militärisch:
Befehl, Herr Oberst, jetzt hammas, das Luder, da hinten hats an ganzen Aufmarschplan, Blaß hats ja gnua."
Das war ein Fang! Um Gottes Billen, daß nichts zerstört wird. Tante Ina wurde auf einen Tisch gelegt, und betrachtet und untersucht, natürlich rüdwärts. Die Herren wurden aber wenig
flug aus den Hyroglyphen, man benügte die Lupe, das Mikroskop, man röntgenifierte und photographierte, die Tante durfte sich nicht bewegen, der Fachmann für Geheimschrift war ratlos, fein Resultat. Man beschloß mit einem Boten einen Abzug der Aufnahme nach Bien zu senden, das fonnte mit der Ueberprüfung acht Tage dauern. Der Oberst ging zum Essen, turz gab er noch Befehle: Die muß so liegen bleiben, rühren darf sie sich nicht und zu deden darf sie sich nicht, wegen der Schweißabsonderung, das könnte alles verwischen. Aufpassen, fag ich euch, aufpassen, das Schicksal ber Monarchie fann davon abhängen."
Die liebe Tante Ina lag acht Tage nach dieser Vorschrift. Dann tam ein Telegramm:„ Schriftzeichen belanglos, mühselig ergänzt, Abbrud eines Briefes."