Zwei Seglerorganisationen?
basdanno?
Grenzstreitigkeiten, die nicht nötig sind!
Eine ganze Anzahl Wassersportvereine im Arbeiter- Turn-| Wünsche der Segler nach einer eigenen Organisation anerkannte. und Sportbund haben Seglerabteilungen. Diese haben, soweit Ob die Interessen der winzigen Seglergruppen im TuSB. gegen der Bezirk um Magdeburg in Frage kommt, fürzlich einen über den anderen großen Sparten genügend berücksichtigt werben ,, Seglerlag" abgehalten. Man kann verstehen, daß die im können, ist sehr zu bezweifeln. In einer reinen Seglerorganisation, Freien Seglerverband" organisierten Arbeiterfegler darüber wie sie der Freie Seglerperband darstellt, ist das natürlich viel besser erffcunt find; wie fie darüber denken, hat hier ein Mitglied möglich, weil sich die Spitzen dieser Organisation lediglich mit den des FSB. niedergeschrieben. Fragen zu beschäftigen haben, die die Segler angehen Dabei kann auch erwähnt werden, daß sich im Freien Seglerverband Vereine befinden, die ehemals dem TuSB. angehörten und in Erfenntnis der Lage zum FSB. übergetreten sind. Es wäre nun grundverkehrt, zu sagen, daß sie dem TuSB. verlorengegangen sind; es handelt sich hier nur um eine Umgruppierung innerhalb der einzelnen Sportarten in der Zentralfommission für Arbeitersport und Körperpflege.
Am 25. und 26. Januar d. I. fand der Seglertag des Freien Seglerverbandes" in Brandenburg statt eine Woche vorher tagten in Magdeburg die Segler des 2. Kreises im Arbeiter. Turn. und Sportbund. Also zwei Tagungen von Arbeiterfeglern, die in verschiedenen Lagern zusammengeschlossen find. Der Freie Seglerverband besteht seit 1901, ber TuSB. feit 1892; allerdings bilden sich bei diesem erst in legter Zeit Segelabteilungen. Da drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Wie fommies, daß sich die Segler des ATuS B. nicht im FSB. organisieren? Im Laufe der Entwicklung und der riesigen Ausbreitung des Arbeitersports haben sich bei den großen Baffersportvereinigungen des ATuSB. naturgemäß auch Sportler, die& B. den Schwimmsport betreib, Segelboote angeschafft, die ihre Unterkunft bei ihren Bereiner, gefunden haben. Daraus bilbeten sich dann Segelabteilungen, die als Sparte ihrem Verein an
gelören In Magdeburg 3. B. verfügt die Gegelabteilung bes Freien Wassersports" über etwa 40 Segelboote. Andere Abteilungen in der Umgebung Magdeburgs find im Aufblühen begriffen. Run fann es begreiflich sein, daß diese Abteilungen aus ideellen oder auch aus materiellen Gründen bei ihrem großen Berein bleiben wollen, der ihnen ein schönes Bereinsheim, vielleicht auch Steganlagen, zur Verfügung stellt. Bei einem Weitergreifen dieser Entmidlung würde sich natürlich ein Zustand herausbilden, daß neben dem Freien Seglerverband eine neue Organisation heranwächst.
Es fann nicht angehen, daß zwei Seglerorganifationen in der Zentralfommission bestehen, deren jede ihren eigenen Weg geht. Wir find der Meinung, daß es nur eine Arbeiterfeglerorganisation geben follte, und das ist der Freie Seglerverband. Wir wissen, daß gerade die Segler ihre Hauptaufgabe darin gesetzt haben, als Spizenorganisation in der Zentralfommission anerkannt zu werden, was auch 1925 gefchehen ist. Daraus ist zu ersehen, daß bie Zentralfommission die
Handball
Die Klasseneinteilung.
Für die Arbeiter- Handballer machte sich nach dem bisherigen Spielverlauf eine andere Einteilung notwendig. Wenn auch der legte Kreisspielertag erst eine Regelung vom Herbst ab beschloß, so fah sich der Kreisspielausschuß doch genötigt, schon zur Frühjahrsferie eine Klaffeneinteilung vorzunehmen. Zur 1. Klasse, die sich über den Kreis erstreckt, wurden aus jedem Bezirk die beiden führenden Mannschaften zusammengezogen. Es sind dies folgende 8 Mannschaften: Eiche- Köpenid, FTGB.- Osten, Vorwärts- Hennigs dorf, Freie Turnerschaft Belten, FTGB.- Wedding, 1. und 2. Mannschaft, FTGB.- Süden und Arbeitersportverein Schöneberg.
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Die übrigen Mannschaften spielen in den unteren Klaffen, die in den Bezirken eingeteilt sind. Es find das im 1. Bezirk, 2. Klasse, Gruppe A: Fürstenwalde 1., Erfner 1., Mahlsdorf 1., FTGB. Oberspree 1., ASC. 1., Kaulsdorf 1., FTGB.- Adlershof 1.- Gruppe B: FTGB. Baumschulenweg 1., Strausberg 1., Mahls dorf 2., Fürstenwalde 2., Köpenid 2. 3. Klasse: Fichtenau 1., Müncheberg 1., Rehfelde 1., Often 2., ASC. 2., Kaulsdorf 2., Baum. fchutenweg 2. Frauentlasse: Bohnsdorf , Köpenid, Lichtenberg , Osten, Mahisdorf, Raulsdorf, AEC. und Baumschulenweg. Jugend: Bildau, Often, Rehfelde , Strausberg , Köpenid. 2. Bezirt, 2. Klasse: Tegel 1., Friedrichsthal 1., Moabit 1., FTGB.. Rosenthal 1., FTGB. Norbring 1., FTGB.- Pantom 1., FTGB. Reinickendorf - West 1. und FTGB.- Nordost 1. 3. Klasse: Nordring, 2., Belten 2., Steinfurth 1., Tegel 2., Moabit 2., Sokol 2. Abtlg. 1., Schmante 1. und Hennigsdorf . 2. Frauenklasse: Moabit 1., Tegel 1., Hennigsdorf 1., FTGB.- Norden 1 I., und Belten 1. Jugendklasse: Nordring 1., Rosenthal 1., Belten 1., Reinickendorf - Weft 1., Norden 1 I. 3. Bezirt, 2. Klasse: Regin 1., Rowawes 2., FTGB.- Spandau 1., Drewiß 1., Rathenow 1., Wedding 3., Charlottenburg - Schwimmer 1., und FTGB.- Mitte 1.
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4. Bezirt, 2. Klasse: Luckenwalde - Sportler 1., FTGB.. Neukölln 1., FIGB.- Friedenau 1., Klausdorf 1., Wilmersdorf 1., Süden 2., Neukölln 2., und Schöneberg 2.3. Klaffe: Trebbin 1., FIGB.- Lantwig 1., Treuenbrießen 1., Schenkendorf 1., Lucken walde- Sportler 2., Friedenau 2., Zehlendorf 1.. Wilmersdorf 2., Schöneberg 3., und Süden 3. Frauenklasse: Luckenwalde Sportler 1., Luckenwalde 1. Abtlg. 1., Luckenwalde 2. Abtlg. 1., Schöneberg 1. und 2. Mannschaft, Neukölln 1., und Süden 1.- Jugendklaffe: Schöneberg 1. und 2., Neukölln 1. und Süden 1.
Naturfreunde auf Skiern.
Ms vor einigen Jahrzehnten der Stilauf in Deutschland noch zu den wenig gepflegten Sportarten zählte. bildeten sich bei den Raturfreunden bereits besondere Stiläufergruppen. Sie waren es auch, die für diese so schöne und vor allem auch ganz außerordentlich gesundheitsförderliche Art der Leibesübungen unter der werftätigen Bevölkerung warben. Heute vereinigen sie in ihren Reihen viele Tausende von Stiläufern, die den Stilauf als Mittel zur Erschließung der winterlichen Naturschönheit und nach sport lichen Gesichtspunkten pflegen.
Für den 8. und 9. März hat der internationale Gesamtverein der Naturfreunde eine internationale intersport Beranstaltung angesetzt, die im Gebiet der Sonnleitenhütte, im Stiparadies der Rizbüheler Alpen in Nordtirol stattfinden wird Außer Desterreich und Deutschland werden die Schweiz , Tschechoslowakei und Ungarn vertreten sein. Das Programm steht vor: 8. März: Konferenz der Wintersport- Referenten, mut Aussprache über die Ichwebenden Wintersportfragen und über die Teilnahme der Natur. freunde an der Wintersport- Olympiade der Sozialistischen Arbeiter Sport- Internationale 1931 in Mürzzuschlag . 9. März: Alpine 2b. fahrtsläufe vom Gamperfogel und gemeinsame Fahrt über den Göllberg nach Westendorf .
Anschließend daran finden achttägige Stitouren in die nähere und weitere Umgebung der Sonnleitenhütte, Stihochtouren in die Bestlichen Rizbüheler Alpen und in das Gebiet des Börgeler Naturfreundehauses am Brentenjoch( Roßkopf, Feldalpenhorn usw.) statt. Auskünfte erteilt. Der Gun Südbayern des Touristenvereins Die Naturfreunde", München , Pestalozzistr. 43, 3immer 18a. Dorthin find auch Anmelbur gen zu richten.
Ein Beispiel, wie die Frage am besten zu lösen ist, geben die Wasserfahrer in der Freien Turn- und Sportvereinigung von 1894, Nowawes , wo die Seglerabteilung dem Freien Seglerverband angehört. Und feiner wird behaupten fönnen, daß in dem genannten Berein nicht befte Kameradschaft herrscht.
Jin Freien Seglerverband genießt jeder Segler überall, wo der Stander des FSV. weht, Gastfreundschaft, ist Gelegenheit gegeben, an Regatten teilzunehmen und dabei die Feinheiten des Segelns zu lernen. Er fann sein Boot unter fachmännischer Leitung felber bauen; Borträge geben ihm Gelegenheit, sich weiterzubilden, fegein erweitern oder überhaupt in die Geheimnisse eindringen; ihm
in den nautischen Kursen fann er seine Kenntnisse für das Gee
ist es vergönnt, auf feetüd; tigen Fahrzeugen unter seemännischer Führung Ferienreisen zu machen, sofern es sein Geldbeutel zuläßt. Nicht zu vergessen sind die gemeinsamen Wanderfahrten und die Sternfahrten mit einem gemeinsamen Ziel. Erwähnenswert ist noch die Zeitschrift des FSB. ,,, Der Freie Segler", die wohl mit an der Spitze der Arbeitersportzeitschriften steht, in Inhalt und Ansehen gediegen ist und weit über den Mitgliederkreis der Ar. beiterfegler gelesen wird.
Es dürfte an der Zeit sein, daß sich die Zentralfommission sowohl wie auch der Arbeiter- Turn- und Sportbund mit dieser Doppelorganifierung befaßt. Doppelorganifierung befaßt. Die Freien Segler wollen feinen Streit, aber fie find selbstverständlich auf die Wahrung ihrer Rechte, die sich aus der Mitgliedschaft in der Zentralfommission ergeben, bedacht.
Kommt alle zum
Frauen- Werbeturnen
der Freien Turnerschaft Groß- Berlin morgen. Sonntag, 15 Uhr, in der Zentra turnhalle, Prinzenstraße 70. Kleine und große, junge und jüngste Frauen werden zeigen, wie man in jedem Stadium der Jugend nützliches Turnen betreiben kann. Eintritt 50 Pf.
Frauen im Rudersport!
Mit dem Vorurteil, der Rudersport sei ein feudaler Sport, haben die Arbeitersportler gründlich aufgeräumt. Durch die Errichtung eigener Bootshäuser und die Anschaffung von Mannschaftsbooten wurde auch der arbeitenden Klaffe gegen verhältnis mäßig niedrige Beiträge der Wassersport erschlossen. Wenn nun auch die Zahl der Arbeiterwassersportler von Jahr zu Jahr zunimmt, fo| find doch die Frauen dabei sehr in der Minderheit. Das mag vielleicht daran liegen, daß die Arbeiterrudervereine durch die begrenzten Mittel nicht immer in der Lage sind, alle fich meldenden Frauen und Mädchen aufzunehmen, da Bootshaus und Bootspart dazu nicht ausreichen; vielleicht auch daran, daß bei den Frauen die Meinung vorherrscht, der Rudersport jei törperlich zu anstrengend und daher für sie untauglich. Dabei ist gerade der Rudersport einer jener gefunden Sportarten, bei dem der ganze Körper mit allen feinen Muskelpartien niitarbeiten muß, wodurch eine gründliche Durchblutung auch der entferntesten Gefäße eintritt. So hat denn auch die Freie Rudervereinigung 1913 E. 23." eine Frauenabteilung ins Leben gerufen. Jetzt ist die beste Zeit, das
Rubern zu erlernen, um dann mit der ersten Frühlingssonne mit dem schlanken Boot hinausziehen zu können. lebungsabende vorläufig Montags von 19%-21% Uhr im Ruderbassin des Real gymnasiums Treptow, Neue Krugallee 14/16( neben dem Treptower Rathaus). Anschrift: Hermann Madjad, Berlin N. 31, Swine münder Straße 90; Bootshaus in Oberschöneweide , Spreeftr. 1 ( nahe dem Restaurant Blumengarten).
Das Mannschaftsturnier der Schachspieler.
Im Mannschaftsturnier der Freien Arbeiter- Schachvereinigung treffen am Sonntag, 9. Februar, folgende Mannschaften in der 4. Runde zusammen: C- Gruppe: Tréptom 2 gegen Wedding 2, Lokal Döhling, Elsenstr. 10; Mitte 2 gegen Westend 2, Lokal Faust, 3ionsfirdplay 11. D- Gruppe: Friedrichsfelde 1 gegen Kreuzberg 2, bei Tempel, Friedrichsfelde , Gudrunstr. 7; Neuföün 2 gegen Fried richshain 2, bei Grimm, Boddinſtr. 10; Weißensee 2 gegen Brenzlauer Berg 2, in Grünau - Falkenberg. Resultate der
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3 Runde: Friedrichshain - Friedrichsfelde 1: 4, Kreuzberg gegen Weißensee 2: 3, Prenzlauer Berg - Pankow 1: 4; C- Gruppe: Alle Treptow - Westend 7%: 2%, Wedding- Mitte ½: 9%. Resultate an E. Engel, Berlin- Weißensee , Sedanstr. 86, erbeten.
Serienkämpfe im AABD.
In der Fortsetzung der Serienfämpfe der A- Mannschaften des 10% Uhr, in der Turnhalle Elbestr. 11/12 in Neukölln die Mannschaften Arbeiter- Athleten- Bundes treffen morgen, Sonntag, vormittag, des Kraftturnvereins ,, Sparta 1896" und des Turnpereins ,, LichtenbergFriedrichsfelde" aufeinander. Da die Friedrichsfelder über eine sehr lampfstarke Mannschaft verfügen, muß der Kraftturnverein„ Sparta schon sein Bestes hergeben, um zum Siege zu kommen. Eintritt 30 Pf.
Stifahrer des 1. Kreises im Arbeiter- Turn- und Sportbund und im Touriffenverein„ Die Naturfreunde"! Für den Fall, daß es in den nächsten zwölf Stunden noch mehr Schnee gibt, Treffpunkt morgen, Sonntag, früh 9 Uhr Bahnhof Wilhelmshagen
„ Kommunistisches Theater!" Der Leiter des im Sportteil vom Freitag genannten Arbeitertheaterbundes ist nicht der große fommunistische Theaterheld" Pied senior, sondern Pied junior, also nicht Pied- König, sondern Pied- Junge!
Arbeiter- Handballspieler. Morgen, Sonntag, ist jeder Berein
verpflichtet, seine Spelrefultate in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr unter F. 7 Jannowiz 5742 zweds Bekanntgabe im Rundfunt zu übermitteln. Kreisleitung der Handballspiele.
Die Kanadier geschlagen! Auf der Wiener Kunsteisbahn gab es am Freitag abend eine Sensation: die während ihrer Gastspiel reise durch ganz Europa in 25 Eishockeytämpfen ungeschlagenen Ranadier aus Toronto murden pon der österreichischen Nationalmannschaft mit 1: 0( 0: 0,1: 0,0: 0) Toren geschlagen.
Aus der Industrie.
Sonderschau bei Mercedes- Benz . Um allen Interessenten die Möglichkeit zu geben, sich durch den Augenschein von der hohen Qualität und der Preiswürdigkeit des Mercedes- Benz Inp ,, Stuttgart 200" zu überzeugen, veranstaltet die hiesige Mercedes- Benz Bertretung vom 12. bis 16. Februar 1930 eine Sonderschau dieses Bagens. Bekanntlich ist Mercedes- Benz , geftüßt auf weitere Berbefferungen seiner Fabritationsmethoden, nunmehr in der Lage, den Der neue Breis für den vierfigigen Innenlenker mit der eleganten Typ Stuttgart 200" zu einem erheblich billigeren Preis zu liefern. und formenschönen Original- Fabrikkarosserie des Sindelfinger . Werfes beträgt 5980 Mart ab Wert. Mehr als 12 000 Besizer spenden den ausgezeichneten Fahreigenschaften dieses 3meiliterwagens das höchste Lob und beweisen mit ihrem Zeugnis, daß Mercedes- Benz mit der Schaffung dieses wirtschaftlichen. und preistester Abnehmerkreise entsprochen hat.. merten Gebrauchswagens von höchster Qualität dem Bedürfnis weitester Abnehmerkreise entsprochen hat.
Bundesreue Vereine teilen mit:
Delegierte zum Lezirtstag bes 2. Bezirks! Die Tagung beginnt Conntag. 9. Februar, 10 Uhr, im Eminemünder Gesellschaftshaus, Emineminder Str. 41 ( Nähe Bahnhof Gesundbrunnen). Die Epartenfisungen beginnen vorher 9 Uhr im gleichen Lokal. Unterstempeltes Mandatsformular und Mitgliedsouch nicht vergessen! Breie Turnerfchaft Groß- Berlin, Bezirk Bankow . Treffpunkt zum Frauen. werbeturnen Conntaa, 9. februar, 13% Uhr, am Bahnhof Bantow, Nordbahn. Sour stenverein" Die Naturfrcus.de". Ortsgruppe Brenzlauer Berg . Fahrt Eonntag, 9. Februar, Oranienburg - Aremmen. Treffpuntt 8 Uhr Gesund brunnen , Vorortbahnfteia.
Paulchen lästert den Sport!
Bahrscheinlich um einem bringenden Bedürfnis abzuhelfen, wurde dieser Tage in Berlin die internationale Weltmeister schaft im Ping Pong ( Tischtennis) ausgetragen. Scheinbar haben wir in Deutschland noch nicht genug Meisterschaften. Um dieses grandiose Schauspiel auch einem breiten Publikum vorzuführen und um seine ganze Wichtigkeit zu dokument eren, wurden die Wettkämpfe durch Rundfunt übertragen. Und da vernahm man also: 110 Herren und fast ebensoviele Damen aus aller Herren Länder hätten gemeldet, fogar ein Inder wurde genannt. Da fit alle Spieler in großartiger Berfassung befänden, feien spannungsDolle und erbitterte Kämpfe zu erwarten.( Einfach furdar!) Man hörte Borte, wie:" Ehre Deutschlands zu verteidigen" und ähnliche außenpolitische Sachen. Dann wurde berichtet, daß die Herren Soundso im Doppelspiel die Herren Sowieso glatt über rannt hätten. Ich habe ja schon gehört, daß ein Ozeandampfer eine Fischerbarke überrannte und eine starke Fußballmannschaft eine
schwächere, daß aber auch beim Tischtennis überrannt wird, war
mir neu.
Wie mag das nur angestellt werden? Ob die alle um den Tisch herumrennen und Einkriegezed spielen? Ich tam aus dem Staunen nicht heraus. Es gibt also immer noch Leute, die sich damit die Zeit vertreiben. Ich stlage vor, baldigst eine Meister. schaft im Murmelspiel zu arrangieren, ich würde mich dazu melden. Uebrigens soll es so etwas in Amerika schon geben.
Na, turz und gut, um die Sache einmal auszuprobieren, verlängerte ich unseren Küchentisch. indem ich links und rechts je eine Klappe anbrachte, und meine Frau und ich wollten spielen. Ich zerschnitt unser Zwiebelnet und spannte es quer über den Tis 5. Als Schläger dienten zwei flache hölzerne Löffel, die sonst zum Umrühren von Sauerfohl benugt werden, und das Spiel bg nn Bir hatten mun feine Bälle Zuerst verfuften wir es mit fleinen 3wiebeln Aber die waren zu hart. Eine fipg g'eich in den Milh topf und ertranf. Daher der Name Bollemilch. Dann nehmen wir ausgepuftete Gler, aber das ging auch nicht Ele waren für unfere Hausmeister" schaft ungeeignet Stl: eßlih borgte ich mir vom Nachbar einen fleinen Belloidball. Der sprang und hüpfte mie toll. Einmal in den Kohenfasten, dann aufs Kürtenfpind und schließlich in den Lampenzylinder meine Frau sprach bereits non Ergänzungssport und endlich unter's Bett. Ich aber hinter her. Zuerst stieß ich mir den Kopf und dann riß der Hosenträger, dieses morsche Ding. Ich war außer Gefecht gefeßt; das Spiel mußte abgebrochen werden; ich war übecrannt"!
Neulich traf ich einen früheren Sportgenoffen, faum daß ich ihn wiedererkannte, so verändert sah er aus. Schmerbauch, Doppelfinn usw.„ Das kommt davon, wenn man teinen Sport treib.", sagte ich ihm. Ach, mit dem Sport ist es so eine Sache, winn man älter wird", erwiderte er." Zuerst rudert man und Sann wird gesegelt, das ist nicht mehr so anstrengend. Da man aber vom schnellen Fahren bei dem scharfen Wind und der falz'gen Luft immer Durst befommt, habe ich mir das Weißbiertrinfen angewöhnt und daher mein dider Bauch." Jeßt sei er Laubenfolonist geworden. Ich folle man gleich mitfommen, seine Barzelle be. fichtigen. Also hin. Die schön grüngestrichene Laube trug den Namen Schiffers Ruh" und darunter stand ein mächtiger Anter in Weiß. Voller Stolz zeigte er seine Obstbäume. Da ich in der Botanik nicht bewandert bin, lachte er mich natürlich aus. Das
ist eine Landsberger Reinette und dieser heißt Triumph von Bienne. Ob ich wüßte, was das ist? Woran sollte ich einen Apfelbaum von einem Birnbaum unterscheiden, da doch noch alle Bäume tahl waren? Das sähe man an den Zweigen. Ich halte mich an den Bibelspruch: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" und im Herbst werde ich ihm schon alles sagen. Er farrte dann Dung auf Haufen und schlug ihn mit einem Stod aus inanter. Schleppte Jauche in Eimern von einer Ede des Gartens in die an ere. Schwubbte fich dabei einen erheblichen Teil auf die Stiefel, m't einer Burschtigkeit die mich in Erstaunen segte. Dann zeigte ermir einen Steinfrug. In dem lag ein alter feuchter Lappen und ein harter Kanten Brot. Darunter fribbelte und wimmelte es voller Käfer. Das sei eine Mehlwurmzuht, flärte er mich auf. Er hatte nämlich auch einen Bogel
„ Das hielte ich auf die Dauer nicht aus, Sonntag für Sonntag immer auf derfelben Stelle zu figen", sagte ich Die An Jer machen sich ja jezt auch schon f Bhaft", meinte et. Sie grü den Anglertolonien und da fizen sie, den ganzen Sommer dreuf. B's ist denn da noch Sport? Und die Seçler und Motorbootfahrer schinden und pladen sich jeden Sonntag. laten ein Haufen Kim frams in ihre Rähne und fahren dann nur bis zur Badewiese oder bis zum Birkenschlag, da fann ich auch gleich hier bleiben!"
Ich weiß nicht, wen er meinte, aber etwas scheint ja daran zu stimmen. Und ihr Ruderer, jeid man ganz stille. Ihr angelt ja auch heimlich und fängt teshalb nur immer solch fleine sche, meil ihr feine größeren Bratpfannen habt!
Paulchen.