Dieses hervorragenden Gelehrten eingestellt sein, der bekanntlich vor einigen Jahren für seine Arbeit über die Umwandlung von Energie im Muskel den Nobel- Preis erhalten hat.
Daß ein kleines Kafino zur Verpflegung der wissenschaftlichen Mitarbeiter, eine Terrasse nach dem Neckar , ein großer Garten und die wundervolle Aussicht auf Alt- Heidelberg auch den Aufenthalt der Gäste wie der dort arbeitenden Wissenschaftler geradezu zu einem Genuß machen, das jei der Vollständigkeit halber nicht vergessen.
K- le.
Wir erhalten folgende Zuschrift: Bir Unterzeichneten würden es aus rein künstlerischen Ueberlegungen begrüßen, wenn der geplante Austausch der Büste der Nofretete gegen die Statue des Ranofer zustande käme. So hoch man auch die Büste der Königin schätzen mag, scheint es uns doch gerade für die lebenden Künstler wichtiger, daß für Berlin ein Hauptwerk der großen und strengen ägyptischen Kunst gewonnen wird, wie es der Ranofer ist.
M. Bechstein.
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In der ägyptischen( arabischen) Zeitung„ El- Ahram ", dem Hauptblatt der Nationalisten, vom 14. Mai steht ein Artikel, der den Tausch empfiehlt, um die unangenehme Lage zu beenden. Diesem Artikel fügt die Redaktion sehr scharfe Bemerkungen darüber an, daß der Tausch für Aegypten einen sehr schweren Verlust bedeute. Willige Aegypten in ihn, sa begehe es in verstärktem Maße noch einmal den gleichen Fehler wie damals, als der Bertreler des Service des Antiquités bei der Teilung die Nofretete nach Berlin gab.
Mar Dauthendens Beisehung. Am Sonnabend wurden die irdischen Ueberreste Mar Dauthendens in einer Ehrengrabstätte in Garten des Luitpold- Museums in Würzburg beigejezt. Dr. v. Scholz hielt namens der deutschen Dichterakademie die Gedächtnisrede. Biele Kränze wurden an der letzten Ruhestätte des Dichters niedergelegt.
Höger Ausstellung. Im Schinkelsaale des Architeltenhauses wird am 27. eine Ausstellung des architektonischen Schaffens des Hamburger Architekten Frik Höger eröffnet. Die Ausstellung dauert bis zum 20. Juni.
Kinderspiel
am
Platz der Republik
Am Platz der Republik ist ein neuer Kinderspiel platz angelegt worden. Wie notwendig er dort var, zeigt die Tatsache, daß gleich am ersten Tage der Eröffnung ein Massenbesuch fich einstellte.
Brüder Saß vor Gericht.
Was wollten sie in der Flemmingstraße?
Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte begann heute| Eindrud und spricht so leise, daß man ihn nicht versteht. Der morgen die Verhandlung gegen die Brüder Erich und Franz Saß.
Sie wurden, wie erinnerlich, am 29. April d. J. auf frischer Tat bei der Durchbrechung einer Mauer im Keller des Zigarrenhändlers Müller in der Flemmingstraße 1 ertappt. Das war dritte Verhaftung im Laufe von 14 Monaten. Im Februar sie
um zwei Jahre jüngere Erich ist höher vor: Wuchs, macht aber auch feinen besonderen Eindruck. Gewiegte Einbrecher hätte man sich anders vorgestellt. Der Aeltere iſt viermal orbestraft, das legtemal 1922, der Jüngere nur zweimal, die letzte Strafe von zwei Jahren Gefängnis erhielt er 1924. Es sind vier Zeugen zur Verhandlung geladen; außerdem Kriminalrat oppe und Kriminals gerichtsrat Neuendorf. Rechtsanwalt Dr. Müller- Stromener vecteidigt. Der Sachverständige fagt: Beabsichtigter Einbruch.
Wieder Gewitter über Berlin . 1929 murben fic antäblich des großen Einbruches in die Depojiten: tommiſſar Geiſel als Sachverständige. Den Vorsitz führt Amts
Blizeinschlag in Saatwinkel.
Am Sonntag nachmittag entfud fich nach ffarfem Regen über der Spandauer Gegend ein turzes, aber fräftiges Gewitter, das von überaus zahlreichen elektrischen Entladungen begleitet wat.
tasse der Diskontogesellschaft am Wittenbergplatz festgenommen. Im April mußte die Staatsanwaltschaft jie jedoch in Freiheit setzen; es war ihnen nichts nachzuweisen. Im Januar d. 3. erfolgte unter Umständen die zweite Berhaftung. fensationellen Kriminalbeamte, die sich im Totengräberhäuschen auf dem Charlot tenburger Luisenfriedhof versteckt hatten, sahen plötzlich zwei Men schen davonlaufen. Sie glaubten Franz und Erich Saß erkannt zu haben und stellten sie einige Tage darauf in der Birkenstraße, in der sie wohnten. Auf dem Charlottenburger Luisenfriedhof fand man eine Höhle und einen unterirdischen Laufgang mit verschraubten Brettern. Entweder hatten es die Brüder auf das Hauptzoll amt abgesehen oder sie beabsichtigten, ein Versteck für die Beute aus der Diskontogesellschaft einzurichten. Auch diesmal mußten die Brüder freigelassen werden. Sie führten nach wie vor ein uguriöses Leben, der Bruder Mag unterhielt einest Bigarren
Die. Anlage lautet auf verjuchten fchweren Einbruch. Franz wird als erster vernommen. Er gibt zu, gemeinsam mit seinent Bruder Erich im Keller des Hauses Flemmingstr. 1 in der Nähe des Luftschachtes ein Loch gestemmt zu haben, um darin Briefe und Pässe zu verstecken. Die Deffnung sollte mit Gips verdeckt werden. Das Haus Nr. 1 hätten sie gewählt, weil es zwei Ausgänge hat. Die Stelle neben dem Luftschacht sei besonders bequem gewejen, da sie sich in gleicher Entfernung von beiden Ausgängen befindet. Erich bestätigt die Aussage seines Bruders. Das Werkzeug wollen sie ant selben Abend in verschiedenen Läden gekauft haben Kriminalrat hoppe als Sachverständiger ist der Ansicht, daß alle Merkmale
Dabei schlug gegen 14 Uhr ein Blig in das Ausflugslokal ,, Blumesh of" in Saatwinkel am Tegeler See ein. Der Blitzstrahl nahm seinen Weg durch eine Lichtleitung und durchschlug das Da ch eines kleinen Gartensaales, in dem etwa 30 Per fonen vor dem plötzlich hereinbrechenden Unwetter Zuflucht gesucht hatten. Der Bliz durchfuhr den Saal und versezte die Ausflügler in Angst und Schrecken. Lähmendes Entfehen hatte alle für Sekunden gepackt. Infolge der Aufluguriöses regung erlitt die 22jährige Margarete 2. aus Brig einen schweren Nervenzusammenbruch, der ihre sofortige Ueberführung C Die Brüder verweigerten anfangs auch nach ihrer Written Ber- Bersted für Bässe und Briefe könne feine Rede sein. Sie hatten diese
ins Virchowkrankenhaus notwendig machte. Die übrigen Per fonen blieben glücklicherweise unverletzt.
Die Rettung seines Kindes foftete ihm das Leben... Bei der Rettung seines zweijährigen Kindes fam heute mittag der 29jährige Steuermann Wilhelm Seelaschet aus Genthin auf tragische Weise ums Leben. S. hatte seinen Lastkahn auf der Havel am Strejowplay in Spandau veranfert. Sein fleines Kind spielte am Laufbrett des Kahnes, dabei verlor es plötz lich das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Seelaschef, der den
Vorfall beobachtet hatte, sprang jofort nach und es gelang ihm, sein Kind zu retten. Als S. das Kind seinen Angehörigen, die inzwischen einen Kahn losgemacht hatten, zureichte, erlitt er infolge der Aufregung einen Herzschlag und versant in den Fluten. Alle Rettungsversuche blieben vergebens, die Feuerwehr lonnte die Leiche nach einstündiger Suche bergen.
Friedenstag der Kriegsteilnehmer. Bundesversammlung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten.
Mainz , 26. Mai. ( Eigenbericht.) Am Sonntag begann hier der Bundestag des Reichs bundes der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, der größten deutschen Kriegsteilnehmerorgani sation. Die Ziele des Bundes, kamen in einer machtvollen Kundgebung zum Ausdruck, an der etwa 15 000 Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene teilnahmen. In und vor der Mainzer Stadthalle versammelten sich die Massen, mit bewunderungswürdiger Disziplin ordnete sich der An- und Abmarsch. Im großen Saal der Stadthalle sprachen der Bundesvorsitzende Pfändner und als Vertreter der großen französischen Kriegsteil. nehmer Organisation, mit 700 000 Mitgliedern, Professor Cassin - Paris . Pfändner forderte Friede und Gerechtigkeit für die Kriegsopser. Der Geist des Krieges müsse turch den Geist des Friedens ersetzt werden. Dafür kämpfe der Reichsbund. Von stürmischem Beifall begrüßt ergriff Professor Cassin das Wort, um in deutscher Sprache ein hinreißendes Friedensbekenntnis abzugeben. Er sagte, die französischen Kriegsteilnehmer hätten die Regierung
aufgefordert, das bejezte Gebiet endlich zu räumen, um damit einen entscheidenden Beitrag zur Völkerverständigung zu geben. Aus dem militärischen Aufmarschgebiet, das Mainz und seine Umgebung lange genug gewesen seien, müsse ein Aufmarschgebiet für den Frieden werden. Der Beifall, der das Referat begleitete, steigerte sich zu einem Beifalls
sturm, als Caffin und Pfändner Hand in Hand als Symbol der deutsch französischen Verständigung auf der Tri
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büne erschienen.
Der Riefenfriedenstundgebung, wie sie Mainz noch nie gesehen hat, folgte auf dem Friedhof an den deutschen und französischen Ehrenmälern eine eindrucksvolle Trauerfeier, bei der vom Reichsbund und Cassin Kränze niedergelegt wurden.
Auf der Eröffnungssigung des Bundestages erklärte der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums, Ministerialrat Griesener, daß die berechtigten Wünsche der Kriegsteilnehmer nicht erfüllt werden könnten, ehe nicht das Problem der Arbeitslosigfeit überwunden sei, wofür zunächst alle Mittel zur Verfügung gestellt werden müßten. Darin zeige sich eben die Schicksals
laden.
haftung jede Aussage. Schließlich erklärten sie, daß sie ein Ver st eď hätten herstellen wollen. Am 29. April, furz vor Mitternacht, hörte das Ehepaar Müller aus seiner Wohnung neben dem Zigarren laden vom Keller her Geräusche einer Säge und Hammerklopfen. Man benachrichtigte die Polizei, diese öffnete die Tür und sah zwei Männer hen. Die beiden ergriffen die Flucht, die Polizei verfolgte sie, betam sie auch zu fassen und stellte zu ihrer Ueberraschung fest, daß die Verhafteten Erich und Franz Saß seien.
auf einen be abfichtigten Einbruch hinweisen. Von einem Bapiere überhaupt nicht mit, das Loch befand sich in Augenhöhe im Haupteingang und konnte selbstverständlich von ihnen nicht so gelassen werden, wie es war. Sie hätten aber ein zweites Mal tommen müssen, um die Pässe und Briefe herbeizuschaffen.
Die Angeklagten hatten es auf den Zigarrenladen abgesehen. Daß sie nicht den leichtesten Weg zum Zigarrenladen gemählt haben, nämlich durch die Kellertür, der zu demselben führt, ist leicht zu verstehen, da sie befürchten konnten, sie sei in irgendeiner Weise gesichert.
Man hat sich diese Jungens anders vorgestellt... Die Brüder Saß hätten es auch bereits früher auf Zigarrengeschäfte
Der Andrang zur Verhandlung ist außerordentlich groß. Der fleine Saal ist kaum imftande, sämtliche Berichterstatter und Pressephotographen zu fassen. Die Angeklagten Franz und Erich Saß werden aus der Haft vorgeführt. Neben ihnen nimmt auf der Anklagebant ein Schhupowachtmeister Platz. Franz, der Aeltere, geboren 1904, ist klein von Wuchs, macht einen gehemmten
abgesehen.
Kriminalkommissar Geisel schließt sich dem Gutachten seines Kollegen an. Der Verteidiger der Brüder Saß, Rechtsanwalt Dr. Müller- Strohmeyer stellt den Antrag, Lokaltermin abzuhalten. Das Gericht begibt sich mit den Angeklagten zur Flemmingstr. 1. Die Verhandlung wird auf eine Stunde unterbrochen.
verbundenheit des Volkes. Der Bundesvorsitzende Pfändner] Darum hinein in die Sozialdemokratie, antwortet, daß sich die Kriegsopfer die Schicksalsverbundenheit des Volkes" etwas anders vorstellten, als der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums.
Hier sind nach dem Genuß von Speiseeis 50 Personen, Erwachsene und Kinder, erkrankt. Bei der bakteriologischen Untersuchung des von einem Straßenhändler verkauften Eises, das die Erkrankungen auslöfte, wurden Paratyphus bazillen festgestellt. Auch in Detmold haben die Erkrankungen zugenommen. Die Zahl der betroffenen Kinder beläuft sich auf 39. Ferner gingen Meldungen über Erkrankungen aus Linnemannsbusch und Holzhaujen bei Schötmar ein. Der Zustand der Erkrankten ist in feinem Fall als ernst zu bezeichnen, so daß zu Beunruhigungen keinerlei Grund vorliegt. Das Ergebnis der Untersuchung des Speiseeises, löfte, steht noch aus, sie wird in Bad Deynhausen vorgenommen. das die Erkrankungen in den genannten hannoverschen Orten ause
Frauen, fommt zur Sozialdemokratie!
Auch die Versammlung, die von den Berliner sozialdemokratischen Frauen in den Commenius- Sälen in der Memeler Straße veranstaltet wurde, zeigte den großen Erfolg der Werbewoche und bewies durch den Anblid des dichtgefüllten Saales die Anziehungskraft, die unsere Kundgebungen ausüben.
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in die
freien Gewerkschaften! Die Vorführung des ergreifenden Films Genoffin Gladosch vom Giftgas über Berlin " schloß sich an. ADGB. behandelte die Pflichten der Arbeiterfrau vom gemerkschaftlichen Standpunkt aus. Es geht um mehr als um einige Pfennige Lohnerhöhung, es geht um das große Ziel der Befreiung der arbeitenden Klasse. Die wahre Gleichberechtigung der Frau wird nur im Kampf für den Sozialismus zu erreichen sein. Darum schließt die Reihen, kommt zu uns!
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Eine eindrucksvolle sozialdemokratische Frauenkundgebung wurde rom Kreise Prenzlauer Berg im Lichtspielhaus„ Elysium" in der Danziger Straße veranstaltet. Der große Saal mußte vor Beginn der Veranstaltung wegen lle berfüllung gesperrt werden. Der Elternchor der weltlichen Schule gab der Beranstaltung mit einigen gut vorgetragenen Liedern einen stimmungsvollen Auftakt. Elternchor der weltlichen Schule gab der Veranstaltung mit einigen Clara Bohm- Schuch zeichnete dann ein Bild der Wirtschaftstämpfe und der Kampfmöglichkeiten der Arbeiterschaft. Da die Frauen am stärksten unter den Wirtschaftskrisen, zu leiden haben, müssen sie auch aktiv mitarbeiten in den Reihen der SozialFrau Emma Ritsche rief in einer Schlußansprache alle Frauen demokratie. Der Film ,, Giftgas" schloß sich den Ausführungen an. auf, nicht nur gegen den Krieg zu agitieren, sondern durch Mitarbeit in der Sozialdemokratie die Reihen der Friedensfreunde zu stärken.
Die Chriftlich- unpolitischen auf dem Kriegspfade!
In der Sonntagsnummer des Friedenauer Botalanzeigers" fordert Pfarrer Förtsch die Feunde" der christlich- unpolitischen Liste zum Besuch unserer heutigen öffentlichen RundGenoffin Kern führte in erschöpfendem Referat die Aufgaben gebung auf. Nach den Erfahrungen bei den Elternbeiratswahlen der Frau aus den minderbemittelten Schichten der Bevölkerung vor 1928 fann fein 3weifel bestehen, daß unter den sogenannten Freun Augen. Nicht nur die erwerbstätige Frau, sondern auch die Haus- den" der christlich- unpolitischen Liste die Stahlhelmer und frau hat die Pflicht, fich der Sozialdemokratie anzuschließen. Die Nationalsozialisten gemeint find. Es ist daher Pflicht aller Berteuerung der Lebenshaltung, die durch die Politik der Bürger- Genoffinnen und Genossen sowie der Anhänger der Liste Schulaufblodregierung Brüning herbeigeführt ist, zeigt deutlich, daß hier bau, unsere heutige öffentliche Kundgebung in der Schule Bel= Ge= auf Kosten der ärmeren Großstadtbevölkerung zugunsten der Be- ziger Straße Ecke Eisenacher Straße zu besuchen. figenden gearbeitet wird. Landwirtschaft und Schwerindustrie sind nosse Löwenstein spricht 19% Uhr über Bürgerliche, faschistische
die Nutznießer, wenn ohne die Sozialdemokratie regiert wird. oder sozialistische Kultur".
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