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WM
(5. Fortsetzung.) 70. Bild: Bor   dem Magistrat. aufblenden: Hofer. hinter einem Mauervorsprung, beobachtet, als starre er auf«in für ihn versunkenes Paradies, wie bi« Beamten nach Bureau- schlufj fortgehen. Wir sehen, wir er, die Augen entgeistert aufgerissen, in das leere Gebäude schleicht. 70. Bild: Leerer Korridor durch den Höfer schleicht, auf die schon bekannte Dur seines früheren Bureaus zu. Seine Körperhaltung und sein Gesichtsousdruck werden immer ent­geisterter, er schleicht schließlich auf den Zehenspitzen, wenn er die Tür erreicht. In diesem Zustand größter Herzensangst und tiefster Sehnsucht nach seinem versunkenen Leben öffnet er vorsichtig wie«in Dieb sehr longsam die Tür und streckt nur Oberkörper und Kopf hinein. 7 2. Bild: Bureau. Wir sehen Höfers Gesicht, in dem die unerfüllbare Sehnsucht steht. Langsam zieht er die Tür wieder zu. 73. Bild: Korridor. Höser steht wieder im Korridor vor der Tür seines Bureaus. Plötzlich kommt in seine Haltung und in sein Gesicht ein wir irr anmutender Ausdruck: er schleicht, mit den Armen balancierend, auf den Zehenspitzen weiter zurück, wendet sich um steht wieder mit dem Gesicht zur Tür und reckt sich plötzlich straff aus: Gesicht und Haltung gleichen jetzt vollkommen dem Magistratsbeamten Höfer, wie er früher war. So geht er. erfüllt von der Autorität, die ihm das Bewußtsein seiner Stellung verliehen hat, auf die Tür zu. sHöser» ganzes Tun und Handeln ist von dieser Sekunde haar- genau so, wie e» vor seinem Zusammenbruch wdr, er spielt und gaukelt sich selber vor, es fei ihm das Schreckliche nicht geschehen.) 74. Bild: Bureau. Höfer tritt ein, geht auf sein Pult zu, hängt sein« Manschetten auf die zwei Nägel an der Wand. Di« total verschmutzten und aus- gefransten Manschetten werden gezeigt. Er überblickt seinen Schreibtisch, als handle es sich darum, einen Schlachtplan zu entwerfen, läßt sich wohlig und pedantisch auf dem Sesiel nieder, rückt die schon ganz gerade liegenden Schreibuten- silicn gerade, zieht Schutzärmel über, legt Kanzleipapier zurecht usw. Schließlich will er zu schreiben beginnen. Da stürzt ein Traumbild in ihm zusammen, sein Kopf fällt auf die verschränkten Arme, auf die Schreibplatte. Wir sehen den' im Weinen zuckenden Oberkörper. 7 8. Bild: Fähre. aulblenden: Die Fähre mit dem alten zittrigen Fährwart und Marie gleitet bei untergehender Sonn« uferwärt». 7H. Bild: Im Stall. Höfer, entkräftet, todesbereit, taumelnd wie«in Betrunkener, schleppt einen alten Klstendeckel und zwei alte Fußbodenbohlen, die im Stall umherliegen, zum Eingang, verrammelt ihn, indem er noch die Hack«, mit der er den Mörder niedergeschlagen har, von innen dagegen stemmt, stopft die Kartoffelsäck« in die Luken, rafft Stroh zusammen. Sein« Augen stieren weit aus den Höhlen heraus. 77. Btld: In der Näh« de» Stalles. Marie kommt,«ine Zigarette rauchend, den Weg von der Fähr« her. Jetzt bleibt sie stehen und nimmt Witterung wie«in Tier, das Gefahr fühlt. 7 8. Bild: Stalleingang von außen. Rauch und Flammen quirlen aus den Lücken heraus. Marie kommt ins Bild, da puffen schon die Flammen durch den »och stärker quirlenden Nauch. Nun trist zum ersten Mal« in Erscheinung, welche Entschlossenheit und Todesverachtung in diesem gleichgülttgen, an sich zarten Mädchen stecken. Marie stemmt sich gegen den verrammelten Eingang. Sie tritt zurück und stößt, in Rauch und Flammen gehüllt, ohne Rücksicht aus den Schmerz, mtt ganzer Wucht solange mit der Schulter gegen das Hindernis, bis sie selbst zusammen mit den Brettern und brennenden Säcken in den flammenlodernden Stall stürzt. 70. Bild: Im Stall. Wart« stürzt durch den gewastsam geöffneten Eingang in den slammenlodernden Stall und mtt den brennenden Brestern und Säcken zu Boden. Mst einer Umsicht, Schnelligkeit und Cntschlosserchest ohnegleichen, schleudert sie, selbst von Flammen umloht, das breimende Material zur Tür hinaus. Ihr Lüsterfetzen ist teilweis« von ihrem Körper heruntergebrannt. Kopfhaar« Wimpern und Augenbrauen sind versengt, das ganze Gesicht ist rauchgeschwärzt. Si« ficht sich in wilder Erregung und muskelgespannt um, erdlickl den in dem flammenden Stroh liegenden Höser, macht zweimal vergebens den Versuch, bi» zu ihm zu gelangen. Jetzt erst gelingt«» ihr. Mst ihrer letzten Kraft zerrt sie ihn. der am Boden nachschleift, au? dem Stall heraus.
80. Bild: Vor dem Stall. Marie sinkt, selbst am Ende ihrer Kraft, halb ohnmächtig und ganz unpathetisch neben dem Geresteten auf den Boden. 8!. Bild: Zimmer des Untersuchungsrichters. Der Mörder wird vernommen. Vor dem Untersuchungsrichter auf dem Tisch liegen die wieder her- beigeschafsten Schmuckstück«. Der Richter vergleicht an Hand der mst Hilfe der Zofe im Mord- zimmer aufgenommenen Liste und sagt: Wollen Sie nicht gutwillig gestehen, an wen Sie den fehlenden Brillantring verkauft haben?" Der Mörder, mit verschlossenem Gesicht, schüttelt kaum bemerkbar den Kopf und zuckt dann die Schuller. 8 2. Bild: Im Stall. Das Innere ausgebrannt, rauchgeschwärzt, aber der Fußboden schon wieder notdürftig aufgcimumt. Höfer liegt, verwüstet, dem Tode nah, apathisch glotzend, am Boden. Marie kommt, unter jedem Arm ein Schilfbündcl.
Das Gehen fällt ihr schwer. Man sieht ihrem Gesicht an, daß sie Schmerzen hat. Sie breitet das Schstf auf den Boden, zieh: Höfer, der automatisch msthiljt, mühsam auf das Lager herüber, alles schon mst einem leisen Gefühlsinteresse. Während Höfer mst geschlossenen Augen liegt, ftickt sie eii«: alle Pferdedecke, die fast ganz entzweigerissen ist, in der Weis«, daß sie einen Nagel aus der Wand herauszieht, Löcher in die Deck« verbohrt und so die Decke notdürftig mst Bindfaden gebrauchsfähig macht. Dabei blickt sie immer zwischendurch besorgt auf Höfer., In ihrem Gesicht ist eine bisher nie an ihr gesehene Weichheit, zu­gleich aber auch«in Staunen darüber, daß sie derartige Gefühle hat. Außerdem macht sie während des Flickens kleine sorgsame Be» wegungen, indem sie Schilf unter seinen Kopf legt und es später nochmals etwa� bequemer für ihn richtet. Höfer schlägt, während sie gesenkten Kopfes näht, die Augen auf und betrachtet Marie. Auch in seinem Blick und in seinem Geficht entsteht der Ausdruck der Weickcheit. So sieht«r sie an. Und als Mari« den Kopf hebt, blicken sie ein« Sekunde lang einander in die Augen. Beide wissen plötzlich, daß jeder für den andern durch die ganz« Wüschest chres Daseins hindurch ein Gefühl gewonnen hat. Und beide sehen gleich- zestig zur Seite: sie schämen sich, ertappt worden zu sein. Marie will die Decke über Höfer breiten und sinkt plötzlich: schmerzstöhnend, zurück, greift mst beiden Händen vorsichtig an ihr nacktes Bein, oberhalb des Knies, wo ein« handgroße, schwer« Brandwunde ist. In Höfer, der die Wunde sieht, kehrt mst einem Schlag das Leben zurück. Er zuckt in Sitzstellung empor, starrt auf die Brandwunde und springt auf. Marie, schon sast bewußtlos vor Schmerz, deutet auf die Wunde und stöhnt: Oel!" Höfer, entsetzt, sieht sich verzweifelt um(woher soll er Oel   nehmen?), greift in die Westentasche nach Geld. Es ist natürlich teins da. Marie, die vollkommen flach auf dem Boden liegt» zieht den Brillantring vom Finger: Verkauf ihn beim Platzwirt!" Höfer nimmt den Ring, stürzt aus dem Stall hinaus, kommt noch- mals eilig zurück, breitet die Deck« über Marie, in deren Gesicht«in kaum bemerkbares Lächeln des Glückes entsteht und wieder oerzuckt. Höser stürzt fort.(Fortsetzung folgt)"
WAS DER TAG BRINGT.
Eine Einweihungsrede. Serenissimus langweilt sich, Klutersdorf, fein Adjutant, leistet ihm dabei Gesellschaft. Aeh, Klutersdorf, was erzählen!" Zu Befehl, Hoheit. Denkmalselnweihung in T. war höchst komisch.Halle   ehrenvolle Aufgabe, Prinzem Joachim Rede zu soufflieren. Steh also neben dem Prinzen und sage leise vor: Per- ehrte Anwesend«... Der Prinz laut: Verehrte Anwesende... ... gestatten Sie... gestatten Sie... daß ich Ihnen... daß ich Ihnen... meine herzlichsten Glückwünsche darbringe... meine herzlichsten Glückwünsch« darbringe. Wie schon so oft... wie schon oft... bei Festlichkeiten... bei Festlichkeiten... B i»+4e n..." Der Prinz beugt sich zu mir:Wie bitte?" Bällen, Kgl. Hoheit, Bällen!" Der Prinz laut:Wau, wau!" Serenissimus ftimnst herzhaft in Klutersdorfs Lachen ein. Dann, nach einer Weste:Sagen Sie mal. Klutersdorf, warum sollte denn der Prinz bellen?" ll. Eine neue Zahlungsart, Eine neue Zahlungsart hat sich ein Kaufmann in Ziegelhüllen in der Tschechoslowakei   zurechtgelegt. Zluf eindringliche Mahnungen einer seit langem außenstehenden Schuld sandte er an ein« Papierwarenfabrik in Mariaschein   folgendes Schriftstück: Im Besitz« ihrer wiederholten Mahnung vom 6. November 1020. Sie haben es scheinbar sehr notwendig, es folgt ein« Mahnung auf die andere. Ich mußte doch auch fast über ein halbes Jahr auf die bestellt« Ware warten, obwohl ich dies« oft dringend benötigte. Also bitte! Sie müssen sich eben auch ein bißchen gedulden. Uebrigens muß ich Si« davon in Kenntnis setzen, daß ich mir die Zahlungs- leistungen so«ingerichtet habe, daß ich all« Rechnungen in ein Schub- fach lege. Allmonatlich findet dann unter sämtlichen Rechnung«,- eine Ziehung statt. Jen« Rechnung, die gezogen wird, wird bezahl E» sei bemerkt, daß immer nur eine Rechnung gezogen wird Ich sehe mich daher veranlaßt, Sie darauf aufmerksam zu machen: Sollten Sie mich trotz meiner Warnung wiederHoll mahnen, so seh« ich mich gezwungen, Sie von sämtlichen Ziehungen auszuschließen. lviit vorzüglicher Hochachtung....." Das größte Kohlenbecken der Welt, Die unter Leitung des Professors Wedermkow stehende Expe- dition nach Nordsibirien hat das Kohlenbecken von Turgus unter- sucht und fand die Behauptung des amerikanischen   Geographen
ie.oo 16.30 ls.oo I«.Z0 19.00 20.00 20.30 2JU0 21.«
Dienstag, 7. Januar. Berti«. Stunde mit Büchern,Tawilienschickselt Im Rom»n."(Am Mikraphcm: Dr- Max Hochdorf  .) Von Lcipzitr. Operettennachmittag. Sportarzt Dr HeiB; Grenze« jugendlicher Leistungsiihigkeiten. Prof. Dr. Hans Reichcnbaeh: Das Licht. Unterhsitungsmusik. Programm der Aktuellen Abteilung. Lieder von Schubert.(Lotte Walter; am flilgtl: Prot. Brutto Waller.) (Sprecher:
Crfirterunge« Ober Dichtung und Musik fritta Brod.) Renaissance-Theater:Pariser Lehe«-".
Sprecher: Friedrich Bursebell,
KOuigswnsterhauf««. I6Jft Von Leipzig  : Nacbmjttagskonjert.- IT..» Hau» Tessmer: Dichlerstund». frank Thiel:Der Wag zur rrelheit'' 18.00 Mersmann: Musikverstehen. I8J0 Franzasiseli für Fortgcsebrittene- 18.55 Archlvrat Dr. Recke: Polen  , die neue Macht tro Osten. 20.00 Claudio Arrau   spielt. I. Bach: Partita A-Mo!I. 2. Llsztt») dedx d'eau» t la vlile d'Este: b) Sonetto 104 del Petrarca; e) Au bord d une soqrce-v i. Dcbussy: a) Lea coIUncs d'Anacapri; b) Minstreis: c) La soirde dans Ordnade; d) Pegx d'artiiidc. 20.45 Unterhaltungskonzert-
Horrabi, der dieses Becken das größte der Erde genannt hat, be- stätigt. Die Berechnungen ergaben, daß der Inhalt des Borkommens auf mehr als 4S0 Milliarden Tonnen abbaufähige Kohl« betragen dürft«./ Das Rätsel der Elefantenfriedhöfe. Da äußerst selten die Leichen von Elefanten gesunden werden, die eines natürlichen Todes gestorben sind, andererseits aber die Zahl der durch Menschenhand getöteten Elefanten nicht im ent­ferntesten an die Zahl der wirklich eingehenden Elefanten hertuireicht, entstand die Legende der Elesantenfriedhöfe, das sollen weit« Ge- biete sein, in die. sich die Elefanten begeben, wenn sie ihr Ende her- annahen fühlen, in die aber noch nie eines Menschen Fuß ein- gedrungen sei. Diese Darstellung scheint durch neuere Forschungen widerlegt. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die allen, kranken oder verwundeten Elefanten fast ausschließlich im Wasser ihr Ende finden. Der Eelfant hat ein starkes Wasserbedürfnis, das sich in Krankheitszeiten noch steigert. Man kann deshalb annehmen, daß die Elesanten vor ihrem Tode noch ihr Durstgefühl löschen oder ein erfrischendes Bad nehmen wollen und dabei ihr Ende finden. Die Leichen versinken dann im Wasser und sind menschlichen Augen entzogen. Ein eigenartiger'Unfall. Carmen Orejano, eine hübsche zwölfjährige Brasilianerin, lebte mit ihrer Muller in der Kaffeestadt Sanws. Eines Tages waren die beiden auf dem Wege zum Friedhof zum Grabe des Daters, als plötzlich ein großer Aasgeier aus der Lust herabstürzte, sich im Stromkabel der Straßenbahn verfing und es zerriß. Ein herab­fallendes Kabelende traf das Mädchen und tötet« es. Von USA  . nach Kanada  . Auf der letzten Generaloersammlung der Kanadischen Pacific- Bahn wurde festgestellt, daß täglich etwa 100 Einwohner der Ber  - einigten Staaten sich nach Kanada   begeben, um sich dort dauernd niederzulassen. In den ersten neun Monaten des Jahres 1929 be- trug die Zahl der von USA  . nach Kanada   auswandernden Personen 28 396, während aus Großbritannien   59 726 Personen nach Kanada  tamen. Was mancher nicht weiß. Der englische Journalist Arthur Brisbane, der Leitartikler der Hearst-Presse ist, erhält für feine vier bis sechs oierzigzeiligen Artikel. die er in der Woche schreibt, im Jahr 300 000 Dollar, während der Präsident der Bertinigten Staaten nur 100000 Dollar im Jahr an Gehalt bezieht. * Die öffentlichen Pariser Badeanstalten und Schwimmhallen müssen, einer Verordnung aus der Zeit Napoleon I.   zujolge. Montags geschlossen bleiben. * Im 17. Jahrhundert bestrafte man uneheliche Müller dadurtti. daß man sse zwang, in kurzen oder hinten ausgeschnittenen Röcken herumzulaufen. Noch im Seligenstädter Landrecht vom Jahre 1690 heißt es wörtlich:Und die sraoe sal den sun umb die Kirchen tragen, wollen und barfuß und sal man ir har hinden an den haubet abgeschniden und ir rock hinden abjniden." Die Zeiten haben sich geändert. * Mussolini   hat kürzlich in Italien   nicht nur die öffentliche Hin- rich'ung wieder eingeführt, sondern auch den Ehebruch unter sehr harte Strafe stellen lassen. Wer dort zukünftig die Ehe bricht, wird mst 18 Iahren bis zu lebenslänglichem Gefängnis bestraft. Ob aber deshalb der Ehebruch in Italien   aufhört? * Unsere gewöhnliche Stangenbohne wächst in Norddeutschland ohne jedes künstliche Zutun in der Stunde reichlich zwei Millimeter.
Mst dem Mikroskop sind Teilchen sichtbar bis Z80millionstel Millimeter: mst dem UUramikroskop jedoch schon solche bis zu fünf- zehnmillionstel. Dem chemischen Molekül de» Blutsarbstoffes wird ein Durchmesser von fünfmillionstel Millimeter zugeschrieben.