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Sieverts Flucht in die Krankheit.

Der Schluß der Beweisaufnahme im Fälscherprozeß.

Der jähe Abschluß der Beweisaufnahme im Do­famentenfälscherprozeß fam völlig unerwartet Ju die Hochspannung des Gerichtssaales schlug Sieverts Erklärung wie eine Bombe ein.

Die Neugliederung im Westen.

Umgemeindungsgesetz in dritter Lesung angenommen.

Der Preußische Landtag   erledigte am Mittwoch, dem 10. Jufi,| bezeichnen, ist unsinnig. Sie ist lediglich das Ergebnis der Erh Weshalb mar er nicht erschienen? Sollte man an seine zunächst einige fleine Vorlagen und nahm darauf ohne Aus midlung im Ruhrgebiet  . Ob die Lösung jedem gefällt, ist eine Gache Rrantheit glauben, oder war fie mur eingebildet? sprache in dritter Lesung den Gesetzentwurf über Berlängerung und für sich. Jedenfalls haben wir alle das beste gewollt. Satte er etwa Ursache zu befürchten, in der Verhandlung der Un- Aenderung des Bolizeitosten geseges und den Entwurf eines mahrheit geziehen zu werden? Allerdings mußte für die Polizeifostengesezes an. Glaubwürdigkeit dieses Zeugen seiner Gegenüherstellung mit dem

Regierungsrat Bartels und dem Russen Gumansfi entschei­

Hierauf folgt die

3. Lesung des Gesetzentwurfs über die Neugliederung des rheinisch- westfälischen Industriegebiets.

dende Bedeutung zukommen. Dieser soll auf Grund von Sieverts Denunziation im Zusammenhang mit diesem Fälscherprozeß ver= haftet worden sein. Man sah es diesem Russen an, daß die Die Abstimmung ergibt im wesentlichen die unveränderte plögliche Erkrankung Sieverts ihm eine arge Enttäuschung Annahme der einzelnen Baragraphen nach den Be­brachte. Bier Tage lang harrte er mit seiner Aftenmappe unterschlüssen der zweiten Lesung. Die Bereinigung von Rheydt  dem Arm des Augenblickes, da er seinem Feinde gegenüber mit M.- Gladbach, die in der zweiten Lesung nicht angenommen Nach Beendigung der Einzelberatung gibt

stehen würde.

sein.

er

Noch interessanter hatte sich das Zusammentreffen des Re­gierungsrats Bartels mit Sievert gestattet. Die Aussage dieses Vertrauensmannes des Reichskommissariats für öffentliche Ordnung mußte für den früheren Mitarbeiter des preußischen Staatsfommiffariats äußerst peinlich gewesen Sievert hatte erzählt: Als ich gewiffe Beziehungen zur Brenzpolizei abgebrochen hatte, die später vom Staatskommissariat übernommen wurden, hörte ich durch Zufall, daß Regierungsrat Bartels mich ausweisen will. Ich suchte ihn auf und fagte mir: Jawohl. Ihre Freundschaft zum Reichskommissariat wird Ihnen nicht helfen. Preußen weist Sie aus." Ich er­widerte dem Regierungsrat: Ich weiß, mer dahinter steckt. Es ist der Direttor der Grenzpolizei. Er ist gegen Er ist gegen mich, weil ich mich geweigert habe, seinem Wunsche gemäß gegen Sie und Weißmann Material zu sammeln." Man hätte von Bartels gehört, was an der Sache wahr ist. Auch die Kriminalkommissare Dr. Braschwitz und Dr. Heller hätten über die Persönlichkeit Sieverts einige Auf­schlüsse geben fönnen.

Falsch wäre, au glauben, daß die weitere Bernehmung des 3eugen etwas mehr Licht in das verwirrende Dunkel des Nach= richtendienst es hineingetragen hätte. Von öffentlichem Inter­cffe märe es aber, über den ehemaligen Gewährsmann des Reichs­tommiffariats mehr Klarheit zu erhalten. Soviel stand jedoch bereits nach der Aussage des Zeugen Mühleisen fest:

Sieverts Leichtfertigkeit in der Entgegennahme von Dokumenten grenzt an fchuldhafte Fahrlässigkeit.

Der Wunsch, den Behörden unter allen Umständen zu dienen, veranlaßte ihn, wahllos zu übermitteln, was ihm geliefert tourde. Hätte das Gericht gestern auf Sieverts Erscheinen be= standen, so hätte man ihn bestimmt noch zu hören bekommen.

Für die Anflage ist es schließlich ohne Belang, ob der Beweis für den Betrug im Falle Sievert erbracht ist. Es bleibt immer noch der versuchte Betrug im Falle Kniderboder. Hier hatte Orlom die Dokumente gefälscht, und Bamionowsti hat ihm dabei assistiert, Man darf auf das Urteil gespannt sein,

Wie U- Boot H 47 versant.

Letzte Verfuche, die Menschen zu retten.

London  , 10. Jufi. Ueber die Einzelheiten des Zusammenstoßes der beiden Unter­feeboçte liegen noch wenig Angaben vor. Man ist der Auf­faffung, daß das Unterseeboot H 47 ein Led erhielt und voll affer lief, bevor es der Besatzung gelang, zu entkommen oder fich reffen zu laffen.

Das Unterseeboot L 12 ist durch den Zusammenstoß nicht be schädigt worden. Der Zerstörer Vivian" und das Schlachtschiff Rodney" sind ebenfalls an die Unglüdsstelle abgegangen. Bon Diesen beiden Schiffen aus sollen die Tauchoperationen vor­genommen werden. Gestern abend wurde bekannt, daß auch vier Minensucher abgedampft sind, um die Position des gesunkenen Unterseeboots festzustellen. Ihre Arbeit soll durch Teile der Unter­

wurde, wird ebenfalls beschlossen.

Abg. Dr. von Kries( Dnat.) eine Erklärung ab, aus der hervor geht, daß die schweren Bedenken seiner Fraktion gegen die Vorlage fei eine ganz einseitige Großstadtpolitif getrieben noch durch die zweite und dritte Lesung verstärkt worden sind. Es worden, die durchaus im Zuge fommunistischer Kommunalpolitik fiege.( Seiterkeit.) Es sei eine Politik der Bergewaltigung, die seine Fraktion unter keinen Umständen mitmachen könne. Die Vor­lage hebe das Selbstverwaltungsrecht auf und seine Freunde werden sie deshalb einstimmig ablehnen. Der Entwurf, der verfassungs­ändernd sei, gebrauche zur Annahme eine Zweidrittelmehrheit. ( Widerspruch.) Auch könne der Landtag in seiner heutigen Zu fammensetzung, d. h. vor dem Urteil des Staatsgerichtshofes, über ein solch meittragendes Gesetz nicht entscheiden.

Abg. von Ennern( D. Vp.) betont, daß an der unendlichen Mühe und Arbeit, die die Vorlage gemacht habe, auch die Oppositions: parteien ihren Anteil hätten. Dennoch hätte niemand ein Gefühl der Befriedigung, denn nicht im entferntesten seien alle berechtigten Wünsche erfüllt worden. Bei einzelnen Regierungsparteien sei aber sicher nicht vom sachlichen Gesichtspunkt aus gearbeitet worden. Seine Fraktion sehe auch in der Borlage eine Verlegung des Selbst verwaltungsrechts und werde deshalb in der Schlußab ftimmung nicht zustimmen.

Abg. Dr. Rohde( Wirtsch. P.) lehnt die Vorlage ebenfalls ab Abg. Haas- Köln( Soz.):

Wir sind nicht verwundert über die Erflärung der Deutschnatio nalen und der Volkspartei. Aber es ist erstaunlich, daß fie für ihre Fraktionen den einmütigen Entschluß, dagegen zu stimmen, zum Ausdruck brachten, weil sie sich damit in frassen Widerspruch zu den Fraktionsmitgliedern gestellt haben, die im Ausschuß eifrig mit­gearbeitet und als interessierte Mitglieder gestimmt haben. Herr von Ennern hat allerdings nur eine negierende Politit getrieben. Die Vorlage als einen Erfolg kommunistischer Kommunalpolitit zu

4600 Zentner Teeröl ausgelaufen.

Delüberschwemmung im Emdener Hafen.

Emden  , 10. Jul.

=

Ein Deltant der Rutgers Werte A. G. in der aus zwei Tanks bestehenden Anlage auf der Wesimole ist Dienstag nach mittag durch Bruch des Ventilstugens plötzlich led geworden und fein Inhalt pon insgesamt 4600 3entnern Zeeröl, der unter dem gewaltigen Drud in einem riesigen Strahl herausschoß, drohte die Wafferoberfläche des Hafens mit der gefährlichen entzündlichen Flüssigkeit zu bededen, was zu einer unabsehbaren Katastrophe führen konnte. Hafenpolizei und Wasserbauamt wurden sofort alarmiert und der Regierungs­dampfer Emshörn wurde mit einer zur Aufnahme des Dels be­stimmten Schute im Schlepptau an die Unfallstelle entfandt. Da die Schute sich aber zur Aufnahme der immer stärker hervor. quellenden Delmengen als unzureichend erwies, fah man sich ge nötigt, das Del auf freies Gelände abzuleiten. Bis spät in die Nacht hinein war es noch nicht gelungen, den Delstrom abzudämmen.

feeboot.Abwehr- Flottille und durch Flugzeuge unterstützt Orkanschäden in der Tschechoslowakei  .

werden. Ferner ist ein Taucherprahm mit eigener Maschinen­fraft auf dem Wege nach der Unglücksstelle, er hat Spezialrettungs gerät an Bord.

Reine Antwort

London  , 10. Juli. Das Unterfeeboot I 96 hat heute an der Stelle, ino H 47 gesunken ist, getaucht, um den Versuch zu machen, durch Schallzeichen eine Verständigung mit der eingeschlossenen Besakung des gesunkenen Bootes her zustellen. Das Bopt erhielt jedoch keine Antwort.

Vor einem Wetterumschlag?

ST

Das Barometer ist seit furzem in anhaltendem Steigen begriffen. Hinter dem verschwindenden Tief von Süd­mesteuropa erfolgt ein neuer Borstoß des Azoren  - Marinums, der auf fommendes schönes Sommerwetter schließen läßt. Am stärksten hat sich die Temperatursteigerung bisher in Frank reich, Holland   und Südengland   ausgewirkt.

ΑΠΟΟΙΟΟ

Fünf Todesopfer.- Millionen an Sachschaden.

Prag  , 10. Juli.  ( Sonderbericht.)

Die Stärke des Sturmes, der im ganzen Gebiet der Republif herrschte, wurde von der Prager   meteorologischen Station mit 100 Kilometer in der Stunde angegeben, was einen Drud von 65 Kilogramm auf den Quadratmeter darstellt. In Pardubih und Umgebung wurde durch das Unwetter ein mehrere Mil­lionen kronen betragender Schaden angerichtet. Aus dem Bezirk Pardubitz   allein werden fünf Todesopfer ge­meldet; zwei Personen wurden durch Berühren herabgeschlagener Drähte der elektrischen Leitung und eine Person durch ein herab­ffürzendes Dach getötet; auf dem Bahnhof wurde ein Reisender beim Aussteigen aus dem Zuge vom Wind unter die Räder ge­worfen und überfahren. In Proßnitz  ( Mähren  ) deckte der Sturm das Dach des Gymnasiums cb, riß das Gerüst eines Neu­baues ein und beschädigte auch diesen selbst. In der benachbarten Ortschaft Chrosin riß der Sturm den 30 Meter hohen Kirchturm um, der im Fall das Dach der Kirche durchschlug, so daß diefe ge­fchloffen werden mußte. Auf einem nahen Hügel wurde eine alte

Das Gesetz ist nicht verfassungsändernd und bedarf deshalb auch teiner Zweidriffelmehrheit zur Annahme.

fie follen lediglich Parteiagitatorische Wirkungen auslösen.( Sehr Die Erklärungen der Oppositionsparteien haben nur den einen Sped: wahr! bei den Regierungsparteien.)

Abg. Baumhoff( 3.) ist ebenfalls der Meinung, daß die Er flärungen der Opposition trotz der feierlichen Aufmachung feinen tiefen Eindruck hinterlassen. Auch das Zentrum habe schwerste Bes denken gegen verschiedene Teile des Gesetzes. Aber es merbe ein mütig zustimmen, weil ein Scheitern der Borlage die völlige forme

munalpolitische Anarchie im Industriegebiet bedeuten würde. Die Abgg. Pohl( D. Fraktion) und Sobotffa( Konim.) erklären die ablehnende Stellung ihrer Fraktionen.

Nunmehr schlägt Abg. Lüdide( Dnat.) vor, die Abstimmung erst nicht alle Mitglieder im Hause!) Der Antrag wird abgelehnt. am Donnerstag vorzunehmen.( Die Rechtsparteien hatten offenbar

lich ist, wird die Borlage unter großem Beifall der Ne In der nun folgenden Schlußabstimmung, die nament lich ist, wird die Vorlage unter großem Beifall der Ne­gierungsparteien mit 210 gegen 169 Stimmen auge

nommen.

Präsident Bartels spricht hierauf denjenigen Mitgliedern des Hauses, die an der Vorlage mitgearbeitet haben, den Dant aus. Es sei schwierig gewesen, dieses große und viel umstrittene Gefezeswert zu Ende zu bringen. Sicher seien nicht alle Wünsche der beteiligten Kreise erfüllt worden, er hoffe aber, daß das Gefeß dem Industrie­gebiet ein weiteres Aufblühen bringen werde.

Innenminister Grzesinski  :

Ich will mich darauf beschränken, mich dem Dant des Herrn Präsidenten anzuschließen, möchte ihn aber ausdehnen auch auf alle diejenigen, die außerhalb des Hauses an dem Gesetz mitgearbeitet haben. Die Regierung hat sich bei der Vorlage nur von allgemeinen staatspolitischen Gesichtspuntten leiten lassen. Es ist erfreulich, daß sich der Landtag im großen und ganzen auf den Standpunkt der Staatsregierung gestellt hat. Ich hoffe, daß das umgemeindete Bea biet in seinem neuen fommunalpolitischen Rahmen mit Hilfe der Selbstverwaltung auch fernerhin fegensreiche Aufbauarbeit für das ganze Baterland leisten muß.( Beifall bei den Regierungsparteien.) Hierauf wird in einfacher Abstimmung auch das Einführungs­gesetz zum Umgemeindungsgefeh angenommen.

Das Haus erledigt hierauf noch eine Reihe von mündlichen Bes richten des Ausschusses für Beamtenfragen und vertagt sich hierauf auf Donnerstag, den 11. Juli, 10 Uhr. Tagesordnung: Abstim mungen über die eingebrachten Mißtrauensvoten.

Windmühle weggefegt. Auf dem Friedhof des Dorfes wurden Marmorgrabsteine umgeworfen, mobei sie die Beton­dede der ausgemauerten Gräber durchschlugen, in die offenen Gräber stürzten und die Särge zerfrümmerten. Auch in der Gemeinde Smrcice deckte der Sturm die Kirche ab und frug das Dach fünf Meter weit auf die Dorfstraße. Die Straßen des Prohnißer Bezirks entlang hat das Unwetter Taufende von Bäumen, darunter zwei 106 bzw. 150 Jahre alte Riefenbäume, entwurzelf.

Bootsunglück bei Koferow?

Ein Gegelboot mit fünf Badegästen verschollen.

Swinemünde  , 10. Juff.

Uus dem Ostseebad koferom fommt eine Meldung, die auf ein schweres Bootsunglüd schließen läßt. Am letzten Sontag früh fuhr ein Badegast, der kaufmann Menne aus Berlin  , mit zwei Damen und zwei Herren in einem einen Segelboot, ohne Wiffen des Eigentümers, des Gastwirtes Schlechter vom Hotel Seeblid", von Sojerom aus in See. Das Ziel der Fahrt follte Rügen sein. Die Abfahrt erfolgte bei schönstem Wetter. Das Boot mit den fünf Jnjassen ist seitdem verschollen.

Eckhausdachstuhl in Flammen.

Durch ein Großfeuer murde gestern in den späten Nach mittagsstunden der Dachstuhl des Edhauses Kösener Str. 12 in Schmargendorf   zerstört. Die Feuerwehr hatte annähernd fechs Stunden mit den Lösch- und Aufräumungsarbeiten zu tun. Sechs Schlauchleitungen stärksten Kalibers und zwei mechanische Leitern mußten zur Bekämpfung des Großfeuers eingefegt mere den. Der Feuer- und Wasserschaden ist sehr hoch. Die Entstehungsursache fonnte noch nicht ermittelt werden.

Ein bestätigtes Urteil Die Berufungsverhandlung vor der Großen Straffammer des Landesgerichts I gegen den Hauptschrifte leiter des Tag", Freiherrn   v. Meden und den Schriftleifer Flemming, wegen Beleidigung des Ministerpräsidenten Braun endete nach zweitägiger Verhandlung mit einer Be'r werfung sämtlicher Berufungen. Das Schöffengericht hatte auf 600 bzw. 500 m. Geldstrafe erkannt gehabt. Seitens der Staats anwaltschaft war eine Erhöhung der Strafen auf 1000 und 500 m. beantragt worden, während die Rechtsanwälte Walter Bohn und Dr. Chlers Freisprechung verlangten.

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