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Jolat Zepp in Rio .

Auf dem Rückflug nach Pernambuco .

Rio de Janeiro , 26. Mai.

Das Luftschiff Graf Zeppelin " ist um 7,55 Uhr( 11,55 MEZ.) glaft auf dem Flugplah Santo Alfonso gelandet. Das Luftschiff hatte bereits furz nach Mitternacht die Stadt Rio über­flogen, setzte aber offenbar, um eine Nachtlandung zu vermeiden, feinen Flug nach Süden in Richtung nach Santos fort. Dr. Edener und der brasilianische Präsident Washington Luiz tauschten Funksprüche miteinander aus. Nach der Einnahme von Lebensmitteln und Brennstoff ist Graf Zeppelin" um 9.15 Uhr Ortszeit wieder aufgestiegen, um nach Pernambuco zurüdzufliegen. Der Aufstieg ging glatt vonsfatten und das Luftschiff verschwand von den Hochrufen einer ungeheuren Menschen­menge begleitet, nach Norden. Bahia, 26. Mai.

Erstaufführungen und Gastspiele.

Schiller: Theater.

Scherz, Satire, 3ronie und tiefere Bedeutung." Grabbe titulierte sich selbst ehrfürchtig als Uebervieh". ihn einen ausgerissenen Felsen". Meist haßte sie ihn, meist reifte Betete seine Gattir, die vergrämte, Frau Lucie, ihn an, so hieß sie sie ihn an. Sie sperrte ihm das Brot und das Bett, sie ließ ihn erst zum Sterben wieder ins Haus. Als er ausgelitten hatte, tochte sie sich einen starten Kaffee, um in ihrer Witwentrauer nicht zusammen­Bratenwürze bestimmt waren, einen Kranz und schmückte damit das Menschen- zubrechen. Hierauf band sie aus Lorbeerblättern, die eigentlich zur arme Haupt des entseelten Genies. Grabbe lebte diese tragische Groteste des Seins und Untergangs schmerzvoll und würdelos. Gleich nach dem ersten Historientrauerspiel, das er gestaltete, dichtete er aus Trunkenheit, Gespensterfurcht und überströmendem Geistes­hochmut seinen ungeheuerlichen Karnevalschwant. Er wollte was die heutige Jugend auch will die ganze Betriebsliteratur, aber auch die Rebellen Heine und Börne, aus der Welt schaffen, damit er allein das Reich der Dichtung regiere.

Das Luftschiff ,, Graf Zeppelin " passierte auf der Rückfahrt von Rio Bahia in Richtung Pernambuco um 12 Uhr 25 Min. früh ( 4 Uhr 5 Min. mitteleuropäischer Zeit).

Kommunistische Glanzleistung.

Berrat an den Opfern veralteter Justiz.

Auf sozialdemokratischen Antrag beschäftigte sich der Strafgesetz ausschuß des Reichstages heute mit der Frage, ob der bereits bis zur zweiten Ausschußlejung gelangte Strafgelegentwurf für den Falleiner Auflösung in den fünftigen Reichstag übergeleitet werden solle und ob schon jetzt die Bestimmungen des neuen Gesetzes über die mildernden Umstände in Kraft treten sollen. Nach den sozialdemokratischen Vorschlägen sollen bei vorliegen­den mildernden Umständen an Stelle der Todesstrafe und an Stelle von lebenslangem Zuchthaus Zuchthaus nicht unter drei Jahren treten, an Stelle von lebenslanger Festungshaft Feftungshaft nicht unter drei Jahren, an Stelle von zeitlicher Festungshaft Festungshaft unter drei Jahren, an Stelle von zeitlicher Festungshaft Festungshaft nicht unter drei Monaten, in allen übrigen Fällen Gefängnis nicht nicht unter drei Monaten, in allen übrigen Fällen Gefängnis nicht

unter drei Monaten.

Daß dieser Antrag, der eine starke humanisierung der Rechtsprechung zur Folge haben würde, bei den reaktio­nären Parteien Widerspruch finden würde, war vorauszu sehen, zumal der sozialdemokratische Vorschlag die Todesstrafe in den meisten Fällen abschaffen und bei meineid an die Stelle der Mindeststrafe von einem Jahr Zuchthaus eine Gefängnis­strafe nicht unter drei Monaten sehen würde. Aber die Kommu­nisten, die immer überfließen von schönen Worten für die Opfer der Klassenjustiz", stimmten diesen Antrag nieder. Ein glatter Berrat an den Unglücklichen, die wahrscheinlich selbst von den Richtern geringer bestraft würden, wenn das Gesetz nicht Mindeststrafen vorjehen würde.

Der sozialdemokratische Antrag, für dessen Annahme die Ge noffen Landsberg und Rosenfeld eintraten, wurde mit den 15 Stimmen der Deutschnationalen , des 3entrums, der Bayerischen Volkspartei , der Wirtschafts: partei und der Kommunisten gegen die 13 Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und Deutschen Volkspartei abgelehnt! Hätten die drei Kommunisten mit den Sozialdemorkaten gestimmt, so wäre der sozialdemokratische Antrag angenommen worden. Der

Berrat der Kommunisten hatte vollen Erfolg.

Kommunistischer Rückzug.

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O

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Die Regiffeure begrübelten lange das szenische Monstrum, ehe versuchten sie wieder und wieder Theaterfeuer aus dem Stüd sie sich heranwagten. Erst in unserer Zeit der Regisseurtyrannei herauszuschlagen. Fehling folgt auf Erich Engel und George Altmann in Berlin . Fehling zentralisiert im Schiller Theater das Ganze um den fabelhaften Auftritt der Besoffenheit, der Tiefsinn und Unfinn wild durcheinanderwirft. Der Teufel und der Bunsch, Grabbes treueste Kameraden all die Jahre, da er sich zum Parnaß hinaufschleppte, um schließlich doch auf halbem Wege liegenzubleiben, erhielten die Hauptrollen.

Von den

Zunächst der Teufel. Er ist bei Fehling ein schlapper und Hölle, sondern ein Stuter, dessen Großmutter gleich einer jungen verweichlichter Geselle, nicht der Regent einer mephistophelischen Barodprinzessin aufgetakelt wurde. Bozu nach Logik fragen? Es soll alles auf der mit frummen Wegen und Jüdeln und verrückten Russen, die das Theater durch den Clownspaß verwechseln, stammen Zinnen ausgestatteten Bühne durcheinanderwirbeln. diese Regieeinfälle. Nein, sagen wir lieber umgekehrt: Wir brauchten die Russen nicht. Grabbe hat vor hundert Jahren vor den Künstlern des Sowjetvolts diesen reinen Schau- und Akrobatenstil erfunden. Er schrieb zum Beispiel für eine ganze Szene gar feinen Tert und befahl nur, daß jemand auf der Bühne dreizehn Schneiderlein um­bringen soll. Der Regisseur mußte alle Handlung dazu dichten. Fehling läßt sich das nicht zweimal fagen und inszeniert einen Mord, bei dem es hahnebüchen fomisch zugeht. Der Theaterkunsthandwerker jubelt, weil ihm das Grabbesche Libretto solche Extravaganzen gestattet.

jachliche Arbeit zu leisten, beschäftigen die Wirtschaftsführer ein Heer von Spionen, schließen Wetten ab, die ihre ganze Existenz in Frage stellen, und machen falten Herzens Mordversuche. Die Bühnen­auf dem Pulverfaß. Ihre fünstlerische Weihe bekommt die Komödie figuren sowohl wie die Zuschauer fißen drei Atte lang sozusagen Der Autor belehrt uns, daß Liebe und Geschäft nicht zusammenpassen, durch eine eingeflochtene, nicht weniger aufregende Liebesgeschichte. nicht aber darüber, wozu er seine Räubergeschichte auf die Bühne

bringt.

Unter der Regie von Heinz Dietrich Kenter geht das Favoritin vornehm zurückhaltend und mit innerlicher Spannung, fo Spiel in einem Höllentempo vonstatten. Maria Fein gibt die daß wir wenigstens einen Genuß aus der überflüssigen Veran­staltung nach Hause tragen. Dgr.

Gastspiel Lauri Volpi .

Troubadour in der Lindenoper.

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als Manrico in Berdis

ereignis. Nicht was, nicht wie sondern, daß er fingt, macht Das Singen dieses jungen Italieners ist ein schönes Nature elementarer Kraft, gesunder Fülle, strahlendem Glanz nicht ihres Lauri Volpis Erfolg; daß er dieje Tenorstimme hören läßt, die an gleichen hat. Troubadour" steht freilich zum Thema Berliner Kunst­wochen", in deren Rahmen es erfolgt, in losestem Zusammenhang. Sein Auftreten Weder wird in dieser zweisprachigen Aufführung einer italienischen Oper ein irgendwie beispielhaftes Stück Berliner Kunst gezeigt noch etwa den Berlinern ein außerordentliches Kunstereignis geboten. Der Name des Gastes, den Plakate riesenhaft ankündigen, erinnert unter Toscanini Abende größter Kunstoffenbarung. Diesmal ist's gelegentlich des Gesamtgastspiels der Mailänder Scala . Das waren uns daran, wie wir ihn fennenlernten; das war, vor einem Jahr, eine Sängersensation. Aber die bleibt nicht aus, das Publikum iſt hingerissen, auch ohne Kunstoffenbarung, und wäre es auch ohne Kunstwochen".

K. P.

Der Mann, der Präsident wurde. Uraufführung von George Antheils Transatlantic". Frankfurt am Main , 26. Mai.

Bräsident werden will, wird er sich vermutlich um seine Kandidatur ein bißchen fümmern. In der Oper verhält sich das aber anders, und mit Recht fragen die Wählermassen auf der Projektionstafel: " Steckt eine Frau dahinter?" Das tut sie in der Tat, womit Anlaß zu einem Operngeschehen gegeben ist, das zum soundsovielten Male den Konflikt zwischen persönlichem Liebeserlebnis und dem Willen 3ur Macht, zur Berantwortung, Arbeit und sozialem Aufbau in verwässerndem Kompromiß zur Happy- end - Lösung führt, wie sie für die alte Oper ebenso bezeichnend ist wie für den neuen Film. bildern; Tempo, Rhythmus und turbulenter Wirbel der Geschehnisse Dieses Transatlantic" ist selbst ein Film in Bühnen­gleichen dem Ablauf eines Filmstreifens, wie fa denn auch der Film

Wenn jemand, mag er nun Hakenkreuzler oder Bolschemist sein,

Dann sind aus dem Personal des Staatstheaters die amüsanten Typen und Masken auszusuchen. Voran der Teufel: Aribert Wäscher . Er ist eher Reklamechef der überheizten Unterwelt als felbständiger Generaldirektor. Es folgt Paul Bildt als Dorf­Schulmeister, er repräsentiert Borniertheit und Besoffenheit in allen Schattierungen. Hierauf Paul Günther als Dichter. Der Re­giffeur Fehling staffiert ihn als einen föstlichen Versifer aus, der nach Schillerscher Karikatur die nackten Spinnenbeine ins falte Wasser tauchen muß, um aus dem ausgelaugten Gehirn die letzten Gärungs in bereits mehrfach, 3. Inschriften auf Projektionstafeln die

Es die Bühne Wolfgang und Heinz als verliebte Vogelscheuche, in der sich das von Rum- und Ruhmsucht verseuchte Genie Grabbe unbarmherzig selber perfiffiert. Die betrunkenen Genies liebten stets solche Perfiflage. Sie sind stets fo grausam gewesen, mögen sie in Deutschland oder Frankreich oder in den Vereinigten Staaten Amerikas , wie Edgar Allen Poe , ge­

boren fein.

Die Reichswehr gibt sich zufrieden. Die ,, Rote Fahne" hatte seinerzeit behauptet, daß die Reichs wehr in Verbindung mit den Bombenattentaten der letzten Monate ſtehe. Darauf hatte der Reichswehrminister Strafantrag gegen die ,, Rote.Fahne" gestellt. Eine Gerichts­Man muß Literaturgeschichte und auch die Irrwege der Alto­verhandlung darüber ist bereits geführt worden. Auf Grund dieser holiter fennen, um sich durch das Grabbesche Labyrinth zurecht Berhandlung hat die Rote Fahne" eine Erklärung veröffent- zufinden. Fehling wollte den Zuhörern die Gelehrsamkeit ersparen licht, daß sie nach Kenntnisnahme der Untersuchungs- und spielte da, wo Grabbe auf die romantische Vergangenheit an­Untersuchungsspielte, nicht aufrechterhalten könne und sie zurücknehme. Nach Alfred Braun und ähnliches, was Schmuck und Schande unserer ergebnisse gegen die Bombenattentäter ihre Behauptung spielte, auf unseren Berliner Federfuchserbetrieb an. Radio, Beileis, Veröffentlichung dieser Erklärung hat der Reichswehrminister den Tage ausmacht, wurde ironisiert und beklatscht. Fehlings Aufführung Korruption in den oberen Schichten zu bemerken. Hier verläßt

Strafantrag zurückgezogen.

Stahlhelm- Blüten.

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Nachwuchs für

Ein hoffnungsvoller Jüngling. Fricks Beamtenstab. Weimar , 26. Mai. ( Eigenbericht.) Als am Sonntag ein mit einem schwarzrotgoldenen Wimpel ver sehenes Auto durch Jena fuhr, wurde diesem vor einem stahlhelm­geschmüdten Radfahrer zugerufen: Schwarzrotsch...! Die Autoinfaffen wandten sofort um und verfolgten den Mann. Dieser geriet auf der Flucht auf den Bürgersteig und überfuhr ein vierjähriges Mädchen. Daraufhin verprügelten ihn Passanten. Die Autoinfassen nahmen sich des Beleidigers an und überlieferten ihn der Polizei. Es stellte sich heraus, daß man es mit dem 21jähri. gen Studenten der Rechte Martin Knauth zu tun hatte. Sein verächtlicher Zuruf ist um so bezeichnender, als erst am Freitag der Stahlhelmführer Seldte in einer Studentenversammlung in Jena sprach.

Der Mann ist immerhin würdig, demnächst als nationalsozia listischer Polizeibonze von Frick vorzugsweise befördert zu werden.

Das Ende der Welfen. Sie schlüpfen bei Treviranus unter.

Hannover , 26. Mai. ( Eigenbericht.) Nach dem Eingehen der Hannoverschen Landeszeitung", des legten Organs der Deutsch- hannoverschen Partei, scheint nun auch die Partei selbst von der politischen Bildfläche verschwinden zu wollen. Wie der Vorsitzende der Partei, Graf von Bernstorff, am Sonntag in Uelzen auf einer Landesversammlung mitteilte, anerkenne die Volkstonservative Vereinigung allein die Deutsch- hannoversche Partei als die auf chriftlicher Grundlage stehende bodenständige Partei in Hannover . Sie verzichte aus diesem Grunde auf iede parteimäßige Arbeit und unterstütze für den Fall von Neuwahlen die Deutsch­hannoversche Partei. Danach sind die Welfen also nichts anderes mehr als eine Parteifiliale der Boltstonfervativen Bereinigung des Herrn Treviranus.

Staatsgericht gegen Haßgebet.

Wirth verlangt die Entscheidung. Reichsinnenminister Dr. Birth hat jetzt definitiv an den Staats­gerichtshof für das Deutsche Reich den Antrag stellt, den thürin gischen Regierungserlaß wegen der Schulgebete für ver­fajfungswidrig zu erklären.

sollte Prolog zu den Berliner Kunstwochen 1930 sein. Der Prolog war unfeierlich und ausgelassen. Man bedente auch, daß Grabbe tantiemefrei ist. Er verpflichtet nicht zur Ueberschreitung des ge= schmälerten Nothaushalts der Staatstheater. Der Klassiker zweiter Ordnung ist schließlich auch leichter zu bewältigen als die unsterb. lichen Pathetiker. Aber die Jungen und Jüngsten müssen nun wieder warten bis zu den Kunstwochen 1931.

Max Hochdorf .

Börsen Räuberromantik. Matinee im Leffingtheater:" Wetten daß..."

Der Autor der Komödie Wetten, daß...", Hermann Richter- Halle, hat die Freundlichkeit, uns einen Blick hinter die Kulissen des Börsengeschäfts zu gestatten toren sind hinter einem Aktienpaket her, und wir werden Zeugen Ein paar Bankdiret. einer aufregenden Jagd, in der soviel von Majoritäten, Minoritäten, springenden Kursen, phantastischen Ziffern und knifflichen Manövern die Rede ist, daß es uns ganz wirr ums Herz wird. Statt ernste und

B. bei Brecht- Weils ,, Mahagonny ", erprobter Vorgänge verdeutlicht und gloffiert. Zugleich schafft er durch seine Raum- und Zeitbedingungen außer Kraft setzende Wirkung die Vor­auslegungen für jene durch die neue Sachlichkeit hindurchgegangene angestrebten Opernform selbst bezeichnet. Nur ist dabei das kleine neue Romantik, die Antheil als Grundelement der von ihm Malheur passiert, daß die Unverbindlichkeit eines rein persönlichen Liebeserlebnisses es zu einer wirklich überzeugenden Verknüpfung mit dem Geschicke der großen Gemeinschaft des wählenden Volkes gar nicht kommen läßt. Das Verbindende im äußeren Handlungs­rummels mit seinen Machenschaften oder in der Schilderung der gefüge ist schlimmste Opernmaschinerie. Dabei sind manche geglückte Einzelheiten, etwa in der Aufrollung des amerikanischen Wahl­die Musik auch den ausgetretenen Weg der Jazz- Phrase und zeigt den Willen zum eigenen Gesicht, der leider von Strecken ödesten Wohlflanges( nichts gegen schöne Töne, wenn sie passen!) derartig gehandicapt wird, daß die wenigen guten Augenblicke in der Wir fung für sich, unterbunden bleiben. Obendrein ist die Tendenz, Lob des amerikanischen Lebens bis zum letzten, so fauftdick aufgetragen, daß der Schwerpunkt sich von der geplanten neuromantischen Liebes­oper vollkommen verschiebt. Das filmartige happy end des Schlusses auf der Brooklynbrücke in New York wirft gewaltsam aufgepfropft. Die Aufführung des Frankfurter Opernhauses tat ihr möglichstes für das Werk: von Hans Wilhelm Stein­und Walter Dinses technische Einrichtung bis zu Sängern wie bergs Stabführung über Ludwig Sieverts Bühnenbilder Else Gentner Fischer , Frizi Merley, Jean Stern, wurde das äußerste an künstlerischer Arbeit eingesetzt; Herbert Robert vom Scheidt, Hans Brandt, Maris Betra Grafs Spielleitung ließ sich feinen Effekt entgehen. Der mit Pfeifen durchsetzte starke Beifall rief den Dichterkomponisten und seine Helfer mehrfach vor den Vorhang.

K.

Institut Zur Eröffnung des neuen Kaiser Wilhelm- Instituts in Heidelberg .

zur Erforschung des Menschen. und immer vorhandenen Strahlung vornehmen zu können, ift ferner

Der erste Eindruck, welchen man Forschungsinstitut der Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft erhält, ist durchaus von diesem jüngsten künstlerischer Natur. architektonische Gliederung des in der Einfachheit seiner Linien­Man empfindet unmittelbar die flare führung wahrhaft schönen Baues, dessen Eingefügtsein in die Land­schaft der Neckarberge vollkommen organisch wirkt. Zu voller Er­fenntnis und Bewunderung der Leistung des Erbauers, des Dresdener Architekten Prof. Freese, zwingt aber erst ein Rund gang durch das Haus.

Die Beziehungen der Physik zu der Medizin führen zu allererst über die Strahlung und im erweiterten Sinne über die Elektrizität. Nach dieser Seite hin hat denn auch der Leiter des Phylit instituts, Prof. Dr. Haußer, seine Abteilung in erster Linie ausgebaut. Neben zahlreichen fleinen Arbeitsräumen mit Ein­richtungen, wie sie jeder Physiker braucht, sieht man dort einen Raum für Röntgenversuche, der mit ganz besonderen Sicherungen versehen ist. Die ganze Apparatur fann in einem völlig mit Strahlungsundurchlässigen Bleiplatten umfleideten Raum so unter gebracht werden, daß die Bedienung von außen erfolgen fann, ein zu Versuchen außerhalb des Röntgenraums etwa benötigter Strahl fällt durch eine Deffnung, so daß der Experimentator vor den schädlichen Wirkungen absolut geschützt ist.

Um gewisse Experimente völlig unbeeinflußt von der fast überall ein störungsfreier Raum ganz neuer Konstruktion angelegt worden, dessen Wände aus fünf Schichten bestehen: über der Steinwand liegt zunächst eine Kortschicht, die den Raum gegen Wärme isolieren über diesem liegt eine Sperrholzverkleidung, die wieder mit Eisen­soll, darauf folgt ein Kupferbelag um elektrische Einflüsse abzuleiten, Experimente gemacht und sehr feine Messungen vorgenommen platten überzogen ist. In diesem Raum können die empfindlichsten werden, die sonst durch Strahlung oder elektrische Einwirkung be­einflußt würden.

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teilung fällt dem Besucher neben den ausgezeichnet eingerichteten In der von Prof. Dr. Kuhn geleiteten chemischen Ab­allgemeinen Arbeitsräumen geschützte, in die man nur durch Dunkelschleusen gelangen tann­unter diesen verschiedene licht­eine besondere Anlage fann Kälte in Leitungen durch die ganze vor allem der Kälterqum und der thermofonstante Raum auf. Durch Abteilung verschickt und fast in jedem Laboratorium zu Verfuchs zweden entnommen werden. Eine Anlage ähnlich den modernen elektrischen Eisschränken gestattet außerdem in einem fonderen Raum jede be. beliebige gleichmäßig zu halten. Temperatur Aehnliche Einrichtungen wie das chemische Institut zeigt auch die Apparaturen des Chemifers benötigt werden. Der Ausbau dieser das physiologische, für dessen Untersuchungen in erster Linie unter der Leitung von Prof. Dr. Meyerhof stehenden Abteilung wird zweifellos besonders auf die muskelphysiologischen Forschungen