Dolchstoß und Drohung.
Gegen das amerikanische Geeabrüfungsprogramm. Washington , 8. Februar.
Der Borsitzende des Marineausschusses des Senats. Senator Hale, erklärte, daß das von Staatssekretär Stimson gestern in London bekanntgegebene Paritätsprogramm offensichtlich nicht den amerikanischen Marinebedürfnissen entspreche. Auch der Vorsitzende bes Marineausschusses des Repräsentantenhauses, Britten, fagte den Vorschlägen Stimsons den Kampf an. London , 8. Februar Die japanische Delegation auf der Secabrüftungsfonferenz ist nach Informationen aus zuverlässiger Quelle entschlossen, gegen die Nichtbeachtung ihrer Forderung nach dem 10: 7- Berhältnis in der Kreuzerklasse energisch Einspruch zu erheben. Wie nerlautet, soll den Japanern in den der japanischen Delegation unter breiteten Borschlägen Ameritas auf alle Schiffsklassen, mit Ausnahme der U- Boote, das Verhältnis von 10: 6 zu Amerita zugestanden worden sein. Für die U- Boote soll das Berhältnis 10: 6,6 sein. Die japanische Delegation hat nun verlauten laffen, daß sie unter teinen Umständen bereit sei, von ihrer Forderung nach einem 10: 7- Berhältnis in der Kreuzerkategorie abzugehen. Für die U- Boote verlangt Japan eine Gesamttonnage von 78 000 Tonnen, die in der Hauptsache auf größere U- Boote verteilt werden follen. Welche Bedeutung Japan der Anerkennung seiner Forbes rungen beimißt, geht daraus hervor, daß die japanische Delegation bei Nichtbeachtung ihrer Forderungen sich nicht scheuen soll, die Konferenz auf fliegen zu lassen. Japan würde sich niemals bereit erklären, ein internationales Abkommen zu unterzeichnen, in bem feine Forderungen in der Kreuzer und U- Bootfrage nicht in ber gewünschten Beise erfüllt würden.
Tumulte um die Gozialversicherung. Blum und Boncour prangern tie Cozialreaktion. Paris , 8. Februar.( Eigenbericht.)
Die große Interpellationsdebatte über das Sozialversicherungsgesetz ist in der Nacht zum Sonnabend um 4 Uhr morgens bcendet worden. Mit 315 gegen 257 Stimmen wurden alle von der Oppofition eingebrachten Entschließungen abgelehnt, die der Regierung den Vorwurf machen, durch ihre Sd wäche und Untätigkeit die rechtzeitige Intraftjeßung des am 4. April 1928 einstimmig vom Barlament genehmigten Sozialversicherungsgesetzes verzögert zu haben. Dagegen wurde durch Handaufheben eine von der Regierungemehrheit unterbreitete Entschließung angenommen, in der, ohne daß der Regierung formell das Vertrauen ausgesprochen wird, zum Ausbrud fommt, daß eine 3ntraftfegung des Gesezes erwartet wird.
Im Verlauf der Debatte legte jeder Redner der Reaktion sonder barerweise zunächst ein Bekenntnis zur Notmenbigtelt der Sozialversicherung ab. Arbeitsminister oucheur betonte, baß er es an den energischsten Bemühungen zur rechtzeitigen Durch führung der Reform nicht habe fehlen lassen. Es sei aber angesichts zahlreicher Detailschwierigkeiten unmöglich gewesen, die nötige Vereinfachung rechtzeitig durchzuführen. Tardieu übernahm die for. melle Berpflichtung, daß das Gesetz spätestens am 1. Juli in Kraft gesetzt würde.
Die Rebner der Sozialistischen Partei, vor allem. Antonelli unb Baul Boncour, prangerten mit unbarmherzigen und scharfen Morten
die Doppelzüngigkeit der Sozialreaktion
an, die amar mit den Lippen dem Gesetz zustimme, mit ihren Laten aber so viele Schwierigkeiten aufhäufe, daß das Gesetz doch nicht in Kraft treten tönne. Zu wilden Zumultigenen tam es, als der Parteiführer Léon Blum einen Vergleich zog zwischen den Mitteln, die der Staat für die Sozialversicherung übrig habe und den ungezählten Milliarden, die er für die Rüstungen und Festungsbauten verschwendet. Es sei der schlagendste Beweis des Klassenegoismus der Reaktion, wenn sie heute eine ungeheure Berteuerung aus dem Sozialversicherungsgefes heraus befürchte, sich aber niemals mit der gleichen Gorge befaßt habe, als sie in ben legten Jahren die unerträglichen Steuern genehmigte und zu einer Erhöhung der Steuerumlage von 15 Milliarden getrieben habe.
Das Kulmbacher Mordrätsel.
Kulmbach . 8. Februar. peute früh wurde das Haus Oberhagen Nr. 9 durch eine Gasexplosion fast vollständig zerstört. In dem Sause wohnte die Mutter des in die meus dorffer Affäre berwickelten Arbeiters Popp, der gestern abend sein Geständniß wider. rief. Die Mutter des Popp wurde auf der Stelle getötet. Weitere Menschenleben sind nicht zu beklagen.. Das Haus muß vollständig abgetragen werden. Eine Gerichtskommission aus Bayreuth wird hier erwartet. Ob die Angelegenheit mit der Meusdörffer Sache in Berbindung zu bringen ist, weiß man nicht.
Am Hochofen getötet!
Effen,& Februar.
Gestern abend sprangen auf der Ventilbühne eines Hodhojens der Kruppschen Hochofenanlage in Essen- Borbed die Sicherheitsflappen auf. Durch die aus ffrömenden Gase erlitten zwel Meister und drei Arbeiter schwere Gas vergiftungen, drei von Ihnen wurden gerettet, bei einem Meister und einem Arbeiter fonnte der anwesende Arzt nur noch den Tod feststellen.
„ Gleich schießen!"
Ein neuer fommunistischer Schwindel.
Um ihrem bankrotten Parteilaben aufzuhelfen, wartet die ,, Rote Fahne" heute mit einer neuen Sensation" auf. Danach soll Genoffe Scheidemann, als er mit einigen Bekannten am 1. Februar in einem Lotal am Kurfürstendamm mar, in bezug auf die tommunistischen Kramalle gesagt haben: Ich bin dafür, daß in solchen Fällen immer gleich gefcholfen wird! Im so fchneller ist der Rummel vorbei!"
Bie uns Genoffe Scheidemann auf Anfrage bestätigt, ist blefe Behauptung vollkommen erlogen. Er hat vielmehr, als jemand über die Kramalle sprach, ausdrücklich von der Gemiffenlolig. teit der Burschen gesprochen, bie bie Arbeitslosen auf die Straße treiben, trozdem sie missen, daß dabei schließlich gehauen und womöglich geschoffen wird!
In dieser Beurteilung ber tommunistischen Gemissenlosigkeit find fich alle Sozialdemokraten mit Scheidemann einig!
Thyssen und die Transferfrise.
Politischer Prozeß Georg Bernhard contra Poensgen.
Bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wurde heute morgen in| Tagung des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller vom der Beleidigungstlage des Chefredakteurs der Bossischen Zeitung", 12. Juni 1929 in bezug auf Georg Bernhard, die Behauptung Georg Bernhard, gegen den Direktor des Vereins Deutscher Klönnes, nämlich, daß Georg Bernhard die angebliche Aeußerung Eisen- und Stahlindustrieller, Dr. E. Poensgen, verhandelt. des Herrn v. Thyffen frei erfunden habe.
Der Tatbestand, der diesem Prozeß zugrunde liegt, hat seinerzeit in der Deffentlichkeit Aufsehen erregt und leudtet in die Treibereien der schwerindustrie len reise gegen den Young Plan hinein. Es handelt sich u. a. um die angebliche Erklärung Thyssens : er brauche die Transfertrise jeßt, denn dann würden die Lohnfragen und die Reparationsfragen auf einmal be [ eitigt fein.
Amt als Sachverständiger bei der Pariser Young- Konferenz, tam es Nach dem Rücktritt des Generaldirektors Dr. Bögler von seinem im Reichstag zu heftigen Debatten. In der Reichstagsfizung vom 6. Juni 1929 erflärte Georg Bernhard u. a. foigendes:
,, Es ist eine Tatsache, die Sie nicht leugnen fönnen, daß Herr Vogler und Herr Schacht ins Ruhrgebiet gefahren sind, um den Flügel der Schwerindustrie, der mit der Annahme der Vorschläge in Paris nicht einverstanden war, umzustimmen. Bögler ist nach dieser Reise zurüd. getreten, ein Beweis, daß die dort gehörten Meinungen nicht ohne Einfluß geblieben find. Bei dem bekannten Frühstüd in der Villa Hügel hat Herr Thyssen, nachdem er sich von Herrn Schacht hat darlegen lassen, wie denn eine solche Transfertrife ausgehen würde, und nachdem ihm Herr Schacht dargelegt hatte, daß das einen Zusammenbruch weiter Teile der deutschen Wirtschaft bedeutet, wenn eine folche Arife in zwei oder drei Jahren erst eintrete, erklärt: Diese Arise brauche ich jeht! Nur dann find die Lohnfragen und die Renarationsfragen auf einmal zu beseitigen"
Der Reidstagsabgeordnete RIönne hat hierauf in der Sigung vom 11. Juni u. a. erwidert:
D'e Aeußerungen, die Herr Bernhard Herrn Thyflen unter. schiebt, find nicht gefallen, sind vielmehr frei erfunden. Es wird jezt an Herrn Bernhard lieren, den Beweis für fe n G t gläubigkeit durch Nennung seines Gewährsmannes zu erbringen." Georg Bernhard blieb eine Antwort nicht schuldig und sagte in derselben Sigung wie folgt:
Herr Dr. Thyssen hat es bisher nicht für nötig gesunden, felbst eine Erklärung abzugeben. Er hat sich dazu der Immuntät des Abg. Könne bedient."
Bernhard erklärte, daß er seine Behauptungen in bezug auf Thoffen aufrechterhalte und forderte diesen auf, die Erflärung Klönnes, er, Bernhard, habe den Ausspruch frei erfunden, außer halb des Reichstags zu wiederholen, damit gegen ihn e'ne Kl- ge erhoben werden tönne; sollte er diesen Weg nicht beschreiten wollen, so fönne er auch die„ Bossische Be.tung" Derflagen.
Direktor Ernst Boensgen, der an der erwähnten Sigung in der Billa Hügel teilgenommen hatte, wiederholte darauf bei der
Nun erhob Bernhard am 3. August 1929 gegen Ernst Poens. gen Privattlage, die heute zur Berhandlung fam.
Nach Berlesung des Eröffnungsbeschlusses aus den§§ 185, 186 erflärte Justizrat Dr. Löwenstein für den nicht erschienenen Angeflagten Poensgen, die Aeußerung, die Thyssen in den Mund gelegten Worte seien frei erfunden, hätte nicht den Sinn gehabt, daß Georg Bernhard sie erfunden habe. Es möge sein, daß Georg Bernhard falsch informiert worden set. Herr Poensgen erflä t, daß in der Villa Hügel der Ausspruch nicht gefallen sei und ist bereit, den Bewcis dafür anzutreten. Die Teilnehmer jener Konferenz würden unter Eid bezeugen, daß die Aussprache in der Billa Hünel nur den Zwed gehabt habe, Bögler über die Stimmung gewiffer Wirtschaftstreife aufzuflären.
Rechtsanwalt Dr. Peschte erklärte für den onwesenden Kläger Georg Bernhard, eine Beweisaufnahme sei eigentlich nicht erforderlich, da eine formale Beleidigung vorliege. Der Kläger erachte jedoch eine Klärung des Sachverhalts durch Vernehmung von Seugen gleichfalls für münschenswert.
Als Justizrat Löwenstein mun für seinen Klienten den§ 193 ( Bahrung berechtigter Interessen) in Anspruch nahm, gab Bernhard folgende Erklärung ab: Für mich als Botititer handelt es sich darum, den Tatbestand klarzulegen. Ich habe gegen Herrn Thyssen und die Kreise um ihn einen äußerst schweren Borwurf erhoben. Db Thyllens Ausspruch in der Billa Hügel oter bei einer anderen Gelegenheit, ob er bei einem Tee oder bei einem Diner gefallen ist, darauf fommt es nicht an Worauf es antommt, ist, daß Ihren gesagt hat, er brauche die polif schen und sozialpoflflfen Auswirkungen des Dawes- Bertrages für seine Zwede und sei deshalb gegen den Young- Plan. Wenn man mir bereits früher den Beweis erbracht hätte, daß der Ausdrud nicht gefallen ist, dann hätte ich selbstverständlich loyalerweise mich gezwungen gesehen, mich zu dementieren. Der Beweis ist aber bis heute nicht erbracht worden.
Nach einem längeren hin und her erflärten beide Parteien noch einmal, daß sie eine Beweisaufnahme für notwen dig erachten, und daß Bergleichemöglidfelten sich erst aus dieser ergeben würden. Georg Bernhard beantragt die Barladung von Thoffen, Schadt, Bögler, Geheimrat Dr. Kirdorff, Geheimer Regie rungsrat Kastl , v. Siemens, Generaldirektor Reusch, Reichstagsabgeordneten Hans Cremer. Darunter befinden sich verschiedene Beugen, die nicht an der Besprechung in der Billa Hügel teilgenommen haben.
Der Richter verschiebt die Bertündung eines Beschlusses auf eine Woche.
Der Raubmord um 30 Mart.( b. b. ben Streitbrechern!) während der Dauer bes Sirettes
Das Geständnis der Zäter aus der Steinmetzstraße.
Das Geständnis der belben Leute, die den Tod der Klavierlehrerin 3immer in der Steinmegift. 53 auf dem Gewissen haben, bestätigte nur die bisherige Annahme der Kriminalpolizei, daß es sich um ein mit Borjah aus geführtes Berbrechen handelt.
erklären die Tat folgendermaßen: Die Lehrerin nahm die jungen Der 27jährige Ganzty und der um ein Jahr jüngere Opiz Leute in die Wohnung hinein, bot ihnen Kaffee an und wollte ihnen die Zeitversäumnis und das Fahrgeld erfeßen, da sie beiden eine Arbeit versprochen hatte. Beide hatten gemerkt, daß die Frau allein in der Wohnung war und schritten nun zur Ausführung. Mit der mitgebrachten Schnur fesselten sie die Frau, die sie zuvor niedergeschlagen hatten, an Händen und Füßen und D. steckte ihr fein Taschentuch als Knebel in den Mund und band ein Küchenhandtuch darüber. Dann ließen sie die Frau zunächst auf dem Fußboden liegen. Einen alten Koffer, in dem die Lehrerin allerlei Stoffreite aufbewahrte, schütteten sie aus und packten ihn mit Wäsche und Anzügen von den Untermietern voll. Bulegt durchsuchten sie das Simmer der Frau nach Geld und Wertsachen. Die besinnungslose Frau lag vor einer großen Kommode an der Erde. Um an das Möbel heranzukommen, mußten sie den Körper aufheben Sie trugen sie auf das Ruhebett. Im ganzen fanden sie etwa 30 Martbares Dann tam er zurüd und holte seinen Freund. Gemeinsam fuhren Geld. G. ging jetzt hinunter, um zu sehen, ob die Luft rein war. sie nach der Wärmehalle in der Aderstraße, um hier ihre Beute zu Geld zu machen. Alles wurden sie hier nicht los und verkauften den Rest in anderen Herbergen. Der Erlös wurde geteilt und ging balb für Essen und Trinken drauf Ihrer Meinung nach hat die Frau noch gelebt, als sie die Wohnung verließen, G. wie D. find schon felt längerer Zeit arbeitslos.
Explosion von Artilleriedepots.
Bier Gebäude in die Luft geflogen.
Artillerieparts von Bincennes in die Luft. Die GeHeute in aller Frühe flogen vier Gebäude des bäude find je 25 Meter lang und bededen eine Fläche von etwa 1000 Quadratmeter, Menschen sind glücklicherweise nicht zu Schaden getommen. Die Arbeit der Feuerwehr war erschwert, well unaufhörlich Granaten explodierten. Das Feuer fand in den Leder- und Sattelzeugvorräten reiche Nahrung. In den späten Morgenffunden war die Gefahr glücklich beseitigt.
18.500 Streifende.
Bomban. 8. Februar. In den Eisenbahnmertstätten find 12500 Hindu arbeiter in ben Streit ge'reten. Bom Bertebrspersonal streifen 6000 Mann. Mährend im Bezirt von Bombay der Streif fich im Bertehr störend bemerkbar macht, tonnte auf dem übrigen Eisenbahnnes samohl der Güter wie der Personenverkehr reibungslos abgemidelt werden.
Um eine Ausdehnung bes Streits der Arbeiter auf die großen indischen Ben Infular Eisenbahn zu verhüten, hat sich die Eisenbahnverwaltung unter Zustimmung der indischen Regierung
entschlossen, den auf der Arbeitsstelle verbliebenen Arbeitern h. doppelte Löhne zu zahlen, und den höheren Beamten der Bahn das Gehalt um 50 Prog. zu erhöhen.
Wenn die hohe Eisenbahnverwaltung sich herabgelassen hätte, auf die Beschwerde ber Streitenden einzugehen und den Streifenden nur halb soviel Entgegenkommen zu zeigen wie den Streitbrechern, dann wäre der Streif sicher schon beendet.
Das preußische Staatsministerium wird sich, wie der Soz. Pressedienst erfährt, zu Beginn der tommenden Woche mit der Neube= segung der Oberpräfibien in Stettin und Staffel be= faffen. Der preußische Innenminister hat dem Kabinett inzwischen als Nachfolger des Oberpräsidenten Dr. Schwander in Kassel den sozialdemokratischen Abgeordneten des Preußischen Landtags, aas Köln und als Nachfolger des Oberpräsidenten Dr. Lippmann- Stettin ben gegenwärtigen Regierungspräsidenten in Stettin Dr. v. Hal fern in Borschlag gebracht. Von Halfern steht der Boltspartei nahe und ist als forretter Beamter befannt. Seine Nachfolge im Regierungspräsidium wird ein Sozialdemokrat antreten. troffen. Eine Entscheidung in personeller Hinsicht ist jedoch noch nicht ge
Mit Dolch und Schlagring. Unerträglicher Straßenterror der Kommunisten.
In der vergangenen Nacht ist es an verschiedenen Stellen der Stadt wieder zu blutigen Schlägereien zwischen Aommunisten und Hatentreujlern gekommen, bei denen das Meffer eine erhebliche Rolle spielte.
Im Sportpalast sprach gestern abend der Nationalsozialist Goebbels . Nach Schluß der Rundgebung tam es beim Abmarsch 17 Bersonen wurden dabei zwangs geste 11t.- Die erste der Versammlungsteilnehmer zu Zwischenfällen mit der Polizei. blutige Schlägerei entspann sich gegen Mitternacht am Amalienpart in Pantom, Ein 25jähriger Schmied Richard Ritolai aus Buchholz, der Mitglied der NSDAP . ist, wurde von etwa 50 Kommunisten überfallen und niedergestochen. N. mußte ins Pantower Krankenhaus gebracht werden. Einer der Täter fonnte von der Polizei ergriffen werden. In der Neuen Königstraße wurden die Stahlbelmer Georg Leh mann aus der Ließmannstraße und Karl G. aus der Höchste Straße von Kommunisten überfallen und durch Messerstiche erheblich verlegt. Lehmann fand im Krankenhaus am Friedrichshain Aufnahme. Ein besonders roher fommunistischer Ueberfall wurde auf den 40jährigen Arbeiter Balter Träbert aus der Rüderstraße verübt. I gehörte früher der KPD. an. Als er gestern in später Nachtstunde ein Lotal in der Linienftr. 194 aufsuchte, wurde er von dort anwesenden früheren Parteigenossen beschimpft und als Spigel bezeichnet. Als Träbert bas Botal perlaffen mollte, stürzten sich acht Rowbys auf ihn und bearbeiteten ben Wehrlofen mit Schlaginstru menten unb Dolden so lange, bis er bewußtlos zu Boden stürzte. Die Rohlinge ließen ihr Opfer dann hilflos liegen und flüchteten. Später wurde Träbert von einer Schupopatrouille aufgefunden und zur Rettungsstelle gebracht. Mehrere der Täter find bekannt, so daß | die Polizei ihrer bald hathaft werden dürfte.
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