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Karumidfe, daß hier abgebrochen werden müsse. Schneider war an Karumidse von Dr. Weber empfohlen. Ob Weber wußte, daß in München   Falschgeld gedruckt wurde, weiß ich nicht. Ich habe an den Drucken des Münchener   Falschgeldes feinen Anteil.

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Der Vorsitzende hält nun aber sowohl seine Aussagen als auch die Aussagen des abwesenden Schneider vor, aus denen sich ergibt, daß er auch an den Münchener   falschen Tscherwonzen wohl beteiligt war. Er soll nach Aussage Schneiders ihm auch Klischees abge­nommen und zurückgegeben haben. So hatte er z. B. die Nume riermaschine reparieren lassen. Richtig aktiv wurde er bereits bei den Vorbereitungen zu dem Falschdruck in Frankfurt   a. M. Er bestellte etwa 100 Teilflischees, hatte viele Scherereien mit der Vignette, bestellte die Briefformulare mit dem Kopf ., Direktor der Türkisch persischen Bant", holte als Nassan Oglu unter diesem türkischen Namen war er seinerzeit nach Deutschland   eingereift auf Grund eines gefälschten Briefes bei der Firma Tetting das neue Wasserzeichenpapier ab, suchte in Frankfurt   a. M. einen gewissen Rabetta auf, den er bei Amaloff fennengelernt hatte, diefer empfahl ihm den Buchhändler Boehl als zuverlässigen Mann, er ftellte in deffen Keller die Kisten mit Wasserzeichenpapier unter und erhielt von ihm auch die Adresse des Druckereibefizers Schmidt. Schneider hatte unterdessen in Müngen das Drucken der Tschermonzen einge: tellt, er war seinen Auftraggebern böse, willigte aber, als sie niemand anderen fanden er hatte eben erft über sich einen Kon turs ergehen lassen müssen ein, das Drucken in Frankfurt   zu übernehmen. Erst auf dem Bahnhof erfah er aus der Fahrkarte, mohin er fahren soll. Auch Dr. Weber fand sich beim Abgang des Zuges ein. Schneider hatte sich in Frantfurt a. M. unter dem Namen Schwarz eingeführt, Schneider hieß von nun an Müller. Die Schmidtschen Maschinen erwiesen sich als unzulänglich, es wurden neue herbeigeschafft, und das Drucken fonnte losgehen. Als Beder in Berlin   beim Abstoßen der Ticherwonzen verhaftet wurde, war es mit der ganzen Herrlichkeit zu Ende. Nach der Pause ist die Reihe an Dr. Weber. Der Verteidiger bat, feststellen zu dürfen, daß sein Mandant nicht mit dem Borsigenden des Bundes Oberland identisch sei.

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Weiterbau der U- Bahn.

Gesundbrunnen   Neufölln und Frankfurter Allee  . Von der Stillegung städtischer Baufen werden, wie wir von der Berliner   Berkehrsaktiengesellschaft erfahren, die in Bau befind­lichen Untergrundbahnlinien nicht betroffen. Insbesondere follen die Strecken Gesundbrunnen  - neufölln und die Frankfurter   211ee fertiggestellt werden. Bei der Gesund­brunnenstrecke sind es die Bauten unter dem Alexanderplatz   und unter der Jannowihbrüde, die aus technischen Gründen nicht still­gelegt werden. Bei der Jannowitzbrüde handelt es sich bekanntlich um die gleichzeitige Untertunnelung der Spree   und der Stadtbahn; das Liegenlaffen dieses Bauabschnittes würde, abgesehen von dem Berfall der bereits fertigen Arbeiten, auch ungeheure Kosten für die Trodenhaltung verursachen. Am Alexanderplatz   stehen die Bau­arbeiten sowieso vor dem Abschluß. Bei beiden Cinien wurde die Gesamtstrecke schon bei Beginn der Arbeiten in mehrere Unterab­schnitte geteilt, die man gleichzeitig in Angriff nahm, so daß jetzt also nur noch die sogenannten Berbindungsstüde fertiggestellt werden müssen. Da auch ohne die jeht eingetretene Finanz­talamität auf der Strede Gesundbrunnen- Neukölln der Betrieb etwa im März d. 3. zur Eröffnung fland, so hat sich die BVG. ent­fchloffen, die Strede unter allen Umständen weiter zu bauen. Man erreicht damit gleichzeitig, daß die Zinszahlun­gen aus dem Betrieb der Strede gededt werden fönnen, während bei einer Stillegung des Baues Elatmittel in Anspruch genommen werden müßten. Aehnlich verhält es sich mit der Strede durch die Frankfurter Allee  .

Feudalherren gegen Labour.

Aegyptischer Nationalismus drapiert Wirtschaftsinteressen. Kairo  , im Januar.( Eigenbericht.)

Die Sudanfrage ist mit einem Male wieder in das 3entrum der anglo- ägyptischen Auseinander. jegungen getreten. Der englische   High Commissicner hat mit Nahas Pascha in Assuan   eine eingehende Besprechung über den Sudan   gehabt, in der Nahas Pascha noch einmal die Wünsche des Wafd präzisiert hat. Die Wünsche der ägyptischen Nationalisten in bezug auf den Sudan   sind unter dem Eindrud ihres Wahlfieges sehr ausschweifend geworden und gehen bedeutend über das Maß dessen hinaus, was die Labourregierung bet ben gegenwärtigen Stimmungen in England zu tonzedieren imftande ist. Sir Percy Lorraine hat sich noch einmal bemüht, den Führer der Nationalisten davon zu überzeugen, daß sich die englischen Zugeständnisse vor­läufig auf die Frage der prinzipiellen Anerkennung der ägyptischen Souveränität beschränten müssen und daß die Verhält niffe England vorläufig noch dazu zwingen,

die kontrolle über die Verwaltung und über die Sicherheit des mit Hilfe englischen Kapitals in Entwicklung begriffenen Landes auszuüben.

Seine Argumente haben Nahas Pascha nicht zu überzeugen vermocht, denn die Politie des Wafd in der Sudanfrage ist völlig in die Hände von Großgrundbesigern wie Bring Omar Touffun geraten, denen angesichts der augenblicklichen Baum­wolltrise der Wettbewerb der englischen Baumwollpflanzungs­gesellschaften im Sudan   unangenehmer ist als je. Sie haben sich deshalb mit dem Mantel des radikalen Nationalismus drapieri und fordern die Aufhebung des anglo- ägyptischen Kondominismus zugunsten der ägyptischen Alleinherrschaft, um die ägyptische Land wirtschaft auf diesem Umwege von dem gefährlichen Rivalen be freien zu können. Beeinflußt von dieser Einstellung seiner mächtigen Barteigenossen hat sich Nahas Pascha Sir Percy Lorraine gegen über ganz unerwartet jehr ablehnenb gezeigt und eine Strifis der anglo- ägyptischen Berhandlungen ist damit wieber in den Bereich der Möglichkeiten gerückt. 3um mindesten besteht die Gefahr, daß der Zeitpunkt für den Beginn der verbindlichen Aussprache auf unbestimmte Zeit verschoben werden muß, weil es sich als not­wendig erweist, die heitle Angelegenheit noch einmal pertraulich zu diskutieren. Der Ausbruch von Unruhen im Sudan   steht mit dem Ausbruch des Stampfes im Dunkel in engem Zusammen hang. Das Merkwürdige dabei ist, daß er zu gleicher Zeit ten Unentwegten in beiden Lagern Waffer auf ihre Mühlen liefert und daß er hüben wie drüben willkommenen Anlaß bietet, im trüben zu fischen.

Die Kairo  - Studenten randalieren.

Kairo  , 7. Januar. Die Aktivität der ägyptischen Stubenten macht der neuen ägyptischen   Regierung viel zu schaffen. Durch die nachgiebige Hai

Beamteninternationale im Haag.

Neue Stufe gewerkschaftlicher Entwickelung.

Man wird nicht übersehen dürfen, daß internationale Be­amtenbewegung nicht in allen Punkten gleichgestellt werden fann auf internationale Arbeiterbewegung. Vor allem aber lassen die deutschen   Beamtenverhältnisse

Die steigende Bedeutung internationaler Bolitit zwingt auch| werden, daß die Beamteninternationale mit der Beschreitung des die Beamten, immer mehr ihre Forderungen im Lichte internatio- Weges zur Ronzentration der Kräfte der Entwicklung die naler Zusammenhänge zu sehen und zu behandeln. Wenn die fran- Bahn frei macht. zösische Beamtenschaft in Paris   eine Niederlage erleidet, dann horchen wir in Berlin   auf und fangen an, uns Gedanken darüber zu machen, was wir selber tun würden, wenn uns das gleiche Schicksal träfe. So wächst außerhalb aller Phraseologie und Pose zwangsläufig eine natürliche Solidarität, die sich als haltbares Fundament für die immer stärker werdende Bindung der Beamtenschaft aller Länder erweist. Auch die für den 8. und 9. Januar 1930 in den Haag anberaumte Bureausigung der

Internationale von Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst

( BA) will vorbereitende Arbeit für die Beschreitung neuer Bege leisten. Der erste von dem Nürnberger Kongreß der Beamten internationale im Jahre 1927 ausgehende Anstoß zur Einschaltung der Beamtenfrage in das Aufgabengebiet des Internationalen Arbeitsamts hat vor allem bei 21 bert Thomas, dem flugen Direktor des Amts, und seinen Mitarbeitern vollstes Verständnis ge­funden. Die in einer von Thomas veranlaßten Aussprache führender Beamten in Genf   im April 1928 gegebenen Anregungen sind durch weg gut aufgenommen worden. Die Ergebnisse liegen zum Teil Arbeitszeit der Beamten in den verschiedenen Ländern, eine bereits in Denfschriften vor, so z. B. eine Dentschrift über die andere über die Erteilung von Schwangerschaftsurlaub an verheiratete Beamtinnen und endlich eine dritte Denkschrift über Maß von mitbestimmungsrecht. das den Beamten in Berwaltung und öffentlichen Betrieben gewährte

örterung dieser mit im Vordergrund der beamtenpolitischen Forde In der Haager Sizung wird zweifellos eine lebhafte Er rungen stehenden Fragen erfolgen. Ein furzer Einblick in die Dent schriften des Internationalen Arbeitsamts zeigt zwar, daß noch nicht alle Feinheiten der Untersuchung festgehalten worden sind, daß aber

dennoch

zum erstenmal eine stabile Grundlage

für tiefergehende Diskussionen geschaffen wurde. Die übrigen im Haag zu behandelnden Fragen beziehen sich auf die Zusammen arbeit mit anderen internationalen Beamtenorganisationen, z. B. mit der Internationalen Föderation des Personals in öffentlichen Diensten und Betrieben, dem Berufssekretariat der Lehrer, jowie mit der Internationale des Post, Telegraphen- und Telephonpersonals. Internationale Fragen lassen sich nicht im Handumdrehen lösen,| vor allem aber nicht Organisationsfragen, bei deren Lösung fast immer mit Ueberwindung von Schwierigteiten gerechnet werden muß, die in der Führerschaft liegen. Immerhin aber darf festgestellt

ung früherer Bafdregierungen gegenüber den Studenten bestärkt, senden die Studierenden der Universitäten zahlreiche Aborinungen mit einer Reihe von Wünschen an die einzelnen Minister. Gestern ist es in diefem Zusammenhange zwischen Bolizei und Studenten vor dem Königspalast zu einem 3ufammenstoß ge­fommen. Die Studenten griffen die Polizei mit Steinen an und verwundeten eine Anzahl von ihnen. Es gelang der Polizei jedoch schließlich, die Studenten zu zerstreuen. Drei Berhaftungen wurden vergenommen. Die Studenten haben bei dem ägyptischen Innen­minister gegen das Vorgehen der Polizei Protest erhoben und mit dem Streit gedroht.

Schnellzug stürzt von der Brücke

12 Tote, 20 Schwerverletzte in Algier  .

Paris  , 7. Januar.  ( Eigenbericht.) Wie Havas aus Tunis   meldet, ist der Schnellzug Zunis- konstantin in der Nähe seiner Endstation verunglückt. Bei der Fahrt über eine Brücke entgleiste die Maschine. Die Brücke stürzte ein und ris Lokomotive, Postwagen und zwei Personenwagen mit sich in eine etwa 50 Meter tiefe Schlucht. Bei dem Unglück sollen 12 Personen getötet und 20 schwer verlegt worden sein. Nähere Einzelheiten stehen noch aus.

Bagabund des Schienenftrangs.

Bon Köln nach Berlin   unter dem Wagen. Beim Einlaufen des Kölner   Personenzuges, der heute morgen um 6.45 Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße eintraf, sahen Beamte der Bahnhofsstreife unter den wenigen Fahrgästen einen Mann, der feinem Aeußeren nach unmöglich die Fahrt in einem Abteil zurückgelegt haben fonnte. Er war im Gesicht so schwarz wie ein Mohr und feine Kieidung über und über mit Staub bedeckt. Die Beamten hielten den jonderbaren Reisenden an und es stellte sich bald heraus, daß sie einen Bagabunden des Schienen­ftrangs erwischt hatten. Der Angehaltene, ein 27 Jahre alter Gustav Groth hatte, wie er angab, am Montag um 13 Uhr auf dem Kölner Hauptbahnhof den Zug bestiegen und zunächst Unter­schlupf auf den Achsfedern unter einem Bremserhäuschen ge­fucht. Er hoffte, während der Fahrt oder eines Aufenthalts auf einer Station unbemerkt in das Häuschen hinaufsteigen und es sich dort bequem machen zu fönnen. Daraus wurde nichts, denn das Häuschen war verschlossen und Gustav mußte auf sein reichlich hartes Lager auf den Federn zurückkriechen. In dieser Stellung legte er die faft 19stündige Fahrt nach Berlin   zurüd. Steinchen und Sand flogen ihm natürlich reichlich, ins Gesicht und auf die Kleidung. Wie der Mann erklärt, hat er derartige Schwarzfahrten fchon öfter gemacht. Einmal reiste" er auf diese Weise von Barschau nach Paris  . Groth ift der Kriminalpolizei einge liefert worden, die ihn dem Wohlfahrtsamt zuführen wird.

Die Verschwörung" gegen die Flotte. Der Flottenagent Shearer vor leeren Bänken. New York  , 7. Januar. Eine fleine Enttäuschung wurde Shearer, der größte Sach verständige für Seefragen", wie er sich nennt, zuteil. Zu einem Bortrag über die Flottenpolitit der letzten Jahre waren faum 350 Berfonen in der 3000 Personen fassenden Halle des Carnegie 3nstituts erschienen. Von diesen 350 Besuchern hatte die Hälfte

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faum ein Eilzugstempo in der Fortbildung der internationalen Beamtenbewegung zu. Der Prozeß der Belichtung der Gehirne" ist noch längst nicht abgeschlossen. Deshalb hat es auch feinen Sinn, von der unmittelbar zu erreichenden Einschwenkung der Beamten­bewegung in die große, fo viele Jahrzehnte früher gewordene Ar­beiterbewegung zu träumen, um hinterher einen Sturz aus allen Himmeln erleben zu müssen. Hier kann nur vorsichtige Etappen­arbeit voranbringen.

Eine dieser Etappen bildet die Lösung der Frage der offi­ziellen Anerkennung der Beamteninternationale durch die Zentrale der interna.onalen Arbeiterbewegung, den Internatio­nalen Gemertschaftsbund in Amsterdem( JGB.). Aengst­lidje Gemüter werden auch in der Behandlung dieser Frage gleich wieder eine Bedrohung der parteipolitischen Neutralität mittern. Ganz zu Unrecht: denn einmal untersteht der JGB. nicht dem Ichaftlich orientierte Arbeit zu leisten, ohne sich in seinen Ent­Dittat einer Partei, und dann ist er verpflichtet, gemert­schließungen parteimäßig binden zu lassen.

Die Anerkennung der Beamteninternationale durch die offizielle Stelle der internationalen Arbeiterbewegung ist aber für beide Teile Don grundlegender Bedeutung. Daß der IGB. diese Meinung ver­durch nahezu einstimmige Annahme einer Entschließung, in der die tritt, hat er auf seinem Pariser Kongreß im Jahre 1927 bemiesen

organisatorische Gleichstellung der Beamtenbewegung mit der Arbeiter- und Angestelltenbewegung betont wurde.

Einer der wichtigsten Beratungspunkte der Haager Bureau­fihung der Beamteninternationale ist die Vorbereitung ihres dritten Rongresses in Genf   im August 1930. Mit allem Vorbedacht ist als Tagungsort Genf   als Siz des Internationalen Arbeitsamts gewählt worden. Schon heute darf damit gerechnet werden, daß neben dem eigentlichen Kongreß eine große öffent­liche Rundgebung das Kernstück der Tagung bilden wird. Es gilt, auch auf internationalem Boden die innere Berbun­benheit von Arbeitern, Angestellten und Beam­ten als Arbeitnehmer zu dokumentieren. In diesem Be­fenntnis stedt ein Stück Zukunftssicherung des Berufsbeamtentums aller Länder. Albert Falkenberg.

nur ihren Platz bezahlt. Die anderen waren gratis hereingelassen worden. Shearers angefündigten Enthüllungen" über die inter­nationale Verschwörung gegen die amerikanische   Kriegsflotte", wie er die Seeversicherungsverhandlungen nennt, erwiesen sich als alte Geschichten, die man von den Verhandlungen vor dem Unter­fuchungsausschuß des Senats schon längst tennt. Er überschüttete seine Gegner, vor allem Borah und Hughes, sowie viele andere Senatoren mit Schmähworten, stellte sich selbst als Patriot hin, der nur für sein Vaterland gearbeitet habe.

Gleichheit unter Tage.

Die europäische Sozialregelung im Kohlenbergbau.  - Das Reichsarbeitsminister.um in Genf  .

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Genf  , 7. Januar.  ( Eigenbericht.)

Auf der Kohlenkonferenz legte Ministerialdirektor Sigler Dom Reichsarbeitsministerium, der die Generaldebatte über die inter­nationale Regelung der Arbeitszeit in den Gruben eröffnete, den Standpunkt der deutschen   Regierung dar. Er erklärte, die deutsche Regierung begrüße es lebhaft, daß die Frage der Arbeitszeit im Bergbau unter Tage international geregelt werden soll Sie umfassenden Abkommens zu unterstüßen. Der vom Arbeitsamt vor­werde ihr mögliches tun, um das baldige Zustandekommen eines gelegte Entwurf bilde eine porzügliche Grundlage, es müsse jedoch auch der Braunfohlenbergbau, soweit es sich dabei um die Arbeit unter Tage handele, in die Neuregelung einbezogen werden. Der Vorschlag, das Achtstundentagabkommen von Washington   auf den Bergbau auszudehnen, sei unprattisch. Die Arbeitszeit im Berg­bau müsse durch ein besonderes Abkommen geregelt werden. Bei der Arbeitsbauer unter Tage sei die deutsche Regierung der Auffassung, daß die Gefahren und Schwierigkeiten der Arbeit unbe­dingte Berücksichtigung finden müssen. Die Sonntagsarbeit müsse verboten werden. Die Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen unter Tage sei ebenfalls für eine inter­nationale Regelung reif; diese Frage fönne eventuell in einem besonderen Abkommen geregelt werden.

25 Millionen für Flughäfen. Parlamentarische Kritif in USA  . am Militärbudget. Washington  , 7. Januar.

Der Kongreß ist gestern zu seiner ersten Sigung nach We h- nachten zusammengetreten. In dieser Sigung wurde der Bud­getvoranschlag des Kriegs minifteriums verteilt, der eine Erhöhung der Militärausgaben um mehr als 6 Millionen Doller vorfieht gegenüber dem letzten Finanzjahr. Diese Mehraus. gabe ist in erster Linie für die Errichtung neuer Flughäfen bestimmt. In den Wandelgängen des Repräsentantenhauses wird diese Erhöhung lebhaft kommentiert und zahlreiche Proteste dagegen erhoben.

Oto Zehms

Wie wir erfahren, ist heute vormittag der Haupttassierer des Deutschen Zegtilarbeiter Berbandes, Genosse Otto Behms, verstorben,

Behms, der furz vor Bollendung des 61. Lebensjahres stand, war gelernter Bosamentier und seit 1905 im Textilarbeiter- Berband angestellt. Er genoß nicht nur in seinen engeren Berufstreisen großes Ansehen. Vor zwei Jahren verlor Behms bei einem Bahn. unfall im Harz seine Gattin, während er felber gerettet wurde.