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Tragödie? Bemerkungen zum Tod der Maria Orska  . An sich widerlegt dies Schicksal die gesamte Filmromantik. Im Kino ist dasHappy end  " gesichert, sobald das verkannte Genie sich vor jubelnden Zuschauermassen verneigt, oder wenn der Mil- lionär das Mädchen aus dem Volke heiratet. Das Publikum oer- läßt beruhigt den Saal: nun kann nichts Böses mehr passieren. Das Leben der Orska hatte ,�)appy end" in doppelter Auflage: sowohl der künstlerische Riesenerfolg wie die Heirat des Millionärs waren da. Und gerade auf diesem Gipfel setzte ein, was nun die Tragödie" genannt wird. Dieser Geist war nicht imstande, sein Glück, sein Künstlertum, sich selbst zu ertragen. Von den jochlichen Voraussetzungen alles seelischen und körperlichen Wohlbefindens umgeben, mußte diese Frau sich selbst zerstören Ist das Tragödie? Tragödie für die anderen? Zwingt dies Ende u n s zu Milleid, was sagen will: fühlen wir unser eigenes Leid in ihm mitschwingen? Schließlich war auch dieses Schicksal nur ein Produkt bestimmter Zeitumstände. Die Orska lebt« und spielte einen Frauentyp, den sich das Raffinement eines übersättigten Luxus geschaffen hat und dem fast allein die geistige Schicht, die dieser Luxus hochtreibt, huldigt. Dieser Frauentyp gehört in die Welt der ganz Reichen, die mit ihrem Reichtum nichts mehr anzufangen wissen, als ihn in einer Nacht am Spieltisch durchzubringen oder an eine Frau in Gestalt von unerhörten Juwelen zu verschenken. Das weibliche Raubtierchen, das Männer serienweise zu Ruin oder Selbstmord treibt, um mit den Opfern sich selbst zu verzehren, das gehört durchaus in die Welt derhoch- angeschenen Rechtsanwälte", die man eines Tages erschossen vor den geleerten Schatullen der Mündelgelder findet, in die Welt der GrundstückAriakler aus den'Vusch-Afsären, die Provisionen von einer halben Million bei einem einzigen Abschluß verdienen, erst recht in die Welt derseriösen" Bank- und Industrieherren, die aus dem Weg des gesetzlich legalisierten Raubes(lies: Fusionierung, Rationali- sierung usw.) noch weit größere Summen an sich heranziehen. Das Luxusweibchen ist das Gegenstück des Großverdieners. Hier ist der Punkt, wo seine Raffsucht ein Ziel firidet. Sein Geiz wird aus geschlechtlichem Gebiet Masochismus: er. der alles ausbeutet, wünscht sich den Dämon, dem er kniend die errafften Schätze zu Füßen legt. Ganz egoistisch, launenhaft, triebhast und unberechenbar muß das Weib sein, vor dessen Glut der Kassen- schrank zu Rührung zerschinilzt. Je wahnsinniger ihre Befehle, die keinen Widerspruch dulden, je unsinniger ihre wechselnden Wünsche sind, je weniger sie den Wert des Geldes kennt, je ver- schwenderischer sie es herauswirst, desto mehr wird diese Frau imK giert: das Verlangen züchtet den Typ. Dieser Typ desVampir", der die Männer aussaugt, richtet auch sich selber zugrunde. In allen Gedanken nur um das eigene Ich kreisend, muß die dämonische Frau wie alle Ichsüchtigen an den Unmöglichkeiten eines reinen Egoismus zerbrechen. Es gibt keine Steigerung der Genüsse ins Unendliche, der Luxus über- sättigt um so schneller, je wahnwitziger er sich gebärdet: und so bleibt eben nur die Zuflucht zu den äußersten Reizmitteln, deren Genuß den Verfall bereits einschließt. Es ist die Tragödie der Ueberfättigten. Und deshalb wirkungslos auf die Ungesättigten. Was geht sie es an, wenn Luxus und Ichsucht sich selbst ruinieren? Die Tragödie einer kranken Mutter, die für ihr« Kinder schaffend letzte Reste von Ge- sundheit und eigener Lebensfreude opfert, diese wirkliche Tragödie ist hundertfach größer und heldischer, als die Zuckungen einer Ichgierigen, die von eigener Gier aufgefressen wird. Die Arbeiterklasse, in der der einzelne nicht für sein Ich, sondern für seine Sache zu kämpfen gewohnt ist, sieht in diesem Leiden etwas ihr absolut Fremdes. Sie sieht die schaurige Grimasse, das an sich selbst verzweifelnde Stöhnen einer Bürgerwelt, die doch jedem ihrer Kinder den hohnoollen Spruch in die Wiege gelegt hat: Jeder ist feines Glückes Schmied!.sonarbsn.
Entlassen entlassen entlassen... Oer kapitalistischen   Weisheit letzter Schluß. Essen. 17. Mai. Infolge des Wlaufs der Kündigungsfrist kommen bei der August-Thyssen-Hütte in Hamborn   morgen die am Z. Mai d. I. gekündigten 750 Arbeiter zur Entlassung, nachdem der Antrag auf Abkürzung der Sperrstist genehmigt wurde. Es ist in Aussicht genommen, die seit drei Monaten still liegende Schlackenmühle wieder in Betrieb zu setzen. 42 Mann werden dadurch Beschäftigung erhalten. Das Oberbergamt in Do r t m u n d teilt mit: Die Zeche Sachsen   in Heessen bei Hamm   hat vorsorglich Anzeige gestellt auf Entlassung von 500 Arbeitern, die Zeche F ü r st Leopold in Dorsten   hat zum 15. Juni 50 Bergarbeitern ge- kündigt, nachdem schon 50 Arbester zur Entlassung gekommen waren. Die Grube Füsseberg bei Daaden   im Sieg-Kreis hat ihren Arbeitern durch Aushang bekanntgegeben, daß mit dem letzten dieses Monats die Arbeiten eingestellt werden. Als Grund wird Absatzniangel angegeben. Von der Mahnahme werden nahezu 300 Arbeiter betroffen.
(Stahlwerk Necker macht(Schule. Krefelder   Baumwollspinnerei legt ststl zwecks Lohndruck. Krefeld  , 17. Mai. Die Krefelder Daumwollspinnerei hat ihren Betrieb voll- kommen e i n g e st e l l t. Die Direktion hatte angekündigt, daß sie von heute ab ein« Kürzung der Löhne für Akkordarbeiter, die über Tarif lagen, um 10 bis 20 Proz. vornehmen würde. Die Belegschaft hatte sich jedoch geweigert, dies« Lohnkürzung anzu- erkennen, woraufhin die Firma allen Arbeitern es handelt sich um über 400 Köpf« gekündigt und sie für heut« entlassen hat. Die Firma will den Betrieb erst wieder aufnehmen, wenn die Lohn­herabsetzung, die aus wirtschaftlichen Gründen notwendig sein soll, von den Arbeitern angenommen wird. « In Wirklichkest handelt es sich hier um«ine Aussperrung. mn die Löhne zu kürzen. Den Arbeitern wird mnner gepredigt, sie müßten mehr und intensiver arbeiten, dann könnten sie auch mchr verdienen. Run will man diesen erzwungenen Mehrverdienst wieder abzwacken. Die Textilindustriellen sind der Meinung, daß sie allein das Recht auf Mehrverdienst haben.
Los von Slasial Der von Mussolini   drei Jahr« lang in Ver- bannung gehaltene Führer der Kommunistischen Partei Italiens  , A B o r d i g a. ist von der Komintern alsAnhängerTrotzkis aus der M Internationale ausgeschlossen worden. Albs Ver- such« Stalins, Bordiga sür sein« Polstck zu gewinnen, sind miß- lungeu.
Berliner   Erstausführungen.
Ein originelles Lustspiel. TribüneSkandal im Savoy   Eine lustige Geschichte hat sich der junge ungarische Autor Mktor K e l e m e n für sein Lustspiel ausgedacht. Es droht ein Skandal im Kurhotel Savoy, weil die Millionärsgattin einem win- digen Eintänzer einen Liebesfrief geschrieben hat, der ihr gefährlich werden kann. Ihr Man sucht schon lange einen Scheidungsgruno Den Brief will der smart« Junge für 5000 Dollar verkaufen, der Frau oder dem Mann, für beide ist er ein wertvolles Dokument. Da die Frau das Geld nicht hat, bittet sie in ihrer Verzweiflung ihren früheren Verlobten, einen Nervenarzt, um Hilfe. Und der kommt auf einen famosen Einfall: er läßt sie zwei genau« Kopien des ominösen Briefes schreiben. Kaum hat der Eintänzer dem Mil- lionär das Wertobjekt angeboten, da erscheint ein anderer mit genau demselben Brief und kurz darauf der Nervenarzt selbst mit einem dritten. Dem verdutzten Ehemann erklärt er, daß er sich mit ihm ein psychologisches Experiment erlaubt habe, um die Wirkung der Wiederholung eines Ereignisses zu untersuchen. Die geängstigte Frau ist gerettet, und der klein« Erpresser zieht mst dem plötzlich wertlos gewordenen Brief betreten und ohne Dollars ab.' Das ist eine von dem üblichen Schema erfreulich abweichende Idee. Der Verfasser hat sie bis ins letzte durchgearbeitet und allen Einwänden von vornherein die Spitze abgebrochen. Daher wirkt die Geschichte von A bis Z wahrscheinlich. Ein witziger, flott geführter Dialog, hübsche Bonmots, die sich ständig steigernde Spannung brin- gen die Zuschauer in Stimmung, die bis zum Schluß anhält. Die übermütige Laune der Darsteller tut das übrige, dem Stück den endgültigen Erfolg zu sichern. Der lusttgste ist Oskar Sima  , der einen auf seine Kunst eingebildeten Schmierenkomödianten spielt und das mit so überwältigender trockener Komik, daß er Beifall auf offener Szene erzielt. Ueberraschend in ihrer natürlichen und spaßigen Naivität die Filmschauspielerin Dina G r a l l a als Zimmer- Mädchen, die sich Heimatrecht auch auf der Bühne erwirbt. Karcha Toell« hat die dümmliche und anspruchsvolle, gehetzte Millionärs- gattin zu verkörpern, ein« Rolle, die ihr nicht ganz liegt, die sie aber mit Anmut und Frische bewältigt. Ludwig S t ö s s e l, Walter S t« i n b e ck und Kurt v. W o l o w s k i fügen sich famos dem von Paul G o r d o n geführten Zusammenspiel ein. Der Beifall ist sehr herzlich.__ Dgr. Madonna im Gchlafcoupck" Residenz-Theater. Es ist falsch, wenn man behauptet, das Thema eines Stückes sei kitschig gewesen. Auf die Hand kommt es an, die das Thema nach innerem Gesetz geformt hat. Die Zahl der Themen, die dramatischen Reiz versprechen, ist riesengroß, aber doch begrenzt. Die Hand des Künstlers wird dem gleichen toten Stoff abertausend verschiedene, lebendige Gestaltungen entlocken können. Und so ist es nicht wahr, daß das StückMadonna im S ch l a f k o u p 6", das uns im Resldenztheater aufgetischt wurde, kitschig und schlecht sei, weil es eine Aneinanderreihung von Bildern ohne innere Notwendigkeit ist, weil sein Stoff dumm, ab- gcschmackt und ordinär wirkt. Das Stück war mit seinen sechs Bildern eine zum Ueberdruß bekannte, alternde, hysterische Dirne, die sich in sechs gemeinen, eingelernten Posen darbietet. Das alles, weil die Hand des Künstlers fehlt, weil es sich um keine Dichtung, sondern um ein Machwerk handelt. Dennoch wäre auch in diesem Misthausen Gold zu finden ge- wesen, wenn etwa ein Reinhardt inszeniert hätte. Aber es war
nicht Reinhardt, sondern nur Karl Jban, der hier suhrwe--». ohne Temperament, ohne Freude, ohne Geschicklichkeit war inszeniert. Es handelt sich um eine schrecklich vornehme, englisch« Ladx Diana, die von Mann zu Mann taumelt, sich allen gevankenlo- und frivol hingebend, um, wie sie selbst sagt, das große Erlebnik zu suchen. Ihr Sekretär Gerard, der sie liebt, ist der einzige, mi: dem nur platonisch geliebelt wird. Diese unglückliche Frau, die ihi Leben in Luxuszugen und auf den Tournierplätzen der großer Welt verbringt, wird plötzlich ihre Petroleumquelle im Kaukasui los. Natürlich die Sowjets! Sie macht daher Herrn Warischkin dem Berliner   Vertreter der Tscheka  , einen unanständigen Antrag Richtig verschafft ihr dieser spitzbärtige Revolutionär di< Petroleumkonzejsion wieder. Aber nur sür kurze Zeit, denn Irina die eifersüchtige Geliebt« Warischkins, erscheint aus dem Plan uni verettelt alles. Bum! Bum! Irina schießt an der Lady vorbe und jagt sich dann selbst eine Kugel durch den Kopf. Die be dauernswerte, völlig verarmte Lady Diana begibt sich auf«im Weltreise. Mitunter wirkt die Handlung kolportagehaft und dann ist st« noch am amüsantesten. Hedda Larina ist als Lady Diana nui gewöhnlich, nichts weiter. Man ist entsetzt. Herr Berti G r o t h, ist als Gerard tappsig wie ein Waschbär. Max Walter« Matrose leiert klanglos, stimmlos, wie ein altes Grammophon Hans Hellenberger müßte Hauptrollen spielen, mit den beider Ersterwähnten als Statisten. Eine komische Rollenverteilung. Dil wirklich begabte Lilli Schubert als Irma Murawieff beleb diesen todtraurigen Abend durch frisches Spiel. Ein sehr ulkige: Oberkellner ist Ferdinand Weiter, ein bemerkenswert originell«: Gastwirt Hellmuth B e r g e r und ein nicht gar zu unangenehme: Warischkin Werner Heinz Borken. Die Geschmacklosigkeit der Theater ist unerträglich und wiri nur durch die Dreistigkeit übcrtroffen, mit der sie uns Stücke w» Madonna im Schlafkoupe" auftischen. ..iexznäcr von Sacher-Ma*"' Metropol-Theaier. »Mit vir allein auf einer einsamen Insel.* Das ist eine Operette, von der es wirklich nicht zu reden lohnt Eine dumme, langweilige Geschichte, wie die Tochter des amerika Nischen Zuckerkönigs und der Sohn des ameiikanischen Kaffeekönigl ein Paar werden: auf einer einsamen Insel im Ozean haben sie sick gefunden. Wo Ralph Benatzty, der geschickte Arrangeur, die Musik dazu gefunden hat, interessiert so wenig wie diese selbst. E: versucht es mit erprobten Mitteln in allen gangbaren Stilen, es isi ein Rekord der Unoriginalität, schon Dagewesenheit, Einsallslosigkeit Man staunt, daß für das viele Geld, das noch immer mit Operette: verdient wird, nicht ein bißchen mehr Talent aufzutreiben ist, al! diese Autoren, der Buchmacher Arthur Rebner   und der Musik- Verfasser, einzusetzen haben: daß sich in diesem Geme nichts Besseres findet, das den Aufwand solch eines Abends ein bißchen lohnt. Der Darstellung sehtt es auch diesmal nicht an guten Kräften In den Hauptrollen Rita Georg  , unter den jüngeren Nachfolg«? rinnen im Fach der Massary eins der besten Talente, und Michael B o h n« n: es ist freilich«in Jammer, wie der große Künstler sich a: Aufgaben vergeudet, sür die ihm bei allem Willen, sich dem Milieu anzupassen, die Eignung fehlt. Charlotte Ander  , Alfret Braun(der nicht singen sollte), Willy Stettner   und F« r r r Eiklar, der im letzten Akt die lustigste Figur des überlange« Abends auf die Bühne bringt. X.?.
Bewegte Rundfunkbilder? Probleme des Fernsehens. Für Fachwelt und Publikum ist das Fernsehen und seine Möglichkeiten heute wohl das interessanteste Problem auf dem Gebiet des Funkwesens. Wie Prof. Dr. I h b e r g in einem Dortrag im Harnack-Haus   mittellte, hat man schon in den Grenzen kleiner Reichwetten technisch sehr befriedigend« Lösungen g«° funden. Di«träge" Selenzelle und die ebenso träge Glühlampe sind für Sendung und Empfang bewegter Bilder unbrauchbar. Aehnlich wie beim Film muß das Auge beim Bildfunk in der Sekunde«ine bestimmte Anzahl Bildeindrücke 16 bis 20 auf­nehmen, um den Vorgang bewegt und einigermaßen slimmerfrei zu sehen. Diese Umwandlung kann mit Selenzellenfendung und Glüh- lampenempfang nicht erreicht werden. Beim Fernsehen arbeitet man daher mit gasgesülltenPhotozellen", die ebenso wie die Selenzelle leitend werden, wenn Licht sie trifft, die aber praktisch völligträg- heitslos" sind, das heißt, für die Umwandlung von Licht in elektrischen Strom keine Zeit oerbrauchen. Als Empfangsvorrickstung benutzt man eine ebenfalls trägheitslose Glimmlampe, di« mit Hilfe der Nipkvw- Scheibe oder mit Hilf« einer sehr sinnvollen Spiegel- konstruktion, des Weilevschen Spiegelrades, ein scheinbares, bewegtes Bild entwirst. Das Weilersche Spiegelrad arbeitet schon außer- ordentlich rationell, da es von dem Lichteindruck des Vorganges sämtliches Licht zur Bilderzeugung oerbraucht. Außerdem läßt sich der Empfangsapparat mit ihm bei Serienerzeugung verhältnismäßig billig herstellen. Das Rundsunkfernsehen bewegter Borgänge Ist sür das Publikum also in absehbare Nähe gerückt. Freilich wird die Reichweite des Bildfunks bei weitem nicht an die des Hörfunks heranreichen. Heute lassen sich bei tadelloser Anlage bewegte Bilder etwa 40 Kilometer weit störungssrei senden. Man muh sich dabei vorläufig mit Schwarzweißbildern begnügen, wenn auch die farbige Wiedergabe durchaus im Bereich des technisch Möglichen liegt. Tcs.
Vierzig LahreEavaNeria rusticana". 2lm 17. Mai 1890 ging unter dem Jubel eines begeisterten Publi- kmns ein« neu« Oper über di« Bretter des C o n st a n z i- Theaters in Rom  :Cavalleria rusticana  " Ein bis zu diesem Tage völlig unbekannter, mit der Not kämpfender Musiker namens Pietro Mascagni  , Sohn eines Bäckermeisters in Lioorno, war mtt diesem Werke, das er in nur fünfzig Tagen niedergeschrieben hatte, aus einem Preisausschreiben des Verlegers Eduards Sonzogno siegreich hervorgegangen und gelangte über Nacht zu Weltruhm. De: berühmte Tenor Roberto Stagno   und Gemma Belli«. cioni sangen Turiddu und Santezza. Schon nach der von Leopoldi Mugnone dirigierten Einleitung� begann das Publikum überrascht aufzuhorchen, und gleich nach de-Siziliona" brach ein Sturm der Begeisterung los, der sich von«stritt zu Auftritt bis zur jubelnden Raserei steigerte.
Der Siegeszug dieses Werkes, dessen Melodien unsterbliche- Gemeingut der Menschheit wurden, ist bekannt, und noch heut« steh: es mtt seiner glutvollen dramatischen Handlung an einer der erste: Stellen des Weltopernspielplans.
Vortragsabend im Lyzeumklub. Zum Besten erwerbsloser Schauspieler fand im Lyzeumklub ein Unterholtungsabend mit Darbietungen von Lotte Holstein und Käte H y a n statt. Die gute Sache und die Aussicht aus di« verheißenen künstlerischen Genüsse hatten ein zahlreiches Publikim herbeigeführt, dos, wie der Beifall bewies, voll auf seine Koste« kam. Käte Hyan ist noch immer die unermüdlich« Lautensängerin am eindrucksvollsten im leisen melancholischen Bänkelsang, so i« eineb: Lied von fahrenden Lcuicn und auch in der erschreckliche« Geschichte vom Hühnchen und Hähnchen. Lotte Holstein besitzt ein« gut entwickette Sprechtechnik. Sie rezitiert« ausgezeichnet antike Chöre des Sophokles: weniger gut lagen ihr kleine Niedlichkeiten die schon der leiseste Anhauch von Pathos rettungslos zu Kitsck umformt. I?. Die Leiche Alaria Orskas wurde von der Staatsanwaltschof! beschlagnahmt und ist im gerichtsmedizinischen Institut geäfsnet worden. Gegen den Arzt, der der Schauspielerin das Verona  ! ver- ordnete, wurde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Di« Leich« wurde nach der Freigäbe in der Wohnung der Schauspielerin aus- gebohrt und wird am Montag, dem 19., in: Grabe ihrer Mutter aus dem Hietzinger Friedhos beigesetzt werben. Reinhardt-Feier. Die gesamt« Theoterwott Berlins, Direttorci: Schauspieler, Regisseure, Bühnenbildner usw. hat sich zusammen- getan, um mit einer Feier Max Reinhordts am Jubiläums- tage seiner Sösöhrigen Direktionstätigkeit am Deutschen   Theater zu ehren. Diese Ehrung wird am 31. Mai, nachts 12 Uhr, Im Fest- saal bei Kroll, in Form eines großen Künstl-rfestes statt- finden, bei dem an die Mitwirkung aller Berliner   darstellenden Kunst- lerinnen und Künstter von Namen gedacht ist. Aus der Genossen- schast deutscher Büh ncna ng«höriger und dem Verband Berliner  Bühnenleiter hat sich ein Arbeitskomite« gebildet, dessen Geschäits- stelle sich Dorotheenstrah« 11(Deutscher   Dühnenverein) befinde�
Voltsböhne, ftn der am 29. Mai im Tdeater am Bftlatnvlatz statt­findenden ffrftaufföbnuifl van Thakelpeareü.IuIluüSoeint* spielen unter Karl Heinz Martin  « Ree:« den Saffac: Hau« B.hpler, Antaniu«: Han« Rebmann, vrutu«:«alter fiseank. Sasfiu«: Kur: Harioit. Sa'ca: Leonhard Stecket. Dclavtu« Erich Tbormann den«abriaper: Erntt Karcha». lerner find in den mlinulichen Hauptrallen beschSsligt: Almas. Berghol.«Ziinsberp. Mretler, Huch, Kausmann, Kielst, Kaberling. Lahde. Manz, Nunberg, Baelckcr. Weisse. Ibealer am Bfilomplah In der kommenden.Julius E ä l a r'-Anl- sülnung spielt Erika Wagner vom Wlener BolkStveater die.Portia' un Cäcitie Loovskh die.Calpurnia'.