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Frankreich in Marokko .

Ruhe vor dem Sturm?

Rabat , Anfang Januar.( Eigenbericht.) Trozz äußerez Ruhe ist die 2 age Frankreichs in Ma. rotto weit davon entfernt, erfreulich zu sein. 3mar haben sich bei dem lleberfall bei Ait Yakub größere militärische Unglüdsfälle nicht ereignet. Das liegt jedoch weniger an der Zurückhaltung des franzöfifchen Obertommandos, das sowohl neue Menschenopfer wie ben schlechten Eindruck derartiger Borkommnisse in Frankreich jo

mie im Auslande vermeiden will.

Das französische Brestige hat durch diesen 3mislichtzustand auch bei den offiziell unterworfenen Stämmen sehr gelitten und die Rebellen rüffen zu neuen Taten

für den Beginn des Frühjahrs. Obwohl die Aufständischen im ganzen über taum mehr als 8000 bewaffnete Männer verfügen und obmohl fie einer an Gesamtstärke ganz, bedeutend stärkeren Macht gegenüberstehen, ermöglicht ihnen das französische System, bei Zusammenstößen ftets mit großer numerischer Ueberlegenheit aufzutreten. Die französische Heeresleitung in Marokko bedient fich nämlich noch immer der Methoden des alten Kolonial. trieges und versucht mit Hilfe zahlreicher fleiner in Bloc häusern und Forts detachierter Abteilungen das unruhige Gebiet Durch einen Kordon abzuschnüren. Das System stößt jedoch auf große Schwierigkeiten, denn die französischen Truppen stehen einem mit modernen Waffen ausgerüsteten Geguer gegenüber, der neben der Gleichheit der Ausrüstung über den Bor­teil der genauen Kenntnis der örtlichen Bedingungen verfügt. Der

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Schwerpunkt der gegenwärtigen Kämpfe liegt in dem Gebirgs lande am Rande der zwischen Algier und Marotto liegenden Wüstenzone, das an die Leistungsfähigkeit europäischer Truppen unerhörte Anforderungen stellt. Sowohl die Verproviantierung wie die Wasserversorgung sind ungeheuer schwer, und die Auto. mobilkolonnen, die die Zufuhren nach den Außenposten befördern, bilden ein beliebtes Objekt der Ueberfälle.

Auf Grund zuverlässiger Schägungen betragen die französischen Berluste

in den letzten 5 Monafen mehr als 500 Tofe, über 100 Bermundete und gegen 30 Gefangene allein bei den regulären Truppen. Ueber die Einbußen der freiwilligen" Eingeborenen fontingente und der Berkehrstruppen fiegen teine näheren Angaben vor.

Bon den Experten der marokkanischen Besatzungsarmee wird als Mittel zur völligen Niederwerfung des Aufstandes eine Mo­dernisierung ihrer Kampfmittel nach dem Vorbilde der englischen Kolonialtruppen verlangt und der Ersatz der Infanterie durch Panzerautobetachements und der Kavallerie durch Flieger gefordert. Die Mechanisierung der Armee hat zur ersten Voraussetzung die Anlage eines Systems von Auto. ftraßen und von Flugzeugstügpunkten. Es besteht jedoch menig Aussicht für die Durchführung einer solchen Reform, da Mittel für diese 3mede fqum bewilligt werden dürften.

Gefährdet wird die Situation durch eine im Unteroffi sterforps und den Offizieren niederen Grades herrschende

Misstimmung über ihre Benachteiligung in ber Befolhung gegenüber den tunesischen und algerischen Garnisonen, die, trotzdem fie fich in dauerndem Friedenszustand befinden, erheblich besser gestellt sind. Auch die Unterkunftsverhältnisse in den städtischen Garnisonen liegen für die wichtigsten Kategorien der Be­fagungsarmee sehr im argen. Die hohen Mieten zwingen mittlere und untere Offiziere, für sich und ihre Familien Wohnungen in den Eingeborenenvierteln unter häufig höchst ungünstigen Bedingungen zu suchen.

Das Zusammenwirken aller dieser Umstände beeinflußt die Stimmung in der Besatzungsarinee höchst ungünstig, was um so be drohlicher ist, als militärische Machtmittel das einzig tragbare Fun dament der französischen Herrschaft in Marotto sind. Unverstand und Nachgeben gegen die Wünsche des Großkapitals, das in der Wirtschaftspolitik nichts weiter sucht als

hohe Dividenden für die Pariser Aktionäre

und in den Eingeborenen Objefte für tolonialen Raubbau, machen die Verhältnisse Marokkos immer unerquicklicher.

Für eine Politif der starken Hand fehlt es Frankreich an Mitteln, für eine Politik der Verständigung an Größe und Auf­richtigkeit und für eine Politik des wirtschaftlichen Aufbaus durch Förderung der Eingeborenen an Initiative und einem pofitiven Programm. So braut sich allmählich, aber unabwendbar in Frank­ reichs aussichtsreichsfem, aber gleichzeitig schwierigstem Besitz dank dem Bersagen des alten Kolonialsystems ein böses Wetter zu­fammen, das Frankreich in nicht allzu ferner Zukunft noch schwere Sorgen bereiten dürfte.

Berantwortl. Für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin Berlag: Borwärts Berlag G. m b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlaasanſtalt Bauf Singer& Co. Berlin SBB 68. Lindenstrake&

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