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Funfelnagelneues Wohnungselend.

Der Deutsche Verein für Wohnungsreform hatte seits doch auch zu begrüßen, weil sie hilft, die oft mit zwei und sogar in diesen Tagen eine Besichtigungsfahrt veranstaltet, auf der die Wohnhaus- und Siedlungsbauten der Siedlungsgesellschaft Stadt und Land in Friedrichsfelde  , Johannisthal   und Neuenhagen   besichtigt wurden, über die hier bei verschiedenen Anläffen bereits berichtet worden ist. Bemerkenswert war dabei die Ansprache, die der Vor­sitzende dieses im wesentlichen bürgerlich eingestellten Bereins, Bürger meister Sch wahn, hielt. Er sagte etwa folgendes:

Wir haben dafür gefämpit, daß der Wohnraum so bemessen wird, daß die Schlafräume von Eltern und Kindern getrennt werden und daß auch die Kinder nach Geschlechtern girennt schlafen können. Die Mieten der Wohnungen aber, die nach diesen Grundsägen gebaut werden, kann heute kein Mensch bezahlen. Auch in den kleinen Neu­bauwohnungen macht sich bereits das Schlafstellen unwesen bemerkbar. Hier entsteht also ein funtelnagelneues Woh nungselend. Da die Baukosten zweimal so hoch sind wie in Frieden und auch die Zinsen außerordentlich hoch sind, so bedingt das eben ein Hinausgehen über die Friedensmiete. Es bleibt in Wahrheit nichts anderes übrig, als die Neubauten mit starten Zuschüssen zu bauen, entweder mit niedrigen aus zinssteuerhypotheken oder mit Mitteln, die a fonds perdu, d. h. also mit der Aussicht auf absoluten Verlust gegeben werden. Rechnet man, daß jemand bei einem Monatseinkommen von 220 Mark ein Fünftel 45 Mark für seine Wohnung ausgeben tann, so bleibt nichts übrig als die Wohnung, die man dafür erstellen kann, flein   zu halten. Diese Rückverkleinerung der Wohnung ist vom wohnungsreformerischen Standpunkt aus zu bedauern, aber anderer

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Bauern gegen Faschismus.

Sturm im Steierischen Landtag  .

Graz  , 19. Juli.

Im Steirischen   Landtag interpellierten die Landbündler den Landeshauptmann Dr. Rintelen, weil er gemeinsam mit dem Tiroler Landeshauptmann Dr. Stumpf am 14. Juni bei der Bundesregierung Aufhebung der Ausweisung des Majors Pabst verlangt habe. Der Landbund halte eine soche Tätigkeit mit den Funktionen des Landeshauptmanns nicht für vereinbar. da eine Ermächtigung durch die Landesregierung nicht vorgelegen habe. Weiter habe der Bürgermeister von Hohenbrugg  , Dr. Morse in einem Telegramm an den Landeshauptmannstell. vertreter Tragseil in Innsbruck  

fich bereit erklärt, dem Major Pabst das Heimatrecht zu verleihen

ohne hierzu vom Gemeinderat ermächtigt gemesen zu ſein; dieses Borgehen sei ungefeßlich. Landesrat Winkler( Land­bund) begründete die Anfrage. In seiner Antwort erklärte Landeshauptmann Dr. Rintelen: Da ich mich bei dieser Intervention nicht auf einen Auftrag oder auf meine Eigen schaft als Landeshauptmann gestützt habe, so bin ich dafür dem Land­tag nicht verantwortlich, sondern lediglich meinen Wählern. Das Vorgehen des Bürgermeisters von Hohenbrugg   ist mir als amtlicher oder offizieller Schritt nicht befannt geworden. Sollte die Landesregierung mit einer solchen Angelegenheit amtlich besaßt merden, so ist es selbstverständlich, daß dabei die Geseze genau gehandhabt werden.

Auf Antrag der Sozialdemokratie wurde die Debatte er

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drei Familien belegten Wohnungen wieder auf die normale Belegung zurückzuführen. Für ein junges Ehepaar ist eine eigene Kleinst wohnung doch wohl beffer als gar feine Wohnung. Wir als nungen Jasagen, wenn auch mit Vorbehalt und in der Wohnungsreformer möchten zu den Kleinst woh Hoffnung, daß vom Jahr 1935 ab auf dem Wohnungsmarkt eine Entspannung eintritt, weil sich dann unter den Eheschließenden und Wohnungsuchenden die durch die Kriegsjahre bedingte Bevölkerungs­verminderung bemerkbar machen wird. Im übrigen aber ist unbe dingt notwendig, daß bezuschußte Wohnungen für tinderreiche Familien gebaut werden.

Es lebe der Klamauf.

Bom Schlachtfeld der Nazi- Kozi.

Auf einem in Elmshorn   veranstalteten fommunistischen

Jugendtag tam es nach dem Vorbeimarsch des Demonstrations zuges, an dem sich rund 800 Personen beteiligten, bei der Rückkehr vom Versammlungsplatz zu Ausschreitungen, in deren Ber lauf mehrere Personen verletzt wurden.

Die Schlägerei soll entstanden sein, als ein Demonstrant einem

Zuschauer ein Abzeichen vom Rock riß. Kriminalbeamte, die den

Streit schlichten wollten, wurden niedergeschlagen. Die herbeigerufene Polizeiverstärkung wurde mit Steinen beworfen. Sieben Kriminalbeamte und Landjäger haben Verlegungen davongetragen. Zwei der beteiligten Kommunisten wurden festgenommen. Die aus Altona   alarmierte Polizei brauchte nicht Geschäftsführer Schadewald erläuterte im Anschluß an die Be- nehr einzugreifen. Die Waffensuche bei den Demonstranten ver= sichtigungen sodann verschiedene von seiner Gesellschaft versuchte lief ergebnislos. Neuerungen. So bemüht sich die Gesellschaft, die sehr kostspieligen Ueberfall auf ein Nazilokal. Rasenflächen der Innenhöfe abzulösen durch Steingärten und Strauchbepflanzungen. Die Treppenhäuser, das Kreuz aller In Calbe  ( Saale  ) drangen nach einer Kundgebung jugenda Baugesellschaften und Hausbefizer, werden mit einem un 3 er störiiche Kommunisten in das Vereinslokal der Nationalsozialisten baren Riefel masch puz versehen. Um die ewig stinkenden in der Schloßstraße ein, zerschlugen fämtliche Fenster und Einrichtungs­Müllhäuschen von den Innenhöfen zu bringen, hat man einen gegenstände und verprügelten den Wirt. Dann sprangen Müllteller mit dreifachem Geruchsverschluß und Dachentlüftung die Unruhestifter auf ihren Lastwagen und fuhren davon. Der be­angelegt. Die Mieter werden in weitgehendem Maße zur Mit nachbarten Magdeburger   Polizei gelang es, den Kommunisten­arbeit für die Erhaltung und Verbesserung der Häuser und ihrer transport unterwegs abzufangen und dem Polizeipräsidium in Anlagen herangezogen. Bei der Besichtigung der Klein st woh Magdeburg zuzuführen. nung von einem 3immer mit Küche fonnte man mit Er­staunen feststellen, daß durch eine wohldurchdachte zweckmäßige Möblierung der Eindruck des Kleinen verschwindet und sofort ein Gefühl des Gemütlichen und Behaglichen entsteht.

Kommunist von Nazis niedergeschossen.

In Schöningen   schoffen Nationalsozialisten während eines 3u sammenstoßes mit Kommunisten den kommunistischen   Arbeiter Rörber nieder. Körber erhielt einen Lungenschuß, dessen Verlegungen er bald nach seiner Einlieferung ins öffnet, die stellenweise außerordentlich stürmisch verlief. Abg. Krankenhaus erlegen ist. Als Anstifter der Mordtat gilt ein Leichin( S03.) schilderte sodann ausführlich aus Berlin   zugereifter Hitler- Funktionär namens Krone.

die politische Tätigkeit des Majors Pabst in Deutschland  , der auch in Desterreich die gleichen Methoden anwenden wollte.

Abg. Machold( S03.) erklärte, daß den ,, nationalen Parteien die 90 Toten des 15. Juli 1927 gut genug waren, um die Heimwehr aufzufrischen. Diese Worte entfesselten einen ungeheuren Entrüstungssturm der Chriftlichsozialen, Großdeutschen und Wirtschaftsparteiler. Der Lärm dauerte längere Zeit an, so daß der Redner am Weifersprechen gehindert wurde. Die Glockenzeichen des Präsidenten bleiben ungehört. Landesrat Winkler( Landbund) betonte, die Interpellation sei eingebracht worden, weil seine Partei alle Ursache habe, für die Re. gierung Dr. Schober einzutreten. Es sei

ein Verbrechen an der bürgerlichen Sache, wenn der erste Führer der Heimwehr Dr. Steidle die Behauptung aufgeftellt habe, Bundeskanzler Dr. Schober sei ein Beschützer des Bolsche­wismus.

Winkler wies dann die Anwürfe von Heimwehrführern gegen den Innenminister Schumŋ zurück und brachte darauf den Ver­fassungsentwurf des Majors Pabst zur Sprache. Er erklärte, die Errichtung eines derartigen faschistischen Staates, wie er in dem Entwurf niedergelegt sei, zu befämpfen, jei Aufgabe jedes wahrhaften Demotraten.

Wetter für Berlin  : Teils heiteres, teils moltiges, aber noch etwas veränderliches Wetter, ziemlich fühl, abnehmende westliche Binde. Für Deutschland  : Auch im Nordosten nach Regenfällen. Abkühlung, im übrigen Reiche veränderliches, im Süden heiteres Wetter.

Preußen und Braunschweig  .

Entwurf eines Staatsvertrages.

Seit längerer Zeit schweben zwischen dem preußischen Handelsministerium und dem braunschweigischen Staatsministerium sowie der braunschweigischen Handels­fammer Verhandlungen über eine Erweiterung der braunschweigi­schen Industrie- und Handelskammer auf füdhannoverschem Gebiete. Jetzt ist den Kammern in diesem Gebiet der Entwurf eines Staatsvertrages zwischen Braunschweig   und Preußen über 3 ujam menlegung der Industrie- und Handelskammern Hildesheim  - Goslar   und der Braunschweiger Kammer" zur Rück äußerung zugegangen. Die Berhandlungen werden, wie die ,, Brauns schweigische Landeszeitung" erfährt, fortgesetzt, und es soll in den nächsten Wochen eine Zusammenfunft zwischen dem preußischen Handelsministerium und dem braunschweigischen Innenministerium stattfinden, auf der die Kammern Abänderungsvorschläge geltend machen dürften.

Kalkutta   wurden 17 Studentinnen wegen Poftenstehens vor dem Studentinnenstreit in Kaltutta. Bei einem Schulstreit in College verhaftet, aber später wieder freigelassen. Als Protest gegen die Festnahme versuchten 300 Studentinnen, das Schulgebäude zu stürmen.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Borwärts Buch druckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   GB 68, Lindenstraße 3. Hierzu Beilage.

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von Carl Zuckmayer  Regie: Heinz Dietrich Kenter  

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( Beginn am 1. September) werden auch während der The­aterferien entgegengenommen: a) für die Staatsoper und das Staatl. Schauspiel­haus vomAbonnements­büro, Berlin   W56, Ober­wallstr. 22. Fernspr.

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b) für das Staatl. Schiller­theater vom Abonne­mentsbüro, Berlin  - Char­

tottenburg,

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Der fröhliche Weinberg Lustsp. in 3 Akten von Karl Zuckmayer  Regie: H. D.   Kenter.

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Das Rose- Theater hat sich mit dieser Auffüb­rung der ,, Anderen Seite" für diesen Sommer an die Spitze der Berliner  Theater gestellt"

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Weltstadt"

vom 7. Juli.

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von Sheriff

Täglich 815 Uhr, aber nur noch bis Sonntag, d. 20. Juli.

Ab Montag, 21 Jull Im Innentheater völlig neu einstudiert

..Flachsmann als Erzieher"

Komödie von Otto Erast Auf der Gartenbühne, tägl. 530 U. ( Sonntags 500 Uhr)

Das Bombenprogramm mit Willi Rosen   am Flügel.

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Operette von Künneke. In den Hauptrollen: Ditters, Hofer, Kerstens, Pyrmont  , Güllich, Kanisch, Muth, Hans Rose und Richter- Wauer. Billettkasse: Alex. 3422 u. 3494. Gr. Frankfurter   Str. 132

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