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Bormarsch in Niederösterreich . Nicht zurück, sondern vorwärts.

( Fortsetzung von der 1. Geite.)

Mehrheit. Jn Glödniß und Sfoderau, die heftig um tämpft waren, wurde die fozialdemokratische Mehrheit behauptet. Gödnih ist das Zentrum der niederösterreichischen Heimwehr. An Bürgermeisterposten hat die Sozialdemokratie nach den bis­herigen Ergebniffen acht neu erobert.

Wien , 11. November.

Nach den heute früh vorliegenden Meldungen über die Ge­ineindewahlen in Niederösterreich liegen von den 1711 niederöster reichischen Gemeinden, die gestern gewählt haben, Ergebnisse von 1698 Gemeinden vor. In diesen haben die nichtsozialistischen Bar­teien insgesamt 18 246( gegen 16 938 im Jahre 1924), die Sozial­demokraten 4111( gegen 3630) Mandate erhalten. Der Mandats­

genommen.

Wahlkampf in merikanischer Art. Straßenfämpfe in Megito- Stadt.

Severing im Berliner Often.- Otto Wels am Wedding .

Die Arbeiterführer in den Berliner Arbeitervierteln!| der Zeit heraus, daß der Kampf schwer sein würde. Aber wir Gestern sprach Reichsinnenminifter Genoffe Severing im ahnten nicht, daß der Gegner schon nach 11 Jahren so dreift Bezirk Friedrichshain und der Borfihende der Sozialdemo- und frech auftreten würde, der Gegner, der sich damals vertroch fratischen Partei Offo Wels am Wedding . Mit Absicht und verfted te. hatten fie fich Bezirke gewählt, in denen fommunistischer Wahnwitz und rechtsradifaler Uebermut fich besonders breit machen.

Das weite Rund der Plaza am Schlesischen Bahnhof war schon vor 10 Uhr überfüllt Der Männerchor Friedrichshain leitete die Veranstaltung ein. Dann sprach Genosse Severing. zuwachs beträgt für die nichtsozialistischen Parteien 1308, für die Heute tritt der Arbeiter gleichberechtigt mit dem Kommerzienrat, Sozialdemokraten 481 Mandate und 15 Bürgermeisterämter. Die gleichberechtigt mit dem Großgrundbefizer an die Bahlurne. Die Sozialdemokratie hat, angesichts einer allgemeinen Vermehrung der Demokratie hat ihm dieses Recht gegeben. Wenn wir am näch Manbaie, um 13 Proz., die anderen 4 Parteien um 7 Proz. 3 usten Sonntag die Vertreter in den Kommunen wählen, dann trei­ben wir gleichzeitig hohe Politit Wenn auch der Young- Plan uns 700 Millionen Marf ersparen wird, so ift doch auch weiterhin unsere finanzielle Dede furz. Biele aber, Reich, Länder und Ge­meinden sollen unter dieser Dede Plaz haben. Da wird in den Gemeinden entschieden, wo gespart werden soll, ob etwa an fulturellen und sozialen Aufgaben, und wer die Lasten tragen soll, der Besigende oder der Schaffende. Der Wahl tampi geht nicht etwa, wie politisches Pharifäertum durch Berleum bung und Standal uns vortäuschen will, um eine Hose oder um einen Belzmantel. Die schmußige Angelegenheit der Herren Sflaret wird ja von gewisser Seite nur aufgebauscht, um gegen die So zialdemokratie zu fämpfen. Dieser erbitterte, mit allen Mitteln geführte Rampf ist uns ein Beweis unserer Stärte. Wenn bei uns etwas nicht in Ordnung ist, dann find wir gewohnt, felbst schleunigst Remedur zu schaffen.

Megifo- City, 11. November.( Eigenbericht.)

in ber merikanischen Hauptstadt tam es am Sonntag zu einem regelrechten Straßenfampf zwischen Anhängern des Präsidentschafts­fandidaten Bajeonzelos und Anhängern des Gegenfanbibaten Rubio. Drei Personen murben getötet, 15 schwer verletzt. Unter den Schmerverlegten befindet sich auch der Chef der Polizei von Merilo- Ciin, der mit einem Gewehrfolben niedergeschlagen wurde. Als etwa 500 Anhänger von Baseongelos nach einer Bersamme lung an dem Hauptquartier der Anhänger des Präsidentschaftskandi­daten Rubio vorbeizogen, wurden sie aus dem Hauptquartier heraus plöglich beschossen. Es entstand ein großer Tumult, der schon nach wenigen Minuten zu einem regelrechten Straßen­

tampf ausartete. Auf beiden Seiten wurde scharf geschossen. Erst nach Aufbietung sämtlicher Polizeikräfte und nach ſtundenlangen Auseinanderlegungen fonnten die gegnerischen Parteien auseinander gebracht werden. Aber kaum war die Polizei abgezogen, als An hänger von Bajeonzelos das Hauptquartier der Rubionisten in Brand stedten und die Feuerwehr verhinderten, die Lösch arbeiten aufzunehmen. Sämtliche Bureaus wurden zerstört, Schreib­maschinenf und Utensilien vernichtet. Die Straßen in der Umgebung des Hauptquartiers der Rubionisten waren dicht mit Akten besät.

Aus anderen megitanischen Städten werden ähnliche Bor fälle gemeldet. Das Barometer steht danach wieder einmal auf Stebchize. Die Wahlen finden am 17. November statt, so daß im Berlauf dieser Woche noch schwere blutige Auseinanderschungen befürchtet werden.

Bombenwerfer und Meineidiger. Syndikus Befchte auch wegen Meineids angeklagt.

In der Untersuchung gegen die der Bombenanschläge Ber. dächtigen ist gegen den Syndifus Weschte die Boruntersuchung ent­sprechend dem Anfrage der Staatsanwaltschaft auf meineid aus. gebehnt. Weschte ist jetzt ge ständig, an dem Bombenanschlag in Beidenfleth feilgenommen zu haben. Er hatte, im Vorver. fahren als Zeuge zur Erreichung einer wahrheitsgetreuen Aussage unter Eid vernommen, befundet, daß er zu den Bombenanschläge in teinerlei Beziehungen stände.

Die Straffammer hat am Freitag die Haftbeschwerde des Frei­herrn von Onden- Offo zurüdgewiesen.

Der Bombenattentäter Bolf, der am Sonnabend an der schweizerischen Grenze bei Lörrach festgenommen wurde, ist noch am gleichen Tage nach Berlin übergeführt worden. Außer Bolt ist auch deffen Frau, die fich in seiner Begleitung befand, festgenommen worden.

Schweres Straßenbahnunglück in Belgien . 32 Berlette!- Bersagen der Bremsen?

Brüffel, 11. november.

Ein schweres Straßenbahnunglüd ereignete fich gestern auf der Strede Haffelt- Tongres. Ein Straßenbahnsonder 3ug, bestehend aus 21 Wagen und 2 Lokomotiven, der etwa 1000 Berfonen von den Fußballmettspielen in Tongres zurüdbrachte, tam auf dem jogenannten Gefälle von Hennegau in eine solche Geschwindigkeit, daß an einer Biegung beide Lokomotiven sowie die ersten drei Wagen aus den Schienen fprangen. Der vierte Wagen tam quer über die Gleise zu stehen, so daß die beiden nächsten Wagen mit voller Wucht gegen diesen anrannten und vollständig zertrümmert wurden. Bisher fonnten 32 Berlegte geborgen werden, darunter zehn Schwerverlette. Einem Schaffner wurden beide Beine abgefahren.

Die Ursache des Unglücks fonnte noch nicht ermittelt werden. Es scheint, daß die Bremsen der einen Lokomotive im entscheiden­den Augenblic versagt haben.

Pilzvergiffung in einer Kochschule.

22 Schülerinnen ertranft.

Bitterfeld , 11. November.

Die erste Klasse der Pestalozzischule hatte, wie allmöchentlich, Kochunterricht. Dabei wurden Pilze verwendet, die dann wie üblich von den Schülerinnen gegessen wurden. Nach Schluß des Unterrichts flagten bereits einige Mädchen über Uebelteits­erfeinungen. Man maß dem aber nicht allzu große Beden tung bei, Gegen Abend stellte sich jedoch bei 22 Schülerinnen Brech reiz und Uebelfeit ein. Die Erkrankten wurden im Kreis frankenhaus sofort in ärztliche Behandlung genommen. Berschiz denen murde der Magen ausgepumpt. Lebensgefahr soll bei feiner der Ertrantien bestehen.

Man nimmt an, daß sich unter den von einem hiesigen Kauf. menn erftandenen Pilzen gifitge befunden haben. Die Lehrerin bebauptat, pie Pilze feien von ihr geprüft und als einwandfrei be­funben porben.

Tschitscherin verabschiedet.

Mostau, 11. November.

Das Politbureau der Kommunistischen Partei hat das Rück­trittsgefuch schitscherins genehmigt, der damit vom Amte des Augentommiffars wegen seines flechten Gesundheitszustandes ent bunben wird. chitscherin wird sich meiter in Wiesbaden aufhalten.

Die Reaktion dankt ihren Muf nicht zum wenigsten den kommy­niften, die den Bruderzwist in der Arbeiterklasse hegen und pflegen und ihr so die Möglichkeit geben, nach ihrem Wahrsprud)

Teile und herrsche" gegen die Arbeiterschaft tätig zu sein.

Rußland ist kein Land es Glücks und des Segens. Die deutsche Arbeiterfrau denkt mit Schrecken an die Zeit, wo sie um eine Brot-, eine Fett, eine Fleischration auf Karten hin anstand. In Ruß­ land stehen noch heute die Arbeiterfrauen mit ihren Karten vor den Geschäften an. Das ist nicht der Weg, den wir Sozialdemo fraten gehen wollen. In Deutschland beträgt trok seiner schweren Reparationslasten der Sozialetat 1300 millionen Mart, in dem riesigen Rußland weift er 100 Millionen Rubel auf. Trok Lüge und Berleumdung sprechen für uns unsere Laten! Die Hugenberger haben der Reaktion in den Nachbarländern neucs Wasser auf die Mühlen gegossen. Das beweist das Berhalten der Männer um Tardieu und Mag.not in der Räumungsfrage. Treffe: 1 wir am 17. November den richtigen Boltsentscheid, dann wird es vorwärts gehen, innen- und außenpolitisch. Darum wählen

wir fozialdemokratisch!

Der Bürgermeister des Bezirfs Genosse Leid schilderte die Arbeit der Sozialdemokratie am Wedding . Kommunale Er füllungspolitik besteht für den Sozialdemokraten darin, für die Schaffenben alles Die Schaffenben alles nur mögliche herauszuholen. Jeder Gehende ertennt an, daß gerade im Wedding Leistungen aufzu meisen sind, das zeigen die Besichtigungen durch ausländische Gäste, so auch durch eine Rommission aus Sowjetrußland. Der deutsche Arbeiter braucht nicht, um tommunale Leistungen zu sehen, nach Rußland zu fahren, er kann sich in Berlin umsehen. De einzige Kulturtat der Kommunisten im Berwaltungsbezirk Wedding war, daß sie nach ihrem Sportfest im Auguft den Play in einen Zustand versetzten, der nur als ich weinemäßig bezeichnet werden fann.

Für jeden Dentenden gibt es am fommenden Sonntag nur eine Entscheidung, die Entscheidung für Ciste 1.

Ueberall veranstaltete die Sozialdemokratie gestern in Berlin Rundgebungen und Umzüge. Leider gestattet uns der Raum nicht, alle Veranstaltungen zu besprechen. Eins zeigte sich immer wieder: die Partei geht in die Wahlschlacht mutig und siegesbewußt. Sie ist der Ueberzeugung, daß die Berliner Bevölkerung am Sonn­tag die richtige Wahl, die Wahl der sozialdemokratischen Lifte 1 treffen wird.

Kommunistenheld Lange flüchtet zu Zörgiebel.

Die Weddinger Sozialdemokratie marschierte gestern in drei nachtoollen Werbeumzügen zu der Wahlfundgebung im Schiller part. In der Unnarstraße ging pläglich der fommunistische Stadt­Barteigenoffen erkannten den Burschen und sagten ihm einig verordnete Lange demonftratio neben dem Zuge her. Einig: Wahrheiten. Leichen blaß flichtete der Held" Lange sofort zu den Schußpolizisten und ersuchte um Beistand, ohne daß dazu der geringste Anlaß bestand. Das wird den sauberen Herrn natürlich nicht abhalten, bei der nächsten Gelegenheit mit altbe­fannter Lungenkraft gegen Börgiebel und seine Banditen" 3" hetzen.

Mit unseren Leistungen auf fommunalem Gebiete fönnen wir den Wettkampf mit den Bürgerlichen getrost aufnehmen. In der Vorkriegszeit sorgte man durch ein ungerechtes Bahirz.ht in den Kommunen für eine bevorrechtete Minderheit Wir arbeiten für das Bolf in seinen weitesten Schichten. Das Bürgertum will in sozial- und fulturpolitischen Fragen nicht nur bremsen, sondern zurückschrauben. Darauf laffen wir uns unter feinen Umständen ein. Und sind für unsere Arbeite: finder die besten Schulen und die fürsorglichste Gesundheitspflege gerade gut genug. Möge sich besonders der Mittelstand über­legen, was geschieht, wenn die Sozialgeseze abgebaut werden. Ich weiß als früherer preußischer Polizeiminifter aus den Nofjuhren weiß als früherer preußischer Polizeiminifter aus den Nofjuhren 1922/23, da sich der Zorn des Hungernden nicht gegen die Billen der Großbesitzer im Berliner Westen austobt, sondern gegen die Läden des fleinen Schlächters, des fleinen Bäders, des fleinen Kolonialwarenhändlers im Arbeiterviertel. Nicht nur innenpolitisch, auch außenpolitisch sind die Wahlen vom 17. Rovember von größter Bedeutung. Wir wissen, welchen üblen Eindruck das knappe Gelingen des Hugenbergschen Boltsbegehrens namentlich in Paris gemacht hat. Der wahre Bolfs entscheid fällt nicht am 22. De­zember, fondern am nächsten Sonntag, am 17. Nopember. Bir gehen zu diesem Boltsentscheid mutig und siegesgemis. Bir verteidigen uns nicht, sondern wir greifen an zum Segen Berlins und zum Segen des gesamten deutschen Boltes." Der Bürgermeister des Bezirts Friedrichshain Genosse Milis leitete dann mit kurzen Worten die Borführung des wirkungsvollen Films Aus dem Alltag empor" ein, der von uns letthin im Borwärts" besprochen wurde. Er führte aus: Die Höfe und Schächte, in denen gerade in unserem fünften Verwaltungsbezirk die Proletarier hausen müssen, sind ein Vermächtnis der Ber. gangenheit, sind das Erbe des Kommunalfreisinns, das wir übernehmen mußten. Von den 104 000 Wohnungen in Eine sehr gute und wirksame Unterstügung fand die gestern unferem Bezirt find 90 000 Kleinwohnungen. Wir Sozialdemo. überall durchgeführte Wahlagitation der Sozialdemokratie fraten haben uns bemüht, in diese Enge etwas Luft zu bringen und durch 12 riefige Propagandawagen, die der Bezirksverband Berlin vor allem dem heranwachsenden Geschlecht durch Schaf der SPD . eingesetzt hatte. In Zügen von je drei Wagen wurd fung von Spielplägen und Heimen etwas Licht und Sonne zu geben, die ganze Stadt durchfahren. Die Wände der Möbelwagen find furz Dafen in der Wüste der Großstadt zu schaffen. Unsere Arbeit mit riesigen Blataten bekleidet, die Seitenflächen haben. befriedigt uns in feiner Weise, wir wollen mehr schaffen, aber das befriedigt uns in feiner Weise, wir wollen mehr schaffen, aber das eine Größe von 8x2,50 Meter. Ueberall standen die Wagen im tönnen wir fagen: was zu schaffen war, haben wir getan, befämpft Mittelpunkt des Interesses der Straßenpaffanten. Die sehr mir. von der Reaktion rechts und links von uns. Die Komtungsvollen Bilder nerfehlten ihren Eindrud nicht. Die munisten sind gerade in unserem Bezirk unserer aufbauenden Karitaturen, die sich mit dem Treiben der Kommunisten und Arbeit immer in den Rüden gefallen, sie haben nicht, wie es Pflicht Hafenkreuzler beschäftigen, wurden oft belacht und fanden die volte einer Partei wäre, die sich Arbeiterpartei nennt, uns geholfen und 3uftimmung der Berliner . Ein Riefenplatat, bas Kommunisten unfere Arbeit gefördert, sie haben unsere Bezirksversammlung zu und Nazis in treuer Gemeinschaft mit Stinkbomben bewaffnet zeigt. einem Tummelplag wüster Rabaujzenen gemacht. Wer sich in fragt: Berliner , soll diese Sorte im Stadtpariament regieren?" unserem Bezirk umsieht, muß wissen, wie er sich am 17. November Ein anderes Plakat fordert den Wähler auf: Den kläffern einen zu entscheiden hat: gegen jede Reattion, mag fie lints Tritt, am Aufbau helfe mit!" Die Wagen fahren in der kommen­oder rechts stehen, für die Sozialdemokratie. den Woche während des ganzen Tages durch die Straßen der Stadt. fie merden auch die entferntesten Winkel aufsuchen und so jedem Berliner vor Augen fommen.

Um 14 Uhr marschierten die Parteigenossen vom Webbing im Schillerpart auf. Die Männer und Frauen der Arbeiter­ttasse rüdten in imposanten Zügen mit Schildern: Wählt sozial­demokratisch! Für Lifte 1! Left den Vorwärts"!" an. Nach Be­grüßungsworten des Genossen Frant sang der Arbeiterchor Mei nede unter Leitung des Genossen Joseph. Dann sprach Ge­nosse Wels: Als 1918 die Fürsten verjagt wurden und das bis dahin rechtlose Volf politisch frei wurde, wußten wir aus der Not

Autodiebe auf Schreckensfahrt.

Drei Personen schwer verleht.

Am Sonntagabend gegen 9 Uhr ereignete sich am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf ein schweres Autounglüd, bei dem der Direktor der Olegwerte,& art Adler, aus der Konstanzer Straße 27, deffen Frau Maria und der Chauffeur Wilhelm Heinemana aus der Wartburg straße 27, schwer verlegt wurden.

Direktor Adler wollte ein Theater aufsuchen. Beim Einbiegen in den Fehrbelliner Play murde das Auto von einem in rasender Fahrt herankommenden anderen Wagen seitlich ge rammt. Der Chauffeur verlar dabei die Herrschaft über die Steuerung, das Auto geriet auf den Bürgersteig unb prallte in voller Fahrt gegen einen Lichtma ft. Der Wagen wurde pöllig zertrümmert, und der Chauffeur sowie die Infaffen erlitten schwere Verlegungen. Direktor Adler und seine Frau wurden in bas Bestsanatorium übergeführt, während der Chauffeur Heines mann im Wilmersdorfer Krantenhaus in der Achenbachstraße Auf­nahme gefunden hat. Der Führer und der Insasse des schuldigen Autos flüchteten, als sie fahen, was sie angerichtet hatten. Bon der Polizei wurde der Wagen, der gleichfalls erhebliche Beschäbi gungen aufwies, sichergestellt. Wie später ermittelt wurde, gehört dieses Auto dem Schauspieler Paul Lange. Autodiebe sahen den Wagen auf dem Fallerslebenplag stehen und fuhren mit ihm auf und davon, bis sie am Fehrbelliner Blaz ihr Geschick ereilte.

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In unserem im Sonntag, Borwärts" veröffentlichten Bericht über eine Steglizer Wahlfundgebung muß es selbstverständlich heißen: Ein ausgearbeitetes Kommunalprogramm, das der Lebens­wichtigkeit tommunaler( nicht, wie versehentlich gesetzt kommu nistischer) Aufgaben entspricht, hat nur die Sozialdemokratie."

Lampel beim Fememord.

Eine neue Verhaftung.

Siegnig, 11. November. Die Justizpressestelle teilt in der zurzeit von den Liegnizer untersuchungsrichter bearbeiteten Femeangelegenheit folgendes mit: Die Leiche des Köhler ist bisher noch nicht gefunden worden. Die Grabungen mußten aus technischen Gründen einji. weilen ausgefeßt werden, sollen aber nad) einigen Tagen ihren Fortgang nehmen.

Die Verhafteten, Lampel und der Diplomingenieur Schweninger Bochum, haben zugegeben, daß im Jahre 1921 Friz Röhler in Baderau bei Reustadt erschossen, worden ist und daß fie bei Ausführung der Tat zu gegen gewesen sind. Ueber ihre aftive Beteiligung an der Tot haben sie widersprechende Angaben gemacht, die noch der Klärung bedürfen. Beide haben einen gewissen Ulrich v. Beula mig aus Spanbau erheblich belastet, die übrigen Ange schuldigten hingegen entlastet. Bquimis ist bereits der= haftet und in Biegnig eingeliefert worden.

Der verhaftete müter ist am Sonnabend aus der Haft ent­lassen porden. Er hatte sich seinerzeit u. a. Dadurch verbächtig ge­macht, daß er über im wejanttisen feststehende Tatsachen wechselnde Angaben machte und nach und nach zugab, mas er zunächst bestritten hatte. Diese Widersprüche tonnten jedoch inzwischen aufgeklärt werden. Heute findet die Bernehmungen des Beulmig statt,