Explosion im Bergwerf.
5 Arbeiter getötet.- 45 Bergleute bedroht.
Liverpool, 27. Februar.
Ein neues schweres Gruben unglüd hat sich so in den Lyme- Kohlenbergwerken in Lancashire er eignet. Aus bisher noch unbekannter Ursache brach in dem Bergwert ein Feuer aus, worauf eine heftige Explosion erfolgte. 5 Arbeiter wurden getötet und weitere 25 erlitten zum Teil schwere Brand. wunden. Die Detonation wurde in weitem Umkreise gehört. Die Rettungsarbeiten waren durch die Rauchentwicklung und die starke Site beträchtlich er
schwert.
Nach den letzten Meldungen befanden sich zur Zeit der Explosion im Lyme- Bergwerf bei Haydod 45 Bergleute unter Lage. Rettungsmannschaften, die nach der Explosion in das Bergwerf einfuhren, um den Verletzten Beistand zu leisten, wurden durch das nach der Explosion ausgebrochene Feuer behindert. Im Krankenhaus liegen 20 Berlegte, von denen viele schredliche Brandwunden erlitten haben.
24 A
Miami ( Florida ), 27. Februar. Erst jetzt wird durch Mitteilungen von Reisenden, die von der Jusel Nassau hier eingetroffen sind, be fannt, daß sich am 17. Februar auf der Höhe der zu den Bahamas gehörenden Insel Abaco ein schweres Schiffsunglüc ereignet hat. Dort schlug die Scha luppe Pretoria" infolge hohen Seegangs boll Wasser und sank. Von der 20 Mann starken Bejagung ist es nach Angaben der Reisenden nur dreien
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Die Rembrandt - Schau in der Akademie.
Will man diese Ausstellung in der Akademie richtig verstehen, sollte man von ihrer Beranlassung absehen. Die staatlichen Museen in Berlin , denen in diesem Jahre eine ganz bedeutende Bergrößerung, die Eröffnung des Deutschen Museums, bevorsteht, wollen außerdem noch an die Tatsache ihres hundertjährigen Bestehens erinnern. Eine Rembrandt - Schau ist nun in der Tat sehr geeignet, das Herauswachsen der Berliner Sammlungen fast aus dem Nichts zu einem alles umfassenden Kompler von Weltbedeutung an einem Beispiel zu erweisen. Das heißt: an den Rembrandt Erwerbungen in diesem Jahrhundert kann die großartige Tatkraft und der Spürfinn der leitenden Museumsbeamten Preußens glorios erläutert merden. Wie hier aus einem sehr fleinen Stamm vor handener Driginale die umfassende Rembrandt - Sammlung wurde, das ist vorbildlich und gilt analog für die ganzen Staatsgalerien Berlins . Zugleich wird damit dem Spürsinn und dem Erwerbs glüd Wilhelm Bodes nachträglich gehuldigt, der ja zu dem engsten Kreise der Rembrandt - Forscher und Sammler gehört hat; nur ist sein Name merkwürdigerweise nirgends ausgesprochen worden.
So ungefähr hat man sich den etwas fomplizierten Gedankengang norzustellen, der zur Entstehung dieser Ausstellung führte. In der Einführungsrede von Baezoldt tam er in musterhafter Klarheit zur Geltung; denn Baezoldt sprach als Generaldireftor der Staatsmuseen.
Bie menig uns das mun aber in dieser Umgebung angeht, machte die Rede des neuen Kultusministers in einer schönen Un bewußtheit flar. Minister Grimme sprach über Rembrandts einzigartiges Künstlertum in einer jo großen und menschlichen Weise, wie faum je ein Minister vor ihm gesprochen hat; in wenigen meisterhaften Säßen, die, ganz aus der Empfindung tamen und nicht aus offizieller Beredtfamkeit, alles aus dem persönlichsten Berhältnis zu dieser Stunft berleiteten, stellte er das überragende Phänomen dieses großen Schöpfers vor uns hin.
Der Minister hat sicher nicht an jenen 3miespalt gedacht, den er zugunsten der Persönlichkeit löfte. Aber mir danken ihm dafür, daß er mit schönem Instinkt auf das Wesentliche hinwies, das
gelungen, sich an den Strand der Insel zu retten, so daß jenseits der Anlässe und der mangelhaften Durchführung lag: auf
17 Todesopfer zu beklagen sind.
Ein Schulhaus völlig abgebrannt.
Acht Kinder tamen in den Flammen um.
New York , 27. Februar.( Eigenbericht.) In einer Schule in Croß Late( Manitoba ) brach gestern ein Feuer aus, wobei acht Kinder unter 9 Jahren in den Flammen umtamen. Desgleichen wurde die Oberin, die ihr Leben einsetzte, um die Kinder zu retten, getötet. Eine zweite Schwester, die aus dem Fenster sprang, brach das Rüdgrat,
Doch neuer Kurs in Spanien ? Sanchez Guerras Antifönigsrede freigegeben.
Der vorgeftrige Ministerrat hat sich mit der Rede beschäftigt, die der Führer ber fonjernativen Partei Sanchez Guerra dem nächst halten mird und deren Wortlaut ohne jebe Streiung durch die Zensur veröffentlicht. merden wird. Die Frage der Zurüc erstattung der Geldstrafen, die von der Diftatur gegen mehrere Bersonen verhängt wurden, soll im Parlament erörtert werden. Der Arbeitsminister erhielt den Auftrag, im Streit bei den Eisenwerfen von Sagunto Vermittlungsversuche zu unter nehmen. Der Minister für öffentliche Arbeiten prüft das während der Diktatur eingereichte Gesuch verschiedener ausländischer Organifationen zum 3med der Einrichtung eines Monopols der Cleftrizitätsindustrie.
Der Ministerrat wird in allernächster Zeit eine Sigung abhalten, in der beschlossen werden soll, welche von den unter der Dittatur begonnenen Arbeiten zu Ende geführt werden sollen. Es handelt fich um eine sehr schwierige Frage, da bei einer Einstellung der Arbeiten 95 000 Arbeiter betroffen werden würden.
Konsumgenossenschaftswahlen.
Kommuniften drohen Störungen an.
Für Sonntag, ben 2. März, find in der Konjum Ge. neffensaft Berlin und Umgegend die ahlen ber Abgabestellenbelegierten festgelegt. Von den 264 Ab gabestellenbezirten findet für 159 Wahlbezirte fein Wahlgang statt, da für diese Wahlbezirke entweder fein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde oder nur ein gültiger Wahlvorschlag einging; im legten Falle sind die auf dem gültigen Wahlvorschlag vermertten Kandidaten als gewählt zu betrachten. Es ift zu bemerken, daß sowohl Wahlvorschlagstiften der Gruppe Genoffenschaftsaufbau" mie der Gruppe Oppofition" ungültig erflärt werden mußten.
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Notizen in der Roten Fahne" enthalten die Aufforderung an die Mitglieder in jenen Abgabeftellenbezirken, für die feine Wahl stattfindet, sich ihr Wahlrecht in der nächstgelegenen Verteilungs ſtelle zu ertämpfen". Demgegenüber ist zu betonen, daß nach den Eagungen der Genossenschaft das Wahlrecht nur im Bezirt der jenigen Abgabestelle ausgeübt werden kann, die der Wohnung des Wahlberechtigten am nächsten liegt". Es ist also nicht statthaft, daß Mitglieder in Abgabestellenbezirken, in denen keine Wahl statifindet, das Wahlrecht in einem anderen Wahlbezirk ausüben. Die Aus laffungen der Roten Fahne" stellen demnach eine Aufforde rung zur Berlegung ber Sagungen dar. Sollte es auf Grund der Aufforderung der Roten Fahne" am nächsten Sonntag bei den Genoffenschaftswahlen in einzelnen Bezirfen zu Störungen des Bahlattes fommen, so wird gegen die Störer mit entsprechenden Maßnahmen einzuschreiten sein, gegebenenfalls strafrechtliche Verfolgung eintreten.
Branddirektor Runge gestorben.
Gestern ist der 58jährige Branddirektor Erich Runge in feiner neben der Bache am Hafenplag gelegenen Wohnung nach langem, fdmerem Leiben gestorben. Der verdiente Feuerwehr beamte war zuleit Leiter des Uebungsbientes im 3entralamt der Feuerwehr, die in dem Verstorbenen, ber 27 Jahre im Dienste des Berliner Böschwesens stand, einen ihrer tüchtigsten Beamten verloren hat.
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Wetter für Berlin . Borübergehend etwas Bewolkung, sonst Fortbauer des beständigen Wetters, menig Temperaturänderung, füdliche bis füdöstliche Winde. Für Deutschland . In Mittel- und Ostdeutschland vorwiegend heiter bei wenig geänderten Temperaturen, im übrigen Reiche vielfach bewölkt, im Südwesten stellen melje Regen, in höheren Lagen Schnee,
den überwältigenden Eindrud der Rembrandtschen Kunst, die ( jenseits aller Schwierigkeiten beim Besuch von Museum und Kupferstichtabinett!) in der Akademie als vollkommene Offenbarung des Menschengeistes genoffen werden kann.
Denn das muß noch geschwinde angemerkt werden: in einer Beziehung ist diese Ausstellung ein schwacher schwacher Kompromiß. Rembrandt als Maler erscheint nur in der Zufallsauslefe des Kaiser- Friedrich- Museums; wohingegen wieder einige Leihgaben aus Kassel und Braunschweig und aus Privatbesig die Frage an regen: warum nur diese wenigen, wenn man sich schon einmal nicht darauf beschränkte, die Plätze der Bilder vom Kaiser Friedrich Museum mit denen am Bariser Plaz zu vertauschen warum dann nicht alles aus Kaffel, Dresden , München usw. Erreichbare herbeigebracht wurde? Das war also eine halbe Angelegenheit. Und dann ist nicht zu leugnen, daß die überhohen, mit stumpfen Brau bespannten Säle der Atademie nicht durchaus den rechten Hintergrund für Rembrandt abgeben.
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Ein Sprechs und Zonfilm im Capitol.
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Ein tonventionelles russisches Großfürstenmilieu mit Orgien, Aussentänzen und-gefängen, eine chinesische Varietétruppe mit dem Star Anna Man Bong, ein Wiener Chansonnier das alles ein Star Anna May Bong, ein Wiener Chansonnier gebettet in einer Schauerhandlung von Berführung, Todesurteil und Selbstmord der Chinesin, die sich dem Großfürsten hingibt, um den Bruder zu retten ist der buntgemischte Inhalt dieses hundert prozentigen Tonfilms. Sprach, gefang- und mufittechnisch ist er, in Lonton in deutscher und englischer Sprache aufgenommen, vorzüglich gelungen. Aber der routinierte Regiffeur Eichberg hat die Langstiligfeit des Sprechfilms noch nicht überwunden, die Handlung ftodt infolgedeffen. Das Schaugepränge des Großfürstenban fetts mit dem Auftreten der chinesischen Gautler, tie Orgie im Dr. pheum und der weihevolle Selbstmord der Chinesin vor ihrem Hausaltar sind filmisch die Höhepunkte. Aber ist die May Mong gebührend ausgenußt? Sie spricht vorzüglich, singt deutsche Lieber, zeigt ihren schlanken Körper im Tanz aber die besondere Raffe ihres Mienen und besonders des Gestenspiels ist in anderen Filmen hon befier herausgefommen. Trogdem ist sie die Nummer des Films. Auch die anderen Chinesen fallen durch ihre angeborene Filmnatur auf. Anna May Bongs Partner ist Franz Lederer als russischer Leutnant, der der Chinesin in pirtlicher Liebe er geben ist, sie vergeblich vor den Nachstellungen des Großfürsten zu bewahren sucht immer in schöner und edler Haltung. schnell sucht von dem Großfürsten alles fernzuhalten, was nach einem üblichen Theaterscheujal aussieht. Ueberraschend gut in Sprache und Spiel ist Hermann Blaß als Biener Klavierspieler und Sänger, der einen luftigen Ton, aber zugleich auch ein Gefühl der Menschlichkeit in das Milieu der Barbarei und Tyrannei bringt. Die Musil von Hans May , in feiner Weise aufbringlich, fucht den mannigfachen aus der Handlung sich ergebenden Elemen ten der Raffe und des Milieus fich anzupassen. Das eigentliche Wesen des Tonfilms ist auch in diesem Film noch feineswegs er faßt, es herrscht noch tie naive Freude an der Nachbildung einer gleichgültigen Wirklichkeit, anstatt daß das neue Tonmittel zur Steigerung und Gefühlserfüllung des früher stummen Films wirt lich ausgenußt würde.
Georg
r.
Das deutsche Lied unserer Zeit. Das deutsche Lied als Kunstform und Kunstgattung ist von je eine deutsche Spezialität; sie wird von den Musikern der jüngsten Gegenwart ein wenig vernachlässigt. Aber unsere Zeit", Kunft unserer Beit, das ist nicht nur die werdende, sondern die gewordene Gegenwart; und gerade die gehören zu ihr, haben darin Raum, durch die sie geworden ist: Hugo Wolf , Gustav Mahler , Richard Strauß . An Beispielen aus ihrem Schaffen hat Profeffor Leo Restenberg fein Thema erläutert: Das beutsche Lieb unserer Belt"- im Bürgerfaal des Rathauses, vor interessierten Hörern. Mitgliedern der Berliner Volksbühne. Ueberflüssig. die gründliche Sachfenntnis und rednerische Ueberlegenheit bes Bartragenten rühmend zu erwähnen. Aber das waren nicht Stunden nur fach licher Belehrung; es war, halb Portrag, halb Borführung, der ge glückte Versuch einer Form etwa zwischen Kolleg und Konzert, ciner zwanglosen Form, Mufit auf Empfängliche als biltendes Erlebnis wirten zu lassen. Für den dritten. legten Abend, einen RichardStrauß- Abend, war Budwig 5 eß, der ausgezeichnete Liederfänger, zur Mitwirkung gewonnen; und es war eine Freude, einmal wieder den Pianisten Kestenberg , der einst Bufonis Schüler gewesen, als K.P. einfühlsamsten Begleiter am Flügel zu hören.
Wir wollen solche Halbheit in Kauf nehmen angesichts der betörenden Fülle seiner Zeichnungen und Graphit Das Berliner Kupferstichkabinett bestzt sein gesamtes Radierwerf, die Hauptblätter in mehreren Zuständen; dazu die wohl schönste und vielseitigste Sammlung seiner Zeichnungen, die hier noch aufs glücklichste ergänzt wird durch die vierzig Blätter von Koenigs in Haarlem . Nun fann freilich jedermann diese Schäße im Kupfer ftichkabinett sich vorlegen lassen. Es ist aber nicht jedermanns Sache, zwischen 10 und 13 Uhr die feierlich stummen Hallen zu betreten und von zugeknöpften Staatsfunktionären sich die vielen schweren Mappen heranfahren und mit deutlicher Gebrauchsanweisung vorlegen zu lassen( wozu auch erst eine ganze Reihe wiederholter Befuche gehört). Kurz, eine Darbietung an den Wänden eines jo vorzüglichen Ausstellungsinstitutes wie der Akademie bietet eine schon durch Seltenheit töstliche Gelegenheit, das gezeichnete und radierte Wert Rembrandts ausführlich kennenzulernen.
Denn was man durch keinen Museumsbesuch gewinnen kann, ist die intime Kenntnis des unfaßlichen Gestaltungsreichtums don Rembrandt. 3war ist er einer der größten spezifischen Maler, sein Reich ist die Farbe und das Licht. Aber es ist vielleicht auch bei ihm wie etwa bei Dürer leichter, durch Bermittlung der Zeichnung Die zum Mittelpunkt des schöpferischen Geistes vorzubringen. Fülle seiner Gefichte, seiner Einfälle, seiner Naturstudien zieht in der flüchtigen Form der Zeichnung( und der Radierung) mit einer besonderen Magie an uns vorüber. In der Zeichnung zumal spricht er, nach dem schönen Wort von Mag Friedländer , mit sich selber, 3 ist der Bisionär allein mit sich und seinem Gott. Nicht immer ift die letzte Bösung aller Formprobleme im endgültigen Gemälde leicht zugänglich.
Das Ringen um überzeugende Darstellung offenbart fich groß und hemmungslos in den Borstudien, in ben mannigfachen Formungen des gleichen Gegenstandes, in den unitbertrefflichen Studien nach der Wirklichkeit. Rembrandt hat seine tiefften Geheimniffe in unzähligen Schilderungen aus dem Alten Testament und in Bildnissen gegeben. Für beide sind Zeichnungen und Radierung einem immer wachsenden Staunen und einer grenzenlosen Ehre furcht vor der Ueberlegenheit dieses großen Menschen. Hier gibt es nur den Vergleich mit den Größten, die gelebt haben: mit Giotto und Michelangelo , mit Goethe und Beethoven : eine Welt von unfaßbarer Tiefe und Großheit öffnet sich, für jeden anders geftaltet, mit jedem sich in andere Weiten verlierend. Heute noch, a nach dreihundert Jahren, überwältigt das Einmalige und die Wahrhaftigkeit seiner Bifionen; Gott, Menschenleib, Natur werden offenbar mit einer Innigkeit und Klarheit, die immer mieder an bas Erlebnis mit Saulus erinnert, der in einem Moment höchster An( pannung zum Paulus wurde. Dies ist das offenbare Geheimnis des Genies: was es prägt, ist Wahrheit; seiner Ueberredungskunst fich zu entziehen, ist unmöglich. Hier erlebt man, daß Rembrandts Wirkung jenseits aller menschlichen Begrenztheit liegt, und der Ungläubigste muß sich neigen vor der unwidersprechlichen Göttlichkeit feiner Welt und den Tiefblid, den er in die Menschenseele getan hat. Paul F. Schmidt.
eine unerschöpfliche Fundgrube. Man geht von Blatt zu Blatt mit
Veranstaltung des Berbandes deutscher Erzähler.
Eine Beranstaltung mit dem Titel Berliner Romane" tönnte ichlaglichtartig den Kompleg Berlin von verschiedenen Seiten beleuchten. Querschnitte und Längsschnitte wären möglich, und aus den entgegengesetzten Meinungen und Gestaltungen würde sich vielleicht das Bild der Stadt formen. Von diesem Gesichtspunkt geht der Verband Deutscher Erzähler nicht aus. Im Plenariaal des Herrenhauses lajen Werner Türt, Georg Hermann und der Schauspieler Johannes Riemann für den abwesenden Georg Fint. Es handelt sich also um zwei Romane, die im modernen Broletariat spielen, und in Hermanns ,, Grenadier Bordelmann" um das Berlin des ausgehenden, achtzehnten Jahrhunderts.
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Berner Iürt wie auch Georg Fint in Mich hungert" ge= stalten das Proletariat, ohne daß fie dirett aus einer follettivistischen Weltanschauung heraus Dinge und Menschen betrachten. Es ist bei beiden eine Art romantischen Gefühls, das sie gerade zu den nied rigsten Schichten zu den Entrechtéten und Hoffnungstojen treibt. Fint fagt selbst am Schluß feines Romans, feine Biebe gehöre nicht den Organisierten, den Aufstrebenden, sondern den Schichten, die darunter ihr Leben rerdämmern. Vielleicht ist für beibe caratte ristisch, daß sie Menschen zeichnen, die im Grunde Bürger, also Individual sten finb.
Bei Türk überwirft sich ein Sohn aus reichem Hause mit seinem Bater, sucht sich eine Schlafstelle im äußersten Berlin und fängt an Marg zu studieren, ganz allein, ohne daß er sich einer Drganisation anschließt. Aus dem vorgelesenen Bruchstück geht die weitere Entmidlung nicht hervor. Die Einstellung des jungen Mannes ist aber auf diesem Buntt rein individualistisch, und auch Zeddy König bei Finf steht abseits. Er fühlt seine tiefe Berbundenheit mit den Enterbten, aber es bleibt nur bei diesem Gefühl, bei dieser Lebenshaltung, er sucht/ nicht die Gemeinsamkeit, die vorwärts bringende Arbeit in der Organisation. Das Problem des Proletariats wird fentimentalisch behandelt.
Das größte Können ist aber bei Georg Hermann , und doch gibt er am wenigsten. Der Vertreter des städtischen Bürgertums fieht eigentlich nur Einzelheiten, er sieht sie scharf und formt sie prägnant, jedes fleinste Ding reift unter feinen Händen zu einer Individualität heran, aber alles scheint heute entrüdt, wirkt wie ein -t. artistisches Betenntnis.
Die einzige Zigeunerzeitschrift. Dem Mostauer Gelehrten Brofeffor Sergiewitij ist es por einigen Jahren zum erstenmal gelungen, ein Alphabet der 3igeunerfpra dhe zusammenzustellen, und daraufhin wurde die Zigeunerzeitsdrift Romany Sorja", die einzige in der Welt, gegründet. Die Beitschrift wird nun allmählich, wie in der Literarischen Belt" berichtet wird, zum Mittelpunkt einer neu entstehenden Zigeunerliteratur. Schon jest gibt es unter den russischen 3igeunern einige bedeutende Dichter, fo 3. Lebebem mit feinem Roman Banut und M. Boljatow. Da bie 3igeunerfprade, die ein Gemisch indischer Dialette barstellt, pen allen Rigeunern gesprochen wird, so ist es nicht ausgefchieffen, daß diese Zeitschrift sich zum internationalen Organ einer neuen Literatur entwickelt.
Eine Kunwande una durch Deutschland . Der bitte Sichtbilderportrag, den Mar eri unter dieiem Titel für die Boltsbübre bält, findet Sonnabend. 8 Uhr, im Stunftge en bemuseum ftatt. Ginlagfarten 0,70 M².
ne indische Weche in der Kamera firbet au Chien des berütmten indifchen Tarftellers Simonin Rat Patt. Donnerstag und Freitag Das
rabmal einer groi ex Liebe", Sonnabend und Sonntag„ Die Leuchte Afiens", Montaa„ Schidialswürfel.
Der verein Berliner Künstler veranstaltet am Sonntag, dem 1. März, fein Faschingsfest im Rünstlerhause.