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Sozialismus und Landarbeit.

Aus dem Programm der Labour Party  .

Aus dem Deutschen Landarbeiterverband wird uns geschrieben:

Die Suche nach dem Ausweg.

Durch das engliſche Wahlſyſtem bleibt bekanntlich der Wahl Günstigere Beurteilung der Verhandlungen durch die Pariser Preffemeinungen

ausfall immer ungewiß. Besonders ungewiß ist er auf dem Lande, dem Bereich der Landlords, der adligen Großgrundbesizer. Obwohl die für die Arbeiterpartei als Wähler in Frage kommenden Landarbeiter nicht so start vertreten sind wie in Deutschland  , hängt von ihrer Entscheidung doch ab, ob in manchem ländlichen Bezirk der Kandidat der Arbeiterpartei oder der Konser­vativen gewählt wird.

Die Arbeiterpartei wendet sich daher in ihrem Wahl programm auch an die Landarbeiter, das Gedanken enthält, die der deutsche Landarbeiter sehr gut verstehen kann, da es seine eigenen Wünsche ausdrückt. Das Programm sagt:

,, Die Arbeiterpartei vergißt nicht, daß der bedeutendste Teil der ländlichen Bevölkerung zurzeit aus landwirtschaftlichen Lohn­arbeitern besteht und daß fein Fortschritt in der Entwicklung des ländlichen Lebens möglich ist, wenn nicht eine grundlegende Besserung ihrer Lebensbedingungen zustande­fommt. Wichtig vor allem ist als Mittel zur Hebung des gegen­wärtigen Zustandes der Verhältnisse der landwirtschaftlichen Ar­beiter die Besserung der Produktion und tommer ziellen Organisationen der Landwirtschaft. Bis jetzt ist der Landarbeiter der Padesel unserer Gesellschaft ge­wesen. Es muß die Aufgabe der Arbeiterpartei sein, ihn zu einer neuen Teilhaberschaft am Fortschritt und der Zivilisation zu ver= helfen.

Eine Arbeiterregierung will daher dem Landarbeiter an Stelle der unendlichen Bladerei fürs tägliche Brot, das fein gegenwärtiges Los ist, einen angemessenen Mindestlohn sichern, der tatsächlich bindend ist, eine Versicherung gegen Ar. beitslosigkeit, angemessene Arbeitszeit, voll. Doll tommene Sozialbedingungen für seine Familie und weitläufige Unterrichtsmöglichkeiten für feine Kinder. Die Arbeiterregierung will, daß ihm Land zugänglich ist, entweder zum Zwecke einer Kleinbauernstelle oder als Parzelle. Sie will ihm Sicherheit geben in seinem Hause, sie will ihn befreien von der Gefahr der Vertreibung vom Heim nach dem Willen des Besizers durch Einführung eines Gefeßes gegen die Schäden der Werkwohnungen. Sie will das Problem der Wohnungsnot auf dem Lande lösen durch die Förderung des ländlichen Woh­nungsbaues.".

Diese Gedankengänge werden vor allem vertreten von den Führern der englischen Landarbeiterverbände, die auch als Kandi­daten zum Parlament auftreten. Es sind dies der Präsident der Internationalen Landarbeiterföderation, der Genosse Duncan, Generalsekretär des schottischen Landarbeiterverbandes, und der Generalsekretär des Verbandes der Landarbeiter Englands, der Ge­nosse Holmes.

Wildwest...

Weber 200000 Marf geraubt.

New york  , 25. Mai. In dem New York   benachbarten, im Staate New Jersey   ge­legenen a ft orange haben fünf mit Revolvern bewaffnete Banditen vormittags die in einem sehr verfehrsreichen Ortsteil gelegene Niederlaffung der Eaftorange- Trust- Company über­fallen, die Angestellten und die zufällig anwesenden Kunden, im ganzen zehn Personen, genötigt, fich mit erhobenen Händen an die Wand zu stellen, und etwa 50 000 Dollar geraubt, mit denen fie unbehelligt entfamen.

Amanullah   flieht mit Gold. Das andere Gepäck hat Habibullah   abgefangen!

London  , 25. Mai.

Amanullah   und feine Gattin trafen in Tschaman, ohne ihr Ein­treffen angekündigt zu haben, mit 60 Personen in Kraftwagen ein. Sie hatten nur ivenig Gepäck, da abibullah 48 der Last traftwagen erbeutet hatte. Doch hat Amanullah   eine große Anzahl Goldmünzen gerettet. Die britischen Behörden haben einen Sonderzug von Lahore   nach Tschaman entsandt, der den König und die Königin mit ihrem Gefolge nach Bombay bringen soll. Es wird angenommen, daß Kandahar   eingeäschert werden wird. Die Einwohner räumen die Stadt. Habibullahs Bruder hat Ghazni   auf dem Wege nach Kandahar   mit 4000 Mann Truppen eingenommen. Die gesamte Heeresmacht Habibullahs be­trägt 40 000 Mann.

Französische   Offiziere in Deutschland  . Ankunft in Berlin   heute nachmittag.

Defiau, 25. Mai.

Die als Gäste Dr. Edeners mit dem Graf Zeppelin" in Fried­cigshafen eingetroffenen sechs französischen   Offiziere Kind nach Besichtigung der am Bodensee   liegenden flugzeugtechnischen Werte mit einem Juntersflugzeug gegen 11 Uhr zu einem Besuch der Junkerswerte in Defiau eingetroffen. Im Laufe des Tadmittags werden die Herren nach Berlin   weiterreifen.

Schreckensurteile in Spanien  .

Gegen die rebeltischen Artillerieoffiziere.

Paris  , 25. Mai.

In den Kriegsgerichtsverhandlungen gegen die 37 aufständischen spanischen   Artillerieoffiziere verhängte ber fönigliche Kommiffar jieben Todesurteile, für 14 Angeklagte lebensläng liches Zuchthaus   und für die übrigen Offiziere Gefängnis firafen   zwischen 20 und 30 Jahren.

Alkoholverzicht der Diplomaten. Der britische Botschafter in Washington   bereit dazu. Washington, 25. Mai. Der britische Botschafter Sir Esme Howard erklärte, er sei für seine Person bereit, auf das Vorrecht des diplomatischen Koups, clkoholische, Getränke einzuführen, zu verzichten, falls die Regierung der Vereinigten Staaten   wünsche, dieses Vorrecht mit Rücksicht auf das in Amerika   bestehende Alkoholverbot aufzuheben. Er werde gegebenenfalls zu diesem Zwed mit den übrigen Diplomaten in Verbindung treten. Wie Washington Post  " meldet, ist Präsident Hoover auf Grund der Erklärung des britischen Boschafters aufgefordert worden, sich darüber zu entscheiden, ob das Siplomatische Borrecht hinsichtlich der alkoholischen Getrante auf nchoben werden soll.

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Paris  , 25. Mai.

Die Morgenpresse beurteilt die Lage weniger pessi: mistisch, als es gestern die deutsche Delegation getan, hat. Sie bespricht die einzelnen Punkte, die noch Gegenstand der Aussprache bilden, und stellt für gewisse Fragen die Möglichkeit einer Verständigung in Aussicht. Man habe im Hotel Georg V.  , fagt Petit Parifien", den Erfolg gestern mit 6: 4 bemessen, während fagt ,, Petit am Mittwoch die Erfolgsaussichten nur 2: 8 gestanden hätten. Was die Uebergangsmodalitäten vom Dawes- Plan   zum Plane Young anlange, fönne zweifellos eine Verständigung ge­funden werden, weil letzten Endes

die Regierungen und nicht die Sachverständigen den Zeit­punkt für das Inkrafttreten sowie den geeigneten Augenblick für die Aufhebung der finanziellen Kontroll­organe und die Räumung des Rheinlandes fest­setzen würden.

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Die Frage der Heranziehung der Nachfolgestaaten Desterreich­Ungarns für die Aufbringung der letzten 21 Annuitäten werde von Dr. Schacht aufs neue gestellt. Aber hier müßten die Alliierten bei ihrer ursprünglichen Ablehnung bleiben, da dieses Problem einzig und allein die interessierten Staaten angehe und vor allem politischer Natur sei. Das schwierigste Problem sei das der belgischen Forderung auf Bezahlung der Markbeträge. Petit Parifien" will eine Zustimmung der übrigen Allierten zu dieser belgischen Forderung feststellen können, während der Avenier" ein Abrücken der Engländer von dieser Forderung behauptet. Falls, so fährt" Betit Parisien" fort, hierüber sowie über gewisse deutsche Vorbehalte eine Verständigung zwischen Schuldner und Gläubigern sich als unmöglich herausstellen würde, würde den Sachverständigen immer noch die Möglichkeit bleiben, den Re­gierungen einen Mehrheits- und einen Minderheitsbericht zuzustellen.

Im übrigen erwarten die Blätter für heute eine Ent­scheidung; einige heben hervor, daß die Entscheidung von der Antwort abhängen werde, die Dr. Schacht heute gebe.

London  , 25. Mai.

Die Ansichten der Blätter über die Aussichten der Sachver­ständigenkonferenz gehen auseinander. Während Morning Post" aus Paris   berichtet, daß die Sachverständigen zu versichtlicher seien, sprechen Limes" von einem fritischen Stadium der Ver­handlungen. ,, Daily Telegraph  " ist der Ansicht, der heutige Tag tönne entscheidend sein, während ,, Daily Chronicle" sogar von einem bedeutsamen Tage für Europa   spricht. Der Pariser Korrespon­dent des Blattes führt aus, die

Franzosen erwarten heute den Abbruch, weil die deutsche Dele­gation nicht ermächtigt sei, gewiffe Forderungen der Pariser und Brüffeler Sachverständigen anzunehmen. Trohdem werde heute ein letzter Verfuch zu einer Einigung unternommen werden.

Der Korrespondent erwähnt eine angebliche Mitteilung Schachts an die Pressevertreter, daß wenig oder teine Hoffnung vor

handen sei und daß der heutige Tag wahrscheinlich das erfolglofa Ende der dreizehnwöchigen Arbeit sehen werde.

Der Pariser Korrespondent des ,, Daily Telegraph  " meldet die Ansicht, daß der heutige Tag zeigen werde, ob die Möglichkeit einer Vereinbarung bestehe. Bei den Deutschen   herrsche der Ein brud vor, daß auf jeden Fall noch mit einer Fortsetzung der Vera handlungen für einige Tage zu rechnen fei.

Der Parifer Berichterstatter der Morning Post" erklärt, wenn Dr. Schacht es ablehne, über die Zahlen des Young- Planes hin. auszugehen, würden die Gläubigermächte fich weigern, weitere Zeit an die Erörterung dieses Problems zu verschwenden.

Times" berichten aus Paris  : Die Aussichten auf Erfolg scheinen gering zu sein. Die deutschen   Einwände gegen eine Be friedigung der belgischen Entschädigungsforderungen für die in Belgien   ausgegebenen Marknoten sowie gegen die Rückkehr zu dem Verteilungsschlüssel von Spa würden vielleicht starte Unter­stützung finden, da angenommen werde, daß

Young nicht geneigt ist, die Frage der belgischen Markbeträge in das Abkommen einzuschließen, und auch dafür eintritt, die Regelung der Berteilungsfrage den Regierungen der Gläubiger­staaten zu überlassen.

Die Deutschen   fönnten daher auf die moralische Unterstützung des Borfizenden bei ihrem Drängen auf eine Rüdfehr zu den Zahlen Youngs und die getrennte Regelung der Berteilung rechnen. Die britischen Delegierten schienen einen geteilten Bericht zu er warten. Unter diesen Umständen fönnten, wie der Korrespondent behauptet, die Deutschen   einen Weg einschlagen, der fie möglicher­weise in eine günstige Lage bringe, nämlich, daß der alliierte Standpunkt bezüglich der Vorbehalte angenommen wird, während die Zahlen abgelehnt werden und die

Unterstützung des Borsitzenden für die Rückkehr zur Annuität von 2050 Millionen Mark erbeten wird. Zugleich würden die Deutschen   anbieten, diploma­lische Verhandlungen in Brüssel   über die belgische Frage zu ers öffnen, und so den Alliierten ermöglichen, die belgischen Markbe­träge aus ihren Zahlen zu streichen und ihre Forderungen herabzu­setzen. Aber wenn die Deutschen   dieses Verfahren einschlagen, so werden die Verhandlungen von neuem zum Stillstand ge= bracht werden, und zwar infolge der Verteilungsfrage, vor allem wegen der Ansprüche Belgiens  , Italiens   und Südslawiens. Der Korrespondent schließt: Ueberhaupt scheinen die Hindernisse für eine Regelung sehr ernst zu sein, es sei denn, daß in der letzten Minute ein Zusammenbruch der deutschen   Stellung erfolgt. Reparationsbetrug.

Paris  , 25. Mai.

In Nancy   wurden der Industrielle Pe chenard und der Architekt Ducrour wegen Betrügereien in Kriegsentschädigungs­angelegenheiten zu sechs bzw. zwei Monaten Gefängnis, hohen Geldstrafen und Schadenersatz verurteilt. Pechenard wurden außer­dem zwei Drittel der ihm zugesprochenen Kriegsentschädigung entzogen.

Ministerberatung über Paris  . abgeriffen werden muß, Anspruch auf volle Entschädigung nach§ 8

Schacht über die deutsche Auffaffung informiert.

In der Reichskanzlei fand am Freitag eine Chef­besprechung über den Inhalt des Memorandums der Gläubigerdelegierten statt, die bis in die späten Abend stunden hinein dauerte. Der deutschen   Delegation wurde von der Auffassung der Reichsregierung um Mitternacht Kennt­nis gegeben.

Um die Spittelfolonnaden.

Die notwendige Verbreiterung der Leipziger Straße  .

Die Spiffeltolonnaden im Zuge der Leipziger Straße   zwischen Dönhoffplatz und Spiffelmarkt machen dem Berliner   Magiftrat reichlich Sorgen. Troh der Proteste ver­schiedener Kunstgemeinschaften werden die Kolonnaden ihren Plah wechseln müssen; mit dem Abbruch der hinteren Häuser an der Südseite ist bereits begonnen worden. Jetzt ersucht der Magistrat im Einvernehmen mit der Deputation für das Siedlungs- und Wohnungswesen die Stadtverordnetenver­fommlung, fich mit dem Abschluß eines Vertrages mit dem preußischen Staate über die Beseitigung und den Wiederaufbau der Spittelfolonnaden in der Leipziger Straße   einverstanden zu erklären. Die zur Ausführung des Bertrages zunächst entstehenden Abrißkosten in Höhe von 30 000 Mart sollen aus gemeinsamen Vorbehaltsmitteln für 1929 bewilligt werden.

Am 10. Januar hatte sich, wie dies jetzt in der Vorlage des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung betont wird, die Stadtverordnetenversammlung mit dem vom Magistrat im Einver­nehmen mit dem Bezirksamt Mitte vorgelegten Fluchtlinienplan für die Leipziger Straße   zwischen Spittelmarkt und Dönhoffplatz einverstanden erklärt. Die neue Fluchtlinie sieht, wie bekannt, eine Berbreiterung der Leipziger Straße   auf 32 meter vor. Sie schneidet die Spittelkolommaden auf der Südseite derart, daß nur ein geringer Teil des Kolonnadenlandes hinter die Fluchtlinie zu liegen tommt, während sie von den hinter und neben den Kolonnaden gelegenen Grundstücken Leipziger Straße   54/56 eine Fläche von 126 Quadratmetern zu Straßenland bestimmt. Die Eigentümerin dieser Grundstücke, die Gesellschaft für Vermögensverwaltung m. b. 5., hatte bereits im Oktober 1928 ein Projekt über die Errichtung eines Neubaues unter Einbeziehung der Kolon= naden vorgelegt. Mit Rücksicht auf die inzwischen erfolgte neue Fluchtlinienfestsetzung hat der Unternehmer ein neues Bau­projett eingereicht, dessen baupolizeiliche Genehmigung noch fchwebt. Dieser Neubau fann nicht durch Vorbauten auf Straßen land, wie es die Kolonnaden sind, unmöglich gemacht werden, ganz abgesehen davon, daß die Kolonnaden, deren Hintergrund gleichzeit g die Fassade des dahinterstehenden Hauses bildet, in ihrer bisherigen Form nicht stehen bleiben können, wenn die Häuser entfernt werden. In den Berhandlungen mit dem preußischen Staat hat der Fiskus das Eigentum der Stadt an den Barzellen, auf denen die Kolonnaden stehen, anerkannt und lediglich eine Vergütung für die Un fosten, die durch den Abriß und eventuell den Wiederaufbau einer Rolonnade an anderer Stelle entstehen, verlangt. Da der Eigentümer eines Bauwerks, das zum Zwed der Durchführung einer Fluchtlinie

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des Enteignungsgeseßes hat, wurde die Vereinbarung getroffen, daß die Stadt für den Fall des Verzichts des Wiederauf­baues der Kolonnaden den mit 150 000 mart ange= nommenen Wert dieser Baumerte dem Staate er­statten muß. Zunächst tommt mur der Abriß der auf der Süd­seite befindlichen Kolonnaden in Frage, dessen Kosten schäzungsweise 30 000 Mart betragen werden.

Mit dieser Vorlage soll jedoch das Schicksal der Kolonnaden noch in teiner Weise endgültig entschieden sein.

Das neue Berliner   Fernamt. Ein ganz moderner Betrieb in der Winterfeldtstraße.

Auf dem Grundstück Winterfeldtstraße 28/30 ist ein moderner sechsstödiger Hochhausbau mit einer Front­länge von 90 Meter und einer Tiefe von 120 meter ent­standen: das neue Berliner   Fernsprech amt.

Nach den gemachten Erfahrungen nimmt der Fernverkehr in einem Jahre um etwa 10 Proz. zu, so daß bei einem Neubau entsprechende Räume geschaffen werden mußten. Der Personal bestand des neuen Hauses zählt ungefähr 1300 weibliche Kräfte für die Bedienung der Fernleitungen, dazu kommt noch das notwendige Verwaltungspersonal. Bon den vor­handenen acht Fernsälen werden zurzeit drei für den Fernbetrieb benutzt, die übrigen fünf sind für den Postiched vertehr dienstbar gemacht, wodurch der Neubau eines Postscheckamtes erfpart wurde. In jedem Saal arbeiten 250 Kräfte, und die Geschosse wurden, um ausreichende Luftzufuhr zu ermöglichen, in einer Höhe von 6 Meter erbaut. Man sieht die Arbeitstische, die nur einige Taster enthalten, mit denen die Beamtin unter Benutzung der Nummernscheibe den Teilnehmer über das Ortsamt heranholt und mit der Fernleitung verbindet.

Der Neubau, der geschaffen ist vom Oberbaurat Kuhlow, enthält alle Einrichtungen eines modernen Bureauhauses: Ruhe­pläge für das Personal im gefchloffenen Raum und auf dem Dach garten, Krankenzimmer, Gymnaſtikräume und eine Rantine zu niedrig gehaltenen Preisen.

Die Hunde hatten Mitleid. Das Kind auf dem Misthaufen.

Pilsen   i B., 25. Mai,( Eigenbericht.) Ein seltsames Drama hat sich in Horyse del abgespielt. Die Dienstmags Anna R. gebar nachts ein Kind. Als der Säugling zu meinen anfing, glaubte das Mädchen, die andere Dienstmagd, die mit ihr die Kammer teilte, fönnte von der Geburt Kenntnis er, halten Sie nahm einen Holzpantoffel und schlug damit das Rind auf den Kopf und würgte es folange, bis der Säugling ruhig und leblos war Dann stand sie auf, trug bas offenbar tote Kind in den Hof, marf es auf den Mist haufen und ließ die beiden sehr bissigen Kettenhunde los, damit sie das tote Rind auffreffen sollten. 21s aber früh die Bäuerin aufstand, faßen die beiden Kettenhunde vor dem Mist haufen und paßten auf das wimmernde kind auf. Die biffigen Tiere hatten dem Kinde nichts getan, hatten mehr Mitleid als die unnatürüche Mutter, die Derbaitet und dem Kreisgericht eingeliefert wurde. Das Kind starb trotz aller Pflege.